Data Loading...

Falter 21_20 Flipbook PDF

Falter 21_20


1,154 Views
405 Downloads
FLIP PDF 14.61MB

DOWNLOAD FLIP

REPORT DMCA

MEINUNG

Nina Horaczek: Das grüne Regierungsdilemma

POLITIK

MEDIEN

24-Stunden-Pflege und Corona

Robert Stoppacher: Der Mann hinter den ORF-Talks tritt ab

FALTER

€ 4,60 Nr. 21/20 20.5.20 Programmzeitraum: 22.5. bis 28.5.20

S TA D T L E B E N

LANDLEBEN

FA LT E R :W O C H E

Die Beisln sperren auf

Wenn sich Grenzen schließen: eine Fotoreportage aus dem Ländle

Kultur während der Corona-Krise und Online-Events

KULTUR

IN NOT

Österreichs Kunstszene steht vor dem Ruin, das hat weitreichende Folgen. Die neue grüne Kulturstaatssekretärin erbt enorme Probleme

FOTO: GEOFF C ADDICK/AFP/PIC TUREDESK ANZEIGE

Moments Musicaux aus dem Wiener Konzerthaus

mit Martin Grubinger, Ankathie Koi, Thomas Gansch, Michael Schade u. v. m.

21

Streamin au s d e m g s leeren Großen Saal

jeden D

i, D o & So 19.00 U hr

zuhaus.at  Alle Infos unter konzertzu

9 004654 046668

Falter mit Falter: Woche Falter Zeitschriften GmbH, Marc-Aurel-Straße 9, 1011 Wien WZ 02Z033405 W Österreichische Post AG Retouren an Postfach 555, 1008 Wien laufende Nummer 2751/2020

€ 4,60

Der

OnlineShop

mit Prinzipien. Über 1,5 Mio. Bücher, DVDs & CDs mit gutem Gewissen bestellen faltershop.at

I N H A L T   :   W I R Ü B E R U N S   F A L T E R 2 1 ∕  2 0    

23

12

F A L T E R  & MEINUNG 4 Leserbriefe 5 Armin Thurnher 6 Nina Horaczek,

Florian Klenk, Raimund Löw 8 P.M. Lingens, Impressum 9 Isolde Charim, Melisa Erkurt 

POLITIK 12 Die Not rumäni-

scher und slowakischer Pflegerinnen 15 Wie die Post Grundwehrdiener unter unwürdigen Bedingungen unterbringt 16 Die Jagd nach dem Covid-19-Impfstoff 18 Ein schwerbehindertes Kind wird im Lockdown isoliert 20 Die Panne von Sebastian Kurz – eine Rekonstruktion  MEDIEN 23 Interview mit ORF-

Debattenchef Robert Stoppacher FEUILLETON 26 Was braucht die

Kulturpolitik jetzt?  

3

Reise nach Nirgendwo

Robert Stoppacher

Corona hat das Schlaglicht auf die 24-StundenBetreuung geworfen. In der Branche herrschen Wut und Erschöpfung.

Der langjährige ORF-Debatten-Verantwortliche (Im Zentrum, Runder Tisch) geht in Pension. Ein Bilanzgespräch.

44

4

Wenn das Rotlicht ausgeht

Musik in der

Für Prostitutionslokale gilt nach wie vor das Betretungsverbot. Viele Sexarbeiterinnen treibt das in große Not und die Illegalität.

Der WienerliedMacher

FALTER : WOCHE

Roland Neuwirth

im Interview über Corona, neue Ideen und seinen runden Geburtstag.

P O R T R ÄT- F O TO S KO LU M N E N U N D KO M M E N TA R E I M H E F T: K AT H A R I N A G O S S OW; F O TO S: BA R BA R A TÓ T H , H E R I B E R T CO R N , LU K A S B E C K , PR I VAT (2)

28 Ex-Kulturminister

Rudolf Scholten im Gespräch 29 Nachruf auf Dietmar Steiner 30 Neue Bücher, neue Platten 31 Künstlerlokale im Belvedere 34 Corona-Essay von Franzobel 35 Ecke der Ermunterung 36 FeuilletonSchlussseite  STADT LE B E N 38 Reportage: Wiens

Wirte sperren auf

41 Beisl 42 Blick nach

Paris, RadverkehrsAvantgarde 44 Rotlicht und Corona 46 Kulinarischer Grätzel-Rundgang 48 Gerichtsbericht  LANDLEBEN 50 Fotoessay von der

Schweizer-Vorarlberger Grenze

KOLUMNEN & ZOO 54 Phettbergs Predigt-

dienst, Doris Knecht, Heidi List, Fragen Sie Frau Andrea 55 Falters Zoo, Peter Iwaniewicz – Das Tier der Woche

Köpfe der Woche   Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Der Journalist Jan-Philipp Möller lebt am Bodensee und berichtet seit 20 Jahren für TV, Radio und Print aus dem Inund Ausland. Für den Falter beleuchtet er den Besuch des Bundeskanzlers im Kleinwalsertal. S E I T E 2 0 Dietmar Steiner ist vergangene Woche 68-jährig gestorben. Der Gründungsdirektor des Architekturzentrum Wien war einst auch Falter-Autor. Den Nachruf hat Maik Novotny verfasst. SEITE 29

Der Vorarlberger Fotograph Miro ­Kuzmanovic wuchs am Rheinufer auf, an einer Grenze, die sich nie als solche anfühlte. Die physische Grenzwerdung durch die Corona-Krise hat er über Wochen festgehalten. S E I T E 5 0

Errata  Unsere Fehler Falsche Details Das Ibiza-Video wurde am 17. und nicht, wie fälschlicherweise im Falter 20/20 stand, am 18. Mai 2019 veröffentlicht. Bei der Aufnahme war Strache nicht Vizekanzler, sondern Nationalratsabgeordneter. Seine Partei heißt Die Allianz, und nicht die Alternative für Österreich. Falscher Buchstabe Jene Familie, die an den Verein Austria in Motion spendete, heißt Turnauer und nicht Thurnauer.

Nachrichten aus dem Inneren   Wir über uns ie Wurzeln des Falter liegen bekanntlich in der Zeit der D Arena-Besetzung. Lange Haare, freie Liebe, endlose Diskussionen. Streitigkeiten wurden per Friedenspfeife gelöst. So

stellt man sich das als Spätgeborene zumindest vor. Die Zeitzeugenberichte älterer Kollegen beflügeln die Fantasie zusätzlich: So verwegen und frech sei man gewesen, habe jede Nacht wilde Partys gefeiert, die sogar Martin Ho den Schlaf rauben würden. Und war trotzdem motiviert, tagsüber die Herrschaftsverhältnisse infrage zu stellen. Was damals unglaublich harte Arbeit war. („Wir haben noch richtig recherchiert, ohne Google.“) Und heute? Der Falter hat sich professionalisiert, sagen die einen. Er wird schließlich von wichtigen Menschen gelesen – zum Beispiel von Ihnen, besten Dank! Die nächste Generation sei einfach nur langweilig, behaupten die anderen. Rauchverbot und Videokonferenzen, gebügelte Hemden und akkurate Stirnfransen, Balkonblumen und Hühnerstall. Na und? Wir sind halt gerne brav, könnten wir nun trotzig behaupten und die Schuld auf die Leistungsgesellschaft schieben. Die Wahrheit ist aber: Lieber trinken wir nach Redaktionsschluss joggend einen Zellerneuerungssmoothie. Und überlegen uns dabei, welche wilden Geschichten wir einmal den jüngeren Kollegen erzählen.  ANNA GOLDENBERG

Aus dem Verlag   Neu und aktuell Nationalpark Donau-Auen Die Auen zwischen Wien und Bratislava sind eines der letzten großen Flußauengebiete Mitteleuropas und als Nationalpark geschützt. Das neue Buch stellt die seltenen Tiere und Pflanzen darin vor und präsentiert Wanderrouten durch das Erholungsgebiet. 176 Seiten, € 19,90, faltershop.at

4   F A L T E R 2 1 ∕  2 0   A N U N D Ü B E R U N S  

Post an den Falter Wir bringen ausgewählte Leserbriefe groß und belohnen sie mit einem Geschenk aus dem Falter Verlag. Andere Briefe erscheinen gekürzt. Bitte geben Sie Ihre Adresse an. An: [email protected], Fax: +43-1-53660-912 oder Post: 1010 Wien, Marc-Aurel-Straße 9

vate, gewinnorientierte Häuser, gebraucht. Im Übrigen bin ich der Meinung, dass jegliche Gesundheitseinrichtungen nicht in private Hände gehören, da sich der Fokus zwangsläufig Richtung Wirtschaftlichkeit verschiebt. Das tut weder den Menschen noch dem Gesundheitssystem gut.

Betrifft: „Wie die EU dem deutschen Tod entrinnt“ von P.M. Lingens, Falter 20/20

Peter Michael Lingens ist zuzustimmen, dass das Urteil des deutschen Verfassungsgerichts auf einem Verständnis von Ökonomie aufbaut, das mehr einer Fantasiewelt denn der realen entspricht. Es wäre jedoch eine verpasste Chance, bliebe das Urteil, wie der Autor hofft, folgenlos. Rückt es doch, beabsichtigt oder nicht, zumindest drei wichtige institutionelle Aspekte der EU ins Scheinwerferlicht. Erstens entblößt es die jahrzehntelange Selbsttäuschung der europäischen Wirtschaftspolitik. Wer den Euro als Gemeinschaftswährung beibehalten will, kann nicht darauf beharren, dass die EZB keine Staatsfinanzierung betreiben darf, und gleichzeitig eine gemeinsame Finanzpolitik ableh-

Podcast & Falter-TV

FALTER

Radio

DR . ANGELIK A ROHRLEITNER

8042 Graz DER PODCAST MIT RAIMUND LÖW

Als Reaktion auf P.M. Lingens’ Kommentar zum Urteil des deutschen Verfassungsgerichts beleuchtet unser Leser Andreas Maschke drei institutionelle Aspekte der EU

Betrifft: „Sandiger Weg zum Knödelglück“ von Katharina Seiser, Falter 18/20

www.falter.at/radio Der Podcast mit Raimund Löw www.falter.tv

Mit Ihrem Rezept für die Spinatknödel haben Sie meiner Frau und mir zu einem fantastischen Mittagessen am Muttertag verholfen. Die Knödel haben wunderbar geschmeckt, und wir bedanken uns ganz herzlich für Ihr Rezept. Übrigens bin ich sehr froh, ein Falter-Abonnement zu haben.

Bereits online auf Falter Radio Scheuba fragt nach … bei Claus Pándi War die Corona-Massenparty im Kleinwalsertal eine Kunstperformance, fragt Kabarettist Florian Scheuba. Und fragt bei Claus Pándi nach: Bleibt die Kronen Zeitung das halbamtliche Tagblatt Österreichs?

PE TER BE T Z & CHARLOT TE FELDER

Wien 16

Betrifft: „Der Philanthrokapitalismus des Bill Gates“ von I. Charim, Falter 20/20

„Die Wohltat ist das Ersaufen des Rechts im Mistloch der Gnade“, zitiert unser Leser Walter Mitterbauer den Schweizer Pädagogen Pestalozzi

WALTER MIT TERBAUER

Leeds, Vereinigtes Königreich

Betrifft: „Worüber Wien … staunt: Michael Häupl“, redaktionell, Falter 20/20

Ich bezweifle, dass Wien über das Erschlanken des erkrankten Michael Häupl „staunt“. Ich staune über den Zynismus dieser Meldung. Wien 10

Betrifft: „Wir sind es! Erinnerung an Ibiza“ von A. Thurnher, Falter 20/20

Natürlich sind wir es! Endlich schreibt das mal wer. Danke, Armin Thurnher! ROBERT ELLMERER

2380 Perchtoldsdorf

Betrifft: „Patient nicht stabil“ von L. Matzinger, Falter 20/20

Es scheint mir ein bisschen dürftig, wenn Fr. Bogner-Strauß meint, man könnte mit Empfehlungen in Covid-19-Hotspots wie Pflegeheimen der Situation gerecht werden. Hier hätte es klare Richtlinien, auch für pri-

Donnerstag, 21.5. – Falter Radio & W24 Freitag, 22.5. – Falter TV Wirtschaft in Not. Welche Optionen hat Österreich? Wie sieht die Wirtschaftsstrate­gie von Türkis-Grün aus? Zu hören: Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina (SPÖ), Margit Schratzenstaller (Wifo), Publizist Robert Misik, Ökonom Lukas Sustala (Agenda Austria)

5023 Salzburg

Betrifft: „Schulden, Spenden, Spesen“, redaktionell, Falter 37/19

ANDREAS MASCHK E

ILSE PANAGIOTAK IS

Ferdinand Lacina, Margit Schratzenstaller, Robert Misik, Lukas Sustala

Unser Leser Gottfried Siehs macht einen bemerkenswerten Vorschlag, um Parteien davon abzuhalten, ihre Wahlkampfkosten zu überschreiten

Gratulation an den Falter! Nachdem die ÖVP die Authentizität der Papiere zu den Wahlkampfkosten geleugnet und sogar eine Klage eingebracht hatte, musste sie jetzt ihre Echtheit bestätigen. Offen bleibt für mich die Frage nach den Konsequenzen: Wenn ein Sportler sich mit illegalen Mitteln (Doping) einen Vorteil verschafft hat, wird er gesperrt und Medaillen werden ihm aberkannt. Die ÖVP kam mit einer Strafe davon, die offenbar bereits in den Wahlkampfkosten mit einberechnet war. Wenn man davon ausgeht, dass diese illegalen Mittel ein paar Prozent mehr an Stimmen gebracht haben, bedeutet das ja auch eine höhere Parteienförderung. Könnte da unterm Strich sogar ein Plus herauskommen? Wenn bei einer Überziehung der Kosten um zehn Prozent automatisch zehn Prozent der Stimmen abgezogen würden (passende Zahl jeweils einsetzen), würde dieser Spuk sofort aufhören! GOT TFRIED SIEHS

6020 Innsbruck

Samstag, 23.5. – Falter Radio Sexarbeit und Corona ist Thema im Falter Salon, dem Podcast für Stadt und Kultur. Mit Domina Shiva Prugger und Eva van Rahden (Sophie Beratungszentrum)

Der Falter  Auf allen Kanälen

nen. Zumindest eines der beiden braucht es. Zweitens wirft das Urteil die Frage nach der demokratischen Kontrolle der Geldpolitik auf und zwingt zur Auseinandersetzung über deren Ziele. Zentralbanken gehören zu den mächtigsten Institutionen unserer Zeit. Eine öffentliche Debatte über ihre Rechenschaftspflicht und ihr Mandat ist überfällig. Das Modell der unabhängigen Zentralbank ist heute noch mehr aus der Zeit gefallen als zu seiner Entstehung in den 70ern und 80ern des letzten Jahrhunderts. Drittens regt das Urteil dazu an, darüber nachzudenken, wer dem Europäischen Gerichtshof in seiner Rechtsprechung Grenzen aufweisen kann und soll. Das soll keine Ermunterung an die Orbáns und Kaczyńskis sein. Die gerade in Wirtschafts- und Sozialfragen oftmals stark liberalisierende Rechtsprechung des EuGH ist jedoch zu Recht schon oft von progressiven Kräften scharf kritisiert worden.

Der von Ihnen verwendete (geprägte) Begriff des Philanthrokapitalismus zeigt einprägsam den Zusammenhang zwischen diesem und der damit verbundenen Steuervermeidung. Auf Kosten der Allgemeinheit werden Wünsche Einzelner verfolgt, und die Spendenempfänger nehmen die Spende dankbar und medienwirksam entgegen. Die Politik, die ja dadurch weniger Mittel zur Verfügung hat, bedenkt die Spender mit Ehrungen und Lobpreisungen. Ja, vielfach werden Institutionen aufgefordert, Handlungen zur Lukrierung von Spenden zu setzen weil das Steuergeld fehlt. Verrückter geht’s wohl kaum mehr. Der deutsche Satiriker Georg Schramm hat dazu ein Wort von Johann Heinrich Pestalozzi vor dem Vergessen bewahrt, der zu dieser Situation den treffenden Satz prägte: „Die Wohltat ist das Ersaufen des Rechts im Mistloch der Gnade.“ Wobei zur Gnade zu bemerken wäre, dass diese nur unverdient gewährt werden kann, weil darauf kein Anspruch besteht.

Berti Blockwardt Superstar Nikolaus Habjans Berufsanrainer analysiert das Wesen des Künstlers („faul“), während Dr. Staißbeyn ein Komplott aufdeckt: Regierungsfeinde schickten einen Kurz-Doppelgänger ins Kleinwalsertal. Kultverdächtig

F O TO S: A PA /G E R T EG G E N B E RG E R /BA R BA R A G IN DL , PR I VAT, FA LT E R .T V

Der Autor ist Doktorand an der University of Leeds

THURNHER

FALTER 21 ∕ 20

5

Seinesgleichen geschieht Der Kommentar des Herausgebers

Ein Jahr Ibiza und das Debakel des politmedialen Österreich ie vergangenen Tage boten uns ein Triptychon politmedialer Verkommenheit. Das politmediale Österreich machte sich wieder einmal kenntlich und zeigte, dass ihm eine Blamage nicht genügt, es muss sich mit der gleichen Blamage wieder und wieder blamieren. Wir sind so peinlich, aber das reicht uns nicht. Das Ibiza-Video, dessen einjähriges Erscheinen medial zu feiern war, geriet zu einem Offenbarungseid. Am Donnerstag vergangener Woche traf Sebastian Kurz in Mittelberg/Kleinwalsertal ein, zu einem Besuch, der raffiniert genug angesetzt war. Das Kleinwalsertal ist deutsches Zollausschlussgebiet, gehört aber zum Staat Österreich und zum Bundesland Vorarlberg. Es ist nur von Deutschland aus zu erreichen, wurde also durch die Verkehrsbeschränkungen der vergangenen Wochen vollends zur Enklave. Kurz ließ durchsickern, er habe sich bei Angela Merkel mächtig für die Kleinwalsertaler ins Zeug gelegt (Vergesst mir meine Kleinwalsertaler nicht!) und dafür sogar Zoff mit seinem Ex-Busenfreund Markus Söder riskiert, dem bayrischen Ministerpräsidenten, mit dem er einst die glänzende Anti-Migrationsachse München-Wien-Budapest gebildet hatte. Wie wandelbar ist die Politik! Kurz witterte einen Publicity-Erfolg, der da lauten sollte: Ich habe die Deutschland-Route geöffnet! Blühe auf, Kleinwalsertal!

D

FOTOS: APA/BARBAR A GINDL/HELMUT FOHRINGER/HANS PUNZ

Auch die Kleinwalsertaler rochen den Braten, der ihnen vom

Ballhausplatz aus ins Rohr geschoben worden war, und bereiteten ihrem Fürsten Kurz einen huldvollen Empfang. Leider ging dabei einiges schief, das sich sprachtechnisch nachträglich nicht mehr gut zurechtrücken ließ. Eine Menge von 150 unmaskierten Menschen versammelte sich und drängte sich an den Kanzler. Hingerissen ob des Volkes Ehrerbietung, ließ dieser immer wieder seinen Chauffeur anhalten, um Huldigungen entgegenzunehmen. Dann dämmerte ihm, dass er mit seinem Ramatamer Nehammer seit Wochen gegenteilige Propaganda betrieben hatte: Wer nicht Abstand halte, sei ein Gefährder, ein Mörder gar. Ansammlungen von über zehn Menschen hatte er gerade verboten. Da waren sie nun, die maskenlosen 150 Kleinwalsertaler, streckten ihm die Hände entgegen, jubelten und lechzten danach, den Saum seines Gewandes zu berühren. Dort waren die Fotografen, dort stand ein spontan aus dem Boden geschossener Rednerbaldachin. Man sah, dass dem Kanzler unwohl wurde, er versuchte, sich in den Vordergrund und zugleich beiseite zu drücken, Abstand zu halten und zugleich nicht Abstand zu halten. Wascht mir den Pelz, Kleinwalsertaler, rief er, aber macht mich nicht nass! Und er machte sich nass. Er zeigte sich als klägliche Figur, hin- und hergerissen zwischen dem Zweck, Popularität zu schinden, und seiner moralischen Glaubwürdigkeit als Corona-Mahner, die dahinschmolz wie Schnee in der Kleinwalsertaler Maisonne. Ich dachte an Bruno Kreisky, einen anderen Kanzler mit großer Popularität. Als der in Kärnten von Reaktionären und Nazibuben bedrängt wurde, weil er zweisprachige Ortstafeln wollte, wurde ihm geraten, einen Saal voll solcher Rabauken, in dem er sprach und die ihn einen „Saujuden“ nannten, durch den Hintereingang zu verlassen. Kreisky richtete sich auf und sprach: „Ein österreichischer Bundeskanzler verlässt ein Haus nicht durch die Hintertür!“ Sebastian Kurz, wäre er ein Kanzler, hätte sich in Mittelberg in die Mitte der Stiege gestellt, sich unter dem Baldachin aufgerichtet und zum Bürgermeister, zum freundlich und verlegen lächelnden Landeshauptmann und zum Volk folgendermaßen gesprochen: „Meine Damen und Herren, Sie kennen unsere strengen Maßregeln. Ich ersuche Sie, sich daran zu halten. Zerstreuen Sie sich bitte, halten Sie Abstand, und verstehen Sie, dass auch für Mittelberg jene Anordnungen gelten, die wir ganz Österreich auferlegt ha-

ARMIN THURNHER ist Mitbegründer, Herausgeber und Chefredakteur der Wiener Wochenzeitung Falter

Ist es möglich, dass Medien gegen das Diktat der Quote handeln? Es ist nicht nur möglich, manchmal ist es notwendig. Aus Gründen der Moral



ben. Danke und auf Wiedersehen.“ Aber er versagte, druckste herum und wird uns für immer als ein Mann im Gedächtnis bleiben, der keinen moralischen Kompass in sich trägt, sondern sein Verhalten stets nur nach dem ausrichtet, was seine Berater und er als opportun empfinden. Dass er am Tag danach, als böse Kommentare erschienen, auch noch den Chefredakteur der Kleinen Zeitung anrief, um sich zu beschweren, und zwar mehrfach, hat dieser dankenswerterweise öffentlich gemacht. Es zeigt, worum es Kurz ausschließlich geht: um sich und sein Image. Kurz ist ein haltloser Opportunist, der anderen Wasser predigt, während er selbst Wein trinkt. Der linke Flügel des Triptychons verblasst neben diesem Mittelteil. Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek, die richtige Politikerin am falschen Platz, trat ab. Grünen-Chef Werner Kogler trifft die Culpa in eligendo, und diese Schuld zeigt, dass die Grünen entweder die Kultur sträflich unterschätzten und nicht verstanden, dass Künstler, wenn sonst nichts, immerhin Multiplikatoren sind. Oder dass sie glaubten, diese Klientel eh im Sack zu haben. Moralisch gesprochen: Hybris, Überheblichkeit, so oder so. Kogler bestellte Lunacek als erfahrene rechte Hand in anderen politischen Dingen; die Kultur sollte sie so mitnehmen. Das ging nicht gut, ihr Abgang war verständlich, die Umstände grausam. Nicht nur traf der Zorn der Künstlerinnen und Künstler Lunacek sehr hart, sie machte ihren Abgang ausgerechnet in dem Augenblick bekannt, als der Kanzler sich in die Kleinwalsertaler Bredouille gebracht hatte. Schon war die Öffentlichkeit abgelenkt, und die Türkisen konnten weiter im Hintergrund gegen den Gesundheitsminister intrigieren, den beliebtesten Grünen. Der rechte Flügel des Triptychons zeigt Heinz-Christian Stra-

Triptychon der politmedialen österreichischen Immoralität: Strache, Kurz, Lunacek – Dummfrechheit, Doppelmoral, Hybris

Quelle:

¦ Hubert Patterer: Kleine Zeitung, Morgenpost vom 18.5.

Der Autor digital: Tägliche Seuchenkolumne: falter.at Twitter: @arminthurnher

che. Ein Jahr Ibiza. Der Mann, der sich dort politisch für alle Zeit unmöglich gemacht hatte, Österreichs Leitmedien machten ihn wieder möglich. Kronen Zeitung, Österreich, der ORF – alle spekulierten auf Aufmerksamkeit. Die Zeitungen setzten Strache aufs Titelblatt, die Krone tat innen halbkritisch, Fellner schmiss sich an seinen Haberer heran, aber den Preis für Arroganz und Dummheit errang der ORF. Er lud Strache zu einer Diskussionssendung ein, die unter dem vertrottelten Motto „Die Qual mit der Moral“ stand. Straches Diskussionspartner waren über jeden Zweifel erhaben, aber was sollten sie schon machen, wenn ihnen der leibhaftige Zweifelhafte gegenübersaß? Es war auch keiner da, der Strache aus Kenntnis des Videos hätte widersprechen können. Der ORF lud niemanden von der Süddeutschen Zeitung oder vom Spiegel ein. So konnte Obermanipulator Heinz-Christian Strache fast unwidersprochen behaupten, es sei „ein manipulatives Bild über seine Person erzeugt worden“. Aber das war nicht einmal das Wichtigste. Das Wichtigste war, dass der ORF Strache 760.000 Seher servierte. Dazu 2,5 Millionen Leserinnen von Krone bunt, und der Mann, der in der Politik nichts mehr verloren haben darf, ist wieder da. Dass die Moderatorin die alten Fehler beging, die man schon bei Jörg Haider machte, etwa einen Rechtsextremen aufzufordern, sich zu schämen, zu bessern und dergleichen, war nur läppisches Beiwerk. Dazu die Totalblamage der Krone, die vor jenem Mann einknickte, der sie an die Russen verkaufen wollte – das mediale Österreich hat ein Jahr nach Ibiza gezeigt, dass es nicht nur „so ist“. Nein, es ist schlimmer. Unbelehrbar. Arrogant. Dumm. Ein Journalismus, der sich nicht mehr die moralische Grundtugend zugesteht, Nein zu sagen, Nein zur Quote, kann nur mehr verkommen genannt werden. Österreichs Leitmedien sind verkommen. Der schwarze Ibiza-Sonntag war ihr bisher unerreichter Tiefpunkt. F

6   F A L T E R 2 1 ∕  2 0   M E I N U N G  

Grüner Mut statt türkise Behübschung Der Rücktritt von Ulrike Lunacek ändert nichts an den Problemen der Grünen in der Koalition. Es fehlt eine klare Kante und Mut zum Widerspruch KOMMENTAR: NINA HORACZEK

N Nina Horaczek ist Chefreporterin des Falter

ach der grünen Kulturkrise ist vor der nächsten grünen Krise. Nach dem patscherten Corona-Management von Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek führte an ihrem Rücktritt kein Weg vorbei. Die Verantwortung dafür liegt aber auch bei Grünen-Parteichef und Vizekanzler Werner Kogler. Er war es, der die Außenpolitikerin Lunacek für die Kulturagenden in sein Ministerium geholt hatte. Statt den Grünen liefern nun die Neos Vorschläge, wie man die Künstler vor dem unverschuldeten Bankrott retten kann. Die Neos fordern eine zeitlich begrenzte Grundsicherung für die Kulturbranche. Wo aber bleiben die grünen Ideen? Diese Frage stellt man sich nicht nur bei der Kultur. Nach den Künstlern klopfen bereits die nächsten Verzweifelten an. Kaum geöffnet, schließen die Schulen in nur wenigen Wochen. Zahlreiche Eltern mussten in der Corona-Krise Urlaub abbauen und wissen nicht, wie sie es über neun Wochen Ferien schaffen sollen. Die Großeltern fallen aus, und zahlreiche Sommercamps wurden coronabedingt kurzfristig abgesagt. Türkis-Grün lässt diese Kinder und ihre Eltern völlig im Unklaren. Aus dem ÖVPgeführten Bildungsministerium ist nur zu hören, es sei geplant, Kinder, die nicht gut Deutsch können, in ein Sommer-Bootcamp zu stecken. Diese Unsicherheit ist nicht nur für Eltern, die arbeiten müssen, die vielleicht gerade einen Job gefunden haben, ein frustrierender Zustand. Aber auch von den Grünen kommen keine neuen Konzepte. Dabei hat die Corona-Krise im Bildungsbereich wie in vielen anderen Gesellschaftsbereichen klar ge-

zeigt, woran es fehlt. Eine Vormittagsschule, bei der am Nachmittag die Mama oder der Papa bei den Hausübungen hilft, eine analoge Schule, bei der das einzig Moderne im Klassenzimmer die Smartphones der Schüler sind, all das hat sich erledigt. Wieso nicht die Schule durch Corona neu denken? Und warum damit nicht schon heute beginnen? Wieso nicht die Schulen in den Ferien offen lassen? Wieso nicht heuer Schule, die Spaß macht, im Sommer für alle auch im Park und im Freibad? Wer argumentiert, dass sich die Grünen als Juniorpartner eben der ÖVP unterordnen müssten, sollte von den Konservativen lernen. Jahrzehntelang ließ die ÖVP ihre schwarzen Landeskaiser ausreiten, um ihre Interessen durchzusetzen, ließen sich

die Konservativen als Juniorpartner in einer damals noch großen Koalition sehr bitten, um sich dann vielleicht einen Millimeter zu bewegen. Wo sind die einst so frechen Grünen im Parlament? Bis auf Kultursprecherin Eva Blimlinger traut sich kaum einer der neuen Parlamentarier, auch einmal öffentlich zu widersprechen. Als Regierungspartei haben die Grünen ihre gesunde Aufmüpfigkeit verloren. Das türkis-grüne Regierungsprogramm war natürlich Ausdruck der Mehrheitsverhältnisse in der Regierung. Aber jetzt, im Ministerrat, durch den alle Gesetzesvorhaben müssen, gilt das Einstimmigkeitsprinzip. Ein Spielraum, der zu wenig genützt wird. Es fehlt auch an einer eigenen grünen Sprache in der Koalition. Nur weil man mit der ÖVP in einer Regierung ist, muss man nicht im selben Tonfall reden. Dass zuletzt Vizekanzler Kogler den Auftritt von Kanz-

ler Kurz im Kleinwalsertal stotternd verteidigte, obwohl sich dort niemand an die von der Regierung vorgeschriebenen Abstandsregeln hielt, wirkte wie ein übereifriger Liebesdienst eines grünen Musterschülers. Dabei kämpft so mancher Grüne in den Hinterzimmern der Koalition mit Engagement darum, grüne Politik zumindest in Kleinstmengen umzusetzen. Die vom Bildungsminister geplanten Testungen von Kindern in Deutschförderklassen noch im Juni, nach zwei unterrichtsfreien Monaten, konnten so auf Herbst verschoben werden. Die Ungleichbehandlung bleibt aber. Wer einen Fünfer im Zeugnis hat, darf heuer aufsteigen. Maturanten wird die mündliche Prüfung erlassen. Beides durchaus vernünftig. Aber die Migrantenkinder mit schlechten Deutschkenntnissen, die müssen im Herbst zum Test antreten. Und genau für diese Gruppe, die besonders dringend Unterstützung braucht, ist derzeit keine Zusatzförderung ab Herbst geplant. Grüne Krisenverhandler konnten auch durchsetzen, dass die Notstandshilfe auf das Niveau des Arbeitslosengeldes angehoben wurde und geringfügig Beschäftigte Geld aus dem Härtefallfonds kriegen. Aber das alleine macht noch keine grüne Regierungspolitik. Ob es eine solche geben wird oder die Grünen Beiwagerl der ÖVP bleiben, werden nicht zuletzt die Verhandlungen über die Austrian-Rettung zeigen. Einer Fluglinie, Symbol der Klimazerstörung, 767 Millionen Euro als Staatshilfe zukommen zu lassen, das geht an die grüne Substanz. Die AUA-Verhandlungen wären nun eine Chance, sich aus der türkisen Umarmung zu befreien statt braver Regierungslehrling zu bleiben. Wenn Grüne schon mit einer Riesensumme an Steuergeld eine Fluglinie retten, dann wohl nur zu dem Preis, dass es im Gegenzug ordentlich viele Millionen für den Ausbau der Schiene gibt, ein Aus für Kurzstreckenflüge und der Flughafen Wien nicht mehr als Drehscheibe für Billigflieger dient. Denn für eine Rückkehr zur Old Economy nach Corona braucht es keine Grünen in der Regierung. F

Benjamin Netanjahu gehört zu den großen Profiteuren der Pandemie. Dank Corona konnte er seinen Rivalen Benny Gantz in eine Notstandsregierung manövrieren. Das Koalitionsabkommen sieht vor, dass der Regierungschef ab 1. Juli die Annexion großer Teile des besetzten Westjordanlandes einleiten kann. Wenn er will. Es wäre eine eklatante Verletzung des Völkerrechts, das es verbietet, durch Okkupation staatliche Grenzen zu verschieben. Die Frage, wie ernsthaft die Europäer versuchen sollen, die Annexionspläne zu verhindern, spaltet die EU. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hat die Solidarität mit Israel zur Staatsräson erklärt. Zwischen Antisemitismus, dem rassistischen Hass auf Juden, und Kritik am Zionismus als politischer Bewegung besteht für ihn kein Unterschied. Auf die enge Beziehung zum Polithaudegen Netanjahu ist

der junge Kanzler stolz. Österreich muss sich jetzt im Rahmen der EU für oder gegen eine verheerende Fehlentwicklung im Nahen Osten positionieren. Ein Staat, der vom Mittelmeer bis zum Fluss Jordan reicht, ist eine populäre Idee in der israelischen Rechten. So weit geht Donald Trumps Nahost-Friedensplan „Peace to Prosperity“ nicht. Er gibt aber grünes Licht für die Übernahme jüdischer Siedlungen, etwa 30 Prozent des Westjordanlandes, in israelisches Staatsgebiet. Anders als früher sieht Washington diese Expansion nicht mehr als völkerrechtswidrig an. Tatsächlich kontrollieren Israels Streitkräfte das Jordantal und die 200 Siedlungen seit langem. Bisher ging man davon aus, dass es bei einem Deal mit den Palästinensern ein Gegengeschäft geben wird. Die glatte Annexion macht einen Kompromiss zwischen Israel und den Palästinensern unmöglich.

Nur weil man mit der ÖVP in einer Regierung ist, muss man nicht im selben Tonfall reden

Ausland   Die Welt-Kolumne 

Israels Annexionspläne spalten Europa RAIMUND LÖW

er Syrienkrieg, ein irrlichternder amerikanischer Präsident und zuletzt CoD vid-19 haben Israels Konflikt mit den Paläs-

Raimund Löw ­kommentiert an dieser Stelle das Weltgeschehen

tinensern aus den Schlagzeilen verdrängt. Jetzt zwingen die Annexionspläne der neuen Regierung in Jerusalem Europäer, Amerikaner und Araber in der ungelösten Frage Position zu beziehen, wie die beiden Völker, Israelis und Palästinenser, die das gleiche Land beanspruchen, miteinander umgehen sollen.

