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Allgemeine_Zeitung_20180322


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DoNNerstag, 22. März 2018

6,00 N$

seit 1916

102. Jahrgang, nummer 57

issn 1560-9421

Empörung

Ungeschminkt

Inline-Hockey

Das Wetter

„Daneben“: Eine Stellenanzeige der Unternehmensgruppe Trustco hat auf den sozialen Netzwerken für Entrüstung gesorgt. Seite 2

Armut, Arbeitslosigkeit und Bildungsnot hängen zusammen. Das wird an einem kleinen Beispiel aus Swakopmund deutlich. Seite 5

In Swakopmund laufen die Vorbereitungen zum Africa-Cup, der von NIIHA organisiert wird, auf Hochtouren. Seite 6

Windhoek ................ 16o| 28o Walvis Bay.................14o| 23o Tsumeb ..................... 16o| 28o Weitere Werte und Vorhersage Seite 2

Präsident Geingob drängt auf Zusammenhalt der Nation Windhoek/ Tsumeb (fis) • Um

Wohlstand für alle zu schaffen, müssen die Namibier zusammenhalten und ihren Beitrag leisten. Das sagte Staatspräsident Hage Geingob bei der Zeremonie zum 28. Unabängigkeitstag Namibias gestern in Tsumeb. Die Menschen genössen heute „grundlegende Freiheiten“. Nach einem „schnellen Fortschritt“ nach der Unabhängigkeit stehe man nun großen Herausforderungen durch eine Wirtschaftkrise gegenüber, führte Geingob aus. Dies habe zu „neuem Denken in der Regierung“ geführt; nun brauche man „alle Hände an Bord, um die Bedingungen für breites Wirtschaftswachstum zu schaffen“. Man werde Lösungen für die Jugendarbeitslosigkeit sowie die Bodenreform und eine breite ökonomische Beteiligung finden, versprach er. Man müsse sich für die Einheit entscheiden, führte das Staatsoberhaupt aus. Geingob erwähnte zudem den notwendigen Kampf gegen Korruption, Kriminalität und schwache Umsetzung von Strategien. Die Öffentlichkeit habe teils ihr Vertrauen in manche Regierungs-

Staatspräsident Hage Geingob wird im offenen Wagen ins Stadion in Tsumeb gefahren, wo die offizielle Feier zu Namibias 28. Unabhängigkeitstag stattfindet. • Foto: KeNya Kambowe, NamibiaN suN ministerien und Agenturen verloren. „Wir können nicht erlauben, dass Korruption 28 Jahre Fortschritt sabotiert“, sagte Geingob. Fast wäre die Feier ins Wasser ge-

fallen: Starke Regengüsse haben das Oscar-Norich-Stadion am Dienstag unter Wasser gesetzt, so dass tonnenweise Kies angefahren wurde, um den aufgeweichten Boden zu befestigen.

Haben sich beim „Kulturen-Tag“ anlässlich Namibais Unabhängigkeit herausgeputzt; hinten, v.l.n.r.: Andrea Helmich, Avihe Kanuameva und Kaanawa Pohamba; vorne, v.l.n.r.: Alisa Bogomolova, Tangeni Haufiku, Emily van Heerden, Lily Hahn und Marko von Schumann. • Foto: tiNa Crüys, DHPs

Fuß runter vom Gas Ndeitunga ermahnt Autofahrer – In Windhoek blitzt es wieder • 

Volle Straßen zum gestrigen Feiertag und in den aktuellen Schulferien veranlassten den Polizeichef Sebastian Ndeitunga, die Öffentlichkeit dazu aufzurufen, die Tempolimits einzuhalten. In Windhoek weihte die Stadtpolizei indessen ihre brandneuen Laser-Kontrollgeräte ein. Von Nina Cerezo Windhoek

D

er Chef der namibischen Polizei, Generalinspektor Sebastian Ndeitunga, erinnerte bei

einer Pressekonferenz am Montag an die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten in Städten und auf Fernstraßen. So seien maximal 60 km/h in Ortschaften sowie 120 km/h außerhalb davon erlaubt; daran solle sich

Polizist Noraseb in seinem Element: Seit 13 Jahren ist er bei der Windhoeker Stadtpolizei im Einsatz und dies meist auf der westlichen Umgebungsstraße. Am Dienstag durfte er die neuen Laser-Messgeräte unter der Rocky CrestBrücke einweihen. • Foto: NiNa Cerezo

jeder bedingungslos halten, forderte Ndeitunga bei dem Treffen in Windhoek. Er gab auch bekannt, dass in diesen Tagen aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens zum gestrigen Unabhängigkeitstag, vor allem den Feierlichkeiten in Tsumeb, sowie der Schulferien strenge Kontrollen stattfänden. „Alkohol am Steuer wird dabei in keiner Weise toleriert“, so der Polizeichef. In diesem Zusammenhang appellierte er auch an alle Verkaufsstellen von Alkohol sowie an Shebeen-Betreiber, „sich an die gesetzlich festgelegten Öffnungszeiten zu halten“ und nur mit einer gültigen Lizenz Spirituosen auszuschenken. Eine der Städte, in denen am Dienstag Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt wurden, ist Windhoek. Hier wurden neueste Laser-Messgeräte eingeweiht, die vom namibischen Normungsinstitut (NSI) erst kurz zuvor zugelassen worden waren. „Bei den alten Geräten wurde die Glaubwürdigkeit oftmals in Frage gestellt“, berichtet Adam Eiseb, stellvertretender Chef der Verkehrsabteilung der Windhoeker Stadtpolizei, bei einem Medientreffen unter der Rocky-Crest-Brücke auf der Westlichen Umgebungsstraße. Dort hatten die Geräte ihren ersten Einsatz und sogleich wurden die ers-

ten Verkehrssünder, die schneller als die erlaubten 80 km/h unterwegs waren, erwischt. „Die alten Geräte haben wir seit Juni vergangenen Jahres nicht mehr verwendet“, so Eiseb weiter, der auch erklärte, dass die Funktionstüchtigkeit der neuen Ausrüstung nun jedes halbe Jahr zertifiziert werden müsse. Auch müsse man für die Nutzung der Kameras, die alle zwei Sekunden eine Messung vornehmen können, entsprechend geschult sein. Ist erst ein zu schnelles Fahrzeug auf dem am Messgerät angeschlossen Monitor festgehalten, erhält der Halter des Wagens, der unmittelbar durch die Nummernschild-Abfrage ermittelt wird, in einem automatisierten Prozess einen Strafzettel, erläuterte Eiseb. „Wir haben die Westliche Umgebungsstraße streng im Blick“, berichtete er weiter und erklärte, dass dies eine Gefahrenzone sei. So würden viele Fußgänger die Straße überqueren sowie viele Fahrzeuge illegal anhalten, um zum Beispiel Schüler aussteigen zu lassen, die nahegelegene Schulen besuchten. Aus diesen Gründen habe man sich auch zu der Geschwindigkeitsreduzierung auf 80 km/h entschlossen, deren Einhaltung man nun mit den Kontrollen besser durchsetzen wolle.

Farmerprotest gegen Eintreibung der Kredite

Windhoek (fis) • Rund 100 Farmer

des Programms AALS (Affirmative Action Loan Scheme) haben am Dienstag vor der Agribank und vor dem Finanzministerium protestiert und dort Petitionen überreicht. Sie fühlen sich ungerecht behandelt und ungehört, nachdem das genannte staatliche Finanzinstitut deren Kundenkonten an Schuldeneintreiber übergeben hatte, berichtet die Nachrichtenagentur Nampa. Für Agribank ist dies Teil einer gestarteten Strategie zur Eintreibung von 500 Millionen N$, die ihr rund 2 500 Kreditnehmer schulden. Die säumigen Zahler würden überdies bei der Information Trust Corporation (ITC) gelistet. Die Demonstranten forderten Gespräche mit Führungsebene und Aufsichtsrat von Agribank. Sie wollen, dass der Auftrag an die Schuldeneintreiber zurückgenommen und die Eintragung auf der ITC-Liste gestrichen wird. Überdies verlangen sie vom Finanzministerium, dass die Zinsen auf null gesetzt und die Rückzahlungsfrist von 25 auf 33 Jahre verlängert werden (jeweils für den Kauf des Farmlandes). Laut Nampa erklärte Sakaria Nghikembua, CEO von Agribank, dass es bereits Gespräche mit Mitarbeitern des Finanzhauses und des Ministeriums gegeben habe. Den Schuldnern sei geraten worden, ihre Umstände einzeln mit der Bank zu diskutieren.

Postfach 3436 • General-Murtala-Muhammed-Avenue 11 • Windhoek • Tel.: +264-61-297 2300 • Fax: +264-61-22 02 25, +264-61-24 52 00 • [email protected] • www.az.com.na

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DoNNerstAg, 22. März 2018

INLAND

Das Wetter

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Der Kommentar STEFAN FISChEr

Umgesiedelte Farmer protestieren gegen die härtere Gangart der Agribank bei der Schuldeneintreibung. Sie berufen sich auf das Recht, gehört zu werden. Schön, welche Rechte und Bedingungen die Farmer für sich in Anspruch nehmen. Allerdings blenden sie aus, dass sie auch Pflichten haben. Dazu gehört die Rückzahlung des Darlehens. Doch das Problem ist viel größer. Der Ruf nach Intervention der Regierung sowie nach weiterem Entgegenkommen (Verlängerung der Kreditlaufzeit und Senkung des Zinssatzes auf null) dient lediglich dazu, Zeit zu gewinnen. Solche Zugeständnisse machen den erfolglosen Farmer nicht erfolgreich, sondern verlängern nur den schleichenden Konkurs. Denn das Kernproblem ist nicht gelöst: Die Ansiedlung von Menschen auf Farmland macht diese nämlich noch lange nicht zu (erfolgreichen) Farmern, sondern dazu sind Wissen, Erfahrung, Mut, Fleiß und auch etwas Glück nötig. Landbesitz ist ein sensibles Thema, das bei vielen Neufarmern mehr mit Statussysmbol verbunden wird als mit Unternehmensfreude. Das könnte man akzeptieren. Aber dann soll die Regierung auch ehrlich zugeben, dass Farmland verteilt wird und die Nation dabei verliert. Mit der Umverteilung von Boden schrumpfen die Agrar-Produktivität, die Arbeitsplätze, die Investitionen und die Steuereinnahmen. 2 500 Farmer schulden der Agribank rund 500 Millionen N$ – das ist kein Einzelfall sondern kollektives Versagen. Außerdem soll die Politik aufhören, Emotionen zu schüren und ein Feindbild zu bedienen. Bevor man ausländischen Landeigentümern bei Abwesenheit mit Enteignung wegen mangeldner Produktivität droht, sollte man sicherstellen, dass namibische Landeigentümer bei An- und Abwesenheit – darunter AALS-Farmer und Politiker als Hobby- und Wochenend-Farmer – ebenfalls landwirtschaftlich produktiv sind. Mal sehen, wer den Mut hat, auf der nationalen Landkonferenz später in diesem Jahr zu sagen, dass die Landreform in der bisherigen Form kläglich gescheitert ist.

Der Spruch

Tsumeb .........................16o / 28o Walvis Bay .................... 14o / 23o Windhoek .....................16o / 28o SADC-Region Gaborone ..................... 17o / 28o Harare ........................... 15o / 27o Luanda .......................... 23o / 31o Lusaka ............................17o / 27o

Kapstadt ....................... 15o / 27o Johannesburg..............12o / 20o Europa Berlin ............................... -4o / 6o Frankfurt/M ....................-4o / 7o München .........................-2o / 3o Wien .................................-2o / 4o Zürich ...............................-3o / 4o

Trustco tritt ins Fettnäpfchen Eine Stellenanzeige der börsennotierten Firmengruppe Trustco erregt die Gemüter. Gesucht wird ein vorzugsweise weibliches neues Aufsichtsratsmitglied, wie mit einem fragwürdigen Wortspiel betont wird. Der Chef nennt es „brillant“, die First Lady „beängstigend“. Im Netz wütet ein Sturm der Entrüstung.

Von Rechten und Pflichten

Herausgegeben von Namibia Media Holdings / NMH (Pty) Ltd., Windhoek, Namibia, Co. Reg. No: 77/03366/07; 102. Jahrgang; erscheint Montag bis Freitag mit einer Tagesauflage von ca. 4 000 Exemplaren; Druck: Newsprint Namibia, Windhoek. Mitglied im Editors’ Forum of Namibia (EFN) und

Wir empfehlen auch: www.namibiaweather.info/

Okaukuejo....................19o / 30o Omaruru....................... 18o / 32o Oranjemund ................ 15o / 23o Oshakati ......................20o / 30o Otjiwarongo.................18o / 29o Outjo ............................. 18o / 33o Rehoboth .....................19o / 29o Rundu ...........................18o / 29o Swakopmund ................. 15o / 22o

• Anzeige empört: „Weib“ als Ratsmitglied gesucht – Geingos entsetzt

CHEFREDAKTEUR CHEF REDAKTEUR ALLGEMEINE ZEITUNG [email protected]

IMPRESSuM

In vielen Landesteilen ist es bewölkt, es kann zu heftigen Niederschlägen im zentralen Norden und Nordosten kommen. An der Küste kühl und bedeckt.

Aus..................................17o / 33o Gobabis ........................18o / 29o Grootfontein................ 16o / 27o Henties Bay...................13o / 18o Katima Mulilo ..............18o / 30o Keetmanshoop............18o / 34o Khorixas ........................20o / 32o Lüderitzbucht ..............14o / 24o Mariental ......................23o / 36o

Von Clemens von Alten WINDHOEK

Die Anzeige hat in den sozialen Medien eine Welle der Empörung ausgelöst: „Es ist in vieler Hinsicht daneben und schlichtweg unakzeptabel“, erklärte am Dienstag die First Lady, Monica Geingos, auf Twitter. Es handelt sich um ein Stellenangebot für eine Position im Aufsichtsrat der Unternehmensgruppe Trustco; in der Anzeige wird auf umstrittene Weise erklärt, Frauen den Vortritt lassen zu wollen. Die Plattform Facebook selbst hat die Offerte entfernt.

te) Aufnahme der Transfrau Caitlyn Jenner mit der Überschrift: „Manche würden alles für einen Sitz tun“. Der einst als Bruce Jenner bekannte USAthlet hat 1976 bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille im Zehnkampf gewonnen, dabei einen Weltrekord aufgestellt und ist jüngst als Fernsehpersönlichkeit wieder ins öffentliche Licht zurückgekehrt („Keeping Up With The Kardashians“). Vor rund drei Jahren bekannte sich Jenner, eine Transfrau zu sein. Seine Geschlechtsumwandlung wurde in dem Film „I Am Cait“ dokumentiert.

