MAN_Magazin_Bus_2-19 Flipbook PDF

MAN_Magazin_Bus_2-19
Author:  a

157 downloads 308 Views 8MB Size

Recommend Stories


Porque. PDF Created with deskpdf PDF Writer - Trial ::
Porque tu hogar empieza desde adentro. www.avilainteriores.com PDF Created with deskPDF PDF Writer - Trial :: http://www.docudesk.com Avila Interi

EMPRESAS HEADHUNTERS CHILE PDF
Get Instant Access to eBook Empresas Headhunters Chile PDF at Our Huge Library EMPRESAS HEADHUNTERS CHILE PDF ==> Download: EMPRESAS HEADHUNTERS CHIL

Story Transcript

N º2 2019

Go digital Die Welt von MAN im neuen Format

#Stadtverkehr

DFB

FÄHRT MAN

Busfahrer Christian Hochfellner im exklusiven Interview

GRÜSSE AUS

HOLLYWOOD „The World of Hans Zimmer“ auf Tour mit Orchester

Was Städte wollen Vorbild Paris: Wie Busse unsere Lebensqualität verbessern

UNSER COACH FÜR DEUTSCHLAND Der MAN Lion’s Coach.

Seit dem 01.01.2019 ist Die Mannschaft mit einem MAN Lion’s Coach auf Reisen unterwegs. Der MAN Lion’s Coach punktet in Sachen Fahrdynamik, Komfort und Wirtschaftlichkeit. Neben einer Umfeldbeobachtung durch sechs Kameras ist der MAN Lion’s Coach des DFB-Teams mit zahlreichen Assistenzsystemen ausgestattet, so kommt die deutsche Fußball Nationalmannschaft immer zuverlässig und sicher ans Ziel.

Inhalt Schwerpunkt

STADTVERKEHR

FOTOS: Constantin Mirbach (oben, unten Mitte, Cover); Roman Pawlowski (Mitte links, unten rechts); Gene Glover (Mitte rechts); Gustavo Minas (unten links)

08

08 Ein Tag in Paris Busse von MAN prägen das Bild von Paris. Denn die Metropole setzt auf saubere Verkehrsmittel. Die besten Lösungen für nachhaltigen Stadtverkehr waren außerdem auf der Busworld Europe zu erleben.

16 Die Zukunftsmacher Vier Mitarbeiter erzählen, wie sie neue Denkweisen und Technologien bei MAN vorantreiben.

22 Shuttle der Talente Mit 20 TGE Minibussen chauffiert Borussia Mönchengladbach junge Fußballer zum Stadion.

16

22 STANDARDS 04 News

Die Welt von MAN jetzt auch online im neuen Format Videos, Fotostorys, Reportagen und Kundencases rund um MAN auf der neuen Website unter www.mantruckandbus.com

06 Route 20 Check 34 Hingeschaut 35 Markt 43 Drehzahl 48 Moments

ON THE ROAD In Brasilien sind Busse das wichtigste öffentliche Verkehrsmittel. Die Fotoserie zeigt Szenen aus drei Metropolen.

M AN M AGA Z I N  

PARIS PER BUS Viele Orte in der französischen Hauptstadt lassen sich am besten per Bus erkunden. Tipps zu fünf Attraktionen.

  Nº 2  2 0 1 9

IM AUFBRUCH Sandra Reich von MAN spricht im Videointerview über die Zukunft der Mobilität und Frauen in der Branche.

49 Impressum 50 Zoom

26 Support weltweit Warum auf den Kundenservice von MAN überall Verlass ist und kein Fahrzeug lange liegen bleibt.

28 Bus Business ist People Business Rudi Kuchta erzählt im Interview, wie MAN sich sehr erfolgreich auf seine Buskunden eingestellt hat.

30 Sound of Hollywood Mit Filmmusik von Hans Zimmer und zwei NEOPLAN Tourlinern unterwegs durch Europa.

44 DFB an Bord Christian Hochfellner über den Job als Busfahrer der Nationalelf und seinen neuen MAN Lion’s Coach.

03

#News

Seit 2008 hat MAN den CO2-Ausstoß seiner Werke um mehr als ein Viertel gesenkt.

100 Jahre Plauen

2,5

JUBILÄUM

Die Busproduktion von MAN in Plauen feiert ihr 100-jähriges Bestehen. Ab 1919 baute dort das Unternehmen VOMAG die ersten Bus-Chassis. Die Übernahme der NEOPLAN Omnibus GmbH durch MAN Truck & Bus leitete ab 2001 die Neugestaltung des Werks ein. Inzwischen sind an diesem Standort die Experten für Modifikation ansässig, die individuelle Ausbauten, Sonderausstattungen und Komplettlösungen für Busse und Vans realisieren.

COMMERCIAL VEHICLE AWARD

„Bus of the Year“ Voll elektrisch, voll überzeugend: Der neue MAN Lion’s City E wurde beim slowenischen Commercial Vehicle Award 2019 zum „Bus of the Year“ gekürt. Der emissionsfreie Stadtbus erhielt die Auszeichnung der Fachzeitschriften „Transport & Logistika“ und „Mehanik in Voznik“ aufgrund seines zukunftsfähigen Gesamtkonzepts. MAN Truck & Bus gewann den Wett­bewerb in der Kategorie „Bus of the Year“ zum dritten Mal in Folge.

04

MILLIONEN EURO WURDEN INS MAN TRUCK & BUS CENTER MONTENEGRO INVESTIERT. Nach sieben Monaten Bauzeit und 2,5 Millionen Euro Investitionskosten ist das erste MAN Truck & Bus Center in Montenegro in der Nähe der Hauptstadt Podgorica fertiggestellt worden. Das Center ist mit drei Durchfahrten und optimalem Equipment ausgestattet für den Service an allen MAN-Fahrzeugen – vom Transporter MAN TGE bis zum Premiumreisebus NEOPLAN Cityliner. MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

PODCAST

MEILENSTEIN

Schulle beim BVB

1.000 MAN-Busse in Singapur

Christian „Schulle“ Schulz (links) spricht über seine spannenden Erlebnisse als Busfahrer von Borussia Dortmund (BVB) im MANPodcast „Tommy on the road“. www.truckers-world.eu/ tommy-on-the-road

IMPACT ACCELERATOR

Hilfe für Bauern FOTOS: Vomag-Archiv Christian Suhr (oben links); MAN (4x); Team MAN Impact Accelerator (Mitte); GettyImages/fiftymm99 (oben rechts)

Loop, ein Start-up aus Indien, ermöglicht es Kleinbauern, ihre Produkte zu vertreiben. Ein Transportservice bringt die Ernten auf den Markt und verkauft sie. Der Erlös für die Bauern fließt über deren Mobiltelefone. Gefördert wurde Loop vom MAN Impact Accelerator. Mentoren von MAN und anderen Unternehmen haben internationale Start-ups dabei beraten, Geschäftsmodelle mit sozialem und ökologischem Nutzen umzusetzen.

ZUFRIEDENE KUNDEN SIND UNSER OBERSTES ZIEL – AUCH BEI GEBRAUCHTEN BUSSEN. Kerstin Rummel Neue Leiterin von MAN TopUsed (DACH)

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Über 1.000 Busse lieferte MAN Truck & Bus in den letzten acht Jahren in Singapur an den lokalen Importeur ST Engineering Land Systems (STELS) aus. Symbolisch wurde der Meilenstein-Bus im Rahmen der „Singapore Business Night“ an die Land Transport Authority übergeben. Genau genommen prägen 1.300 MAN-Busse das Stadtbild Singapurs. 2018 erhielt MAN Truck & Bus Asia Pacific den Großauftrag – und verkaufte damit so viele Fahrzeuge wie nie zuvor in einem Jahr.

Beim Marken-Award 2019 erhielt MAN für sein kundenorientiertes Leitbild die Auszeichnung „Bester Markenrelaunch“.

05

#Route

Glänzender Asphalt

Abenddämmerung Bei Sonnenuntergang ist die moderne Architektur von Brasília in magisches Licht getaucht. Per Bus lässt sich die Stadt am besten erkunden. Einfach einsteigen und mitfahren.

06

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

BRASÍLIA

SÃO PAULO

RIO DE JANEIRO

METROPOLEXPRESS Vom Brasília nach Rio de Janeiro LÄNGE: 1.412 KILOMETER FAHRZEIT: 17 STUNDEN HÖCHSTER PUNKT: 2.787 METER GELÄNDE: STADTVERKEHR, GEBIRGE, FLUSSTÄLER Moderne Architektur, mondäne Strände, arme Favelas, urwüchsige Regenwälder, hohe Berge: Brasilien ist ein Land der Widersprüche und einer großen Weite. Das beste Verkehrsmittel, um ohne eigenes Auto zwischen den Metropolen Brasília, São Paolo und Rio de Janeiro zu reisen, ist der Bus, denn Zugverbindungen gibt es im fünftgrößten Land der Erde nur selten. Der Straßenfotograf Gustavo Minas hat sich auf den Weg gemacht. Seine Kamera hält magische Momente des urbanen Brasiliens fest.

ON THE ROAD Straßenfotograf Gustavo Minas zeigt das bunte Leben in Brasilien:

FOTOSTORY

go.man/219busroute M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

07

#Stadtverkehr

08

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019 Nº2  2019

Ein

Tag Paris in

Paris steigt um auf saubere Verkehrsmittel. Der Nahverkehrsbetreiber RATP setzt dabei auch auf MODERNE BUSSE: Sie sind zuverlässig, umweltfreundlich und wirtschaftlich. Eine Reportage aus der Stadt an der Seine. Text Fotografie M AN M AGA Z I N   

  Nº 2  2  2 0 1 9

Florian Sievers Constantin Mirbach

09

#Stadtverkehr

Vom 18. bis zum 20. Arrondissement durchquert die Buslinie 60 drei Bezirke im Norden der Stadt. 1  An knapp 12.000 Bushalte­ stellen können Pariserinnen und Pariser aus- und einsteigen. 2  Immer in eine Richtung: Die französische Hauptstadt ist für Einbahnstraßen bekannt. 3 Unbedingt probieren: Seit 1761 verkauft die Confiserie „À la Mère de Famille“ Spezia­ litäten aus Schokolade. 4  Vom Panthéon bis zur Hoch­schule für Veterinärmedizin „École nationale vétérinaire d’Alfort“ in Maisons-Alfort: Die Buslinie 24 verbindet das Zentrum mit dem Vorort.

10

1

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019 Nº2  2019

2

3

4

M AN M AGA Z I N   

  Nº 2  2  2 0 1 9

11

#Stadtverkehr

5 Das Panthéon, die nationale Ruhmeshalle Frankreichs und Grabstätte berühmter französischer Persönlichkeiten, ist eine Haltestelle vieler Buslinien. 6 Marc Lemercier ist als technischer Leiter für die Wartung der RATP-Busse in Paris verantwortlich. Fast ein Viertel der Flotte besteht aus MAN-Bussen, insgesamt sind das rund 1.100 Fahrzeuge. RATP bereitet derzeit den Übergang zur Elektrotechnik für einen Großteil seiner Flotte vor. 7 Breakdancer unterhalten Passanten vor der Opéra Garnier, einem der beiden Opernhäuser der Stadt. 5

6

7

12

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

E

Es ist ein seltener Anblick in der Pariser Innenstadt, wo sich sonst die Häuser dicht an dicht drängen: Nördlich des Montmartre-Hügels öffnet sich, gesichert von Toren und Schranken, ein großer, leerer Platz. Ringsum enden die typischen Pariser Altbauten. Deren Einwohner blicken von ihren Balkonen auf Reihen aus nummerierten Stellplätzen, jeder so lang wie drei Autos. Hier, in der Rue Championnet, unterhält das öffentliche Pariser Nahverkehrsunternehmen Régie Autonome des Transports Parisiens (RATP) eins seiner 25 Busdepots. Von dem Stellplatz schwärmen jeden Morgen rund 250 Busse zum Einsatz in der französischen Hauptstadt aus. Jetzt, tagsüber, stehen noch einige davon in der jadegrünenweiß-dunkelgrauen Lackierung von RATP zum Einsatz bereit, darunter zahlreiche MAN Lion’s City mit Diesel-, Erdgas- oder Hybridantrieb.

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Direkt neben dem Depot betreibt die RATP ihre zentrale Buswerkstatt für Paris. In einer riesigen Werkshalle schwebt ein 18 Meter langer MANGelenkbus zur Inspektion in der Luft, angehoben von drei gewaltigen Wagenhebern. Von anderen Fahrzeugen steht nur noch die Karosserie, der Rest ist gerade demontiert. „Wir haben hier Fachkräfte, die können einen Bus quasi komplett neu bauen“, sagt Marc Lemercier stolz. Er ist bei RATP als Manager in der Abteilung Matériel Roulant Bus für die Anschaffung und die technischen Spezifikationen von Bussen verantwortlich. Lemercier weiß aus seinem Arbeitsalltag: Die besondere urbane Struktur von Paris stellt den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) vor extreme Herausforderungen. Denn die Stadt, in deren Großraum zwölf Millionen Menschen leben, ist konsequent zentralistisch angelegt – alles strebt in die Mitte. Die Innenstadt ist darum die am dichtesten besiedelte Europas, mit doppelt so vielen Einwohnern pro Quadratmeter wie Berlin. Dorthin bringt der Nahverkehrsbetreiber RATP seine Passagiere vor allem über sternförmig angelegte U-Bahnen (Métro) und S-Bahnen (RER) sowie ringförmige Straßenbahnen.

