Erlebt Ausgabe Nr. 17 (Oktober 2019) - Trauer Flipbook PDF

Erlebt Ausgabe Nr. 17 (Oktober 2019) - Trauer Ermutigende Impulse, informative Interviews und Kurzandachten zum Thema Tr
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MIT ABSCHIEDEN UMGEHEN

TRAUER HAT NICHT DAS LETZTE WORT AUSGABE 17 | OKTOBER 2019

Thema: Trauer hat nicht das letzte Wort

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Gebetsfokus

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Gebetshotline

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Bericht: Gott, wir müssen reden

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Club700 Programm-Highlights

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Andacht: Ein Gott, der mit uns weint

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Gottes Trost bei Trauer

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Interview: Mit Abschieden umgehen

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CBN Humanitär: Ein Hörgerät für YongQian g

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CBN Humanitär: Singende Kinderherzen 20 Wir empfehlen

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Kontakt

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ERLEBT ist ein kostenloses Magazin für unsere CBN Deutschland Partner. Es erscheint 6x im Jahr und ist auch als OnlineVersion auf unserer Webseite verfügbar. Bei Anregungen oder Fragen kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail: Kontakt@ CBNDeutschland.org CBNSchweiz.org CBNAustria.org CBNDeutschland.org CBNSchweiz.org CBNAustria.org

EDITORIAL |

Andreas Heerwagen | Geschäftsführer CBN DEUTSCHLAND

Herzlich willkommen zur neuen ERLEBT Ausgabe mit dem Thema Trauer. Leider werden wir in dieser verrückten Welt nicht darum herumkommen auch zu trauern, entweder mit anderen oder wir selbst. In Wikipedia findet man dazu: "Der Begriff Trauer bezeichnet eine durch Verlust verursachte Gemütsstimmung und deren Kundgebung nach außen, etwa durch den Verlust nahestehender oder verehrter Personen oder Tiere, durch die Erinnerung an solche Verluste, oder auch zu erwartende Verluste." Oft weiß man gar nicht, was man sagen soll und ob man überhaupt etwas sagen soll.

CBNDeutschland CBNDeutschland

Impressum CBN Deutschland / Club700 e.V. Geschäftsführender Vorstand: Andreas Heerwagen Büroanschrift: Groten Hoff 6 22359 Hamburg Postanschrift: Club700 Postfach 670222 22342 Hamburg http://www.CBNDeutschland.org Telefon: +49 (0)40 31 700 007-0 Telefax: +49 (0)40 31 700 007-5 [email protected] Spendenkonto Deutschland: SKB Bad Homburg IBAN: DE29 5009 2100 0001 4537 00 BIC: GENODE51BH2 Verantwortlich für den Inhalt nach § 55 Abs. 2 RStV: Andreas Heerwagen Druckerei: Comet-Werbung GmbH Abt. VDSK, Kugelbreite 30, 33154 Salzkotten Redaktion: Anke Oettershagen, Ina Baaske, Andreas Heerwagen, Simon Tatje, Raquel Schwärzler, Nanna Palkus

Gestaltung: Raquel Schwärzler Bildnachweise: unsplash.com S. 22 Noah geht baden © scm-shop.de, Aufstehen, Kilt richten, weiterkämpfen © scm-shop.de, Mitten aus dem Leben © gerth.de CBN Filiale Schweiz Bernstrasse 133 3627 Heimberg Telefon: +41 (0)33 222 01 61 [email protected] Spendenkonto Schweiz: PostFinance Konto: 60-742493-7 IBAN: CH31 0900 0000 6074 2493 7 BIC: POFICHBEXXX Infos zur Datenschutzverordnung von CBN Deutschland finden Sie unter: https://cbndeutschland.org/ datenschutz

© 2019

@cbndeutschland Engel der Trauer (Die Skulptur auf dem protestantischen Friedhof, Rom)

Bei meiner Recherche zu diesem Thema motivierte mich der italienische Philosoph und Therapeut Piero Ferucci, denn er schrieb in seinem Buch „Nur die Freundlichen überleben“: „Leidende Menschen brauchen keine Diagnosen, Ratschläge, Deutungen, Beeinflussungen, sondern echtes bedingungsloses Einfühlungsvermögen. Sobald sie wenigstens das Gefühl haben, dass jemand sich mit ihren Erfahrungen identifiziert, können sie ihr Leiden loslassen und geheilt werden.“ Liebe Grüße Ihr