Große Empörung Komplett „daneben“ Die Annonce bedient sich eines Wortspiels, das einen direkten Zusammenhang zwischen dem Wort „board“ (engl. für Gremium) sowie verschiedenen Definitionen des englischen Begriffes „broad“ herstellt. Denn „broad“ heißt soviel wie „breit“ und wird einerseits in der Anzeige als eine gewünschte Eigenschaft (im Sinne von „broadminded“ = „aufgeschlossen“) erwähnt. Anderseits ist „broad“ auch eine abwertende Bezeichnung für eine Frau und liegt deutschen Ausdrücken wie „Weib“, „Weibsbild“ oder auch „Tussi“ nahe. „Trustco ist ein Arbeitgeber, der auf Chancengleichheit setzt und sich im Interesse der Gleichberechtigung wünscht – und weil Frauen einfach besser auf Vorstandsfotos aussehen –, dass die Stelle von einer weiblichen Person besetzt wird“, heißt es in der Anzeige. Zusätzlich zeigt das Stellenangebot eine (von der berühmten Porträtfotografin Annie Leibovitz gemach-

In einem Kommentar zu der auf Facebook veröffentlichten Version der Stellenanzeige gratulierte zunächst der Chef und Gründer von Trustco, Quinton van Rooyen, seinen Mitarbeitern: „Brillantes Werbeteam Trustco!“ Indes sorgte der Wortlaut des Stellenangebots schnell für Entrüstung in den sozialen Medien und es hagelte Kritik: „Trustco sollte sich schämen! #Verfassungswidrig #Diskriminierend #Entmenschlichend“, „Wie kann ein ganzes Werbeteam diese Anzeige gutheißen?“, „Und der Chef ist stolz auf diese Annonce“ und „Wow! Transphobie und Misogynie in einem Post! Hut ab Trustco! Ihr gewinnt den Preis der Woche für Taubheit!“. Andere konnten die Aufregung nicht verstehen: „Was ist genau das Problem? Es bedeutet doch lediglich, dass sogar Männer Frauen sein wollen, damit sie die Stelle bekommen können“, und: „Ich liebe diese Anzeige. Man sollte sich selbst nicht zu ernst nehmen.“

Die First Lady, Monica Geingos, zeigte sich entrüstet und bezeichnete die „offensichtliche Sorglosigkeit“ als „beängstigend“.

Präsident Hage Geingobs Gattin und First Lady Monica Geingos bezog sich in ihrem Tweet direkt auf die Reaktion des Trustco-Geschäftsführers: „Was mich mehr beängstigt als die krasse und sorglose Respektlosigkeit, als der offene Sexismus, als die Transphobie und die Anspielungen – was mich am meisten beängstigt ist, dass Quinton van Rooyen es als ‚brillant‘ bezeichnet“, so die First Lady, die auf Twitter schreibt: „Es sollte nicht verharmlost werden, wie diese Anzeige auf Menschen wirkt.“

Trustco uneinsichtig Die Firmengruppe selbst reagierte gestern und veröffentliche eine zweiseitige Stellungnahme, in der sie die Entscheidung Facebooks, diese Anzeige zu entfernen, „zur Kenntnis“ nimmt. „Trustco besitzt als ordentliches Unternehmen einen makellosen Ruf, was umfassende Ermächtigung, Entwicklung, Nichtausgrenzung und

• Quelle: TwiTTer

in der AG Internationale Medienhilfe (IMH), Köln. Es gilt die Preisliste von November 2017. • Redaktion Chefredakteur: Stefan Fischer (fis), Tel.: 081-1290174. Stellvertretender Chefredakteur: Frank Steffen (ste), Tel.: 0811240882. Reporter & Fotografen: Nina Cerezo (nic), Robert Hofmann (robo), Martin Leckelt (ml), Erwin Leuschner (er), Stefan Noechel (sno), Wiebke Schmidt (ws), Marc Springer (ms),

Der fragliche Wortlaut und diverse Anspielungen dieser Anzeige haben in den sozialen Medien für große Empörung gesorgt. • Quelle: TwiTTer

Clemens von Alten (cev) Freelancer: Wolfgang Drechsler (wd), Eberhard Hofmann (hf), Olaf Mueller (omu), Sven-Eric Stender (ses), Konny von Schmettau (kvs) • Grafiker: Ivan Leopoldt & Ezegiel Swartbooi • Hauptbüro Windhoek General-Murtala-Muhammed-Avenue 11, Postfach 3436, Tel.: +264-61-2972300, Fax: +264-61-220225, E-Mail: [email protected]

• Anzeigen & Marketing Agnes Hoffmann, Tel. 061-2972310 (Büro); Fax: +264-61-245200, E-Mail: [email protected]/ [email protected], Hennie Geldenhuys, Tel. 061-2972201 (Büro) und 081-211 5973 • Küstenbüro Swakopmund Ecke Anton-Lubowski und Tobias-HainyekoStraßen, Postfach 2336; Tel. 064-404452. • Vertrieb & Abonnement Ettienne Kotze, Tel. 061-297 2171,

Die höchste Form der Eitelkeit ist Ruhmesliebe.

[email protected] Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages und Quellenangabe. Für unaufgefordert eingesandtes Material wird keine Haftung übernommen. Leserbriefe können sowohl in der gedruckten Ausgabe als auch auf der AZ-Webseite erscheinen. Internet: www.az.com.na Facebook: www.facebook.com/aznamibia WhatsApp: 081-1700030

Santayana

Gleichberechtigung angeht, und wir schätzen sowie respektieren die verschiedenen Meinungen zu dem Stellenangebot“, heißt es in der von van Rooyen unterzeichneten Erklärung. Und: „Nach einer Analyse der meisten Kommentare – und dabei danken wir der stillen Mehrheit –, möchte Trustco die Namibier daran erinnern, dass ein rücksichtsvoller und gemäßigter Dialog der Schlüssel zu drängenden Problemen Namibias ist. Toleranz und Respekt sollten die namibisch-nationale Einheit unterstreichen.“ Abschliessend bedankt sich der Trustco-Chef bei der „Rekordanzahl“ an Bewerbern, die sich für die Position interessierten. Auf telefonische AZ-Nachfrage sagte van Rooyen gestern lediglich, dass die genannte Stellungnahme eindeutig sei und „alles gesagt wurde“. Daraufhin wurde das Gespräch abrupt beendet. Trustco ist ein an der Johannesburger Börse (JSE) notiertes Unternehmen.

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donnerstag, 22. März 2018

inland

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Rekord in Kamanjab: 123 mm Regen an zwei Tagen Windhoek (fis) • Diese Woche hat

mit leichten Niederschlägen begonnen, die am Vortag des 28. Unabhängigkeitstages immer stärker wurden. Der Rekord unter allen Werten, die die Allgemeine Zeitung erreichten, kam aus Kamanjab, wo bereits am Dienstagmorgen 95 Millimeter Niederschlag abgelesen wurden; „davon sind 90 mm gestern Abend in drei Stunden gefallen“, berichtete Anna Clauwaert vom Oppi-Koppi-Restcamp in dem Ort. Bis Mittwochfrüh seien nochmal 28 Millimeter hinzugekommen. Gute Niederschläge gab es auch im Erongo-Gebirge, was dazu führte, dass das Omaruru-Rivier am Dienstag Wasser führte. Wenn Sie Niederschläge registrieren, schicken Sie diese bitte der Allgemeinen Zeitung (E-Mail: azinfo@ az.com.na, WhatsApp: 0811700030).

Ausgewählte Regenmeldungen Bagani: 9,1 mm Grootfontein: 46,0 mm Hamoye, bei Rundu: 17,8 mm John Pandeni, bei Grootf.: 62,0 mm Kalkfeld: 50,0 mm Kamanjab: 123,0 mm Kaoko-Otavi: 18,3 mm Khorixas: 4,0 mm Mahenene: 22,4 mm Mannheim, bei Tsumeb: 37,4 mm Narais - Duruchaus: 1,4 mm Ogongo, bei Oshakati: 12,0 mm Okahandja (NRFC): 4,7 mm Okamboro: 18,8 mm Okapya, bei Oshakati: 54,0 mm Okosongoro Safari Ranch: 18,0 mm Omatako Ranch, bei Okah.: 9,9 mm Der Regen richtet auch Schäden an, wie diese Unterspülung auf der C36Schotterstraße zwischen Omaruru und Wilhelmstal zeigt. • Foto: Facebook/privat

In Windhoek und Umgebung gab es seit Dienstagnachmittag ergiebige Regenfälle. Das Bild entstand Mittwochfrüh am Hosea-Kutako-Flughafen. • Foto: Marc Springer

Omatjenne, bei Otjiwar.: Omburo, bei Omaruru: Oshaambelo: Otavi (DPSO): Outjo: Rooisand: Sandveld, bei Gobabis: Tsumeb: Waterberg:

50,4 mm 14,0 mm 63,0 mm 12,0 mm 6,0 mm 2,6 mm 6,0 mm 60,0 mm 69,3 mm

Windhoek & Umgebung Claratal: 29,2 mm Elisenheim: 18,0 mm Harmony Village: 50,0 mm Kleine Kuppe: 48,0 mm Ludwigsdorf: 28,0 mm Olympia: 34,0 bis 55,0 mm

Die ausgewählten Werte stammen von AZ-Lesern und vom SASSCAL-Wetternetzwerk (abgelesen vom 20. bis 21. März, kumuliert).

Nach starken Niederschlägen im Auffanggebiet führt das Omaruru-Rivier seit Dienstag Wasser; diese Aufnahme entstand Mittwochmorgen. • Foto: andreaS gitzen

Wer viel gibt, sichert seine Zukunft • Investitionen ins Gemeinwesen zahlen sich auch für die Unternehmen aus In Namibia zeigen große Unternehmen eine soziale Verantwortung und investieren ins Gemeinwesen. Das zahlt sich für die Begünstigten aus - und auch für die Firmen selbst. Es gibt noch großen Handlungsspielraum. Vor allem Projekte der Jugend sollten zum beidseitigen Vorteil unterstützt werden. Von Stefan Fischer WINDHOEK

E

rmächtigung von Frauen, Soziales, Sport, Existenzgründer – es gibt viele Bereiche, die von großen Firmen finanziell oder materiell gefördert werden. Diese Arbeit für das Gemeinwesen (Corporate Social Responsibility, CSR) stand im Fokus einer Veranstaltung des NMHVerlages bzw. dessen Publikation „Business7“ am Dienstag in Windhoek. Unter dem Titel „Können die Großfirmen Namibias die Nation beeinflussen?“ referierte Theo Mberirua, Geschäftsführender Direktor von Bidvest, und erklärte am Beispiel Anzeige

dieses Mischkonzerns die Investitionen zugunsten der Gesellschaft. „Hinter den Kulissen“ passiere viel und werde gute Arbeit fürs Gemeinwesen geleistet, stellte Mberirua fest. Allein durch die Eigentümerstruktur von Bidvest beispielsweise seien „mehr als 250 000 Menschen direkt oder indirekt beteiligt“, führte er aus und verwies auf Ovanhu Investments mit einem Anteil von 13 Prozent. Dazu gehörten die Frauenrechtsorganisation WAD, die Firma Labour Investment Holdings (LIH) des Gewerkschaftsdachverbandes NUNW, die Bidvest-Gemeinschaftsstiftung und diverse Unternehmensgründer.

Den Beitrag fürs Gemeinwesen bezifferte Mberirua für den Zeitraum 2010 bis 2018 auf „über 100 Millionen N$“; dieses Geld sei unter anderem in Projekte für Bildung, Gesundheit, Wasserversorgung, Aquakultur, natürliche Ressourcen, ICT und Gemeinschaftsentwicklung geflossen. Die Stiftung des zu Bidvest gehörenden Fischunternehmens, Namsov Community Trust, habe sich verpflichtet, im Zeitraum von drei Jahren jeweils 1,5 Millionen N$ in jede der 14 Regionen zu investieren. Dieses Geld sei für Wasserversorgungsprojekte, Bildungsaktivitäten, Gemeinschaftsentwicklung, Hilfe für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Sport- und Jugendentwicklung vorgesehen, erklärte Mberirua. „Wir glauben an die Jugend: als die Zukunft Namibias und als unsere künftigen Kunden“, führte der Geschäftsmann aus. Er erwähn-

te in diesem Kontaxt, dass Bidvest in den vergangenen sieben Jahren rund 150 Stipendien an Begünstigte vergegen habe, die nicht dem Unternehmen angehörten; diese Investition betrage ca. zehn Millionen N$. Mit besonderen Programmen wurden bzw. werden beispielsweise kleine und mittelständische Unternehmen nach Zuschlag von Großaufträgen (20 Mio. N$) sowie der namibische Fußball mit einem Pokalwettbewerb (20 Mio. N$) unterstützt, sagte Mberirua. „Ich glaube, wir können niemals genug tun, es gibt immer einen Bedarf, vor allem für Kinder, Arme und Gemeinschaften“, sagte er auf Nachfrage. Es sei wichtig, dass Großunternehmen etwas zurückgeben. Und wenngleich diese „leider nicht immer die Anerkennung dafür“ bekämen, so meinte Mberirua: „Je mehr wir tun, desto mehr sichert es unsere Kunden für die Zukunft.“

„Wir können niemals genug tun“, sagt Theo Mberirua von Bidvest Namibia. • Foto: SteFan FiScher

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wirtschaft

Donnerstag, 22. März 2018

Wirtschaftsverband: Im Konflikt mit USA gegenhalten

EU gibt grünes Licht

Brüssel (dpa) • Im Handelsstreit mit den USA stellt sich

• „Ja“ zu Monsanto-Übernahme durch Bayer unter Auflagen

der europäische Wirtschaftsverband Business Europe klar hinter die Drohung mit Gegenmaßnahmen. „Wir halten die Haltung der EU-Kommission für richtig“, sagte der Generaldirektor des Verbands, Markus Beyrer, am gestrigen Mittwoch in Brüssel. Man hoffe immer noch auf eine Ausnahme von den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Strafzöllen auf Stahl und Aluminium für die gesamte Europäische Union, fügte er hinzu. Doch selbst wenn die US-Regierung dies zusage, sollte die EU Beschwerde bei der Welthandelsorganisation WTO einlegen. Denn die US-Maßnahmen entsprächen nicht den WTO-Regeln. Die von der EU-Kommission angedrohte Reaktion mit eigenen Zusatzzöllen auf US-Waren wie Orangensaft oder Erdnussbutter sei moderat. Niemand habe ein Interesse an einer Eskalation.

