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Buchbroschüre Katja K. Flipbook PDF

Buchbroschüre Katja K.


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Von: Paula Gentsch, Klasse 12

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Anlass der Broschüre Ich verfolge Katja Krasavice schon viele Jahre, als sie noch YouTube-Videos in ihrem kleinen Zimmer gedreht hat. In kurzer Zeit ging es bei ihr rasant bergauf, besonders mit der Veröffentlichung ihres ersten Songs „Doggy“ im Jahr 2017.:

Seither begeistert mich ihre Offenheit gegenüber Tabu-Themen und ihre passenden öffentlichen Statements. Sie nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und honoriert die Weiblichkeit in vollem Umfang. Daher war ich vor einem Jahr umso gespannter, als sie die Veröffentlichung ihres Buches angekündigt hat. Damals habe ich mir dann, als ich in den Sommerferien allein gereist bin, ihr Hörbuch im Zug Stück für Stück angehört, und war von Minute zu Minute immer gespannter, welche Details ihres vielleicht weniger rosigen Lebens und ihrer Kindes- und Jugendzeit sie noch offenbart. Daher habe ich mich jetzt, über ein Jahr später, dazu entschieden, mir ihr Buch zu kaufen und all die inspirierende, aber auch emotionale Atmosphäre wieder zu erwecken, wie damals. Und nun werde ich in den folgenden Seiten ausgiebig über die Person des Autors und das Buch an sich berichten.

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Steckbrief zur Autorin Leben und Wirkung • • • • • • • • • • • • • • • • • • •

Name: geb. Katrin Vogeloá, später Katja Krasavice (Künstlername) Geburtstag: 10.08.1969 Geburtsort: Teplice, Tschechien derzeitiger Wohnort: Leipzig, Deutschland Eltern (Mutter): Jaroslava Vogeloá Umzug nach Deutschland, Liebschütz im Säuglingsalter Geschwister: vier (Halb)Brüder: Otto, Max, Thomas und Radek 2001: Tod Max‘s durch Krebs 2007: Tod Otto‘s durch Suizid Vater missbrauchte Freundinnen sexuell -> Katja vor Gericht Aussage tätigen 2009: Umzug nach Leipzig Besuch eines Gymnasiums, jedoch ohne Schulabschluss mit 17 Jahren erste YouTube-Videos (Kanal ab 28.03.2014) -> Gesangs-Cover von Miley Cyrus -> Themen wie Lifestyle, Gesang und Sexualität Brust-OP und Nasen-OP in Tschechien, mit 18 Jahren Veröffentlichung eines Pin-Up Kalenders 2018 August 2018: Teilnahme bei Promi-Big-Brother (Kanal ProSieben, 6. Staffel) • „Markenzeichen“: große Brüste, stark geschminkt, hellblondes Haar, freizügige Outfits • -> Barbie-Style • ab 2019 keine YouTube-Videos mehr aufgrund ihrer wachsenden Musikkarriere • Kooperationen mit Shirin-David • Instagram Account: Abonnentenzahl November 2021: • 3 Mio. Abonnenten • März 2021: Fernsehauftritt im RTL „Täglich frisch geröstet“

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Steckbrief zur Autorin Leben und Wirkung Diskografie • • • • • • • • • • • • • • • • •

1.12. 2017: erster Song „Doggy“ -> Platz 7 deutscher Single-Charts 6.4. 2018 Song „Dicke Lippen“ August 2018: Sex Tape Im Juli 2019 Warner-Music-Vertrag genommen wurde 17. Januar 2020: Debütalbum „Boss Bitch“ -> Platz eins deutsche Albumcharts 8. Januar 2021 mit Musikerin Elif: vierte Single vom Album „Eure Mami“ -> Platz eins deutsche Singlecharts Am 29. Januar 2021: zweites Album „Eure Mami“ veröffentlicht -> Platz eins deutsche Albumcharts Mitte April 2021 Zusammenarbeit mit Saweetie, Doja Cat Song: „Friend“ -> Platz eins deutsche Singlecharts 17.09.2021: Single „Pussy Power“ -> Platz eins deutsche Singlecharts -> Rekord: drei Singles in einem Jahr auf Platz eins

Song „Pussy Power“:

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2. Autorin: Johanna Völkel: geb.: 1978 in Herdecke seit 2011: Arbeit für Axel-Springer-Verlag BILD-Kolumnistin

Zum Verlag „riva“ Der deutsche riva-Verlag wurde 2004 und gehört zur Münchener Verlagsgruppe, mit Sitz in München. Die Verleger sind Christian Jund und Matthias Setzler. Derzeit wurden unter diesem Verlag insgesamt 2200 Titel von 1100 Autoren veröffentlicht. Bekannte Autoren sind z.B. MontanaBlack, Nino de Angelo, Mark Lauren und Katja Krasavice, die Autorin der „Bitch Bibel“. In den Bereichen Sach- und Fachbüchern ist riva einer der Marktführer, meist mit politisch-gesellschaftlichen Themen, aber auch Ratgeber über körperliche Fitness, wie z.B. Sport. Aber auch (Auto)Biografien von bekannten Persönlichkeiten wurden und werden regelmäßig veröffentlicht, z.B. von Musikern wie Bushido, durch welche beispielsweise der Verlag 2008 an Bekanntheit erlangte. Ein weiterer Erfolg war im Jahr 2012 die Veröffentlichung vom Buch „Jenseits des Protokolls“ (Bettina Wulff).