Alles strebt in die Mitte In dieser Struktur dienen die Busse als schneller Zubringer und flexible Verbindungselemente – je weiter entfernt vom Zentrum, desto häufiger. „Daher sind unsere Busse enorm wichtig für uns“, erklärt der Lemercier: „Sie bilden ein Netz, das Passagiere auffängt und zu anderen Verkehrsmitteln bringt.“ Insgesamt befördert die RATP mit ihren Bussen jedes Jahr mehr als eine Milliarde Passagiere. Deren Zahl wird weiter zunehmen. Denn das Verkehrsaufkommen steigt – nicht nur in Paris, sondern auch in vielen Städten Europas und weltweit. Immer mehr Menschen drängen in die urbanen Zentren. Die Bevölkerung wächst. Die Zahl der Pendler steigt. Der Lieferverkehr boomt – nicht zuletzt aufgrund des Onlinehandels. Auch der Stadttourismus hat weiterhin Konjunktur. Damit Metropolen nicht im permanenten Stau versinken, ist ein starker öffentlicher Nahverkehr gefragt mit Bus und Bahn. Paris ist hier Vorreiter und Vorbild für andere Städte. Die RATP hat ein Verkehrskonzept verwirklicht, das bei den Pariserinnen und Parisern gut ankommt. Nach Berechnungen des Wirtschaftswissenschaftlers Frédéric Héran von der Universität Lille I ist der Anteil von Tram, Bus und Bahn am Stadtverkehr zwischen 1990 und 2015 um 30 Prozent gestiegen. Kein Wunder, dass

CITY SOLUTIONS

Busworld mit MAN Auf der Messe Busworld Europe hat MAN die neuesten Fahr­zeuge und Ser­vices für den Stadtverkehr vorgestellt.

Komplett elektrisch Der MAN Lion’s City E fährt emissionsfrei. Die Batterie erreicht zuverlässige 200 bis 270 Kilometer Reichweite unter optimalen Bedingungen.

Alle Antriebe Mit Diesel oder Erdgas plus optional EfficientHybrid bietet das Portfolio des MAN Lion’s City Antriebe für alle Bedarfe.

Mehr Passagiere Der neue Lion’s City 19 bietet auf 18,75 Metern vier Sitzplätze mehr als ein Lion’s City 18 in vergleich­barer Konfiguration.

Weniger Abgase Der Dieselmotor D1556 LOH mit bis zu 360 PS kommt nun auch im MAN Lion’s Intercity zum Einsatz. Er erfüllt den Abgasstandard Euro 6d.

13

#Stadtverkehr

STIMMEN AUS PARIS

ICH BEVORZUGE BUSSE, WEIL ICH AUS DEM FENSTER VIEL MEHR VON MEINER STADT SEHEN KANN. Bruno Senouf, 53

ICH NEHME JEDEN TAG DEN BUS, WEIL ICH TROTZ MEINER KAPUTTEN HÜFTE LEICHT EIN- UND AUSSTEIGEN KANN. MIR HILFT DER BUS DABEI, MOBIL ZU BLEIBEN. Madeleine Giraud, 68

BUSSE FAHREN AM WOCHENENDE, WENN ICH MAL AUSGEHE, AUCH DANN NOCH, WENN DIE MÉTRO LÄNGST IHREN BETRIEB EINGESTELLT HAT. Jeanne Hagenbach, 35

14

in Paris laut der EU-Statistikbehörde Eurostat so viele Menschen den ÖPNV nutzen wie fast nirgendwo sonst in Europa. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Managementberatung Deloitte, die Paris im Rahmen ihres „City Mobility Index“ besonders für das wandlungsfähige und effiziente Personenbeförderungssystem lobt. Hinter dem Erfolgt steckt politischer Wille. Vor allem die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo treibt den Umstieg auf Bus und Bahn voran. So erklärte sie der Zeitung „Journal du Dimanche“, sie wolle in der Stadt „die Zahl der umweltschädlichen privaten Autos ungefähr halbieren“. Denn diese seien für einen großen Teil der Emissionen verantwortlich. Der Wandel hin zu sauberen öffentlichen Verkehrsmitteln habe für sie „absolute Priorität“. Die staatseigene RATP soll diesen Wandel mit attraktiven Angeboten unterstützen. Dazu ­gehören unter anderem moderne, umweltfreund­ liche und geräuscharme Fahrzeuge sowie effi­ ziente Liniennetze. Erst im April haben der ­ÖPNV-­Anbieter, die zuständigen Verkehrsbehörde Île-de-France Mobilités und die Stadt Paris das gesamte Busnetz des Pariser Großraums reformiert, das aus 300 Linien und mehr als 12.000 Haltestellen besteht, und es mit neuen Linien und Streckenführungen an die aktuelle ­ Nachfrage angepasst.

Die Taktung ist eng So sieht man die jadegrünen-weiß-dunkelgrauen Stadtbusse, von denen die RATP insgesamt 4.700 Stück betreibt, ständig und überall in Paris. Sie zirkulieren im dichten Kreisverkehr des Place Charles de Gaulle, rauschen beinahe lautlos am malerischen Park Jardin du Luxembourg vorbei oder fädeln sich durch die engen Gassen des alten Stadtviertels Marais. Die Taktung ist dicht, teils nutzen die Busse eigene Verkehrsspuren, um die Fahrpläne einhalten zu können. Wer in der französischen Hauptstadt am Straßenrand steht, wird dabei nicht lange auf ein MAN-Modell warten müssen. Denn MAN gehört zu den wichtigsten Lieferanten des Pariser Nahverkehrsunternehmens. Fast ein Viertel der RATPBusflotte besteht aus Bussen von MAN – insgesamt rund 1.100 Stück. Dazu gehören MAN Lion’s City in verschiedenen Ausführungen: mit Diesel-, Erdgas- und Hybridantrieb, als 12-MeterStandard- oder 18-Meter-Gelenkbus. Der Verkehrsbetreiber nutzt damit alle verfügbaren Antriebsarten und Längen des Erfolgsmodells, um seine Passagiere zuverlässig, umweltschonend und zu den geringstmöglichen Kosten zu transportieren. Künftig gibt es den MAN Lion’s City MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

auch mit bis zu 18,75 Meter Länge und ab der zweiten Jahreshälfte 2020 als vollelektrische Variante. Die neueste Stadtbus-Generation konnte mit allen Modellen auf der Busworld Europe 2019 live erlebt werden. Der internationale Ableger RATP Dev setzt auf den Lion’s City M. Unter anderem fahren 242 Midibusse dieses Typs in der saudischen Hauptstadt Riad. Aktuell produziert MAN für die RATP eine neue Charge Erdgasbusse, die ab 2020 zum Einsatz kommen werden. „Die RATP ist ein anspruchsvoller Kunde mit reichlich Erfahrung und Expertise“, sagt Stéphane Lorho, bei MAN Frankreich der verantwortliche Key-Account-Manager. „Dieser Kunde kommt mit seinen eigenen Vorstellungen und Ideen zu uns, und gemeinsam haben wir bereits mehrfach Projekte vorangetrieben oder maßgeschneiderte technische Details entwickelt.“

Projekt Bus2025 Das Pariser Nahverkehrsunternehmen nutzt seine Busse außerordentlich intensiv. „Wir haben Fahrzeuge, die am Ende ihres Lebenszyklus mehrere Millionen Straßenkilometer gefahren sind“, sagt Lemercier in der Werkstatt und klopft auf das ­Seitenblech eines Fahrzeugs. Er berichtet, dass sein Arbeitgeber normalerweise im Durchschnitt einen neuen Bus täglich hinzukauft. Momentan aber habe sich dieser Wert verdoppelt – auf zwei neue Busse jeden Tag. Der Grund: Die RATP steigen im Rahmen des Projekts Bus2025 zurzeit auf Elektro- und Erdgasantriebe um. Das soll im Pariser Stadtzentrum die Nerven und die Gesundheit der Einwohner schonen, weil es Luftverschmutzung und Lärmemissionen eindämmt. „Es ist wichtig für uns, die besten verfügbaren Antriebe zu nutzen, um die Emissionsbelastung möglichst gering zu halten“, betont Lemercier. Der dafür notwendige Umbau der Busdepots im laufenden Betrieb komme „fast schon einer Revolution gleich“. Das bezieht sich vor allem auf den Umstieg zur Elektromobilität, der für die RATP eine komplett neue Antriebstechnik darstellt. Die ersten Elektrobusse hat das Nahverkehrsunternehmen bereits in Betrieb genommen. Bis zum Stichjahr 2025 sollen zwei Drittel der Flotte mit einem elektrischen Antrieb laufen. Die RATP will die Busse dabei tagsüber durchgehend fahren, also ohne Ladestopps zwischendurch. Auf eben dieses Konzept setzt auch MAN mit dem Lion’s City E. Der neue Elektrobus, der ebenfalls auf der Busworld vorgestellt wurde, ist mit besonders leistungsstarken Batterien ausgeM AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

stattet: Er wird zuverlässig eine Reichweite von 200 Kilometern liefern, bei guten Rahmenbedingungen sind es bis zu 270 Kilometer. In der zweiten Jahreshälfte 2020 soll der eBus in Serienproduktion gehen, zunächst in der 12-Meter-Variante, sechs Monate später folgt das 18-Meter-Modell. „Damit werden Verkehrsbetreiber wie die RATP die Möglichkeit bekommen, komplett emissionsfrei zu fahren in den Städten – wobei sie wegen der großen Reichweite auch keine neuen Linienpläne brauchen“, erklärt Isabel Jeschek, Product Launch Manager für den Lion’s City E. „Komfortabler und flexibler kann man den Umstieg auf die Mobilität der Zukunft kaum gestalten.“ Ob mit Diesel, Erdgas oder sehr bald mit dem komplett emissionsfreien Elektromotor: Busse bieten Lösungen für die Mobilität von heute und morgen. Der Dreiklang der Antriebe gibt Kommunen die Möglichkeit, Verkehrskonzepte nach ihrem Bedarf zu realisieren. So steigt die Lebensqualität der Bürger. Das ist selbst in einer Stadt wie Paris, die bereits zu den lebenswertesten der Welt gehört, ein echtes Plus.

Mehr Sicherheit Das aktive Abbiege­ system erkennt Verkehrsteilnehmer auch im toten Winkel. Es warnt akustisch und visuell vor Gefahren.

Überland­ verbindung Als Bus für den Überland- und Schulbus­ verkehr hat MAN den Lion’s Intercity mit bis zu 53 Sitzplätzen im Produktportfolio.

Flexible Minis Mit dem vollelektrischen eTGE Kombi und dem rollstuhlgerechten MAN TGE City stehen zwei neue Minibusse zur Verfügung.

Starke Konzepte

PARIS PER BUS Mit diesen Buslinien erkunden Sie die Sehens­würdigkeiten der Stadt am besten:

Die Experten von MAN Transport Solutions beraten Busunter­nehmen ganzheitlich bei ihren Mobilitäts­konzepten.

ÜBERSICHT

go.man/219parisbybus

Noch mehr Bus Diese und noch weitere innovative Lösungen präsentierte MAN auf der

15

#Digitalisierung

DIGITALISIERUNG VERÄNDERT UNSER LEBEN UND UNSEREN ARBEITSALLTAG. GEMEINSAM MIT UNSEREN KUNDEN WOLLEN WIR DIESEN WEG GESTALTEN. Dr. Sandra Reich Chief Digital Officer

IM AUFBRUCH VIDEO Sandra Reich zur Zukunft der Mobilität und zu Frauenrollen in der Branche:

go.man/219changemaker

16

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

Die Zukunfts­macher Flexible Prozesse, innovative Lösungen, moderne Technologien – der DIGITALE WANDEL verändert den Arbeitsalltag schnell und nachhaltig. Vier Mitarbeiter bei MAN wagen das Neue – und berichten, wie sie sich und das Unternehmen fit für die Zukunft machen. Text Fotografie

Rebecca Lorenz Roman Pawlowski

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

A

uf der Welt gibt es einen Bedarf von vielleicht fünf Computern, schätzte Thomas Watson, Chef von IBM, im Jahr 1943 – und hätte mit dieser Prognose kaum stärker danebenliegen können. Denn mittlerweile ist klar: Der Computer verändert die Lebenswelt des Menschen – und das schneller und nachhaltiger als nahezu alle Erfindungen vor ihm. Bewährte Geschäftsmodelle, erprobte Hilfsmittel und sogar das alltägliche Miteinander: Mehr als 60 Jahre nach dem Tod von Watson stellt die digitale Transformation alles infrage. Und wirbelt damit die Weltwirtschaft gehörig durcheinander. Auch weil sie in immer schnellerem Tempo den Markt mit seinen Produkten, Prozessen und Playern verändert. Gerade deshalb sind viele Unternehmen immer noch unsicher, was sich eigentlich hinter dem Schlagwort verbirgt: Ist die digitale Transformation ein Prozess? Eine technische Lösung? Eine Denkweise? Oder doch nur ein Gefühl? „Bei diesem komplexen Thema gibt es kein Richtig oder Falsch, sondern viele denkbare Wege und vor allem vielfältige Chancen. Deshalb war es mir wichtig, dass wir klar definieren, in welche Richtung wir uns entwickeln wollen“, sagt Dr. Sandra Reich, Chief Digital Officer bei MAN Deutschland.