M E I N U N G   F A L T E R 2 1 ∕  2 0    

Tex Rubinowitz   Cartoon der Woche

7

Kommentar   Justizpolitik 

Der Fall Pilnacek ist die Chance der grünen Justizministerin FLORIAN KLENK

r ist einer der mächtigsten BeamE ten. Er überwacht die Arbeit der Staatsanwaltschaften. Manche sagen,

Zitiert  Die Welt der Weltblätter

Wenn ein Kilo Tomaten so viel kostet wie ein Kilo Schweinehack, läuft etwas falsch. Ein großer Teil der Kosten beim Fleisch ist nicht eingepreist: dramatische Umweltschäden und die unmenschliche Behandlung von Arbeitskräften SILVIA LIEBRICH IN DER SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG

Das größte Verständnis für Netanjahus Annexionspläne gibt es in Europa paradoxerweise bei Regierungschefs, die mit antisemitischen Motiven operieren. Für Viktor Orbán ist der linksliberale, jüdische US-Milliardär George Soros Hauptfeind. Ungarn ist in der EU trotzdem der größte Verteidiger des israelischen Premiers. Polens rechtsnationale Regierung hat ein Gesetz durchgepeitscht, das es unter Strafe stellt, über die Beteiligung polnischer Antisemiten am Holocaust zu sprechen. Es gab heftigen Streit mit Israel. Wenn Jerusalem jedoch palästinensische Gebiete annektieren will, signalisiert Warschau Verständnis. Frankreich, Belgien und Luxemburg wollen Europa als Gegengewicht zum neuen US-Nahostkurs positionieren. Deutschland hält sich zurück. Österreich weicht aus. Staaten vor einem Irrweg zu warnen ist nie einfach. Bleibt eine Annexion militä-

er ist Österreichs inoffizieller Justizminister: Christian Pilnacek, der bürgerlich-liberale Sektionschef des Justizministeriums, unter Schwarz-Blau Generalsekretär dortselbst. Er kennt die sensiblen Akten, und er kennt die Machthaber und Machthaberer in diesem Land. Mit manchen geht er auch gerne ins Schwarze Kameel, privat. Pilnacek, das attestieren selbst seine erbitterten Feinde, ist ein glänzender Strafrechtler. Doch seine bisweilen unbeherrschte Art und seine Lust an der Provokation wird zunehmend zum Problem für Alma Zadić. Mal putzt er in einer Dienstbesprechung die Korruptionsstaatsanwaltschaft zusammen, weil die mehr Ermittler in der Eurofighter-Affäre forderten (jahrelang wurde, auch unter Pilnaceks Verantwortung, ein einsamer Staatsanwalt mit der Akte alleine gelassen). Dann geht er zum legendä­ren Sauschädelessen der Raiffeisenbosse, wissend, dass gegen Raiffeisen-Generalanwalt Walther Rothensteiner in der Casinos-Affäre ermittelt wird. Dort habe man „Allfälliges“ besprochen, erklärte er via Justizministerin in einer Anfrage der Neos. Schlagzeilen lieferte Pilnacek auch, weil er Ex-Finanzminister Josef Pröll und Rothensteiner im Ministerium empfangen hat. Die Beschuldigten wollten doch nur ihre „Befindlichkeiten“ erörtern, heißt es in der Anfragebeantwortung. Pilnacek legte zwar einen Aktenvermerk an, aber er weiß wohl zu gut, dass er nicht Seelsorger von Beschuldigten ist, sondern die Ankläger befehligt. Und jetzt tauchen

risch eroberter Gebiete für Israel folgenlos, während für Russland nach der Invasion der Krim strenge Sanktionen gelten, würde sich Europa aus der nahöstlichen Nachbarschaftspolitik verabschieden. Zuletzt stieg sogar die Trump-Adminis­ tration auf die Bremse. Der prominente proisraelische US-Publizist Daniel Pipes warnt vor einer neuen Intifada. Linksliberale Aktivisten der jüdischen Initiative J Street sehen Demokratie und Menschenrechte in Israel gefährdet. Wenn Netanjahu fürchten muss, dass Trump nur mehr acht Monate im Amt bleibt, wird er sich allerdings kaum zurückhalten. Evangelikale Fanatiker in den USA sind überzeugt, dass Großisrael zur Wiederkehr Jesu auf Erden führen wird. Ein US-Präsident, dem fundamentalistische Wähler wichtig sind, wird für Netanjahu Verständnis haben. Bei Joe Biden ist das nicht so sicher.

via Profil auch noch E-Mails auf, die Pilnacek an den Chef der Oberstaatsanwaltschaft Wien, Johann Fuchs, schickte. Die Arbeit der Behörde müsse man stärker öffentlich hinterfragen, bat Pilnacek. Fuchs erwiderte, dass die Herrschaften der WKStA wohl glauben, in einer „Komfortzone“ zu leben. Ein Dirty Campaigning gegen die eigenen Kollegen war da geplant. Pilnacek und Fuchs haben mit diesen Mails die grüne Justizministerin Alma Zadić in Zugzwang gebracht. Die ÖVP wünscht sich den Verbleib

Der Autor ist Chefredakteur des Falter

von Pilnacek. Aber die Grünen müssen jetzt ihr Versprechen einlösen und eine unabhängigere Ermittlungsbürokratie garantieren. Für Zadić öffnet sich gerade jetzt ein Zeitfenster, denn Pilnaceks Vertrag läuft aus. Sie kann ihn nun durch Nicht-Ausschreibung stillschweigend verlängern. Oder sie kann die Stelle neu besetzen, etwa mit der ersten Frau in der Strafrechts- und Weisungssektion. Am besten wäre, sie würde die Strukturen verändern. Die unter Dauerbeschuss stehende WKStA sollte endlich unabhängig gestellt werden. Die Kontrolle sollen unabhängige Gerichte ausüben und nicht zwei Justiz-Funktionäre, die die Distanz zur Macht vermissen lassen. F

Die Zweistaatenlösung ist die Grundlage aller Nahost-Friedensbemühungen. Aber der Verhandlungsprozess ist gescheitert. Israel lebt gut mit einem Besatzungsregime, das mit dem Alltag in Tel Aviv und Haifa wenig zu tun hat. Die Palästinenser sind durch Isolation und internen Streit in der Sackgasse gelandet. Eine Versöhnung bleibt unmöglich, solange der militärisch Stärkere seine gesamte Macht einsetzt. Der von Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn vorgebrachte Vergleich mit der russischen Annexion der Krim stimmt. Die Siedlungen sind Teil der Landnahme durch den jüdischen Staat, argumentiert Nahostexperte John Bunzl. Israels Freunde in Europa sollten den Mut haben, sich laut und deutlich gegen die Annexionsplänen zu stellen, die im Nahen Osten einmal mehr die Macht der Gewehre an die Stelle von Kompromissen setzt. F

Israel und die Zweistaatenlösung Seit den 1970er-Jahren wird im Nahostkonflikt eine Zweistaatenlösung diskutiert. 2015 verabschiedete die Uno eine Resolution zu „zwei Staaten, Israel und Palästina“. Nun will Israel weite Teile des Westjordanlandes annektieren. Die Palästinenser sehen in einem solchen Schritt das Ende der Zweistaatenlösung

8   F A L T E R 2 1 ∕  2 0   M E I N U N G  

Lingens  Außenblick

Gernot Blümels widersinniges Versagen PETER MICHAEL LINGENS

U Peter Michael Lingens kommentiert hier jede Woche vorrangig das wirtschafts­ politische Geschehen

lrike Lunaceks Rücktritt war ihr ers­ ter positiver Beitrag zu Österreichs Kulturleben. Ich hatte das Pech, mit ihr über ein Buch zu diskutieren, das ich über die wirtschaft­ lichen Probleme der EU geschrieben habe, und sie brachte es fertig, zehn Minuten dar­ über zu sprechen, ohne auf den Inhalt ein­ zugehen – von exakt dieser Qualität waren ihre Pressekonferenzen zu den Corona-Pro­ blemen der Kulturszene: Es war unvorstell­ bar, dass Kulturschaffende danach noch be­ reit sein würden, diese Probleme mit ihr zu verhandeln. Trotzdem spiegelt das Ausmaß ihres Scheiterns auch das Desinteresse die­ ser Regierungen an Kultur wider: Es ist cha­ rakteristisch, dass es dafür nur ein Staats­ sekretariat statt eines Ministeriums gibt.

Die missverstandene Aufgabe

Der Autor war langjähriger Herausgeber und Chefredakteur des Profil und der Wirtschafts­woche, danach Mitglied der Chefredaktion des Standard. Er schreibt hier jede Woche eine Kolumne für den Falter. Siehe auch: www.lingens.online [email protected]

Wenn man seine Performance betrachtet, müsste auch Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) zurücktreten. Alles, was er verspro­ chen hatte – schnelle, unbürokratische Hil­ fe für kleine und mittlere Unternehmen –, traf so wenig ein, dass die Betroffenen es in ihrer Mehrheit zu Recht mit „nicht ge­ nügend“ bewertet haben. Blümel hat das zentrale Problem seines Handelns nicht begriffen: dass der viel zu langsame, bürokratisch gebremste Fluss der Hilfsgelder der Wirtschaft ungleich mehr schadet als ein paar hundert Millionen, die danebenfließen, weil irgendwer zu viel Geld bekommt. Selbst ein paar Milliarden zu viel sind letztlich unbedeutend im Verhältnis zu dem wirtschaftlichen Schaden, der entsteht, wenn Unternehmen angesichts mangelnder Liquidität zugrunde gehen. Um es in Ziffern zu gießen: 2019 hatte Österreich ein BIP von 396,5 Mrd. Euro, dem Staatsschulden von 280,4 Mrd. gegen­ überstanden, sodass die berühmte „Staats­ schuldenquote“ bei 70,7 Prozent liegt. Laut endlich realistischer Wifo-Prognose wird das BIP um 7,5 Prozent einbrechen, womit es sich auf 368,6 Mrd. verringert. Wenn Blümel die derzeit angenommenen 38 Mrd. Corona-Hilfsgelder ausschüttet, er­ höhen sich die Staatsschulden auf 318,4 Mrd., und es ergibt sich eine Quote von 86,4 Prozent. Nun stelle man sich vor, dass

Impressum FALTER Zeitschrift für Kultur und Politik. 42. Jahrgang Aboservice: Tel. +43-1-536 60-928; E-Mail: [email protected], www.falter.at/abo Adresse: 1011 Wien, Marc-Aurel-Straße 9, Tel. +43-1-536 60-0, Fax +43-1-536 60-912 HER AUSGEBER: Armin Thurnher Medieninhaber: Falter Zeitschriften Gesellschaft m.b.H. Chefredakteure: Florian Klenk, Armin Thurnher Chefin vom Dienst: Isabella Grossmann, Marianne Schreck Redaktion: POLITIK: Nina Brnada, Nina Horaczek (Chefreporterin), Eva Konzett, Lukas Matzinger, Benedikt Narodoslawsky, Josef Redl (Wirtschaft) MEDIEN: Barbara Tóth (Ltg.) FEUILLETON: ­Matthias Dusini (Ltg.), Klaus Nüchtern, Michael Omasta, Stefanie Panzenböck, Nicole Scheyerer, Gerhard Stöger STADTLEBEN: Birgit Wittstock (Ltg.) LANDLEBEN: Birgit Wittstock (Ltg.), WOCHE: Lisa Kiss (Ltg.)

die Hilfsgelder durch ihre nicht so penible bürokratische Vergabe um 20 Prozent hö­ her ausfallen und damit 45,6 statt 38 Mrd. ausmachen: Dann stiege die Quote nur ge­ rade auf 88,4 Prozent. Es ist absurd anzu­ nehmen, dass wir bei 88,4 Prozent Staats­ schulden höhere Zinsen zahlen müssten als bei 86,4 Prozent. In Wirklichkeit ist die Staatsschulden­ quote eine relativ irrelevante Größe: Japan mit 235 Prozent zahlt niedrigere Kreditzin­ sen als Rumänien mit 35 Prozent, und sie sind mit steigender Verschuldung sogar ge­

Der viel zu langsame Fluss der Hilfsgelder schadet der Wirtschaft ungleich mehr als ein paar hundert Millionen zu viel. Finanzminister Gernot Blümels Abgang wäre genauso berechtigt, wie der von Ulrike Lunacek war fallen. Aber Japans Wirtschaft funktioniert, und nur darum geht es. Entscheidend dafür, ob Österreichs BIPEinbruch sich in den vermuteten Grenzen hält, wird sein, wieweit seine Exporte – wir sind vor Deutschland „Exportweltmeister“ – einbrechen. Unser wichtigster Export­ abnehmer ist Deutschland mit 29 vor den USA mit 6,7 und Italien mit 6,3 Prozent. Was mit unseren US-Exporten geschieht, ist so ungewiss wie das Schicksal der deut­ schen Autoexporte dorthin: Brechen die ein, so leiden Österreichs Zulieferexporte nach Deutschland gleich mit. Das sollte reichen, um zu begreifen, wel­ che Bedeutung Italien für uns hat.

Schicksalsland Italien Die Zukunft der EU wird in Italien ent­ schieden: Wenn sie es in seiner aktuellen

Ständige Mitarbeiter: POLITIK und MEDIEN: Isolde Charim, Melisa Erkurt, Anna Goldenberg, Franz Kössler, Kurt Langbein, Peter Michael Lingens, Raimund Löw, Markus Marterbauer FEUILLETON: Kirstin Breitenfellner, Miriam Damev, Sebastian Fasthuber, Martin Pesl, Sara Schausberger STADTLEBEN: Andrea Maria Dusl, Florian Holzer, Peter Iwaniewicz, Nina Kaltenbrunner, Doris Knecht, Heidi List, Katharina Seiser, Werner Meisinger, Maik Novotny, Hermes Phettberg, Johann Skocek, Julia Kospach, Irena Rosc LANDLEBEN: Gerlinde Pölsler WOCHE: Sara Schausberger, Sabina Zeithammer Redaktionsassistenz: Tatjana Ladstätter Fotografen: Heribert Corn, Katharina Gossow, Christopher Mavric, Christian Wind Bewegtbild: Tom Rottenberg Illustratoren: Georg Feierfeil, PM Hoffmann, Oliver Hofmann, Daniel Jokesch, Bernd Püribauer, Tex Rubinowitz, Stefanie Sargnagel, Jochen Schievink, Bianca Tschaikner Produktion, Grafik, Korrektur: Falter Verlagsgesellschaft m.b.H. Art Direction: Dirk Merbach (Creative Director), Raphael Moser Grafik und Produktion: Raphael Moser (Leitung),

Krise im Stich lässt, wird sie mit ihm un­ tergehen. Bisher ist ihm ein ESM-Kredit von zwei Prozent des BIP bewilligt, den es, nicht zuletzt aufgrund von Blümels Be­ harren, nur zur Bewältigung seiner Coro­ na-Probleme verwenden darf. Bei der Fra­ ge, wie die Hilfe für seine sonstigen Pro­ bleme aussieht, zeichnet sich die entschei­ dende Nord-Süd-Auseinandersetzung ab. Von nachhaltiger Bedeutung wird sein, ob die Zinsen, die Italien auf den Kapital­ märkten bezahlen muss, wieder sinken. Denn nach dem Urteil des deutschen Bun­ desverfassungsgerichts zur Geldpolitik der EZB sind sie prompt gestiegen, wurde darin doch gefordert, dass die Deutsche Bundes­ bank nur weiter an Staatsanleihekäufen der EZB teilnehmen darf, wenn sie binnen drei Monaten erklärt, warum sie das tut, obwohl es brave deutsche Sparer um Zinsen bringt. Dass es in einer Nachfragekrise wider­ sinnig wäre, wenn Geld gespart statt aus­ gegeben würde, ist für deutsche Höchst­ richter sichtlich zu schwer zu verstehen. Noch weniger begreifen sie, dass die EZB nötigste Schadensbegrenzung betreibt, in­ dem sie Staatsanleihen „südlicher“ Länder ankauft. Dabei beschreiben sie den Grund dafür in ihrem Urteil durchaus zutref­ fend: Sie können sich dadurch „zu deutlich günstigeren Konditionen Kredite am Ka­ pitalmarkt verschaffen“. Nur so haben ita­ lienische Waren zu ihrem Lohnstückkos­ tennachteil nicht auch noch einen riesigen Kreditkostennachteil. Gott sei Dank lässt Deutschlands Kanz­ lerin Angela Merkel erkennen, dass sie die­ se Leistung der EZB-Geldpolitik versteht und bejaht. Sie fordert, eine kluge Lösung zu finden, damit die Bundesbank weiter an Anleihekäufen teilnehmen kann: „Es geht darum, dass wir so verantwortungsvoll han­ deln, dass der Euro weiterbestehen kann.“ Danach kamen Sätze, die auf ein vages Umdenken hoffen lassen: Die EU-Staaten müssten eine Wirtschaftspolitik betreiben, die nicht derart von der Geldpolitik der EZB abhängt. Zum Beispiel, so ergänze ich, indem diese Staaten, allen voran Deutsch­ land, endlich massiv in die Wirtschaft inves­ tierten, statt widersinnige „Schuldenbrem­ sen“ zu installieren. F

Barbara Blaha, Marion Großschädl, Reini Hackl, Andreas Rosenthal KORREKTUR: Regina Danek, Wolfgang Fasching, Helmut Gutbrunner, Daniel Jokesch, Wieland Neuhauser, Patrick Sabbagh, Rainer Sigl GESCHÄFTS­F ÜHRUNG: Siegmar Schlager  Finanz: Petra Waleta Marketing: Barbara Prem Anzeigenleitung: Sigrid Johler  Abwicklung: Franz Kraßnitzer, Oliver Pissnigg Abonnement: Birgit Bachinger Online: Florian Jungnikl-Gossy (CPO), Michael Spreitzhofer Datentechnik: Gerhard Hegedüs Vertrieb: Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, 5081 Anif Druck: Passauer Neue Presse Druck GmbH, 94036 Passau Erscheinungsort: Wien. P.b.b., Verlagspostamt 1011 Wien E-Mail: [email protected] Programm-E-Mail: [email protected] Homepage: www.falter.at Der Falter erscheint jeden Mittwoch. Veranstaltungshinweise erfolgen kostenlos und ohne Gewähr. Gültig: Anzeigenpreisliste 2018. DVR-Nr. 047 69 86. Alle Rechte, auch die der Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, vorbehalten. Die Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz ist unter www.falter.at/offenlegung/falter ständig abrufbar.

M E I N U N G   F A L T E R 2 1 ∕  2 0    

9

Charim  Einwurf

Die Corona-Verlierer ISOLDE CHARIM

W Isolde Charim kommentiert an dieser Stelle wöchentlich politische Zustände

Die Autorin ist Philosophin, Publizistin und wissenschaftliche Kuratorin [email protected]

as wurde nicht alles gesagt. Corona – das sei eine grundlegende Erschütterung. Eine Zäsur, die die Gesellschaft in ein Davor und Danach trenne. Eine Zeitenwende. Und in das beklemmende Gefühl schlich sich etwas Erwartungsvolles – jetzt, wo alles aus den Fugen gerät, jetzt sei auch alles möglich. All die Stimmen, die sich erhoben, um festzuhalten: Jetzt ist der Moment! Für den Umbau. Das Comeback des Sozialen. Den Klimaschutz. Aber all diese Erkenntnisse und die Realität – die driften jetzt zusehends auseinander. Ein grundlegender Umbau ist nicht in Sicht. Stattdessen löst sich die Übereinkunft des Shutdown – der mehr eine Art Luftanhalten und Schockstarre als ein Konsens war – in eine neue Polarisierung auf. Deren erste Manifestationen wirken wie Vorboten künftiger Steigerung und Heftigkeit. Etwa in Deutschland, wo es zu landesweiten Demonstrationen kommt. Dabei treffen Verschwörungstheoretiker, Impfgegner, besorgte Bürger, Linke, Rechte zusammen. Eine wirre neue Querfront. Hier finden sich jene, die kruden Irrationalismen folgen, Seite an Seite mit jenen, die tatsächliche Fragen und drängende ökonomische Probleme bewegen. Dadurch zeigt diese merkwürdige Allianz zunächst einmal eines: Jenseits von wahnhaften Vorstellungen und Schuldzuweisungen sind sie Symptom für etwas, das fehlt. Für ein Fehlen von politischen und sozialen Möglichkeiten. Sie sind Symptom für eine Situation von politischen Energien

– ohne Form. Von politischen Wünschen – ohne Vertreter. Von politischen Notwendigkeiten – ohne Projekt. In Deutschland versucht die AfD, sich da einzuklinken und die Allianz zu vereinnahmen. In Österreich ist die FPÖ dazu nicht (mehr) in der Lage – weder in der Regierung noch als potente Opposition. Ibiza sei Dank! (Ibiza vollzog übrigens ein österreichisches Leitmotiv in Reinkultur: Politische Effekte resultieren hierzulande bevorzugt aus nicht-politischem Handeln.)

»

Berauscht von der eigenen Herrlichkeit ist die ÖVP nur für die Corona-Gewinner zuständig. Aber was ist mit den Corona-Verlierern?

Stattdessen haben wir einen Kanzler, der nicht nur Hirte der lieben Österreicherinnen und Österreicher, sondern auch knallharter Klientelpolitiker ist. Berauscht von der eigenen Herrlichkeit ist die ÖVP nur für die Corona-Gewinner zuständig. Vielleicht noch für die ökonomischen Corona-Überlebenden. Aber was ist mit den Corona-Verlierern? Den Arbeitslosen. Den Bank­rotten. Den kleinen Unternehmern. Den Wirten. Den Kulturschaffenden.

Eigentlich wäre dies eine linke Situation. Mit linken Themen und Dringlichkeiten. Aber die Leute auf der Straße finden keine Form, ihre Anliegen und ihr Unbehagen adäquat zu artikulieren, zu formulieren. Und wie sieht es bei den etablierten Vertretern aus? Die Grünen erweisen sich als jene ÖVP-Kinder, vor denen ÖVPKlubobmann August Wöginger kürzlich gewarnt hat. (Manch Aufrechter wird da mitgerissen.) Und die SPÖ? Auch sie findet keine Form, keine Projekte für die politischen Energien. Dazu ist sie zu sehr verheddert in ein doppeltes und widersprüchliches Dilemma. Zum einen verliert sie sich in beständigem internem Hickhack, das nicht einmal mehr voyeuristischen Schauwert hat. Zum anderen aber hat sie ein Problem mit der Öffentlichkeit. Während sie mit sich selbst beschäftigt ist, setzen ihr die Medien zu. Als ob sie noch mächtig wäre. Ein Beispiel: Ein unbekannter SPÖ-Gemeinderat aus einem kleinen Provinzort kritisiert die Parteivorsitzende in einem Facebook-Video. Warum schafft es so ein Angriff – und sei er noch so scharf – in die Headlines von ORF. at? Aber vielleicht ist das gar kein Widerspruch. Sondern folgt dem Motto: Wer bereits schwach ist, wird weiter geschwächt. Die Corona-Verlierer aber, die bleiben bei all diesen Querelen über. Ihre politischen Emotionen bleiben unübersetzt. Ihre Bedürfnisse formieren kein Projekt. Die Corona-Verlierer bleiben politisch heimatlos. Und das ist angesichts der harten Zeiten, die da kommen werden, ein schlechter Zustand.  F

Erkurt  Nachhilfe

Antisemitismus in der Schule MELISA ERKURT

roße Wissenslücken zum Thema NatiG onalsozialismus hat Anfang Mai eine Studie des Zentrums für Politische Bildung

Melisa Erkurt kommentiert hier wöchentlich bildungspolitische Themen, aber nicht nur

Die Autorin, geboren in Sarajevo, ist freie Journalistin beim ORF Report und war Lehrerin an einer Wiener AHS [email protected]

an der Pädagogischen Hochschule Wien aufgedeckt. 1200 Wiener Schülerinnen und Schüler der neunten Schulstufe verschiedener Schultypen wurden befragt. Die neunte Schulstufe deshalb, weil im Schuljahr davor der Nationalsozialismus auf dem Geschichtelehrplan steht. Weniger als ein Drittel der AHS-Schülerinnen und Schüler konnte den Begriff Antisemitismus erklären. An anderen Schultypen waren es zum Teil weniger als zehn Prozent. An den Polytechnischen Schulen machten 84 Prozent dazu sogar überhaupt keine Angabe. Jetzt ist es kein Geheimnis, dass Schülerinnen und Schüler an Polys überproportional oft Migrationshintergrund haben, einige Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund kennen sich beim Thema Antisemitismus schlechter aus als jene ohne Migrationshintergrund, manche fallen gar

negativ durch antisemitische Aussagen auf. Im Geschichteunterricht wird Antisemitismus erst dann behandelt, wenn es um den Nationalsozialismus geht. Einige Jugendliche, deren Eltern nicht aus Österreich kommen, missinterpretieren das so: „Meine Familie hat keinen Nazihintergrund, also betrifft mich das nicht.“ Als ich an Schulen mit hohem Migrationsanteil in Wien ein Schulprojekt geleitet habe, wurde ich in so gut wie jeder Schulklasse mit antisemitischen Aussagen konfrontiert. Der Hintergrund bei muslimischen Schülerinnen und Schülern war meist der Israel-Palästina–Konflikt, der kaum im Unterricht behandelt wird. Die Jugendlichen beziehen ihre Informationen darüber lediglich aus dubiosen Internetseiten und Youtube-Videos von islamistischen Hasspredigern. „Israelis töten unschuldige Kinder in Palästina“ ist die Message, die an die Jugendlichen weitergegeben wird. Einzelne Deutschrapper, die extrem großen Einfluss auf Jugendliche haben, befeu-

ern mit ihren Texten die Vorurteile. Antisemitische Verschwörungstheorien, die auf verschiedenen sozialen Kanälen verbreitet werden, tun das Übrige. In der Schule sollte genau das aufgearbeitet werden. Doch manchen Lehrerinnen und Lehrern ist der Nahostkonflikt zu heikel, sie haben Angst vor Streitereien zwischen Schülerinnen und Schülern unterschiedlicher Herkunft, andere sehen ihn schlicht nicht als Teil des Lehrplans. Über Antisemitismus muss in der Schule auch über den Nationalsozialismus in der achten Schulstufe hinaus gesprochen werden. Er ist neben Sexismus, Homo- und Transphobie und Rassismus das gefährlichste Gedankengut, das ich an Wiener Schulen beobachtet habe. „Man muss die Schülerinnen und Schüler dort abholen, wo sie gerade stehen“ ist der häufigste Satz, den ich während meines Lehramtsstudiums zu hören bekommen habe. Dann lasst uns das doch bitte machen, denn so wie das Thema bisher unterrichtet wurde, dringt es nicht durch. F

10   F A L T E R 2 1 ∕  2 0   P O L I T I K  

Worüber Wien …

Bild der Woche   Mehr als tausend Worte

…  s t au n t Die neue Message-Control für die Statistik Austria

Monatelang hatte Ex-Chef Konrad Pesendorfer davor gewarnt, jetzt ist es so weit: Die Pressearbeit der Statistik Austria muss nun mit Sebastian Kurz akkordiert werden, vermeldet der Standard.

… redet Das weise Kuh-Urteil des Obersten Gerichtshofes Wien, Freitag: Die Grüne Ulrike Lunacek erklärt nach lautem Protest der Künstler-Szene ihren Rücktritt als Kunst-Staatssekretärin (siehe auch Seite 26)  FOTO:

E L T E R N

I H R

K I N D

N I C H T

M E H R

B E R Ü H R E N

D Ü R F E N ,

S E I T E

Dolm/Hero der Woche

Am Apparat   Telefonkolumne

as hat sich Frank M. alles anhören müssen, wie ist er im W Augenblick des größten Leids auch

Brauchen wir jetzt ein neues Covid-19-Gesetz, Herr Ennöckl?

noch gedemütigt worden – und zwar dadurch, dass man seine Ehefrau als dumme Deutsche karikiert hatte, die ahnungslos über Wiesen und Weiden rennt, Kühe reizt und dann auch noch einen armen Bauern in existenzielle Not bringt. Doch Frank M., vertre-

Frank M.

Ein Witwer suchte Gerechtigkeit für seine getötete Frau

ten durch den Rechtsanwalt Michael Hirm, gab nicht auf. Auch im Namen seiner Kinder suchte er Gerechtigkeit, da eine wildgewordene Kuh in Tirol seine Ehefrau zu Tode getrampelt hatte – auf einem öffentlichen Weg, nahe eines Berggasthofs. Die Bauernvertreter sahen die Schuld nur aufseiten der Frau. Nun hat der OGH dem Bauern die halbe Schuld zugesprochen, er muss zahlen. Die Politik handelt endlich und versichert die Bauern. Dieser Witwer verdient unseren Respekt. F

in Mal auf die falsche Taste geE hauen und schon war es passiert. Das 16. Covid-19-Gesetz, das

die türkis-grüne Bundesregierung im Kampf gegen das Coronavirus verabschiedete, ist nicht von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, sondern von einem gewissen Herrn „Vand der Bellen“ unterzeichnet. Macht so ein Vertipper im Bundesgesetzblatt das Gesetz nun ungültig? Der Falter fragte bei Daniel Ennöckl, Professor für öffentliches Recht an der Uni Wien, nach. Herr Prof. Ennöckl, gilt dieses Gesetz trotz falschem Präsidentennamen?

Ja. Nachdem es von Bundespräsident Van der Bellen mit Unterschrift beurkundet und von Bundeskanzler Sebastian Kurz gegengezeichnet wurde, ist das Gesetz in Geltung. Das heißt, der Bundespräsident hat ein Gesetz unterschrieben, auf dem sein Name falsch geschrieben war?

Davon gehe ich nicht aus. Ein Gesetz wird zuerst vom Bundespräsidenten beurkundet, dann vom Bundeskanzler gegengezeichnet und dann im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Dort ist nicht die Unterschrift

1 8

zu sehen, sondern der Name. Wahrscheinlich hat sich da wer vertippt. Muss das Covid-19-Gesetz deshalb korrigiert werden?

Nein. Eine sogenannte Druckfehlerberichtigung muss nur durchgeführt werden, wenn der Tippfehler den Norminhalt des Gesetzes betrifft. 

Eine Kuh, die schon einmal eine Touristin angefallen hatte, tötete bei einem Ausflugsgasthaus auf öffentlichem Grund eine Mutter. Der Bauer haftet zur Hälfte für die Renten der Hinterbliebenen, entschied der OGH.

…   r e d e n s ol l te Innenminister gegen Gesundheitsstadtrat

Stünde „Franz Van der Bellen“ dort, wäre das Gesetz also auch gültig?

Fehlt der Name des beurkundenden Organs zur Gänze, ist das Gesetz nicht gehörig kundgemacht und nicht anzuwenden. Wird der Name des Bundespräsidenten bloß geringfügig falsch geschrieben, ist das hingegen unbeachtlich. Ein völlig falscher Vorname wäre wohl wie der Fall einer nicht gehörigen Kundmachung anzusehen. Kommen solche Fehler in Gesetzen öfter vor?

Nicht wahnsinnig oft, aber das kann passieren. Im heurigen Jahr mussten bis jetzt zweimal Berichtigungen von Verlautbarungen im Bundesgesetzblatt vorgenommen werden. INTERVIE W: NINA HOR ACZEK

Peter Hacker gegen Karl Nehammer: Das ist Brutalität. Der Innenminister will Wien als Corona-Hotspot framen. Der grüne Sozialminister winkt ab: Kein parteipolitisches Spielchen bitte!

FOTOS: APA/HELMUT FOHRINGER/BARBAR A GINDL, APA

W E N N

HER IBERT CORN

ANZEIGE

Wie ganz Wien von der Sonnenenergie profitiert © MA31/Fürthner

Gemeinsam Klima schützen Wien Energie berät, plant und setzt verschiedenste Solarenergieprojekte um – auch auf Mehrparteienhäusern und dem eigenen Hausdach. Für viele sind auch Beteiligungsmodelle in-

teressant, die ganz im Zeichen des Klimaschutzes stehen und nebenbei auch als Investment funktionieren. Ganz aktuell nimmt Wien Energie in Unterlaa das größte Solarkraftwerk Wiens in Betrieb. „Mit diesem BürgerInnen-Solarkraftwerk können alle, die kein eigenes Haus besitzen oder selbst kein Solardach bauen können, aktiv am Klimaschutz teilhaben“, erklärt Strebl. Erfolgsmodell Bürgerkraftwerk Das Solarkraftwerk in Unterlaa wird von tausenden WienerInnen unterstützt. Sie kaufen einen symbolischen Anteil an der Anlage in Form eines 250-Euro-Gutscheinpakets. Mit einer attraktiven Verzinsung über fünf Jahre bietet Wien Energie eine klimafreundliche Anlagemöglichkeit. Das Beteiligungsmodell war schon in der Vergangenheit ein Erfolg: Bereits über 30 solcher Bürgerkraftwerke sind in Betrieb – die Anteilspakete erfreuen sich seit Beginn hoher Beliebtheit.

Wien Energie investiert dieses Jahr 200 Millionen Euro, um die WienerInnen langfristig mit klimafreundlichem Strom und Wärme zu versorgen. Denn zum Ausbau erneuerbarer Energien gibt es keine Alternativen.

„ Mit diesem BürgerInnenSolarkraftwerk können alle, die kein eigenes Haus besitzen oder selbst kein Solardach bauen können, aktiv am Klimaschutz teilhaben.“ Michael Strebl

© Wien Energie/Ian Ehm

I

mmer, wenn wir im Alltag unser Handy aufladen, das Licht aufdrehen oder warmes Wasser benutzen. Wenn wir auf Spotify unser Lieblingslied hören und ganz nebenbei der Geschirrspüler läuft, immer dann brauchen wir Strom. In einer Stadt mit fast zwei Millionen EinwohnerInnen geht es hier um viel. Um viel Energie und darum, langfristig den Erhalt der Lebensqualität zu sichern. Dafür ist es notwendig, die Stadt mit nachhaltiger Energie zu versorgen. Hier geht Wien Energie als größter regionaler Energiedienstleister auch jetzt weiter voran. Als Teil der Energiewende steht Wien Energie für den offensiven Ausbau der Solarenergie und baut noch heuer eine Photovoltaik-Leistung von 25 Megawatt. Das entspricht wöchentlich dem Bau einer Photovoltaik-Anlage in der Größe eines Fußballfeldes.