Andreas Heerwagen

| THEMA

THEMA |

TRAUER HAT NICHT DAS LETZTE WORT NANNA PALKUS

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Tod nicht in Menschenhand liegt. Diese Wahrnehmung kommt aus der Tiefe an die Oberfläche und möchte ein Gegenüber haben, um Dinge zu erfassen und zu verstehen oder auch um die Ohnmacht abzuladen.

rauer ist eine emotionale Reaktion durch einen Verlust und jeder empfindet diesen Schmerz anders und geht damit unterschiedlich um. Sicher ist, dass jeder einmal mit dem Tod eines geliebten Menschen zu tun haben wird. Wir können auch Trauer über einen geplatzten Lebenstraum empfinden oder über eine zerbrochene Beziehung oder den Verlust einer Arbeit oder andere Dinge, die unser Leben bestimmen und sich auf einmal verändern. In meinem Leben sind die Fundamente ins Schwanken geraten, als ich als junge Ehefrau und Mutter die Diagnose über die unheilbare Krankheit Multiple Sklerose bekam.

In der tiefsten Trauer können sich innerliche Türen öffnen und eine ehrliche Auseinandersetzung mit mir und Gott beginnen. Auch die Frage: “Gott, warum lässt du das zu?” bekommt hier Raum. In diesem tiefsten Schmerz werden die Fragen nicht unbedingt Antworten finden, doch bekommt dieser Schmerz Raum und kann später keinen inneren Schaden (z.B. Depressionen, Bitterkeit, Härte, Gefühlskälte etc.) anrichten. Trauer zuzulassen vor Gott und Mensch ist eine Stärke und keine Schwäche!

DER ZUSTAND DER TRAUER IST EIN PROZESS UND SOLLTE NICHT IGNORIERT WERDEN.

Jesus ist unser Vorbild: er selbst trauerte z.B. über Lazarus (Johannes 11,35) oder über den Zustand dieser Welt (Lukas 19,41 ff). Er weinte vor den Menschen und schüttete sein Herz vor unseren himmlischen Vater aus. Seine Wesenszüge sind u.a. Mitleid und Barmherzigkeit. Er leidet mit uns und verlässt uns nicht in unseren dunkelsten Stunden des Lebens. Jesus sagt in der Bergpredigt: ”Glücklich sind die Trauernden, denn sie werden getröstet werden.” (Matthäus 5,4)

Zu schnell zur Tagesordnung überzugehen wäre wie Gift und ist keine Lösung. Das gilt nicht nur für den Betroffenen, sondern auch für die Umstehenden. In der heutigen Zeit haben Erfolg, Spaß und Glück die Hauptrolle bekommen. Doch das Leben ist anders, und mir scheint, dass wir mit Verlusten, Misserfolgen und Unglück immer weniger klarkommen. Wir fürchten uns davor und wollen es nicht sehen und sehr schnell loswerden, da es sehr weh tut. Es gibt so viele Dinge, die wir eben nicht im Griff haben und nicht steuern können.

Der Tod bzw. die Trauer haben nicht das letzte Wort, sondern Jesus, der Auferstandene. Wenn wir uns auf diesen Weg der Beziehung einlassen, begegnen wir dem besten Tröster. Er ist der Weg, die Wahrheit und das Ewige Leben. Er wird unsere Tränen trocknen und uns seinen Frieden schenken.

Bei Beerdigungen gibt es immer wieder die Beobachtungen, dass Menschen nach dem Sinn des Lebens fragen. Einige erkennen, dass das Leben ein Geschenk ist und der 4

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| GEBETSFOKUS

GEBETSHOTLINE |

GEBETSFOKUS

IM OKTOBER UND NOVEMBER Als Team von CBN beten wir in diesen Wochen besonders für die Trauernden. Wir wollen (wie Paulus in 2.Korinther 1,4 schreibt) den Menschen, die traurig sind und mit Verlusten in ihrem Leben zu kämpfen haben zur Seite stehen und ihnen Trost geben, so wie wir Trost von unserem himmlischen Vater empfangen dürfen.

Gibt es etwas in Ihrem Leben, wo Sie selbst Trost empfangen möchten und von Gott berührt werden wollen?

CBN GEBETSHOTLINE

SIE BRAUCHEN GEBET? WIR BETEN GERNE MIT IHNEN! Die Gebetshotline ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit und ein Segen für viele Menschen. Danke, dass wir mit Ihnen gemeinsam beten dürfen.