17

#Digitalisierung stalten“, sagt Reich. Eine immense Herausforderung – g ­ erade in Unternehmen mit langer Tradition und altbewährten Routinen. „Im digitalen Wettbewerb sind wir mit herkömmlichen Entscheidungsprozessen nicht schnell genug“, ist Reich sich sicher. Sie plädiert deshalb dafür, sich auch an der flexiblen Arbeitsweise von Start-ups zu orientieren. „Die holen direkt alle Experten an einen Tisch, probieren verschiedene Varianten aus, testen diese gemeinsam mit Anwendern – und entscheiden dann, ob sie eine Lösung weiter verbessern oder komplett verwerfen.“

Prozesse beschleunigen

AR- UND VR-LÖSUNGEN BIETEN WERTVOLLE UNTERSTÜTZUNG IM TAGESGESCHÄFT.

Ein Vorbild – auch für die Digitalisierung in Vertrieb und Kundenservice. „Es zeichnet sich ab, dass wir uns vom reinen Fahrzeugbauer immer stärker zum Lösungsanbieter wandeln“, sagt Reich. Ein Beispiel dafür: MAN DigitalServices, mit dem Kunden ihre Fahrzeuganalyse und -leistung sowie ihr Wartungsmanagement verbessern können. „Um in der Digitalisierung erfolgreich zu sein, müssen wir umdenken. Frühzeitig zu erkennen,

Boris Koller IT-Verantwortlicher

Das Ergebnis: drei thematische Standbeine, die den Mitarbeitern im Arbeitsalltag die nötige Orientierung beim Thema Digitalisierung bieten: erstens die Digitalisierung am Fahrzeug, etwa zur Nutzung von Fahrzeugdaten oder zur Entwicklung neuer Mobilitätskonzepte. Zweitens die Transformation von internen Kommunikations- und Arbeitsprozessen und drittens die Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle und Lösungen, die exakt auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind und so ihren Arbeitsalltag vereinfachen. „In der Vergangenheit waren wir bei der Entwicklung stark technisch getrieben“, erinnert sich Reich. „Innovationen basierten auf der Vorstellung, was Kunden künftig brauchen.“ Das sei heute anders. Auch, weil ausgewählte Pilotkunden früh in den Entwicklungsprozess einbezogen werden. „MAN hat die Kernkompetenz am Fahrzeug, unsere Kunden in ihren spezifischen Einsatzgebieten, wie im Baustellenbereich oder im Fernverkehr. Wenn wir dieses Wissen kombinieren und gemeinsam überlegen, wie Produkte und Lösungen aussehen sollen, schaffen wir Wettbewerbsvorteile.“ Ähnlich sehe das bei der internen Transformation aus. „Hier geht es vor allem darum, unsere Kommunikations- und Arbeitsmethoden einfacher, schneller und effizienter zu ge-

18

WIR HABEN ES IN DEN LETZTEN 250 JAHREN GESCHAFFT, UNS IMMER WIEDER NEU ZU ERFINDEN. Christoph Herr Leiter Strategie und Produktmanagement

MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

was am Produkt geändert werden muss, ist immens wichtig. Ganz nach dem Motto: Bauen, Testen, Lernen – und das in möglichst schnellen Zyklen“, betont Reich. „Denn wenn wir immer warten, bis das vollumfängliche Produkt steht, haben wir den Zug verpasst.“ Das sieht auch Boris Koller so, der seit acht Jahren in der IT-Abteilung von MAN arbeitet und dort für die Visualisierung von 3-D-Inhalten zuständig ist: „Es ist wichtig, dass wir vorhandene Potenziale und Hilfsmittel so ausgiebig wie möglich nutzen.“ Damit meint Koller vor allem Lösungen in den Bereichen Virtual (VR) und Augmented Reality (AR), die ihn persönlich schon seit über zehn Jahren faszinieren. Bei MAN kommen beide zum Beispiel bei der Entwicklung von Mensch-Maschine-Interfaces zur Simulation von Montageabläufen und im Fahrzeugdesign zum Einsatz. Für Letzteres ist Koller zuständig. „Man muss sich das so vorstellen: Design­ entwürfe werden standardmäßig als Modelle aus Holz oder Ton produziert, um ihre Wirkung zu testen. Das ist nicht nur teuer, sondern auch zeitaufwendig“, sagt Koller. Heute lassen sich die Designs auch auf virtueller Basis beurteilen – und das standortübergreifend. Mithilfe von VR-Brillen können Designer Fahrzeuge mit aktuellem Datenstand in realistischer Größe wahrnehmen, Varianten unkompliziert vergleichen und so risikoärmere Entscheidungen treffen. Die Folge: schnellere und qualitativ bessere Entwicklungen. Aber nicht nur neue technische Hilfsmittel leisten im Arbeitsalltag eine wertvolle Unterstützung – auch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sorgen dafür, dass Mitarbeiter und Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind. Bestes Beispiel dafür: Katharina Wiest. Als Nutzfahrzeugtechnikerin von MAN Österreich arbeitet sie im Servicebetrieb Wien-Leopoldsdorf vor allem an Bussen – und hat im vergangenen Jahr eine Weiterbildung zur Hochvolttechnikerin absolviert. „Für mich ist Elektromobilität die Zukunft“, sagt Wiest. Weil es sich dabei um eine komplett neue Technologie handele, müsse man das Handwerk allerdings von Grund auf neu lernen, so Wies. „Elektrofahrzeuge nutzen Hochspannung – deshalb muss man genau wissen, was man macht“, erklärt sie. Um Unfälle zu vermeiden, dürfen die Elek­ trofahrzeuge bei MAN nur von speziell ausgebildeten Mitarbeitern gewartet werden.

Den Wandel gestalten Auch für Christoph Herr, Leiter des Bereichs Strategie und Produktmanagement bei MAN, ist Elektromobilität die Zukunft. Noch mehr Einfluss auf die Transportbranche schreibt er jedoch einer anderen Entwicklung zu: „Im Zuge der Digitalisierung wird autonomes Fahren die Weise, wie Nutzfahrzeuge verwendet und betrieben werden, stärker verändern als jede andere Technologie zuvor.“ Autonom fahrende Lkw seien vor 2030 zwar nicht in großer Zahl im gemischten Verkehr zu erwarten, so Herr, doch im Hub-to-Hub-Verkehr werde man schneller Erfolge sehen. „Entlang von Autobahnen, zwischen Warenhäusern oder Terminals ist die Verkehrssituation weniger komplex als im gemischten Verkehr“, sagt Herr, „deshalb kann man sie leichter automatisieren.“ M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

ICH FREUE MICH DARAUF, JEDEN TAG ETWAS NEUES DAZUZULERNEN. Katharina Wiest Nutzfahrzeugtechnikerin

Erste Erfolge verspricht das Projekt Hamburg TruckPilot. Zwei autonom fahrende Lkw sollen ab Mitte 2020 Testfahrten auf einer 70 Kilometer langen Strecke auf der Autobahn A7 sowie auf einem abgeschlossenen Terminal des Hamburger Hafens durchführen und den Weg für voll automatisierte Transporte ebnen. Herr ist zuversichtlich: „Wenn wir die Veränderungen aktiv angehen, können wir den Wandel meistern, so wie wir es in den vergangenen 250 Jahren stets getan haben.“ Auch Sandra Reich ist sich sicher, dass MAN die Veränderungen erfolgreich meistern und vor allem gestalten wird. Für sie spielen dabei die Mitarbeiter die zentrale Rolle. „Immer dann, wenn unsere Mitarbeiter an neuen Herausforderungen wachsen, wächst auch das Unternehmen. Wir haben die Chance, die Mobilität der Zukunft zu entwickeln – und die beginnt heute.“

19

#Check

Extra sauber, extra leicht Weniger Gewicht, volle Leistung: Der D15-DIESELMOTOR ist ein echtes Kraftpaket der Mittelklasse zwischen 280 und 360 PS. Im Vergleich zum Vorgänger D20 hat er 230 Kilogramm abgespeckt und erfüllt die neue Abgasnorm Euro 6d.

Starke Leistung Dank des 7 wirkungsgradoptimierten einstufigen Turboladers mit Wastegate zeigt der D15 eine hervorragende Leistungsent­ faltung. Seine Fahr­ dynamik liegt gleichauf mit dem 10,5-Liter-­ Motor D20.

6

Geringe Emissionen Der D15 entspricht der neuesten Abgasnorm Euro 6d. Zur Abgasnachbehandlung wird ein SCR-System ohne gesonderte Abgasrückführung eingesetzt.

20

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

Einfache Wartung Dank des stehenden Einbaus und der modularen Konstruktion ist der Dieselmotor besonders wartungsfreundlich, weil die relevanten Bauteile – etwa der 1  Kraftstofffilter und der

1 3

2  Ölfilter – leicht zugänglich sind. Das spart auch Servicekosten. Der D15 ist in der neuen Stadtbusgeneration MAN Lion’s City mit einer Leistung von 280, 330 und 360 PS erhältlich.

2

Mehr Kapazität Durch neue Fertigungsverfahren und neue Materialien wurden einzelne Bauteile wie 3  Zylinderkopfhaube, Zylinderkopf, 4  Motorfüße, Nockenwelle und 5  Ölkühler konsequent gewichtsoptimiert. Der D15 bringt insgesamt 230 Kilogramm weniger auf die Waage als der Vorgänger D20. Die Gewichtsersparnis kommt der Kapazität bei der Fahrgast­ beförderung zugute.

5

7

4

FOTO: MAN

Weniger Verbrauch

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Zur verbesserten Kraftstoffeffizienz des 9 Liter großen Sechszylinders tragen zum Beispiel das Common-Rail-Einspritzsystem, der Luftpresser mit Energiesparsystem und die elektronisch geregelte

Wasserpumpe bei. Optional kann der Motor mit dem 6  MAN EfficientHybridSystem verknüpft werden. Dieses ermöglicht eine weitere Reduzierung von Verbrauch und Emissionen.

21

#Sport

Shuttle der Talente 22

Bundesligist Borussia Mönchengladbach setzt bei seinen Profis auf MAN. Auch der NACHWUCHS des Vereins hat nun eine eigene Flotte von TGE-­ Minibussen. Davon profi­tieren alle Seiten. Text Fotografie

Britta Klasen Gene Glover

MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

Die Flotte „Aus Talenten werden Fohlen“ prangt auf den neuen Minibussen des Nachwuchses von Borussia Mönchengladbach. Zwanzig TGE sind fast täglich im Einsatz für die Kickersprösslinge. Um die Spieler von zu Hause abzuholen, legen die einzelnen Busse bis zu hundert Kilometer zurück. Dazu

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

kommen die Fahrten zu Trainingslagern und Spielen, die oft mehrere hundert Kilometer entfernt sind. Da spielt Sicherheit eine große Rolle: Die Minibusse sind mit allen verfügbaren Assistenz­systemen und Sicherheitsfeatures ausge­stattet. So kommen die Kinder sicher zum Training und wieder nach Hause.

23

#Sport

Der Fahrer

Das Training Niklas Swider ist einer der knapp einhundert Spieler, die vom Fahrdienst der Borussia abgeholt werden. Er lebt mit seiner Familie in Neuss, etwa eine halbe Stunde Autofahrt vom Trainingsgelände am Stadion entfernt. „Bis zum letzten Jahr haben mich meine Eltern zum Training gefahren“, erzählt der Zwölfjährige, der über vier Jahre für den Verein kickt. Für seine Familie ist der Fahrdienst eine große Entlastung, denn gerade für be­rufstätige Eltern ist der zeitliche Aufwand der Fahrten eine hohe Belastung.

24

Wenn der TGE Kombi mit Fahrer Bodo Flemming vor Niklas’ Haustür hält, ist er noch leer, doch bald füllt er sich mit bis zu sechs weiteren Spielern. Diese spielen in verschiedenen Mannschaften von Borussia Mönchengladbach. „Da hat sich eine richtige Freundschaft entwickelt, auch wenn man nicht in der gleichen Mannschaft spielt – man fährt ja zweimal am Tag zusammen im Bus. Die Stimmung ist immer gut“, sagt er.

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

Der Minibus Flexibel, komfor­ tabel, stark: Der TGE Kombi ist speziell für die Bedürfnisse des Überlandverkehrs entwickelt worden. Ein Schienensystem im Boden macht das Arrangieren der sechs Einzelsitze im Fond leicht. Für die Borussia baute MAN Individual eine Gepäckraumabtrennung mit integriertem Vereinslogo ein. Weiteres Plus: Ein leistungsstarker Zwei-Liter-DieselMotor mit 177 PS.