Mehr zu den Klimaschutzprojekten von Wien Energie unter klimaschuetzen.at

12  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    POLITIK  

S

ie hat in kein Flugzeug eingecheckt, sie stieg in keinen Sonderzug. Die rumänisch-ungarische Grenze passierte Maria* zu Fuß, ein paar hundert Meter weiter wartete ein Autobus. Sicherheitsmaßnahmen? „Wir saßen jeweils einzeln auf der Bank.“ 260 Euro kostet eine solche Fahrt. Man braucht Bargeld und Sitzfleisch. Maria hat violett gefärbte Haare, sie trägt einen großen Ehering. Sie kommt aus dem Süden Rumäniens. Einen ganzen Tag war sie unterwegs, bevor sie endlich am Donnerstag in der Früh im Novotel am Wiener Hauptbahnhof im Einzelzimmer ankam. Jetzt ist Freitag, kurz vor Mittag. Maria sitzt beim Eingang, zieht an der ersten Zigarette seit 24 Stunden, schaut in den Nieselregen und seufzt: „Endlich wieder Arbeit!“ Im Novotel, einem gesichtslosen Hotelklotz zwischen den Baugruben beim Hauptbahnhof, schläft in der Corona-Krise eine Gruppe an Personen, die so systemrelevant wie unsichtbar ist. Sie bleiben immer nur für eine Nacht: die 24-Stunden-Betreuerin-

Sonderzug und Quarantäne Charterflüge, Prämien, Wärter vor der Tür: Bund und Länder bekommen die 24-StundenBetreuung in Covid-Zeiten nicht in den Griff. Die Frauen fühlen sich mitunter wie Sklaven RECHERCHE: LAURA FISCHER UND EVA KONZETT

nen. Aktuell 61.922 solche Betreuerinnen pflegen rund 33.000 Österreicher, die nicht mehr allein sein können. Die meisten kommen aus der Slowakei oder aus Rumänien. Mehr als 90 Prozent sind weiblich. Die Covid-19-Pandemie hat ihren Rhythmus aus Arbeit im Ausland und Erholung zu Hause, den Turnus von 14 bis 28 Tagen gestört. Grenzen wurden geschlossen. Doch nicht nur auf Maria hat in Ungarn auf staubigen Parkplätzen ein Chauffeur gewartet. Pflegekräfte dürfen mit Bus und Zug in Österreich einreisen, wenn sie „unverzüglich eine 14-tägige selbstüberwachte Heimquarantäne“ antreten oder einen molekularbiologischen Covid-Test durchführen, so steht es in der Covid-Verordnung. Jeden Dienstag und Donnerstag können 24-Stunden-Betreuerinnen seit Anfang Mai deshalb im Novotel für den Staffellauf einchecken, an dessen Ende mit einem negativen Testergebnis der Passierschein steht. Testabnahme am Ankunftstag, strikte Isolation im Einzelzimmer, Übernachtung, Er-

FOTO: DANIEL MIHAILESCU

Eine rumänische Pflegerin reist im ersten Sonderzug mit Beinfreiheit von Timișoara nach Wien: Nur 74 Betreuerinnen kamen. Für 350 hätten die Waggons Platz gehabt

P O L I T I K   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

Mit Hunden sichern rumänische Polizisten die Bahnsteige für den ersten Sonderzug am 10. Mai

Zug fahren mit Abstand: Vor den Frauen liegt eine zwölfstündige Reise

FOTOS: DANIEL MIHAILESCU (3), OPINIA TIMISOAREI

Abfahrt zum Arbeitsplatz: rumänische Betreuerinnen auf dem Weg zum Sonderzug

gebnis. Das Paket kostet 152,50 Euro. Die Wirtschaftskammer hat das Drehkreuz eingerichtet, online können Agenturen Betreuerinnen einbuchen. Maria wird nach der Zigarette ihre Tasche und den kleinen Rollkoffer packen und weiterfahren: bis ins Vorarlberger Rheintal. All die Mühsal für einen Nettolohn von rund 1500 bis 2000 Euro. Umgelegt auf zwei Monate liegt er unter der österreichischen Mindestsicherung. Die 24-Stunden-Pflege fußt auf dem Wohl-

standsgefälle zwischen Österreich und den östlichen Nachbarn. Sie habe eine „gewisse ökonomische Logik“, sagt die Wirtschaftswissenschaftlerin Ulrike Famira-Mühlberger vom Wifo. Alle Seiten profitieren: Die Betreuerinnen verdienen für ihre Verhältnisse ein Facharbeitergehalt, die Betreuten können zu Hause altern, die Angehörigen können ruhigen Gewissens schlafen. Die öffentliche Hand spart sich Geld, das sie nicht in teure stationäre Pflegeplätze in Heimen stecken muss. Und dann sind da noch

»

Die Corona-­Krise hat auch etwas Gutes. Ich weiß jetzt zumindest, dass mein Leben nicht einmal 90 Euro wert ist EINE RUMÄNISCHE PFLEGERIN

Rumänische Grenzpolizisten verlassen den Sonderzug nach dessen Rückkehr am 13. Mai

die Agenturen, die Scharniere zwischen Betreuungsangebot und Nachfrage. Im guten Fall sind sie Wegweiser durch Sprachbarriere und Rechtsvorschriften. Im schlechten Fall zocken sie ab: bei den Betreuerinnen und den Betreuten. Es war die große Koalition, die ab dem 1.7.2007 die Arrangements der 24-Stunden-Pflege aus dem irregulären Markt in ein legales „Personenbetreuungsgewerbe“ goss. 24-Stunden-Betreuerinnen arbeiten jetzt als Hybride: Rechtlich gesehen selbstständig, regeln die 918 österreichischen Agenturen in den meisten Fällen die Arbeitsverhältnisse. Inkassoverträge, bei denen alle Geldflüsse über die Agentur verrechnet werden, sind oft ein Teil davon. Und es war die Corona-Krise, die Licht auf eine Branche warf, die nach der wackeligen Legalisierung wieder jahrelang im Schatten der öffentlichen Aufmerksamkeit gewerkelt hatte. Angesichts der Grenzschließungen und der Befürchtung, dass die 33.000 teils schwer pflegebedürftigen Menschen allein zurückbleiben könnten, musste die Politik reagieren. Mit veranschlagten 100 Millionen Euro für einen Pflegefonds versuchte Sozialminister Rudolf Anschober die politische Zeitbombe zu entschärfen. Doch wie viel davon kommt bei den 24-Stunden-Betreuerinnen an? Was hat schlussendlich dazu beigetragen, dass die 24-Stunden-Pflege gehalten hat? Der „Bleib da“-Bonus in Höhe von 500 Euro für Pflegekräfte, die über die Turnuslänge hinaus bei den zu Pflegenden blieben und den das Sozialministerium und die Länder Anfang April absegneten, war es jedenfalls nicht. Im Gegenteil. In der Branche herrscht Frustration, Erschöpfung und Wut. „Das System macht dich zum Sklaven“, sagt eine Rumänin, die seit zwei Jahren in Österreich eine bettlägerige Frau versorgt. Sie arbeitet 16 Stunden am Tag, hat keine Ruhepausen, schläft selten durch, weil die Patientin in der Nacht schreit oder nach Palatschinken verlangt. Eine andere Rumänin berichtet davon, nach acht Wochen bei einer dementen Frau mental am Ende ihrer Kräfte zu sein. Ihre Patientin sei plötzlich palliativ geworden, sagt wiederum eine slowakische Betreuerin. Wo sie sich bisher um Essen, Medikamente und Spazierengehen kümmerte, muss sie nun eine Frau auf den Tod vorbereiten. „Das große Problem ist, dass diese Frauen keine reinen Betreuungsleistun-

13

gen wie Essenkochen, Waschen und Einkaufen erledigen“, sagt Christoph Lipinksi von Vida Flex, einer gewerkschaftlichen Initiative für Ein-Personen-Unternehmen, „sondern dass sie oftmals die richtig harte Pflege leisten müssen“. Das war schon vor Corona so. Jetzt müssen die Frauen außerdem die Kosten für die beschwerliche und mitunter gefährliche Reise selbst tragen. Sie werden wie Frachtgut in Europa herumgeschubst. Informationen in ihrer Muttersprache, auch über Förderungen wie den Härtefallfonds, erhalten sie kaum. Selbst wenn sie den Dokumenten-Wirrwarr verstehen, bleibt ihnen der Zugang zu der Nothilfe durch bürokratische Hindernisse verbaut: Die vorgeschriebene österreichische Steuernummer und ein hiesiges Bankkonto haben viele der Frauen nicht. Die 24-Stunden-Betreuung bedeutete für die Frauen vor dem Coronavirus schwere Arbeit, jetzt bedeutet sie Drangsal. Und wehe, es kommt etwas dazwischen. Auf jegliche Irritation des Systems ist niemand vorbereitet. So wie am 8. Mai. Der 8. Mai ist ein sonniger Freitag. Während

Österreich sich auf die corona-bedingt virtuell abgehaltenen Feierlichkeiten zum Ende des Zweiten Weltkriegs vorbereitet, warten im Wirtschaftskammer-Basislager im Novotel am Hauptbahnhof rund 50 Frauen auf ihre Covid-Testergebnisse. Was sie nicht wissen: Im Labor hat am Morgen ein durch Nasensekret verstopfter Abstrich das maschinelle Großtestgerät mit allen Proben zum Stoppen gebracht. Die technische Panne beeinträchtigt zwar die Testergebnisse nicht. Aber es dauert viel länger, bis die Frauen ihren Testbescheid erhalten. Und weil ein Test positiv ist, erstattet das Labor, wie im Epidemiegesetz vorgesehen, eine Meldung an die Wiener Gesundheitsbehörde. Für die Erkrankte bedeutet dies eine Behandlung in der Wiener Messehalle. 16 weitere Frauen werden von der Gesundheitsbehörde zur Quarantäne im ehemaligen Spital in der Floridsdorfer Hinaysgasse verdonnert. Mit Essen aus der Plastikschale und Wärtern, die in Schutzanzügen auf ihren Handys spielen. Plus Verdienstentgang und psychischem Stress. Warum? Die offizielle Version geht so: Die Frauen hätFortsetzung nächste Seite

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   P O L I T I K  

Fortsetzung von Seite 13

ten sich verbotenerweise in Grüppchen zum Rauchen getroffen und dabei Kontakt mit der Infizierten gehabt. Die betroffenen Pfle­ gerinnen erzählen eine andere Geschichte. Um 11.45 Uhr seien sie vom Reinigungs­ personal des Hotels aus den Zimmern ge­ schmissen worden. Die Rezeptionistin habe sie dann in die Lobby geschickt, um dort auf die sich verzögernden Testergebnisse zu warten. Das Novotel möchte über die Vor­ gänge nicht sprechen. Was in dem Hotel am Hauptbahnhof passiert ist, verstieß nicht gegen das Gesetz. Es zeigt aber die Brüchigkeit eines Systems auf, das nur nach Maßgabe der technischen Machbarkeit aufgesetzt wurde, ohne Rück­ sicht auf die Frauen zu nehmen. So erzählt ein niederösterreichischer Agenturbesitzer an anderer Stelle freimü­ tig, dass er noch im März, bevor die Gren­ ze dichtgemacht wurde, so viele Rumänin­ nen wie möglich nach Österreich geholt habe. Diese Pflegerinnen haben derzeit kei­ ne Arbeit, sie kamen auf „Halde“ und war­ ten jetzt im örtlichen Pfadfinderlager im Stockbett auf einen Einsatz – bei reduzier­ tem Tagsatz, aber immerhin bei voller Kost und Logis. Diese Praxis sollen auch andere Agenturen pflegen. Und dann war da noch die Sache mit dem Zug. Drei Tage nach dem Vorfall im Novotel spricht

Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) am Bahnhof Schwechat zu Journalis­ ten. Endlich ist der lang versprochene Son­ derzug aus der rumänischen Stadt Ti­mi­șoa­ ra in Österreich eingefahren und hat rumä­ nische 24-Stunden-Betreuerinnen ins Land gebracht. Peinlich war das Hickhack mit der rumänischen Regierung gewesen, die den Österreichern schlechtes Management und fehlende Kommunikation vorgeworfen hatte. Jetzt stolpern Rumäninnen mit Mas­ ke und Handschuhen aus den ÖBB-Schlaf­ waggons. Die Bilder erzählen von einer Re­ gierung, die anpackt. Was sie nicht erzäh­ len: dass der Zug Platz für 350 Pflegerinnen gehabt hätte und nur 74 gekommen sind. Zwischen Timișoara und Wien kutschier­ ten auch die folgenden Sonderzüge halb­ leere Waggons durchs ungarische Land. Es ist ein Zug als politische Show. Die Kos­ ten will die Wirtschaftskammer nicht bezif­ fern. Und das Risiko tragen die die Passa­ giere. Wer einsteigt, muss unterschreiben,

Ein Wärter im ehemaligen Spital in Floridsdorf spielt am Handy. Hier hat die Stadt Wien eine Quarantänestation eingerichtet

61.922 24-StundenBetreuerinnen arbeiten in Österreich, rechtlich gesehen als Ein-PersonenUnternehmen

918 Agenturen vermitteln die Betreuerinnen. Vielfach regeln sie Arbeitsverhältnisse

6% aller Pflegegeldbezieher nehmen eine 24-StundenBetreuung in Anspruch

Daniel Jokeschs „Seuchencomic“  Folge 7: Stage Diving

eine etwaige Quarantäne selbst zu bezahlen. Die Wirtschaftskammer Wien stellt ledig­ lich eine Ausfallshaftung von 20.000 Euro in Aussicht, die Summe ist ein Deckelbe­ trag für alle potenziell Betroffenen. Jene 231 Betreuerinnen, die am 30. März aus der rumänischen Stadt Timișoara und der bulgarischen Hauptstadt Sofia einge­ flogen wurden, traten wegen damals noch mangelnder PCR-Tests direkt den Weg in die Quarantäne an. In der kleinen Pension beim Flughafen angekommen, nahmen ih­ nen die Agenturen den Pass ab. Eine jede Frau bekam für die folgenden 14 Tage eine Mund-Nasen-Maske und eine kleine Fla­ sche Desinfektionsmittel. Lohn für die Tage bekam keine. Dem Falter liegen Abrechnungen vor, in denen Agenturen sogar den Flug den Be­ treuerinnen in Rechnung stellen. 90 Euro hat er gekostet. „Ich bin gekommen, habe mein Leben riskiert. Ich hätte mich anste­ cken können. Jetzt weiß ich, dass ich nicht einmal 90 Euro wert bin“, sagt eine Be­ troffene. Dass die Angst vor einer Anste­ ckung nicht unbegründet ist, zeigen Berich­ te aus der Slowakei: Dort sollen Betreue­ rinnen in Bussen ohne Schutzmaßnahmen in die Quarantäne gefahren worden sein. Das erste errichtete Quarantäne-Zentrum in Gabčíkovo, eine knappe Stunde südöst­ lich von Bratislava, kam besonders in die Kritik. Medien berichteten von Kälte, Dreck und ungenießbarem Essen. Es ist dassel­ be Lager, in dem die österreichische Regie­ rung 2015 Flüchtlinge jenseits der Grenze unterbringen ließ. Die 24-Stunden-Betreuerinnen sind auf dem

Papier zahlreich, doch ihr politisches Ge­ wicht ist gering, institutionell vertreten wer­ den sie von niemandem. Die Gruppe der Personenbetreuer macht in der Wirtschafts­ kammer zwar die größte Branche aus, doch dahinter stecken tausende Pflegekräfte als Ein-Personen-Unternehmen. Die Sparte lei­ tet dabei nicht eine von ihnen, sondern in Niederösterreich mit Robert Pozdena und in Wien mit Mario Tasotti (Stellvertreter) die Geschäftsführer der großen Agenturen Cura Domo und Lebenswerte. In den Char­ terflügen sollen zahlreiche Plätze für Pfle­ gerinnen von Cura Domo reserviert gewe­ sen sein. Pozdena weist das zurück. Jeder habe sich einbuchen können. Die eigene Standesvertretung der Pflege­ rinnen steckt in einem Interessenkonflikt. Und für Türkis-Grün ist die 24-Stunden-

Betreuung ein Nebenschauplatz, der in die Länderkompetenz fällt. An der von Tür­ kis-Blau durchgesetzten Familienbeihil­ fe, die die Höhe an den Warenkorb in den ­Heimatländern der Kinder bindet, hält die Regierung fest. Dass dadurch vor al­ lem ­osteuropäische Arbeitnehmer durch die Finger schauen, argumentiert man so: „Aufgrund der unterschiedlichen Le­ benshaltungskosten in der EU ist die In­ dexierung der Familienbeihilfe eine Frage der Ge­rechtigkeit“, sagt Europaministerin Edtstadler. Die EU-Kommission hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Öster­ reich eingeleitet. Politische Nachlässigkeit. Institutionelle Ig­

noranz. Schlechte Bedingungen. Eine mage­ re 500-Euro-Prämie in Form des „Bleib da“Bonus: Dass die 24-Stunden-Kräfte nicht längst ausgereist sind, liegt weniger an der österreichischen Seite, sondern an den Be­ stimmungen in den Heimatländern. In Ru­ mänien herrschte durch die Pandemie bis zum 15. Mai der Ausnahmezustand, der für jeden Einreisenden eine zwingende zweiwö­ chige staatliche Quarantäne vorsah – dage­ gen half auch ein negativer Covid-Test nicht. Er fühle sich wie im Gefängnis, berichtet der 56-jährige Costel Popa, einer der weni­ gen Männer in der Branche. Aus dem Son­ derzug von Wien am vergangenen Mittwoch haben ihn in Timișoara corona-vermumm­ te Polizisten direkt in die Quarantäne es­ kortiert. Im Hotel „Aurelia“ sitzen Gendar­ men an der Rezeption, die Türen sind ver­ schlossen. In der Slowakei wurden Betreu­ erinnen ebenfalls kaserniert. Die Regierungen in Bukarest und Bra­ tislava wollten die Covid-19-Pandemie be­ kämpfen und hielten ihre Bürger davon ab, heimzukehren. Sie haben wohl maßgeblich dazu beigetragen, dass in Österreich kein Pflegenotstand ausbrach. Vielleicht haben sie ihn nur verzögert. Denn die Quarantä­ nebestimmungen in beiden Ländern sind aufgehoben. Am Bahnhof in Timișoara war­ ten keine Grenzpolizisten in weißen Mars­ anzügen mehr. Und neben Maria steht am Freitag vor dem Novotel eine Gruppe Slowakinnen mit Plastiksackerln in der Hand und Ringen unter den Augen. Eine nimmt ihr Handy, wählt eine Nummer, drei kurze Freizeichen tuten, bevor der Anruf angenommen wird. Die Frau lacht aufgeregt: „Ahoj! Ich kom­ me jetzt endlich nach Hause.“ F * Name geändert

FOTO: ANONYM

14  

P O L I T I K   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

15

Die Post fordert Soldaten für den „Assistenzeinsatz“ an. Sie schlafen auf Feldbetten oder Matratzen auf dem Boden. Die sanitären Einrichtungen sind kläglich

Feldpost an der Covid-Front 270 Soldaten sortieren für die börsennotierte Post AG Pakete, weil Leiharbeiter wegen Corona isoliert wurden. Dem Falter vorliegende Fotos zeigen die Bedingungen, unter denen die Grundwehrdiener untergebracht sind

D

er junge Mann nennt sich Florian Schuster, aber das ist nicht sein richtiger Name. „Schuster“ ist Grundwehrdiener und absolviert derzeit einen speziellen Einsatz. Da in zwei Postverteilzentren der börsennotierten Österreichischen Post AG mehrere Fälle von Covid-19-Infektionen bekannt wurden, musste das Bundesheer zum Sortieren von Briefen und Paketen ausrücken. Florian Schuster ist jetzt Schichtarbeiter in Uniform, verdient als Grundwehrdiener 340 Euro und schläft auf einem Klappbett in einer Garage. „Es ist streng verboten, in militärischen Einrichtungen zu fotografieren, und ich würde gerne auf eine Freiheitsstrafe verzichten, daher nenne ich meinen echten Namen nicht“, schreibt der Mann mit dem Pseudonym am Sonntag in einem Mail an den Falter.

BERICHT: JOSEF REDL

»

FOTOS: FALTER

Ich ­möchte mit diesem ­Schreiben auf die ­Entlohnung der Grundwehrdiener aufmerksam machen, die weit weg von unserer Die mitgeschickten Fotos zeigen Klappbet- Mindestsicherung ten auf dem nackten Beton einer Halle, die ist über dicke Schläuche mit Warmluft von einem Dieselaggregat geheizt wird. „Sanitär­ einrichtungen befinden sich in verdreckten Containern. Für alle 250 Soldaten stehen vier Duschen zur Verfügung“, schreibt der Grundwehrdiener. Das Wasser in den Duschen ist kalt. Es sind Bilder, die man eher mit einem Auslandseinsatz des Bundesheers in einem afrikanischen Krisengebiet assoziiert,  nicht  mit einer Unterstützungsleis-

EIN GRUNDWEHR­ DIENER

tung für einen Milliardenkonzern wie die Post im Jahr 2020. Es sind Bilder des kontrollierten Ausnahmezustands, der sich Corona nennt. „Natürlich ist das nicht optimal, aber wir schaf-

fen täglich Verbesserungen. Es sind trotz allem menschenwürdige Bedingungen, wie sie Soldaten im Auslandseinsatz oft wochenlang erleben“, sagt Michael Bauer, Pressesprecher des Bundesheers. Am Montag wurden zusätzliche Sanitärcontainer geliefert. „Normalerweise hätten wir die Soldaten in einem Hotel untergebracht, aber aufgrund der Corona-Verordnungen haben wir in so kurzer Zeit keines gefunden, das 270 Leute unterbringen kann“, so Bauer. In der Korneuburger Dabsch-Kaserne war auch kein Platz, abgesehen von drei Hallen, die sonst als Garagen genutzt werden. Es musste schnell gehen. In der vorvergangenen Woche wurde die Österreichische Post AG von den Gesundheitsbehörden in Wien und Niederösterreich über positive Covid-Tests in den Post-Logistikzentren Inzersdorf und Hagenbrunn informiert. In Hagenbrunn gibt es inzwischen 79 bestätigte Erkrankungen. Um den Betrieb weiter aufrechterhalten zu können, hat die Post beim Verteidigungsministerium das Bundesheer für eine Unterstützungsleistung angefordert. „Es gibt in Österreich keine andere Institution, die so schnell so viel in Logistik geschultes Personal bereitstellen kann“, erklärt Markus Leit-

geb, Sprecher der Österreichischen Post AG. Die Post, die für den Einsatz aufkommen muss, ist vom Verteidigungsministerium als systemrelevant eingestuft worden. So wie es auch zu Beginn der Corona-Pandemie bei großen Handelsunternehmen wie Rewe und Spar der Fall war. Auch dort hat das Bundesheer die Lagerlogistik unterstützt, um volle Regale in den Supermärkten zu gewährleisten. Nachdem auch Wirtschaftskammer und Gewerkschaft zugestimmt hatten – diese prüfen, ob nicht auch private Dienstleister die Aufgabe übernehmen können –, gab es am Freitag grünes Licht für den Einsatz. Nach einer Desinfektion durch die ABCEinheit des Bundesheers rückten die Soldaten am Sonntag in ihre Unterkünfte in den Heeresgaragen ein. Dort werden sie vor­ aussichtlich die kommenden zwei Wochen untergebracht sein. So lange soll der Arbeitseinsatz nach derzeitigem Stand dauern. Es sei denn, die Post kann schon vorher ihren Standort in Hagenbrunn selbst wieder betreiben. In dieser Zeit könnte man sich, wenn es nach

dem Grundwehrdiener Florian Schuster geht, grundlegende Gedanken machen: „Ich möchte mit diesem Schreiben auf die Entlohnung der Grundwehrdiener aufmerksam machen, eine Entlohnung, die weit weg von unserer Mindestsicherung ist. Und auf die Frage, ob eine Wehrpflicht heutzutage überhaupt noch zeitgemäß ist.“ F

16

FALTER 21 ∕ 20

POLITIK

Die Jagd nach der ersten Spritze Die ganze Welt sucht einen Covid-19Impfstoff. Wie er verteilt wird, ist offen RECHERCHE: ANNA GOLDENBERG ILLUSTRATION: OLIVER HOFMANN

M

adonna sitzt in der Badewanne. „Das Virus hat uns alle gleich gemacht – in jeder Hinsicht“, spricht der US-Popstar in die Kamera. Die Gleichheit kostet aber Geld, also ist Madonna bereit zu spenden. Und sie ist längst nicht die Einzige. Am 4. Mai organisiert die EUKommission einen Spendenmarathon. Wie bei der Eurovision werden Staats- und Regierungschefs zugeschaltet, statt Punkte versprechen sie Geld für Medikamente- und Impfstoffentwicklung. 7,5 Milliarden Euro kommen so zusammen, die letzte Million von Madonna. Freiheit vom Coronavirus wird es erst geben, wenn ein Impfstoff gefunden ist. Normalerweise dauert die Entwicklung rund zehn Jahre. Nun werkeln Forscher zwischen Wuhan und Wien-Heiligenstadt daran, 2021 ein Serum zu haben. Neu sind das Tempo, der Druck, die zur Verfügung gestellten Mittel. Gleich bleibt die Frage, die sich bei der Medikamentenentwicklung seit Jahren stellt: Wie wird ein gerechter Zugang ermöglicht? Der Falter hat als Teil von „Investigate Europe“, einem Team investigativer Journalisten aus verschiedenen europäischen Ländern, recherchiert, wie die Jagd nach dem Impfstoff finanziert wird und an welche Bedingungen die öffentlichen Gelder geknüpft sind. Wenn es um den Zugang zu Impfstoffen geht, bleibt offen, ob dann noch alle gleich sind, wie es Madonna erhofft. Weltweit gibt es vier große Impfstoffherstel-

ler: GlaxoSmithKline (GSK) im Vereinigten Königreich, das französische Sanofi sowie Merck und Pfizer in den USA. Sanofi, GSK und Pfizer arbeiten am Covid-19-Impfstoff, doch die Entwicklung geschieht vielfach an Universitäten, Forschungseinrichtungen oder kleinen Start-ups. Diese Grundlagenforschung ist meist von öffentlicher Hand finanziert. In Österreich stellte die Regierung 26 Millionen Euro für Covid19-Forschung zur Verfügung. In der ersten Runde flossen 3,56 Millionen Euro an zwei Impfstoffentwicklungsprojekte. Eines davon ist das Wiener BiotechUnternehmen Viravaxx, das gemeinsam mit der Universität Wien erforscht, welche Teile des Virus als Antigen in einer Impfung taugen könnten. Sobald man erste Ergebnisse habe, werde man sich um weitere Finanzierung kümmern, sagt CEO Rainer Henning. „Wahrscheinlich suchen wir uns einen Pharmapartner, mit dem wir das Projekt ausbauen.“ Das ist typisch: Pharmafirmen steigen in der Regel erst ein, wenn es um das Durchführen der aufwendigen klinischen Versuche an Menschen geht, und kaufen die Patente. Acht Impfstoffe werden weltweit bereits an Menschen getestet; weitere 110 Projekte listet die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als „Vakzinekandidaten“ in der präklinischen Phase. Darunter ist auch das ös-

terreichische Unternehmen Themis, das mit dem französischen Institut Pasteur und der Universität von Pittsburgh kooperiert. Finanziert wird Themis bei der Entwicklung unter anderem von der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI). CEPI wurde 2017 als Reaktion auf die Ebola-Epidemie gegründet. Geldgeber hinter CEPI ist neben Staaten wie Deutschland, Norwegen und Saudi-Arabien die Bill-&Melinda-Gates-Stiftung. Von den 7,5 Milliarden Dollar, die die EU-Kommission gesammelt hat, soll ein Teil durch CEPI verteilt werden. Ursprünglich besagte die Policy von CEPI, dass sie selbst die Lizenzen vergeben darf, wenn das Unternehmen die Impfstoffentwicklung nicht selbst weiter vorantreiben will. Außerdem darf CEPI beim Preis des Impfstoffes mitreden. So soll gesichert werden, dass möglichst viele Menschen Zugriff zum Impfstoff erhalten. Den großen Pharmakonzernen gefielen die Bedingungen allerdings nicht. So kam es Ende 2018 zu einer neuen „Access Policy“, in der diese wesentlichen Punkte fehlen. Gegenüber „Investigate Europe“ sagte CEPI, man setze sich nach wie vor „voll und ganz für fairen Zugang“ ein. Die Zugangsregeln stünden in den jeweiligen Verträgen mit den Konzernen – die aber nicht einsehbar sind. Auch die WHO arbeitet – allerdings gezwun-

genermaßen – mit Worthülsen. Das Ende April ins Leben gerufene Programm ACT Accelerator soll NGOs und Staaten zu einem gleichberechtigten Zugang zur Covid19-Forschung verpflichten. Nicht dabei sind die USA, wo aktuell mehrere vielversprechende Impfstoffprojekte laufen. In der EU fließt über das Forschungsförderungsprogramm Horizon 2020, die Europäische Investmentbank und die Nationalstaaten Geld in die Impfstoffforschung. Horizon 2020 und die EIB knüpfen ihre Zuschüsse an keine Bedingungen, was den Zugang zu Impfstoffen betrifft. Damit bleibt die Gefahr, dass die Öffentlichkeit zweimal für die Impfstoffe zahlt: einmal durch die Finanzierung der Forschung und dann beim Ankauf des Mittels. Ein altes Problem, für das es schon lange Lösungsvorschläge gibt. So fordert Reinhilde Veugelers vom Brüsseler Thinktank Bruegel, dass Pharmafirmen ihr Patent anderen zur Verfügung stellen: „Wer das Geld nimmt, muss akzeptieren, dass alle anderen auch den entwickelten Impfstoff produzieren dürfen.“ Etwas, wogegen sich die Pharmaindustrie naturgemäß sträubt. Die Entwicklung eines Impfstoffes koste zwischen 2,5 und 3,5 Milliarden Dollar, schätzt Alexander Herzog, Generalsekretär von Pharmig, dem Verband der pharmazeutischen Industrie Österreich. Solche Schätzungen zweifelt Claudia Wild, Direktorin des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Health Technology Assessment, an: „Dann sollen die Firmen bitte die Preisbildung auf den Tisch legen, damit wir wissen, wie viel in Marketing und in Forschung fließt.“ So bleibt die Jagd nach dem Impfstoff ein – bislang unregulierter – Wettbewerb. „Wer den Impfstoff zuerst hat, hat einen Vorsprung in der Verteilung“, sagt Herzog. Und beim „Hochfahren“ der Wirtschaft machen ein paar Tage einen teuren Unterschied. F „Investigate Europe“ ist eine Gruppe von Journalisten aus neun europäischen Ländern, die Themen gemeinsam recherchieren, die für alle Europäer relevant sind. Zu den Medienpartnern gehören neben dem Tagesspiegel unter anderem Newsweek Polska, Publico, Aftenbladet und der Falter. Mehr zum Projekt unter: investigate-europe.eu

BEZAHLTE ANZEIGE

Was ist wirklich

Familie Duller auf ihrer Weide

wichtig? E

ine Frage, die wir uns durch die derzeitige Ausnahmesituation vermehrt stellen. Für die HOFER Exklusivmarke Zurück zum Ursprung sind es von Beginn an die Grundwerte wie Nachhaltigkeit, Transparenz, Regionalität und Fairness gegenüber Bauern. Seit 14 Jahren setzen wir auf langfristige und stabile Lieferbeziehungen mit heimischen Bauern, von denen alle Seiten profitieren. Die Zusammenarbeit ermöglicht es den Zurück zum Ursprung-BIO-Bauern in ihre Betriebe zu investieren und krisenfest zu wirtschaften. Dadurch werden Regionen gestärkt und wichtige Kulturräume wie Almen und Weiden im Alpenraum erhalten. Davon profitieren wir alle, denn dies sichert die heimische Lebensmittelversorgung und Ernährungssouveränität jetzt und für kommende Generationen. Und die Zurück zum Ursprung-Bauern leisten noch viel mehr. Durch ihre regionale nachhaltige BIO-Landwirtschaft bewahren sie unser sauberes Wasser, gesunde Böden und eine hohe Artenvielfalt, was von unschätzbarem Wert ist.

© HOFER KG

Daher gebührt den mittlerweile 4000 Zurück zum Ursprung-BIOBauern und Bäuerinnen und ihrer wertvollen Arbeit größter Dank!

Das Beste daran?

Sie können das in vollen Zügen mit den Zurück zum Ursprung-BIOProdukten der Exklusivmarke von HOFER genießen, wie beispielsweise der naturbelassenen Frischen BIO-Ursprungs-Heumilch oder den einzigen BIO-Molkedrinks Österreichs, die in den erfrischenden Sorten Himbeer-Grapefruit und Mango-Maracuja erhältlich sind. Alle weiteren Infos finden Sie unter: zurueckzumursprung.at

18  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   P O L I T I K  

Lisa Marias Lockdown Eine Sechsjährige mit Behinderung erfährt die Welt durch Berührungen – die strengen Corona-Maßnahmen isolieren sie von ihrer Familie BERICHT: NINA BRNADA

Während das gesamte Land erwacht, auf den

Wanderhütten wieder die Bierflaschen und Spritzergläser gereicht werden, die Grenzbalken langsam wieder hochgehen und man wieder zum H&M Spaghettiträgerleiberln

kaufen gehen kann, verharren ganze Bereiche in der Finsternis des Lockdown. Etwa die Seniorenheime. Oder die ausländischen ­24-Stunden-Pflegerinnen, die nach Monaten harter Arbeit nicht nach Hause fahren dürfen. Oder die Demenzkranken, die alleine in den Heimen sitzen. Und Kinder wie Lisa Maria, ohne konkrete Perspektive auf Besserung. Die wenigen Erleichterungen, die in diesem Bereich greifen, also die Ermöglichung kurzer Besuche mit viel räumlichem Abstand, sind selbst für Erwachsene schwer zu ertragen – geschweige denn für Kinder wie Lisa Maria. Berührungen sind ihr ganzes Leben, und genau davon ist sie seit über zwei Monaten abgeschnitten. Erst kürzlich hat ein Neuropädiater das Mädchen untersucht. Sein Zustand sei trotz Isolation in Ordnung. Aber der Arzt empfehle dringend den körperlichen Kontakt zur Familie, sagt Susanne Wiesner, 47. Sie selbst und ihr Mann Michael, 50 Jahre alt, zählen sich auch dazu. Das kinderlose Paar spielt in Lisa Marias Leben eine besondere Rolle. Susanne Wiesner kennt Lisa Maria seit dem Tag ihrer Geburt. Seit 25 Jahren arbeitet die Frau als Intensivkrankenschwester, sie war dabei, als Lisa Maria als Frühchen in der 34. Woche nach einer Plazentaablösung und einem Notkaiserschnitt mit Behinderung auf die Welt gebracht worden ist. Die Ärzte prophezeiten dem Kind einen frühen Tod. Monatelang sollte es im Spital bleiben, nach wenigen Lebenswochen gar über eine halbe Stunde lang keine Herztöne mehr aufweisen und für tot gehalten werden – um dann wieder von allein tief zu atmen zu beginnen. Es war die Zeit, in der sich zwischen Susanne Wiesner und der kleinen Lisa Maria „eine Liebe“ entwickelte – das sagt nicht nur Wiesner, sondern selbst Lisa Marias leibliche

Lisa Maria ist in ihrer Wahrnehmung vor allem auf körperliche Berührungen angewiesen

Mutter. „Susanne ist für meine Tochter wie eine Mama“, sagt Cristina-Maria T. „Es ist, als würde sie eine Seele zusammenführen.“ Diese Verbindung, sagt sie, wollte sie nicht stören. „Meine Tochter braucht jede Hilfe, die sie bekommen kann.“ Die Wiesners haben sogar eine weitreichende Vollmacht der obsorgeberechtigten Eltern bekommen. Deshalb führen sie heute mit aller Kraft den Kampf, Lisa Marias Alltag wieder normal zu machen. „Wir haben einfach Angst, dass sie zurückfällt“, sagt Susanne Wiesner. Denn Lisa Marias Geschichte war schon vor Corona kompliziert. Lisa Marias Mutter, eine rumänischstämmi-

Michael und Susanne Wiesner, Lisa Marias Bonuseltern, gemeinsam mit ihr *Name von der Redaktion geändert. Zum Schutz des höchstpersönlichen Lebensbereiches des Kindes verbietet das Mediengesetz eine identifizierende Berichterstattung

ge Fabriksarbeiterin, sagt, nach der Geburt und noch Monate danach sei sie am Boden zerstört gewesen. Ein Kind mit einer derart schweren Behinderung in ihrer 53-Quadratmeter-Wohnung in Rudolfsheim-Fünfhaus mit zwei weiteren Kindern zu betreuen, das traute sie sich damals nicht zu. Deshalb sprang die MA 11 ein, die Wiener Kinderund Jugendhilfe. Die Eltern blieben zwar die Vertreter Lisa Marias, die Behörde übernahm allerdings Obsorge und Pflege. Lisa Maria kam mit fünf Monaten in die Kinderwohngemeinschaft Laaerberg. Mit zwei Jahren wurde bei ihr schließlich der multiresistente Krankenhauskeim MRSA nachgewiesen – eine Folge häufiger Erkrankungen und zahlreicher Spitalsaufenthalte. Infolge dieser Diagnose konnte man in ihrer Wohngemeinschaft die spezielle Pflege, die das Mädchen seither benötigte, nicht aufbringen. Also wurde ein neues Heim gefunden: das Hilde Umdasch Haus der Malteser Kinderhilfe in Amstetten. Recht bald nach ihrer Ankunft wurde sie dort in einem Raum isoliert. Zweieinhalb Jahre lang durfte man Lisa Marias Zimmer nur in medizinischer Vollmontur betreten, mit Kittel, Haube, Mundschutz und Hand-

FOTOS: PRIVAT (5)

S

ie hat noch nie in ihrem Leben einen Schluck getrunken, noch nie einen Bissen gegessen. Ernährt wird sie über einen Plastikschlauch, der in den Magen führt, fünf Mal täglich gibt es Astronautennahrung. Sie kann auch nicht sprechen, sie kann nicht stehen, nicht gehen, nicht sitzen, sie kann ihren Kopf nicht halten, sie kann nicht greifen. Lisa Maria* lebt seit ihrer Geburt mit einer Behinderung. Sie ist sechs Jahre alt. Und sie weiß genau, was sie mag und was sie nicht mag. Das Mädchen kann hören und sehen, leidet jedoch unter einer sehr starken Kurzsichtigkeit und nimmt die Welt vor allem über Berührungen wahr. Wenn ihre Angehörigen ihr über den Rücken kratzen oder ihre Stirn streicheln oder ihre Knie kitzeln, wird ihr Gesicht weich, ihre blauen Augen werden klein und ihre Mundwinkel schieben sich nach oben. Seit 18. März aber dürfen Lisa Marias Angehörige sich ihr auf diese Weise nicht mehr nähern. Das Pflegeund Förderzentrum in Perchtoldsdorf, eine Einrichtung des Landes Niederösterreich, in dem das Mädchen lebt, verbietet aufgrund der Corona-Pandemie allen Gästen strikt den Zugang. Zwar dürfen die kleinen Bewohnerinnen und Bewohner einmal pro Woche für rund eine Stunde besucht werden – allerdings getrennt durch einen Stahlgitterzaun, mit Maske und mit zwei Meter Mindestabstand. Es sei „wie im Gefängnis“, sagt Lisa Marias Mutter Cristina-Maria T., 35. „Lisa Maria hört uns, aber sie versteht nicht, warum wir sie nicht anfassen.“ Das Mädchen schreie und weine, die Situation sei „ein einziger Horror“.

P O L I T I K   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

19

Oben: Lisa Maria mit Mutter CristinaMaria T. Unten: mit Vater Pavel Mihai T.

schuhen. Sie könne nämlich mit dem Keim andere anstecken, so die Sorge. Für diese lange Zeit sah Lisa Maria keine menschlichen Gesichter. Das Mädchen hat, wenn man so will, bereits lange vor der CoronaPandemie ihren ganz persönlichen Lockdown erlitten. Lisa Marias Eltern, gemeinsam mit den Bonuseltern Wiesner, kämpften lange für eine andere Unterbringung – dass dies gelang, nennen die Wiesners heute „Befreiung“. Lisa Maria erhielt schließlich 60.000 Euro Entschädigung für die Freiheitsentziehung – von der Finanzprokuratur, also der Republik Österreich. Denn die Wiener MA 11 als staatliche Jugendwohlfahrtsbehörde hatte die Unterbringung in Amstetten bestimmt, erklärt Constanze Emesz, die Anwältin der Familie.