Mit dem Kauf des USKonkurrenten Monsanto will der AgrarchemieKonzern Bayer zur weltweiten Nummer eins werden. Die EUWettbewerbsbehörde hat nun den Weg dafür frei gemacht – unter strengen Vorgaben. Von Deutsche Presse-Agentur BRÜSSEL

Handels- & Börsenbarometer

D

ie EU-Wettbewerbshüter haben die milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto durch den Bayer-Konzern unter strengen Auflagen erlaubt. Der Agrarchemiekonzern Bayer habe Zusagen in Höhe von rund sechs Milliarden Euro gemacht, teilte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager gestern in Brüssel mit. Die Bedenken der Wettbewerbshüter mit Blick auf negative Folgen für Verbraucher seien damit ausgeräumt. Der Leverkusener Konzern will den US-Konkurrenten für etwa 62,5 Milliarden US-Dollar übernehmen. Bayer würde damit zum größten Saatgut- und Pflanzenschutzkonzern der Welt aufsteigen. Kritiker – wie

NCPI

3,60% (Jan. 2018)

N$/€

14,84

Indikatoren der Bank of Namibia (20. Mar. 2018)

N$/£

RepoZinssatz

6,75% Leitzins

10,50%

16,87 N$/US$

12,03 Börse in Namibia (NSX)

Lokalhandel-Index 629,49 0,00% (Handelsschluss) Gesamt-Index 1427,58 +0,45% (Handelsschluss)600 Gold (Comex)

EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager äußert sich zu der geplanten Übernahme des USSaatgutproduzenten Monsanto durch den Agrochemie-Konzern Bayer. Brüssel hat das Vorhaben unter Auflagen erlaubt. • Foto: dpa etwa Öko-Landwirte und Grünen-Politiker – warnten bereits im Vorfeld vor einer zu großen Marktmacht des neuen Agrarriesen. Sie werfen dem umstrittenen US-Unternehmen zudem rüde Geschäftspraktiken vor. Die Zustimmung der US-Behörden steht noch aus. Nach den Vorgaben aus Brüssel muss Bayer nun einen Teil seines Geschäfts verkaufen. Überschneidungen zwischen Bayer und Monsanto in den Bereichen

Saatgut und Pflanzenschutzmittel müssten beseitigt werden, erklärte die EU-Kommission weiter. Unlängst war bereits bekannt geworden, dass Wettbewerber BASF das Gemüsesaatgut-Geschäft der Leverkusener übernehmen will. Die Sparte hatte zuletzt einen Umsatz von 430 Millionen Euro pro Jahr. Auch diesem Verkauf muss die EU-Kommission aber noch zustimmen. Bayer macht gut ein Viertel seines Umsatzes in seiner Ag-

rarchemie-Sparte, 2017 kam der Konzern hier auf Erlöse von 9,6 Milliarden Euro, dies vor allem mit Pflanzenschutzmitteln. Das Geschäft schwächelte zuletzt, die Nachfrage im wichtigen brasilianischen Markt brach ein. Der US-Konzern Monsanto aus Saint Louis im Bundesstaat Missouri kam mit seinen 20 000 Mitarbeitern zuletzt auf einen Jahresumsatz von 14,6 Milliarden US-Dollar – hauptsächlich mit Saatgut.

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US$/Pfund

US$/Barrel

67,79

Silber (Comex)

Rohstoffe/ Mineralien (Quelle: Bloomberg)

21,25

(2. März. 2018)

Platin (Spot) US$/Unze

US$/Unze

16,27

Uranoxid

Kupfer (Comex)

945,58

US$/Pfund

The 7th Namibian Mining Expo and Conference is set to take place as from the 25th of April.

Publication Date: 24 aprIL 2018 Booking Deadline: 4 aprIL 2018 Proudly distributed in Republikein, Namibian Sun and Allgemeine Zeitung.

Contact Carmen Stenger [email protected] tel: +264 61 297 2102

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donnerstag, 22. März 2018

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Mit NEEEF hängt Harambee am seidenen Faden Lasst uns gemeinsam an einem Strang ziehen, erhofft sich Präsident Hage Geingob mit „Harambee“. Aber: 25% der Anteile privater Firmen sollen an ehemals Benachteiligte gehen, so droht die wirtschaftliche Gleichstellung NEEEF. Ein Kopfschuss für das Wirtschaftswachstum – und die Ärmsten hängen am seidenen Faden.

K

omm doch rein“, bittet Memory mich in ihre Hütte. Ihr Bretter-Plastik-Plane-Verschlag in der Swakopmunder Siedlung DRC ist nicht größer als ein Autounterstand. Geteilt durch zwei Stück Gardinenstoff ist ein Drittel mit einer alten Couch und einer Kommode zum Wohnbereich erklärt worden. Hinter der Gardine steht Memorys notdürftig zusammengezimmertes Bett, ihre Kinder schlafen auf Decken auf dem Boden. Wenn im Ozean die Sonne versinkt und die Nacht hereinbricht, ist es binnen Minuten stockduster in dieser Behausung. Kein Lichtstrahl der Straßenlaterne dringt ins Innere. Mehr als zu Bett gehen ist nicht mehr möglich; die Batterien der Taschenlampe sind leer, Kerzen sind Luxus. Für die Flöhe beginnt dann ein Festmahl. Unzählige weiße und rotgekratzte Tupfer auf den Armen und am Bauch der Kinder sind der Beleg dafür.

Schnelle Hilfe

Als ich mich setze, rutscht mein Po durch die Polster bis auf die Erde. Wir müssen beide lachen. „Die Tage der alten Couch sind gezählt“, sagt Memory. Ich breite meine Mitbringsel aus. Schulhefte für ihre Kinder, gespendet von Dagmar und Michael Honcamp aus Mindelheim in Deutschland. Sie hatten in der AZ meinen Bericht „Vergiss den Arzt, werde Fußballer“ über die Bildungsmisere und speziell das Schicksal des 13-jährigen Jahraz gelesen und sofort finanzielle Unterstützung angeboten. Allerdings soll nicht nur Geld fließen, sondern ihre Spende als Hilfe zur Selbsthilfe gesehen werden. „Die Unterstützung soll kein Ruhekissen, sondern eine Chance sein, etwas aus seinem Leben zu machen“, schrieben sie, „wir würden unsere Hilfe daran knüpfen, dass er sich schulisch verbessert“. Jahraz und seine jüngere Schwester Jasmin sollen zudem nachmittags das DRC Schoolproject und Community Centre von Ivana und Mike Kriner besuchen und dort Nachhilfeunterricht bekommen. Die Schule von Gillians, Memorys Jüngster, beginnt erst am Nachmittag, da die Hanganeni-Schule in der DRC – wie so viele andere Schulen in Namibia – so überfüllt ist, dass sich die 1. Klasse den Klassenraum mit der Fünften teilen muss.

Die Toilettenräume der Tamariskia-Grundschule in Swakopmund befinden sich in einem erbärmlichen, sogar schon hygienisch gefährlichen Zustand. Für wen da wohl das Toilettenpapier und das Scheuerpulver gedacht ist, welches auf der Lehrmaterial- und Schulheftliste der Regierungsschulen steht?

Wissen ist wahrer Reichtum „Wenn du gute Ergebnisse nach Hause bringst, werde ich dich belohnen, verhaust du allerdings eine Prüfung, musst du etwas für mich tun“, versuche ich Jahraz zusätzlich zu animieren. „Nur Wissen ist wahrer Reichtum.“ Abgemacht! Wir besiegeln unser Versprechen per Handschlag. Aus der dunklen Ecke lugen plötzlich zwei kleine Augen hervor. „Das ist Thahabadi.“ Nix zu futtern, sich aber einen Hund anschaffen. Verständnisloses Kopfschütteln. Jahraz habe ihn angebracht, versucht Memory die Gegenwart des kleinen Wesens zu rechtfertigen. Das Tier lebt ein wahres Hundeleben: Flöhe, Zecken und ständig auf Futtersuche. Für die Menschen wird draußen auf dem Feuer gekocht. Ein Schneebesen hängt an der Bretterwand. Der letzte Rest vom Maisbrei trocknet an den Drahtschlaufen, zieht Fliegen an und wird beim nächsten Anrühren wieder untergemischt. „Woher bekommst du Holz?“ Memory blickt zur Decke, als wolle sie damit andeuten, dass zur Not ein Balken herhalten muss. Kein Strom, kein Gas, kein Holz, dafür aber ein Mobiltelefon, das nie aus der Hand gelegt und mit einer handgroßen Solarplatte aufgeladen wird. Kein Wasserhahn, keine Toiletten. „Wenn wir müssen, gehen wir rüber zur Kirche und hoffen, dass dort das Klo nicht verschlossen ist.“ Über die Runden komme sie, indem sie ab und zu von Anliegern Nahrungsmittel erhalte. Sobald sie wieder etwas Vorrat habe, stehen bei ihr die Nachbarn Schlange.

Ein schweres Los Unterhalt bekommt Memory nicht. Sie hat drei Kinder von drei verschiedenen Männern. Jahraz´ Vater sei in Windhoek und wolle nur dann für Jahraz zahlen, wenn der Junge bei ihm wohne. Der Vater von Jasmin habe fünf Jahre im Knast gesessen und keiner wisse genau wo er ist. Gillians Vater sei Lehrer in Karibib. Doch weil er sich auf dem Geburtszertifikat nicht habe eintragen lassen (sondern dort der Patenonkel des Mädchens steht, der aber auch nicht zahlen möchte), kann nur ein Vaterschaftstest für Klarheit sorgen und der allein kostet 2 000 Namibia-Dollar, teilt die

Jahraz bringt seine erste gute Klausur nach Hause und wird mit einem Besuch im Meeresaquarium belohnt. Seine Begeisterung ist kaum in Worte zu fassen. • Fotos: Kirsten KraFt Sozialfürsorge mir mit. Eine Arbeitslosenunterstützung gibt es in Namibia nur bedingt, nachdem vorab ein Beitrag bei der Sozialversicherungskommission (Social Security Commission, SSC) eingegangen ist. Memorys letzte Festanstellung hatte ihr Arbeitgeber 2015 aus finanziellen Gründen beendet, alle Beschäftigungen danach waren nur zeitweilig. Die junge Frau braucht dringend eine Arbeit und so starte ich im sozialen Netzwerk einen Aufruf. Durch das NEEEF-Vorhaben sind viele Arbeitsstellen gestrichen worden. Man harrt der Dinge. Dennoch bietet eine kinderreiche Familie in Swakopmund ihr einen 8-Stunden-Job an fünf Tagen pro Woche an. Die zweite Hürde scheint genommen. Schnell zeigt sich jedoch, wie schwierig es ist, wenn eines der Kinder oder sie selbst mal krank wird.

Katastrophale Zustände Als Jahraz in der Tamariskia-Grundschule über Bauchschmerzen klagt,

wird Memory gebeten, den Jungen in die Klinik zu bringen. Ich kann seine Bauchschmerzen gut nachempfinden. Im Gang zu Jahraz´ Klasse stinkt es bestialisch nach Urin. Die Toilettenräume befinden sich in einem erbärmlichen, sogar hygienisch gefährlichen Zustand. Der Boden schwimmt. Die Toiletten laufen über, Vandalen hatten die Waschbecken aus der Verankerung gerissen. Aber die Kinder nutzen diesen Raum! Wo sollen sie sonst auch hin? Zwecks neuer Toiletten wollen die Lehrer nun einen Spendenaufruf starten, denn bei der Regierung stoßen sie auf taube Ohren. Doch mit NEEEF im Nacken hält der Privatsektor seine Geldbörse vorerst lieber verschlossen. Weil Jahraz krankheitsbedingt vom Unterricht fehlt, verlangt die Schule von der Mutter ein Attest von der Klinik. Es gibt keinen Termin. Memory hockt den Nachmittag geduldig im Wartesaal, um etwas Medizin oder mitgeteilt zu bekommen, dass der Arzt schon im Feierabend sei. Für sie

Hundeleben in der DRC: Voller Flöhe, Zecken und ständig auf Futtersuche. Dem kleinen Hund „Thahabadi“ wurden die Ohren abgeschnitten. Angeblich soll so die Räude aus dem Körper weichen.

bedeutet das Arbeitsausfall für mehrere Stunden, da ist Kulanz vom Arbeitgeber gefragt. Bei meinem nächsten Besuch bringe ich Medikamente für den Hund gegen Flöhe und Würmer mit. Doch weil sich inzwischen die Räude zeigt, haben sie dem Vierbeiner kurzerhand die Ohren abgeschnitten. Die Krankheit soll daraus entweichen, heißt es. Ich versuche, meiner Ohnmacht Herr zu werden, denn Jahraz steht neben mir und zeigt mir breit grinsend und stolz seinen jüngsten Test: 15 aus 15 Punkte. Belohnt wird er mit einem Besuch im Meeresaquarium. Er war noch nie dort. Wow! Seine Begeisterung ist nicht in Worte zu fassen. Einfach unbeschreiblich! Er habe nun verstanden, worum es geht, sagt er auf dem Nachhauseweg. „Wissen ist wahrer Reichtum.“

Es fehlt der Ehrgeiz

Memory steht für Harambee. Ihr Leben steht exemplarisch für das Schicksal vieler alleinerziehender namibischer Frauen. Ihr Leben ist bestimmt vom Weg, den die Regierung eingeschlagen hat. Vier Jahre ist sie alt, als Namibia unabhängig wird. Eine rosige Zukunft wurde ihr und ihren Landsleuten versprochen, doch was ist daraus geworden? Mit ständiger Misswirtschaft, Korruption, Drohung und Bedrohung will und wird der Namibier sich nicht die Hand reichen. Memory steht aber auch für fehlende Ambition, für Antriebslosigkeit. Denn inzwischen ist sie wieder arbeitslos, weil sie es mit der Pflicht nicht so genau nahm. Jetzt sitzt sie erneut vor ihrer Hütte und hofft, dass Manna vom Himmel fällt. Auch Jahraz´ Ehrgeiz hat nicht gehalten. Die 15 aus 15 reichten ihm wohl. Er schwänzt wieder die Schule und den Nachmittagsunterricht. Beide haben ihren Faden reißen lassen. Schade!