DE: 040 - 18 18 88 00 CH: 044 - 57 50 270 AT: +49 40 - 18 18 88 00 Zu folgenden Zeiten können Sie uns erreichen:

MONTAGS – FREITAGS 07:30 – 12:00 UHR 16:30 – 17:30 UHR

UND ZUSÄTZLICH MITTWOCHS 18:00 – 19:00 UHR 22:00 – 23:00 UHR

SAMSTAGS 07:00 – 08:00 UHR

Im Namen von Jesus Christus kommen wir zu dir, unser himmlischer Vater, und möchten dir erst einmal danken, dass du uns durch deinen Sohn Ewiges Leben geschenkt hast. Wir bitten dich, dass wir die Trauernden mit deinen Augen wahrnehmen. Schenke uns Liebe für die, die Trost brauchen und bewahre uns davor verletzende Worte auszusprechen. Hilf du uns mit den Trauernden zu weinen und einfach für sie dazusein. Amen.

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| BERICHT

BERICHT |

Ich wusste nicht mehr ein und aus. Ich hatte ja nicht nur wirtschaftlich alles verloren, sondern vor allem die Liebe meines Lebens! Und ich hatte auch ein ganzes Stück meinen Glauben verloren, weil ich ja daran festgehalten hatte, dass Gott ihn heilt. Und dann hab ich schlichtweg zu Gott gesagt: “Weißt Du Gott, ich weiß, dass es dich gibt, aber von meiner Seite ist jetzt Sendepause. Ich ertrag dich einfach nicht mehr.” Ich wollte nichts mehr, ich wollte nur noch sterben.

"GOTT, WIR MÜSSEN REDEN!" Wenn der Schmerz die Seele zerreißt

Heidi Welsch führte ein Leben, von dem die meisten Menschen nur träumen können: keine Sorgen, ein schönes Haus und Geld und Luxus im Überfluss. Dazu eine glückliche Ehe mit einem äußerst erfolgreichen Immobilienmakler. Doch 2009 ändert sich plötzlich alles. Ihr Mann bekommt eine niederschmetternde Diagnose: Hirntumor - und zwar bösartig. Trotzdem vertrauen beide auf Gottes Hilfe.

In dieser Situation erinnert sich Heidi an Gott. Und obwohl dieser Glaube aus der Kindheit über die Jahre an Bedeutung verloren hatte, wird er ihr jetzt - in der Not - wieder zum Halt.

Das Wertvolle daran war eigentlich, dass mein Mann nach der Diagnose des zweiten Rezidivs, wirklich sein Leben in Jesu Hände gegeben hat. Das war für mich ein sehr, sehr markanter Punkt, weil ich einfach wusste: Egal was jetzt geschieht, er hat die Entscheidung jetzt getroffen und das hat mir Mut gemacht.

Und ich hab in dem Moment nur gedacht: Jetzt kann uns nur noch Gott helfen. Und Gott wird nicht zulassen, dass ich mit 33 Jahren meinen Mann verliere.

Ein dritter, diesmal inoperabler, Tumor bedeutet sechs Wochen später das Todesurteil für ihren Mann. Er stirbt im April 2011.

Heidi setzt alles daran, das Leben ihres Mannes zu retten. Die Kosten für private medizinische Behandlungen stürzen das Paar dabei fast in den finanziellen Ruin. Dann wird bei ihrem Mann ein zweiter Hirntumor festgestellt, wieder muss er operiert werden.

Ich hab gedacht, ich dreh' durch vor Schmerz. Ich hab wirklich geschrien, ich hab geheult. 8

benen Mann. Vier Stunden lang erzählt sie dem Paar ihre Geschichte und redet sich den Schmerz von der Seele. Und sie haben mächtig für mich gebetet und ich merkte schon während des Gebets, dass eine richtige Last von meinen Schultern fiel. Drei Jahre nach dem Tod ihres Mannes wagte Heidi das erste Mal wieder, ein Foto von ihm in die Hand zu nehmen. Und ich hab's angeschaut und ich hab fürchterlich losheulen müssen. Aber es war ein befreiendes Heulen. Ich hab dann Musik angemacht und plötzlich merkte ich, dass sich Freude in mir breitmachte. Ich hab keine Ahnung gehabt, wo diese Freude auf einmal her kam. Und dann wurde mir bewusst, dass Jürgen im Himmel, dass er bei Jesus ist und dass ich ihn eines Tages wiedersehen werde. Von dem Tag an konnte ich auch nachts wieder schlafen.