Susanne Wiesner kennt Lisa Maria seit ihrer Geburt. Die Intensivkrankenschwester ist zu einer zweiten Mama geworden

Danach fand die MA 11 für das Kind den Platz

in Perchtoldsdorf, seinem heutigen Wohnort. Dort änderte sich das Leben des Mädchens radikal zum Positiven. Es blühte auf, erzählt Susanne Wiesner. Die Kleine legte an Gewicht zu, wuchs und wurde aufgeweckter. Selbst der multiresistente Keim – der in Amstetten stets als Grund für ihre Isolation angegeben worden war – wurde in Perchtoldsdorf „saniert“, wie es im Fachjargon heißt. Zwar ist er bis heute nicht gänzlich verschwunden, aber das führte nicht zu erneuter Isolation. Mit weiteren Kindern teilt sie sich das Zimmer, sie besuchte auch den Kindergarten und ab Herbst muss sie in die Schule. Außerdem war das Mädchen in Perchtoldsdorf auch geografisch näher bei den Eltern, Geschwistern und den engagierten Wiesners. Letztere kamen Lisa Maria nahezu täglich nachmittags besuchen, machten Ausflüge und verbrachten mit ihr die Stunden bis zum Schlafengehen. Und nun ist diese

»

Lisa Maria hört uns, aber sie versteht nicht, warum wir sie nicht anfassen CRISTINAM A R I A T.

Zuneigung, auf die Lisa Maria zählt, einfach weg. Wer aber kann verfügen, dass sich ihre Situation ändert? Wer diese Frage stellt, wird im Kreis geschickt. Das Gesundheitsministerium unter Rudolf Anschober (Grüne) antwortet auf Anfrage, es gebe zwar Empfehlungen des Ministeriums, wie etwa die Abstandsregeln, allerdings seien diese lediglich ein „Rahmen für die Länder und Heimträger“. Die „Gegebenheiten vor Ort und die spezifische Situation einzelner Bewohnerinnen und Bewohner verlangen aber immer wieder nach individuellen Lösungen“, so das Ministerium auf Anfrage. Das jeweilige Heim dürfe „letztlich selbst entscheiden, wie es mit den Besuchen in begründbaren Einzelfällen umgeht, es sei denn, es gibt anderslautende, rechtlich bindende Vorgaben von den Bundesländern“. Soll heißen: Heim und Land Niederösterreich sind zuständig. Und in Lisa Marias Fall ein stückweit auch die Wiener MA 11. Denn in ihrem Auftrag wurde das Mädchen einst nach Perchtoldsdorf überstellt. Anfrage bei der MA 11: Hat sie sich für andere Besuchsregelungen für Lisa Maria eingesetzt? „Wir wissen, dass die Maßnahmen regelmäßig evaluiert werden“, sagt Ingrid Pöschmann, Leiterin des Referats Inklusion bei der Wiener MA 11. Allerdings: Man müsse dafür Sorge tragen, das Risiko möglichst zu minimieren. Im Übrigen „hat die Aufsicht über die Unterbringung des Mädchens das Land Niederösterreich“, sagt Pöschmann. „Die MA 11 ist nur der Auftraggeber.“ Und was sagen das Heim selbst und das Land Niederösterreich dazu? Im Haus in Perchtoldsdorf, einer Einrichtung des Landes, verweist man auf die Abteilung Landeskliniken und Landesbetreuungszentren. Von wo man wiederum an die niederöster-

reichische Landesgesundheitsagentur weitergelotst wird. Dort schließlich sagt man: „Sobald es die Aussichten weiterer Lockerungen gibt, werden wir diese selbstverständlich zügig umsetzen.“ Und: „Möglicherweise gibt es daher seitens der Bundesregierung bald neue Empfehlungen.“ Soll heißen: Die Lockerungen hängen von dem ab, was das Ministerium sagt. Womit man wieder bei Rudolf Anschober landet. Der Behindertenanwalt des Bundes, Hansjörg

Hofer, weiß um die nervenaufreibende Praxis mit den Besuchsregelungen innerhalb der Länder und sagt, sie seien recht unterschiedlich organisiert und oft nicht transparent. Niederösterreich beispielsweise sei im Gegensatz etwa zu Salzburg als eher streng zu bezeichnen. Aber wer ist denn nun am Ende für die Besuchsbeschränkungen zuständig – Bund oder Land? „Der Bereich Inklusionspolitik ist Ländersache“, sagt Christine Steger, Vorsitzende des Unabhängigen Monitoringausschusses zur Umsetzung der UNKonvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Inhaltlich sei das schon richtig, sagt die Menschenrechtsjuristin Marianne Schulze. „Nur geht es da ja auch um Empfehlungen aus dem Gesundheitsministerium und die greifen – auch rein atmosphärisch – ziemlich durch.“ Auf die Frage, was denn das Land Niederösterreich getan habe, um für Lisa Marias Situation eine „individuelle Lösung“ zu finden, wie es das Ministerium vorschlägt, heißt es nach Falter-Anfrage von der niederösterreichischen Landesgesundheitsagentur: „Hinsichtlich des Falles [...] könnte es durchaus eine praktikable und individuelle Lösung geben. Wir schauen uns derzeit die verschiedenen Möglichkeiten an.“ Immerhin.  F

20  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    POLITIK  

Kurz im Kleinwalsertal: „Das ist ja unglaublich, dass man so euphorisch empfangen wird“

„Hallo, wie geht’s euch?“ V

om Bundeskanzleramt in die schönste Sackgasse Österreichs sind es mehr als 600 Kilometer. Es ist der 13. Mai, als sich Kurz ins Auto setzt, und im Kleinwalsertal ahnte Bürgermeister Andi Haid (ÖVP) zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was nach 47 Jahren der erste Besuch eines Bundeskanzlers für die Gemeinde bedeuten wird. Diese gehört zu Vorarlberg, ist auf dem Straßenweg aber nur über die bayerische Gemeinde Oberstdorf erreichbar. Aufgrund der rigorosen Grenzkontrollen war die Bevölkerung fast sieben Wochen von der Außenwelt abgeschnitten. Das Gefühl, mit den damit einhergehenden Schwierigkeiten von Österreich vergessen zu werden, wandelte sich, als Kurz am 23. April in die ARD-Sendung „Maischberger“ zugeschaltet wurde. Mit Blick auf die Notwendigkeit der Grenzöffnungen erwähnte er das Beispiel des isolierten Kleinwalsertals. Am späten Nachmittag passiert die überschau-

bare Fahrzeugkolonne des Bundeskanzlers die deutsche Grenze am Walserberg. Im Fahrzeug wird viel telefoniert. Sebastian Kurz gibt Interviews für Stern und Handelsblatt, sein Referent kontaktiert das Fürstentum Liechtenstein, um zu fragen, ob der Regierungschef morgen Zeit für ein kleines Arbeitsgespräch hätte. Spontan. Gerne. Passt. So kurzfristig hatte Markus Söder (CSU) keine Zeit. Der bayerische Ministerpräsident und auch der deutsche Innenminister Horst Seehofer hatten jeweils schon Wochen vorher beim Bundeskanzleramt angefragt, ob man nicht einen symbolträchtigen Pressetermin an der Grenze absolvieren möchte. Nun hätte Kurz Zeit. Zu spät. Jetzt plant Söder allein.

Wie kam es zu den Bildern von Sebastian Kurz im Kleinwalsertal? Die Rekonstruktion einer Panne

Im Kleinwalsertal will der Bürgermeister dem Gast alle Ehre erweisen. Die Bevölkerung solle die Häuser beflaggen und Bekundungen ausdrücken, schreibt er auf ­Face­book. Sogar die Alphornbläser wollen aufspielen. Abgesagt. Das Bundeskanzleramt habe ein Treffen mit der Bevölkerung nicht gewünscht. Es sei ein Arbeitstreffen, keine öffentliche Veranstaltung. Im Gemeindebüro werden Flugblätter gedruckt, die darauf hinweisen, sich der Delegation nicht zu nähern. Draußen flattern rote Absperrbänder mit rot-weiß-roten Fahnen um die Wette.

VOR ORT:

Am frühen Abend treffen die Journalisten au-

JAN-PHILIPP MÖLLER

ßerhalb der Ortschaft am Grenzpunkt Walserschanze ein. Kameras werden aufgebaut, und dann beginnt das Warten von mehr als 20 Zaungästen hinter Absperrung und fast 70 Journalisten und Offiziellen, die nah und ohne Abstand eng beieinanderstehen. Kurz kommt, sieht, spricht. Fertig. Er streichelt Enzo, den Straßenköter aus Spanien, und setzt sich hinter seinen Fahrer in den Wagen. Rechts von ihm nimmt der Bürgermeister Platz. Beide schauen aus dem Fenster. Beide überrascht. Hinter der ersten Kurve schwenkt eine Gruppe ein Plakat mit einem riesigen Herz. Knapp dahinter winken die Bewohner mit Österreich-Fahnen aus ihrem Garten. Sebastian Kurz bittet den Chauffeur anzuhalten und lässt das Fenster hinuntergleiten. „Hallo, wie geht’s euch?“ Es entwickelt sich eine kleine Unterhaltung, die schnell im Dorf die Runde macht. Zu diesem Zeitpunkt ist der Platz in Hirschegg am Walserhaus schwach besucht. Vielleicht 20 Schaulustige hoffen, einen Blick auf den Bundeskanzler werfen

Nun beginnt die Szene, die später Anlass für viel Diskussion in den Social Media sorgt und Schlagzeilen in der in- und ausländischen Presse bringt. Kurz steigt aus, steht im leichten Nebel. Als die Menschen in gewisser Entfernung beobachten, dass es sich um den Bundeskanzler handelt, geht ein ehrerbietiges Raunen durch das Publikum. Maria Schöch (69) ist mit ihrer Tochter gekommen und murmelt: „Ich könnte weinen vor Freude.“ Kurz geht ein paar Schritte allein, sucht aus der Entfernung das Gespräch, erzählt von Wien, genießt die friedliche Stimmung. Es ist fast eine Minute der Ruhe, bis ihn Kamerateams eng umringen. Plötzlich kommt ein junger Mann in dunkler Kleidung mit schwarzer Mund-Nasen-Maske von der rechten Straßenseite auf ihn zu und ihm zu nahe. Kurz zögert, seine Körpersprache ist defensiv, er weicht zurück, noch unklar über die Absicht. Aha, ein Fan, der ein Selfie mit Kurz möchte. Nur ein kleines Foto. Alle sehen jetzt, dass sich hier ein Bundeskanzler zum Anfassen aufhält. Die Menge nimmt das zum Anlass, den Mann aus nächster Nähe zu erleben. Umkehren? Weitergehen! Die Qual der Wahl, die nur wenige Millisekunden dauert und vielleicht das Ergebnis einer Abwägung zwischen Bauchgefühl und Verstand war. Er bittet um Abstand, bahnt sich den Weg durch die Menge. Als er nach zwei Arbeitsgesprächen um 22.45 Uhr in Richtung Lindau fährt, wissen seine Berater schon, dass die Wellen der Empörung im Internet gerade hochschlagen. Der Morgen danach. Unter der Fahne der Schweiz, des Fürstenhauses und des Staates Liechtenstein wartet Regierungschef Adrian Hasler am Grenzübergang Schaanwald auf Sebastian Kurz. Hasler freut sich schon auf das Treffen und das geplante kurze Arbeitsgespräch. Während er wartet, sitzt Kurz noch ein paar Meter vor dem Treffpunkt im geparkten Wagen. Man glaubt, die Anspannung zu spüren, als er kurz darauf anfährt, aussteigt und penibel darauf achtet, nichts falsch zu machen in Sachen Abstand. Nach einem kurzen gemeinsamen Foto und einem ORFInterview verabschiedet Kurz sich vom verdutzten Regierungschef Hasler und geht zurück zum Auto. Dann merkt der Bundeskanzler, dass er das geplante Arbeitsgespräch mit dem Amtskollegen doch glatt vergessen hatte, und dreht schnell um. Er ist doch auch nur ein Mensch. F

FOTO: APA/BUNDESK ANZLER A MT/DR AG AN TAT IC

zu können. Der Sicherheitsdienst verteilt Warnhinweise, die Feuerwehr mahnt den Abstand ein. Die Nachricht über den volksnahen Bundeskanzler verbreitet sich. 200 Menschen füllen nun den Platz. Kurz steigt aus, geht auf die Menschen zu, mit Abstand, aber freundlich. Die Menschen sind freiwillig hier, und Kurz macht das, was naheliegend ist. Er bedankt sich für den Empfang, zeigt sich menschlich, lässt sich fotografieren. Die Euphorie greift um sich. Der Bürgermeister erinnert sich noch an die Worte von Kurz im Auto: „Das ist ja unglaublich, dass man so euphorisch empfangen wird.“ Sie passieren einen Ortsteil, Fahnen hängen aus den Fenstern, und die Passanten machen die La-Ola-Welle. Aussteigen. Abstand. Gespräch. Lachen. Fröhlichkeit. Einsteigen. Weiterfahren. Um 20.22 Uhr kommt der Wagen in Hirschegg an und hält mitten auf der verwaisten Straße. Von hier sind es 120 Meter zum Haupteingang des Walserhauses, Ort der nun folgenden Arbeitsgespräche.

FALTER

Radio

DER PODCAST MIT RAIMUND LÖW Wirtschaft in Not. Welche Optionen hat Österreich? Wie sieht die Wirtschaftsstrategie von Türkis-Grün aus? Mit: Ferdinand Lacina, Margit Schratzenstaller, Robert Misik, Lukas Sustala

ab Donnerstag, 21.5.2020 falter.at/radio und auf falter.tv

Dienstag und Donnerstag um 12 Uhr auf

Donnerstag, 19.00, 23.00 Uhr Freitag, 22.00 Uhr Samstag, 00.00, 10.30, 18.00, und 22.15 Uhr Sonntag, 17.30 Uhr Montag 00.00, 9.30 und 17.00 Uhr auf

Freitag um 19 Uhr auf

22   F A L T E R 2 1 ∕  2 0   M E D I E N  

Erscheinungen  Personen, Trends, Kampagnen

 Watchdog

Monatsmagazin Datum ohne Chefredakteur

ÖVP bestätigt Echtheit der ÖVP-Files

EINBLICK:

ls die ÖVP im September 2019 A bekanntgab, Opfer eines Hackerangriffes geworden zu sein,

BARBARA TÓTH

ie viel Chefredaktion braucht W ein Monatsmagazin? Diese Frage stellt sich angesichts der

D E R

freut sich auf „einen Sommer mit seiner Familie und kommende Projekte“ (er wurde im Lockdown zum zweiten Mal Vater), Loudon auf „neue Impulse durch unsere Gastkuratoren“ und Zach darüber, dass das „Geschäftsmodell sichergestellt“ wurde. F R O B E R T

I N T E R V I E W ,

Das Monatsmagazin Datum ist Journalismusprojekt und Talenteschmiede – und durch die Corona-Krise in wirtschaftlichen Schwierigkeiten

Die drei Eigentümer – Alexander Zach, Lobbyist und Ex-Politiker, Sebastian Loudon, MarketingExperte, und Stefan Apfl, Journalist – sortieren sich neu

denn Cashcow, lebt von der Selbstausbeutung der Eigentümer. Differenzen über die publizistischen und ökonomischen Perspektiven des Blattes sind dem Vernehmen nach auch der Grund für Stefan Apfls Abgang. Nach außen ist natürlich alles paletti. Apfl

O R F - D E B A T T E N - P L A N E R

G E H T

I N

P E N S I O N :

S T O P P A C H E R

I M

Wie gedruckt

Zeit am Schirm

Digitalia

Pressekolumne

TV-Kolumne

IT-Kolumne

NINA HOR ACZEK



BAR BAR A TÓTH

 ANNA GOLDENBERG

S E I T E

2 3



a war eine wohl nicht freundlich genug zum D Krone -Sportchef: „Anfangs wirkte sie oft stur. Scheu. Manchmal sogar unfreundlich. Ließ

inladen oder nicht einladen? Und wenn ja, eben dieser Kolumne badet gerade ein Bär. E mit wem? Die Im Zentrum-Debatte mit HeinzN Er tut das nicht einfach nur so, weil er Lust Christian Strache zum Thema „politische Moral“ darauf hat und ich das Video aus dem Zoo von

Gar nicht zickig war das Kleinformat vergangenes

Was vielen von uns in der Zeit des Lockdown fehlte,

Fans ebenso wie Journalisten links liegen. ‚Zickig‘, könnte man fast sagen“, schrieb die Kronen Zeitung vergangenes Wochenende über Skistar Anna Veith. Aber schließlich, freut sich die Krone, sei auch bei Veith die Wandlung „zur Dame“ passiert, als der Skistar dem Krone-Sportchef beim letzten Interview „sogar Kaffee und Mineralwasser selbst servierte“. Wochenende zum Ehepaar Strache. Dem Ex-FPÖChef und Mr. Ibiza 2019 schenkte das Boulevardblatt ein Titelblatt und ein streichelweiches Interview, geführt von der früheren FPÖ-Pressesprecherin und seit 2012 Krone bunt-Chefin Edda Graf. Da durfte Strache behaupten, ihm seien heimlich Drogen in den Ibiza-Wodka gekippt worden und er sei doch völlig unschuldig. Vor einem Jahr titelte die Krone noch „FPÖ am Ende!“ und „Wie die Krone gekauft werden sollte“. Jetzt ist das Blatt wieder auf Kuschelkurs mit seinem H.-C. F

vom letzten Sonntag, zum ersten Jahrestag der Ibiza-Affäre, regt auf. Moderatorin Claudia Reiterer hatte Strache, Ex-Neos-Politikerin Irmgard Griss, den Präsidenten der Finanzprokuratur und früheren Kurzzeitinnenminister Wolfgang Peschorn sowie den ORF-Stamm-Politologen Peter Filzmaier im Studio zu Gast. Damit wäre es 3 zu 1 gestanden: drei Kritiker, die Strache einhegen und etwas entgegenhalten können. Dafür reicht es aus, das Ibiza-Buch der beiden Süddeutsche Zeitung-Aufdecker gründlich gelesen zu haben, da steht eigentlich alles drin. Warum das am Ende nicht gelang, liegt weniger an den

Teilnehmerinnen als am Konzept der Sendung, das Reiterer fast schon militärisch durchzieht. Da geht es einfach zu statisch zu, Ausbrüche, diese Bildschirm-Momente, bei denen sich alle ins Wort fallen, gab es schon lange nicht mehr. So fiel Strache nie aus der Opfer-Rolle und 783.000 Menschen sahen live dabei zu. F

Oregon zufällig fand, nein, weit gefehlt – dieser Bär spielt gerade eine wichtige Rolle in meinem Leben. Er hilft mir, mein Zeitgefühl zu bewahren. Das ist in den vergangenen Wochen nämlich gehörig durcheinandergekommen. Die einzelnen Tage fühlten sich lang an, im Nachhinein war jedoch schwer zu beurteilen, ob nun eine Woche oder ein Monat vergangen war. waren Ereignisse, die wir uns merken, weil sie eine emotionale Bedeutung hatten. Sogenannte zeitliche Grenzsteine helfen uns beim Erinnern, teilen sie in ein Vorher und Nachher. Ob Geburtstagsfeste oder Trennungen, vieles pausierte in den letzten Wochen. Abhilfe verschafft das Internet mit all seinen rührseligen Inhalten. Eine großartige Ausrede, um auch in der Post-Lockdown-Ära den exzessiven Medienkonsum weiterzubetreiben. Wenn man nicht rausdarf zum Baden, kommt der Bär eben auf den Bildschirm. F

FOTO: GIANMARIA GAVA

Neuausrichtung des Monatsmagazins Datum neu. Letzte Woche wurde bekannt, dass Stefan Apfl, seit vier Jahren Miteigentümer (22,5 Prozent) und Chefredakteur (und ehemaliger Falter-Redakteur), das Blatt verlässt – allerdings nur als Chefredakteur, nicht als Miteigentümer. Stattdessen sollen mit dem Redaktionsteam (Textchef, eine Redakteurin, freie Mitarbeiter) ab Herbst prominente Gast-„Kuratoren“ die Datum-Titelgeschichten gestalten. Sie werden von Apfl und den beiden Miteigentümern Sebastian Loudon (25 Prozent) und Alexander Zach (er ist mit 52,2 Prozent über die AZH Beteiligungs GmbH an Bord) ausgesucht. Ex-Neos-Politikerin Irmgard Griss, Bestsellerautor Marc Elsberg und Puls-4-Infochefin Corinna Milborn werden somit demnächst de facto Datum-Chefredakteure auf Zeit. Hintergrund der ungewöhnlichen Lösung ist die Corona-Krise: So wie alle Medien traf sie auch das Monatsblatt Datum hart. Obwohl es eine eigene Nachwuchsschiene (Datum-Talente) hat und engagierten Journalismus macht, bekam es keine Medienförderung, auch keine Corona-Sonderförderung. Das Magazin, seit seiner Gründung im Jahr 2004 mehr visionäres Journalismusprojekt

fand Sebastian Kurz klare Worte: „Es sind Daten bewusst gestohlen, verfälscht und verbreitet worden, um uns als Volkspartei zu schaden.“ Dem Falter waren von einer anonymen Quelle große Datenmengen aus der ÖVP-Buchhaltung übermittelt worden. Gegen die Berichterstattung über die ÖVP-Files hat die ÖVP Klage gegen den Falter eingebracht. Sebastian Kurz: „Wir haben ganz klar festgehalten, dass entweder der Falter falschen Daten oder Dokumenten aufgesessen ist oder wissentlich oder absichtlich falsch berichtet hat.“ Seit vergangener Woche kann ausgeschlossen werden, dass der Falter mit falschen oder gefälschten Daten gearbeitet hat. Im Rahmen des von der ÖVP angestrengten Verfahrens wurden dem Handelsgericht und der ÖVP einige Dokumente übermittelt, auf die sich die Berichterstattung des Falter stützt. In einem Schriftsatz hat die ÖVP darauf nun geantwortet, dass bei den vorgelegten Dokumenten „die Übereinstimmung mit dem Original zugestanden wird“. Ab 22. Juni kann der Falter die Behauptung, „falsch“ berichtet zu haben, widerlegen. Für diesen Tag sind als Zeugen unter anderem Ex-ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer und Falter-Redakteur Josef Redl geladen. RED.

M E D I E N    F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

23

„Parteien stecken einen immer ins Kastl“ Robert Stoppacher kennt ORF und Politik wie kaum ein anderer. Ein Gespräch über Begehrlichkeiten INTERVIEW UND FOTOS: BARBARA TÓTH

R

obert Stoppacher kommt direkt vom Küniglberg in den Schlosspark Schönbrunn. Es ist Mittwoch letzte Woche, die Lokale haben noch nicht geöffnet, also holt sich der langjährige Leiter der politischen Diskussionssendungen im ORF mit federnden Schritt einen Cappuccino to Go und setzt sich auf eine schwere Parkbank unter einen Baum, denn es beginnt zu nieseln. Ein Pensionist schaut anders aus.

Falter: Herr Stoppacher, was werden Sie weniger vermissen, die Moderationen der „Pressestunde“ oder die Interventionen? Robert Stoppacher: Die Interventionen. Wobei: Was ist eine Intervention? Wenn Politiker oder Pressesprecher anrufen und sagen, sie wären gern bei der Sendung dabei, dann ist das Teil ihres Jobs, sich oder ihren Chef zu promoten. Die Frage ist, wie wir als Redaktion mit diesen – ich sage immer – Begehrlichkeiten umgehen. Eine Intervention wäre mit Drohungen verbunden.

Wo fängt eine Drohung an? Stoppacher: Ende der 1990er gab es Politiker, die sagten: „Ja, das werden wir dann schon mit deinem Chef besprechen, wenn du nicht machst, was wir uns wünschen.“ Das war eine leere Drohung, weil meine Chefs standen immer hinter mir und ich habe ihnen solche Sachen natürlich auch immer sofort berichtet. Sie sprechen von Ex-FPÖ-Politiker Peter Westenthaler. Stoppacher: Natürlich, ein eigenes Kapitel. Er hat mich als „roten Befehlsempfänger“ und „Zensor“ angegriffen, Inserate gegen mich geschaltet, Sippenhaftung betrieben, weil meine damalige Frau Bundespressedienstleiterin und Sektionschefin im Bundeskanzleramt war. Ich war nie Mitglied einer Partei. Ich hab ihn geklagt, er musste eine Ehrenerklärung abgeben. No bad feelings, im Rückblick. No bad feelings: Sie gelten als ausgeglichenes Gemüt. Ist das hilfreich, wenn man politische Talks verantwortet? Stoppacher: Ich bin vom Typ her eher gelassen und unaufgeregt, was oft einmal mit gleichgültig verwechselt wird. Ich hatte immer einen sehr genauen Plan, aber ich habe versucht, ihn nicht mit Verbissenheit, sondern mit Fingerspitzengefühl zu verfolgen. In meinem Job musst du dieses Spiel mit Politikern und Pressesprechern schon sehr gut beherrschen, um ordentliche Sendungen und Diskussionsrunden zusammenzubringen. Ist das zuletzt schwieriger geworden? Stoppacher: Es geht immer darum: „Wenn der kommt, komm ich nicht oder ich komm nur, wenn ich den mitnehmen darf.“ Diese Art von Diskussionsverweigerung hat es immer wieder gegeben. Regierende sind

prinzipiell nicht so geneigt, sich mit Oppositionellen oder Experten, die anderer Meinung sind, live auseinanderzusetzen. Und man merkt zuletzt, dass sie versuchen, uns das Thema wegzutragen, indem sie sich verweigern. Ich finde, dass der Diskurs zwischen Regierung und Opposition essenziell ist in einer demokratischen Gesellschaft. Diskussionsverweigerung ist demokratieschädlich. Ist die „Message-Control“ der ÖVP die schlimmste Form der Mediengängelung? Stoppacher: Sie betreibt sie mit hoher Perfektion und Professionalität. Das macht es für uns Journalisten schwer. Ein Minister sagt ab, wir fragen andere Vertreter der Partei an und merken spätestens nach dem zwanzigsten Anruf quer durch, niemand kommt, denn sie wissen alle voneinander. Früher konnte man als Journalist das Nichtwissen, was gerade Medienlinie ist, noch ausnutzen. Ex-SPÖ-Kanzler Viktor Klima hat Ende der 1990er-Jahre die Kamera mit der Hand

Robert Stoppacher, 62, verantwortete elf Jahre lang die politischen Debattenformate im ORF, darunter „Im Zentrum“, „Pressestunde“ und „Runder Tisch“

bedeckt, als ihm eine Frage nicht passte.

Stoppacher: Ja, unglaublich, oder? Es ist

ja erbärmlich, wenn man zu solchen Mitteln greifen muss. Das kennt man nur aus sehr autoritären Ländern. Und es bleibt ja nicht geheim. Im Vergleich zu den Pannen, die damals passiert sind, muss man sagen: Derzeit sind mehr richtige Profis am Werk.

Der ORF war immer Spielball politischer Interessen. Gibt es Parteien, die mehr zum Öffentlich-Rechtlichen stehen als andere? Stoppacher: Wenn man, wie die FPÖ, eine Kampagne gegen ORF-Gebühren gefahren hat, will man dem ORF schaden oder ihn zerstören. Das ist in der blauen DNA. Die SPÖ ist von der Programmatik her eine Partei, die dem Öffentlich-Rechtlichen positiv gegenübersteht. Das führte aber auch zur Attitüde: Wir sind die, die zum ORF halten, also kommt uns ein bisschen entgegen! Wenn man etwas gemacht hat, was der SPÖ nicht gefallen hat, hat es geheißen: Warum macht ihr das? Wir halten immer Fortsetzung nächste Seite

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   M E D I E N  

Fortsetzung von Seite 23

zu euch, warum seid ihr dann so? Aber kritischer Journalismus tritt nie außer Kraft. Auch nicht gegenüber Menschen, die den ORF gern haben. Täuscht der Eindruck, dass die ÖVP zuletzt bewusst nicht hochrangige Vertreter in den ORF schickt, dafür die Privaten bedient? Stoppacher: Ja, es ist erstaunlich. Aber alle Parteien machen es. Wir fragen an, dann heißt es: „Wir schicken euch den.“ In der Redaktion steht das Wort „schicken“ auf dem Index: Jeder, der es sagt, muss in ein Sparschwein einzahlen. „Schicken“ gibt es nicht. Wir laden ein. Jeder hat das Recht, nicht zu kommen. Aber es hat niemand das Recht zu sagen, ich komme nicht, aber schicke euch jemand anderen. Liegt es auch daran, dass dank Social Media Politiker sich daran gewöhnt haben, ihre Kanäle zu bespielen und zu beschicken? Stoppacher: Das ist die wesentliche Veränderung, wenn ich jetzt auf mein langes Journalistenleben zurückschaue. Auf Social-Media-Plattformen können sich Politiker inszenieren – genauso, wie sie und ihre Pressemitarbeiterinnen es wollen. Da müssen sie sich nicht den Spielregeln anpassen, die bei uns herrschen. Welcher Talk ist am schwierigsten? Stoppacher: Eindeutig „Im Zentrum“. An dem Kräfte-Parallelogramm tüfteln wir lange. Es braucht eine Mischung aus Politikern, Wissenschaftlern, Experten … … Männern und Frauen … Stoppacher: Wir liegen bei ungefähr zwei Drittel Männern – noch immer. Aber die Tendenz stimmt. Du rufst einen Mann an, er fragt, was ist das Thema, und sagt zu. Du rufst eine Frau an und sie fragt, wann ist der Termin, da muss ich noch schauen um einen Babysitter, das kann ich noch nicht sagen und übrigens der Kollege, der drei Meter weiter sitzt, hat nicht drei, sondern vier Bücher über das Thema geschrieben. Es ist ein zäher Prozess. Ist das Hauptproblem bei „Im Zentrum“ nicht, dass von Politikern nur noch vorgestanzte Sätze kommen und Diskussion

Was können deutsche Talkformate besser? Stoppacher: ZDF und ARD haben ganz andere Ressourcen, vom Personal und Budget her. Da werden ganze Talkshows vorbereitet und dann wissentlich verworfen. Das passiert bei uns auch, aber nur, wenn die Aktualität unsere Planung überholt. Anne Will hat eine eigene Redaktion, ebenso Maybrit Illner mit vielen Mitarbeitern. Wir sind zu neunt und betreuen neben „Im Zentrum“, „Pressestunde“, „Europastudio“ auch alle „Runden Tische“, „Sommergespräche“, Wahlkonfrontationen, Duelle, die jeden Tag ausbrechen können. Sie haben Ihre Karriere fast durchgehend im ORF gemacht, nicht nur bei Ihnen hat man den Eindruck: Karrieresprünge oder -dämpfer gehen einher mit Regierungswechseln. Warum ist das so? Stoppacher: Ich bin im November 1998 Chefredakteur geworden, zur Zeit der großen Koalition. Das war ich bis Mai 2002. Also habe ich Schwarz-Blau doch einige Zeit überlebt. Aber es war eine schwierige Zeit. Da war ich natürlich schon am Schleudersitz, ich galt ja offensichtlich als „Roter“. Wie entstehen solchen Zuschreibungen? Stoppacher: Die Parteien versuchen immer, einen in ein Kastl zu stecken. Ich weiß nicht, warum. Ich glaube, sie sind argwöhnisch und glauben, der Journalist will ihnen etwas Böses. Vor allem ein Journalist, von dem sie glauben, „der gehört nicht zu uns“, „der will uns nur einireiten“. Es gibt da so eine Freund-Feind-Attitüde. Und so folgen auch Besetzungen einer gewissen politischen Konjunktur. Bis heute: Es gibt von mehreren Parteien etwa Wünsche, wer die Interviewer bei der „Pressestunde“ sind. Echt?

Stoppacher: Man lädt ein und dann wird

gefragt, wer interviewt. Dann kommen so

DIE ZUKUNFT

IST NICHT ABGESAGT! Die Digitalisierungsakademie der FH Technikum Wien

Anmerkungen. Früher: „Mit der sicher net.“ Das ist im Grunde eine Respektlosigkeit uns gegenüber. Jetzt ist es ein bisschen sanfter: „Aber uns tät gefallen, wenn die oder der das machen könnt.“ Sätze wie „Bei der letzten Sendung habts an Schas baut!“ hörte ich auch schon, von FPÖ-Pressesprecher Volker Höferl etwa. Auch Gerald Fleischmann von der ÖVP ist bekannt für seine direkte Art. Ich kann aber auch ehemalige rote Kanzlersprecher nennen, Josef Kalina oder Andreas Rudas haben das auch können. Beliebt ist auch mitzuzählen, wie oft jemand aus der eigenen Partei eingeladen wird oder nicht, oder wie viele Minuten jemand in Ton und Bild vorkommt.

wie im „Club 2“ früher einfach nicht möglich ist? Stoppacher: Das Geheimnis beim „Club 2“ war, dass wir nie aktive Politiker dabeihatten. Wenn man nicht mehr an der Macht ist, spricht man offener. Schade, dass er 2012 eingestellt wurde. Uns fehlt dieser tiefschürfende, gesellschaftspolitische Talk. Ich glaube, dafür wäre auch noch immer Platz.