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Einordnung und Entstehung des Buches Katja Krasavice‘s „Bitch Bibel”, welches am 03.06.2020 veröffentlicht wurde (Preis: 19,99€) lässt sich in das Genre Autobiografie (teilweise Sparte Gesellschaft/Psychologie) und z.T. auch Ratgeber einordnen, da sie einerseits ihr gesamtes bisheriges Leben, mit allen Höhen und Tiefen, von Kindheit bis Jugend komplett beleuchtet. Als Ratgeber lässt sich das Buch andererseits dahingehend bezeichnen, da sie den Lesern 10 Gebote und schlussendlich immer eine Weisheit mit auf den Weg gibt, die sie aus ihren persönlichen, oft auch körperlich-psychischen Erfahrungen heraus geben kann. Beispiel ist hierfür: „3. Gebot: Heilige Scheiße, sei wachsam! Die Hölle ist der Erde oft näher, als man denkt!“ – „Warum ich einen Teil meiner Wurzeln für immer kappte“ (S. 31). Ersteres ist die „Weisheit“, letzteres ihr biografischer Bezug dazu. Dort erzählt sie beispielsweise über ihren Vater, seine Alkoholsucht, und seinem sexuellen Missbrauch an Katjas Freundinnen, den folgenden Umzug nach Leipzig und den schweren Start. Hier will sie aufzeigen, wie schnell man in ein Loch rutschen kann, und wie einen als Kind elterliche Taten prägen können. Ein anderer Rat ihrerseits ist auch beispielsweise: „Niemand erinnert dich zuverlässiger an deinen Erfolg als Neider“ (S. 71). Die Entstehung des Buches bzw. der „10 Gebote“ ist in Analogie mit Kollegha‘s (bekannter Rapper) zehn „Boss Geboten“ zu setzen. Sie veröffentlichte bzw. schrieb also das Buch hierbei, in Kooperation mit Johanna Völkel, um ihr gesamtes Leben zu rekapitulieren und ihre Geschichte zu bekennen.

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AdressatInnen und Intention Katja Krasavice spricht mit ihrer Autobiographie vorallem junge Menschen an, welche sie wahrscheinlich von Social Media kennen, sie also schon länger verfolgen, oder welche auch möglicherweise Vorurteile gegenüber ihr hegen. Ihre Zielgruppe involviert dabei sowohl Männer als auch Frauen, da sie beide Geschlechter in ihrer Autobiographie anspricht bzw. natürlich beide Seiten ihre Geschichte erfahren sollen. Ihre „Ratschläge“ hingegen richten sich dennoch teilweise etwas mehr an die weibliche Seite, da sie meist aus der Sicht von Frauen spricht (weshalb Männer evtl. dazu angeregt werden, auch die Perspektive des jeweils anderen Geschlechts in bestimmten, z.T. intimen Situationen einzunehmen), und diese meist betroffen sind von Ungerechtigkeit oder der Sexualisierung bzw. Objektivierung ihres Körpers und ihrer Mentalität. Die Autorin möchte zum Nachdenken anregen, das Selbstbewusstsein stärken, und zeigen, dass das „Frau-Sein“ honoriert werden sollte. Außerdem enttabuisiert sie Themen wie Sex, Sexualität, schönheits-Operationen, Jungfräulichkeit, aber auch familiäre Missstände. Ihr Ziel ist es u.a., das Selbstbewusstsein von Frauen zu stärken, und zu zeigen, wie und warum sie zu der Person geworden ist, die sie heute nun einmal ist, warum sie sich freizügig kleidet oder sich auch vielen Schönheits-Operationen unterzogen hat. Man soll sich laut ihr einerseits selbst treu bleiben, sich selbst Tag für Tag feiern, nichts darauf geben, was andere von einem denken, authentisch zu bleiben. Dabei zählt nicht der Erfolg oder das Geld, nein, sondern, dass man selbst glücklich ist, und von niemandem abhängig. That’s it!

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Meinungen und Rezensionen zum Buch Auf der einen Seite gibt und gab es viel Lob für ihr Buch, da sie die „nackte Wahrheit“ ihres weniger rosigen Lebens präsentiert, zeigt, wie sie es geschafft hat, heute da zu sein, wo sie jetzt ist, andererseits aber auch enorme Kritik, besonders aufgrund des Faktes, dass sie die Bezeichnung „Bibel“ und „Gebote“ nutzt, laut einigen sogar „missbraucht“, und sich selbst (angeblich) sexualisiert, in ihrem Buch aber dagegenspricht. Auch ihre Darstellung als „Heilige Maria“ bzw. Maria Magdalena auf dem Cover erntet besonders von Christen heftigen Gegenspruch. Eine halb-Kritikerin/halb-Befürworterin ist Caroline Jebens, die am 30.08.2020 ihre Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung veröffentlichte. Für sie sei Katja eine „Porno Queen“, und kritisiert dabei die Zusammenarbeit mit einer Ghostwriterin (Johanna Völkel). Denn man weiß nie, wer gerade spreche, und dass Johanna Völkel versuche, sie und ihren Wortlaut „nachzuahmen“. Für die Kritikerin kommt die Darstellung des Leidensweges als unglaubwürdig herüber, und als enorm erzwungen, auch wird laut ihr ein falsches Bild von beiden Geschlechtern übermittelt. Zudem kritisiert sie den Wortlaut „Hure“, ihr Verständnis von Sexualität, und die scheinbare Anknüpfung zur Maria Magdalena. Unterhaltend sei die Autobiografie jedoch allemal. Doch auch Befürworter, wie die Feministin Laura Sophie Jung, am 17.07.2020 in der „Welt“ geben ihre Meinung preis. Zwar sei für sie die sprachliche Gestaltung, vorallem jegliches Sexuelle, für sie selbst gewöhnungsbedürftig, jedoch bewundert und honoriert sie die Darstellung ihres Lebens- und Leidensweges, und ihre dabei authentische Art, zu erzählen. Viele würden so etwas nicht preisgeben, besonders die familiären Umstände, oder ihre sexuelle Aktivität vorallem im jungen Alter. Auch sind die „Ratschläge“, die Katja gebe, guter Input und lehrreich, ebenso kann man von diesen etwas mit in sein Leben nehmen bzw. übernehmen (z.B. Offenheit gegenüber dem Partner und gegenüber Intimität. Man merke bei dem Buch, dass die Autorin in feministischer Hinsicht etwas bewegen möchte. Eine nächste Befürwortung gibt es von einer unbekannten Autorin von „laut.de“ vom 07.07.2020. Dort wird ebenso positiv bewertet, dass sie tiefe und vorallem nicht überdramatisierte Einblicke in ihren Lebenslauf gibt, und dass man aus ihren Ratschlägen etwas mitnehmen könne, wie, dass man sich nicht anpassen solle, oder ihre Erfahrungen aus „unschönen sexuellen Erlebnissen“. Man solle und könne jedoch kein „literarisches Meisterwerk erwarten“, sondern treffe häufig auf überspitzte Sprache. Ebenso wiederhole sich Katja oft. EVTL noch eine Meinung... 8