Drei Monate dauerte diese Phase. Heidi stürzte sich in die Arbeit und wollte die Trauer mit aller Kraft bekämpfen: Beruhigungsund Aufputschmittel, exzessiver Sport und 16-Stunden-Arbeitstage prägten ihr Leben. Der selbstzerstörerische Lebensstil und die verdrängte Trauer forderten schließlich ihren Tribut. Heidi wurde von Selbstmordgedanken gequält und schwere Panikattacken machten sie arbeitsunfähig. Doch erst als ihr Arzt sie in die Psychiatrie einweisen lassen wollte, verstand Heidi, wie ernst es um sie stand. Sie beschloss, mit ihrem Hund für fünf Monate in eine Ferienwohnung nach Rügen zu fahren. Sie hoffte, in der Stille den inneren Frieden wiederzufinden.

Heute macht sie anderen mit ihrer Geschichte Mut. Es gibt einen Weg aus den Depressionen, es gibt einen Weg raus aus der Trauer. Ich kann mir ein Leben ohne Gott nicht mehr vorstellen. Er ist für mich der engste Freund, der mir auch heute noch durch schwierige Situationen hilft und mir einfach Mut und Hoffnung gibt.

Ich hab gesagt: “Gott, ich glaube wir müssen reden.” Das sah so aus, dass ich Kilometer mit dem Hund gelaufen bin, losgeschrien hab, meine ganze Wut und mein ganzen Zorn Gott gegenüber wirklich rausgebrüllt hab.

Die ganze Geschichte von Heidi Welsch sehen Sie in der Sendung “Ich kann ohne meinen Mann nicht leben”

Heidi begann wieder den Dialog mit Gott zu suchen, ihr Zorn begann zu verschwinden. Als sie für ein Gespräch bei einem Pfarrer-Ehepaar anfragte, hatten die beiden nur noch einen Termin frei: den 19. August, der Hochzeitstag von Heidi und ihrem verstor-

cbndeutschland.org/verlust 9

| CLUB700 VORSCHAU

CLUB700 PROGRAMM-HIGHLIGHTS

CLUB700 VORSCHAU |

CLUB700 SENDEZEITEN

EHEKRISE IM PFARRHAUS | 07.10.-13.10. Pastorenehepaare sind Vorbilder, doch auch Ehen von Pastoren sind nicht vor Krisen sicher. Pat und Gayle lebten wie in einer Geschäftsbeziehung, die Ehe schien seit Jahren tot und wurde nur nach außen hin aufrecht gehalten. Bis kurz vor der Scheidung Gott zu ihnen sprach und sie auf einen Weg der Heilung schickte. (Moderation: Sabine Bhandari / Andreas Waldmann)

ICH DENK AN DICH, MEIN KIND | 14.10.-20.10. "Ich ging lächelnd auf Babyparties, aber innerlich war ich tot!" Eine Fehlgeburt zu erleben ist eine schmerzliche Erfahrung. Michelle verlor 5 Kinder. Sonjas Baby starb 3 Tage nach der Geburt. Lange verdrängte sie die Trauer. Doch beide Frauen schafften es, nicht an ihrem Schmerz zu zerbrechen, sondern neue Hoffnung zu finden. (Moderation: Sabine Bhandari / Andreas Waldmann)

PROGRAMM-VORSCHAU FOLGE IN DER WOCHE EHEKRISE IM PFARRHAUS 07.10. - 13.10. ICH DENK AN DICH, MEIN KIND

14.10. - 20.10.

UNSER SCHÖNSTER FAMILIENURLAUB



21.10. - 27.10.

GRENZEN ÜBERWINDEN | 04.11.-10.11.

GOTTESMÄNNER IN DER KRISE

28.10. - 03.11.

GRENZEN ÜBERWINDEN

04.11. - 10.11.

Geht nicht gibt's nicht: Ohne Arme und Beine auf den Kilimandscharo? Als Blinder zum Rundfunk? Kyle Maynard und Reinhard Walter ließen sich von ihren körperlichen Handicaps nicht einschränken. Zwei beeindruckende Geschichten, die Mut machen, dass Grenzen da sind, um gesprengt zu werden. (Moderation: Sabine Bhandari / Andreas Waldmann)

DER LANGE WEG ZUM GLÜCK 11.11. - 17.11.

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AM WENDEPUNKT DES LEBENS

18.11. - 24.11.

ICH KANN OHNE MEINEN MANN NICHT LEBEN

25.11. - 01.12.