Robert Stoppacher wuchs in Wien-Favoriten auf, seine Eltern waren Angestellte bei Wienerberger. Er begann seine Karriere als innenpolitischer Journalist beim Hörfunk, 1998 wurde er Leiter der ORF-Hauptabteilung Information und Chefredakteur der „Zeit im Bild 1“. 2003 wechselte er in die Parlamentsredaktion, 2009 wurde er Leiter der ORF-Debattenformate. Stoppacher ist geschieden, leidenschaftlicher Wanderer, Vater eines erwachsenen Sohnes und lebt in Wien und Gmunden

Ist das Gefährlichste für Journalisten am Ende nicht die Schere im eigenen Kopf, also das Anbiedern in Gedanken? Stoppacher: Da muss man echt aufpassen. Ich hoffe, dass ich die nicht gehabt habe. Die Gefahr ist immer da, gerade bei jungen Journalisten am Anfang ihrer Karriere. Wobei die Generation heute selbstbewusster ist als wir früher. Man lässt sich nicht mehr einschüchtern oder ins Bockshorn jagen. Wenn man faktenbasiert seine Arbeit macht, was soll dann schon passieren? Journalismus tritt nie außer Kraft. Wien ist klein, Journalisten und Politiker kommen sich nahe. Wie verhabert sind Sie? Stoppacher: Ich habe fast nichts ausgelassen an diesen abendlichen Zusammenkünften und Klubtagungen und -klausuren, wo man bis vier Uhr in der Früh an der Bar steht und glaubt, man erfährt dort die allergeheimsten Geheimnisse. Was eh nicht der Fall ist. Ich glaube nicht, dass ich jemals verhabert war. Per Du oder per Sie, ein Unterschied? Stoppacher: Ich glaube, das sagt gar nicht viel aus. Mit dem derzeitigen Kanzler bin ich per Sie. Mit Christian Kern bin ich wie viele Journalisten per Du, weil er Pressesprecher des SPÖ-Parlamentsklubs war. Wer war Ihr Lieblingsgast? Stoppacher: Spontan fällt mir Matthias Strolz ein. Die klassischen Spitzenpolitiker waren nicht meine Lieblingsgäste. Da ist mir oft ein evangelischer Bischof spannender vorgekommen. F

Die Digitalisierung erlebte in den vergangenen Wochen einen unglaublichen „Push“. Dabei hatte sie nicht nur einen enormen Einfluss auf unser persönliches Umfeld, digitale Kommunikationskanäle oder unsere Arbeitsumstände. Auch Märkte, Unternehmen und Geschäftsmodelle änderten sich quasi über Nacht. Unsere digitale Kompetenz ist daher gefragt und „Technik verstehen und sprechen zu können“ wird immer wichtiger. Sind Sie darauf vorbereitet? Gehen Sie mit uns einen Schritt weiter! Die Technikum Wien Academy bietet seit 2005 fundierte Weiterbildungen in Technik und Digitalisierung, die nun das sicherste und ertragreichste Investment sind. Neben Master- und Akademischen Lehrgängen bietet die Academy zahlreiche Seminare, Zertifizierungen und maßgeschneiderte Inhouse-Schulungen für Unternehmen an. Sie ist eine 100%ige Tochter der Fachhochschule Technikum Wien. Informieren Sie sich jetzt: academy.technikum-wien.at

FOTO: BARBARA TÓTH

24  

F E U I L L E T O N   F A L T E R 2 1 ∕  2 0    

Sisi allein zu Haus N

FOTOS: SCHLOSS SCHÖNBRUNN KULTUR- UND BE TR IEBSGES.M .B.H. SE VER IN WUR NIG (2), APA/HER BERT PFAR R HOFER , SCR EENSHOT YOU TUBE

ormalerweise herrscht vor dem Sisi Museum dichtes Gedränge. Am vergangenen Samstagnachmittag, dem Tag nach der Wiedereröffnung, war es allerdings ungewöhnlich ruhig zwischen Heldenplatz und Michaelerplatz. Dabei hat das Museum in der Hofburg für die Zeit nach dem Lockdown vorgesorgt: Es wurde ein Strom-Management-System eingerichtet, das die Anzahl der Gäste steuern soll, die Gruppengröße ist auf zehn Personen beschränkt, außerdem gibt es Time-Slots, damit sich keine Staus bilden. Ohne Touristen droht diesbezüglich freilich keinerlei Gefahr. Eine Mitarbeiterin erzählt, dass sie das Museum noch nie so verwaist erlebt hat. Wie alle ihre Kolleginnen und Kollegen trägt sie ein Schutzvisier. Das ist zwar auch gewöhnungsbedürftig, macht aber einen wesentlich angenehmeren Eindruck als der gängige Mund-Nasen-Schutz. Der Rundgang beginnt mit dem Ende: dem Tod der Kaiserin. Einsam wacht eine lebensgroße Sisi-Statue über den menschenleeren Gang. Ne-

25

GU T Helge Schneider

Vergangene Woche haben die ersten Ausstellungshäuser wieder geöffnet, darunter das Sisi Museum in Wien. Der Andrang blieb überschaubar BESUCH: MIRIAM DAME V

ben der Totenmaske liegt die Trauerschleife von Sisis Schwester Marie. „ADDIO REGINA – TUA MARI“ steht darauf in goldenen Lettern. Anlässlich des 150. Hochzeitstages des Kaiserpaares Franz Joseph und Elisabeth wurde das Sisi Museum 2004 eröffnet. Über 300 Exponate werden hier aufbewahrt, von originalen Kleidungsstücken und dazu passenden Accessoires bis zur Feile, mit der Luigi Lucheni die Kaiserin ermordet hat. Man erfährt etwa, dass Sisi eine ausgezeichnete Reiterin war, Homer

und Heine verehrte und sich selbst als Dichterin versuchte. Weiter geht es in die Kaiserappartements, vorbei am spartanisch eingerichteten Schlafzimmer des Kaisers, Repräsentationsräumen, diversen Salons sowie Sisis Turn- und Toilettezimmer, wo sie sich während der dreistündigen Haarpflege von ihrem griechischen Freund aus Homers „Odyssee“ vorlesen ließ und ihr tägliches Turnprogramm absolvierte. Den Abschluss bildet der Speisesaal mit einer prachtvoll gedeckten Tafel. Es wirkt fast so, als würde die Kaiserfamilie gleich zu Tisch kommen, würde nicht eine lautstarke Demonstration von Fridays for Future vor dem Bundeskanzleramt hereintönen. Seit einer Woche campieren Schülerinnen und Schüler Tag und Nacht. Wenige Meter weiter, auf dem Heldenplatz, findet derweil die „Zwei Meter Abstand“-Demo für Kunst und Kultur statt. Hier ist kaum mehr los als drin im Sisi Museum, Harri Stojkas Livemusik macht trotzdem Spaß.  F

Freundlich, aber bestimmt und ohne Faxen gab der deutsche Entertainer in einer knappen Videobotschaft bekannt: In Streams, vor Autos und maskierten Menschen trete er nicht auf: „Wenn das so weitergeht, war’s das“

B ÖSE Die Mähroboter

Information: www.hofburg-wien.at

Zeig mir das Land, wo die Neurosen blühen. Es ist Nachbars Garten. Und damit die anderen auch etwas davon haben, wird Rasen gemäht. Auch in der Nacht. Ist ja leise, so ein Mähroboter. Genau: ein leiser, fieser Igelkiller Das Sisi Museum in der Hofburg wurde 2004 zum 150. Hochzeitstag des Kaiserpaares Franz Joseph und Elisabeth eröffnet

A U S S T E L L U N G

Ü B E R

K Ü N S T L E R L O K A L E

I M

B E L V E D E R E ,

S E I T E

3 1

JENSEITS Der LASK

Das Seuchenglossar  

Begriff der Woche #8: „Hochfahren“ m vergangenen Wochenende hat A nun endlich auch die Gastrononie wieder ihren Betrieb aufgenommen, jene Branche also, die – wie die Schriftstellerin Marlene Streeruwitz unlängst anmerkte – Teil der urbanen Kultur sei und „mindestens ebenso unterstützenswert wie die Literatur oder die Musik“. Natürlich ist der Anblick von Masken tragenden Kellnern alles andere als „normal“, aber das Leben nimmt doch langsam Konturen an, die dem Leben „davor“ ähneln. Es ist eines, in dem unsere schwitzende und spuckende Physis im realen Raum auf die Körper anderer Menschen trifft. Was in

Form der empört beschworenen „Corona-Partys“ als Gipfelpunkt der Verantwortungslosigkeit galt, war zuletzt einer sanften Renitenz gewichen: Entgegen allen Empfehlungen wurden Parks und Marktplätze in Picknickund Geselligkeitszonen verwandelt, in denen man sich von Masken und Distanzgeboten befreite. Die „kritischen Köpfe“, die sich in dystopisch-depressiver Schwarzmalerei gefielen und eine Welt virtualitätsversessener Couchpotatoes ausmalten, dürfen und werden nicht recht behalten. Wenn der Mensch auch des Menschen Wolf ist, so bleibt er doch ein Rudeltier.

Was geschieht gerade? Bezeichnenderweise gibt es keine Gegenstücke zu den Begriffen „Shutdown“ und „Lockdown“. Wobei diese ohnehin schon immer falsch waren, denn diejenigen, die man jetzt gerne „Heldinnen des Alltags“ nennt, hatten nie zurück-, geschweige denn abgeschalten. Man möge ihnen weiterhin applaudieren, besser noch: ihnen ein Bier spendieren – und danach im Umverteilungskampf zur Seite stehen. Wenn wir „hochfahren“, gilt das nicht nur für Gastronomie und Geselligkeit, sondern auch für die Politik, die man nicht den Politikern überlassen darf. K L AUS NÜCHTERN

Die Linzer Kicker setzten sich über die Hygienevorschriften hinweg und trainierten distanzlos mit der ganzen Mannschaft. Jetzt droht Strafversetzung in die TippKick-Liga – mit Maske und einem Meter Mindestabstand

26  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   F E U I L L E T O N  

Das Feld liegt brach

Die Bregenzer Festspiele wurden schon abgesagt (hier Teile der „Rigoletto“-Kulisse aus dem Vorjahr), in Salzburg wird im August der „Jedermann“ gegeben

F E U I L L E T O N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

FOTO: ERNST WEINGARTNER/PICTUREDESK

Die österreichische Kulturpolitik ist in der

Krise und mit ihr die Kunstschaffenden und die Veranstalter sowie die großen Häuser und kleinen Vereine. Sie alle waren von den wirtschaftlichen Konsequenzen der CoronaKrise als Erste betroffen. Viele von ihnen haben immer noch keine Perspektive und stehen vor dem finanziellen Ruin. Lunacek hatte sich ihren Abschied von der Politik wohl anders vorgestellt. Die Kritik der Kunstschaffenden war zu erwarten und zudem gerechtfertigt. Überraschend kam das Foul aus den eigenen Reihen. Kultursprecherin Eva Blimlinger, die selbst gern Staatssekretärin geworden wäre, zweifelte die Kompetenz ihrer Parteikollegin in einem Interview mit Woman an und setzte nach: „Sie bemüht sich sehr.“ Nach Lunaceks Rücktritt häuften sich wohlmeinende Wortmeldungen, wonach sie nicht persönlich für das Scheitern der Kulturpolitik in der Corona-Krise hätte geradestehen müssen. Daran ist einerseits viel Wahres. Ein Staatssekretariat hat niemals so viel Gewicht wie ein Ministerium. Durch die Krise wird zudem sichtbar, was schon seit vielen Jahren schiefläuft: Ein großer Teil der Kunstschaffenden arbeitet unter prekären Umständen. Lunaceks Rücktritt löst dieses Problem nicht. Andererseits ist die 62-Jährige ein Politik-Profi. Sie kennt die Abläufe, die Strukturen, die Machtspiele und die handelnden Personen. Sie nahm das Amt der Staatssekretärin für Kunst und Kultur Anfang

Die Regierung nimmt die Kulturpolitik nicht ernst genug. Was lief zuletzt falsch und was muss sich nun ändern? ANALYSE: STEFANIE PANZENBÖCK

»

Ohne einen ­Rettungsschirm des Bundes ­ dürfte die viel beschworene Kulturnation kaum überleben

des Jahres 2020 an, obwohl es offensichtlich war, um welch schwache Position es sich handelt. Alles war zwischen Türkis und Grün fixiert, nur dieses Politikfeld lag noch brach. Die Expertin Blimlinger, ehemalige Rektorin der Akademie der bildenden Künste, hatte zwar gut verhandelt und dadurch ein würdiges Kapitel über Kulturpolitik im Regierungsprogramm verankern können. Doch plötzlich war sie aus dem Rennen. Zu unberechenbar sei sie gewesen. Ein eigenes Ministerium war vom Tisch, und die Frage stand im Raum, ob es überhaupt ein Staatssekretariat für Kunst und Kultur geben sollte. Eines im Finanzministerium wäre den Grünen wichtiger gewesen. Doch dafür fehlte ihnen eine Kandidatin. Und eine Frau musste her, sonst hätten sie ihr eigenes Quotenprinzip verraten. Die Positionierung bei Werner Kogler im Vizekanzleramt, der kaum Ahnung von der Materie hat, hätte Lunacek ebenfalls zu denken geben müssen. In ihr Kabinett berief die langjährige Europapolitikerin vor allem Vertraute aus ihrer Brüsseler Zeit. Nur ihre stellvertretende Kabinetts­chefin gilt als Expertin für Kulturpolitik. Gabriele Gerbasits war jahrelang Geschäftsführerin der IG Kultur Österreich gewesen. Die Voraussetzungen waren also denkbar schlecht, ein Vertrauensvorschuss schien dennoch gerechtfertigt. Vielleicht würde sich die erfahrene Politikerin Lunacek ja in neue Agenden einarbeiten können. Das ging schief. Werner Kogler stellte in der „ZiB 2“ am Freitag gönnerhaft fest, dass es sich bei der Auswahl Lunaceks um seine Entscheidung gehandelt habe. Das Angebot angenommen hat sie allerdings schon selbst. So fair sollte man ihr gegenüber sein. Der Moment, in dem alles kippte, ereignete

sich vor knapp einem Monat. Kogler und Lunacek wollten bei einer Pressekonferenz erste Lockerungen im Kunst- und Kulturbetrieb verlautbaren. Der Auftritt geriet zum Desaster. Unvorbereitet, empathie- und nahezu respektlos äußerten sich die beiden gegenüber einer Szene, die vor dem finanziellen Ruin steht. Dass die zweite Pressekonferenz zu weiteren Lockerungen professioneller verlief, ist vor allem dem Gesundheitsminister zu verdanken. Mit ruhiger Stimme und in leicht verständlichen Sätzen skizzierte Anschober den Fahrplan der Regierung. Kogler bemühte sich, es ihm gleichzutun. Doch auch dieses Mal blieben einige Fragen offen. Ab 29. Mai dürfen erstmals wieder Veranstaltungen mit 100 Personen stattfinden. Ab 1. Juli sind 250 Besucher zulässig und die Kinos wieder offen. Ab 1. August sollen

500 Gäste möglich sein, unter Vorlage eines Sicherheitskonzepts auch 1000. Im Juni will Anschober eine Evaluierung durchführen. Von der Entwicklung der Infektionszahlen soll abhängen, wie sich die Theatersaison ab 1. September gestalten wird. Prinzipiell braucht es für jede Veranstaltung einen Corona-Beauftragten, auf der Web­site des Ministeriums soll es eine Checkliste geben, worauf zu achten ist. Die Besucher müssen sitzen und zueinander mindestens einen Meter Abstand halten. Wie dieser Abstand auf einer Bühne oder bei einem Filmdreh eingehalten werden soll, blieb noch unklar. Anschober versprach, die Details bis 25. Mai mit den unterschiedlichen Sparten zu besprechen und „in eine Verordnung zu gießen“. Wie so oft im Kunst- und Kulturbereich haben

sich die Betroffenen längst selbst Gedanken gemacht. Die Filmwirtschaft, von der Krise besonders schwer erfasst, übermittelte dem Gesundheitsministerium am Montag ein Drei-Zonen-Konzept, welches das Risiko so minimiert, dass gedreht werden kann. Wenn eine Infektion auftritt, entscheidet der Amtsarzt, wer in Quarantäne muss. Ausschlaggebender Punkt ist aber nach wie vor die Ausfallshaftung. Die Versicherungen weigern sich, die Verantwortung für Produktionen in Zeiten von Corona zu übernehmen. Hier müsste der Staat einspringen. Für die Filmwirtschaft gilt dasselbe wie für alle anderen Sparten: In der Krise brechen Missstände auf, die seit vielen Jahren bestehen. 30 Prozent der Filmschaffenden bewegen sich im untersten Einkommensbereich der Bevölkerung und sind damit extrem armutsgefährdet. Doch mit der Wiederbelebung des Kulturbetriebs ist es nicht getan. Aufgrund der Abstandsregeln werden die Häuser maximal halb voll sein, die Kosten für den Betrieb und die Produktionen bleiben aber gleich hoch. Und was passiert, wenn eine zweite Welle kommt? Die Frage der langfristigen finanziellen Absicherung wurde auch dieses Mal nicht beantwortet. Einmalzahlungen aus unterschiedlichen Hilfstöpfen können über einen monatelangen Einnahmenausfall nicht hinwegretten, auch wenn zum Härtefallfonds und dem Covid-19-Fonds des Künstlersozialversicherungsfonds nun ein weiterer Topf für Vereine kommt. 700 Millionen Euro stehen für den Kultur- und Sportbereich zu Verfügung, 150 bis 200 Millionen Euro sollen laut Vizekanzleramt Kunst und Kultur zugutekommen. Fortsetzung nächste Seite

© Wolf Silveri

E

s war ein leiser Abschied. Am vergangenen Freitag trat Ulrike Lunacek (Grüne) als Staatssekretärin für Kunst und Kultur zurück. In den vergangenen Wochen war sie für ihre Politik immer stärker in die Kritik geraten. Sie habe Künstlerinnen und Künstler mit ihren Existenzsorgen allein gelassen, während sich die Regierung um die Baumärkte und die Fußballbundesliga gekümmert habe. Lunacek resümierte, sie habe „keine positive Wirkung mehr erzielen“ können und zudem „keine Chance“ mehr erhalten. Zum Zeitpunkt von Lunaceks Abgang kursierte bereits der Name einer möglichen Nachfolgerin, Andrea Mayer. Am Montagabend wurde ihre Wahl im erweiterten Bundesvorstand der Grünen beschlossen. Mayer, Jahrgang 1962, wurde immer wieder für hohe Positionen gehandelt, etwa für die Generaldirektion der Vereinigten Bühnen Wien. Bisher war die gebürtige Amstettnerin als Beamtin erfolgreich, zuletzt als Kabinettsdirektorin von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, davor als Chefin der Kunstsektion. Sie gilt als pragmatisch und firm in der Materie. Bei den Grünen verankert ist sie freilich nicht. Der ehemalige Kunstminister Rudolf Scholten (SPÖ), dessen Mitarbeiterin sie 1993 wurde, sagt über Mayer: „Das Essenzielle ist die Kombination aus Professionalität und Begeisterung. Das hat sie. Enthusiasmus ohne Professionalität ist liebenswert, aber gefährlich, während Professionalität ohne Enthusiasmus kalt und unangenehm ist.“ (Siehe Interview Seite 28.) Zweieinhalb Stunden nach Lunaceks Abgang traten Vizekanzler und Gesundheitsminister vor die Presse, um die weiteren Lockerungen im Kunst- und Kulturbetrieb bekannt zu geben. Während Lunacek im düsteren, fad-braunen Veranstaltungssaal der Kunst- und Kultursektion ihren Rücktritt verkündete, durften Werner Kogler und Rudolf Anschober (beide Grüne) im hell erleuchteten Kongresssaal des Bundeskanzleramts sprechen.

27

PRÄSENTIERT VON

MANUEL RUBEY Im Kabelnetz von Magenta, A1 TV, Kabelplus, SimpliTV, R9-Satellit und auf W24.at

SA 20:30 MO 22:00 auf

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    FEUILLETON  

„Das Rückgrat muss die öffentliche Finanzierung sein“ :: Rudolf Scholten ist Österreichs bedeutends-

ter Kulturpolitiker. Er war Generalsekretär des Bundestheaterverbands, bevor er im Jahr 1990 in der Regierung Franz Vranitzkys (SPÖ) Minister für Unterricht und Kunst wurde. Für Letzteres blieb Scholten bis zum Ende seiner politischen Laufbahn im Jahr 1997 verantwortlich. Danach wechselte er zur Oesterreichischen Kontrollbank. Bis heute ist Scholten in unterschiedlichen Funktionen in vielen Sparten der Kunst und Kultur tätig, etwa als Aufsichtsratsvorsitzender der Wiener Festwochen. Falter: Herr Scholten, was ist kulturpolitisch in den letzten Wochen schiefgelaufen? Rudolf Scholten: In dieser zu Recht aufgeregten und extrem besorgten Märzstimmung ergab sich eine Reihung von Betroffenheiten, in der die Kunst nicht vorgekommen ist. Das war nicht nur in Österreich so, sondern auch etwa in Deutschland. Als es nach Ostern die ersten Lockerungen gab, kam es zu einer großen Sehnsucht nach Normalität. Viele Bereiche haben schnell und laut aufgezeigt. Die Kunst war, politisch gesehen, während dieses Aufzeigens nicht ausreichend im Vordergrund, das ist aber nicht primär Ulrike Lunacek zuzuschreiben.

War daran die schwache Positionierung der Kunst und Kultur in einem Staatssekretariat schuld? Scholten: Es gibt immer wieder die Forderung, dass wir ein eigenes Kunstministerium brauchen. Ich finde jedoch, dass es für die Kunst besser ist, wenn sie Teil eines Ministeriums ist, in dem auch Themen vertreten werden, die in ihrer gesellschaftlichen Prominenz völlig unbezweifelt sind. Zum Beispiel Bildung. Das schafft auch budgetär Freiraum. Zudem ist es wichtig, welchen Platz der Bundeskanzler der Kunst gibt. Sie sprechen von Kunst und nicht von Kunst und Kultur als Politikfeld. Warum? Scholten: „Kunst“ ist besser abzugrenzen und zudem groß und wichtig genug. „Kultur“ wird so viel mehr zugerechnet. Da verschwimmen dann die Begrifflichkeiten. Dann bleiben wir dabei. Was muss sich in der österreichischen Kunstpolitik ändern? Scholten: Die Kunst muss endlich aus dem Begriff des subventionierten Armutschkerls herauskommen. Ich habe das in meiner Zeit als Minister wirklich redlich versucht, aber es ist mir nicht gelungen. Doch das heißt nur, dass man es unbedingt immer wieder versuchen muss. Was läuft falsch? Scholten: Es gibt eine ganze Reihe von gesellschaftlichen Bereichen, von denen wir ganz selbstverständlich annehmen, dass sie öffentlich finanziert sind. Auch hier ist die Bildung ein gutes Beispiel. Wir wollen ja auch keine Bildung, die ihr Geld selbst einspielt, weil das nur mit enorm hohen Beiträgen ginge. Die Universitäten bekommen de jure Subventionen. Doch bei ihnen spricht man von öffentlicher Finanzierung. Was würde sich durch die geänderte Wortwahl – öffentliche Finanzierung anstelle von Subventionierung – für die Kunst ändern?

Fortsetzung von Seite 27

Scholten: Sie hätte augenblicklich einen an-

deren Status in der öffentlichen Wahrnehmung. Es ist eine Tatsache, dass fast keine künstlerische Äußerung in einem kleinen europäischen Land wie Österreich eine Chance hat, kommerziell erfolgreich zu sein, außer sie prostituiert sich restlos. In Deutschland verkauft ein Autor unter ähnlichen Bedingungen wie hierzulande zehn Mal so viele Bücher. Einfach aufgrund der Größe des Marktes. Will ich eine lebendige Literaturszene in Österreich haben, muss ich sie öffentlich finanzieren und nicht sagen, dass ich sie unterstütze, so als ob sie nicht fähig wäre, sich selbst zu erhalten. Das bedeutet natürlich nicht, dass Institutionen keine Eigendeckung haben oder nicht nach Sponsoren suchen sollen. Aber das Rückgrat muss die öffentliche Finanzierung sein. Das hieße, dass sich das gesellschaftliche Selbstverständnis ändern müsste, damit sich der Blick auf die Kunst ändert. Scholten: Man muss sich die Frage stellen: Will man, dass es diese künstlerischen Äußerungen gibt? Wenn ja, dann muss man sie öffentlich finanzieren. Will man das Geld dafür nicht ausgeben, entscheidet man sich implizit gegen die Existenz der Kunst. Dann will man nicht, dass es sie gibt. Wurde die Finanzierung der Kunst mit öffentlichem Geld jemals als selbstverständlich angesehen? Scholten: Historisch war die Kunst immer in einem Verhältnis Auftraggeber/Auftragnehmer verhaftet. Erst im 20. Jahrhundert ging man dazu über, die Kunst mit staatlichem Geld zu fördern. Archaische Denkmuster abzulegen dauert in einer Gesellschaft sicher sehr lange. Aber es wäre schon wichtig, wenn eine Diskussion darüber begänne.

Rudolf Scholten, 1955 in Wien geboren, war von 1990 bis 1997 Bundesminister in den Kabinetten Vranitzky III bis V, für Unterricht und Kunst, für Wissenschaft, Forschung und Kunst, sowie für Wissenschaft, Verkehr und Kunst. Von 1997 bis 2016 leitete er die Oesterreichische Kontrollbank. Seit 2004 ist er Präsident des Bruno-KreiskyForums, seit 2005 Aufsichtsratsvorsitzender der Wiener Festwochen und seit 2008 Aufsichtsratsvorsitzender des Österreichischen Filminstituts. Seit 2006 veranstaltet er mit dem Schriftsteller Robert Schindel das Festival Literatur im Nebel in Heidenreichstein im Waldviertel

Woran sind Sie gescheitert, als Sie Kunstminister waren? Scholten: Es ist nicht gelungen, eine Diskussion zu Ende zu führen, die über die Kunstwelt hinausgeht. Vielleicht ist die aktuelle Situation ein Moment, in dem man beginnt, aufzuräumen und neu zu ordnen. Da ist auch für so etwas Gelegenheit. Man muss es versuchen. Die Situation ist so nicht hinzunehmen. Künstlerinnen und Künstler brauchen Geld, genauso wie alle anderen auch. Aber den einen werden Ansprüche zugestanden und die anderen zu Bittstellern gemacht. Das ist eine zutiefst ungerechte Verteilung. Das ändert nichts daran, dass viele Menschen Steuergeld für zeitgenössische Kunst als Verschwendung erachten. Scholten: Das mag jetzt undemokratisch klingen, aber man muss die Bedeutung der Kunst behaupten und sehr konsequent daran festhalten. Man kann diese ständige Debatte um Relevanz und Qualität schon führen, aber man darf nie das Gefühl vermitteln, dass die Kunst an sich zur Disposition gestellt wird, dass jemand das Recht hätte, ihre Existenzberechtigung zu bezweifeln. Die Kunst muss sich auf Kunstpolitik verlassen können, was Organisatorisches, Finanzielles und öffentliches Engagement angeht. Die Kunstpolitik muss wissen, auf welcher Seite sie steht. Und zwar ziemlich bedingungslos.  SP

Die Unsicherheit bleibt. Ohne einen Rettungsschirm des Bundes, der mittlerweile auch von der Landeshauptleutekonferenz gefordert wird, dürfte die viel beschworene Kulturnation kaum überleben. Vergangene Woche appellierte Pamela Rendi-Wagner, Vorsitzende der SPÖ, an die Regierung, eine Milliarde Euro für Kunst und Kultur zur Verfügung zu stellen. Am Sonntag schlug Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger in der ORF-Pressestunde eine Grundsicherung für Künstlerinnen und Künstler vor, etwa in der Höhe von 1000 Euro monatlich. Doch laut Finanzministerium sind keine zusätzlichen Hilfen geplant. 1000 Euro würden in etwa dem entsprechen, was Kunstschaffende – durch künstlerische Arbeiten und Unterrichtstätigkeiten – im Durchschnitt monatlich verdienen, wie zwei Studien des zuständigen Ministeriums in den Jahren 2008 und 2018 feststellten. Die freie Szene, die besonders unter der Einkommenssituation leidet, fordert deshalb schon lange die Einführung einer Honoraruntergrenze. Zudem steht eine Reform des Fördersystems an. Denn das zielt meist auf das Resultat, also etwa eine Veranstaltung ab. Sinnvoller wäre es, mehr Arbeitsstipendien zu vergeben. Damit würde der Schwerpunkt auf die vielen Wochen und Monate verlagert werden, die für die Vorbereitung erforderlich und somit Arbeitszeit sind. Kunst kostet in ihrer Produktion meist mehr, als durch den Verkauf von Werken eingenommen werden kann. Deshalb sind Förderungen wichtig. Doch das geringe Einkommen ist nur ein Teil des Problems. Will man in Österreichs Kulturpolitik wirklich etwas ändern, muss man sich an das große Thema der sozialen Absicherung wagen. Viele Künstlerinnen und Künstler sowie Menschen, die in angrenzenden Berufen arbeiten – etwa Techniker, Maskenbildner, Fotografen – sind weder durchgehend angestellt noch durchgehend selbstständig. Sie bewegen sich zwischen Sozialversicherungssystemen, die sich widersprechen. Der Staat gibt ihnen nicht die Möglichkeit, diese Verhältnisse zu vereinheitlichen. Es wäre aber seine Aufgabe. Zudem sind Beschäftigte im Kunst- und Kulturbetrieb bei weitem nicht die Einzigen, die von diesen Verhältnissen betroffen sind. Die Bundestheater wiederum müssen sich

Andrea Mayer folgt Ulrike Lunacek als Kunst- und Kulturstaatssekretärin nach

Lunacek selbst trat vergangenen Freitag nach knapp vier Monaten von ihrem Amt zurück

zwar nicht jedes Jahr neu um Subventionen anstellen, doch die Valorisierung bleibt aus. Gleichzeitig sind sie verpflichtet, die gesetzlich geregelte Erhöhung der Personalkosten zu zahlen, was de facto eine Reduktion der Basisabgeltung ist. Im Gegenzug zu einer Valorisierung könnten allerdings die Bundesmuseen, die auch sehr hoch gefördert werden, endlich einen Kollektivvertrag einführen – bislang hat das nur das Kunsthistorische Museum getan. Die neue Staatssekretärin für Kunst und Kultur wird es schwerer haben als all ihre Ministerkolleginnen und -kollegen, weil sie formal schwach positioniert ist. Zudem wird sie Empathie und Durchsetzungskraft brauchen, um das Vertrauen der Kunstschaffenden wieder zurückzugewinnen. In erster Linie muss sie ihnen das wirtschaftliche Überleben sichern. Die türkis-grüne Koalition hat bisher kulturpolitisch sehr vieles falsch gemacht. Sie hat das Feld unterschätzt und brach liegen lassen. Wären die Künstlerinnen und Künstler nicht so laut gewesen, man hätte sie einfach vergessen. F

F O TOS: A PA /H E L M U T F O H R IN G E R /H A N S K L AU S T EC H T, A LE K SA N DR A PAW LO FF

28  

F E U I L L E T O N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

29

Dietmar Steiner  31.12.1951–15.5.2020

Der wache Streiter Geschichtenerzähler, Provokateur, Ermöglicher: zum Tod des Wiener Architekturexperten Dietmar Steiner NACHRUF: MAIK NOVOTNY

N

FOTO: HERIBERT CORN

ein. Ein Architekturtheoretiker sei er nicht. „Eher ein Geschichtenerzähler und Journalist, ein Übersetzer und Moderator.“ So beschrieb sich Dietmar Steiner 2016 im Interview mit dem Falter, kurz bevor er als Direktor des Architekturzentrums Wien (kurz: Az W) in den Ruhestand ging. Seine Selbstbeschreibung traf den Punkt. Steiner wusste genau, was seine Stärken waren. Für akademische Theorien hätte ihm wohl auch die Geduld gefehlt. Rastlos, etwas koboldhaft, mit wachem, listigem Blick, die Zigarette entweder im Mundwinkel, in der Hand oder griffbereit auf dem Tisch, war ihm die gut gesetzte Pointe näher als das trockene Dozieren. Er war kein Mann des Monologs. Er liebte den Widerspruch, und wenn er sich dabei gelegentlich selbst widersprach, war das Teil des Programms.

Sich selbst bauend verewigen wollte er nie. Geboren zu Silvester 1951 in Wels, studierte er Architektur an der Akademie der bildenden Künste und arbeitete später mit Friedrich Achleitner an dessen Archiv „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“ mit. In den 1980er-Jahren schrieb er für die Presse, später auch für den Falter und das italienische Magazin Domus. 2002 kuratierte er als Kommissär den österreichischen Beitrag zur Architektur-Biennale in Venedig. Die Rolle seines Lebens fand er schließlich dank eines günstigen Moments der Wiener Kulturpolitik. Unterstützt von Hannes Swoboda und

Ursula Pasterk wurde Steiner 1993 Gründungsdirektor des neuen Architekturzentrum Wien im späteren Museumsquartier. Von Anfang an als keineswegs nur wienerisches, sondern explizit österreichisches Architekturmuseum verstanden, betrieb sein Az W aktiv die Förderung der österreichischen Architekturszene, auch wenn Steiner dabei – ganz Journalist – selektiv vorging und mehr an Themen als an Personen interessiert war. „Wir wollten die internationale Debatte nach Wien holen und das Az W nicht zum Schaufenster der lokalen Architektur machen“, sagte er dem Falter. „Wenn man einen von denen ausstellt, muss man alle ausstellen. Ich hatte diese Erfahrung bereits in meiner Zeit als Kritiker bei der Presse gemacht. Lobst du einen, hassen dich alle anderen. Verteufelst du einen, wirst du von den anderen geliebt.“ Das Café im Az W ließ er nicht von einem Wiener einrichten, sondern von den damals noch kaum bekannten Franzosen Anne Lacaton und Pierre Vassal. Denn auch wenn er die internationale Welt nach Wien brachte, geschah das nicht in Form von Stararchitekten. Während andere deren große Gesten abfeierten, suchte der Journalist Steiner die Geschichten, die sonst niemand erzählte. Zwar überließ das Az W dadurch so manche große Ausstellung wie beispielsweise jene zu Zaha Hadid, Coop Himmelb(l)au und Hans Hollein dem Mak, doch dafür setzte es unter Steiners Ägide Themen, die die Architekten wirklich beeinflussten und die Welt tatsächlich prägten, mehr als ein Opernhaus oder ein Museumsneubau.

Mit Design Build, Glenn Murcutt, dem Rural Studio und den Lehmbauten von Anna Heringer spürte er schon früh die Entwicklung zu einer Architektur des Social Design und des ressourcenbewussten Bauens auf, die inzwischen global geworden ist. Die Öffnung Osteuropas hat Steiner mit sicherem Instinkt als Tür zu einer architektonischen Schatzkammer gedeutet, mit den großen Schauen zu Balkanology, Bogdan Bogdanović und Sowjetmoderne, Letztere eine der erfolgreichsten Ausstellungen am Az W überhaupt. „Ich stellte mit zunehmender Beschäftigung mit dem Balkan fest, wie ignorant und ahnungslos wir in den Jahrzehnten des Kalten Kriegs gegenüber den intellektuellen und architektonischen Leistungen dieser Region Europas waren und auch heute noch sind“, sagte Steiner 2010. Die Wiener Stadtentwicklung prägte er

unter anderem von 2009 bis 2014 als Vorsitzender des Qualitätsbeirats für den sozialen Wohnbau, wo er Architekten und Bauträger nicht selten mit einem „Das geht noch besser“ in die Überarbeitung schickte. Zu den vielen Debatten, die er immer wieder lustvoll anstachelte, zählten der seiner Meinung nach in Wien sträflich vernachlässigte Städtebau und der Kampf gegen den „Styropor-Irrsinn“ von Wärmedämmfassaden. Dass er in der endlos schwelenden Heumarkt-Debatte den Seitenwechsel vom Gegner zum Befürworter vollzog, hat ihm scharfe Kritik eingebracht, bis hin zu aufgekündigten langjährigen Freundschaften. Sein spätes Lob für Prince Charles’ südenglisches HeileWelt-Retortendorf Poundbury sorg-

te auch in der Fachwelt für Ratlosigkeit. War „der Steiner“ jetzt übergeschnappt? Nein, er wollte nur „ein wenig provozieren“. Das ist ihm gelungen. Es gab höchst-

wahrscheinlich niemanden, der in allem einer Meinung mit ihm war, aber das wäre auch nicht seine Absicht gewesen. Seine wohlgesetzten Stiche waren ein erfrischendes Gegenmittel gegen die scheindiplomatische „Genug gestritten“-Harmonie, die Wien oft erstickt. Angelika Fitz, seiner Nachfolgerin am Az W, hinterließ er ein bestens aufgestelltes Haus, auch wenn ein von ihm immer wieder gefordertes österreichisches Architekturmuseum bis heute fehlt. Zum Abschied schenkte er sich selbst eine Vortragsreihe, ein Filmporträt von Andrea Maria Dusl und das Buch „Steiner’s Diary“. Auf dem Cover schaut er dem Leser herausfordernd entgegen, die Zigarette im Mundwinkel. Sein Abschiedsfest trug den Titel „Am Ende: Architektur“. Auf den Ruhestand, sagte er dem Falter, freue er sich. „Ich werde mein Archiv und meine Bibliothek aufarbeiten und aufs Land übersiedeln. Und ich habe endlich genug Zeit für meine Katzen. Sonst gibt es keine Pläne.“ Es war ihm nicht vergönnt, diese Zeit lange zu genießen. Im April vorigen Jahres musste er sich einer schweren Herzoperation unterziehen, von der er nicht mehr genesen sollte. Vergangenen Freitag ist Dietmar Steiner im Alter von 68 Jahren gestorben. Am Ende bleiben: viele Geschichten von Architektur. Und die Erkenntnis, dass sie die Debatte und den Streit braucht. Und den wachen Blick.  F

30

FEUILLE TON BÜCHER : PL AT TEN

FALTER 21 ∕ 20

Neue Platten

Buch der Stunde

Ohren auf 60s-Free-Jazz Revisited

Macbeth und Melania Trump im Grätzl-Theater Sie schreibt aber auch Lyrik, Essays und Prosa. „Die Wahrheit ist ein Heer“, ihr starkes Romandebüt „über das Irre daran, als Mädchen aufzuwachsen“, erschien 2012. Tiwalds Werk prägt ein chirurgischer Umgang mit Sprache, der beim Sezieren mit ruhiger Hand verborgene Bedeutungsschichten hervorbringt. Ihr neuer Roman „Macbeth Melania“ erzählt von der Entstehung eines

Katharina Tiwald: Macbeth Melania. Milena, 143 S., € 22,–

aberwitzigen Theaterprojekts in einem unscheinbaren Wiener Grätzl-Theater namens Universum. Zur Realisierung ziehen die lokalen sozialdemokratischen Granden den deutschen Kommunikationsberater Mike Knutkovsky sowie „die Tiwald“ heran. Die beiden verarbeiten die US-Wahlen 2016 und die österreichischen Nationalratswahlen kurz danach zu einem modernen Shakespeare, den man gerne wirklich auf der Bühne gesehen hätte. Katharina Tiwald ist eine Figur in ihrem eigenen Roman, was zu ironischen Selbstbezügen und Meta-Humor führt. Das mag zunächst etwas passé erscheinen, doch die Autorin fädelt alles geschickt und sympathisch zwischen ihre kunstvollen MacbethUmdichtungen ein. Zudem wurde diese politisch turbulente Zeit bisher selten so unbeschwert und gleichzeitig scharfsinnig verarbeitet wie hier. Tiwald schreibt kein billiges Kabarett, das dem realen Politzirkus nacheifert. Vielmehr ist sie eine wortgewaltige Autorin, die sich ihrem Sprachmaterial mit Sorgfalt widmet. „Macbeth Melania“ ist eine kurzweilige, frühlingshafte Prater-Geisterbahnfahrt durch ein unheimlich nahes Gestern. Aufregend und nervenkitzelnd ziehen bei der Lektüre die Bilder vorbei. Die eine oder andere Episode kommt vielleicht etwas konstruiert daher, etwa als die konvertierte Kopftuchträgerin Bernadette Mihalits gegen das Stück protestiert, in dem ausgerechnet eine syrische Muslimin (ohne Kopftuch!) Melania Trump mimt. Doch die etwas verstiegenen Teile verzeiht man diesem gelungenen Roman gern. Wie einer Partei, der man trotz allem treu bleibt. OLJA ALVIR

A L L E

A U F

D I E S E R

S E I T E

Pop

Jazz

Klassik

Kaitlyn Aurelia Smith: The Mosaic of …

Elena Shirin: From A to Be

Beethoven/Katzer: postscriptum B.