Kirsten Kraft, Swakopmund

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sport in namibia

Donnerstag, 22. märz 2018

Walter Kautondokwa verteidigt seinen WBO-Titel Windhoek (sno) • Drei namibische

Boxer haben am Vorabend des Unabhängigkeitstages ihre Gürtel erfolgreich verteidigt. Sie alle stiegen in einer Halle des Ramatex-Komplexes in Windhoek-Katutura im Rahmen der „Legacy Independence Boxing Bonanza“ in den Ring. Als Höhepunkt galt der Kampf zwischen Walter Kautondokwa und seinem argentinischen Kontrahenten Billi Facundo Codoy. Im längsten Kampf des Abends gelang es Kautondokwa, in der fünften Runde seinen Gegner mit einem harten linken Haken auf die Bretter zu schicken. Der Schiedsrichter beendete hiernach den Kampf, obwohl Codoy innerhalb der erlaubten Zehnerzählung wieder auf den Beinen war. Somit gelang es Kautondokwa, seinen Gürtel in der Mittelgewichts-Klasse des internationalen Welt-Box-Verbandes (WBO) erfolgreich zu verteidigen. Kautondokwa verzeichnet nun eine beeindruckende Bilanz von 17 siegrei-

chen Profi-Kämpfen ohne eine einzige Niederlage. Zwei weitere namibische Boxer konnten an dem Abend erfolgreich ihre Titel verteidigen. In der WeltergewichtsKlasse gelang es Mikka Shonena schon in der zweiten Runde, seinen Kontrahenten Said Yazidu aus Tansania zu besiegen und seinen WBO-Gürtel zu behalten. Der Schiedsrichter beendete den Kampf, da Yazidu strauchelte und sich den rechten Fuß umknickte. Namibias Jeremiha „Low-Key“ Nakathila sorgte für den spektakulärsten Kampf des Abends, als er den Ghanesen Patrick Okine physisch in der 3. Runde nach knapp eineinhalb Minuten durch die Seile aus dem Ring schlug. Okine war in der erlaubten Zeit zurück im Ring und bereit, weiterzukämpfen, hatte aber eine Platzwunde am Hinterkopf. Der Schiedsrichter beendete jedoch den Kampf und Nakathila behielt seinen Afrika-Junioren-LeichtgewichtsTitel des Weltboxverbandes WBO.

Der Taxifahrer und Familienvater Walter Kautondokwa freut sich mit seiner Mutter und seinen Kindern über die erfolgreiche Titelverteidigung gestern Abend bei der „Legacy Independance Boxing Bonanza“. • Foto: SteFAN NoecHel

NPL: Hoffnung für die Rundu Chiefs • Spitzenteams rechnerisch gerettet – Pirates verpassen Befreiungsschlag Nach den jüngsten beiden Spieltagen in der Namibischen Premier-Liga (NPL) stehen bereits sieben Vereine fest, die sportlich nicht mehr auf einen der drei Abstiegsränge zurückfallen können, obwohl zwei der drei Kellerkinder am Wochenende ordentlich gepunktet und den Abstiegskampf so wieder etwas spannend gemacht haben. Von Martin Leckelt WINDHOEK

N

eben Tabellenführer African Stars und dem ersten Verfolger Black Africa, die beide schon vorher rechnerisch nicht mehr absteigen konnten, haben am Wochenende fünf weitere Klubs ihr Ticket für die neue NPL-Saison gesichert, sodass fast die Hälfte des namibischen FußballOberhauses in dieser Spielzeit nicht mehr nach unten zu gucken braucht. Neuer Tabellendritter ist dabei der Tura Magic FC, der sich am Wochenende scheinbar aus seinem Zwischentief ballerte. Die „Magicians“ traten Samstag und Sonntag im Sam-Nujoma-Stadion von Windhoek-Katutura je gegen einen der beiden Walvis Bayer Premier-Ligisten an und gewannen

beide Spiele souverän mit 2:0. Dabei sticht besonders die Partie am Sonntag gegen den Blue Waters FC heraus, bei der die Katutura-Kicker kurz nach der Halbzeit in Unterzahl gerieten, weil ihr Kapitän Itamunua Keimuine seine zweite Gelbe Karte sah. Zuvor erzielte der Nationalspieler früh den Führungstreffer für die Blau-Gelben, bevor Unomasa Tjitaura wenig später das 2:0 schoss. Tura Magic konnte die Führung über die Zeit bringen und in der Tabelle einige Plätze gut machen. Ein fast genau so erfolgreiches Wochenende konnte der amtierende Meister Tigers FC verzeichnen, der bereits mit einer Serie von fünf Siegen aus den vorangegangenen sechs Begegnungen ins Wochenende kam. Am Samstag spielte der Hauptstadtklub gegen Blue Waters, kam aber trotz

zahlreicher Chancen nicht über ein torloses Unentschieden hinaus. Besser lief es für die Tigers dann am Tag darauf, als man gegen den anderen Küstenvertreter Eleven Arrows klar mit 3:0 gewann. Durch die vier Punkte am Wochenende preschen die Tigers, die sich lange im Tabellenmittelfeld befanden, im Tableau an der Mannschaft der Universität von Namibia (UNAM) vorbei auf den fünften Platz und sind jetzt ebenfalls rechnerisch gerettet. Dies gilt nun auch für den Young African FC aus Gobabis, der am Freitagabend gegen Tabellenführer African Stars ein starkes 2:2 im SamNujoma-Stadion holte. Dabei ging der Aufsteiger zwei Mal in Führung, doch der Ligaprimus zeigte Moral und konnte in einem physischen und offensivfreudigen Spiel beide Male den Ausgleich erzielen. Nach einem 1:2-Halbzeitstand war es Elvis Tjivasera, der den Stars mit seinem Treffer einen Punkt sichern konnte. Young African trat auch am Sonntagabend wieder im Sam-Nujoma-Stadion an, wo der amtierende Pokalsieger gegen die Civics mit einem 2:1-Auswärtssieg

den Klassenerhalt vorzeitig sicherte. Die Elf aus dem Osten des Landes befindet sich in der Tabelle auf dem vierten Rang. Ebenfalls an diesem Wochenende die Klasse gesichert haben die Mighty Gunners. Der Klub aus Otjiwarongo bestritt zwei Heimspiele im Mokati-Stadion und besiegte die beiden Hauptstadtvereine Citizens und UNAM FC mit 1:0 und 2:0. Mit dem Erfolg gegen die „Clever Boys“ am Sonntag zogen die Mighty Gunners mit ihnen nach Punkten gleich, bleiben in der Tabelle aber auf dem siebten Platz. UNAM sicherte sich den Klassenerhalt bereits am Samstag mit einem enttäuschenden 0:0 beim Tabellenvorletzten Rundu Chiefs und fällt im Tableau auf Position sechs zurück. Die Auswahl aus Rundu hingegen verbuchte ihr erfolgreichstes Wochenende seit langen, weil sie am Sonntag nachlegen und die Citizens mit 3:0 aus dem Rundu-Sport-Stadion ballern konnten. Ebenfalls ein erfolgreiches Wochenende im Abstiegskampf feierte der Young Chiefs FC aus Oshakati. Der

Drittletzte der Premier-Liga holte zunächst bei dem zweiten NPL-Klub aus Otjiwarongo, den Life Fighters, ein 1:1, bevor sie am Sonntag im Sam-Nujoma-Stadion die Orlando Pirates mit 2:1 schlugen und so an das Team aus Katutura, das eigentlich Platz vier als Saisonziel ausgab, auf fünf Punkte herankamen. Noch schlechter sähe es für den vierfachen namibischen Meister aus, wenn man am Samstag nicht das Heimspiel gegen den Tabellenletzten Chiefs Santos mit 3:1 hätte gewinnen können. Gegen das Ensemble aus Tsumeb saß erstmals der ehemalige Pirates-Spieler Eric Muinjo auf der Bank, der unter der Woche für Ivan Namaseb übernahm. Für Chiefs Santos sieht es nach dem für die Konkurrenz punktreichen Wochenende hingegen sehr düster aus. Die Tsumeber verloren nach dem Spiel gegen die Pirates auch bei den Life Fighters in Otjiwarongo klar mit 0:3 und haben nun zwölf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer sowie sechs Punkte Rückstand auf die Rundu Chiefs auf dem vorletzten Platz.

Der NIIHA-Verband veranstaltet im Dome den „Africa Cup“ Im Mai treffen sich ein internationaler Mix an Klubmannschaften zur Eis- und Inlinehocke Meisterschaft Windhoek/Swakopmund (sno) • Der Namibische-Eis- und Inlinehockey-Verband (NIIHA) bereitet sich Die Junioren-Männermannschaft, die Namibia im Mai in Italien vertreten wird. Hinten: Brian Sobel (Trainer), Hendrik Diekmann, Natangue Kaperu, Ivan Reviglio, Stefan Bartsch, Amandus Röttcher, Danilo von Ludwiger, Joshua Nependa, Nico Epler, Christiaan Coetzee, Anko Lucks, Bryan Robbins (Co-Trainer). Sitzend: Sean Litchi, Nicola Reviglio (Torhürter), Ruben Bacher, Max Finkeldey. • Foto: NIIHA

momentan auf die zweite Ausgabe des „Africa-Cup“ vor, welche vom 21. bis zum 27. Mai im Dome in Swakopmund

stattfinden soll. Die Titelverteidiger „Namibia Senior Men“ werden sich in dieser Saison beweisen müssen,

denn die Konkurrenz in diesem Jahr ist wieder stark. Es nehmen Mannschaften mit internationalem Flair am „Africa-Cup“ teil. Angemeldet haben sich neben den Titelverteidigern folgende Teams: Die „Daredevils“ – eine Mannschaft aus namibischen und deutschen Spielern besteht –, die „Moose Knuckles“ kommen aus Südafrika und integrieren Spieler aus Brasilien, den USA und auch zwei Namibier in ihrer Aufstellung. Heimvorteil hat das „Team Dome“ unter der Leitung von Dave Hammond mit seiner höchstmotivierten Mannschaft aus der Küstenstadt. Das „Team Falcons“ ist eine gemischte Mannschaft bestehend aus Neuseeländern und Namibiern und darf ganz bestimmt nicht unterschätzt werden. „The Rhinos“ sind das größte Überraschungspaket der NIIHA-Meisterschaft im Mai. Sie bestehen aus Spielern, die aus Italien, Frankreich, Australien und England kommen, aber auch ein paar aus dem Ausland wiederkehrenden

Namibiern, die an dem letztjährigen „Africa-Cup“ teilgenommen haben. Auch nimmt zum ersten Mal eine Inlinehockey-Mannschaft aus Indien teil, welche sich überraschenderweise zu den Meisterschaften anmeldete hat. Als achte Mannschaft nimmt die nationale Junioren-Männermannschaft auch an dem Event teil. Der „Africa Cup“ ist für die nationale Junioren-Männermannschaft die Vorbereitung auf die Eis- und Inline-Weltmeisterschaft, welche im Juli 2018 im italienischen Asiago stattfinden wird. Namibias Juniorenmannschaft konnte bei den „World Skate Roller Games“ in Nanjing/China im letzten Jahr den neunten Platz erobern. Eine Spendensammelaktion wurde für die Auswahl ins Leben gerufen, um ihnen finanziell unter die Arme zu greifen. Um diesen würdigen Zweck zu unterstützen, können Sie das Wort ITALY in einer SMS an die Nummer 5005 senden. Jede SMS kostet 5 Namibia Dollar.

Donnerstag, 22. März 2018

sport international

Was wird aus 50+1-Regel?

In Kürze

7

Timo Boll

Bremen (dpa) • Tischtennis-Star Timo Boll denkt noch lange nicht an ein Karriereende. „Mit 40 oder 41 traue ich mir noch Weltspitze zu, wenn der Körper mitspielt“, sagte der gerade 37 Jahre alt gewordene Weltranglisten-Erste in einem „Sport Bild“-Interview. „Tokio 2020 ist ein festes Ziel. Und bei Borussia Düsseldorf habe ich meinen Vertrag bis 2022 verlängert und möchte ihn erfüllen. Danach wird man sehen.“ Im Februar ist Boll nach mehr als 20 Karrierejahren noch einmal zur Nummer eins seiner Sportart aufgestiegen.