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Die Spielerinnen Auch die Mädchenmannschaften von Borussia Mönchengladbach profitieren von den Bussen. Die meisten Spielerinnen kommen aus der Umgebung und sind daher nicht auf einen Fahrdienst zu den Trainings angewiesen. Sie nutzen die TGEs für die oft langen Fahrten zu Meisterschaftsspielen oder Turnieren. „Wenn wir

mit den Bussen zu Spielen unterwegs sind, sind das oft drei bis vier Stunden“, erzählt Aryana Rashidi, die für die U13 der Borussia spielt. Die Zeit vertreiben sie sich mit Musik und Spielen. „Kurz vorm Ziel werden aber alle ruhiger, weil sie wissen, dass das Spiel ansteht.“

25

#Kundenservice

SUPPORT WELTWEIT Busch, Wüste oder Berge – je nach Region sind Lkw und Busse verschiedenen Strapazen ausgesetzt. Doch der Kundenservice von MAN sorgt mit GLOBAL VERLÄSSLICHER QUALITÄT dafür, dass nirgendwo ein Fahrzeug lange liegenbleibt. Text

Felix Enzian

Vielsprachiges Team (von links) Tiju Joy (Servicetechniker), Pradeepkumar Eswaryamm (Garantie-­ Administrator), Ahmed Hamdi (Regional Service Manager) und ­Mamoun Mahmoud (Ersatzteil­Supervisor) von Haji Husein Alireza & Co. Ltd. betreuen MAN-Kunden in Saudi-Arabien.

SAUDI-ARABIEN

KNOW-HOW IM STRESSTEST Alle zwei Jahre sucht MAN beim Service Quality Award den besten Kundenservice. Partner aus der ganzen Welt treten an. Die drei hier vorgestellten Teams zählten 2018/2019 zu den 24 besten Mannschaften weltweit.

26

HEISSER SAND Der Mann am Telefon ist aufgeregt, er spricht einen schwer verständlichen Mischmasch aus Englisch und Urdu, der pakistanischen Staatssprache. Kein Problem für den MANKundenservice, der in Saudi-Arabien vom großen Automobildienstleister Haji Husein Alireza & Co. Ltd. gehandhabt wird. Im rund um die Uhr erreichbaren multinationalen Team ist schnell ein Mitarbeiter zur Stelle, der den Anrufer versteht und ihm hilft. Der pakistanische Trucker steht mit seinem MAN-Lkw, vollbeladen mit Milchprodukten, auf einem Autobahnstandstreifen auf dem Weg nach Dschidda. Die Batterie des Lkw muss ausgetauscht werden. Der Kundenservice schickt einen Werkstattwagen vorbei, der glücklicherweise nicht weit von der Pannenstelle entfernt ist. Bald ist die Batterie gewechselt, die Milchprodukte kommen rechtzeitig ans Ziel. Ein allseits präsenter Kundenservice für Trucks und Busse spielt im Königreich Saudi-Arabien mit seinem heißen Klima eine wichtige Rolle, denn die Fahrzeuge sind hier härteren Bedingungen ausgesetzt als beispielsweise in Europa. „Sandstaub und Temperaturen von 50 Grad

Celsius erhöhen den allgemeinen Verschleiß an Fahrzeugen. Die Kraftstoffqualität entspricht nicht den aktuellen europäischen Euronormen, Verunreinigungen beeinträchtigen die Motoren“, erzählt Ahmed Hamdi, Regional Service Manager des Handelskonzerns Haji Husein Alireza. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Dschidda vertreibt, repariert und wartet sowohl Trucks als neuerdings auch Busse von MAN. Entsprechend der regional wichtigsten Wirtschaftsbranche spielen Kraftstofftransporte mit Tankwagen eine große Rolle. Doch die größte Flotte von MAN-Lkw in Saudi-Arabien fahre das Molkerei- und Nahrungsmittelunternehmen Al Marai Co., verrät Ahmed Hamdi.

Der 34-Jährige organisiert den Kundenservice von MAN mit großem Einsatz: „MAN strebt nach Perfektion bis ins Detail“, sagt Hamdi. Konkret bedeutet das: „Wir richten uns ganz auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein. Ein wichtiger Aspekt ist zum Beispiel der stets erreichbare telefonische Support für Fahrer.“ Sehr zufrieden ist der Regional Service Manager seinerseits mit dem Support, den er von MAN erhält. „Ob es um originale Ersatzteile geht oder um technologisches Know-how: Wir werden optimal unterstützt.“ Beim MAN Service Quality Award 2019 drang das Serviceteam von Haji Husein Alireza & Co. Ltd. bis ins Finale vor.

MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

AUSTRALIEN

WILDES OUTBACK

ÖSTERREICH

FOTOS: MAN; GettyImages/ollo (Hubschrauber)

RAUE BERGWELT Auf der Fahrt durch das Ennstal in der Obersteiermark ist das Malheur passiert: Ein Steinschlag hat den linken Hauptscheinwerfer des MAN Lion’s Coach getroffen. Zum Glück ist nur das Schutzglas gesplittert. Die Voll-LED-Strahler leuchten, sodass die Fahrerin den Reisebus mit Urlaubern an Bord sicher durch die Abenddämmerung in die Bezirksstadt Liezen steuern kann. Am Hotel wartet schon der Hol- und Bringdienst der Georg Buchner Ges.m.b.H. Er überführt das Fahrzeug in die Werkstatt und bringt es nach der Reparatur zum Hotelparkplatz zurück. Am nächsten Vormittag besteigt die Reisegruppe gut gelaunt ihren Bus. Die Bergtour kann planmäßig weitergehen. „Solche Schäden können immer passieren, deswegen sind wir rund um die Uhr erreichbar“, erzählt Christian Käferbeck vom MAN-Kundenservice der Georg Buchner Ges.m.b.H. im österreichischen Haag. Das Unternehmen betreut rund 500 Busse von MAN und NEOPLAN in ganz Österreich. Zu den Kunden zählen Reiseveranstalter mit einem Fahrzeug genauso wie Nahverkehrsunternehmen mit großer Flotte. Elektronikdefekte, Glasbruch und Unfallschäden seien die häufigsten Gründe, warum ein Bus außerplanmäßig in die Werkstatt müsse, erzählt Alexander Palmetshofer, der MAN-Kunden mit den Originalersatzteilen versorgt. Um mit ihrem Wissen über die verschiedenen Busmodelle auf dem neuesten Stand zu bleiben, nehmen die Österreicher mindestens einmal im Jahr an Trainings bei MAN teil. „Gerade haben wir uns in alle Details des neuen TGE Minibusses eingefuchst“, so Palmetshofer. Zum Lehrstoff zählt neben der Hard- und Software der Fahrzeuge auch Hintergrundwissen zu Garantie, Gewährleistung und anderen Fragen des After-SalesSupports. Beim weltweiten MAN Service Quality Award 2019 wurde die Truppe von Georg Buchner dritter Sieger. Glückwunsch!

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Busexperten (von links) Christian Käferbeck (Kundenservice), Jürgen Blumauer (Mechaniker), Alexander Palmetshofer (Ersatzteile) und Roman Holzer (After Sales) von der Georg Buchner Ges.m.b.H. sind das drittbeste MANServiceteam weltweit.

Blinzelnd schaut Martin Castledine in den Sonnenuntergang. Bohrmast, Bagger und Erdwälle sind in leuchtendes Rot getaucht. Per Helikopter ist der 51-jährige Servicetechniker zur Goldmine bei Telfer geflogen, um einen MAN TGS 8x8 zu reparieren, der wegen eines Fehlers im Einspritzsystem ausgefallen ist. In weniger als drei Stunden ist der Defekt behoben, doch für den Heimflug nach Perth ist es zu spät. Castledine übernachtet in einem Donga, einem Wohncontainer der Minenarbeiter – Alltag im Kundenservice von MAN in Westaustralien. Castledine arbeitet für Penske Power Systems, ein Unternehmen, das Motoren und Stromversorgungssysteme vertreibt sowie für MAN Truck & Bus als Vertragshändler tätig ist. Penskes Niederlassung in Perth betreut MAN-Kunden in Westaustralien, in einem Gebiet, das sich 3.200 Kilometer nach Norden, 1.300 Kilometer Richtung Osten und 600 Kilometer gen Süden erstreckt. Schotterpisten und einige Highways durchziehen das fast menschenleere Outback. Die Nutzer von MAN-Lkw in der westaustralischen Einöde sind vor allem Rohstoffförderer, darunter Rio Tinto, AUSDRILL und DDH1. „Oft verwenden unsere Kunden serienmäßige MAN-Lastwagen, doch etliche Trucks erhalten besondere Modifikationen. Manche Lastwagen werden mit Equipment im Wert von mehr als einer Million Euro umgebaut“, erzählt Daniel Wurster (38), Techniker im MAN Technical Support bei Penske. Die Lkw, die von Wurster und seinen Kollegen gewartet und repariert werden, befinden sich allerdings oft in einem jämmerlichen Zustand. „Extreme Hitze mit bis zu 52 Grad

Celsius setzt den Trucks zu. Häufig gibt es Unfälle mit Kühen, Schafen, Kängurus oder Kamelen“, schildert Wurster die Strapazen, denen Lkw im australischen Busch ausgesetzt sind. Verrottete Elektrik, verstopfte Ölleitungen, abgebrochene Spiegel, zerbeulte Stoßdämpfer, schlammverkrustete Armaturen – Lkw in solchem Zustand erleben die australischen Servicetechniker ständig. Doch das MAN-Serviceteam ist durch regelmäßige Trainings bestens darin ausgebildet, ramponierte Trucks wieder fahrtüchtig zu machen und den Kunden optimalen Support zu bieten. Beim MAN Service Quality Award 2019 hat Penske Power Systems in Perth es bis in die Endrunde geschafft.

Abenteuer Outback (von links) Martin Castledine (Servicetechniker), Daniel Wurster (MAN Technical Support) und Michael Versaico (Ersatzteilmanager) von Penske Power Systems machen MAN-Lkw im australischen Busch wieder flott.

27

#Strategie MISTER 45 PROZENT

Mit Rudi Kuchta an der Spitze des Vertriebs stiegen die Absatzzahlen der Busse von MAN und NEOPLAN um 45 Prozent in den letzten vier Jahren. 7.204 Fahrzeuge wurden 2018 verkauft. „Das war eine Teamleistung. Alle Fachbereiche haben an einem Strang gezogen“, sagt Kuchta. Er ist Head of Product & Sales Bus und koordiniert als Sprecher des Busbereichs die Fachbereiche bei MAN.

BUS BUSINESS IST PEOPLE BUSINESS. 28

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

Aus der Krise an die Spitze: MAN und NEOPLAN haben im Jahr 2018 so viele Busse verkauft wie nie zuvor. BusVertriebschef RUDI KUCHTA verrät, welche Strategie hinter diesem Erfolg steckt. Interview

Felix Enzian

Herr Kuchta, jetzt sprechen wir über eine Erfolgsgeschichte, doch vor sechs Jahren sah es düster aus. KUCHTA Richtig, die Bussparte war lange das Sorgenkind bei MAN. 2013 hatten wir den Tiefpunkt erreicht und die schlechtesten Absatzzahlen der Unternehmens­ ge­ schichte geschrieben. Wie haben Sie auf die Krise reagiert? KUCHTA Alle Bereichsleiter haben sich zusammengesetzt. Uns war klar: Wir müssen alle an einem Strang ziehen. Nur mit Entrepreneursgeist kommen wir auf die Erfolgsspur. Wir brauchen eine gemeinsame Strategie, müssen an vielen Stellschrauben zugleich drehen. Das Gesamtziel ist wichtiger als die Bereichsziele.

FOTO: MAN

Wer zieht denn an einem Strang? KUCHTA Produktion, Produkt­ management, Vertrieb, Einkauf, Con­ trolling, After Sales, Qualitätsmanagement und Human Resources. Diese Fachbereiche sind an der Erfolgsstrategie beteiligt. Es geht um weit mehr als „nur“ um Fahrzeuge. Mit welchen Maßnahmen haben Sie den Turnaround geschafft? KUCHTA Im Vertrieb haben wir unser Kerngeschäft in Deutschland und Europa besser aufgestellt und M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

zugleich neue Märkte in Übersee erschlossen, etwa Singapur, Mexiko und Saudi-Arabien. In der Produktion haben wir die Zahl der Werke von vier auf zwei reduziert, um dort Investitionen zu bündeln. Auch im Produktportfolio gab es Einschnitte. Zum Beispiel haben wir uns schweren Herzens vom Starliner verabschiedet, dem Luxusreisebus von NEOPLAN. Wir konzentrieren uns auf die Märkte, in denen wir rentabel wachsen. Was ist der strategische Grundgedanke? KUCHTA Simplifying business: Mit passgenauen Lösungen Geschäftsmodelle einfacher und schlagkräftiger machen. So haben wir unser eigenes Geschäft optimiert. Und genau das bieten wir auch unseren Kunden. Wie haben Sie die Kunden einbezogen? KUCHTA Bus Business ist People Business. Deswegen führen wir intensive Gespräche mit den Entscheidern in Verkehrs- und Reise­ unternehmen und haben auch Kundenbeiräte gebildet. Und Buskunden von MAN und NEOPLAN wünschen sich … KUCHTA … vor allem starke Nutzwerte: Zuverlässigkeit, Sicherheit, ökologische Sauberkeit, Wirtschaftlichkeit bei der Total Cost of Ownership. Denn Busunternehmen ent-

TCO Total Cost of Ownership Gesamtkosten für Anschaffung und Nutzung: Mit effizienten Bussen und starken Kunden­ services von MAN haben Busunter­ nehmen ihre Total Cost of Ownership im Griff.