Meinungen und Rezensionen zum Buch Alles in allem lässt sich sagen, dass sich das Verhältnis von positiven, als auch negativen Rezensionen ausgleicht. Auch auf Social Media wurde die „Bitch Bibel“ oft thematisiert, kommentiert, bewusst verbreitet und damit kritisiert. Besonders ihre vulgäre Sprache oder auch ihre allgemeinen, sexuellen Darstellungen (ihrerseits) im Buch, wie die OP für größere Brüste oder bewusste Freizügigkeit. Jedoch sehen auch viele den eigentlichen, positiven Kern der hinter ihren Aussagen, ihrer Geschichte, die Person hinter der Fassade und den Hintergrund ihres gegenwärtigen Auftretens. Da sie eine Kindheit hatte, die man nicht gerne selbst erfahren wollen würde.

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Struktur und Inhalt /Themen des Buches Die „Bitch Bibel“ umfasst 208 Seiten und ist gebunden. Es beginnt mit einem Prolog auf Seite 7, in welchem Katja Krasavice von einem Erlebnis in Leipzig erzählt, als sie 14 Jahre alt war. Dort wurde sie unter Wasser gedrückt, und des Weiteren entblößt, da sie ihren Bikini mit Socken ausgestopft hatte. Alle um sie herum machten sich über sie lustig, und dieses Ereignis prägte sie ein Leben lang, da sie von dort an merkte, dass sie anders sei. Anschließend folgt ab Seite 11 das 1. Gebot „Eine Bitch vergisst niemals, wo sie herkommt! Wie ich vom Getto an den göttlichen Arsch der Heide zog“. Sie berichtet dort von ihrer Kindheit in Tschechien, also wann sie geboren ist, und wie ihr eigentlicher Name lautet. Außerdem erzählt sie von ihren Halbbrüdern, Thomas, Max, Radek und Otto, und von ihrer Mutter Jaroslava bzw. ihrem Vater. Aufgrund von Gewalt im Getto zog die Familie jedoch um nach Deutschland zu Katjas leiblichen Vater, wo sie auf einer kleinen Farm mit Kleintieren lebten, sogar zeitweise mit einer Anakonda, und mit Ponys, die Katja liebte. Dennoch lebt in ihr ein Teil des Gettos weiter. Zum Schluss bringt sie daher die Botschaft an, dass man nie vergessen solle, wo man eigentlich herkommt. Im 2. Gebot „Niemand stirbt keusch, das Leben fickt uns alle! Wie mich der Tod meiner Brüder lehrte, dem Schicksal den Mittelfinger zu zeigen“, berichtet Katja davon, dass Max, als sie 5 Jahre alt war, an Knochenkrebs verstorben ist. Es war vorallem als kleines Kind schwer für sie, damit umzugehen, es zu begreifen. Als sich einige Jahre später ihr Bruder Otto im Gefängnis das Leben nahm, aufgrund psychischer Probleme, was Katja erst mit 21 Jahren erfuhr, brach ein Teil ihrer Welt noch weiter zusammen. Das lehrte sie daher, was sie den Lesern auch mitgibt, für alles dankbar zu sein und dem Schicksal in die Augen zu blicken. Ab Seite 31 folgt das 3. Gebot: „Heilige Heilige Scheiße, sei wachsam! Die Hölle ist der Erde oft näher, als man denkt!“ – „Warum ich einen Teil meiner Wurzeln für immer kappte“. Dieses Kapitel beinhaltet ihre Probleme mit ihrem Vater schon in jüngster Zeit. Dieser war nämlich Alkoholiker, und gewalttätig gegenüber Katjas Mutter, aber auch gegenüber seinen Kindern. Daher gab es ständig Streit bei ihr zu Hause. Doch der Höhepunkt war erreicht, als sich offenbarte, dass Katjas Vater Freundinnen von ihr sexuelle missbrauchte, über einen langen Zeitraum hinweg, und dafür, so sagt sie es, „mickrige“ 3 Jahre Haft erhalten hat. Jedoch verlor der Rest der Familie, auch Katja, ihren Ruf und sie wurde in der Schule dafür sogar gemobbt. Das war der endgültige Schlussstrich und führte zum Umzug nach Leipzig, wo es aber auch zu Beginn alles andere als rosig verlief. Sie wurde beispielsweise