CLUB700 AUF YOUTUBE!

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| ANDACHT

Ein Gott, der mit uns weint RAQUEL SCHWÄRZLER

“Jesus weinte.”

bildern und Gemälden mit einem sehr ausdruckslosen Gesicht. Er sieht schon fast kalt und emotionslos aus, jedoch glaube ich nicht, dass er das war. Denn in dieser Geschichte wird deutlich, dass er mit uns mitfühlen kann und dass er auch Emotionen wie Trauer mitempfindet. Obwohl er wusste, dass das nicht das Ende von Lazarus Geschichte ist, hat er Maria in ihrer Trauer nicht ermahnt mit einem “Reiß dich zusammen, ich habe das doch alles im Griff” oder “Wird schon wieder”. Er hat in diesem Moment mit ihr und den anderen Juden geweint. Er unterdrückte seine Gefühle nicht. Gott hat uns nicht als emotionslose Roboter gemacht, er kennt den Schmerz, den wir empfinden und die damit verbundenen schweren Gefühle des Verlustes oder der Trauer. Auch wenn die meisten von uns wahrscheinlich so aufgewachsen sind, ihre Emotionen zu unterdrücken und “stark” zu sein - “Ein Indianer kennt keinen Schmerz” wird auch oft schon zu Kindern gesagt - lehrt uns Gott in dieser Geschichte, dass es ok ist zu weinen. Und noch viel mehr: dass er mit uns weint.

Johannes 11,35

Dieser Vers sticht für mich in der Geschichte von Lazarus Tod im Johannes Evangelium am meisten raus. Als Jesus in Betanien ankam, um zum Grab von Lazarus zu gehen, kamen ihm die Schwestern Martha und Maria entgegen. Wenn wir uns das Ende der Geschichte ansehen, wissen wir, dass Jesus Lazarus wieder auferstehen lassen wird. Trotzdem berührte ihn in diesem Moment die Trauer von Maria: “Als nun Maria dahin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sprach zu ihm: ‘Herr, wenn du hier gewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.’ Als nun Jesus sie weinen sah und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, ergrimmte er im Geist und wurde erschüttert.” Johannes 11,33 Für mich ist das ein wunderschönes Zeichen des Mitgefühls von Jesus.

Er war vollkommen Gott, doch eben auch vollkommen Mensch, ein Mensch mit Emotionen.

In welcher Situation der Trauer Sie auch immer sich wiederfinden, sei es der Verlust eines geliebten Menschen oder Verletzungen aus der Vergangenheit, seien Sie gewiss, dass Jesus nah ist und mitfühlt.

Manchmal sehen wir Jesus in alten Kirchen12

Gottes TROST bei TRAUER Gott ist nahe denen die trauern! Nehmen Sie seinen Trost und seine Verheißungen für Ihr Leben in Anspruch:

Der Herr ist nahe denen, die zerbrochenen Herzens sind und hilft denen, die ein zerschlagenes Gemüt haben. Psalm 34,19

Selig sind die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Matthäus 5,4

Meine Seele ist stille zu Gott, der mir hilft. Psalm 62,2

Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil. Psalm 73,26

Ich bin nackt von meiner Mutter Leibe gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren. Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen; der Name des Herrn sei gelobt. Hiob 1,21

| THEMA

THEMA |

Trauer betrifft jeden Menschen irgendwann im Leben. Doch wie geht man richtig damit um? Was hilft und wie kann ich trauernde Menschen in meinem Umfeld unterstützen? - Ein Interview mit Yvonne Stüwe, Geprüfte psychologische Beraterin (vfp), Trauerbegleiterin, Paarberaterin

Es ist wichtig, diese Gefühle zuzulassen und Sie nicht zu unterdrücken.

Liebe Frau Stüwe: Was ist Trauer eigentlich? Trauer ist eine natürliche Reaktion mit Verlusten umzugehen. Sie ist ein Prozess, der dabei hilft, das Vergangene so in das heutige Leben zu integrieren, dass man mit dem Verlust weiterleben kann.

Wann brauche ich Hilfe?

Und warum trauern Menschen?

Zuwendung von Freunden und Familie ist für jeden Trauernden wichtig, um mit der neuen Lebenssituation klarzukommen. Wenn ich aber das Gefühl habe, die Trauer verändert sich nicht, die Intensität der Gefühle verebbt nicht mit der Zeit, ich kann auch nach Monaten oder gar Jahren nicht darüber sprechen oder gebe mir selbst die Schuld am Tod des anderen, wäre es gut sich professionelle Hilfe zu holen.