Noch mehr Business Weitere innovative Lösungen präsentierte MAN auf der

scheiden viel weniger emotional als Pkw-Kunden. Wichtig ist trotzdem auch ein tolles Design, das ansprechend und funktional ist. Wie gut erfüllt die neue Bus­ generation diese Erwartungen? KUCHTA Die Reaktionen seit der IAA 2018 sind ausgesprochen positiv. Der neue MAN Lion’s City gilt als Benchmark für Stadtbusse. Und zwar bei allen Antrieben: Diesel, Erdgas und künftig beim eBus, für den wir viele Vorbestellungen haben. Die Reisebusse – MAN Lion’s Coach, Tourliner und Skyliner von ­ NEOPLAN  – sind ebenfalls sehr erfolgreich, was Marktanteile und Design Awards zeigen. Als optimierte Lösung für den Überlandverkehr rundet der MAN Lion’s Inter­city das Portfolio ab. Sie haben schon die Total Cost of Ownership angesprochen. Welche Bedeutung haben die Services von MAN für den Markterfolg? KUCHTA Sie sind integraler Bestandteil unserer Strategie und werden kontinuierlich ausgebaut. Der MAN BusTopService bietet spezi­ alisierte Werkstätten für Busse an. Mit den MAN Transport Solutions beraten wir umfassend beim Aufbau einer Flotte mit alternativen Antrieben. Die MAN DigitalServices haben Flottenmanagement, Fahrzeugservice und Logistik vernetzt. Und die MAN ProfiDrive-Schulungen unterstützen den Busfahrer bei einer sicheren, wirtschaftlichen und umweltfreundlichen Fahrweise. Damit hat der Fahrer erheblichen Einfluss auf die Total Cost of Ownership. Wie geht es weiter? Auf welche Marktveränderungen stellen Sie sich ein? KUCHTA Die Themen E-Mobility und automatisiertes Fahren sind die Markttreiber der nächsten Jahre. Hier entwickeln wir gemeinsam mit unseren Kunden die richtigen Lösungen. Wir wollen weiterhin so erfolgreich sein. Denn Erfolg macht Spaß.

29

#Reisekomfort

SOUND OF HOLLY WOOD

16.000 Kilometer, 86 Personen, zwei Busse, eine Mission: Das ist der Stoff für eine REISEGESCHICHTE , in der jede Menge Musik steckt. Text

30

Elena Berhausen

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

FOTOS: Frank Embacher (Hintergrund); Dita Vollmond (rechts)

W

as haben Piratenkapitän Jack Sparrow, Superheld Batman und Löwenjunge Simba gemeinsam? Millionen Menschen weltweit wissen, um welche Filmfigur es geht, sobald sie nur die Melodie des Filmvorspanns hören. Und die meisten kennen den Namen des Mannes, der die Musik zu diesen und vielen anderen Blockbustern aus Hollywood geschaffen hat: Hans Zimmer. Er ist einer der einflussreichsten Filmmusikproduzenten unserer Zeit und hat Fans rund um den Globus.

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Auch der Dirigent Wilhelm Keitel gehört dazu. Als der 68-Jährige die Anfrage erhält, bei der Europatournee „The World of Hans Zimmer – A Symphonic Celebration“ mitzumachen, zögert er deshalb keine Sekunde. Zum ersten Mal sollen die Kompositionen von Hans Zimmer live von einem Orchester aufgeführt werden. Der Komponist hat die Show bis ins kleinste Detail geplant, die Stücke ausgewählt, Konzertsuiten zu den Soundtracks erstellt, die Solisten und andere Beteiligte bestimmt. „Gavin Greenaway, mit dem Hans Zimmer seit jeher eng zusammenarbeitet, sollte dirigieren. Ich habe die Rolle des Orchestermanagers übernommen“, sagt Keitel. Diese Aufgabe hat er schon im Vorjahr mit Bravour gemeistert. Nun hat er das Orchester der Bolschoi Oper Belarus zusammen mit dem Rundfunk- und Fernsehchor aus Minsk erneut auf eine Tournee vorbereitet und begleitet. Seit zweieinhalb Jahrzehnten arbeitet Wilhelm Keitel eng mit den Musikern der

weißrussischen Hauptstadt zusammen. Ob klassische Sinfonien oder Auftritte mit Helene Fischer, Rammstein und den Fantastischen Vier – tourneeerprobt ist das Bolschoi Orchester allemal. Die neue Cele­ bration-Tour übertrifft jedoch die bisherigen Reisen um einiges: 17 Konzerte in elf Ländern in nur 31 Ta­gen. Und das ist nur der erste Teil der Tour. Im Herbst folgt der zweite Teil mit noch mehr Spielorten und Konzerten.

Die Tournee rollt „Als Orchestermanager habe ich von den Visa bis zu den Unterkünften alles im Vorfeld organisiert, dafür gesorgt, dass das Orchester gut vorbereitet zum ersten Aufführungsort kommt und immer pünktlich dort erscheint, wo es spielen soll“, zählt Keitel seine Aufgaben auf. Das ist eine logistische Herausforderung, die mit der Größe der Reisegruppe – 70 Musiker und 16 Chorsänger – wächst. Wie reist man mit knapp 90 Menschen einen Monat lang

31

#Reisekomfort

1

2

3

1 Hans Zimmer wurde 1957 in Frankfurt am Main geboren und ging bereits im Teenageralter ins Ausland – erst nach Großbritannien, später in die USA. Der Durchbruch gelang ihm 1988 mit dem Soundtrack zum Drama „Rain Man“. Für die „König der Löwen“-Komposition erhielt er 1994 einen Oscar und einen Golden Globe. 2 Das Orchester der Bolschoi Oper Belarus gehört zu den führenden Opernorchester Europas. 1933 in Minsk gegründet ist es heute auf der ganzen Welt zu Hause. Die Hans-Zimmer-Tour begleiten 70 Orchestermusiker und 16 Choristen. 3 In den ersten beiden Monaten der Tour standen für das Orchester mehr als 20 Städte auf dem Programm, darunter Wien, Paris, Berlin, Prag und Barcelona. Dafür legten die Reisebusse insgesamt 32.566 Kilometer quer durch Europa zurück.

32

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

kreuz und quer durch Europa? „Am liebsten mit dem Bus“, antwortet Keitel. „Einfach einsteigen und dorthin gefahren werden, wo man hin muss, ohne umzusteigen, das ist ungemein praktisch.“ So kommt im Frühjahr das Ganze buchstäblich ins Rollen. Erste Überfahrt: Minsk - Krakau. Das Orchester verteilt sich in zwei extra dafür vorbereitete NEOPLAN Tourliner Busse, die Instrumente werden in zwei kleinen Lkw verstaut. Ab dann heißt es: Kolonne fahren. 16.000 Kilometer stehen den Reisenden auf der ersten Tour bevor. Die Sorge, ob man das lange Sitzen im Bus gut aushalten könne, verflüchtigt sich kurz nach dem Einstieg. Die Altistin des Chors Natalja Sysova: „Die Sitze sind herrlich bequem und lassen sich nach Bedarf auseinanderschieben. Und das Beste ist, dass wir genügend Platz haben – zum Vordersitz und nach oben.“

FILM

Die fünf besten Scores Fünf Filmmusiken des deutschen Komponisten, die man unbedingt gehört haben sollte:

Entspannt zum Auftritt

T HE DA RK K NIGHT

INCEPT ION

FLUCH DER KAR IBIK 2

FOTOS: GettyImages/Sergione Infuso – Corbis (oben links); MAN (oben rechts, unten)

Orchester mit Beinfreiheit Beinfreiheit weiß auch Wilhelm Keitel zu schätzen. Der 1,90-Meter-Mann sitzt in der ersten Reihe, um bei Fragen oder in kritischen Situationen schnell reagieren zu können. Die einzelnen Fahrzeuge sind per Funk miteinander verbunden. Brenzlig wurde es erstmals kurz vor der Überfahrt nach England. „Es war die Zeit, in der der Brexit ursprünglich stattfinden sollte. Im Radio kamen Schreckensmeldungen von 60 Kilometern Stau. Es hieß, dass die Fahrzeuge an der Fähre nicht mehr abgefertigt würden“, berichtet der Manager. „Wir wurden wahnsinnig nervös, ob wir es pünktlich nach London schaffen. Wenn das Konzert geplatzt wäre, hätten wir die zu­ rückerstatteten Eintrittsgelder an den Veranstalter zahlen müssen. Bei 14.000 verkauften Karten in London wäre das eine Katastrophe gewesen. Zum Glück hat alles geklappt.“ Der Lohn für Sorgen und Anstrengungen: ein begeistertes Publikum. Alle 17 Konzerte sind ausverkauft, dabei hat die Tour beachtliche M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

phone während der Fahrt leer. Der Bus ist für diesen Monat zu unserem Zuhause geworden“, berichtet der Dirigent. In den Pausen, die während der Reise alle drei Stunden gemacht werden, sorgt der 68-Jährige dafür, dass sich seine Crew ausreichend bewegt: „Dafür habe ich extra zwei Fußbälle mitgenommen.“

DER KÖNIG DER LÖWEN

INT ERST E LLAR

Dimensionen. „Wir spielten an besonderen Orten, an denen Symphonieorchester üblicherweise nicht auftreten. Die Wembley Arena war natürlich ein absolutes Highlight“, erzählt Keitel. Der Bus verwandelt sich während der Tour in ein Wohnzimmer auf Rädern. „Jeder hat seinen angestammten Sitzplatz nach eigenem Gusto eingerichtet – mit Kissen, Decken und Büchern. Praktisch ist, dass jeder Sitz einen Anschluss für Ladekabel hat, so wurde kein Smart-

Während die Musiker selbst kaum Zeit für Sightseeing haben, avancieren ihre Tourneebusse zur Sehenswürdigkeit. Auch auf der Messe Busworld Europe sind die beiden NEOPLAN-Tourliner des BolschoiOrchesters ein Highlight gewesen. „Von außen waren unsere Fahrzeuge unverkennbar beklebt, deshalb wurden wir auf unserer Tour ständig fotografiert“, erzählt Altistin Sysova belustigt. Den Komfort während der Reise habe sie besonders genossen. „Die hochkarätigen Solisten wie Pedro Eustache, Lucy Landymoore oder Lisa Gerrard sind immer mit dem Flugzeug angereist. Am Ende der Tour waren sie aber müder als wir, weil wir uns im Bus besser entspannen konnten“, erinnert sich Natalja Sysova lachend. Und wie gut sie es während der Tour wirklich hatten, bemerken die Orchestermitglieder, als es in Polen heißt: Bitte umsteigen! „Da wurde es zum Schluss doch noch unbequem, als wir in unserem einheimischen Bus eingequetscht saßen, die Knie dem Vordermann in den Rücken gerammt“, berichtet Sysova von der Heimreise. Nach der Tournee ist vor der Tournee. 22 weitere Konzerte spielen die Musiker ab November 2019. Diesmal steht unter anderem Skandinavien auf dem Programm, darauf freut sich Wilhelm Keitel am meisten. „Die Musik von Hans Zimmer ist genial. Menschen damit zu begeistern, neue Orte zu sehen, mit tollen Künstlern aufzutreten und die mit deutscher Perfektion organisierte Reise zu erleben – für diese Chance ist unser ganzes Team dankbar.“

Noch mehr Reisebusse Komfortables Reisen mit innovativer Sicherheit: Der NEOPLAN Tourliner, der NEOPLAN Skyliner und der MAN Lion’s Coach waren zu sehen auf der

33

#Hingeschaut

Schon mal hier gewartet? Pitsunda, Abchasien

Rostovanovskoye, Russland

Aralsk, Kasachstan

Gagra, Abchasien

MORBIDER CHARME Bushaltestellen

sehen unspektakulär aus, oder etwa nicht? Diese Stopps in der Ex-Sowjetunion sind anders. Wie ein Raumschiff wirkt der Halt im abchasischen  PITSUNDA. Sankt Georg tötet den Drachen auf dem Haltestellendach im russischen  ROSTOVANOVSKOYE. Der Stopp mit Türmchen steht in  ARALSK in Kasachstan. Noch bizarrer ist dieses MosaikBauwerk in  GAGRA, ebenfalls in Abchasien. Was ist das – eine Wartemuschel?

34

MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

#Markt

Inhalt 36 Entdeckungstour Potenzielle Neukunden lernen NEOPLAN-Reisebusse kennen.