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Struktur und Inhalt /Themen des Buches aufgrund ihrer Kleidung extrem gemobbt, am Ende blieb ihr nur ihre Mutter und ihre zwei Brüder. Ihre Botschaft hier lautet, dass man als Kinderschänder nicht mehr glücklich werden könne, und es einen das gesamte Leben begleiten würde. das heißt, jeder wird für seine Sünden Büßen. Anschließend folgt das 4. Gebot (Seite 45): „Haters gonna hate! Eine Bitch schämt sich für nichts! Wie ich den Hass bekämpfte, innerlich fiel, doch wieder aufstand“. Hier berichtet sie davon, dass sie mit 13 Jahren mit ihrer Mutter eine Wohnung in Möckern hatte, jedoch mit wenig Einrichtung und vorallem mit wenig Geld. In der Schule und generell im Alltag zog sie sich freizügig an, trug viel Make-Up und Push-Up-Bh’s, was jeden in ihrer Umgebung abschreckte. Um cool zu sein, und dazuzugehören rauchte sie sogar während der Pausen, aber ihre versuchte Integration ging schief, denn zu der Zeit passierte die Demütigung am See, wie zu Beginn erwähnt. Da sie psychisch so labil war, fing sie an, Cannabis zu konsumieren, und viel Alkohol zu trinken, wöchentlich bishin zu täglich, da ihr dies den einzigen Halt gab. Jedoch endete das in einem Angriff durch ein anderes Mädchen, bei dem sie verletzt wurde und sogar angespuckt wurde. Irgendwann wurde Katja dann aus der Schule verwiesen, und kam auf eine Realschule. Ihr Ruf war dort, auch aufgrund Facebook, wo sie „Pornomaus“ hieß, bekannt, was sie aber nicht mehr störte. Ihr Cannabis-Konsum nahm jedoch nach einem Horror-Trip ein Ende. Ihre Botschaft hierbei ist, dass man immer sich selbst treu bleiben solle, strak bleiben solle und sich selbst versuchen solle, zu lieben. Im 5. Gebot (Seite 61): „Be real! Be fame! Be a Boss Bitch! Wie der Wille zum Erfolg mein Leben veränderte“, erzählt sie von ihrer beginnenden YouTubeKarriere mit 17, und ihren Cover-Videos. ebenso wurde Bernd Schumacher, ein bekannter Produzent auf sie aufmerksam, der mit ihr ein Gespräch über eine mögliche Doku-Soap führte. Sie machte fortan ihr „Bitchysein“ zum Business, auf ihrem Youtube-Kanal, den sie schon seitdem sie 14 Jahre war, hatte. Dort drehte sie regelmäßig Videos, bekam dadurch Geld und konnte sich so teurere Kleidung leisten. Für ihre Familie präsentierte sie sich aber „zu nuttig“. Ihre Videos gingen immer viraler, sie hatte teilweise 1 Mio. Aufrufe und wurde immer populärer. Jedoch hieß es von vielen, die ihre Berühmtheit zu Ohren bekamen, dass sie eine „Schlampe oder Nutte“ sei, es wurden auch viele HaterVideos gedreht. Dennoch war sie bald überall bekannt und wurde sogar zu Meet & Greets in Clubs geladen. Auch berichtet sie vom Erfolg ihres ersten Songs bzw. dem Musikvideo „Doggy“ im Jahr 2017, welches heute über 30 000 Mio. Aufrufe hegt, ebenso von ihrer Zeit bei Promi-Big-Brother, bei der sie sich 11

Struktur und Inhalt /Themen des Buches grundsätzlich gerne unbekleidet zeigte. Obendrein wurde ihr Instagram-Profil immer erfolgreicher, jedoch hatte sie auch einige Probleme mit betrügerischen Managern, von denen Katja berichtet, und mit Social-Media generell, was sie teilweise innerlich zu Boden brachte. Nach Seite 96 sind im Buch 16 Seiten mit vielen bunten, privaten Bildern aus Katjas Kindheit, Jugend und ihrem jetzigen Leben zu finden. Als Weisheit dieses Kapitels führt sie schlussendlich an, dass ihre gesamte Social-Media-Karriere ein Auf- und Ab war, sie aber viel stärker gemacht hat. Der Wille ist immer der Weg zum Ziel, jeder sollte sein eigener Herr sein und seine Diversität feiern, egal mit wie viel Hate einem entgegengesteuert wird. Ab Seite 99 folgt Gebot 6: „Jede Bitch startet als heilige Jungfrau! Mein Kampf an der Dosenöffnerfront“. Die Autorin berichtet in diesem Kapitel von ihrer Frühreife, dass sie sich schon mit 10 Jahren für Sex interessiert hat, sich sogar einmal versucht hat, mit einer Sonnenbrille selbst zu befriedigen, da sie keine Jungfrau mehr sein wollte. Auch erzählt sie von ihrer ersten Liebe mit 12 Jahren, die aber beendet wurde, da der Junge sie für zu „nuttig“ hielt. Folgend traf sie sich mit 2 anderen Jungs, die sie beide kurz darauf fast entjungferten. Ein paar Wochen später entjungferte sie dann aber wirklich ein anderer, 18-jähriger Junge, den sie aber kurz darauf abservierte. Von da an machte sie sich es zum „Hobby“, Jungs zu entjungfern, da es ihr Spaß machte. Als Botschaft dieses Kapitels fügt sie letzten Endes an, dass es wichtig sei , sich bei der Wahl des „ersten Mals“ Zeit zu lassen und sich nicht zu verkrampfen. Und definitiv auf den Richtigen zu warten, nicht wie es bei ihr der Fall war. Das 7. Gebot findet sich ab Seite 117 und hat den Titel „Selbstbestimmte Schlampen mögen’s heiß! Wie, wann und wo ich es treibe“. Dort erzählt sie über ihre Sexsucht, die sie schon seit ihrer Jugend prägte und belastete. Der Sex kontrollierte sie. Sie hatte ihn in ganz Leipzig, immer und überall – auf Spielplätzen, Parkhäusern, Stränden, Autos, Fahrstühlen, Wiesen, nach Meet & Greets, uvm. Den Sex hatte sie zu Beginn meist eher für den Mann, nicht für sich selbst. Da sie sich nur dadurch geliebt gefühlt hat. Das versuchte sie aber zu ändern, als sie das Problem erkannt hat – und es gelang ihr. Denn nun stand Kommunikation beim Sex für sie an erster Stelle. Doch auch gegen Pornos stellt sie sich sehr kritisch, da diese aus ihrer Sicht ein falsches Bild von Sexualität vermitteln. Da Frauen dort meist nichts empfinden. Sie hat sogar selbst eigene Videos, in denen sie aber nichts vortäuscht, die laut