• 36 Profivereine diskutieren über die umstrittene Regel Entscheidung über die reguläre Einführung des Videobeweises, Diskussion über die Zukunft der 50+1-Regel: Auf die Vertreter der 36 Profivereine warten bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga spannende Themen. Von Eric Dobias, dpa FrankFurt/Main

Steueraffäre

B

ayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge plädiert für eine Freigabe, Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke für den Erhalt und Eintracht Frankfurts Vorstand Axel Hellmann für eine Reform. Im deutschen Profifußball gehen die Meinungen über die umstrittene 50+1-Regel, die eine Übernahme der Erst- und Zweitligisten durch externe Investoren verhindert, weit auseinander. Wenn sich die Vertreter der 36 Profivereine an diesem Donnerstag in einem Hotel am Frankfurter Flughafen treffen, fällt zwar noch keine Entscheidung. Die Diskussion über die künftige Ausgestaltung der Regel dürfte aber kontrovers verlaufen. Ein weiteres Topthema bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga ist die reguläre Einführung des Videobeweises, der sich momentan noch in der Testphase befindet, zur kommenden Saison. Zudem soll darüber abgestimmt werden, ob das technische Hilfsmittel in der Spielzeit 2018/19 „offline“, also ohne Auswirkungen auf den Spielbetrieb, in der 2. Bundesliga getestet wird. In der Bundesliga hat sich die Aufregung um den Videobeweis, der am 3. März ins offizielle Regelwerk des Weltverbandes FIFA aufgenommen worden war und im Sommer erstmals auch bei der WM zum Einsatz kommen wird, mittlerweile etwas gelegt. Doch beim Thema 50+1 schlagen die Wellen immer noch hoch. Vor allem die Fans laufen Sturm gegen eine Aufweichung oder gar Abschaffung der Regel, die den Stammvereinen die Stimmenmehrheit in den FußballKapitalgesellschaften garantiert. „Bundesweit wird ein Sturm heraufziehen, sollten die Verantwortlichen bei DFB und DFL nicht schleunigst ein Machtwort für den Erhalt von 50+1 in seiner jetzigen Form sprechen: Die angestrebte Diskussion um 50+1 ist eben nicht nur eine Schönheitsdiskussion um irgendwelche Vereins-und Unternehmensstrukturen, sondern definitiv der sportpolitisch wichtigste Kampf in der nahen Zukunft für alle Fans“, ver-

Die Stuttgarter Fans zeigen ein Transparent, auf dem die Aufschrift „50+1“ zu sehen ist. Deutschlands Profivereine wollen heute über umstrittene Regel diskutieren. • Foto: dpa kündete das überregionale Bündnis ProFans unlängst. Fast 3000 Fangruppen haben sich deutschlandweit mittlerweile der Initiative „#50plus1bleibt“ angeschlossen. Sie alle fürchten, im Zuge der fortschreitenden Kommerzialisierung des Fußballs auf der Strecke zu bleiben. Als mahnendes Beispiel wird immer wieder die englische Premier League angeführt, wo die Fankultur in den vergangenen Jahren einen schleichenden Tod erfuhr. Das ohnehin schon angespannte Verhältnis zwischen den Fans und den Fußball-Dachorganisationen DFB und DFL stünde vor einer Zerreißprobe, sollten die Profivereine den Weg für eine gravierende Änderung der Regel frei machen. BVB-Geschäftsführer Watzke kündigte daher vor einigen Wochen in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ an: „Wir werden weiter für 50+1 kämpfen. So lange mir keiner der Gegner schlüssig erklären kann, warum man 50+1 abschaffen soll, obwohl Real Madrid und Barcelona als Vereine mit 50+1 die erfolgreichsten Klubs der Welt sind, kämpfe ich für den Bestand dieser Regel.“ Ganz anders ist die Stimmungslage beim Branchenprimus in München. „Ich hoffe, dass die Deutsche FußballLiga die 50+1-Regel freigeben wird“, verkündete Bayerns Vorstandschef Rummenigge vor zwei Wochen in einem Interview des Magazins „GQ“. Jeder Verein sollte für sich selbst entscheiden können, „ob er sich für Investoren öffnet, wie weit er sich für

Investoren öffnet oder ob er sich gar nicht öffnet.“ Einen dritten Weg hat EintrachtVorstand Hellmann ins Gespräch gebracht. Er plädiert für eine Regel-Reform – allerdings mit klaren Vorgaben für einen Einstieg von Investoren. Diese müssten die Wurzeln, die Tradition und Kultur des Clubs akzeptieren und dürften nicht den Anspruch haben, die Identität des Clubs zu verändern. Henrik Drinkuth, Anwalt bei der Wirtschaftskanzlei CMS in Berlin, rät dazu, „den Vereinen zu überlassen, welche beschränkenden Regelungen sie mit Investoren treffen. Die DFL sollte hier, wenn überhaupt, nur punktuell eingreifen und nur zwingend notwendige – und rechtssichere – Vorgaben machen“, sagte Drinkuth.

2. Fußball-Bundesliga Der 27. Spieltag, 16. bis 19. März 2018 Fortuna Düsseldorf –

Arminia Bielefeld

4:2 (1:1)

Holstein Kiel



1. FC Heidenheim

2:1 (2:0)

1. FC Union Berlin



SSV Jahn Regensburg 2:2 (1:0)

SV Sandhausen



VfL Bochum

2:3 (2:1)

1. FC Kaiserslautern –

FC St. Pauli

1:1 (0:0)

FC Ingolstadt 04

Dynamo Dresden

4:2 (2:0)

Eintr. Braunschweig –

MSV Duisburg

3:2 (3:0)

1. FC Nürnberg



SV Darmstadt 98

1:1 (0:1)

Erzgebirge Aue



Greuther Fürth

2:1 (2:0)



Tabelle Platz

Verein

1 (1) 2 (2) 3 (3) 4 (4) 5 (5) 6 (11) 7 (6) 8 (8) 9 (13) 10 (7) 11 (10) 12 (9) 13 (15) 14 (12) 15 (14) 16 (16) 17 (17) 18 (18)

Fortuna Düsseldorf 27 1. FC Nürnberg 27 Holstein Kiel 27 SSV Jahn Regensburg 27 Arminia Bielefeld 27 FC Ingolstadt 04 27 MSV Duisburg 27 1. FC Union Berlin 27 Eintr. Braunschweig 27 SV Sandhausen 27 FC St. Pauli 27 Dynamo Dresden 27 VfL Bochum 27 1. FC Heidenheim 27 Greuther Fürth 27 Erzgebirge Aue 27 SV Darmstadt 98 27 1. FC Kaiserslautern 27

Spiele

1. + 2. = Aufstieg in die Bundesliga 16. = Relegation zur 3. Liga

Tore

16 13 11 12 10 10 10 9 8 10 9 10 9 9 9 8 6 6

5 7 11 4 8 7 7 9 12 6 9 5 7 7 6 9 10 7

6 7 5 11 9 10 10 9 7 11 9 12 11 11 12 10 11 14

46:34 47:31 53:36 44:39 43:41 38:30 40:46 46:39 33:29 31:27 28:39 38:43 25:31 40:47 30:38 28:39 37:42 29:45

Punkte

+12 +16 +17 +5 +2 +8 -6 +7 +4 +4 -11 -5 -6 -7 -8 -11 -5 -16

53 46 44 40 38 37 37 36 36 36 36 35 34 34 33 33 28 25

3. = Relegation zur Bundesliga 17. + 18. = Abstieg

Nächster Spieltag 31.03. Dresden-Nürnberg, Heidenheim-Ingolstadt, Duisburg-K’lautern 01.04. St. Pauli-Sandhausen, Fürth-Berlin, Bochum-Braunschweig, Bielefeld-Kiel, Regensburg-Aue 02.04. Darmstadt-Düsseldorf 31325

Sinn und Unsinn einer Eiskunstlauf-Weltmeisterschaft

Nur vier Wochen nach Olympia in Südkorea steht die Eiskunstlauf-WM in Mailand an

Mailand (dpa) • Nicht einmal einen

Monat nach den Winterspielen in Pyeongchang treffen sich die besten Eiskunstläufer in Mailand, um ihren Weltmeister zu ermitteln. Muss das jetzt noch sein? Einige prominente Namen fehlen auf der Meldeliste des Weltverbands, andere wollen ihre Chance nutzen: So streben die Paarlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot den ersten gemeinsamen Titel an.

ABSAGEN

Yuzuru Hanyu verletzte sich im November beim Versuch des vierfachen Lutz – zu Olympia kam er ohne Vorbereitungswettkampf und siegte. Nun

will der Japaner seinen Fuß richtig heilen lassen. Gleiches gilt für die zweimalige Weltmeisterin Jewgenija Medwedjewa aus Moskau, die bei EM und Olympia zwar antrat, aber nicht ihre volle Leistungsfähigkeit abrufen konnte und jeweils Zweite wurde. Auch die chinesischen Titelverteidiger Sui Wenjing/Han Cong fehlen wegen eines Ermüdungsbruchs der 22-Jährigen. Und die Olympia-Dritten Meagan Duhamel/Eric Radford aus Kanada haben zum Karriere-Ende die Saison bereits beendet.

HOFFNUNGEN Die Paarläuferin Aljona Savchenko holte mit dem Chemnitzer Robin

Szolkowy vor zehn Jahren in Göteborg WM-Titel Nummer 1. Vier weitere und zweimal Olympia-Bronze folgten. Mit Bruno Massot wurde die 34-Jährige in Südkorea Olympiasiegerin – sie streben nun ihr erstes gemeinsames WM-Gold an. Beide Titel im Paarlauf bei Olympia und WM nacheinander holten zuletzt 1992 Natalja Mischkutjonok/Artur Dmitrijew (GUS und Georgien).

CHANCEN Die Essenerin Nicole Schott ist in diesem Winter die stabilste deutsche Läuferin, ihren internationalen Durchbruch hat die deutsche Meisterin aber noch nicht geschafft. Auch das Berli-

ner Sportpaar Annika Hocke/Ruben Blommaert bei ihrer WM-Premiere, Paul Fentz (Berlin) und die Oberstdorfer Eistänzer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis wollen sich zeigen.

AUFMERKSAMKEIT Nach dem Olympiagold von Savchenko/Massot ist das mediale Interesse groß. Die ARD wird eine Sondersendung am Donnerstag (23.30 - 24.15 Uhr) nach der Kür-Entscheidung der Paare ausstrahlen. Die zweimaligen Olympia-Zweiten Hans-Jürgen Bäumler und Marika Kilius sind als Gäste geladen. Zudem sind Savchenko/Massot am Samstag ins „Aktuelle Sportstudio“ des ZDF geladen.

Madrid (dpa) • Dem früheren FCBayern-Star Xabi Alonso droht eine mehrjährige Haftstrafe. Die spanische Staatsanwaltschaft fordert im Zuge der Ermittlungen wegen Steuerbetrugs fünf Jahre Gefängnis für den 36-Jährigen sowie zusätzlich eine Geldstrafe in Höhe von vier Millionen Euro, wie am Mittwoch aus einer offiziellen Justizmitteilung hervorging. Der spanische Welt- und Europameister, der im vergangenen Jahr seine Karriere beendet hatte, soll in den Jahren 2010 bis 2012 mehr als zwei Millionen Euro Steuern hinterzogen haben.

Spätes Gegentor

Patra (dpa) • Die deutschen U17Fußballer sind nach einem späten Gegentor nur mit einem Remis in die letzte Qualifikationsrunde zur Europameisterschaft gestartet. Die Auswahl von U17-Nationalcoach Michael Prus kassierte am Mittwoch gegen Norwegen in der vierten Minute der Nachspielzeit das zweite Gegentor und kam daher nur zu einem 2:2 (1:1).

„Walker Straight“

Melbourne (dpa) • Die Start- und Zielgerade der Formel 1 im Albert Park von Melbourne heißt ab sofort „Walker Straight“. Zudem wird an diesem Sonntag vor dem Großen Preis von Australien vor dem Start noch einmal an das Leben des langjährigen Chefs der Australian Grand Prix Corporation, Ron Walker, erinnert.

Startabsage

Paris/Marl (dpa) • Der Springreiter Christian Ahlmann hat den Start beim Weltcup-Finale Mitte April in Paris abgesagt. „Ich habe kein passendes Pferd“, sagte der Reiter aus Marl am Dienstag der Nachrichtenagentur: „Epelaser ist noch verletzt. Ich hatte mich auf Paris gefreut, aber es hat keinen Sinn, dort ohne ein richtig gutes Pferd zu reiten.“

Malcom zu Bayern

München (dpa) • Der brasilianische Nachwuchsstürmer Malcom wünscht sich einen Wechsel zum FC Bayern. Das sagte der von internationalen Fußball-Topclubs umworbene Profi von Girondins Bordeaux dem TV-Sender Sky Sport News: „Bayern ist einer der größten Clubs auf der Welt. Es wäre ein Traum, eines Tages dort zu spielen. Jeder kennt den FC Bayern München. Es macht mich sehr glücklich, dass sie über mich nachdenken.“ der 21-Jährige könnte als Alternative oder Ersatz für den inzwischen in die Jahre gekommenen Arjen Robben sein.

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leserpost

Donnerstag, 22. März 2018

Leserpost

Leserbriefe reflektieren nicht unbedingt die Meinung der Redaktion. In Ausnahmefällen kann ein Leserbrief anonymisiert werden. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Leserbriefe erscheinen auch auf der AZ-Webseite. Die AZ und NMH halten sich an den Ethik-Code für namibische Medien, der mit dem Medien-Ombudsmann aufgestellt wurde.

Kommentare von der Facebook-Seite der AZ

BETR.: „Milchgewerbe in der Klemme“ (AZ, 9. März 2018)

Was bekommt denn ein namibischer Farmer pro kg Milch? Wenn der Verkaufspreis für einen Liter Milch höher ist als der Mindestlohn für Hausangestelle pro Stunde, wer kann sich das wirklich leisten? In Deutschland kostet der Liter HMich ca. 69 Cent und der Landwirt bekommt im Moment ca. 30 Cent. Da es praktisch nur eine namibische Molkerei gibt, hat sie sich lange auf ihrer Monopolstellung ausruhen können. Da muss sie erst mal den eigenen Betrieb auf Vordermann bringen. Die Lieferanten haben mit Mengenbegrenzungen und Preisverlusten schon ihren Beitrag geleistet! (Joh Rocklage Jochen)

Milch und Milchprodukte sind wirklich sehr teuer. Butter absoluter Luxus. Oft muss der Verbraucher auf SA-Waren zurückgreifen, weil das einheimische Produkt schlichweg nicht vorhanden ist. (Franziska Keresztesi)

Überall das gleiche Problem: Hauptsache billig. (Sükran Jassen)

Maak toe die plek hy sal nooit ’n wins maak nie. (Riaan Botes)

Die Zwischenhändler verdienen zuviel, dadurch zu teuer. (Manfred Kramolowski)

BETR.: „NSFAF leisten Offenbarungseid / Studenten-Darlehen von über 1,7 Milliarden N$ vermutlich größtenteils verloren (AZ, 9. März 2018)

Pay back the money.... (Bubu Deknat)

Parteibonzen gegeben, und ich hätte wissen müssen, dass sie sich das Geld einstecken. Kommt in der Öffentlichkeit nicht gut an. (Kurt Tohermes)

dann findet man nichts Falsches an der Botschaft. Windhoek & Namibia sind nun aber leider schmutziger geworden. Namibianer leben ohne Würde, sie müssen in den Slums im Rivier ihr Geschäft machen, wenn die Natur ruft. Wie viele Frauen sind Vergewaltigungen ausgesetzt? Erik EES Sell, Danke. (Monica Nambelela)