38 Flottenmanagement Klumpp setzt jetzt zu 100 Pro­zent auf NEOPLAN-Busse.

39 Bioerdgasbusse MIT.BUS aus Gießen schafft zehn neue Fahrzeuge an.

40 Nachhaltigkeitspreis Trophäen für MAN Lion’s City G und MAN TGE Intercity. Preisverleihung Ende Juni nahmen Holger Mandel (links), Vorsitzender der Geschäftsführung von MAN Truck & Bus Deutschland, und Frank Krämer, Leiter Verkauf Bus, im Kursaal Cannstatt im Herzen Stuttgarts die begehrten Auszeichnungen der ETM Awards entgegen.

41 Neuer NEOPLAN Skyliner Übergabe mit Eventcharakter in Bad Segeberg.

41 Gute Ausstattung Omnibus Schmieg erwirbt ein Dutzend neue TGE-Minibusse.

42 Buspremiere Die Dresdner Herolé Reisen setzt erstmals auf MAN. STUTTGART FOTOS: Alwin Berti (Preisverleihung); MAN (1x); Christopher Herwig (Bushaltestellen)

Abgeräumt Wer schickt die BESTEN NUTZFAHRZEUGE auf die Straße? Bei der Leserwahl des ETM Verlags konnte MAN überzeugen.

MAN Truck & Bus zieht nach der Verleihung der ETM Awards 2019 eine erfolgreiche Bilanz: In fünf Kategorien stellte MAN den Sieger. Weitere zwölf Plätze auf dem Siegerpodest runden das glänzende Ergebnis ab. Ein herausragendes Resultat erzielte MAN in den Buskategorien. Die Königsdisziplin Reisehochdecker ging an den MAN Lion’s Coach. MAN Truck & Bus landete sogar einen Doppelsieg mit dem N ­ EOPLAN Skyliner auf dem zweiten Platz. In der Kategorie Stadtlinienbusse siegte M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

der neue MAN Lion’s City gleich auf Anhieb. Ebenfalls den zweiten Platz belegte MAN mit dem Lion’s Intercity in der Kategorie Überlandbusse wie auch mit dem MAN TGE Intercity im Segment Midibusse. Frank Krämer, Leiter Verkauf Bus, MAN Truck & Bus Deutschland, resümiert: „Sowohl bei den Linienbussen als auch bei den Reisehochdeckern jeweils den Sieger zu stellen, ist für uns ein großartiger Erfolg. Aber auch die drei zweiten Plätze tragen zum überragenden Busresultat bei.“

35

#Markt MÜNCHEN

NEOPLAN ENTDECKEN Eine besondere Erkundungstour erlebten potenzielle NEOPLANNeukunden im Rahmen von „NEOPLAN MOVINGART MUSIC“. Den Abschluss der Kampagne bildete ein exklusives Konzert von Bryan Adams in der Münchener Olympiahalle.

36

NEOPLAN Tourliner immer sicher unterwegs sind. Damit die Fahrgäste während der Fahrt jederzeit Notebooks, Tablets oder Smart­ phones nutzen können, können alle Sitze mit USB-Steckdosen ausgestattet werden.

Die Reisebus-Ikone: NEOPLAN Cityliner Als Nächstes führte Siegfried Seidel die Gruppe zu einem zeitlosen Klassiker, dem NEOPLAN Cityliner. Dank der großzügigen Fensterflächen bietet er den Fahrgästen einen einzigartigen Blick, wie im Kinosaal, auf die vorüberziehende Landschaft. Bequeme Premiumsitze tragen mit viel Beinfreiheit zu einem unvergesslichen Reiseerlebnis bei. Für unvergleichbaren Reisekomfort sorgt im ­Cityliner neben der Bordküche, dem WC und dem Entertainmentsystem auch das edle Interieur mit seinem besonders großzügigen Platzangebot. Premiumklasse sind auch die Ausstattung des Cockpits, die Fahrzeugtechnik und der leistungsstarke Euro 6-Motor. Der C ­ ityliner ist als zwei- oder dreiachsiges Fahrzeug für bis zu 63 Fahrgäste im Angebot. Doch mit ihm war die Erkundungstour noch nicht zu Ende. Weiter ging es mit dem NEOPLAN Skyliner, dem Flaggschiff der Flotte. Das Fahrzeug vereint zwei Buswelten der

Königsklasse in einem Fahrzeug. Auf der unteren Ebene besticht er mit hochwertigem Lounge-Ambiente, Bordküche, WC und dem größten Kofferraum in der Doppeldeckerklasse. Zum lichtdurchfluteten Oberdeck mit bestem Sitzkomfort und einzigartigem Panoramablick führen zwei großzügige Aufgänge. Der NEOPLAN Skyliner ist Flaggschiff und weckt Begeisterung – auf den ersten wie auch auf den zweiten Blick. Der gelungene Mix aus Rundungen und Kanten seines mehrfach ausgezeichneten Sharp-Cut-Designs macht optisch was her und gewährleistet gleichzeitig Bestwerte bei der Aerodynamik. Auf großer Fahrt profitieren die Busfahrerin oder der Busfahrer von den neuesten Assistenzsystemen und der stetig weiterentwickelten, leistungsstarken Euro-6-Motorengeneration.

Mit NEOPLAN zu Bryan Adams Den krönenden Abschluss der Entdeckungstour „NEOPLAN movingArt Music“ bildete der exklusive Besuch eines Konzerts von Bryan Adams in der Münchener Olympiahalle. Bryan Adams, kanadischer Rocksänger, Gitarrist, Komponist und Fotograf erreichte seit 1983 in über 30 Ländern Nummer-eins-Platzierungen in den Charts. MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

FOTOS: Eckhart Matthäus

T

reffpunkt Bus Forum: 59 Gäste aus 33 Busunternehmen erlebten die gesamte NEOPLAN-Reisebuspalette und bekamen von Siegfried Seidel, Leiter Produktmanagement Bus bei MAN Truck  & Bus Deutschland, die verschiedenen Reisbusse detailliert erklärt. Den Auftakt machte das jüngste Mitglied der NEOPLAN-Familie: Der Tourliner überzeugt durch seine Aerodynamik, die auch im Windkanal neue Bestmarken erzielte. Die formvollendete Optik zog außerdem sofort die Blicke der begeisterten Tourteilnehmer auf sich. Doch nicht nur von außen ist der Neuzugang in seinem Segment eine Klasse für sich: Hoher Reisekomfort, moderne Technik sowie wirtschaftliche Lösungen machen den NEOPLAN Tourliner aus. Bei der Ausstattung sind kaum Grenzen gesetzt. So kann das Fahrzeug unter anderem mit Rückfahr- und Fahrersichtkamera ausgestattet werden, die dem Fahrer das Steuern des Busses auch in engen Innenstädten oder auf Parkplätzen so einfach und sicher wie möglich machen. Auch in puncto Sicherheit lässt der NEOPLAN Tourliner keine Wünsche offen: So sorgen eine ganze Reihe der modernsten Fahrerassistenzsysteme dafür, dass Fahrer und Fahrgäste mit dem neuen

#Markt

Los geht’s Die knapp 60 Teilnehmer der Entdeckungstour warteten gespannt darauf, die einzelnen Leistungsmerkmale der NEOPLAN-Reisebus­ palette kennenzulernen.

Gute Stimmung Zum Abschluss der umfangreichen Tour ging es für die Gruppe zu einem Konzert des kanadischen Rockstars Bryan Adams – natürlich per Shuttle in einem NEOPLAN-Reisebus.

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

37

#Markt BAIERSBRONN

Flotte im Einklang

Neue Reisebuslimousine Tobias Giess (rechts), MAN-Verkaufsbeauftragter Bus, überreichte den symbolischen Schlüssel an Geschäftsführer Andreas Klumpp und dessen Tochter Olivia.

Zuwachs erhielt die Omnibusverkehr Klumpp GmbH & Co. KG aus Baiersbronn. Mit dem neuen NEOPLAN Cityliner L besteht die Reisebusflotte nun zu 100 Prozent aus Premiumfahrzeugen der Marke NEOPLAN. Auch im Linienbus-Fuhrpark hielten zwei MAN Lion’s City Einzug. Der Stadtbusklassiker überzeugt unter anderem durch die Niederflurtechnik und seine Wirtschaftlichkeit.

HOLLFELD

Neu bei Omnibus Wunder Gleich vier neue NEOPLAN Skyliner, alle in Flixbus-Ausstattung, wurden Omnibus Wunder aus Hollfeld im Bus Forum überreicht. Bereits Anfang des Jahres lieferte MAN sechs MAN Lion’s Coach L an das oberfränkische Unternehmen. Omnibus Wunder ist seit 1935 im Busverkehr tätig und seit 2013 FlixbusPartner. Aktuell kommt der Fuhrpark im Fernlinienverkehr, im Nahverkehr sowie im Ausflugs- und Reiseverkehr zum Einsatz.

Ausbau der Fahrzeugflotte Feierliche Schlüsselübergabe für vier NEOPLAN Skyliner an Omnibus Wunder: (von links) Eugen Baumstark, MAN-Regionalleiter Bus, Alfred Arnold, Omnibus Wunder, Harald Kraus, MAN-Verkaufsbeauftragter Bus, und Markus Arnold, Omnibus Wunder.

GÜNDLKOFEN

Wenn Tradition auf Moderne trifft Übergabe (Von links) Hans Brunner, Florian Huber, Liane Weingartner, Daniel Wagner und Christian Weingartner von Weingartner-Reisen nehmen zwei NEOPLAN-Busse von Edgar Binder, MAN-Verkaufsbeauftragter Bus, und Eugen Baumstark, MAN-Regionalleiter Bus, entgegen.

38

Weingartner-Reisen mit Sitz in Gündlkofen blickt auf eine bereits 88-jährige Firmengeschichte zurück. Neu im Fuhrpark sind jetzt jeweils ein NEOPLAN Cityliner sowie ein NEOPLAN Tourliner. Die Abholung erfolgte unter anderem in Anwesenheit der Firmen­ inhaberin im MAN Bus Forum München. MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

#Markt

GIESSEN

100 PROZENT BIOERDGAS Mit zehn neuen Bioerdgasbussen von MAN setzt das Tochterunternehmen der GIESSENER STADTWERKE die ökologische Umstellung seiner Fahrzeugflotte fort.

FOTOS: MAN (Bioerdgasbus); Hans Seidl (3x)

D

ie MIT.BUS GmbH hat zehn weitere neue Bioerdgasbusse von MAN in Betrieb genommen und damit die Umstellung ihrer Flotte auf diesen alternativen Antrieb fertiggestellt. Es handelt sich um ein Tochterunternehmen der Gießener Stadtwerke (SWG) mit insgesamt 54 Bussen. „Jetzt fahren wir fast CO₂-neutral“, freut sich Mathias Carl, Geschäftsführer der MIT. BUS. Die sukzessive Umstellung auf Erdgasbusse gehört zur lang angelegten Unternehmensstrategie des SWG-Konzerns. Andreas Witzel, MAN-Vertriebsdirektor Region Mitte, kennt die Gründe für den erfolgreichen aktuellen Auftrag: „Die Bereiche After Sales und Verkauf vor Ort sind absolut kundenorientiert. Das ist die Grundlage dafür gewesen, dass wir nicht nur diesen Auftrag gewonnen haben, sondern auch seit mehreren Jahren Hauptlieferant bei der MIT.BUS Gießen sind. Ich halte auch die Strategie der MIT.BUS Gießen, in diesem konkreten Fall nunmehr ausschließlich auf CNG-Technik zu setzen, für die absolut richtige.“ Die neuen Fahrzeuge sind nicht nur besonders umweltschonend, sondern stehen auch in puncto Fahrgast­komfort den anderen Bussen der Gießener Citybus-Familie in nichts nach. So sorgen etwa Außenschwenkschiebetüren für ein größeres Platzangebot im Innenraum der Fahrzeuge. Zudem verfügen alle Busse über mehr Aufstell der Rollstühle. Sie sind unter anderem im Sinne der Fahrgastsicherheit mit Videoüberwachungsanlagen ausgestattet. Effiziente LED sorgen außerdem für ein gleichermaßen angenehmes wie ausgesprochen modernes Ambiente. M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Nachhaltiges Flottenmanagement Die MIT.BUS aus Gießen besitzt nun zehn weitere Bioerdgasbusse. Über die Auslieferung freuen sich (von links): Daniel Fischer, MAN-Regionalleiter Bus, Mathias Carl, MIT.BUS-Geschäftsführer, Andreas Witzel, MAN-Vertriebsdirektor Region Mitte, Dr. Timm Kehler, Vorstand Zukunft Erdgas, Prof. Ralph Pütz, Hochschule Landshut, Matthias Funk, Technischer Vorstand der Stadtwerke Gießen, Bernd Hinterberger, MAN-Verkaufsbeauftragter Bus, und Thorsten Lehr, Leiter MAN-Service Gießen.