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Struktur und Inhalt /Themen des Buches ihr authentisch seien. Und ihre Authenzität, die sie vermittelt, in dem sie überall auf Social Media z.B. offen über Sex spricht, wird oft von der Gesellschaft verachtet. Dies findet die Autorin aber erschreckend, vorallem, da Sexualität bei Mädchen/Frauen oft mit „schlampig sein“ assoziiert wird, Jungs/Männer dafür aber oftmals gefeiert werden. Als Appell zum Schluss sollen wir versuchen, zu ändern, dass Offenheit von Frauen immernoch nicht vollständig akzeptiert wird. Das 8. Gebot bzw. Kapitel (Seite 145) trägt den Titel: „Monogamie ist ein Schuss ins Knie. Wie ich versuchte, Liebe zu finden, und sie in mir selbst fand“. Dort erzählt Krasavive über ihre Versuche, Beziehungen zu führen, die aber immer, meist durch sie, scheiterten. Denn sie betrog oft ihre Freunde, oder meldete sich nicht mehr bei ihnen, da sie keinen „Langzeitbeziehungs-Ruf“ haben wollte, und sich selbst am ehesten treu sein wollte und will. Und nicht an einen einzigen gebunden sein wollte. Daher zog sie in Betracht, mit mehreren Männern gleichzeitig zu schlafen, was viele Männer aber nicht befürworteten, da sie sie ganz allein für sich haben wollten. Das gefiel Katja aber nicht, weshalb sie sich davon loslöste, da auf Dauer Monogamie bei ihr nicht funktioniere. Von daher war und ist sie lieber allein. Auch berichtet sie von dem einschneidenden Ereignis ihrer Schwangerschaft mit 18 Jahren, die sie aber abgetrieben hat. Auch heute noch ist sie im Dilemma, ob es die richtige Entscheidung war. Am Ende des Kapitels lautet ihre Botschaft: Selbstliebe und Liebe zu den wichtigsten Menschen ist alles, was man braucht, um Kraft und Zufriedenheit zu tanken. Das vorletzte Gebot nennt sich: „Bitches lieben den Beat! Wie ich meiner Leidenschaft folgte und Glückseligkeit empfing“ (S. 157). Hier geht es primär um ihre Musik und ihre Musikkarriere. Denn Musik hat ihr in jeder Lebenslage geholfen, z.B. in der Mobbing-Phase. Begonnen hat dies so richtig mit dem Song „Doggy“, in welchem sie sich richtig musikalisch ausleben konnte, quasi über Nacht. Und dort ihre Interessen, also primär dem Sex, zum Ausdruck bringen konnte. Und dasselbe nochmal bei „Dicke Lippen“. Außerdem erzählt Katja, wie viel Aufwand in einem solchem Video steckt – auch mit nacktsein in der Öffentlichkeit. Wie auch in „Sex Tape“, der Song, der Katja am meisten gefällt. Ihre Songs performte sie auch in Clubs und auf sämtlichen Bühnen. Ihren Gesang verbesserte und erlernte sie durch einen Musiklehrer, der ihr Selbstbewusstsein enorm stärkte. Ihr Interesse an der Musik wuchs, jedoch hatte sie ungenügende Kontakte, um ihre Karriere weiter ins Rollen zu bringen. Jedoch folgte 2019 der Vertrag mit einer großen Plattenfirma, die ihr zu schnellen Entwicklungen verhalf, und ihre Songs in die Charts auf Platz 1 13

Struktur und Inhalt /Themen des Buches brachte. Nebenbei arbeitete sie an ihren Social-Media-Accounts und an ihrem Merch. Ihr Erfolg stieg rasend an. Zwischenzeitlich hatte sie aber auch mit YouTube Probleme, und ihr Kanal wurde gesperrt. Außerdem erzählt die Autorin, dass sie sich in Istanbul die Nase operieren lassen hat. Im Januar 2020 wurde dann ihr Album „Boss Bitch“ veröffentlicht, und ging auf Platz 1. Sie war überall medial präsent. Im März startete ihre Tour, ein großer Erfolg. jedoch machte ihr auch dort Corona einen Strich durch die Rechnung. Und sie musste eine Zwangspause einlegen, was ihr dennoch Zeit gegeben hat, das zu reflektieren, was sie alles geschafft und sich erarbeitet hat. Und darüber dankbar ist. Das ist ihre Botschaft hier. Seinen Träumen immer zu folgen, und harte Zeiten immer versuchen, positiv zu durchlaufen. Nun folgt das letzte, 10. Kapitel bzw. Gebot (Seite 183): „Pimp it all up! Barbie Bitches haben’s leichter! Äußerlich fake, innerlich real – wie ich mich veränderte, um ich zu sein“. Hier beginnt die Autorin direkt damit, dass man leiden müssen, um schön zu sein. Denn sie offenbart, dass vieles an ihr unecht sei – ihre Brüste, ihre Lippen und auch ihre Nase. Und all dies aufgrund ihres Willens, wie eine Barbie auszusehen, da sie immer Komplexe mit ihrem äußeren Bild hatte. Deshalb ließ sie sie sich mit 18 in Tschechien ihre Nase operieren – jedoch ohne Happy End. Ihre neue Nase sah für sie schrecklich aus. Als nächstes folgten ihre Brüste, da sie diese immer als zu klein empfand. Bei derselben Ärztin. Ihre neuen Brüste wurden aber ebenso schlecht gemacht. dies wurde aber im folgenden Jahr korrigiert. Im Jahr 2019 ließ sie im Übrigen ihre Nase in der Türkei korrigieren, jedoch mit enormen Schmerzen. All diese Op’s haben sie jedoch körperlich und psychisch zeitweise auf die Zerreißprobe gestellt. Katja erzählt im darauffolgenden noch, wie ihre Eitelkeit und ihr Zwang nach Schönheit sie enorm beeinflussten und beeinflussen. Schon seit ihrer Jugend an waren Extentions und Make-Up bei ihr das A und O. Und all dies, all ihr Zwang nach Schönheit hat sie über die vielen Jahre viel gekostet, viele, tausende Euros. Denn laut ihr kann jeder schön sein, wenn er Geld habe, und dass viele, wie Kyle Jenner, nur so aussehen, wie sie aussehen, weil sie das Geld für Op’s haben. Für sie jedoch hat Schönheit an sich nichts mit einem „idealen“ Körper zu tun. Vieles ist fake, auch bei ihr. Und das ist das Problem an den Schönheitsidealen – junge Mädchen orientieren sich daran. Dennoch zählt für die Autorin eins: Jeder sei sein eigener Chef, und es ist ein Honorar, wenn man sich Dinge selbst erarbeitet.