Da unser Leben der Veränderung und der Entwicklung unterworfen ist, gehören Abschied und Neubeginn fortwährend zu unserem Leben dazu. Trauer ist der Prozess, mit diesen Abschieden umzugehen. Wenn wir einen geliebten Menschen verlieren, ist der Verlust besonders gravierend, so dass die Reaktionen entsprechend heftig ausfallen. Wir trauern aber auch bei einer Trennung, einem größeren Umzug oder z.B. beim Verlust unserer Gesundheit.

Mit Abschieden umgehen EIN INTERVIEW MIT YVONNE STÜWE

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Wo finde ich Hilfe? Kirchengemeinden, Hospizvereine oder Trauerinstitute haben häufig verschiedene Angebote. Vielen hilft es z.B. gerade bei dem Thema Trauer, in eine Trauergruppe zu gehen, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und zu sehen, dass man nicht alleine in dieser Situation ist. Für manche ist aber auch ein Eins-zu-eins-Gespräch mit einem Trauerbegleiter oder Seelsorger die richtige Wahl. Dies gilt es, individuell

Wie kann man mit Trauer umgehen? Wenn wir einen nahestehenden Menschen verlieren, müssen wir zunächst begreifen, dass dieser Mensch tatsächlich endgültig und für immer fort ist. Dies geht mit vielen unterschiedlichen und oft widerstreitenden Gefühlen einher, wie z.B. Traurigkeit, Wut oder Angst.

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| THEMA

einmal mit dem eigenen Traurigsein oder der Wut oder Zukunftsangst zu konfrontieren. Man muss nicht immer fit und fröhlich sein, auch wenn uns die Gesellschaft das oft einredet.

herauszufinden. Wichtig ist, dass man sich wohlfühlt und sich öffnen mag, um von diesen Treffen zu profitieren.

Wie lange dauert Trauern? Ist Trauer irgendwann vorbei?

Wie kann man nach einem Verlust wieder ins Leben zurückfinden?

Nein, ganz vorbei geht die Trauer nicht, es gibt immer mal wieder Momente oder Situationen, in denen das Gefühl des Verlustes akut zurückkommt.

Für die meisten ist es hilfreich immer wieder darüber zu sprechen, um den Verlust zu verarbeiten. Und man sollte unbedingt auf das eigene Bauchgefühl hören, wann es z.B. richtig ist, Dinge vom Verstorbenen auszusortieren und wegzugeben, Möbel umzustellen oder die Wohnung zu wechseln.

Aber die Trauer verändert sich. Die Gefühle werden weniger heftig, die fröhlichen Zeiten werden länger, man gestaltet das Leben neu, ohne den anderen, und schaut wieder positiv in die Zukunft. Das kann je nachdem wie eng und langjährig die Beziehung war und auf welche Art der Andere gestorben ist, einige Monate bis einige Jahre dauern, in der Regel sehr viel länger, als die Umgebung glaubt.

Es gibt dafür keine Regel, die Trauernden wissen irgendwann, jetzt ist es soweit, jetzt ist es richtig. Inwieweit kann der Glaube helfen, Trauer zu verarbeiten?

Wie kann man mit dieser Spannung umgehen, einerseits den normalen Alltag zu haben, aber eigentlich voller Trauer zu sein?

Der Glaube daran, dass der Verstorbene bei Gott ist, kann gläubigen Trauernden ungemein helfen. Natürlich ist der eigene Verlust dadurch nicht geringer, aber der tröstende Gedanke, dass es dem Anderen gut geht, dass er nur vorausgegangen ist, hilft bei der Verarbeitung. Leider führt Trauer manchmal auch zu einer Glaubenskrise, einem Hadern mit Gott, dass ER den Tod zugelassen hat und ER einem den geliebten Menschen genommen hat.

Der normale Alltag kann auch hilfreich sein, weil er erstmal Struktur in einem völlig auf den Kopf gestellten Leben bedeutet. Wichtig ist, sich abseits der Zeiten, in denen man funktionieren muss, sich Raum und Zeit zu geben, den Gefühlen freien Lauf zu lassen. Und sich zu trauen, die Umgebung auch 16

Ratschläge sollte man hingegen vermeiden.