Das Cover von „The Mosaic of Transformation“ führt auf eine falsche Fährte: Die US-Synthesizer-Komponistin Kaitlyn Aurelia Smith macht keine Musik zur Untermalung von Wellness-Anwendungen oder YogaKunststücken. Dafür sind ihre Sounds doch zu eigen und spinnert. Besser treffen es Begriffe wie „Trip“, „Transzendentale Meditation“, „Waldspaziergang“ oder „Selbsterfahrung“. Mag schon sein, dass Smiths repetitive Etüden und Mantras Hippie-Scheiße sind. Aber so wie Neil Young sind sie großartige HippieScheiße. (Ghostly) S F

Die Wiener Songwriterin Elena Shirin hat zehn Jahre lang Material gesammelt, ehe die Zeit reif für ihr Debüt war. Das selbstproduzierte Werk klingt ebenso ambitioniert wie vielschichtig. Der Bogen reicht von kühlem Akustikpop skandinavischer Prägung und Elektronik über jazzigen R’n’B der Erykah-Badu-Schule bis hin zu entrücktem Kunstgesang – und als Referenz an Wien erklingt eine schmalzige Geige. Was das Album vor dem Zerfallen schützt, ist der ruhige, introspektive Charakter, der die Stücke eint. (RAR) SF

Corona hat nicht nur das Konzertgeschehen zum Stillstand gebracht, sondern auch das Beethoven-Jahr versaut. Gut, dass es immer noch neue, aufregende Aufnahmen gibt, etwa jene des deutschen Cellisten Jörg Ulrich Krah und des Pianisten Bernhard Parz. Sie haben Beethovens ziemlich anspruchsvolle und daher leider selten aufgeführte fünf Sonaten für Klavier und Cello meisterhaft eingespielt. Dazu erklingen Georg Katzers titelgebende drei „Postscripta“ zu den Sonaten: kühn, virtuos und zeitlos. (Solo Musica) MDA

Neue Bücher Neues und Bewährtes Gäbe es noch die alte Normalität, könnte

man Katherina Braschel derzeit bei diversen Lesungen zuhören. Das Debüt der mehrmaligen FM4-Wortlaut-Finalistin wurde mitten in die Quarantäne hinein veröffentlicht und liest sich passend dazu auch vertikal und anachronistisch erzählt wie der durcheinander geratene Kalender dieser Tage. Von Zitaten aus Öffis, WG und Internet getragen, entfaltet sich darin eine hierarchiefreie, aber nie indifferente Alltagschronologie zwischen studentischer Prokrastination, Alltagssexismus, feministischer Dekonstruktion und Buzzfeed-Quiz. „Es fehlt viel“ ist ein ebenso wütender wie melancholischer Text über das Beobachten und Beobachtetwerden, Entblößungshemmungen und Voyeurismus. Ideal für die Lektüre bei Kaffee oder Bier am Fenster, während der Blick immer wieder kurz von den Seiten abgleitet, hin zu den halboffenen Vorhängen im Haus gegenüber. ELIAS HIR SCHL

Der versoff ene „Superschnüffler“ Rock Rockenschaub fremdelt mit der Gegenwart: „Leckt mich am Arsch mit eurer Achtsamkeit!“ Für Fans von Manfred Rebhandl bleibt in „Sommer ohne Horst“ alles beim Alten: Eine Krimihandlung ist vorhanden – ein Bademeister wird wegen sexueller Nötigung verhaftet –, sie dient aber eher als Gerüst für Rockenschaubs Reflexionen über Gentrifizierung, SUVZerstörung und Drogen sowie Schnurren aus dem Intimbereich. Der Autor hält sich an die goldene Regel guten Humors, nach allen Seiten auszuteilen – vor allem nach oben. Das zeigt sich etwa an der Figur des Bruder Sebastian, einer „Mischung aus Nonne und Nasenbohrer“. Rebhandl schreibt Trash mit humanitärem Kern. Wobei ihm ein kleiner Shitstorm vermutlich mehr Aufmerksamkeit bringt als Lob. In diesem Sinne: Darf man heute noch schreiben, eine Frau habe ein Dekolleté „wie ein Zigeunerakkordeon“? D O M I N I K A M E I N D L

Manfred Rebhandl: Sommer ohne Horst. Haymon, 232 S., € 12,95

Katherina Braschel: Es fehlt viel. edition mosaik, 124 S., € 10,– B E S P R O C H E N E N

B Ü C H E R

U N D

C D S

E R H A L T E N

S I E

Kopernikus und Alufolie rule okay: The Heliocentric Worlds of Sun Ra, 1965

Ist jetzt auch schon wieder 55 Jahre her! pirituell, spinnert, säkular – so lieS ßen sich salopp die Grundtendenzen der 1960er-Jahre-Jazz–Avantgarde umreißen. Selbstverständlich sind sie in allen denkbaren Mischungsverhältnissen erhältlich. Als Einstieg für Ängstliche empfiehlt sich die zweiminütige Version von „Ghosts“ des Albert Ayler Quartet von 1964 – zu hören auf dem Album „Spirits of Ghosts“, das der Schweizer Produzent Werner X. Uehlinger in der „Revisited“-Reihe seines unter dem Namen ezz-thetics reanimierten Labels Hat Hut wiederaufgelegt hat. Wer selbst mit dieser hinreißenden Fusion von Jahrmarkt und Jazzmesse nichts anzufangen weiß, darf und soll es auch gleich bleiben lassen. Extended Versions für fortgeschrittene Freunde des freudvoll gequälten Tenorsaxofons finden sich auf dem Album „Prophecy“, das das Albert Taylor Trio im nämlichen Jahr eingespielt hat. Dass die Erde um die Sonne kreist, ahnte man schon in der Antike. Es wurde in der frühen Neuzeit bestätigt und von Sun Ra 1965 auf „Heliocentric Worlds 1 & 2“ musikalisch belegt. Mit Pauken, Trompete, elektronischer Celeste und vierfach besetzem Sax-Satz stellt sich die interstellare Impro-Expedition dem „Cosmic Chaos“, durchmisst „Nebulae“ und landet schließlich im „House of Beauty“. Afficionados episch-solistischer Erratik werden auf den 17 Minuten von „Sun Myth“ bestens bedient, als Tip für eilige Einsteiger sei das – wiederum bloß zweiminütige – ellingtoneske „Dancing in the Sun“ empfohlen. Die säkulare Seite der Free Sixties repräsentiert unter anderen der unterschätzte Altsaxofonist Marion Brown, der auf „Capricorn Moon to Juba Lee“ beweist, wie man freiimprovisatorische Energetik mit tänzerischer Leichtigkeit fusioniert. Und das spröd-schöne „Iditus“ von Alan Shorter (ja, der Bruder von Wayne) belegt, wie eindringlich und existenziell Jazz vor seiner Selbstentmächtigung zur „Dienstleistung“ (Ulrich Drechsler) sein konnte. K L AUS NÜCHTERN

U N T E R

F A L T E R S H O P. A T

FOTO: EZZ-THE TICS

ie burgenländisch-wienerische Autorin Katharina Tiwald ist vor D allem für ihre Theatertexte bekannt.

F E U I L L E T O N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

ALLE IN DIE HÖLLE! Solange die Nachtclubs noch geschlossen sind, zeigen Ausstellungen, wie es in Künstlerlokalen zuging. Das Wiener Kabarett Fledermaus von 1907 lebt dabei auf

F O TO S: N AC H L A S S E R N A S C H M I D T- C A RO L L ; L I B R A RY O F CO N G R E S S, WA S H I N G TO N , D C ; V I O L A RO E H R V. A LV E N S L E B E N , M Ü N C H E N . F O TO: A KG - I M AG E S

AUSSTELLUNGSRUNDGANG: NICOLE SCHEYERER

Erna Schmidt-Carrolls Aquarell „Chansonette“ von 1928 (oben); der „Serpentinentanz“ der Tänzerin Loïe Fuller in Paris um 1901 (unten rechts); lesbische Lokalszene in Rudolf Schlichters Gemälde „Damenkneipe“ um 1925 (unten links)

Fortsetzung nächste Seite

31

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   F E U I L L E T O N  

Balla federführend war, als auch das Cabaret del Diavolo befanden sich in Hotelkellern. „Tutti all’inferno“, also „Alle in die Hölle“, begrüßte ein Schild die Gäste von Fortunato Deperos teuflischem Hangout. Die Schau zeigt zudem Ausweise, die extra für die „Seelen“ der Clubmitglieder produziert wurden. Schön auch das ausgestellte Mobiliar mit Flammenornamentik oder Giacomo Ballas Entwurf einer Leuchtre­ klame in jazzigem Stil.

Fortsetzung von Seite 31

Z

u Beginn dieses Jahres wurde in vielen Medien an die wilden 1920er erinnert. Was waren die „Roaring Twenties“ doch für tolle Zeiten! Haben wir auch eine ausschweifende Dekade vor uns? Ganz im Gegenteil, möchte man angesichts der Misere sagen, dass die Nachtclubs bis auf weiteres geschlossen bleiben. Wieder aufgesperrt haben indes einige Ausstellungen, darunter auch die sehenswerte Schau „Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafé“ im Unteren Belvedere. Mit Maske können dort noch bis 1. Juni Rekonstruktionen historischer Künstlerkabaretts besucht werden. Materialreich wird gezeigt, wo sich die Boheme einst traf, feierte und Neues ausheckte. Aber was zeichnet die „Cabarets artistiques“ aus? Lokale wie das Kabarett Fledermaus in Wien oder das Cabaret Voltaire in Zürich waren mehr als bloß Szenetreffs, sie wurden von Künstlerinnen und Künstlern selbst gestaltet und boten LiveProgramme. Ihre Bühnen erlaubten Experimente in Tanz, Gesang, Theater, Kleinkunst oder literarischer Satire. „Ich wollte eine andere Art von Kunstproduktion zeigen. Im Mittelpunkt steht nicht das einzelne Genie, sondern das spartenübergreifende Schaffen im Kollektiv“, erklärte die Kuratorin Florence Ostende bei der Eröffnung ihrer Ausstellung im Februar. Die 1983 geborene Kunsthistorikerin arbeitet im Londoner Barbican Centre, das die Schau koproduziert hat. Die zwölf Stationen des Ausstellungsparcours reichen zeitlich von den 1880er- bis in die 1960er-Jahre; geografisch verlassen sie Europa für diverse Zwischenstopps in Moskau, Mexiko-Stadt, New York, Nigeria und Teheran. Als Urzelle aller Künstlerkneipen gilt das Pariser Kabarett Le Chat Noir. Die Augen der namensgebenden schwarze Katze funkeln von dem großartigen Plakat des Malers Théophile-Alexandre Steinlen, mit dem das „illustre Theater“ warb. In diesem Bühnenlokal waren die Wände mit Kunst und Karikaturen tapeziert. Sein Gründer Rodolphe Salis, ursprünglich selbst Grafiker, gab auch eine wöchentliche Zeitung mit Beiträgen voll schwarzen Humors heraus.

Die allzu gerne unterschlagenen Leistun-

Hans Schabus’ Cafe Hansi im Mumok (oben); Fledermaus-Theke von Bar du Bois in der Schau „unter flaschen“ (rechts); Bertold Löfflers „Poster für das Kabarett Fledermaus“ (links); Barraum des Kabarett Fledermaus (u.)

Zu Salis’ Steckenpferden zählte das Schatten-

theater. Die originalen Silhouettenfiguren aus Zinkfolie baumeln im Belvedere als Highlight von der Decke. Darunter findet sich etwa der unglücklich verliebte Pierrot oder ein geflügelter Teufel, der ein Opfer verschleppt. In Dutzenden Stücken griffen Salis und seine Kompagnons literarische Motive, aber auch Themen aus Geschichte, Philosophie und sogar der Bibel auf. „Während meiner Recherchen für die Ausstellung wurde ich immer wieder gewarnt, dass es nichts mehr gäbe, dass alles verschollen sei“, erzählte die Kuratorin im Interview. Ostende ließ sich aber nicht entmutigen und hob Material, das in Museumsarchiven oder in privaten Sammlungen schlummerte. So etwa zu den beiden Kabaretts der Futuristen Anfang der 1920er-Jahre in Rom. Sowohl das Bal Tic Tac, bei dem Giacomo

gen von Künstlerinnen in den avantgardistischen Kabaretts sind der Ausstellung wichtig. Während in Zeitungen Frauen damals oft nur als frivoles Beiwerk zur Champagnerlaune der Bohemiens auftauchten, lieferten sie in Wahrheit revolutionäre Bühnenauftritte. So etwa der spektakuläre „Serpentinentanz“, den die Amerikanerin Loïe Fuller ab 1892 in Paris aufführte und der als Filmdokument erhalten ist. Der Maler Henri Toulouse-Lautrec verewigte Fullers Schlangenbewegungen im Wallekleid in einer interessanten Serie mehrfarbiger Drucke. Ein anderes Ausstellungskapitel führt in die legendären HomoNachtclubs im Berlin der Weimarer Republik, wo radikale Performerinnen auftraten. Anita Berber tanzte damals etwa einen Kokainrausch, während Valeska Gert einen Orgasmus und – wie ein Video zeigt – sogar das Sterben mimte. Zu Unrecht vergessen wurden Malerinnen wie Jeanne Mammen und Erna Schmidt-Carroll, die Rausch und Überdruss im Kabarett auf Papier brachten. Dass die Schau über Europas Tellerrand hinausblickt, ist zwar verdienstvoll, es funktioniert letztlich aber nur teilweise. Das Moskauer Café Pittoresque bleibt in der Darstellung leider ebenso blutleer wie das 1924 in Mexiko-Stadt eröffnete Café de Nadie. Pulsierend hingegen die Tour zu den New Yorker Jazzclubs der sogenannten „Harlem Renaissance“ ab 1920. Sie besticht durch tolle Exponate, etwa die mit vielen kleinen Szenen illustrierte Karte „A NightClub Map of Harlem“ oder Aaron Douglas’ Gemälde, das ein mondänes schwarzes Paar zwischen Wolkenkratzer und Onkel Toms Hütte platziert. Für den krönenden Abschluss der Ausstel-

»

Kommt ein Künstlerlokal ins Museum, dann wird aus einem Tiger eine Hauskatze HANS SCHABUS, KÜNSTLER

lung wurde der meiste Aufwand getrieben: In Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst hat man die Wandmosaike mit 7000 Kacheln rekonstruiert, die einst den Barraum des 1907 eröffneten Wiener Kabaretts Fledermaus zierten. Wie groß diese Leistung ist, verdeutlicht der Umstand, dass von den bunten, motivreichen Majolikaplatten der Keramikkünstler Bertold Löffler und Michael Powolny heute nur mehr ein Schwarz-Weiß-Foto und zwei Postkarten existieren. „Zu den Farben kamen wir durch stilistische Vorzeichnungen, die im Nachlass der Wiener Werkstätte gefunden wurden“, erzählt Cosima Rainer, die Kunstsammlung und Archiv der Angewandten leitet.

F O TO S: M U M O K / LI SA R A S T L ; U N I V E R SI TÄT F Ü R A N G E WA N DT E K U N S T W I E N, A LB E R T INA; J O H A N N E S S TO LL/B E LV E D E R E

32  

F E U I L L E T O N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

Gemeinsam mit Sofie Mathoi begleitete sie die Eins-zu-eins-Kopie, an der mehrere Keramikstudios mitgewirkt haben. „Das Kabarett Fledermaus ist immer noch viel zu wenig bekannt“, bedauert Rainer und streicht auch die Bedeutung der darstellenden Künste hervor. Das Kellerlokal, das seine besten Zeiten von 1907 bis 1909 erlebte, wurde vor allem als Gesamtkunstwerk im Secessionsstil bekannt. Josef Hoffmann hat es einst mit den Künstlern der Wiener Werkstätte entworfen und produziert. Das Design reichte von den Möbeln bis hin zu den Anstecknadeln der Platzanweiserinnen, es umfasste natürlich auch Plakate, Programmhefte oder Bühnenbilder. Was auf der Bühne geschah, deutete jedoch bereits auf den Expressionismus hin; sogar dadaistische Momente blitzten auf. Das Tanzspiel „Die Spieldose“ von Eduard Wimmer-Wisgrill mit seinen exzentrischen Kostümen oder Peter Altenbergs absurdes Stück „Masken“ wiesen über ihre Zeit hinaus.

„Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafe“: Unteres Belvedere & Orangerie, bis 1.6. „unter flaschen. Die Fledermaus in der Bar du Bois“: Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof , bis 24.10. (Sommerpause von 28.6. bis 8.9.)

Was haben historische Künstlerkabaretts wie

die Fledermaus einer heutigen Generation noch zu sagen? Dieser Frage ging die Angewandte-Klasse von Hans Schabus nach. „Künstler müssen nach wie vor den Spagat zwischen ‚autistischer‘ Atelierarbeit und ihrem Bedürfnis nach Öffentlichkeit bewerkstelligen“, sagt Schabus im Gespräch mit dem Falter. Der 1970 geborene Kärntner kennt sich mit Künstlerbars aus, hat er mit seinem Cafe Hansi doch schon selbst eine kreiert. Für eine Schau in der Kerstin Engholm Galerie 2015 baute Schabus einen Ort der Begegnung als Containerskulptur. Außen

ist das Cafe Hansi, das heute im Keller des Mumok besucht werden kann, über und über mit Bildern, Zeitungsausschnitten, Pickerln, Werbeplakaten, Kunst und Objekten bestückt, in denen irgendwie Schabus’ Vorname vorkommt. Als Kontrapunkt zu diesem „Egotrip“ ist im Inneren alles mit einer Art Silberfolie überzogen, so dass die coole Bar ihren Rustikalität suggerierenden Namen Lügen straft. Mit seinem Cafe Hansi wollte der Künstler aller-

dings mehr als Bier zapfen, wie die Szenebeisln Anzengruber oder Futuregarden der Kollegenschaft. Indem er außerhalb der Öffnungszeiten der Galerie aufsperrte und sogar ein WC einbaute, bürstete er den kommerziellen Ort Galerie gegen den Strich. Auch bei den historischen Künstlerlokalen sei es stets um Reibung an der Umwelt gegangen. „Kommt ein Künstlerlokal ins Museum, dann wird aus einem Tiger eine Hauskatze“, meint Schabus – und nimmt sein vom Mumok angekauftes Cafe Hansi davon nicht aus. Als Spezialist für Kunst plus Ausschank hat sich in Wien das Künstlerkollektiv Bar du Bois etabliert. Dessen erste „Bar aus Holz“ entstand 2013 für einen Rundgang durch die Akademie der bildenden Künste. Seither hat das lose, nomadische Ensemble um Julian Turner und Florian Pfaffenberger mehr als 40 Präsentationen mit eingeladenen Gästen gestaltet und dazu etliche Bars gebaut. Letztes Jahr waren Bar du Bois, die auch länger einen Offspace betrieben haben, bei der Ausstellung „Über das Neue“ im Belvedere 21 vertreten. Nun haben sie gemeinsam mit Schabus’ Klasse die gelungene Ausstellung „unter flaschen“ konzipiert,

die nach der Corona-Pause jetzt wieder in der Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof besucht werden kann. Der Untertitel der Gruppenschau lautet „Die Fledermaus in der Bar du Bois“, nimmt sie doch ausdrücklich auf die secessionistischen Ahnen Bezug. So etwa im ersten Raum mit einem Luster, dessen Leuchten der Buntheit der Kachelwände entsprechen. Der Witz dabei: Bar du Bois haben dafür gewöhnliche Plastikflaschen verformt und bemalt. Unter dem Kronleuchter stehen Holzbänke mit überhoher Rückwand. Diese Einbauten spielen darauf an, dass sich in der Halle einst der Speisesaal der Zisterziensermönche befand. Das Fake-Chorgestühl offenbart bei näherer Betrachtung aber eine billige Machart, wie sie bei dem improvisierten Mobiliar selbstorganisierter Künstlerräume heute gang und gäbe ist. Zu Beginn ihres Ausstellungsprojekts haben Bar du Bois alle Teilnehmer für ein Gruppenfoto auf den Friedhof gebeten. „Wir wollten den Gothic-Aspekt hervorstreichen“, erzählt Julian Turner. Die neue Bartheke von Bar du Bois ist mit einer Fledermaus bemalt. Dass das Coronavirus von diesen Tierchen stammen soll, verleiht dem Motiv noch Witz. Durch die Ausstellungsgestaltung von Bar du

Bois erhalten die Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen der Studierenden einen originellen Dreh, wie man ihn in der Belvedere-Ausstellung manchmal vermisst. Die schönste Intervention besteht darin, dass die normalerweise hinter Türen verborgene Loge des Abtes zur Kapelle des Heiligenkreuzer Hofs geöffnet wurde. Oben in der Schau hockt die Fledermaus, unten spreizen die Barockengel ihre Goldflügel.F

Crowdfunding mit der Bank Austria 2020 Ab dem 19. Mai ist es wieder soweit – das Crowdfunding geht in die nächste Runde! Die Förderung von Kunst und Kultur ist heuer vor dem Hintergrund der COVID-19-Krise noch wichtiger als sonst. Darum möchten wir auch dieses Jahr wieder möglichst viele Projekte mit unserer Crowdfunding-Unterstützung erreichen. Wir stellen 100.000 Euro zur Verfügung und übernehmen bei jeder Kampagne ein Drittel des Finanzierungsbedarfs. Damit ermöglichen wir die Bereitstellung von 300.000 Euro für die österreichische Kulturszene. Wir freuen uns auf Ihre Projekte! Die Ausschreibungsdetails und Teilnahmebedingungen finden Sie auf crowdfunding.bankaustria.at und auf der Plattform „wemakeit“.

33

TUN, WAS

WICHTIG IST!

Was? Wie? Wann? • Projekte aus den Bereichen: Architektur, Ausstellung, Bühne, Comics, Design, Festival, Film, Fotografie, Kongress/Konferenz, Konzert, Kunst, Kunstvermittlung, Literatur, Musik, Publikation, Tanz, Tonträger (Audio/Video), Tournee sowie die Verknüpfung von Kunst und Kultur mit sozialem Engagement; zusätzlicher Fokus auf Umwelt und Nachhaltigkeit. • Hilfe und Unterstützung mittels wemakeit-Tutorials und Webinaren, einfach eine E-Mail an [email protected] schicken. • Start der Crowdfunding-Kampagnen ab dem 19. Mai 2020 möglich.

crowdfunding.bankaustria.at

BA Crowdfunding Falter ET 20. 5..indd 1

15.04.20 09:56

34  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

C

orona ist wie Liebeskummer: zutiefst verunsichernd. Und was macht die Krise mit uns? Kann es eine Nach-Corona-Zeit geben, in der alles so wie vorher ist? Oder werden wir nach dieser schmerzhaften Erfahrung Menschen als Gefahr sehen, als potenzielle Virenschleudern, deren Nähe man vorsichtshalber meidet? Fangen wir mit einem James-BondSetting an: Die geheime Weltregierung beschließt, dass es lukrativ wäre, wieder einmal Krieg zu führen, aber einen modernen, mit einem unsichtbaren Gegner. Nebenbei lässt sich testen, wie weit man mit Manipulation und Überwachung gehen kann. Klar, die Aushebelung demokratischer Grundfeste ist nur mit Angst möglich. Angst vor einer unsichtbaren, heimtückischen Gefahr, die erst per Quantensprung in die Gesellschaft gelangt, sich später aber bequem unliebsamen Staaten in die keimfreien Laborschuhe schieben lässt.

Viribus Unitis. Was lernen wir daraus? Was war das gerade? Und was wird sich durch diese neuartige Erfahrung ändern? ESSAY: FRANZOBEL ILLUSTRATION: GEORG FEIERFEIL

Der Beginn der Pandemie ist mir vorgekom-

men, als würden dunkle Mächte ausprobieren, was alles durchsetzbar ist. Eigentlich eh alles. Grenzen werden geschlossen, Menschen unter Hausarrest gestellt, der Verkehr wird gestoppt und Voraussetzungen für eine totale Überwachung werden geschaffen. Nein, ich bin kein Anhänger von Verschwörungstheorien, aber ich kenne welche – in instabilen Zeiten ist der

Zur Serie Jede Woche schreiben oder sprechen hier Intellektuelle über die Pandemie. Bisher erschienen: Thomas Macho über „Ansteckendes Lachen“, Eva Horn über „Corona und die Ökokrise“, Alfred Noll über „Das Gesetz des Notstands“, Doron Rabinovicis Replik darauf, „Das Gerede von der Herde“, Helga Nowotny über „... die Chance, jetzt Dinge zu verändern“, Lukas Resetarits’ Einschätzung, dass sich ein Bundeskanzler „net wia a Rotzbua“ benehmen solle, und zuletzt Christoph Bartmann über die „Schöne neue Arbeitswelt“ im Homeoffice

Mensch für so etwas empfänglich –, doch selbst sie gehen mit Masken in den Supermarkt. In einer Zeit großer Verunsicherung traut sich keiner, gegen Regeln zu verstoßen. Weil man nicht wissen kann, wie gefährlich das Virus ist, hält man sich daran. Alles notwendig, um Leben zu retten, sagen die

einen. Eine Ungeheuerlichkeit, monieren die anderen. Beide im Kriegssprech. Da gibt es die erlösende Wunderwaffe (Impfung) und täglich neue Opferzahlen, von Reparationsleistungen ist die Rede, von Schutzräumen, Kollateralschäden und Wiederaufbau. Sogar die Miliz wurde einberufen. Wozu? Um die Viren einzeln zu erschlagen? Obwohl man von der Krankheit viel zu wenig weiß, werden Entscheidungen von ungeheurer Tragweite getroffen. Krieg? Nein, aber eine Ausnahmesituation, die die Gesellschaft zweiteilt. Das Verwirrende dabei ist, dass es keine eindeutig Guten und Bösen gibt. Die Bundespräsidentenwahl hat Österreich auch gespalten, aber wer ist jetzt Van der Bellen und wer Hofer? Die einen reden von Millionen Toten und würden sich am liebsten ein Anschober-Peckerl machen lassen. Den anderen sind die Maßnahmen viel zu drastisch. Die Teilung hat mit klassischer Parteipolitik wenig zu tun. Neoliberale sind gegen die Regierungsverordnungen und Oppositionelle mit alten Eltern dafür. Und was ist aus den rechten Populisten geworden? Denen fehlen

F E U I L L E T O N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

FOTOS: PRIVAT

Die österreichische Regierung hat ihre Sache

gut gemacht. Durch entschiedene Maßnahmen wurde ein Ausbreiten der Pandemie verhindert. Jetzt spricht sie von einem Monat der Entscheidung, weiß aber selbst nicht so recht, wofür und wie sie aus diesem Spagat wieder auf die Beine kommen soll. Wenn man ihr etwas vorwerfen kann, dann fehlende Transparenz. Wie die täglichen Infektionszahlen müsste es auch Informationen über die Grundrechte geben. Was wann warum wie eingeschränkt oder gelockert wird. Neben der Pandemie muss das wirtschaftliche Desaster bekämpft werden. Aber wie? Irgendwo sollen die versprochenen 43 Milliarden ja herkommen, und ein Abführmittel für den Banknotendrucker führt unweigerlich zu einem Haufen namens Inflation. Bleiben Zusagen leere Versprechungen? Oder verhindert eine perfide Bürokratie die Auszahlung? Ich habe mir angesehen, was man in Oberösterreich als Künstler einreichen muss, um drei Monate lang 900 Euro und ein paar Zerquetschte zu bekommen. Gerade halt, dass nicht Darmspiegelungsbefund und Ariernachweis verlangt werden. Aber wahrscheinlich unterstützen die eh nur Kunstschaffende, die entweder Odin heißen oder sich nackt ausziehen und KTM auf dem Zumpferl oder der Mumu tätowiert haben. Gewinner und Verlierer – die Demokratie gehört zu Letzteren. Unlängst habe ich die Quarantänezeit mit einer ultraorthodoxen Religion verglichen – sie regiert absolutistisch, ist humorlos und lustfeindlich, lässt keine Kritik zu und verdammt Andersgläubige. Sofort bekam ich um die Ohren gehauen, ich würde abstrusen Verschwörungstheoretikern und Vereinigungen wie Widerstand 2020 das Wort reden. Tatsächlich war ich nur baff, wie schnell alle in eine Kriegshysterie verfallen sind und Notstandsverordnungen gutgeheißen haben, die uns aller Grundrechte berauben. Wie bei einem tatsächlichen Krieg wird der Feind gefährlich gemacht und Kriegspropaganda eingesetzt, also schockierende Bilder von der Covid-19-Front. Plötzlich ist von „Sondertransporten“ die Rede, womit Züge mit rumänischen Pflegekräften und Erntehelfern gemeint sind. Schamlos wird diskutiert, wer im Ernstfall ein Recht aufs Überleben (Beatmungsgerät) hat und wer nicht. Alte und Menschen mit Vorerkrankungen werden stigmatisiert. Und da die Gemeinschaft der braven Bürger nichts zu verbergen hat, kann sie auch unbekümmert einer Tracing-App zustimmen. Durch die Digitalisierung wird alles überwachbar, gibt es kein Gemauschel mehr. Wie uns das verändert? Werden wir uns wie Kriegstraumatisierte verhalten? Oder wie Kameradschaftsbünde? Uns wie Opfer oder Täter fühlen? Jedenfalls werden wir Wunden haben.

Franzobel 1967 als Franz Stefan Griebl in Vöcklabruck geboren, veröffentlicht seit 1992 Prosa, Lyrik, Theaterstücke und Kinderbücher; auch seine Fußballleidenschaft kann ins Werk einfließen. 1995 wurde er mit dem Ingeborg-BachmannPreis ausgezeichnet, 2002 mit dem Arthur-Schnitzler-Preis. 2017 stand sein Roman „Das Floß der Medusa“ auf der Shortlist zum deutschen Buchpreis. Zuletzt ist 2019 der Krimi „Rechtswalzer“ erschienen

DI E ECK E DER

in einer Zeit tatsächlicher Bedrohung die Inhalte. Versuche, Asylanten mit dem Virus in Verbindung zu bringen, gibt es zwar, sind aber so lächerlich wie Straches Erklärungen zu Ibiza. Welcher Gruppe man sich zugehörig fühlt, hängt von der persönlichen Situation ab. Leute, die durch den Lockdown ihre Existenz vernichtet sehen, plädieren naturgemäß für Öffnung. Sofort! Menschen mit Nähe zur Risikogruppe wollen keinen Normalbetrieb, bis es eine Impfung gibt. Beide Gruppen wähnen sich im Recht, werfen der anderen vor, Anhänger einer kruden Verschwörungstheorie und überhaupt blöd wie Fischfutter zu sein.

Aber gibt es Alternativen? Sind die Befürworter der Öffnung besser? Die reden von Anschlägen auf die Grundrechte und Schutzmaskenterror, von Wirtschaftszweigen, die ums Überleben kämpfen oder gleich geopfert werden. Leute, die um ihre Gesundheit besorgt sind, werden als Blockwarte verunglimpft. Und der Begriff „Herden­immunität“ ist per se bedenklich, weil biologistisch. Jedenfalls sind die Horrorszenarien nicht weniger dramatisch: Massenarbeitslosigkeit und Bürgerkrieg. Angst ist ein gutes Instrument. Sollen wir uns

darüber freuen, dass die Zahlen viel niedriger sind als prognostiziert? Selbst der Peak hat sich unter Wert geschlagen gegeben. Oder müssen wir einer Regierung misstrauen, die sich feiern lässt, den Teufel weit grässlicher an die Wand gemalt zu haben, als er tatsächlich ist? Die Volksvertretung hat das Virus gut bekämpft, ob sie sich auch bewährt, wenn es nach der Corona-Herrschaft darum geht, die Beschneidung der Grundrechte wieder rückgängig zu machen und für soziale Gerechtigkeit zu sorgen, wird man sehen. Ausnahmeregelungen wie die für ausländische Jagdpächter stimmen mich da skeptisch. Es braucht keine Verschwörungstheorie und schon gar keine geheime Weltregierung, um Kriegstreiber, Entmündigung, geistige Kapitulation und die Aufgabe mühsam erworbener Moral-Territorien zu sehen. Diesmal wird kein James Bond kommen, der die Welt rettet. Wir müssen mit diesem Virus selbst fertig werden und aufpassen, dass uns dabei nicht alle Werte zerbröseln. Dass beim Virus niemand Spaß versteht, es quasi einen Lockdown für Humor und Ironie gibt, ist leider virulent. Humor gibt es schon, aber der ist fad wie Socken, weil die Leute keinen Input haben. Die Weltsicht ist eingeschränkt, alles dreht sich nur noch um den Virus, das Virus, die Virüsser. Was das mit uns macht? Man wird sehen. Der Mensch ist ein Gesellschaftstier, die neue Normalität fördert Vereinsamung und Entfremdung. Free Hugs, Händeschütteln, Bussi-Bussi? Geht nicht mehr! Jetzt heißt es Abstand halten. Dabei hat Corona auch seine guten Seiten: Der Himmel wird nicht

E R M U N T E RU NG



35

mehr von Steppnähten aus Kondensstreifen zerteilt, die Luftqualität hat sich nach oben katapultiert und Tiere erleben eine Reconquista. In Mailand hat man Wildschweine gesehen, am Bosporus Delphine und im Canale Grande, aber nur sehr angeblich, Krokodile. Die Krise fördert den Zusammenhalt, man ernährt sich gesünder und hat Gelegenheit zur Reflexion. Vieles, was vor Monaten undenkbar schien, ist jetzt selbstverständlich: Homeoffice, E-Learning, Rezepte per Telefon, weniger Verkehr, vielleicht sogar ein bedingungsloses Grundeinkommen. Vieles wird infrage gestellt, einiges fällt weg. Kinder erfahren eine neue Möglichkeit des Lebens. Wären da nicht die schrecklichen Bilder von Lagerhallen mit Intensivbetten, Menschen an Beatmungsgeräten und Eishallen voller Leichen, wir müssten dem Virus dankbar sein für diesen gesellschaftlichen Reset. Aber lernen wir daraus? Jetzt, da alles redu-

ziert ist, besteht die Chance, wieder zu spüren. Der erste Kleiderkauf nach der Krise, das erste Bier in einem Schanigarten. Gut, so mancher Arbeitslose wird sich denken: Spüren? Ich spüre genug, du Trottel. Die Krise hat so viele Facetten, so viele Einzelschicksale, dass sie sich nur persönlich fassen lässt. Singles und Tinderhopper, die sich nicht festlegen wollten, haben durch die erzwungene Quarantäne zu einer festen Beziehung gefunden. Umgekehrt sind Leute in häuslicher Gewalt ihrem Peiniger noch auswegloser ausgesetzt. Die Krise hat alles zugespitzt und gezeigt, was möglich ist. Wenn sie vorüber ist, dürfen wir nicht mehr zu alten Mustern zurückkehren und uns von der Wirtschaft diktieren lassen, was geht und was nicht. Die Krise ist eine Botschaft des Klimas, eine einmalige Chance, in die Zukunft zu investieren. Wenn wir sie nicht nützen, werden die nächsten Krisen – Klima, Flüchtlinge, Viren, alle drei hängen zusammen – noch viel schlimmer. Die Krise ist wie Liebesschmerz, und auch wenn man es im Leid nicht glaubt, die nächste emotionale Verbrunztheit kommt bestimmt. Was lernen wir aus alledem? Wie der Mensch so ist. Machen wir das Beste daraus.  F

# 0 0 8 :  A n d re a s P ro c h a s k a ir haben eine Familien-Whatsapp-Gruppe, in die W ich täglich ein Lied stelle. Das Altersspektrum reicht von 16 bis 85, und ich habe die Ambition, jeden

Die Whatsapp-Gruppe wird mit Morrissey und Georg Danzer bespielt, die Videothek hält das Turniertanzdrama „Strictly Ballroom“ als Balsam für die Seele bereit Was bereitet Ihnen Freude? Prominente über Dinge, die das Herz höher schlagen lassen. Diesmal: Der Filmregisseur Andreas Prochaska („Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“, „Das finstere Tal“) legt auf und ein

Tag etwas zu finden, mit dem alle etwas anfangen können. Das musikalische Spektrum reicht von Morrisseys „Everyday Is Like Sunday“ bis zu Georg Danzers „Loch amoi“. Das bringt uns zumindest virtuell zusammen und gibt mir die Möglichkeit, meine Gefühlswelt mit meiner Familie zu teilen. Ein Film, der mich in einer komplizierten Lebensphase mit Freude und frischer Energie belebt hat und den ich auch jetzt in dieser bizarren Zeit wieder gesehen habe und wärmstens empfehlen kann, ist Baz Luhrmanns „Strictly Ballroom“. Luhrmann führt den Zuschauer in die Welt des australischen Turniertanzes ein. Ein Tänzer riskiert seine Karriere, indem er neue Schritte versucht und damit gegen alle Regeln verstößt – mehr will ich gar nicht verraten. Der Film ist bunt, schräg unterhaltsam, romantisch, komisch, und wer am Ende keine Tränen in den Augen hat, hat möglicherweise kein Herz. „Strictly Ballroom“ ist Balsam für geschundene Seelen. Und den Satz „A life lived in fear is a life half lived“ kann sich jeder ins Stammbuch schreiben.F

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   F E U I L L E T O N  

Welt im Zitat  Fehlleistungsschau

Tex Rubinowitz   Die falbe Seite

Nüchtern betrachtet  

Arge Geschichte

Klaus Nüchtern berichtet aus seinem Leben. Die Kolumnen als Buch: faltershop. at/nuechtern

Rock-’n’-Roll-Pionier Little Richard ist tot gestorben. Aus faz.net

Wackelige Angelegenheit

Ab nächstem Freitag dürfen die Sessel in Österreichs Gastronomiebetrieben wieder mit beiden Beinen auf dem Boden stehen. Aus der „ZiB“

Vom Pferdestehlen und Fassaufmachen hr gehe die Parkbank schon total Idinauf die Nerven, meinte eine Freununlängst, dauernd werde der Kaf-

Lachen nach dem Tod

Im gemeinsamen Lachen der Toten und Lebenden manifestiert sich die Gewissheit, dass der Tod niemals besiegt werden kann. Aus dem Falter

Gewusel auf dem Nebensitz

Ich kann mir sehr schwer vorstellen, dass wir im Sommer wieder volle Stadien haben werden. Erstens glaube ich, dass man das verantwortungsvollerweise gar nicht so schnell freigeben kann. Und selbst wenn, bin ich mir nicht so sicher, ob sich Familien mit Kindern dann an Stätten begeben, wo 50.000 oder 100.000 andere Menschen 30 Zentimeter neben einem sitzen. Werner Kogler in der Presse

Leider, leider

Nachdem der Brand unter Kontrolle gebracht worden war, konnte bereits mit ersten Aufräumarbeiten begonnen werden. Leider wurden bei den Arbeiten auch die verbrannten Kadaver mehrerer Pferde gefunden, für die es leider keine Rettung mehr gab. Aus www.feuerwehr-leibnitz.at

Ein Bier für Männer

Zu ihrem Imperium gehören absatzstarke Marken wie Gösser, Zipfel oder Puntigamer. Aus Katapult

Genug vom Dauersex

Mehr als eine Million Pariserinnen und Pariser haben der französischen Metropole und ihrer Promiskuität – weder in New York noch in NeuDelhi­ wohnt man enger – den Rücken gekehrt. Aus dem Standard

Mannequin zur Kasse bitten

In der aktuellen Pandemieplanung der Stadt sind die Privatspitäler für bestimmte operative Eingriffe und Behandlungen vorgesehen. Auf die Frage, wer diese Maßnahme bezahlen würde, antwortete der ärztliche Direktor im Rudolfinerhaus Thomas Schartelmüller: „Das haben wir jetzt noch nicht geklärt, aber ich denke, da wird sich ein Model finden lassen.“ Aus wien.ORF.at

Meldungen  Kultur kurz Michel Piccoli (1925–2020)

Er war eine Ikone des europäischen Kinos, die Zahl seiner unvergesslichen Filme geht in die Dutzende. Jean-Luc Godards „Le mépris“ bescherte Michel Piccoli 1963 den Durchbruch, es folgten Klassiker wie „Belle de jour“, „Die Dinge des Lebens“, „Das große Fressen“ und „Der Kommissar und das Mädchen“, in denen er neben Catherine Deneuve, Romy Schneider und Brigitte Bardot spielte. Seine witzigste Rolle hatte er als Monsieur Dame in „Die Mädchen von Rochefort“, seine unheimlichste mit rotem Bart in „Ein Zimmer in der Stadt“, beides Singspiele von Jacques Demy. Obwohl er über 200 Filme drehte, blieb Piccoli stets auch der Bühne treu. 1993 war er in Wien bei den Festwochen als John Gabriel Borkman zu sehen – und 2000 auf dem Heldenplatz bei einer Kundgebung gegen die schwarz-blaue Koalition, der er ein beherztes „Résistance!“ entgegenschleuderte. Am 12. Mai ist Michel Piccoli in Paris 94-jährig an den Folgen eines Schlaganfalls gestorben.