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Struktur und Inhalt /Themen des Buches Letztlich folgt auf Seite 200 der Epilog, in welchem Katja mit den Worten beginnt: „Sei kein Opfer und sie werden dich anbeten!“. Man müsse an sich selbst glauben, innehalten, und reflektieren. Sie scheine zwar von außen wie die offenste Person, im inneren sei sie aber teilweise doch gefühlskalt. Und ihre Probleme habe sie einfach verdrängt. Das Buch solle jedoch der Schlussstrich dessen sein. Mit dem sie sich ihrer Vergangenheit stelle. Und dass sie zeigen könne, wie viele Facetten sie habe. Gute und Schlechte. Und außerdem, um sich selbst zu therapieren, ihre Kindheit zu verarbeiten. Ihr Vaterkomplex komme beispielsweise, wie sie ergründen konnte, aufgrund der negativen Bindungen zu ihrem eigenen. Und sie sehe sich nun selbst als noch stärkere Frau, die sich allem stelle. Auch ihren Ängsten. Und weiterhin auffallen werde, und sich selbst wertschätzen werde. Und man sich von Hate nichts sagen lassen solle. Auf der letzten Seite beendet sie ihre Autobiografie mit den Worten „PS: Und jetzt Buch zuklappen, hinlegen, und selbst befriedigen! Das seid ihr mir schuldig!“ Thematisch, wie sicher deutlich, geht es also zusammengefasst um ihre Kindheit, familiäre Probleme, ihre Jugend, und dabei um Mobbing, Ausgrenzung, Anders-Sein, und frühe Sexualität, aber auch um Selbstfindung, Aufstehen, Kämpfen und den Mut zu sich selbst zu haben. Ein Mix aus allen Bereichen des Lebens.

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Sprache und Stil des Buches Die Autobiografie ist vergleichsweise sprachlich-stilistisch besonders geschrieben und gestaltet. Einerseits nutzt Katja Krasavice generell Alltagssprache, um ihre Gedankenstruktur und ihre Ausführungen für jeden klar und deutlich zu untermauern und nachvollziehbar zu machen. Denn sie spricht mit ihrem Werk jegliche Bevölkerungsgruppen an. Außerdem ist sie eine lockere und offene Person und genau dies sollte ebenfalls sprachlich auch herübergebracht werden, um authentisch zu wirken. Man kann beim Lesen sogar ihre „Stimme“ hören, da der Wortlaut mit ihrem persönlichen Wortlaut auf Social Media übereinstimmt. Jene klingt dennoch professionell geschrieben, nur mit einem Hauch „Andersartigkeit“ – so, wie sie sich selbst ebenfalls betitelt. Besonders auffallend ist die Nutzung sehr intimer, vulgärer und sexueller Sprache, aber auch von Emotionen geprägter. Daher fällt auch das ein oder andere Mal ein Schimpfwort wie „Fresse“, oder Wörter wie z.B. „fuck“, sehr oft „Sex“, natürlich das Wort „Bitch“ (auch im Titel), oder „nuttig“, „feucht“, „heiß“, „fickt“, „Schlampenkonkurrenz“, etc. Dennoch nutzt sie auch Jugendsprache zur Verbindungs-Schaffung zum (meist jungen) Leser, wie z.B. das Wort „straight“, oder „massiv“. Aber auch der speziellere Wortlaut wie „druffe Denkamöbe“, was womöglich nur jüngere Menschen richtig verstehen – druff bedeutet hier „auf Drogen“. Jedoch gibt sie auch einen Schub an emotionaler Sprache, besonders, als sie über ihre Kindheit und Jugend erzählt. Beispiele sind „beschissener Einschlag“, „fühlte mich leer“, „am Boden zerstört“, „seelischer Knacks“ oder „Trauma“. Denn sie stellt in ihrem Werk, auch mit der Wortwahl, eine Verbindung zu ihrer schicksalhaften Vergangenheit und ihres heutigen, sexuellen Auftretens bzw. ihrer generellen Entwicklung her. Daher sind diese konträren Wortlaute oft miteinander gepaart und erfüllen einen Sinn, um dem Leser das Verhältnis beider Seiten zu verdeutlichen. An jedem Ende eines Kapitels bzw. am Ende einer Botschaft schreibt sie das Wort „Amen“ nieder, eine Verknüpfung zur Bibel bzw. zu den biblischen Geboten. Auch das Wort „keusch“ (2. Gebot) zieht dort einen Bezug.

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Erwartungen: Titel(Seite) und Klappentext

Schon die Titelseite bzw. der Titel stechen sehr ins Auge. Zum einen trägt es den Namen „Bitch Bibel“. Man hat also die Vermutung, dass es darum geht, welchen „Geboten“ eine „Bitch“, in dem Fall Katja Krasavice, folgt. Man weiß – es geht um Sexualität und um das intime Leben der Autorin, da man sie auch (als „heilige Maria“) entkleidet, nur mit einem rosafarbenen Tuch auf dem Kopf, auf dem Cover sieht. Das Coverbild stellt dabei wieder Bezug zum Titel „Bibel“ her. Es muss also um Gebote oder Ratschläge/Appelle gehen – und demnach um Lebenserfahrungen der Autorin. Dass jene nicht immer positiv sein werden, lässt sich an den Tränen, die ihr auf dem Bild herunterlaufen, erkennen. Das optische Gesamtbild schafft also schon einmal einen mit Kontrast untermauerten Eindruck. Im Klappentext stößt man auf das Wort „Selbstbestimmtheit“. Das spricht auch dafür, dass es um dieses geht und um Ratschläge, wie man diese erlangt bzw. wie die Autorin diese erlangt hat. Im Klappentext wird von ihrem Erfolg berichtet – um den es auch gehen müsste. Aber auch werden schon Einblicke in ihre unschöne, von Gewalt geprägte Jugend gegeben – was wieder die Erwartung unterstützt, dass es um ihr Schicksal gehen müsse, und wie sie aus diesem entflohen ist und stark geworden ist. Wie man es also auch selbst schaffen könnte. Das Wort „Schlampe“ wird schon hier angeführt und gibt einen Vorgeschmack auf die im Buch genutzte Sprache. Auch am letzten Satz lässt sich erkenntlich machen, dass sie den Lesern etwas mit auf den Weg geben müsste. 17