Das Investitionsvolumen der drei Gelenkzüge und sieben Solowagen beträgt insgesamt etwa 3,4 Millionen Euro. Fazit von Daniel Fischer, MAN-Regionalleiter Bus: „Unser Anspruch vor Ort ist die maximale Kundenzufriedenheit. Dieser Auftrag über die Lieferung von insgesamt zehn CNG-Fahrzeugen macht uns sehr stolz und bestätigt uns in

dieser Maxime. Wir haben als MAN seit vielen Jahren im Stadtbusbereich die Marktund Technologieführerschaft bei Gasantrieben in Europa. Wir fühlen uns durch diesen Auftrag in unserer Strategie bestätigt, in die technische Weiterentwicklung der CNGTechnik investiert zu haben.“

39

#Markt

Stolze Preisträger Frank Krämer (links), Leiter Verkauf Bus und Siegfried Seidel, Leiter Produktmanagement Bus, beide MAN Truck & Bus Deutschland, freuten sich über die begehrten Urkunden. Sie betrachten die Auszeichnungen als weiteren Ansporn für ihr Engagement im Bereich Nachhaltigkeit.

BERLIN

IN ZWEI KATEGORIEN AUSGEZEICHNET Am Vorabend der alle zwei Jahre in Berlin stattfindenden Branchenmesse Bus2Bus wurde MAN zwei Mal mit dem Internationalen busplaner NACHHALTIGKEITSPREIS 2019 prämiert.

M

AN erhielt für den MAN Lion’s City G und den MAN TGE Intercity jeweils den Internationalen busplaner Nachhaltigkeitspreis 2019. Im feierlichen Rahmen verlieh der Huss-Verlag mit seiner Fachzeitschrift „busplaner“ am Vorabend der Messe Bus2Bus in dreizehn Kategorien den Internationalen busplaner Nachhaltigkeitspreis 2019. MAN erhielt die begehrte Trophäe in zwei Kategorien: Für den MAN Lion’s City G mit dem Gasmotor E18 und für den neuen Minibus MAN TGE Intercity. Der MAN Lion’s City G verfügt über die neu entwickelte Motorbaureihe E18, die trotz ihres geringeren Hubraums im Vergleich zum Vorgängermodell ein höheres Drehmoment bietet. Gerade in Verbindung mit dem Hybridmodul MAN EfficientHybrid bekommen Städte so ein maximal wirtschaftliches und umweltschonendes Fahrzeug, das sich ohne Ein-

40

12

ME TE R beträgt die Länge des MAN Lion’s City G. Darin befinden sich bis zu 29 Sitz- und 70 Stehplätze.

schränkungen in die Betriebsabläufe einfügt. Unabhängig von den flüsterleisen Stoppphasen an Haltestellen und Ampeln, an denen die Stopp-Start-Funktion des MAN  Efficient­

Hybrid das komplette Abschalten des Motors ermöglicht, profitieren Fahrgäste und Anwohner von dem geringeren Motorengeräusch dank einer leiseren Verbrennung im Vergleich zum Diesel. Der Innenraum bietet maximal 29 Sitz- und 70 Stehplätze. Ob kleine Gruppen, Schwachlastzeiten im ÖPNV oder flexible Shuttleverkehre – nicht immer ist ein Zwölf-Meter-Bus die richtige Wahl für den Stadtverkehr. Daher ergänzte MAN Truck & Bus das Angebot um Minibusse mit bis zu 19 Sitzen auf der Basis des MAN TGE. Grundlage für die MAN-Minibusse ist der TGE 5.180 mit 177 PS (130 kW) und einem maximalen Drehmoment von 410 Nm. Bei einer Länge von 7.391 Millimetern beträgt der Radstand 4.490 Millimeter, die hintere Achse des maximal fünf Tonnen schweren Minibusses tragen Zwillingsreifen. Geschaltet wird mit sechs Gängen. MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

#Markt BAD SEGEBERG

Erster Doppeldecker

FOTOS: Alwin Berti (Nachhaltigkeitspreis); MAN (3x); Hans Seidl (Freudenstadt)

Event-Auslieferung für die mit-reisen Touristik GmbH in der AUTOSTADT Ein NEOPLAN Skyliner ist der erste Doppeldecker in der Flotte der mit-reisen Touristik GmbH mit Sitz in Bad Segeberg. Der gesamte Fuhrpark umfasst seit der Übernahme von Mietrach-Reisen (2015) rund 25 Linien- und Reisebusse, darunter auch einige NEOPLAN Cityliner. In Begleitung zahlreicher gut gelaunter Reisegäste übernahm Geschäftsführer Marc Berg den neuen Skyliner.

Flottenzuwachs In Begleitung zahlreicher Reisegäste übernahm mit-reisen-Geschäftsführer Marc Berg (mit Hund links) den NEOPLAN Skyliner aus der Hand des MAN-Verkaufsbeauftragten Björn Puls (mit Hund rechts).

Langstrecke Geschäftsführer Oliver Gröpper (2. v. re.) nahm den neuen MAN Lion’s Coach C in Empfang.

Barrierefrei Tobias Gless (rechts) von MAN übergab den orangenen Tourliner an Familie Streefkerk.

FLENSBURG

FREUDENSTADT

BLAUFELDEN

Premiere mit fünf Sternen

Feuer und Flamme

Zwölf neue TGE Minibusse

Im Rahmen einer feierlichen Übergabe im MAN Bus Modification Center erhielt die Globetrotter Reisen & Touristik GmbH einen neuen MAN Lion’s Coach C als Büssing-Edition. Das Unternehmen gehört seit 2014 zur Neubauer Touristik GmbH aus Flensburg. Geschäftsführer Oliver Gröpper betonte den „Premierencharakter der Auslieferung“ des seiner nach Meinung „sehr schönen Fahrzeugs“. Mit dem neuen MAN Lion’s Coach C mit Fünf-Sterne-2+1-Bestuhlung bietet das Unternehmen seinen Reisegästen ein sehr hohes Maß an Sicherheit und Komfort.

In auffälligem Orange glänzt der nagelneue NEOPLAN Tourliner von Streefkerk Reisen aus Freudenstadt. Familie Streefkerk ist Feuer und Flamme für den Neuzugang, der zugleich das jüngste Mitglied innerhalb der NEOPLAN-Flotte ist – und auf ganzer Spur überzeugt: So reisen mobilitätseingeschränkte Fahrgäste dank Rollstuhllift und podestfreiem Fußboden barrierefrei. Komfortdetails wie die Voll-LED-Beleuchtung oder USB-Ladestationen an jedem Platz runden das Reise­ erlebnis ab. Das junge Unternehmen Streefkerk Reisen wurde im Jahr 2018 gegründet.

Geschäftsführer Manfred Schmieg übernahm mit seinem Team der Omnibus Schmieg GmbH, Blaufelden, bei MAN Individual in Plauen zwölf neue MAN TGE Minibusse. Die Fahrzeuge wurden von Martin Burkert und Janek von Müller (Bus Modification Center) sowie der MAN TGE-Verkaufsberaterin Gabriele Wittmann feierlich überreicht. Im Rahmen einer Betriebsbesichtigung besuchten die Gäste die Ausbaustationen und die Fertigungshallen und gewannen jede Menge interessante Einblicke in die umfangreichen Umbaumöglichkeiten von MAN Individual.

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Flexibilität Der MAN TGE Minibus lässt sich nach Wunsch anpassen bei MAN Individual.

41

#Markt NEUSTRELITZ

Busübergabe mit der ganzen Familie Die Strelitzer Bustouristik in Neustrelitz hat in den letzten elf Jahren sieben Reisebusse MAN Lion’s Coach erhalten. Das jüngste Fahrzeug ist das erste in der Vertriebsregion Ost mit einer elektronisch-hydraulischen Nachlaufachse und MAN TipMatic-Getriebe. Das automatisierte Zwölf-Gang-Schaltgetriebe wählt in jeder Fahrsituation den besten Gang und passt während der Schaltung die Motordrehzahl an. Im direkten elften Gang erzielt das Automatikgetriebe einen Wirkungsgrad von 99,7 Prozent. Gegenüber dem Vorgängermodell ist das Betriebsgeräusch des Getriebes um sechs dB(A) leiser.

Ideal für Fernreisen Geschäftsführer Toralf Helzel übernahm den Bus gemeinsam mit Lebensgefährtin und Disponentin Daniela Hoffmann sowie Sohn Fin Helzel. Die ganze Familie freut sich über den Neuzugang.

DRESDEN

Empfangskomitee für die „Löwen“ Im MAN Bus Forum traf sich Dirk Bochanky (links), MAN-Verkaufsbe­ auftragter Bus, mit einem bunt gemischten Team der Herolé Bus Touristik GmbH zur symbolischen Schlüssel­ übergabe: (von links) Susan Gebauer, Busfahrerin, Andreas Hausch, Teamleiter Bus, Matthias Altmann, Fuhrparkleiter, Nico Gebauer, Busfahrer, Thomas Müller, Busfahrer, und Jens Hartmann, Disponent.

42

Die Herolé Reisen GmbH ist einer der drei größten Schülerreisenveranstalter in Deutschland. Die Tochterfirma Herolé Bustouristik GmbH deckt mit insgesamt 17 Reisebussen einen Teil des Programms im eigenen Haus ab. Sie erhielt nun im MAN Bus Forum in München ihre ersten zwei MAN Lion’s Coach. Der „Löwe“ ist nicht nur für den Halter eine sichere Investition, er garantiert auch allen Insassen maximale Sicherheit. Dafür sorgen innovative Assistenzsysteme, das torsionsfeste Gerippe mit Brandschutz sowie die vergrößerte Glasdachluke für einen noch leichteren Ausstieg im Notfall. Und auch der Komfort kommt nicht zu kurz: Dafür sorgen zum Beispiel der lichtdurchflutete Fahrgastraum sowie die bequemen Sitze. MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

FOTOS: MAN (Neustrelitz); Hans Seidl (Dresden)

Herolé Reisen setzt erstmals auf MAN

#Drehzahl

In Reisebussen sind durchschnittlich sechs von zehn Plätzen belegt, hat das deutsche Umwelt­bundesamt ermittelt. Mit einer Auslastung von 60 Prozent liegen Reisebusse unter den Verkehrsmitteln an zweiter Stelle: noch vor der Fernbahn (56 Prozent) und hinter dem Flugzeug (80). Berechnet man die klima­ schädlichen Emissionen pro Person und Kilometer ist der Bus dank guter Auslastung und fortschrittlicher Antriebe das sauberste von allen Verkehrsmitteln.

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

10 43

#Sport

DFB an Bord 44

MA N M AGA Z I N 

  Nº2 2019

Seit dem Frühjahr ist der Deutsche Fußball-Bund im MAN Lion’s Coach unterwegs. Christian Hochfellner, Busfahrer des DFB-TEAMS , über seinen Arbeitsalltag, den neuen Bus, die Sitzordnung und seine schönste Fahrt mit der Mannschaft. Interview

Britta Klasen

CHRISTIAN HOCHFELLNER

FOTOS: MAN (links); DFB/Philipp Reinhard (rechts)

Der 35-Jährige aus Limburg an der Lahn ist seit 2012 als Busfahrer für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) tätig. Die erste Fahrt für die Nationalmannschaft übernahm Christian Hochfellner 2014. Im Jahr 2016 löste er seinen Vater Wolfgang Hochfellner, der seit 1992 die Mannschaft fuhr, als ersten Busfahrer ab.

MEINE ERSTE FAHRT IM JAHR 2014 VERGESSE ICH NIE. M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

Herr Hochfellner, Ihr Vater war Ihr Vorgänger als Busfahrer der Fußball-Nationalmannschaft. War es Ihr Kindheitstraum, ihn eines Tages abzulösen? HOCHFELLNER Ehrlich gesagt, nein. Das hat sich so ergeben. Ich habe mich schon immer für große Fahrzeuge interessiert und wollte zuerst nur den Lkw-Führerschein machen. Mein Fahrlehrer hat mich dann gefragt, ob ich nicht auch gleich den Busführerschein mitmachen will. Das war natürlich sinnvoll, zumal es in meiner Familie seit mehr als 50 Jahren ein Busunternehmen gibt. Zum DFB bin ich dann durch meinen Vater gekommen. Wann sind Sie das erste Mal für den DFB gefahren? HOCHFELLNER Im Juli 2012 habe ich die erste Fahrt als zweiter Fahrer für den DFB machen dürfen – natürlich mit meinem Vater. Damals ging es über Nacht vom Länderspiel in Hannover zum nächsten Spiel nach Wien.

45

#Sport Welche war denn die außergewöhnlichste Fahrt mit der Nationalmannschaft? HOCHFELLNER Meine erste Fahrt als erster Fahrer wird immer unvergessen bleiben. Ich habe die Spieler am 15. Juli 2014 vom Flughafen Tegel in Berlin abgeholt – als frischgebackene Weltmeister! Mein Vater saß mit im Flieger aus Rio, also habe ich den Mannschaftsbus nach Berlin gebracht und sollte die Spieler dann auch über­ raschenderweise zum offenen Lkw bringen, mit dem sie anschließend durch die Stadt gefahren sind. Nur dank Polizeieskorte kamen wir überhaupt durch die Massen. Ich bin dann mit dem Bus ungefähr 200 Meter hinter dem Lkw hergefahren und habe die Mannschaft nach der Feier vom Brandenburger Tor wieder mit dem Bus zum Flughafen Tegel gebracht. Überall standen Menschen an der Straße und haben gefeiert. Das war ein Wahnsinnserlebnis.