Rücktritt bei Art for Art

Axel Spörl, der Geschäftsführer der Art for Art Theaterservice GmbH, ist vergangene Woche nach nur zehn Tagen im Amt zurückgetreten. Grund dafür sind Unregelmäßigkeiten im Lebenslauf, über die der Kurier berichtet hatte – darunter eine nicht auffindbaZeitreisende der Liebe re Dissertation. Spörl, der InformaDer 4. April 2020 ist auch für Jonny tik und Musiktheorie studiert hat, und Eva ein besonderer Tag: Seit 16 war zuletzt Geschäftsführer des PaJahren schon. Denn an diesem Tag ha- ketdienstes General Logistics Systems ben sie geheiratet. (GLS). Seiner Kür für den Kurzzeitjob Aus dem Falter bei Art for Art ist ein Bestellungsverfahren vorangegangen, bei dem er unter drei Dutzend Kandidatinnen und Für gedruckte Zitate erhalten Einsender ein Kandidaten ausgewählt wurde. Nun Geschenk aus dem Falter Verlag (an [email protected]) muss die Stelle neu besetzt werden.

Rolf Hochhuth (1931–2020)

Wie kaum ein anderer Zeitgenosse verstand der aus Eschwege gebürtige Rolf Hochhuth das Theater als moralische Anstalt. Bereits sein erstes Stück, „Der Stellvertreter“, das unter der Regie des Theaterpioniers Erwin Piscator im Februar 1963 uraufgeführt wurde und der katholischen Kirche aufgrund der laschen Haltung Papst Pius’ XII. gegenüber den Nazis Mitschuld am Holocaust gab, geriet zum veritablen Skandal. Hochhuths literarische

Rolf Hochhuths Stücke waren politische Statements und sorgten für Skandale

Stellungnahmen beeinflussten das öffentliche Leben der Bundesrepublik: Nachdem er die Nazi-Vergangenheit des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Hans Filbinger thematisiert hatte, musste dieser 1978 zurücktreten. Die Geopolitik der Nato („Inselkomödie“, 1974), die Praktiken der Pharmaindustrie („Ärztinnen“, 1980) oder neoliberale Arbeitsverhältnisse („McKinsey kommt“, 2004) dienten Hochhuth als aktuelle Stoffe. Ob die ästhetische Umsetzung derselben auf der Höhe der Zeit war, wurde allerdings auch immer wieder in Zweifel gezogen. Am 13. Mai ist Rolf Hochhuth im Alter von 89 Jahren in Berlin verstorben.

fee kalt. Ich muss mich, wenn wir uns demnächst wieder zu einem Klatschund-Tratsch-Lunch treffen, danach erkundigen, woher genau sie ihren Kaffee hat und wieso der jetzt schneller erkaltet, aber die Parkbankmüdigkeit kann ich nachvollziehen. Keine Frage, die Parkbank war für uns da, als wir ihrer bedurften, und ich möchte nicht undankbar sein. Die Parkbank ist ein prima Typ, und gewiss kann man Pferde mit ihr stehlen. Meine Ambitionen auf diesem Sektor sind allerdings enden wollend, und bei aller Solidarität mit parahortensischen Sitzgelegenheiten – und ohne da jetzt groß ein Fass aufmachen zu wollen – darf ich doch anmerken, dass die Bretter von Parkbänken einfach nicht über die ideale Neigung zum Getränkeabstellen verfügen (Insiderwitz für F.K.-Waechter-Fans: „Schlampe, mein Schnaps rutscht!“). Apropos Fassaufmachen: Das ist ja jetzt wieder erlaubt, und das ist gut so! Der Verzehr von Dosenbier auf Parkbänken, den ich mir seit Wochen schönzureden versuche, war mich zuletzt doch recht sauer angekommen, weil ich Dosenbier eigentlich nicht mag. Ich kann mich nicht einmal überwinden, die Dose bis zur Neige zu leeren, weil ich den letzten Schluck eklig finde. Was also mache ich auf der Parkbank mit Dosenbier? Ich mache das, was alle machen! Unsichere Zeiten nähren mein Bedürfnis, mich bruchlos in die Menge einzufügen: Lieber mit den Massen irren als gegen diese recht behalten. „Alle sind so furchtbar brav!“, schimpfte mein Freund – wir wollen ihn Paulus nennen (richtiger Name dem Kolumnisten bekannt) – anlässlich eines ersten kollektiven Wirtshausbesuches, zu dem sich fast alle der von mir Ermunterten auch tatsächlich eingefunden hatten. Ja, das ist wohl wahr. Auch ich habe, obgleich der patzige politische Paternalismus ausgesuchter Slimfitfiffis ein heftiges Herfotzensbedürfnis in mir zu entzünden vermag, im Großen und Ganzen alles brav mitgemacht, wozu man mich aufgefordert hatte. Der Spruch „Wirf die Maske weg und steck mir deinen Schlecker rein!“ hätte in Supermärkten, Backfilialen oder den Fahrgasträumen diverser Öffis sicher Eindruck gemacht, aber ich hatte mich dann doch nicht getraut. Allein auf mich gestellt neige ich zur Erbärmlichkeit. Deswegen ersuche ich um Beistand. Lasst uns die Wirtshäuser stürmen und ein Fass aufmachen! In gebührendem Abstand, versteht sich.

FOTO: APA/DPA-ZENTR ALBILD/HENDRIK SCHMIDT

36  

S T A D T L E B E N   F A L T E R 2 1 ∕  2 0    

   Wien Objektiv    Christopher Mavrič: Isoliert

37

Stadtrand  Urbanismus

Halbierte, wortlose Bezirksdemokratie

Wien wie nie: Die Stadt steht still, die Bewohner isolieren sich. Christopher Mavrič dokumentiert für uns jede Woche den Ausnahmezustand. Neuntes Bild: Freitag 17 Uhr, Critical-Mass-Demo mit Abstand, die vom Schwarzenbergplatz losradelt

emokratie, ihre Institutionen und Abläufe – all das D kann manchmal mühsam sein.

Und langwierig: wieso vier Stunden debattieren, wenn sich alle Tagesordnungspunkte doch im Schnelldurchlauf ohne blödes Nach- und Zwischenfragen in 15 Minuten ab- oder wegnicken lassen? Das Palaver ist schon in normalen Zeiten oft – sagen wir mal – „unbequem“. Außerdem: Müssen wirklich alle Mandatare bei einer Bezirksratssitzung dabei sein? Weil: Als die Stadtverfassung geschrieben wurde und dort auch die Mandatarzahlen festgelegt wurden, wusste ja keiner, dass irgendwann einmal Corona … und so weiter. Kurz: Heute ist eben alles anders – wen interessieren da antike Details? Also beschlossen SPÖ, FPÖ, ÖVP, Neos und die Liste WIFF in Floridsdorf, die nächste Bezirksratssitzung Mitte Juni mit halb so vielen Mandataren und ganz ohne Wortmeldungen abzuwickeln. Im Sinne der Gesundheit aller, versteht sich. Und – eh klar – freiwillig. Einzig die Grünen zicken. Sie verweisen auf die Verfassung und die Bezirksparlamente im Rest von Wien: Dort tagt man so, wie es die Stadtverfassung vorsieht. Auch wenn das vielleicht ein bissi länger dauert.  F Tom Rottenberg gönnt Floridsdorf „Demokratie light“ nicht

R E P O R T A G E :

7 Sachen,

W I E N S

E R S T E S

W O C H E N E N D E

M I T

G E Ö F F N E T E N

die Sie über das KITESURFEN IN WIEN nicht wussten

„Kiten“ ist ein Supertrend. Aber in Wien? Gibt es das hier überhaupt?

Entsteht dort ein Kitespot, erspart man sich also die Fahrt an den Neusiedler See?

Unwahrscheinlich: Die MA 45 (Wiener Gewässer) sagt, dass auf der Neuen Donau bisher noch nie Kiter gesehen wurden. Mit Gründen. Und zwar?

Der Wind ist für Segler, Surfer & Co eher nicht ideal. Außerdem ist die Rinne schmal. Für die superschnellen Kites vermutlich zu schmal.

Kitesurfen ist nicht ungefährlich. Nicht ohne Grund haben Kiteboards den Spitznamen „Fishchopper“: Die Finnen der Boards sind wie Klingen – und die Dinger sind so schnell, dass man Badende leicht übersieht. Dann muss man es wohl verbieten.

Bitte nicht verbieten! Es gibt fast überall ausgewiesene Kite-Zonen. Dort haben Schwimmer, Stand-up-Paddler oder Luftmatratzen nichts verloren. Und wie ist das in Wien?

Die Neue Donau ist ein öffentliches Gewässer. Hier darf – außer Motorbooten – alles und jeder ins Wasser. Kiter gab es aber bisher nicht – also wurde noch nie über Regeln nachgedacht. Aber wenn im Sommer mehr Kites und mehr Schwimmer im Wasser sind, kann das rasch ein Thema werden.

Augenblick  Wiener Momente

Aber wenn die Leute trotzdem zum Kiten kommen, ist das doch super!

Jein.

S E I T E

Montagnachmittag, Neubaugasse. Floh-

Bisher nicht. Doch am Sonntag flogen auf der Neuen Donau zwei Surfer beim Kaisermühlenparkplatz hinter Lenkdrachen übers Wasser. Wow!

Wieso das denn?

L O K A L E N ,

markt gibt es heuer keinen, die Neubaugasse in Wien-Neubau wird zur „Kühlen Meile“ und Begegnungszone umgebaut. Dafür lagern gigantische Kabeltrommeln dort, wo normalerweise der 48A fährt. Dazwischen haben die Bauarbeiter mannshohe Berge aus Sand und Schotter angehäuft. Über 100 Meter hinweg kann man die Gasse nicht mehr queren, weil der Belag komplett erneuert wird. Trotzdem gibt es begeisterte

3 8

Baustellenzaungäste. Kindergartenkinder, die an der Hand ihrer Eltern die Bagger, Bauarbeiter und Walzen bestaunen. Nicht ein paar Minuten, sondern eine halbe Stunde lang. Am Wochenende kommen sie dann wieder, Schaufel, Kübel und ­Plastikbagger im Kinderwagengepäck dabei, um auf den Sandhaufen zu spielen, auf der Straße. ­Verkehr gibt es ja gerade keinen. Das könnte so bleiben. Sind Sandkisten eh Teil der kühlen Meile? BT

38  

I

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    STADTLEBEN  

rgendwann lagen sie sich dann doch in den Armen. Stoisch hatte der Schankwirt Otto das Einhalten der Abstände eingemahnt, aber die Last der Sehnsucht lässt auch die stärksten Dämme brechen. Im Café Stefan an der Simmeringer Hauptstraße lodert Lebensfreude, Neuankömmlinge werden Kriegsheimkehrern gleich begrüßt. Wer könnte es den Stammgästen verdenken. Fast zwei Monate hatten sie maßvoll gelebt, waren in ihren Ställen geblieben und der verordneten Enthaltsamkeit gefolgt. Nun, am vergangenen Freitag, bekam ihr Tschocherl eine neue Bestimmung: dass sie sich dort eben nicht wie zu Hause fühlen. Die Szenen, die sich hier zutragen, ließen eine Familienzusammenführung vermuten: „Schon wieder einer!“, sagt der Wirt Otto und führt ungezielt die Hand zur Stirn. Schon wieder blickt ihn einer seiner Kunden von einer Parte aus an, eine Hinterbliebene hat sie gerade vorbeigebracht. Vier Stammgäste seien seit dem einschneidenden März gestorben, jetzt auch noch Karl, mit dem kleinen Hund. Das Café raunt. Einer Stadt wie Wien bedeuten die Tschocherln und Tschumsn, die Bars und Beisln, die Wirts- und Kaffeehäuser ein lebenswichtiges Organ. So viel Genuss wurde in den vergangenen Wochen vertagt, die

Österreich isst frei Nach zwei Monaten erwachten die wichtigsten Kulturinstitutionen des Landes zum Leben: die Bars und Tschocherln, die Wirts- und Kaffeehäuser. Wo die Wiener Seele wohnt REPORTAGE: LUKAS MATZINGER FOTOS: CHRISTOPHER MAVRIČ

Völlerei war den Menschen verleidet. So viele Bekanntschaften blieben ungeschlossen und so viel Streit unbewältigt. Endlich gibt es wieder Gelegenheit, unvernünftig zu sein, Eisbecher zu essen und einfach loszuwerden, was man jetzt wochenlang so dachte. Die Wiener Seele hat wieder geöffnet. „Geh, Anna, bringst ma nu a Menü und an

Bailey“, ruft ein Gast, den wir Günther nennen, zur Kenntnisnahme der aus Lüdenscheid stammenden Kellnerin. Wobei ein Menü ein roter Spritzer mit einem Marillenschnaps, und Bailey der irische Oberslikör mit einem Fallfehler ist. Heute ist Günther spendabel, 2000 Euro habe er sich in den zwei tschocherlfernen Monaten erspart, schätzt er. Derzeit hat er neun Bier im Tank. Das Simmeringer Café Stefan, zwischen „Pizza & Kebab Bella“ und „A&M Handy & Computer Shop“, ist ein Brandineser klassischer Ausführung. Essen gibt es keines, viele Gäste tragen Arbeitsgewand, also richtiges, nichts mit Krawatte. Aus den Wänden dringen 20 Jahre Zigarettenrauch, davon abgesehen beschränkt sich die Dekoration aufs Wesentliche: einen Fliegenklatscher. Für die Verständigung zwischen den Weltreligionen stehen das Kruzifix und das Rapidhäferl.

S T A D T L E B E N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

»

In den Monaten ohne Tschocherl hab ich mir fast 2000 Euro erspart. Aber mir sind die Leute so abgegangen. Ich kenne jeden hier, die Strotter und die Anzahrer

„GÜNTHER“, STAMMGAST DES CAFÉ STEFAN

39

des Umsatzes, und das genau im 100. Jahr des Familienbetriebs. Seine Gäste bestellen nun von Einwegspeisekarten und müssen sich die Stelze selbst schneiden. Obwohl dann noch die Eisheiligen die große Eröffnung am Freitag verregnen, ist der Gastgarten so voll, wie er nur sein darf. Die Freunde des Hauses sind eher Männer, solche, die rauchen und Autos haben. Es gibt tatsächlich noch viele Menschen, die Bier und Schweinekruste Wifi und QuinoaBowle vorziehen. Auf dem Herrenklo bespricht man in aerosolintensiver Lautstärke irgendwas mit „Fut“. Stammgast Stefan erklärt das Schweizerhaus zu seinem „Kraftort“. Vor ihm liegt der Zettel „Reserviert: 11–13:30“, einer seiner zigarrenrauchenden Freunde ist eigens aus Linz zum Festakt angereist. Hier könne jeder mit jedem, sagt Stefan, „Linke mit Rechten, Austrianer mit Rapidlern“. Die echten Kenner trinken Mischbier, also Dunkles mit Hellem. Das Schweizerhaus vermag sich sogar im Corona-Betrieb den gesellschaftlichen Erwartungen zu fügen. Sehnsuchtsorte definieren sich durch den Glauben an sie, und wenn man sich Gemütlichkeit nur fest genug vornimmt, stellt sie sich tatsächlich ein. Es mag noch so kalt und wabernd laut sein, dem Selbstzitat Schweizerhaus ist man eine schöne Zeit schuldig. Die Herrenrunde steht am Beginn ihrer ersten Beisltour seit Monaten, 11 Uhr war nur der Anfang. Vermutlich wäre es ihn billiger gekommen, das Schweizerhaus heuer gar nicht mehr aufzusperren, glaubt Karl Kolarik. Wenn jemand so für das vielleicht bekannteste Wirtshaus der Stadt spricht – was muss das Corona-Jahr dann für seine weniger berühmten Kollegen bedeuten? Zum Beispiel in den Innenstadtgassen, die sonst fast nur Touristen kennen? Peter Kahlhofer ist zornig. Die Banken hät-

Der Wirt Otto heißt eigentlich Nihad Mehmedovic, aber das habe sich keiner merken können. Weil er bei seiner Mutter wohnt, tritt Mehmedovic dem Virus vorsichtig entgegen. Das von ihm angebrachte Plexiglas auf den Tischen erschwert Gespräche und ärgert manche Gäste. Sie hatten sich im Rudimentären wohlgefühlt. Österreichs Wirte durften am Freitag nur unter infektionsfeindlichen Auflagen aufsperren: Die Öffnungszeiten müssen zwischen 6 und 23 Uhr liegen, an jedem Tisch dürfen nur vier Menschen sitzen, zur Besetzung des nächsten muss ein Meter frei bleiben. Gäste müssen beim Eintreten, Kellner ständig maskiert sein. Salz und Pfeffer stehen nicht auf dem Tisch, niemand darf an der Bar trinken. Gastronomie, wie sie vorher war, ist das noch nicht. An normalen Freitagvormittagen ist das Café

Engländer beim Stubentor gut voll, Studenten, Immobilienhaie oder die KabarettSimpl-Belegschaft verteilen sich auf die gefragten Tische. So war es jedenfalls immer. Am ersten Tag nach dem Lockdown sind mehr Kellner als Gäste da, der Chef Christian Wukonigg lässt sich den Handschlag nicht nehmen, aber noch einzelne Gedecke entfernen – um des Abstand willen.

Plexiglas trennt nun die Stammgäste des Café Stefan in Simmering Die Schweizerhaus-Eröffnung war verregnet, laut und distanziert und ein voller Erfolg An ihre Masken müssen sich die Kellner im Café Engländer noch gewöhnen

Eine Dame erkundigt sich zögerlich nach dem neuen Regelwerk, eine der wenigen Sitzrunden begießt die zurückgewonnene Freiheit mit Sekt. Zeitungen liegen noch nicht auf, Wukonigg will sie nicht nach jedem Gast desinfizieren. Der kontaktlose Umgang hat Wiens Obern nie Probleme bereitet – aber wenn sie mit ihren Masken nun wie OP-Assistenten aussehen, leidet das Kaffeehausambiente wahrnehmbar. Zum Glück gibt es gegen Unbehagen aller Art,

nicht weit über den Donaukanal, das Generalinstitut für Wirtlichkeit: Das Schweizerhaus ist ein Denkmal der Mehrheitskultur, der Biergarten unter Kastanien der Urzustand österreichischer Gemütlichkeit. Mit dem fettreichen Essen und dem bestbewerteten Budweiser-Bier ergibt das eine Oase der kleinen Versündigung, wie sie so nur im Prater, der so nur in Wien liegen kann. Nicht zufällig erwähnte der Bundeskanzler Sebastian Kurz genau dieses Gasthaus in den Hauptnachrichten, nicht zufällig speiste der FPÖ-Vizebürgermeister Dominik Nepp am Freitag genau hier. Im Sinne der Seuchenbekämpfung haben im Schweizerhaus-Garten nun 900 statt 1400 Gäste Platz. Der Chef Karl Kolarik rechnet in dieser Saison mit der Hälfte

ten das Kurzarbeitsgeld für seine Mitarbeiter nicht vorgeschossen, und das AMS habe es noch immer nicht ersetzt. „Die Hausbanken werden gerade zu Schlachtbanken“, sagt Kahlhofer, sie „sollten Moral und Loyalität in ihr Portfolio aufnehmen“. An Drastik mangelt es nicht, in einer solchen Situation war Peter Kahlhofer einfach noch nie. Kahlhofer betreibt die zwei Innenstadt­ gasthäuser Gustl Bauer und Pfudl. „Bei uns essen im Frühling zu 60 und im Sommer zu 80 Prozent Touristen“, sagt er. Viele Städtereisende werden es heuer nicht nach Wien schaffen, und solange auch die umliegenden Theater geschlossen bleiben, verbrenne jeder Öffnungstag einen Haufen Geld. Weshalb Kahlhofer seine beiden Häuser bis auf weiteres geschlossen lässt. Einen Teil der Fixkosten wird ihm der Staat refundieren, allerdings erst nächstes Jahr. Bis dahin wird es ein harter Kampf. Für seine und die 56.513 anderen Gas­ tronomiebetriebe war der Lockdown fast ein Knock-out, der Spartenkämmerer Peter Dobcak fürchtet um jeden vierten Gastronomiebetrieb. Die Politik hat die Signale gehört: Der Bürgermeister Michael Ludwig gedenkt seine Wiener im Jahr der Gemeinderatswahl schön anzufüttern und verteilt Gastrogutscheine an jeden Haushalt. Auch die Tourismusministerin Elisabeth Köstinger will es sich mit den Multiplikatoren Wirten nicht verscherzen: Sie hat die Mehrwertsteuer auf alkoholfreie Getränke gesenkt und die Schaumweinsteuer Fortsetzung nächste Seite

40  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   S T A D T L E B E N  

Ein junger Mann verliert den Abend durch den Mund, ein anderer filmt Marianne Kohn, die Chefin der Loos-Bar, schaut nach vorn. Fast Fortsetzung von Seite 39

gestrichen. Mehr Gasthäuser müssen we­ niger ausführlich Buch führen, Geschäfts­ essen lassen sich zu 75 statt zu 50 Prozent von der Steuer absetzen. Viel Schaum um nichts, sagen die Wirte, die 500 Millionen würden nicht reichen.

Wobei: Die mit Branchengold behangene

Das Café Stefan in Simmering ist nicht unbe­

dingt für Geschäftsessen, alkoholfrei und Champagner bekannt. Die Hilfspakete wer­ den hier nicht landen, der Wert des Tscho­ cherls für das Grätzel ergibt sich anders. Der Staplerfahrer Geri geht im Namen aller zur Trafik, Günther bestellt zwei Stan­ gen Chesterfield. Mehr als 60 Zigaretten rauche er am Tag, aber er sei ja auch Al­ koholiker. Günther bewegt sich langsam, wie schwer vom Leben. So scharf er einen auch ansieht, der Mann hat doch ein wei­ ches Herz. Und wer seinem ahnungsvollen Lebensverständnis folgt, lernt mehr als in manchem Soziologieseminar. Die Kundschaft des Café Stefan sei stark vom Kalenderblatt abhängig, schildert Gün­ ther. Am 8. bekommen Notstandshilfebezie­ her ihr Geld, sie können sich dann bis etwa 15. Gastronomie leisten. Die Mindestpen­ sionisten kommen ab dem Monatsersten für ungefähr eine Woche. Im Stefan sitzen ehrsame Leute, zweifelsohne, jedenfalls bis einer der Kellnerin an den Hintern fasst. Er sei gar kein geselliger Typ, sagt Gün­ ther, auch nach elf Jahren Simmering habe er keine wahren Freunde gefunden. Nach getaner Arbeit will er hier in Ruhe die Rät­ sel aus den U-Bahn-Zeitungen lösen und keine Zugeständnisse an den Smalltalk ma­ chen. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen im Tschocherl eigentlich schweigen. Und doch sucht Günther Gesellschaft: „Mir sind die Leute so abgegangen“, sagt er. So viele Charaktere seien hier versammelt, vom „Strotter bis zum Anzahrer“. Schon seinetwegen: Wien braucht die Gastrono­ mie, auch die mit schwachem Ruhmesglanz. Apropos. Es soll ja stichhaltigen Gerüch­

ten zufolge Lokale geben, die im Lockdown besser frequentiert waren als danach. In der Döblinger Sushikirche „Dots im Brunnerhof “ sind am Samstagnachmittag mutmaßlich zwei Tische besetzt. So genau lässt sich das nicht sagen, nach dem be­ schaulichen Café Stefan ist irgendwie alles unübersichtlich, noch dazu, wenn es, wie das Dots, über geheime Separees verfügt. Eines davon ist seit zwei Wochen akten­ kundig, da haben hier 20 Menschen trotz Corona-Sperre unter Beihilfe von Erlebnis­

Die Mädchen und Knaben, die hier in Sitz­ kreisen tagen und Dosen hinterlassen, sind nun einmal jetzt jung, da macht ein Früh­ ling auf oder ab einen echten Unterschied. An sonnigen Nachmittagen spielen sie das Trinkspiel Flunkyball und Hip-Hop über Lautsprecher, damit sie besser fühlen können. Sie missbrauchen Dopplerwein, den man letztlich nur missbrauchen kann. Sie reden wie Deutsche und tragen 500-Eu­ ro-Jogginghosen (von Palm Angels) und 300-Euro-Kapperln (Balenciaga) zur Schau. Schon am frühen Abend bildet sich hier die ganze Fülle jugendlichen Rausches ab: Sie konsumieren Zuchthanf und bekommen einen Moralischen, sie wittern Intrigen und nesteln an fremden Gürteln. Alle Minuten versteigt sich einer, eine Bierflasche zu zer­ schellen. Die Polizei befährt den Platz re­ gelmäßig, aber ist im Einsatz nachgiebig. Irgendwo müssen die Springinsfelde ja hin, fortgehen im herkömmlichen Sinn ist untersagt. Die Seuchensperrstunde 23 Uhr gilt ja genau deshalb, weil sich nachttrunke­ ne Menschen wenig für Regeln begeistern.

chemie Geburtstag feiern wollen. Die Poli­ zei kam, der Eigentümer, der Metagastro­ nom Martin Ho, habe von nichts gewusst. Nun befinden im leisen Gastgarten er­ folgreiche Poloträger über einen Sekt, dass er sich leicht trinke – und das, obwohl Ro­ senblätter darin treiben. Sie wollen sich eine Loge im Fußballstadion anschaffen, ihre Frauen berichten, dass Louis Vuitton in der Krise Desinfektionsmittel statt Par­ fums angerührt hat. Der Herr des Hauses ist nicht zugegen, er wird vermutlich schla­ fen. Die Gartengirlanden wehen friedvoll.

FOTOS: CHRISTOPHER MAVRIČ

Vielleicht meiden die Menschen auch deshalb

Hos Asiaküche, weil sein Freund und Bun­ deskanzler Sebastian Kurz so laut dazu auf­ gerufen hat, möglichst in österreichischen Wirtshäusern zu konsumieren. So wirklich folgen tun die Leute dem Kanzler aber eh nicht mehr. Die Gefährder­ ansprachen der Regierung verbreiten kaum mehr Schrecken. Am erstmöglichen Wo­ chenende stoßen Gäste auf das Virus an und üben Relation: In Italien sei Corona eskaliert, weil die Spitäler so dreckig sind und die Mamas dort Nudeln für 15 kochen. Die Masken würden stinken und die Grü­ nen den Wirbel nutzen, um einen sinnlosen Radweg auf der Praterstraße einzuzeichnen. Sogar Stefan aus dem Schweizerhaus, der selbst mit dem Coronavirus im Spital lag, empfindet die Politik gerade als unfair: Menschen bekämen viel zu hohe Strafen und Unternehmer noch immer kein Geld. Nirgendwo wird der Schwund der Ak­ zeptanz für den Ansteckungsschutz so an­ schaulich wie auf dem Maria-TheresienPlatz zwischen den Museen. Vor Jahren haben sich Wiens Teenager diesen Ort zu eigen gemacht, im laufenden Corona-Früh­ ling gleicht die Wiese einem Außenposten des Frequency Festivals.

Wem heut net schlecht is, des kann ka Guata sein, Wer no ned g’spieb’n hat, trinkt no a Glaserl Wein Weu ma alle Weana san und weu ma so vü saufn tan Drum san ma so beinand, dafür san mia bekannt Wolfgang Ambros: Wem heut net schlecht is, 1975

Cocktailbar Hammond an der Taborstra­ ße bewirbt sich als freudvoller denn Dis­ neyland, jetzt betonen die Barkeeper beim Eintreten die Maskenpflicht und überwa­ chen das Einhalten der Sicherheitsabstände gründlich. So muss es auf der Weihnachts­ feier des Marktamts zugehen. Wenn Enge zum Konzept eines guten Abendlokals gehört, ist die Loos-Bar an der Kärntner Straße die beste Bar überhaupt: Je­ der Loosabend ist ein einziges Geschmiege­. In der Corona-Ära darf die Chefin Marian­ ne Kohn drinnen genau zehn Plätze anbie­ ten. Auf ihr Kleid hat die Königin der Nacht „1980 – Totes Wien“ gemalt. Die Loos-Bar habe zwei Kriege überlebt, sagt Kohn, so still wie jetzt sei die Stadt seit 40 Jahren nicht gewesen. Höchstpersönlich­läutet sie mit einer Glocke die frühe Sperrstunde ein, ihre Gäste gehen schon verschwenderisch mit den neuen Chancen um: „Ich habe seit Jahren nicht geraucht“, sagt eine Besuche­ rin, mit heute habe sie ihr Laster wieder aufgenommen. „Marianne, kommst du mit rauf ? Wir machen noch Party“, wird der Chefin des Hauses zugerufen. Sie will nicht. Um 23 Uhr ist Schluss, da beginnt schließlich die große Parade: Wenn fast alle Lokale der Stadt, von den Trinkquetschen im Bermudadreieck bis zu den Musikloka­ len am Gürtel, von den Kaffeehäusern bis zu den Vorstadtwirtshäusern, gleichzeitig ihre Gäste ausspucken, schlägt eine magi­ sche Stunde. Während die Oberkellner ihre bescheidene Tageslosung zählen, füllen sich die Gehsteige mit Lebenslust. Dann wird es so, wie es nie war: Men­ schen tanzen durch die Gassen, umarmen Fremde und schmusen vollmundig. Es pas­ siert wieder Unvorhergesehenes, man tor­ kelt mit zweifelhaftem Sicherheitsabstand, die Bewegungen hinken dem Willen hinter­ her – Gott sei Dank schlafen Babyelefanten um diese Uhrzeit schon. Auf dem barocken Michaelerplatz verliert einer sein Essen, Ja­ cken bleiben auf Hydranten liegen. So muss sich Ried Rio vorstellen. Ein alter Mann erzählt den Überbleib­ seln eines Geburtstagsessens unaufgefor­ dert den Witz über jenen Mann, der sich, weil sein Glied bis zu den Füßen reicht, die Beine verlängern lässt. Auch wenn nicht jede Silbe seinen Mund überlebt, die Stadt wächst langsam wieder zusammen. Bald wird jeder von uns jemanden ken­ nen, der einen ordentlichen Rausch nach Hause bringt.F

E S S E N  ∙  T R I N K E N   S T A D T L E B E N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

41

Mehr davon:  Lokale im Park Wien hat viele schöne Parks. Und in vielen finden sich auch Lokale. Diese hier haben tolles Essen und Ausblick. Volksgarten Pavillon

Vom Volksgarten spürt man im Pavillon ja eher nichts, mehr vom Heldenplatz. Macht aber nichts, grandiose Oswald-Haerdtl-Architektur, gutes Essen, ab 17 Uhr BBQ.

4000 weitere Lokale finden Sie im Lokalführer „Wien, wie es isst“. www.falter.at

1., Volksgarten, Tel. 01/532 09 07, tägl. 11–23 Uhr, www.volksgarten-pavillon.at

Meierei

Das Zweitlokal des Steirereck leistete während des Lockdown großartige Arbeit, als Zusteller und Versorger von Einsatzkräften. Und: Man isst hier extrem gut, der Blick ist top.