Leseprobe – Seite 51-55 -High weil Down-

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Leseprobe – Seite 51-55 -High weil Down-

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Leseprobe – Seite 51-55 -High weil Down-

Leseprobe gelesen von mir:

Nachdem Sie und Ihr nun den Ausschnitt aus dem Buch gehört habt und evtl. reflektiert haben/habt – wie ist der erste Eindruck? Ist es okay, dass sie solche privaten Informationen veröffentlicht, besonders in Anbetracht der Drogenproblematik? Dies können Sie/Ihr mir gerne mitteilen! 20

eigene Kriterien zur Bewertung/Beurteilung von Sachbüchern Sachbücher müssen, wie auch fiktionale Bücher, aus meiner Sicht einige Kriterien erfüllen, um ein gutes Sachbuch zu sein. Welche Faktoren machen ein solches also aus? Und stimmt die „Bitch Bibel“ damit überein? Auf der einen Seite sollte es realitätsnah geschrieben sein – also fiktionslos. Dies ist bei dem hier thematisierten Buch der Fall, da Katja Krasavice in einer Biografie Schritt für Schritt ihr Leben „durchläuft“, bestimmte, prägende Ereignisse thematisiert, und auch von Erfolgen berichtet, die auch belegt sind. Es wird jegliches „unverschönt“ dargestellt, was Authentizität schafft. Und dies ist für mich ebenso ein wichtiges Kriterium für Sachbücher. Denn ohne den authentischen Schreibstil kann einen ein Buch nicht mitreißen und mitziehen, da man das Gefühl hat, etwas zu lesen, was der Autor nicht mit Herzblut vertritt. Doch bei diesem Buch hat man von Beginn an das Gefühl, dass sich die Autorin nicht verstellt, und alles so herüberbringt, wie sie es auch wirklich meint. Und ihre Sympathie und Offenheit ein Band durch das gesamte Werk zieht. Die verständliche Sprache ist für ein Sachbuch, zumindest bei einem Ratgeber und einer Autobiografie sehr wichtig. Der Leser soll und will verstehen, was der Autor in diesem und jenen Moment meint. Also, dass es so alltagssprachlich geschrieben ist, um ein breitbandiges Publikum anzusprechen. Bei Katjas Buch ist dies grundsätzlich immer der Fall, obwohl auch oft Jugendsprache verwendet wird, die „Ältere“ nicht verstehen. Doch die „Bitch Bibel“ zielt auch auf einen eher jüngeren Adressaten-Kreis ab – was jenes wieder revidiert. Des Weiteren soll das Sachbuch zum Nachdenken anregen, etwas bewegen, und drittens so geschrieben sein, dass man inhaltlich etwas mitnehmen kann, was einen selbst bereichert. Bei der „Bitch Bibel“ ist jenes definitiv der Fall. Sie berichtet über Mobbing und die Auswirkungen dessen. Ebenso erzählt sie davon, wie sie es geschafft hat, sich selbst treu zu bleiben und selbstbestimmt zu Leben. Eine wichtige Botschaft ist ebenso, dass man sich nicht für andere verstellt und Vorurteile anderer nicht ernst nehmen sollte. Aber auch, was ein anderes Teilgebiet betrifft, es wichtig ist, über Intimität und Sexuellem offen und ehrlich zu sprechen. Was sie auch als Appell setzt. Ihr ganzes Buch zieht also Lehren für das selbstbestimmte Leben und Selbstbewusstsein mit sich. Obendrein sollte der Autor eines Sachbuchs, in Bezug zur Authentizität, ehrlich sein. Und wie man mitbekommt, „beichtet“ sie vieles Private aus ihrem Leben, was die meisten nicht jedem öffentlich zugänglich machen würden. Ist also „über-ehrlich“. Das sind meine 7 Kriterien. 21

Eigene Rezension zum Buch Nach all meinen Ausführungen, und meiner umfassenden Analyse und Beurteilung des Buches, möchte ich schlussendlich zu einer zusammenfassenden Rezension kommen. Auch, um dem Buch ein großes Lob auszusprechen. In der „Bitch Bibel“ geht es also, um es insgesamt zu sagen, um ein kleines Mädchen, mit schwerer Kindheit durch ihren gewalttätigen Vater, welches außerdem zwei Brüder verloren hat und aufgrund ihres „Anders-Seins“ besonders in der Schule nicht akzeptiert wurde. Und es in Mobbing, Drogenproblemen und weiterer Gewalt endete, die also über ein Jahrzehnt ein trauriges Band durch ihr Leben zog. Doch genau mit ihrer Art und ihrem wachsenden Selbstbewusstsein, und der Überwindung ihres „Tiefs“, trotz schmerzlicher Erfahrungen, hat sie ihren Erfolg erzielt. Und zeigt somit aller Welt, was jeder schaffen kann, wenn er sich selbst treu und unabhängig bleibt. Zu Beginn muss man sagen – nicht für Jedermann ist das Buch, besonders sprachlich, geeignet. Man muss aufgrund der teilweise intim-anstößigen Thematik mit großer Offenheit in das Buch hineinsteigen, und mit der Erwartung, dass es viel um Sex, Drogen und Gewalt geht. Dies wird aber wieder mit ihren Lehren, die sie aus allem zieht und den Lesern ans Herz legen möchte, ausgeglichen. Auch der Titel und Klappentext geben einen Einblick, weshalb man nicht überrascht sein müsste von Wörtern wie „Schlampe“ oder „ficken“. Dies gehört dazu, nichts bleibt verschönt und spiegelt auch die Art und Ansichten, die die Autorin vertritt, authentisch herüber. Was sie auch immer wieder erwähnt. Besonders ihre Offenheit und Ehrlichkeit lässt Spannung aufkommen, man denkt, „okay, das ist wirklich krass, es muss doch aber bald ein Ende des Lieds in ihrem trüben Leben geben“ – im nächsten Moment erfährt man dann aber, dass sie gemobbt, geschlagen, und unter Wasser gedrückt wurde. Dies löst auch das ein oder andere Mal ein Gefühl des Mitleids aus und des Nachdenkens, wie gut man es eigentlich hat. Oder kann sich z.T., wie ich, mit einigen Negativ-Aspekten identifizieren. Dass man nicht allein ist und dass auch erfolgreiche Personen häufig ein schweres Leben hinter sich hatten. Das ihr Leben, so wie es jetzt scheint, immer eine Fassade ist. Und dies ist bei vielen der Fall, was sie uns mitgeben möchte. Als Autor über solche Erlebnisse zu reden, schafft eine klare Identität und lässt Menschen, die Ähnliches erlebt haben, ihre Gefühle damit ausdrücken. Man fühlt sich befreit-. Das habe ich selbst gemerkt. Natürlich nutzt sie vulgäre Sprache, aber das sind