Ist das so? Hab das Gefühl, dass keiner so richtig hinschaut. Bei Entwicklungshilfe genauso. (Sabine Seven)

BETR.: „Auf Touristen geschossen“ (AZ, 14. März 2018)

Ich lach mich schlapp. (Matze Rei) Irgenwelche neuen Nachrichten? Solche Sachen werden jetzt alt. (Mark Groenewald) Pay Back Time - Something is wrong somewhere. Who is the guilty party? (Naomi Herz) Ei, ei, in welcher Hosentasche die wohl gelandet sind? (Hans-Dieter Damnitz) BETR.: „Minister ist unwissend“ / Verteidigungsministerium kauft neben der Oropoko Lodge auch die Jagdfarm Otjisemba (AZ, 16. März 2018) Was sagt denn der Herr Finanzminister dazu? Hat seine ControllingAbteilung diesen Auftrag vertuscht oder aus dem Report streichen lassen? Oder gibt es keine Organisation, die alle Geldausgaben checkt? In einem Interview kürzlich meinte der Finanzminister, dass das Militär stark veraltet ist und nun investiert werden soll. Die Frage ist, in Luxus-Jagdschlösser wie einst Könige sie hatten? Nun das? Ich frage mich, ob es hierzu offizielle Antworten mit geprüften Belegen gibt. #nureinmalnachgedacht (Alexander Haf)

1,7 Milliarden im A...? Wer ist dafür verantwortlich? So etwas ist unmöglich! (Manfred Kramolowksi)

Vielleicht sollte man der Bundesregierung das mal mitteilen, damit die sehen, wo die „Entwicklungshilfe“ landet... (Sabine Seven)

Wo sind die? Was ist mit einem Untersuchungsausschuss? Das wollen auch die Geberländer sehen, wie hier gewirtschaftet wird. (Jan Leuchtenberger)

Bin zwar nur Deutscher und in weiter Ferne, aber ehrlich: Von dieser namibischen Regierung erwarte ich eigentlich auch nix anderes. (Sven Sievers)

Nein, da schaut logischerweise keiner hin, denn es würde auch die Geberländer negativ dastehen lassen. Kein Geber geht freiwillig hin und sagt, mein Geld habe ich korrupten

Ja nee, da weiß die eine Hand nicht was die andere macht. Traurig ist das. Aber für Gesundheit und wichtige Dinge ist anscheinend nie Geld da. (Brigitte Thaumuller)

Ups! Und ich falle bestimmt unter Großwild! (Thorsten Kloß)

In der Nationalversammlung musste Verteidigungsminister Penda ya Ndakolo (hinten) Farbe bekennen: Der Kauf der Otjisemba-Jagdfarm sei ihm „nicht bewusst“, nuschelte er ins Mikrofon. Das Militär soll dafür 24 Millionen N$ gezahlt haben. Es ist die Nachbarfarm der Oropoko-Lodge, die das Militär zuvor für 45 Millionen N$ gekauft hat. • Foto: SteFan FiScher Dafür sind die Milliarden, nicht für die Verteidigung. Finanzminister, wir wollen eine Erklärung! (Manfred Kramolowksi) Africa at its best.! (Siggi Krause) Ist doch nur eine Verwechslung, wollten eigentlich mal raus aus dem militärischem Korsett und zivil sein, oder? (Hellmut Kauffmann) Korruption wie im deutschen Bundestag. Das Erbe lebt. (Willie Beck) Ooo I don‘t know!!! Ek het gedink! (Dieter Radeck) Selbstbedienungsladen Namibia! (Jan M. Leuchtenberger) BETR.: „Beim Überfischen erwischt“ und „Knapp 80 Adlerfische auf Ski-Boot geschmuggelt“ (AZ, 13. März 2018) Mach ein Beispiel von ihm! Das ruiniert unsere Fische und ist ein schlechtes Beispiel für andere. (Paul von Niekerk)

Zuschließen. Boot weg! (Bernd Syvertsen) BETR.: Opel-Werk zur Endmontage in Namibia geplant (AZ, 12. und 13. März 2018)

BETR.: „112 Millionen für Klimawandel-Folgen“ (AZ, 14. und 15. März 2018) Können wir das Budget bitte auch sehen und die Financials, dass dieses Geld nicht in die Auslandstaschen von unseren Politikern geht? (Mark Groenewald)

Finde ich gut, schafft Arbeitsplätze. (Manfred Kramolowski)

Das sollte nur zweckgebunden verwendet werden dürfen. Würde da Buchprüfer einsetzen, die wie Bluthunde alles checken und sofort beißen, wenn was nicht stimmt. (Sabine Seven)

BETR.: „Namibias erste SatireWebseite“ (AZ, 9. März 2018)

Wo das wohl im Klimawandel untergeht? (Rüdiger Woortman)

Ich denke, der neue Haushaltsplan mit dem riesigen Budget der Staatsdiener bietet ausreichend Angriffsfläche. (Jan Leuchtenberger)

Und wo fließt das Geld hin? Ich lach mich tot. (Gabi Gärtner)

Klasse! Diese Investitionen sind gut für Namibia. (Matthias Rost)

BETR.: „Gewalt an WHS“ (AZ, 9. März 2018) Zu viele Hormone womöglich. Trotzdem traurig, dass sowas in so einem Land mit einer kleinen Bevölkerung passiert. (Michael Brandt) BETR.: „Kontroverse ums Aufräumen“ (AZ, 14. März 2018)

Da sich Menschen nicht an die Gesetze halten, sollten sie noch ein härtere Strafe bekommen, gerade wenn es das zweite oder wie hier das dritte Mal ist. (Michael Brandt)

Irgendwie muss ja das Geschäft von unserem selbsternannten Künstler laufen. Moenie worry Sabine, ist alles nur Schau. (Klaus Voigt)

Wer nicht hören will, muss fühlen. Boot beschlagnahmen und saftige Strafe. (Manfred Kramolowski)

EES mach es weiter so, die Botschaft ist klar und deutlich. Wenn ein Schwarzer so was sagen würde,

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& motor show

Wir schauen mal die Sache durch. (Rüdiger Woortman)

Date  Tfesday, 29 May 2018        Venue  Safari Conference Centre        Cost  N$2 300.00 p.p (Inclfding VAT) For more information: [email protected]

And? Who gets the money? (Ralf Gunter Domas)

BETR.: „Eurowings fliegt nur im Sommer nach Namibia“ (AZ,15.3.2018) Na, toll! Da bucht man den Hinflug mit Euch und nun sitzt man auf dem Trockenen. Wenn man sich das Marktsegment erarbeiten will, muss man am Anfang auch ein wenig Ausdauer haben. Aber die Muttergesellschaft hat ja nur 2,4 Mrd. Gewinn, wie heute verlautbart wurde. Da ist das Geld natürlich knapp... (Afrikaleo Pard) Ende Oktober heißt Pause zu Beginn der Hochsaison das ergibt keinen Sinn, außer die Pause ist sehr sehr lange... (Axel Conrad)

Donnerstag, 22. März 2018

glosse

Wer unabhängig is, macht lekka eigene Fehler

W

ir feiern herrlich 28. Unab­ hängigkeitstag mit gutem Regen in Ovenduka. Dafür ham wir in den trock´nen Monaten der kleinen und großen „Regenzeit“ nochall ordentlich geschwitzt. Und genau wie bei der ersten Unabhäng­ igkeitsfeier gehen wir davon aus, dass alles nur besser werden kann. Schlimmste Befürchtungen sind nich eingetreten. Hohe und illusi­ onäre Erwartungen ham sich nich erfüllt, sind Luftschlösser geblieben. Das Martyrium der Apartheid war abgestreift, das konnte man in den 28 Jahren allerdings nur immer we­ niger für Bettelei strapazieren oder als Ursache für Miss­Stände verant­ wortlich machen. Aber für Teile der Bevölkerung gibt es für das verblas­ sende Apartheids­Martyrium ´nen lohnenden, wenn nich gar lukrati­ ven Ersatz: das Genozid­Martyrium. Aber das is nach 28 Jahren gran­ dioser Souveränität noch ´ne ganz andere Story. Das große Plus der Souveräni­ tät is, dass Du lekka Deine eigenen Fehler machen kannst. Du musst so gut wie keine Rechenschaft ablegen. Außerdem geht´s unserem Land blendend. Sollten die Leut´ was An­ deres behaupten wie Armut und leeres Staatssäckl oder überfüll­ te Schulklassen und Gefängnisse, brauchste denen wrachtach keinen Glauben zu schenken. Denn der Staat hat huka genuch und stief Ovimariva, dass sich das Verteidigungsministerium, sprich Armee, Luftwaffe und unsere Ben­ guela­Marine zwei große Luxusfar­ men – die gehörten früher dem Un­ ternehmer Steinhausen – im Herzen des Stammlandes der Ovaherero­ Vorväter (ancestral land!) zu einem Kostenposten in Höhe von insge­ samt 70 Mio. N$ leisten können. Omushamane Comräd Oministeli Penda ya Ndakolo von den Staats­ kanonen hat Ankauf und Erwerb der ersten Steinhausen­Farm zugege­ ben, Oropoko mit schmartem Lu­ xusgehöft. Vom Ankauf der zweiten Steinhausen­Farm, Otjisemba, hat

er laut Anfrage vom Oppositionel­ len Mijnheer Nico Smit, PDM, (Po­ pular Democratic Movement, alias Alt­DTA) sowahr noch nix gehört, dieser Verteidigungschef im Minis­ terrang. Und der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, die uns gegen den Feind verteidigen, nämlich Omu­ präsidente III, schweigt noch ob dieser luxuriösen Landreform, die unsere Wehrmacht betreibt. Fazit: Bitte kein Lamento, dass wir kein Ovimariva hätten. Wir ham´s toch dicke. Und noch einmal Bodenreform und Land(um)verteilung. In je­ dem Planungswisch und in jeder strategischen Schrift zu diesem Thema kannste´s lesen: die Land­ reform dient der Bekämpfung der Armut unter landlosen Namibiern – von der politischen Plattform aus heißen die mos „land hungry Na­ mibians“. Also Leut, die irgendwo squatten mussten, erhalten Grund und Boden, damit sie sich mit Bok­ kie, Beest und eventuell einem er­ legten Wildbock für den Pott eine neue Existenz für ihre Familie grün­ den können. Das Gouvernement – sprich „Guw­ wernemang“ – hat für Armut ´nen wüst dehnbaren Begriff und eine Gender­sensitive Anwendung. Un­ ter den Gratis­Bodenempfängern sind gut betuchte Frauen: zumin­ dest eine Staatssekretärin und jüngst auch die Witwe und Juris­ tin Vicki, die Hinterbliebene der weiland Staatsikone Omushamane Herman Andimba Toivo ya Toivo. Der Staat bekämpft die Armut dieser Frauen mit Landvergabe in Größe von jeweils ca 2400 Hektar. Derweil die Staatssekretärin eine Frau mit kwaiem Tähn is, is Vicky ein Bleich­ gesicht. Damit is Beweis geliefert, dass der Staat sowohl betuchten Frauen mit gratis Farmen gern un­ ter die Arme greift als auch – entge­ gen anderslautender Behauptun­ gen – farbenblind is und eben nich gegen Blassgesichter diskriminiert. Das zählt nach 28 Jahren muhts zu unseren Errungenschaften.

Rausgeschmissen, der Stadtrat von Rehoboth, hier noch in guter Laune: Vorn von links: Eve Maasdorp – Vizebürgermeisterin (Swapo), Christina BlaauwPetrus – Bürgermeisterin (Swapo). Mitte, stehend von links: Ratsvorsitzender Winston /Uirab (Swapo), Emma Farmer (UPM, United Peoples´ Movement) und Marietta Pickering (UPM). Hinten von links: Vizevorsitzender Jonas Matthew (Swapo), Stadtdirektor Christoph /Uirab mit schwarzem Schlips und Leonard Pienaar (UPM). • OtjiperenderO: rhOnie //GarOeb, nampa

9

Hof(f )manns Erzählungen

Beim Unabhänmgigkeitsmuseum in Ovenduka, alias Kaffeemaschine, läuft kein Kaffee aus. Diesmal isses Sudel vor dem Heldenpalast. Das is aber nich so schlimm, weil das 28. Unabhängigkeitsjubiläum in Tsumeb begangen wird. • OviperenderO: einGesandt

Und dann noch Rehoboth. Hier hat das Gouvernement sowahr di­ rekt eingegriffen und nach viel Rotz und Wasser im Stadtrat und der Ver­ waltung der Kommune den gesam­ ten Rat rausgeschmissen, an die Luft gesetzt. Das is einmalig in der Ge­ schichte der Kommunen im Lande der Bravourösen. Sowas hat´s in der Zeit der kolonialen Amptenare und der neuen Ära der befreiten Brüder und Schwestern sowahr­achtach noch nich gegeben. Die Radikalkur für die geplag­ te, intrigenreiche Baster­Republik

Merkmal am Unabhängigkeitsdenkmal. Check rechts unten, eine Eingangstür zur Erinnerungsgalerie der Kaffeemaschine is aus den Angeln geraten, sommer so. Weiter hinten ein ungesichertes elektrisches Kabel. Der nordkoreanische Prachtbau, is insgesamt noch nich vier Jahre alt …

wurde muhts schon von der tapferen Sophie angeleiert. Sophie Shaning­ wa is jetzt mos handverlesene Ge­ neralsekretärin der Partei, die sich für die Größte aller Zeiten hält. Den Ministerposten für Städtische und Ländliche Entwicklung hat Omuprä­ sidente nogall mit dem vorigen Vize­ minister für Auswärtiges, Comräd Omushamane Peya Mushelenga, be­ setzt. Der Stinkbrief zur Entlassung des siebenköpfigen Rehobother Ra­ tes mit vier Swapo­Köppen und drei UPM­Köppen (United Peoples Move­ ment) kam nämlich vom geschliffe­

nen Diplomaten, Comräd Peya. Hier brauchen wir nich weiter ins Detail zu gehen. Der Oministeli hat´s bei Sammelbegriffen belassen: Misswirtschaft, Mangel an Rechen­ schaft und miese Dienstleistung. Sollte der Verteidigungsminister nich auch so´n Brief kriegen, aber eben vom Omupräsidente, den un­ sere gute Verfassung, 28 Jahre alt, zum Oberbefehlshaber unserer Wehrmacht gemacht hat? Im Lande der Bravourösen ham wir stief Freiheit, unsere eigenen Fehler zu machen.