1

Auch abseits der Fußballweltmeisterschaft ist der Mannschaftsbus für viele Fans mit Emotionen verbunden. Wie reagieren die Menschen, wenn sie den Bus sehen? HOCHFELLNER Der Bus ruft überall Begeisterung hervor. Menschen zücken ihre Smartphones und machen Fotos, Autofahrer hupen und winken. Darauf muss man sich als Fahrer natürlich einstellen und mit besonderen Fahrweisen der Autofahrer rechnen. Aber das ist doch verständlich: Viele wollen die einmalige Gelegenheit, den Bus der Nationalmannschaft zu sehen, festhalten. Wenn ich auf längeren Fahrten mal eine Pause einlege, fragen die Menschen oft, ob die Mannschaft im Bus ist oder ob sie eventuell einen Blick hineinwerfen dürfen.

2

3

AUSSTATTUNG

Komfort nach Wunsch Leistungsstark und komfortabel, aber nicht exzessiv luxuriös: So wurde der MAN Lion’s Coach nach den Wünschen des DFB ausgestattet. 1 Der neue Reisebus des Nationalteams bringt satte 500 PS auf die Straße. Auf 13,4 Meter Buslänge gibt es 36 Sitzplätze aus hochwertigem Leder. 2 Die Fußballer der

46

deutschen Mannschaft besteigen ihren MAN Lion’s Coach. Dort erwartet sie unter anderem eine Musikanlage zur Unterhaltung. Zusätzliche Lautsprecher sorgen für guten Sound. 3 Vier Vis-à-vis-Tische bieten viel Beinfreiheit für die Fußballer. Das Logo des DFB ist mehrfach am und im Bus präsent.

Die meiste Zeit verbringen Sie aber allein im Mannschaftsbus. Warum eigentlich? HOCHFELLNER Die Mannschaft reist in den meisten Fällen aufgrund der großen Distanzen mit dem Flugzeug an. Im Vorfeld überführe ich den Bus von Frankfurt aus an den Spielort und fahre die Mannschaft dann vom Flughafen oder vom Bahnhof zum Hotel, zum Training, zum Spiel und zu allen weiteren Terminen. Wie unterhalten Sie sich denn auf langen Fahrten, die Sie allein im Bus verbringen müssen? HOCHFELLNER Ich höre gern sehr gute Musik, besonders Rockmusik, Oldies oder Musik der 80er- und 90er-Jahre. Meistens stelle ich mir eine Playlist zusammen. Über das WLAN im Bus kann man ja heutzutage problemlos verschiedene StreaMA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

mingdienste in Anspruch nehmen, ohne wie früher Kassetten mixen zu müssen. Generell bin ich aber gern unterwegs und genieße die Landschaften. Und wie verbringen die Spieler längere Fahrten im Bus? HOCHFELLNER Die Spieler hören wie alle anderen Fahrgäste auch Musik, spielen Karten und unterhalten sich. Gibt es eine feste Sitzordnung oder mischt sich das bei jeder Fahrt neu durch? HOCHFELLNER Die Sportliche Leitung und das Team hinter dem Team haben ihre festen Plätze. Die Spieler weniger, die wechseln öfter durch. Wie ist die Stimmung vor und nach dem Spiel im Bus? HOCHFELLNER Vor dem Spiel ist sie ruhig und konzentriert. Besprechungen finden in der Regel im Bus nicht mehr statt. Die Stimmung nach dem Spiel hängt natürlich stark vom Ergebnis ab. Bei einem Sieg darf die Musik auch etwas lauter sein, genauso wie die Gespräche. Nach Niederlagen herrscht manchmal absolute Ruhe.

DER BUS ENTSTEHT So wurde der MAN Lion’s Coach für den DFB montiert und ausgestattet:

VIDEO

go.man/219dfb

Schauen Sie sich die Spiele der Nationalmannschaft eigentlich im Stadion an? HOCHFELLNER Wenn es die Zeit zulässt. Dann sitze ich zusammen mit dem Rest des Teams hinter den anderen im Stadion auf der Tribüne. Circa zehn Minuten vor Spielende mache ich mich dann auf den Weg zum Bus und bereite dort alles vor – die Abfahrt mit den Ordnern oder der Polizei koordinieren, das Gepäck verladen, die Heizung oder Klimaanlage einschalten. Ich habe also noch keinen Abpfiff live im Stadion erlebt.

FOTOS: MAN

Was zeichnet den neuen MAN Lion’s Coach aus? Welchen besonderen Komfort bietet er den Spielern und Ihnen als Fahrer? HOCHFELLNER Den Spielern bietet der Bus besonderen Komfort durch großen Sitzabstand, Beinauflagen, Lederpolster und vieles mehr. Außerdem ist er beispielsweise mit einer 5.000 Watt starken Musikanlage ausgestattet. Für mich als Fahrer gibt es sämtliche Sicherheitsfeatures auf dem neuesten Stand der Technik wie Birdview und Automatikgetriebe. Und als Einziger im Bus habe ich einen Sitzplatz mit Sitzheizung und Sitzkühlung (lacht).

M AN M AGA Z I N  

  Nº 2  2 0 1 9

47

#Moments

Olympisches Erdgas

Sauber zum Wettkampf: Bei den Olympischen Spielen 1972 fuhren die Athleten in UMWELTFREUND­ LICHEN ERDGASBUSSEN von MAN.

1972

TANKSTELLE, MÜNCHEN In Kooperation mit Linde wurden die MANBusse mit flüssigem Erdgas betankt.

48

MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

A

FOTOS: Historisches Archiv MAN Truck & Bus AG (links); privat (rechts oben); MAN (rechts unten)

ls München 1972 die Olympischen Sommerspiele austrug, war das eine verkehrslogistische Herausforderung. Neben vier Millionen Besuchern waren rund 7.000 Athleten und deren Betreuer in der Stadt unterwegs. Erdgasbusse von MAN chauffierten die Sportler zu den Wettkämpfen. Damit präsentierte sich Deutschland als technologisch fortschrittliches Land. „Der Erdgasantrieb war auch eine Reaktion auf die einsetzende Ölkrise“, erinnert sich Dr. Hans Hagen, der damals die Vorentwicklung bei MAN leitete. Zugleich zeichneten sich die Busse durch ihre Umweltfreundlichkeit aus. Die Abgase des Erdgasmotors sind geruchlos und bestehen hauptsächlich aus Wasserdampf. Die Schadstoffanteile liegen weit un-

1

ERDGAS ZU NUTZEN, WAR AUCH EINE ANTWORT AUF DIE ÖLKRISE. Dr. Hans Hagen MAN-Mitarbeiter im Ruhestand

ter den zulässigen Grenzwerten. Viele Zeitungen berichteten begeistert über die Technologie von MAN. Das Sportereignis allerdings nahm eine schreckliche Wendung durch den Terroranschlag auf die israelische Mannschaft, dem elf Geiseln und ein Polizist zum Opfer fielen. Als Signal der Völkerverständigung wurden die Spiele trotzdem fortgesetzt. Die Erdgaskompetenz wurde seither stetig weiterentwickelt. Heute ist MAN mit dem Lion’s City  G Marktführer bei Erdgasbussen in Europa. Der zuverlässige und wirtschaftliche Antrieb spielt für die saubere Mobilität der Zukunft eine wichtige Rolle.

Impressum Herausgeber: MAN Truck & Bus SE, Stefan Klatt (V. i. S. d. P.), Dachauer Straße 667, 80995 München | Chefredakteur & Objektleiter: Joachim Kelz | Kontakt: +49 89 15801175, [email protected], www.man.eu | Redaktion vor Ort Deutschland: Alwin Berti, MAN Truck & Bus Deutschland GmbH Verlag/Realisation: muehlhausmoers corporate communications gmbh, Invalidenstraße 112, 10115 Berlin, [email protected] | Business Director: Stefanie Moers, Hans-Jürgen Moers | Projektmanagement: Lisa Pommerenke, Stefanie Lysk | Creative Director: Anja-Martina Hamann, Pascal Schöning | Grafik: Conrad Wegener, Sophie Feist | Bildredaktion: Jan Steinhauer, Charlotte Zellerhoff | Mitarbeiter dieser Ausgabe: Elena Berhausen, Britta Klasen, Rebecca Lorenz, Sandra Moser, Angela Nguyen, Florian Sievers | Korrektorat: Carl Polónyi | Produktion: muehlhausmoers corporate communications gmbh Druck: Kunst- und Werbedruck, Bad Oeynhausen | Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. Änderungen sind mit der Redaktion abzustimmen. Aboservice: Thomas Mahler GmbH, Postfach 50 04 65, 80974 München | Kontakt: +49 89 15803724, thomas. [email protected] Anzeigenvertrieb: Daniel Jäger Medienservice, Gewürzmühlen­ straße 19, 80538 München | Kontakt: +49 89 21269054, [email protected]

Emissionsarm Im 1 Cyrotank wird das auf minus 160 Grad Celsius gekühlte Erdgas in flüssiger Form mit­ geführt. Im 2 Wärmetauscher verdampft das Gas. Es wird im 3  Mischer mit Ansaugluft auf­bereitet und dem 4  Motor zugeführt, wo es ohne Feststoff­ emission verbrennt.

Copyright: ©2019 bei MAN und muehlhausmoers corporate communications gmbh. Das MAN Magazin erscheint zweimal jährlich in 16 Sprachen. Die im Magazin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. | Das MAN Magazin wird klimaneutral auf einem Papier aus vorbildlicher Waldwirtschaft gedruckt.

klimaneutral

natureOffice.com | DE-149-221501

gedruckt

SAUBERER ANTRIEB MIT TRADITION

4

Diese Features zeichnen die heutigen Erdgasbusse von MAN aus:

ÜBERSICHT 3 2

M AN M AGA Z I N  

go.man/219busmoments   Nº 2  2 0 1 9

49

#Zoom

Was lässt das Rad sanft rollen? Einzelradaufhängungen haben sich bei Niederflur, Low-Entry- und Doppeldecker-Stadtbussen sowie bei Reisebussen etabliert. Für Fahrzeuge mit hohem Schwerpunkt sind sie besonders geeignet. Unser Bauteil sorgt in der Einzelradaufhängung dafür, dass Bewe­ gungen von Rad und Radträger, die beim Abrollen des Rads über Fahrbahnunebenheiten entstehen, sich nur geringfügig auf den Aufbau übertragen. Wie heißt das gesuchte Bauteil?

Mitmachen und gewinnen! Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir einen Fitbit Inspire HR Fitness-Tracker mit leistungsstarkem Akku. Schicken Sie uns Ihre Lösung per E-Mail an: [email protected]

Einsendeschluss ist der 15. Januar 2020. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahmebedingungen: Unter allen korrekten Einsendungen werden die Preise verlost. Damit die Gewinner benachrichtigt werden können, ist die gültige Postanschrift des Teilnehmers erforderlich. Eine Barauszahlung von Sachpreisen ist ausgeschlossen. Der Teilnehmer erklärt sich für den Fall eines Gewinnes damit einverstanden, dass sein Name veröffentlicht wird. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Beschäftigten von MAN Truck & Bus SE sowie deren Angehörige und externe Dienstleister, die mit der Umsetzung des Preisausschreibens beschäftigt waren oder sind. Datenschutz: Die Teilnehmer sind damit einverstanden, dass ihre persönlichen Daten zum Zwecke der Durchführung und Abwicklung des Gewinnspiels erhoben, gespeichert und genutzt werden. Die Daten werden nur für das Gewinnspiel genutzt und nach der Auslosung gelöscht. Wenn Sie uns eine E-Mail schicken und an dem Gewinnspiel teilnehmen, erklären Sie sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden.

50

MA N M AGA Z I N 

  Nº2  2019

FOTOS: MAN; Fitbit (Gewinn)

Korrekt! In der vorherigen Ausgabe ging es um den Bremssattel. Gewinner der Verlosung sind Julia Barz, Klaus-Rüdiger Fangerow, Matthias Nolte, Ulrike Renz, Heiko Seibel

KOMFORT HOCH ZWEI.

Der Skyliner eröffnet mit seinen außergewöhnlichen Highlights eine einzigartige Dimension der luxuriösen VIP-Reise auf zwei Ebenen. Er verschiebt die Messlatte für Erlebnis, Komfort und Sicherheit erneut ganz weit nach oben. Seine außergewöhnliche Kapazität macht ihn umweltfreundlich und wirtschaftlich. Für perfekte Sicht und Sicherheit sorgt das neue digitale Spiegelersatzsystem. www.neoplan-bus.com

People

Sie tragen die Verantwortung. Wir sorgen für die Sicherheit. Wenn Ihr Geschäft darin besteht, das wertvollste Gut zu transportieren, liegt Ihr Fokus auf Sicherheit und Komfort. Genau wie beim People-Portfolio von Continental, unseren neuesten Reifen der Generation 3, die speziell für Busse entwickelt wurden. Unsere innovativen Reifentechnologien bedeuten bessere Performance für Sie, Ihre Passagiere und Ihre Rentabilität. GENERATION 3. DRIVEN BY YOUR NEEDS.

Weitere Informationen finden Sie unter www.continental-lkw-reifen.de

Conti Coach HA3

Conti CityPlus HA3

Get in touch

Social

© Copyright 2013 - 2024 MYDOKUMENT.COM - All rights reserved.