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Eigene Rezension zum Buch auch Wörter, die man selbst häufig (als Jugendlicher) benutzt – warum darf sie das dann nicht als Buchautor. Dennoch muss es, aufgrund der Wortwahl und den Thematiken z.T., eine Altersbeschränkung geben. Im gewissen Alter weiß man, was der Autor im Endeffekt bewegen will, und erst ab einem gewissen Alter ist man wahrscheinlich selbst erst sexuell aktiv. Jedoch kann man das meist mit 12 Jahren noch nicht konkret differenzieren und einordnen. Das muss man unbedingt wissen und beachten. Sie gibt aber auch klar den Appell, sich bei seinem ersten Mal Zeit zu lassen, nicht wie sie es getan hat. Was Jugendlichen eine Botschaft sein soll. Sie differenziert klar, was man von ihr lernen sollte, und was nicht, was falsche Entscheidungen waren und welche Auswirkungen z.B. Sexsucht oder Drogenabhängigkeit haben können. Und animieren Menschen, die es selbst betrifft, offen darüber zu sprechen, und gegen Unstimmigkeiten in seinem Leben anzugehen. Vielleicht mobben auch selbst Leser, nehmen Drogen oder fühlen sich sexuell einfach nur benutzt, um auf diese Weise Liebe zu bekommen. Genau diese, auch ich in meiner Vergangenheit kann dem nur zustimmen. Und öffnet einem die Augen, am Beispiel von Katja, dass es schnell in einem Horrortrip enden kann oder in einem extrem geminderten Selbstwertgefühl. Dennoch setzt sie klare Standpunkte, die am Ende jedes Kapitels und im Epilog genannt werden (siehe „Inhalt“). Andererseits ist aber aus meiner Sicht ist das Nutzen und Orientieren an der Bibel mit den „10 Geboten“ oder ihre Darstellung als „Jungfrau Maria“ auf der Titelseite, jedoch etwas gewagt, da sie damit die Religion als „Mittel zum Zweck“ nutzt. Sie assoziiert das Wort „Bitch“ mit der „Bibel“, was generell einen Kontrast darstellt. Andererseits spiegelt das aber auch ihre provokante Art wider, was wieder auf ihre unverstellte Identität Schluss zieht. Man muss also abwägen, in welchem Verhältnis man solche eigenständigen Begriffe zusammenziehen kann. Alles in allem kann man dennoch sagen, dass es ein großartiges Buch ist, was zum Nachdenken anregt. Es ist abwechslungsreich, da sie sämtliche Bereiche ihres Lebens, Musik, Karriere und ihr Aufstieg, aber auch Drogen, Absturz und Sex taff thematisiert. Sie spricht offen über Tabu-Themen, die eigentlich jeden betreffen können. Und dass sie sich öffnet, sich damit auch versucht, selbst zu therapieren, muss honoriert gewürdigt werden. Um auch Vorurteile gegenüber ihr aus dem Weg zu räumen.

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Eigene Rezension zum Buch Schlussendlich konnte ich viel aus der „Bitch-Bibel“ mitnehmen. Es konnte mich bewegen und zum Nachdenken anregen. Mich bereichern. Mich dazu animieren, mir selbst mehr treu zu bleiben, selbstbewusster, und offener zu werden. Und nicht alles mit mir machen zu lassen- und vorallem zu wissen, dass man mit Mobbing und Problemen nicht alleine ist.

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Schlusswort Zum Schluss - vielen Dank für das Lesen meiner Buchbroschüre! Ich hoffe ich konnte Sie und Euch begeistern und zum Lesen des Buches, aber auch zum Nachdenken animieren und anregen. Das Buch war eine wahrliche Bereicherung, die ich nicht bereue, gelesen bzw. mich in das provokativemotionale „Abendteuer“ gestürzt zu haben. Bis zur nächsten Buchbroschüre!

Quellen: Bitch Bibel von Katja Krasavice Katja-Krasavice-Bitch-Bible-Riva-Verlag.jpg katja.jpg https://www.prosieben.de/stars/star-datenbank/katja-krasavice https://de.wikipedia.org/wiki/Katja_Krasavice https://www.m-vg.de/autor/8750-johanna-voelkel/ https://www.m-vg.de https://de.wikipedia.org/wiki/Riva_Verlag Logo_Riva_Verlag.png 9783868830156.jpg.400x0_q85.jpg https://www.perlentaucher.de/buch/katja-krasavice/die-bitch-bibel.html https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/bitch-bibel-so-etwas-wie-eine-biographie-von-katja-krasavice-16927729.html https://www.laut.de/News/Buchkritik-Katja-Krasavice-Bitch-Bibel-07-07-2020-17125 Boss-Bitch-Box.jpg media.media.f51bdd8e-849a-43a5-9e0e-6aac1ef471d5.original1024.jpg csm_katja-krasavice-tour-tickets-2020-1_f1c1dccd86.jpg Katja-Krasavice.jpg Naivität-oder-Kalkül-Katja-über-ihren-Plan-im-PBB-Haus-750x421.jpeg https://youtu.be/Zgj9tgIFEs0 https://youtu.be/HD2tJ_NUtig

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