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gesellschaft

Donnerstag, 22. März 2018

Holocaustzeit­ zeugin beein­ druckt Schüler

Stärkung von Frauen mit Be­ hinderungen

Windhoek (nic) • Nationalsozia-

Windhoek (nic) • „Die Zeit für

lismus und Zweiter Weltkrieg, Zerstörung der Demokratie, Holocaust, Verbrechen gegen die Menschlichkeit – in der Theorie wissen die Zwölftklässler der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS) ganz genau, welche Grausamkeiten während des Dritten Reiches geschahen und wie dies die Weltpolitik beeinflusste. Doch wie es sich anfühlte als Jüdin im damaligen Deutschland aufzuwachsen, kann man als Jugendlicher heute schwer nachvollziehen. Schon allein deswegen hörten die Abiturienten Marianne Degginger bei ihrem Besuch an der DHPS sehr aufmerksam zu und genossen diese wohl einmalige Chance des Besuchs einer Zeitzeugin. Degginger wurde 1932 als Kind einer jüdischen Mutter geboren und überlebte das Dritte Reich in Deutschland. Als sie am 12. März zu Gast an der DHPS war, erzählte sie, wie ein Großteil ihrer Verwandten floh oder ihr Leben in den Konzentrationslagern lassen musste, wie sie sich als Kind und Halbjüdin überall ausgeschlossen fühlte und welche Erfahrungen sie während des Zweiten Weltkriegs machte. Die Schüler waren ganz bei ihr – zuerst sichtlich beeindruckt, später mit vielen Fragen, die Degginger detailliert und ehrlich beantwortete. Auch sensible Fragestellungen, wie die Frage nach Schuld und Verantwortung, wurden thematisiert, worin sich alle einig waren: Die heutige Jugend trägt keine Schuld an den Geschehnissen. „Der Besuch von Frau Degginger war sehr interessant und lehrreich. Für uns war ihre Neutralität sehr überraschend, dass Sie keinem die Schuld am Zweiten Weltkrieg gab“, resümierte zum Beispiel DHPS-Abiturientin Cora Starke.

So sieht es nun aus, das Dolam Children’s Home in Windhoek-Katutura. Vor kurzem erhielt das Waisenheim einen neuen Schliff durch Spendengelder der Deutschen Botschaft. • Fotos: Deutsche BotschaFt

Waisenhaus erstrahlt im neuen Glanz Windhoek (nic) • Seit knapp 20 Jahren bietet Rosa Namises mit dem Dolam Children’s Home Waisenkindern einen Zufluchtsort, der den dort wohnenden Jungen und Mädchen ein Gefühl von einem Zuhause bietet. Für Namises ist dies eine Herzensangelegenheit und so zögerte sie damals nicht, zunächst ihre eigenen vier Wände als Waisenheim zu nutzen, bevor sie eine geeignete Unterkunft im Windhoeker Stadtteil Katutura übernehmen konnte. Noch immer ist die engagierte Namibierin mit Herz und Seele dabei und brachte dies bei der Einweihungsfeier des „neuen“ Dolam Children’s Home am 9. März deutlich zum Ausdruck. So hatte die Deutsche Botschaft in Namibia durch einen Fonds für Kleinprojekte insgesamt 255362,88 Namibia-Dollar (17538,66 Euro) für den Erwerb von Möbeln zur Verfügung gestellt und das Waisenheim erstrahlt seitdem im neuen Glanz. Ein Anbau

Die Gründerin von Dolam Children’s Home, Rosa Namises (rechts), ist überwältigt beim Anblick dessen, was hier gezaubert wurde. Seit knapp 20 Jahren kümmert sie sich mit Herz und Seele um Waisen. sorgt zudem für mehr Platz, von dem auch der Empfangssaal profitiert. Außerdem können nun weitere Kinder hier versorgt werden. Bei den Feierlichkeiten waren

neben Mitarbeitern der Deutschen Botschaft auch Vertreter des deutschen Hilfsvereins Pallium vor Ort, der das Heim ebenfalls schon unterstützt hat.

Fleißige Jungautoren treffen sich zur Schreibwerkstatt

D

ie Jungautoren-Schreibwerkstatt des Deutschen Kulturrats im Schülerheim der Privatschule Omaruru war ein runder Erfolg! 15 Schüler und Schülerinnen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren nahmen daran teil. Sie kamen von der Deutschen Höheren Privatschule Windhoek (DHPS), der Deutschen Privatschule Otjiwarongo (PSO) und der Deutschen Privatschule Omaruru (DPSO). Die Verpflegung der Heimküche war wie immer lecker und kind-

gerecht. Vielen Dank an Köchin Heidi. Der Dank geht ebenfalls an Anni Roetger (Heimleiterin), Ingrid Kollmitz (Schulleiterin) und an die Betreuerinnen Nadine Gaerdes und Bärbel Wormsbächer (PSO).

Die Werkstatt Dieses Mal wurde das umfangreiche Thema „Dialog“ angepackt. Am Abend des Anreisetags, der 23. Februar, fertigten die Kinder Handpuppen aus Strümpfen Wolle und Knöpfen

für das spätere aufzuführende Puppentheater an. Während die einen sich dem praktischen Puppenbasteln zuwandten, schrieben die anderen die „Drehbücher“. Diese wurden im Laufe des Wochenendes fertiggestellt und die Theaterstücke für das herbeigesehnte Puppentheater geprobt. Erlernt wurde aber der Geschichten-Dialog. Die Charakterisierung der handelnden Personen mittels Sprache und Eigenheiten der Figuren hatten ihren Platz. Fragen wie:

Sie sind die Teilnehmer der diesjährigen Jungautoren-Schreibwerkstatt (hinten v.l.n.r.): Benjamin van der Waal, Alexander Bergemann, Sven Schmid, Gleb Blaauw, Inka Walter, Jana Bertelsmann, Maia Gaerdes, Danielle van Rhyn, Emily Tubbesing, Katharina Bergemann, Eden Spangenberg, Alexander Bertelsmann, Marcel Diekmann und Leiterin Ingrid Kubisch sowie vorne York Wohlers und Samuel Höcht. • Foto: privat

Wer spricht welche Sprache? Kann der Leser deinen Charakter auch ohne Personenbestimmung erkennen, zum Bespiel nur allein daran wie er spricht? Versuche mittels Handlung zu zeigen, wer was sagt. Bringt dein Dialog die Geschichte voran? Die Zeichensetzung bei Dialogen war durchgängig Thema sowie der vorangestellte Begleitsatz, der hintangestellte Begleitsatz und der eingefügte Begleitsatz. Alles wurde mittels Arbeitsblättern geübt.

Rauchende Köpfe Die Köpfe der jungen Teilnehmer rauchten bei dem anspruchsvollen „indirekten Dialog“, welcher sich vieldeutiger darstellt und sich dadurch auszeichnet, dass die Charaktere in Rätseln sprechen, lügen, witzeln und ihre Motive verschleiern – um interessanter, geistreicher und klüger zu erscheinen. Geduld, umdenken beim Erklären und liebevolle Hinwendung der Lektoren brachte den Erfolg: Alle hatten am Ende einen geistreichen oder witzigen selbstgeschriebenen Dialog im Heft. Die Kinder waren eifrig und ernsthaft bei der Arbeit. Natürlich kamen Spiel und Spaß nicht zu kurz. Vielen Dank an meine Mit-Lektorin Nadine Gaerdes, ohne sie hätte ich das volle Programm nicht bewältigen können. Auch Bärbel Wormsbächer hat ihren Teil beigetragen, herzlichen Dank. Es war eine richtig schöne Schreibwerkstatt.

Ingrid Kubisch

behinderte Frauen in Namibia ist jetzt“, sagte Elia Shapwe, Generalsekretärin des nationalen Verbands für Menschen mit Behinderungen (NDPDN) während des Tages für Frauen mit Behinderungen am 14. März. Ins Leben gerufen wurde dieser Tag von NDPDN, um damit die Sichtbarkeit der oftmals benachteiligten Frauen mit Behinderungen erhöhen will. „Frauen mit Behinderungen wie beispielsweise Taubstummheit, Sehbeeinträchtigungen oder körperliche Behinderungen nutzen die Veranstaltung in Windhoek, um sich über Herausforderungen und Probleme im Alltag mit weiteren Betroffenen auszutauschen“, berichtet die Supermarktgruppe Woermann Brock, die das Event durch ihren We Care Trust finanziell unterstützte. Darüber hinaus sei es auch darum gegangen, sich gegenseitig Mut zu machen und sich zu unterstützen. „Taubstumme Frauen sind oft Opfer von Kriminaltaten, weil die Zeichensprache es schwierig macht, einen Tatvorgang oder die Täter detailliert und verständlich zu beschreiben“, heißt es weiter in der Meldung. Gemäß Miriam Sam von der namibischen Vereinigung für behinderte Frauen (NADAWO) werden behinderte Frauen generell sehr häufig misshandelt so wie Albinos oftmals Opfer von Beleidigungen und Beschimpfungen werden würden. All dies möchte NDPDN nun ansprechen und dabei die Betroffenen dazu ermutigen, sich zu wehren. So gelte für das aktuelle Jahr das Motto „Die Zeit ist jetzt“ und die Vereinigung rief dazu auf, „das Leben in die Hand zu nehmen und damit auch mit gutem Beispiel für weitere Frauen voranzugehen“.

Wernhil Park spendet Wasser Windhoek (nic) • Als Reaktion auf

den Hepatitis E-Ausbruch in Windhoek hat sich das Einkaufszentrum Wernhil Park, das dem Tochterunternehmen von Ohlthaver & List (O&L) Broll Namibia gehört, der Dr. Abraham-Iyambo-Grundschule sowie der Monte-Christo-Projektschule Wassercontainer gespendet. Wie O&L in einer Pressemeldung bekanntgab, wurden insgesamt 50 Container an die beiden Bildungsinstitutionen im Windhoeker Stadtteil Katutura übergeben. Damit können sich die Schüler nun die Hände waschen, erläuterte O&L und fügte hinzu, dass auch Seife gespendet worden sei. „Eines der Förderziele im Rahmen des unternehmerischen Sozialengagements von O&L ist Bildung“, erklärte Marco Wenk, Geschäftsführer von Broll Namibia, bei der Spendenübergabe. Und weiter: „Wir wollen ein positives Lernumfeld für die Kinder schaffen und dies natürlich insbesondere an den beiden Schulen, die O&L als Förderinstitutionen in ihr Portfolio aufgenommen hat.“ Stellvertretend für die Regierung nahm der Bildungsdirektor der Khomas-Region, Gerard Vries, die Wassercontainer entgegen. „Diese Spende kommt zum richtigen Zeitpunkt und zeigt den Willen, gemeinsam gegen Hepatitis E anzukämpfen“, so Vries. Auch die beiden Schulleiterinnen Flora Petrus (Dr. Abraham-IyamboGrundschule) und Elizabeth Murangi (Monte-Christo-Projektschule) drückten ihre Dankbarkeit aus; „Ihr gebt uns Hoffnung“, schwärmte Murangi.

Donnerstag, 22. März 2018



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die friedlich von uns gegangen ist.

in unserer Runde schmerzlich vermissen.

Ruhe in Frieden Richard und Renate Lore und Dieter Karl und Elke Marion, Peter, Michaela mit Familien

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Zu Ende sind die Leidenstunden, Du schließt die müden Augen zu. Die schwere Zeit ist überwunden, wir gönnen Dir die ew’ge Ruh!

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Traurig nehmen wir Abschied von unserer lieben

ROSI VAN ZYL (geb. Steinbach) * 19. März 1941 in Tsumeb

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† 14. März 2018 in Wellington S.A.

die nach kurzer schwerer Krankheit heimgehen durfte.

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AZ

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...vor 50 Jahren

21. März 1968 EinhEit ohnE KolonialisMus

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März 1968

Ein Warenhaus in der mazedonischen Landeshauptstadt Skolpje wurde gezwungen, den Verkauf dieser japanischen Spielzeugmodelle mit dem Hakenkreuz einzustellen. Eine Untersuchung ergab, daß ein jugoslawisches Importunternehmen bisher 7200 dieser japanischen Kinderspielzeuge mit dem nazistischen Hakenkreuz in zehn jugoslawischen Städten abgesetzt hat. Köln (AZ). Eva, gebürtige Kölnerin und bereits achtfache Mutter, ist eine Superkuh, schwarz-weiß gefleckt und seit kurzem stolze Rekordhalterin. Es gelang ihr, „Therese“ aus dem Felde zu schlagen, deren Spitzenleistung seit 1929 bestand. Eva schaffte einen neuen deutschen Milchfettrekord von 13192 Litern Milch und 619 kg Fett. Therese brachte es nur auf 562 kg Fett. Der Besitzer führt Evas Rekordleistung auf vorzügliche Erbanlagen und verblüffend einfache Pflegetricks zurück. Die Kuh wird stets pünktlich gemolken und dazu spielt ein Radio lustige Weisen, denn Eva liebt flotte Musik.

Tunis (SAPA/Reuter). Die afrikanische Einheit ist nach Auffassung des tunesischen Staatsoberhauptes Habib Bourguiba nur dann möglich, wenn „die letzten Reste des Kolonialismus“ aus den portugiesischen Territorien, Südafrika, Rhodesien und Südwestafrika verschwinden. Auf einem Diner zu Ehren Präsident Houphouet Boignys der Elfenbeinküste erklärte Bourguiba weiter, die Situation im Nahen Osten stelle eine Bedrohung des Weltfriedens dar. Es sei Aufgabe der Vereinten Nationen und der Großmächte, diesen Konflikt aus der Welt zu schaffen. Der Gast aus dem französischsprechenden Afrika erwiderte, Tunesien und die Elfenbeinküste müßten auf dem Gebiet des Handels eine eigene Koordination erzielen, um ein Image der Solidarität der Industriestaaten präsentieren zu können. Afrikas Fortschritt könne erst dann erfolgen, wenn der innere Frieden eingetreten sei.

21. März 1968

21. März 1968

Dr. Marius BarnarD BEsorgt

strEiflichtEr Skolpje (AZ). Japanische Kleinmodelle von hakenkreuz-verzierten „Messerschmitt“ und „Stuka“- Flugzeugen haben den jugoslawischen Spielzeugmarkt überflutet und in zahlreichen Städten Proteste ausgelöst.