Wie gehe ich mit Menschen in meinem Umfeld um, die einen Verlust erlitten haben? Zuhören, Hilfe anbieten, aktiv auf den Trauernden zugehen. Die meisten Trauernden leiden darunter, dass sich plötzlich niemand mehr meldet, so dass zu dem eigentlichen Verlust auch noch der Verlust vieler Freunde hinzukommt.

Welchen Rat geben Sie Trauernden als Expertin? Es gibt keine Regel, wie man richtig trauert, deshalb, alles was sich richtig oder hilfreich anfühlt, ist in Ordnung. Sie können nichts falsch machen, solange Sie ihre Gefühle zulassen. Hören Sie auf ihre innere Stimme, die Stimme Gottes, nicht darauf, was andere für richtig halten.

Was tröstet? Was hilft gar nicht? Es hilft, einfach da zu sein. Wenn man nicht weiß, was man sagen soll, ruhig zugeben, dass einem gerade die Worte fehlen, das ist hilfreicher, als wenn man irgendwelche Phrasen wie „Kopf hoch, das wird schon wieder“ oder „die Zeit heilt alle Wunden“ von sich gibt. Und dem Trauernden Angebote machen, z.B. zur gemeinsamen Freizeitgestaltung und sich auch von einem momentanen Nein nicht entmutigen lassen, sondern es wieder versuchen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Yvonne Stüwe, Geprüfte psychologische Beraterin (vfp), Trauerbegleiterin, Paarberaterin

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| CBN HUMANITÄR

CBN HUMANITÄR |

Weil die Elenden Gewalt leiden und die Armen seufzen, will ich jetzt aufstehen, spricht der HERR, ich will Hilfe schaffen dem, der sich danach sehnt. Psalm 12,6 Ohne Hörgerät fiel es YongQiang schwer sich mitzuteilen.

sagten, dass er deshalb nicht in der Schule bleiben kann. “Der arme Junge. Wie würde er denn sonst jemals arbeiten können? Ich hatte Angst, dass er als Bettler enden wird.”

EIN HÖRGERÄT FÜR YONGQIANG Zeit gehupt, aber YongQiang konnte ihn ja nicht hören.”

Der kleine YongQiang aus China ist ein aufgewecktes Kind. Doch weil der Junge taub ist, ist seine kindliche Energie ziemlich gefährlich für ihn. Er lebt bei seinen Großeltern, nachdem es seinen Eltern zu schwer fiel, für ihn zu sorgen. Oma und Opa Ming kümmern sich liebevoll um ihren Enkel.

Der Junge erholte sich von dem Unfall, aber die Herausforderungen blieben. “Er wurde richtig sauer, wenn wir ihm nicht gegeben haben, was er wollte. Und er schloss sich in seinem Zimmer ein. Er konnte mir ja nicht erzählen, was in ihm vorgeht.” Oma Ming hatte große Angst, dass er sich vielleicht eines Tages umbringen würde. Die Großeltern sparten ihr ganzes Geld, um YongQiang ein gebrauchtes Hörgerät zu kaufen und ihn in einer Schule anzumelden. Opa Ming war enttäuscht als er trotzdem nichts hören konnte und die Lehrer

“Er möchte immer all das machen, was sein Opa macht. Aber weil er nicht hören und sich nur schwer mitteilen kann, gerät er schnell in bedrohliche Situationen. Wir sind alt und können da nicht immer mithalten. Einmal wurde er von einem Motorroller angefahren”, erzählt Oma Ming. “Der Fahrer hat die ganze 18

Sonne in unser Leben gebracht haben. Und dass Sie meinem Enkel eine bessere Zukunft schenken!”

Als CBN auf die Familie aufmerksam wurde, kauften wir ein neues Hörgerät für YongQiong. Seitdem ist vieles anders! Oma Ming ist dankbar: “Er kann nun alles hören, auch wenn die Autos hupen. Er hat sich so verändert. Man merkt jetzt auch, dass er sich geliebt fühlt.” Und Opa Ming ist stolz auf seinen Enkel: “Ich freue mich so sehr über jedes neue Wort, das er jetzt lernt. Vielen Dank, dass Sie so viel

Oma Ming ist dankbar für das neue Hörgerät, endlich kann YongQiang richtig hören.

Gemeinsam können wir noch vielen weiteren Menschen helfen, die keine andere Hilfe bekommen. Sie ermöglichen, dass ganze Familien, die in Armut gefangen sind, neue Hoffnung schöpfen und eine bessere Zukunft bekommen.