,,Es soll was Schönes sein, das Schönste, was du kannst besitzen, ist purer Sonbenschein." ~Irene Neubrech~

IRENE NEUBRECH Du warst eine besondere Patentante und Tante! In Gedanken mit Wolfgang, Babsi, Gela, Tanja und Familie trauern Silke mit Dietmar, Danica und Kiara DM0201800300440 XP

Helga Steinbach Monika, Frank, Michael und Roy mit Familie

081 127 3958 081 220 6994

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Den Geschwistern, Hannelore, Dieter und Christel mit Familien wünschen wir Gottes Geleit.

Autumn Plant Sales Day

Carol Silke

Traurig nehmen wir Abschied von unserer geliebten Schwester, Schwägerin, Tante und Großtante

Wir werden unsere liebe

Ihren Söhnen mit Familien unser herzliches Mitgefühl.

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Bethlehem (SAPA). Seine Besorgnis über den Umstand, daß der Chris-Barnard-Fonds für Herzforschung erst über 120 000 Rand verfügt, brachte Dr. Marius Barnard, der Bruder des weltberühmten Kapstädter Herzchirurgen vor dem Rotary Club in Bethlehem am Dienstag zum

(ausgesucht und aufbereitet von Adolf Stephan & Eberhard Hofmann)

Ausdruck. Er betonte, daß Herzleiden für den größten Prozentsatz der Todesfälle in Südafrika verantwortlich sind. Deshalb wären umfangreiche Mittel für die Herzforschung notwendig.

21. März 1968 Explosion in paris Paris (SAPA/Reuter). Vor zwei amerikanischen Banken in Paris und der Niederlassung einer amerikanischen Luftfahrtgesellschaft kam es am Montag zu Explosionen, teilte die Polizei mit. Kein Personenschaden ist dabei entstanden. In allen drei Fällen wurden in erster Linie Fenster zerschmettert. Polizeiexperten versuchen, die Art der Sprengstoffkörper zu identifizieren. Über die Attentäter ist bislang nichts bekannt.

22. März 1968 WEitErE tErroristEn ErschossEn Salisbury (SAPA). In Rhodesien sind am Freitag drei weitere Terroristen von den Sicherheitskräften erschossen worden. Das teilte das Informationsministerium mit. Die Kampfhandlungen spielten sich im Sambesi-Tal ab. Ferner wurden zwei Infiltranten bei einer bewaffneten Auseinandersetzung schwer verletzt. Die rhodesischen Streitkräfte erlitten keine Verluste. Die Zahl der erschossenen Terroristen seit vergangener Woche beträgt nun 21.

To enhance the quality of life of all our people

Take notice that the owner, Mr/ Mrs P. WALBAUM, P O Box 31391, Windhoek, intends to apply to the Windhoek Municipal Council for the erection of a three storey residential building on Erf 727 Auasblick Township: Ganas Street. The Erf 727 Auasblick is zoned Residential with a density of 1:900 m². The proposed development will enable the owner to erect a three storey residential building. The owner’s current intentions are to erect and use the building solely for residential purposes. Futher take notice that the plan of the erf lies for inspection on the town planning notice board in the Customer care Centre, Main Municipal offices, Rev. Micheal Scott Street, Windhoek. Futher take notice that any person objecting to the proposed building as set out above may lodge such objection together with the grounds therof, with the City in writing within 14 days of the last publication of this notice. URBAN PLANNER P O BOX 59 WINDHOEK

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SENIOR CHEF & TRAINER: We are looking for a qualified/ certified Chef with relevant practical experience to run the training kitchen at NICE and be acting Senior Facilitator for Commercial Cookery (Level 1-4). This could be a half-day position which could also become full-time at a later stage. Very suited for semi-retired Chefs who want to pass on their knowledge to young trainees. If you are interested, please have a look at: www.wolwedans.com/home/ careers/Senior Facilitator Commercial Cookery

anzeigen / geschichte

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politik international / vermischtes

In Kürze Briefkasten vergessen Melbourne (dpa) • Die australische Post hat in der Gemeinde Beechworth einen ihrer Briefkästen lange Zeit vergessen. Die Sammelstelle etwa 280 km nordöstlich von Melbourne wurde über fünf Monate hinweg nicht mehr geleert. Die Panne fiel erst auf, als der Kasten überquoll.

Tote bei Busunglück

Manila (dpa) • Bei einem Busunglück auf der Insel Mindoro der Philippinen sind mindestens 19 Menschen getötet worden. Der Bus stürzte am Dienstag in einen Abgrund. Vermutet wird, dass der Fahrer die Kontrolle über das Fahrzeug verlor.

Donnerstag, 22. märz 2018

Druck auf Facebook steigt • Investoren und Mitglieder entsetzt vom Cambridge-Datenskandal Der Datenskandal um Cambridge Analytica erschüttert das Vertrauen in Facebook. Investoren verkaufen die Aktie und ziehen vor Gericht. Nutzer wollen mit einer Petition erreichen, dass das Netzwerk persönliche Daten nicht mehr so leichtfertig weiterreicht. Von Deutsche Presse-Agentur, dpa SAN FRANCISCO

Streunendes Nilpferd

Ceiba Blanca (dpa) • Mexikanische Behörden haben ein seit 10 Tagen herumstreunendes Nilpferd gefangen. Das von Einheimischen „Tyson“ genannte Tier einer afrikanischen Art war vermutlich ausgebüxt.

Hawkings Asche

Cambridge (dpa) • Der Astrophysiker Stephen Hawking wird in der Londoner Westminster Abbey beigesetzt. Die Asche solle in der Nähe des Grabs von Isaac Newton seine letzte Ruhestätte finden. Die Trauerfeier findet in Cambridge statt.

Tödliches Fest

Kabul (dpa) • Bei einem Selbstmordanschlag der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) auf Neujahrsfestlichkeiten in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 29 Menschen getötet worden. Mindestens 52 weitere Menschen seien als verletzt gemeldet worden.

„Global Gladiators“

München (dpa) - Für die 2. „Global Gladiators“-Staffel schickt ProSieben die Promis Sabrina Setlur, Lucas Cordalis, Jana Pallaske, Sabia Boulahrouz, Manuel Cortez, Joey Heindle, Miriam Höller und Ben Blümel in einem Frachtcontainer nach Thailand.

Schwester erschossen Okolona (dpa) • Ein neunjähriger Junge hat in den USA im Streit um einen Videospiel-Controller seine 13-jährige Schwester erschossen. Das Mädchen hatte ihrem Bruder den Controller nicht geben wollen, woraufhin der Junge zum Nachttisch seiner Eltern lief, die Waffe nahm und seiner Schwester in den Hinterkopf schoss.

Schwerer Anschlag

Damaskus (dpa) • Nach dem schweren Angriff auf ein Viertel der syrischen Hauptstadt Damaskus ist die Zahl der Toten auf 43 gestiegen. Es war einer der schwersten Angriffe auf Damaskus, das von Regierungstruppen kontrolliert wird.

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m Datenskandal um Facebook erhöhen Investoren und Anwender den Druck auf das größte soziale Netzwerk. In San Francisco verklagten Aktionäre den Konzern. Facebook habe „sachlich falsche und irreführende Aussagen“ zur Firmenpolitik gemacht, heißt es in der Klageschrift, die am Dienstag eingereicht wurde. Zuvor war der Kurs der FacebookAktie eingebrochen. Seit Bekanntwerden des Datenskandals um die britische Analysefirma Cambridge Analytica sackte der Kurs von 185 Dollar um rund 20 Prozent. Facebook habe mitteilen müssen, dass es Dritten Zugriff auf Daten von Millionen Nutzern ohne deren Zustimmung gewährt habe, argumentieren die Kläger. Da das Unternehmen das nicht früher getan habe, hätten sie große Verluste erlitten. Facebook sieht sich unterdessen selbst als Betrogenen. „Das gesamte Unternehmen ist entsetzt darüber,

Gläsernes Facebook – Im Datenskandal geht es dem sozialen Netzwerk an den Kragen. Die britische Firma Cambridge Analytica soll Zugang auf Facebook-Daten von bis zu 50 Millionen Menschen gehabt haben. • Foto: dpa dass wir hintergangen wurden“, teilte das Unternehmen mit. Die umstrittene Datenanalyse-Firma, die nach Angaben ihres inzwischen suspendierten Chefs Alexander Nix einen Großteil des Wahlkampfs für USPräsident Donald Trump bestritten hat, soll Zugriff auf Facebook-Daten von bis zu 50 Millionen Menschen gehabt haben. Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC leitete deshalb eine offizielle Untersuchung gegen Facebook ein. Dabei geht es auch um eine Vereinbarung, die Facebook im November 2011 mit der FTC geschlossen hatte. Damals hatte sich das

Netzwerk zur Einhaltung bestimmter Datenschutzregeln verpflichtet. Die FTC ermittelte damals wegen einer Änderung der Datenschutz-Regeln im Jahr 2009. Facebook hatte zuvor die Standard-Einstellungen für Profile verändert und die Informationen öffentlich zugänglich gemacht. Dadurch waren zuvor private Daten vieler Nutzer offen im Netz abrufbar. Die Änderung wurde kurz darauf zurückgenommen. Das Unternehmen erklärte nun, es werde alles tun, um seine Richtlinien durchzusetzen. Firmenchef Mark Zuckerberg und alle Verantwortli-

chen seien sich des Ernsts der Lage bewusst. In einer Petition, die von der Mozilla-Stiftung gestartet wurde, beklagten sich bis zum Mittwoch Tausende Unterzeichner über das Geschehene. „Dies war kein Datenleck, niemand hat sich bei Facebook eingehackt. Der Grund war, dass Facebook-Apps nicht nur Zugang zu sensiblen Daten von Menschen gestattet hätten, die diese Programme nutzen – sondern auch zu den Daten von deren Freunden. „Eines ist klar: Facebook muss mehr tun und seine Nutzer respektieren“, heißt es in der Petition.

Dramatisches Ende

Nashorn Sudan gestorben

Tatverdächtiger von Austin tötet sich selbst

Letztes männliches Tier seiner Art tot

Austin (dpa) • Der mutmaßliche

Nanyuki (dpa) • Das letzte männli-

Bombenleger von Austin hat sich bei einer Verfolgungsjagd am Mittwoch in die Luft gesprengt. Ermittler hatten den Mann anhand von Fotos aus Überwachungskameras eines Paketshops identifiziert und ihn festnehmen wollen. Dabei sei der Verdächtige in einem Wagen geflohen und habe in dem Auto einen Sprengsatz gezündet. Der Mann, laut Polizei ein 24-jähriger

Weißer, soll für eine Serie von Bombenexplosionen mit zwei Toten und mehreren Verletzten verantwortlich gewesen sein. Die Verbrechen hatten in Texas seit Anfang März Schrecken verbreitet. Insgesamt sechs Paketbomben gingen hoch, zwei Menschen kamen dabei ums Leben, weitere wurden verletzt. Der Polizeichef von Austin warnte zudem davor, dass noch weitere Paketbomben oder Sprengsätze im Umlauf sein könnten.

Immer weniger Wasser Laut WWF verschärft Klimawandel die Krise Berlin (dpa) • Der Klimawandel

droht nach Einschätzung der Umweltschutzorganisation WWF die weltweite Wasserkrise zu verschärfen. Gefährlich sei vor allem das Zusammenspiel von Wassermangel mit dem prognostizierten Bevölkerungsund Wirtschaftswachstum in Entwicklungs- und Schwellenländern. Der Klimawandel bringe durch Dürren, Fluten und Versalzung den Wasserhaushalt aus dem Gleichgewicht.

Betroffen seien vor allem Regionen in Afrika, dem Nahen Osten, Nordchina und auf dem indischen Subkontinent. „Die Wasserkrise ist immer noch ein blinder Fleck beim Klimaschutz“, kritisiert Philipp Wagnitz, WWF-Referent. „In den vergangenen 100 Jahren sind weltweit mehr als 50% der Feuchtgebiete verschwunden.“ Diese Ökosystem seien nicht nur Heimat für bedrohte Tiere und Pflanzen, sondern auch ein Reservoir für Trinkwasser.

Trump, Expertin für Wildartenkrimiche Nördliche Breitmaulnashorn der nalität beim WWF Deutschland. „Aus Welt ist tot. Der 45 Jahre alte Sudan eigener Kraft kann sich diese Nashornhabe zuletzt altersbedingt stark ge- unterart nicht mehr retten.“ litten – daher hätten die Tierärzte die Die künstliche Reproduktion könnEntscheidung getroffen, ihn am Mon- te Ol Pejeta bis zu neun Millionen Doltag einzuschläfern, teilte das Wildtier- lar (7,3 Millionen Euro) kosten. Um reservat Ol Pejeta in Kenia mit. Geld zu sammeln hatte sich das Wild„Er war ein großartiger Botschafter tierreservat unter anderem mit der Dafür seine Art“, sagte Richard Vigne, Lei- ting-App Tinder zusammengetan: Suter des Wildtierreservats. „Eines Ta- dan bekam ein Profil, das weltweit von ges wird sein Tod hoffentlich als weg- Nutzern der App zu sehen war und weisender Moment für Naturschützer zu einer Spenden-Webseite führte. weltweit gesehen werden.“ Insgesamt konnte Ol Pejeta bislang Nach Sudans Tod gibt es weltweit etwa 250 000 Dollar (203 000 Euro) nur noch zwei Tiere dieser Unterart sammeln. Das Reservat rief auch nach des Breitmaulnashorns, Sudans Toch- Sudans Tod erneut zu Spenden auf. ter und Enkelin. Mithilfe künstlicher Reproduktion versuchen Wissenschaftler den Fortbestand zu sichern. Eizellen der beiden Weibchen sollen mit vor längerer Zeit gewonnenen und eingelagerten Spermien verschmolzen werden. Dies wurde Ol Pejeta zufolge noch nie zuvor mit Nashörnern versucht. „Sudans Tod ist ein trauriger Weckruf, dass wir die biologische 45 Jahre wurde er alt: Sudan, das letzte Vielfalt unserer Erde in rasantem männliche Nördliche Breitmaulnashorn Tempo verlieren“, sagte Katharina der Welt. • Foto: dpa