Weitere Informationen: CBNDEUTSCHLAND.ORG/PARTNERSCHAFT 19

| CBN HUMANITÄR

TEAMVORSTELLUNG |

Singende Kinderherzen

Sommercamps für bedürftige Kinder “Sei ein lebend’ger Fisch, schwimme doch gegen den Strom…” - Erinnern Sie sich an christliche Kinderlieder aus Ihren jungen Jahren, die in Sonntagsschule, Jungschar oder auf Freizeiten gesungen wurden? CBN Deutschland hat in diesem Sommer drei Sommerlager unterstützt, zu denen Kinder eingeladen wurden, die aus schwierigen Familienverhältnissen kommen. Für einige war es der erste richtige Urlaub in ihrem Leben. Die Kinder im Alter von 8-12 und Jugendliche im Alter von 13-17 Jahren erlebten eine besondere und prägende Zeit in Norddeutschland und Italien. Auf den Freizeiten lernten die Kinder z.B. viel über das Thema Vergebung und ihre Identität in Gott. Es wurde gesungen, gespielt, gebastelt und viel Sport gemacht. Die meisten von ihnen waren vorher noch nie in einer Kirche oder Gemeinde. Wir haben viele tolle Zeugnisse gehört, die wir gerne mit Ihnen teilen möchten. Ein Junge, der vorher nie in einer Kirche war und noch zu Beginn der Freizeit sehr aggressiv schien, machte in den acht Tagen eine wahre Veränderung durch. Er betete am Ende der Freizeit sogar zu Jesus. Und er betete nicht nur für sich, sondern auch für seinen Freund. Ein anderer Junge war so begeistert von den Andachten, dass er unbedingt mehr Bibelgeschichten hören wollte. Die Mitarbeiter berichteten, dass viele Kinder auch heute noch immer die Lieder singen, die sie auf der Freizeit gelernt haben. Ein Mädchen aus der Türkei 20

etwa hörte wohl nicht mehr auf das Lied “Geh unter der Gnade” anzustimmen. Ein weiteres Mädchen fragte nach dem Camp: “Können wir bitte noch einmal von vorne anfangen?” Die Freizeiten waren ein großer Segen für viele junge Herzen, zu denen Gott in dieser Zeit sprechen konnte. Unsere Vision, nämlich Jesus im deutschsprachigen Raum bekannt zu machen - und zwar auch durch unsere humanitäre Arbeit - konnte so wieder ein Stück weiter verwirklicht werden. "Aber Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich. " Matthäus 19,14

Wir sagen DANKE für Ihre treue Unterstützung! Gott segne Sie!

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WIR EMPFEHLEN KIND



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"Darum tröstet euch untereinander und einer erbaue den andern..."

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1. Thess 5,11

Bade–Bücher mit WOW–Effekt Kinder–Geschenk für die Badewanne Mit den kleinen Bilderbüchern entdecken schon die Kleinsten spielerisch die Welt der Bibel, denn: wenn die Seiten nass werden, färben sich weiße Flächen bunt – und das sorgt für großen Überraschungsspaß in der Badewanne! Nach dem Trocknen sind die Flächen wieder weiß und man kann von vorne beginnen. Verlag: SCM R.Brockhaus Noah geht baden Artikelnr.: 228863000 Jona geht baden Artikelnr.: 228862000

Aufstehen, Kilt richten, weiterkämpfen John McGurk

Mitten aus dem Leben Wenn ein Sturm deine Welt aus den Angeln hebt Arne Kopfermann

Diese Biografie ist ein Glaubenszeugnis und eine echte Ermutigung. Als Kind erlebt John McGurk die Hölle. Doch dann lernt er seinen Retter kennen! Heute ist der Schotte weltweit als Sportler im Einsatz, immer mit der guten Botschaft im Gepäck: Gott rettet Kinder! Verlag: SCM Hänssler Artikelnr.: 395931000

Durch einen Autounfall verlieren Arne Kopfermann und seine Frau ihre 10-jährige Tochter Sara. Hier erzählt er seine Geschichte mit all ihren erschütternden, aber auch wundersamen Momenten. Sein Bericht geht unter die Haut, weil er es schafft, das auszudrücken, was so schwer in Worte zu fassen ist. Ein Buch für alle, die angesichts eigener Verlusterfahrungen verzweifelt resignierend, aber auch hoffnungsvoll kämpferisch den Weg zurück ins Leben suchen - und für die, die solche Menschen begleiten. ISBN: 978-3-95734-237-9 Gerth Medien

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