Andreas Sael und Aurelio Nitsche eröffnen das Sperling neu

3., Am Heumarkt 2a, Tel. 01/713 31 68, Mo–Fr 8−23, Sa, So 9–19 Uhr, www.steirereck.at

FOTO: HER IBERT CORN

Meierei Diglas

Türkenschanzpark, einer der hübschesten, die wir haben. Die Meierei ist hochprofessionell. 18., Hasenauerstr. 56, Tel. 01/479 43 76, Di–So 9–22 Uhr, www.meierei-diglas.at

Am barocken Meer

Der Mann Parkcafé

Die Porzellan-Manufaktur im Augarten hat wieder ein Lokal. Das beste bisher

Der Park wird schon noch! Das Café ist vom Großbäcker, trotzdem gut. 10., Helmut-Zilk-Park, Tel. 01/866 99-9116, tägl. 7–19 Uhr, www.dermann.at

Palmenhaus

Burggarten und Palmenhaus, tolle Kombi. Gutes Essen, tolle Weine. 1., Burggarten/Eingang Albertina, Tel. 01/533 10 33, Mo–Fr 10–23, Sa, So, Fei 9–23 Uhr, www.palmenhaus.at

Zur Allee

Lange Zeit eher ein Imbiss, entwickelte sich das Lokal im Schwarzenbergpark zur empfehlenswerten Adresse im Bezirk. Viel Selbstgemachtes, viel Vegetarisches. 17., Schwarzenbergallee 40, Tel. 0664/189 78 23, Mi–So 10–19 Uhr, www.zurallee.com

Donaubräu

Die Bodenstation des Donauturms, 2019 neu eröffnet: enormer Biergarten und ganz schön gute Küche.

GRAFIK: ARGE KARTO

22., Mispelweg 8, Tel. 01/263 35 72, tägl. 10–23 Uhr, www.donauturm.at/de/ gastronomie-and-shop/donau-braeu/

Landtmann’s Jausen Station

Ein malerisches Platzerl im Schönbrunner Schlosspark, tadellose Kaffeehausküche. 13., Schlosspark/Kronprinzengarten, Tel. 01/241 00-380, tägl. ab 9 Uhr bis Park­ sperre, www.landtmann-jausenstation.at

L O K A L K R I T I K : F L O R I A N H O L Z E R

K

astanienallee, luzides Barockpalais inmitten eines 52 Hektar fassenden Parks. Eine irrsinnig tolle Location, und normalerweise befinden sich in Österreich an solchen Plätzen ja Schulungszentren, Besprechungsräume für Bankmanager oder sonst irgendwas Unzugängliches. Hier in der Porzellanmanufaktur mitten im Augarten nicht, hier gibt es seit neun Jahren ein Lokal, das aber nie wirklich so wahnsinnig gut lief. Dafür mag es viele Gründe geben, zu hohe Investitionen beim ersten Betreiber, zu schlechte Kommunikation beim zweiten, vielleicht auch, weil man in Wien nun einmal glaubt, dass da sicher ein Schulungszentrum drin ist. Seit vorigem Freitag sind da jetzt jedenfalls zwei Männer am Start, die ebenso Erfahrung mit schwierigen Museums-Locations haben als auch im Umgang mit schwierigen Museumsadministrationen: Andreas Sael und Aurelio Nitsche betrieben neben ihrem Sieveringer Restaurant Hill das Café im Unteren Belvedere, das Res­taurant im Oberen Belvedere und hatten sogar einmal ein Gastspiel im Mumok. „Wir können viel, aber beim Finden von Namen sind wir schlecht“, sagt Nitsche, weshalb sie sich vom

Ausstatter Derenko nicht nur das etwas biedere Design, sondern auch den Vogelnamen – angeblich ließ Joseph II. hier Sperlinge frei – anpassen ließen. Die zweimonatige Pause hätte ihnen Zeit zum Denken gegeben, sagt Sael, und für die Überzeugung, endlich genau so zu kochen, wie sie es immer schon machen wollten: kleine Portionen, ganz nach Wunsch kombinierbar, beste Zutaten, wenig Konventionen, guter Geschmack als einzige Vorgabe. Insofern sind die Gemüsegerichte auch das spannendste Element auf der Karte, da stehen nämlich Dinge drauf wie Vanilleweißkraut (€ 3,50), Zuckerkarotten mit Tahine und Man-

deln (€ 7,90), Langos mit Paradeiser (€ 5,20) oder geschmorte Aubergine mit Knoblauch und Rosmarin (€ 4,50). Will man eigentlich alles haben, unbedingt probieren muss man aber die Roten Rüben, die Nitsche zuerst kocht, dann im Rohr gart und dann mit einer reduzierten Rote-Rüben-Sauce und Sauerrahm kombiniert – ebenso gut wie rot (€ 11,–). Oder die sautierten Austernpilze von Hut & Stiel aus Wien mit geschmorten, süßen Borettane-Zwiebeln – ist zwar für „Sharing“ gedacht, gibt man aber ungern her, sag ich nur (€ 7,30). Die Fleischkarte ist klein und gut, Abenteuer und Risiken werden hier umschifft, das Gebotene dafür toll zubereitet. Der Schweinebauch etwa fünf Stunden sous-vide-gegart und dann ordentlich drübergegrillt – löffelweich unten, Crouton-knusprig das Schwartl. Und ohne sinnlose Beilage, bravo (€ 12,50)! Ein Takeaway-Programm mit Eis, Smoothies und Snacks für Parkpicknicker ist angedacht, wird aber erst nächstes Jahr kommen. Gut, dass man wieder essen gehen kann. Und dann gleich so.

Resümee: Sperling 2., Obere Augartenstr. 1, Tel. 01/997 72 66, Mo–Sa 9–22, So 9–18 Uhr, www.sperling.wien

Eine dramatisch tolle Location, was bisher nicht unbedingt ein Vorteil war. Das Design herkömmlich, das Essen umso besser.  F

Grundkurs Kochen 2 Mit der Nummer zwei der gereimten Küchenkunde erscheinen nun weitere 50 Rezepte zu den Themen Basiswissen, Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch sowie Süßes. Aus der Kochkombüse der Stadtzeitung FALTER kommen Klassiker wie Apfelspalten und Brathendl, fast vergessene Lebensmittel wie Tarhonya und viele Tipps, damit gesundes Essen auch abwechslungsreich bleibt. 112 Seiten, € 4,90 Basics_2_216x50.indd 1

faltershop.at 25.09.2015 15:23:45 Uhr

42  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    STADTLEBEN  

Die Pariser Vision der Stadt für Menschen Radfahren war an der Seine lange vor allem eines: lebensgefährlich. Das hat sich grundlegend geändert RUNDFAHRT UND FOTOS: GEORG RENÖCKL / PARIS

K

napp zwei Monate sind es noch bis zur Gemeinderatswahl. Der Bürgermeister liegt in den Umfragen voran. Er lädt in ein Fahrradcafé und verkündet, dass er nach seiner Wiederwahl jeden zweiten Parkplatz streichen wird. Das sind 60.000. Die Fläche würde für Radwege gebraucht: Es gäbe genug Garagenplätze. Was in Wien nicht einmal als Satire denkmöglich ist, hat sich tausend Kilometer weiter westlich im Jänner 2020 so zugetragen. Der einzige Unterschied: Es war kein Bürgermeister, sondern eine Bürgermeisterin. Anne Hidalgo, seit 2014 die erste Frau an der Spitze der Pariser Stadtregierung. Schon vor sechs Jahren ließ die Sozialdemokratin im Rennen um das Rathaus mit einer spektakulären Ankündigung aufhorchen: Sie werde Paris zur Welthauptstadt des Fahrrads machen. Das trug ihr Spott ein, gelten Amsterdam und Kopenhagen da doch als uneinholbar. Radfahren war in Paris vor allem eines: lebensgefährlich. Doch die Spötter sind still geworden, Hidalgo hat ernst gemacht. Amsterdam ist zwar unerreicht, doch Paris am Rad ist heute gelebter Alltag. Ein Traum (frz. „rêve“) steht im Zentrum

Wiener Tristesse – oder eine Best-Practice-Story? Genau genommen genügt die Straßenverkehrsordnung: Parken, sagt § 24 StVO, ist verboten, sobald eine „Restfahrbahnbreite“ unterschritten wird. Die Behörde müsste Parken dann eigens erlauben. In der Schwemmäckergasse in Wien-Floridsdorf passiert gerade genau das: Da die verbleibende Restfahrbahnbreite beidseitiges Parken eigentlich verbietet, darf nun der Gehsteig beparkt werden. Der (SP-)Bezirkschef will das so – obwohl es Garagenplätze gäbe. Die Gehsteigbreite beträgt nun offiziell (präzise geparkt) 1,50 Meter. Wiens Masterplan Verkehr sieht 1,70 vor. Mindestens. Seit 2003. Verkehr „gehört“ den Grünen. Platz für Fußgänger hat für Verkehrsstadträtin Birgit Hebein oberste Priorität. Doch schon an der Schwemmäckergasse beißt sie auf Beton. Die Schwemmäckergasse ist nur eine Nebengasse. Aber sie illustriert, wie Wiens Verkehrspolitik tatsächlich funktioniert. Darüber könnte man ausführlich jammern. Oder zeigen, was anderswo geht. Wenn man will. In Paris etwa. TOM ROT TENBERG

„Ich habe die Seine-Ufer nicht den Autos weggenommen. Ich habe sie den Parisern zurückgegeben.“ Anne Hidalgo, Bürgermeisterin von Paris

Paris lehrt: Wer Radverkehr will, muss ein Netz anbieten, statt Striche auf die Fahrbahn zu pinseln

des Projekts, für das die Stadtregierung in sechs Jahren 150 Millionen Euro lockergemacht hat: Ein 61 Kilometer langes Netz von Zwei-RichtungsRadwegen entlang der Hauptverkehrsrouten, der Réseau Express Vélo, abgekürzt REVe. Vier Meter breit sind die Fahrrad-Highways, die das Stadtbild prägen. Etwa entlang der vormals vierspurigen Rue de Rivoli, der zentralen Ost-West-Achse zur Place de la Concorde. Eine Fahrspur wurde zum REVe umgebaut. Und unmittelbar nach der Eröffnung des ersten Teilabschnitts entfiel ein Drittel des Verkehrsaufkommens der sonst von Autos verstopften Rue de Rivoli auf den Radverkehr, verkündete Hidalgos Stellvertreter Christophe Najdovski. Seit September steht beim Rathaus ein „Totem“ genannter Fahrradzähler, für März 2020 wurde hier mit der ersten Million gerechnet. Wie gut auch die anderen neuen Pariser Radwege angenommen werden, belegen Zuwachsraten, die Le Monde im Dezember veröffentlichte: 138 Prozent mehr Radfahrer in der Rue de Turbigo, plus 66 Prozent am Quai François-Mauriac, plus 80 Prozent am Boulevard Pasteur etwa. Insgesamt verzeichneten die Zählstellen ein Plus von 53,77 Prozent von 2018 auf 2019. Gemessen wurde noch vor den Streiks, die im Herbst die Radwege zum Überquellen brachten. Über den Hauptgrund für die Zuwächse sind sich die Kommentatoren einig: Seit nicht mehr nur dort, wo es leicht geht, die eine oder andere Rad-

S T A D T L E B E N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

spur an den Fahrbahnrand gepinselt, sondern ein durchdachtes, vom KfzVerkehr geschütztes Wegenetz umgesetzt wird, steigen viele auf das Fahrrad um. Gute Radwege locken diejenigen auf Hauptrouten, die zuvor in Seitengassen fuhren. Ein wichtiges Element der Pariser Verkehrspolitik ist seit 2007 das Leihrad Vélib’. Mit 20.000 Rädern und 300.000 Abonnenten galt es als bestes Leihradsystem der Welt, ehe es 2018 in die Krise schlitterte. Ein neuer Anbieter scheiterte an der Umstellung auf ein System, das 30 Prozent Elektrofahrräder bereitstellen und in die Banlieue reichen sollte. Ein Jahr lang war Vélib’ so gut wie unbenützbar, das Ende des Pariser Fahrradzeitalters schien nahe. Doch seit 2019 geht es wieder aufwärts. Die technischen Probleme sind im Griff, das System hat mit 344.000 Abonnenten mehr Nutzer als je zuvor. Das dichteste Leihradnetz der Welt (1300 Stationen) bringt es auf 175.000 Fahrten pro Tag. Sogar die notorisch unzufriedene Pariser Radlobby zeigt sich mittlerweile versöhnt: „Es gibt echtes politisches Engagement, sowohl im Dialog mit den Benützern als auch seitens der Bürgermeisterin, die persönlich Radwege einweiht. Das war vor einigen Jahren unvorstellbar“, so Simon Labouret, Sprecher von „Paris en selle“. Doch in der ersten Hälfte von Hidalgos erster Amtszeit ging wenig weiter. Es dauerte, bis Radwege in den Köpfen der Beamten von einer Nebenzur Hauptsache der Verkehrsplanung wurden. Auch der Widerstand der Po-

Paris am Rad: einst lebens­ gefährlich, jetzt Alltag

lizeipräfektur gegen jeden Quadratmeter Asphalt, der dem Kfz-Verkehr weggenommen wurde, war zäh. Zählt man die Radwegkilometer, hat Hidalgo ihr Ziel verfehlt: mit 1000 Kilometern ist sie 400 Kilometer unter Plan. Dennoch: Die Verkehrswende in den Köpfen hat stattgefunden. Der Traum von der autogerechten Stadt ist passé. Nichts zeigt das deutlicher als eine Fahrt

entlang des Filetstücks des alten Schnellstraßenrasters, mit dem der einstige Premier und Porsche-Fan Georges Pompidou die Hauptstadt überziehen wollte. Eine Meisterleistung der damaligen Ingenieurskunst ist der 861 Meter lange Tuilerien-Tunnel, zwischen Seine und rechtem Seitenflügel des Louvre. 1967 war der schönste Abschnitt der schönsten Schnellstraße der Welt folgender: Am Tunnelausgang öffnete sich ein herrlicher Blick

auf den mittelalterlichen Kern der Stadt, die Île de la Cité – Sainte-Chapelle, Conciergerie, Notre-Dame. Weiter ging es unter dem Pont-Neuf hindurch, oft im Stau – aber mit Blick. Doch Pompidous Schnellstraßenraster blieb Stückwerk. Den nach ihm benannten zentralen Abschnitt würde der 1974 verstorbene Benzinbruder heute kaum wiedererkennen: Bereits an der Place de la Concorde sperren Betonpoller die Fahrbahn für Kfz, der Tuilerien-Tunnel ist Radfahrern und Fußgängern vorbehalten. Aus der Schnellstraße wurde ein langgestreckter Park, Kinder flitzen auf Rollern hin und her, Erwachsene spielen Pétanque, picknicken, joggen oder flanieren. Die Türme und Mauern sind noch immer märchenhaft schön, nur stinkt es nicht mehr nach Abgasen. „Ich habe die Seine-Ufer nicht den Autos weggenommen. Ich habe sie den Parisern zurückgegeben“, bringt die Bürgermeisterin die Veränderung auf den Punkt. Von manchen wird sie bereits mit Georges Eugène Haussmann verglichen, der als Präfekt unter Napoleon III. das heute vertraute Gesicht der „Hauptstadt des 19. Jahrhunderts“ schuf. Ähnlich wie Haussmann, der Paris durchlüften und von schädlichen Dünsten befreien wollte, geht es Hidalgo um die Pariser Luft: Feinstaub und Stickoxide machen das Atmen an zu vielen Tagen zum Gesundheitsrisiko, dazu kommt die von Jahr zu Jahr schlimmer werdende Hitze im Sommer. In ihrem Buch „Respirer“ („Atmen“), erklärte Hidalgo im Herbst 2018: „Ich kann handeln. Ich handle.

43

Und die erste der großen Herausforderungen für die Stadt Paris, diejenige, die sich auf alle anderen auswirkt, ist der Klimawandel.“ Die Resultate sind messbar: Während der

Anteil des Radverkehrs in die Höhe schnellte, sank 2019 der Kfz-Verkehr in der Hauptstadt um acht Prozent, über Hidalgos Amtszeit betrachtet um 19 Prozent. Im zwölf Millionen Einwohner starken Ballungsraum ging der Kfz-Verkehr erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg zurück, um immerhin fünf Prozent. Der wahlkämpfenden Bürgermeisterin geht das nicht weit genug. Wenn Anne Hidalgo über die „radikale Veränderung“ von Paris spricht, meint sie nicht die Vergangenheit, sondern die Zukunft. Das für den Fahrradverkehr vorgesehene Budget soll während ihrer zweiten Amtszeit von 150 auf 350 Millionen Euro steigen, das entspricht 26 Euro pro Einwohner. Ausnahmslos alle Pariser Straßen sollen 2024 mit dem Rad befahrbar sein. Zu den vorhandenen 15.000 Fahrradabstellplätzen kommen 100.000 weitere. Die 60.000 gestrichenen Autostellplätze weichen einem „Vélopolitain“ genannten, 170 Kilometer langen Netz an Radwegen, das dem Verlauf der Metro folgt. „Ich will die Pariser nicht daran hindern, ihr privates Fahrzeug zu benützen, ich will ihnen die Möglichkeit geben, darauf zu verzichten“, so Hidalgo. Und niemand lachte, als sie bei der Präsentation ihrer Pläne einmal mehr ankündigte: „Paris wird die Hauptstadt des Fahrrads.“F

WOHNEN IM EINKLANG

MIT DER NATUR

Meischlgasse 15–17, Erlaaer Straße 159 1230 Wien • 31 freifinanzierte Mietwohnungen • 2 bis 4 Zimmer • 51 bis 116 m² Wohnfläche • Dachgärten und Beetflächen • Begrünte Fassade • U6-Station in nächster Nähe

Gratis Öffijahreskarte pro Haushalt Elisabeth Sobotka [email protected] +43 1 87 828 1224 erntelaa.buwog.com

nsfrei Provisio träger u a B vom

© JAMJAM | HWB 22,38–29,82 kWh/m²a, fGEE 0,89–0,90 Unverbindliche Visualisierung, Änderungen vorbehalten, kein Rechtsansprucht ableitbar.

44  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   S T A D T L E B E N  

Wenn der Staat das Rotlicht abdreht Während sich Gastgärten und Friseursalons wieder füllen, bleiben Prostitutionslokale geschlossen. Tausende Sexarbeiterinnen treibt das in Not, Abhängigkeiten und die Illegalität BERICHT: BIRGIT WITTSTOCK FOTOS: HERIBERT CORN

V

erzweifelte Menschen begehen verzweifelte Taten.“ Stille am Telefon. „Unsere Lage ist verzweifelt“, die Stimme klingt, als wäre die Luft knapp. Seit zwei Monaten darf Daniela, die eigentlich anders heißt, nicht mehr arbeiten. Ihr kleines Studio, in dem sie, abwechselnd mit ihrer Freundin – nennen wir sie Nina –, seit einigen Jahren erotische Massagen und sexuelle Dienstleistungen anbietet, ist seit dem 16. März geschlossen. Wann sie wieder aufsperren darf, weiß sie nicht. Als sämtliche Dienstleister mit 1. Mai wieder ihre Geschäfte öffnen durften, zog das Gesundheitsministerium die Erlaubnis für Prostitutionslokale im letzten Moment zurück und verlängerte das Betretungsverbot auf unbestimmt Zeit. Ihre Inserate auf diversen Erotik-Onlineplattformen hat Daniela derweil gelöscht, erzählt sie. „Damit nicht ständig das Telefon klingelt.“ Genutzt hat das wenig, es würden dennoch mehrmals am Tag Kunden anrufen. Wie lange wird sie es noch aushalten, die Männer zu vertrösten, im Bewusstsein, mit jedem Nein noch mehr Schulden anzuhäufen? „Ich bin ein Mensch, der sich an Gesetze hält, aber jetzt geht es ums Überleben.“ Die drohende Strafe – für Sexarbeiterinnen sind es nach dem Wiener Prostitutionsgesetz bis zu 800 Euro und zusätzlich nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz bis zu 3600 Euro – könne sie ohnehin nicht bezahlen und: „Im Häfn gibt es wenigstens dreimal am Tag etwas zu essen.“ Noch halte sie sich an die Spielregeln. „Aber wenn wir nicht bald die Erlaubnis bekommen?“ Daniela arbeitet noch nicht illegal, aber an-

dere? Die Wiener Polizei sagt, man könne über das Ausmaß der illegalen Prostitution nur mutmaßen, da sich diese vor allem in Hinterzimmern und Privatwohnungen abspiele. „Laut Studien finden in Wien in

Seit mehr als einem Jahrzehnt arbeitet Sandra Von Immer als Prostituierte. Die Corona-Krise machte sie arbeitslos

S T A D T L E B E N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

‚normalen‘ Zeiten bis zu 10.000 entgeltliche Sexkontakte in 24 Stunden statt“, erklärt Polizeisprecher Paul Eidenberger. Die Nachfrage sei auch jetzt groß, nur werde ihr nun eben illegal nachgekommen. Ohne den vorgeschriebenen regelmäßigen Gesundheitscheck, denn das dafür zuständige Amtsärztliche Referat für sexuelle Gesundheit und Prostitution des Gesundheitsdiensts (MA 15) ist derzeit geschlossen. Im April wurden acht der 360 genehmigten einschlägigen Rotlichtlokale wegen illegaler Prostitution angezeigt. Die Lokalbetreiber kostet das bis zu 30.000 Euro Strafe, und auch für Kunden wird es teuer: bis zu 500 Euro nach dem Wiener Prostitutionsgesetz und bis zu weitere 3600 Euro nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz.

FOTOS: VOLK SHILFE WIEN (2)

Vielen der 3100 Personen, die in Wien in der

Sexarbeit registriert sind, geht es derzeit wie Daniela. Es sind fast nur Frauen, die meisten Migrantinnen aus Rumänien, Ungarn, Bulgarien, der Großteil hat Familie und Kinder zu unterstützen, viele sind alleinerziehend, oft leben die Kinder im Ausland. In der Branche ist es üblich, viel unterwegs zu sein. Die Frauen wechseln regelmäßig die Laufhäuser, Bordelle und Massagestudios; sie touren durch Österreich, Italien, Deutschland, die Niederlande, um die Kunden durch künstliche Verknappung bei Laune zu halten. Viele sind nun in Wien gestrandet. Zwar hat die Corona-Krise einige Branchen hart getroffen, die Sexarbeiterinnen treibt das Arbeitsverbot jedoch nicht nur in große finanzielle Not, sondern auch in alte Abhängigkeiten, aus denen die Politik sie seit Jahren mit Gesetzesnovellen und zielgerich­ teter Sozialarbeit herauszuholen versucht. Ein großer Teil der Frauen steht nun aber vor der Wahl zwischen Obdachlosigkeit und Schuldenmachen bei den Bordellbetreibern, zwischen Armut und illegalem Arbeiten. Und während am vergangenen Wochenende Tausende in Gastgärten einander zuprosteten, Friseure, Fußpfleger, Kosmetiker, Masseure, Piercer, Tätowierer und Visagisten längst wieder Kunden empfangen, der Bundeskanzler maskenlos in der Menge badete und auch für Kulturveranstaltungen mit großem Publikum bereits Lösungen gefunden wurden, ist ein Ende des Betretungsverbots von Prostitutionslokalen nicht in Sicht. Wie aber soll es weitergehen für die Sexarbeiterinnen, und warum tut sich die Politik so schwer damit, Lösungen für die Branche zu finden? Vergangene Woche ist Daniela aus dem Burgenland nach Wien gefahren, um ihre Freundin Nina zur Sophie zu begleiten. „Die Sophie“ ist das kleine, ebenerdige Gassenlokal im 15. Bezirk, in dem die Volkshilfe Wien seit 2003 ein Beratungszentrum für Sexarbeiterinnen betreibt. Normalerweise kommen die Frauen hierher, um mit Sozialarbeiterinnen nach Lösungen für alle möglichen Alltags- und Jobprobleme zu suchen. Zurzeit kommen die Frauen, um sich Nahrungsmittelpakete, Shampoo und Duschgel zu holen. „Ein bisschen Reis und Nudeln. Man kann ja aus fast nichts etwas kochen“, sagt Nina, die bereits seit Wochen keine Rechnungen oder die Alimente für ihre beiden im Ausland lebenden Kinder bezahlen kann. Zum Besuch bei der Sophie musste sie ihre Freundin Daniela überreden. „Schließlich gibt es Kolleginnen, die in einer noch schlimmeren Situation stecken, die keine Wohnung haben, die im Studio festsitzen. Brauchen die die Hilfe nicht noch viel drin-

gender?“ Anfang April bekam Nina 1000 Euro aus dem Härtefallfonds, die theoretisch allen 8000 bundesweit gemeldeten Sexarbeiterinnen zustünden. Als neue Selbstständige bezahlen die Frauen zwar Abgaben an Sozialversicherung und Finanzamt, viele scheitern jedoch daran, ihr Einkommen nachzuweisen, oder an der Sprachbarriere. „Doch was sind 1000 Euro, wenn man nicht weiß, wann man überhaupt wieder arbeiten darf?“ Mittlerweile öffnet Nina aus lauter Angst vor Rechnungen und Mahnungen kaum noch ihren Postkasten. „Früher haben wir Informationsmaterial und Kondome verteilt, jetzt verteilen wir Lebensmittel und es geht um Existenzen“, sagt Eva van Rahden, die Leiterin der Beratungsstelle Sophie. 140 Pakete waren es in den vergangenen Wochen. Auch die Volkshilfe Wien teilt Lebensmittelpakete an Bedürftige aus. Seit Beginn der Corona-Krise sei der Andrang noch größer, erzählt Volkshilfe-Wien-Chefin Tanja Wehsely, jede Woche würden sich auch dort an die 100 Leute anstellen. „Doch Sexarbeiterinnen fallen aufgrund von Tabuisierung durch alle Sicherheitsnetze.“ Dass die Aufhebung des Betretungsverbots für Prostitutionslokale politisch gar nicht diskutiert werde, zeige, wer in Österreich eine Lobby habe, sagt van Rahden. „Es ist doch erstaunlich: Wenn man eine Branche braucht, dürfen plötzlich sogar Züge aus einem Land wie Rumänien, das rasant ansteigende Covid-Infizierungen verzeichnet, kommen.“ Die Sexarbeit habe, sagt van Rahden, bereits in den 1980er-Jahren mit HIV eine große Krise durchlebt. „Und man hat auch damals Lösungen gefunden. Sexarbeiterinnen sind sehr an ihrer Gesundheit interessiert, man darf ihre Professionalität nicht unterschätzen.“ Wie Sexarbeit in Zeiten von Corona funktionie-

ren könnte, darüber hat sich auch Maximilian Markgraf, Assistent der Unternehmensleitung der beiden größten Laufhäuser der Stadt, dem Laufhaus Wien Mitte und jenem in der Juchgasse, den Kopf zerbrochen. Von einem Architekturbüro habe man sich auf Basis der derzeit geltenden Abstandsregel von zehn Quadratmetern die mögliche Anzahl von Kunden für die insgesamt 55 Zimmer errechnen lassen. „Für uns ist alles denkbar: die kommenden Besucher mittels Klicker zu registrieren, Desinfektionsmittelspender am Eingang jedes Raums, Maskenpflicht – die Bettwäsche und Handtücher werden bei uns sowieso nach jedem Kontakt gewechselt.“ Schließlich würde auch für die Betreiber jeder Tag zählen. Derzeit sind alle Zimmer leer, von den einst acht Angestellten sind mittlerweile sechs gekündigt, zwei in Kurzarbeit geschickt. Die Sexarbeiterinnen, die hier üblicherweise um 700 Euro die Woche die Zimmer mit Bad und Miniküche bewohnen, wären derzeit bei Freundinnen und Freiern untergekommen. Die einzige Spur, die sie hier hinterlassen haben, sind die Taschen voller Kleidung, die sich im Keller stapeln. „Der Zenit ist überschritten, vielen Frauen droht die Wohnungslosigkeit“, erzählt Markgraf. „Wir werden zukünftig den Sexarbeiterinnen unsere Apartments für 300 Euro zu reinen Wohnzwecken zur Verfügung stellen, sofern sie keine andere Wohnmöglichkeit mehr haben“. Andere Betreiber würden die Sexarbeiterinnen derzeit anschreiben lassen, erzählt Daniela. „Aber natürlich holen die sich ihr Geld später wieder zurück. Dadurch entstehen noch stärkere Abhängigkeiten und noch mehr Ausbeutung.“

Eva van Rahden, Leiterin der SexarbeiterinnenBeratungsstelle Sophie

Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien

FALTER

Radio

DER PODCAST MIT RAIMUND LÖW

Sexarbeit und Corona ist Thema im Falter Salon, dem Podcast für Stadt und Kultur. Mit Domina Shiva Prugger und Eva Van Rahden (Sophie Beratungszentrum)

45

Sandra Von Immer, seit mehr als zehn Jahren im Geschäft und wahrscheinlich das, was man sich unter einer Nobelprostituierten vorstellt, hat Verständnis für die Betreiber – „die müssen ja selbst auch Miete zahlen und schauen, wo sie bleiben“ –, gleichzeitig rechnet sie den Ausfall der vergangenen Wochen pragmatisch hoch: „Bei einem durchschnittlichen Taggeld von 35 Euro Miete sind das in drei Monaten rund 3000 Euro. Das wären bei einem durchschnittlichen Stundenpreis von 60 Euro 49 Kunden, nur um die Mietschulden abzubezahlen.“ Bis 14. März war Von Immer Mieterin im Laufhaus Wien Mitte; zwei Tage vor dem Lockdown hat sie das Zimmer geräumt und ihr Gewerbe ruhend gemeldet. Seither bezieht sie 482 Euro Notstandshilfe. „Davon kann ich nicht alle Mäuler stopfen“, sagt die Mutter von vier Kindern. „Man schiebt Rechnungen auf und überlegt, wie viele Kunden man wird machen müssen, sobald man wieder arbeiten darf.“ Auch bei ihr läutet weiterhin das Telefon. Es falle ihr schwer, Kunden abzuweisen. „Ich empfinde einen großen Unmut über die Regierung. Das Finanzamt steht sicher sofort bei uns auf der Matte, sobald wir wieder arbeiten. Zum Zahlen sind wir gut genug, aber Unterstützung bekommen wir keine.“ Fragt man im Gesundheitsministerium nach,

was die Regierung zu unternehmen gedenkt, um die Sexarbeiterinnen vor dem Abrutschen in Illegalität und Armut zu schützen, sollte die Berufsausübung weiterhin verboten bleiben, lautet die lapidare Antwort: Die Betroffenen sollen durch den Härtefallfonds unterstützt werden. Dass es für die Prostitution besonders umsichtiger Maßnahmen bedarf um eine humanitäre und gesundheitliche Krise zu vermeiden, darüber macht man sich offenbar wenig Gedanken. Aus epidemiologischer Sicht sei eine Öffnung derzeit nicht angedacht, heißt es.F

Die Zimmer des Laufhauses Wien Mitte stehen seit 16. März leer

Die Habseligkeiten von Bewohnerinnen auf der Durchreise

46  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    S T A D T L E B E N   E S S E N  ∙  T R I N K E N  

Wien, wo es isst   Kulinarischer Grätzel-Rundgang 

Downtown Landstraßer Hauptstraße

Markus Goulds Heunisch & Erben: fantastische Weinbar mit Edelsnacks

In Elvira Saris grundsympathischem ukrainischem Lokal Elvira’s

.3

Bereits Stefan la Gardes Großeltern verkauften im Solinger Stahlwaren la Garde

GRAFIK: ARGE KARTO

FOTOS: HERIBERT CORN

Eibensteiner 3., Landstr. Hauptstr. 2c, Tel. 01/405 03 66, Mo−Fr 9−15 Uhr, www. confiserie-eibensteiner.at

Joseph 3., Landstr. Hauptstr. 3, Tel. 01/710 28 81, Mo−Fr 7.30−18, Sa 8−18, So 8−15 Uhr, www.joseph.co.at

Heunisch & Erben 3., Landstr. Hauptstr. 17, Tel. 01/286 85 63, Mo−Sa 15−23 Uhr, www.heunisch.at

Vidoni 3., Landstr. Hauptstr. 2c, Tel. 01/710 10 48, tägl. 10.30−22 Uhr, www.vidoni.wien

Colono 3., Landstr. Hauptstr. 6, Tel. 0660/936 24 37, Mo−Fr 11−21, Sa 11−18 Uhr, www.colonowien.at

Elvira’s 3., Seidlgasse 39, Tel. 01/890 80 81, Mo−Fr 10−23, Sa 12−23 Uhr, www.elvirasrestaurant.at

Bistro No. 3 3., Landstr. Hauptstr. 8, Mo−Fr 7.30−15, Sa 9−15 Uhr, www.facebook. com/no3bistro/

Hablé 3., Seidlgasse 37, Do 16−20, Fr 14−20, Sa 12−16 Uhr, www.champagner.wien

Solinger Stahlwaren la Garde 3., Landstr. Hauptstr. 3, Tel. 01/715 06 01, Mo−Fr 9.30−18 Uhr, www.solinger-stahlwaren.at

Bei Emilio Aragón im Colono bekommt man so ziemlich alles Gute aus Spanien

E S S E N  ∙  T R I N K E N   S T A D T L E B E N   F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

Basics  Grundkurs Kochen (498)



Florian Holzer begibt sich auf die Suche nach kulinarischen Mikrokosmen in Wiener Grätzeln

A

tmosphärisch lässt sich die Landstraßer Hauptstraße in drei Bereiche unterteilen: in den innerstädtischen Bereich von Invalidenstraße bis zum Beginn des Rochusmarktes; in den zentralen Bereich von Markt bis Emmerich-Teuber-Platz; und in den restlichen Teil bis zur Schlachthausgasse (ja, es gibt noch einen vierten Bereich von der Viehmarktgasse bis zum Gürtel, aber der gilt irgendwie nicht). Die ersten beiden Teile strotzen nur so vor kulinarischem Leben, hier hat sich in den vergangenen Jahren wahnsinnig viel getan, im dritten Teil nicht. Und da, wenn Sie diese Zeilen lesen, die Lokale alle schon offen haben, aber noch nicht offen hatten, als ich diesen Grätzel-Report schrieb, werfen wir unseren Blick also auf die ersten 400 Meter, weil da gab’s auch vorige Woche schon viel Gutes. Wir beginnen beim Süßwarengeschäft der Firma Eibensteiner, bei der sich in den vergangenen Jahren ja einiges getan hat: Gerald Kontriner, ­ursprünglich Besitzer des Feinkostladens Vidoni, übernahm die Hernalser Confiserie vor ein paar Jahren, außerdem ein paar Zuckerlgeschäfte, und da ihm auch einige PischingerLäden gehörten und außerdem schon seit vielen Jahren Eis gemacht wurde, kam es da jetzt zu einer gewissen ­Neustrukturierung. Der Pischinger-Laden wurde zu Eibensteiner und vermittelt nun gepflegte Modernität, an die hundert verschiedene Trüffel und Pralinen liegen ordentlich gereiht in den Vitrinen, der Renner seien nach wie vor die mit Schokolade überzogenen kandierten Früchte, erfährt man. Sowohl Nougat als auch Marzipan werden in der Hernalser Fabrik selbst hergestellt, das ist absolut selten, seit letztem Herbst werden auch Schokoladetafeln gegossen und hübsch verpackt. Ah ja, und Lakritz gibt es auch ganz viel.

Ein Wiener Patisserie-Konzern

F O TO S: A RC H I V, H E R S T E L L E R

47

Gleich daneben und ebenfalls zum Unternehmen gehörend, das Eisgeschäft, das seit einigen Jahren – italienisch passt schließlich immer zum Thema Eis – den Namen des ehemaligen Feinkostgeschäfts Vidoni trägt und zu den besten Eiserzeugern der Stadt zählt. An die 200 Sorten hat man im Programm, 20 davon sind in der Vitrine, Highlight war schon in PischingerZeiten das Schoko-Nuss-Krokant-Eis und ist es nach wie vor. Dass es insgesamt fünf verschiedene Sorten Schokoeis gibt, ist bei diesem Background natürlich kein Wunder. Gegenüber und derzeit unter einem Baugerüst etwas versteckt dann eines der ältesten Messergeschäfte Wiens: Solinger Stahlwaren la Garde. Seit 1898 gäbe es den Laden schon, erzählt Stefan la Garde, seine Großeltern – Messerschleifer in der Beatrixgasse – übernahmen ihn 1947, seine Tante hatte eine Messerschleiferei in der Fleisch-

halle schräg gegenüber. Er selbst versucht, seit er 2001 ins Familienunternehmen eingestiegen ist, das schöne, alte Messerkontor möglichst nicht zu verändern, was eine gute Idee ist. Das Sortiment reicht von Klingen um vier Euro bis zu solchen um einen ­knappen Tausender, auch Pfeffermühlen und Bialetti-Maschinen sind im Sortiment, Macho-Survival-Messer eher nicht. Ob ihn Selberschmieden nicht auch reizen würde? Ja, aber da fühlte er sich als Quereinsteiger – la Garde leitete zuvor ein Fitnessstudio – einfach zu alt, sagt er. Toller Laden, geschliffen werden Messer nach wie vor.

Der Erfinder des Brotbooms Über Joseph muss man nicht viel sagen, außer vielleicht, dass es maßgeblich Josef Weghaupt zu verdanken ist, dass Bio-Sauerteigbrot heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist und dass für Brot mittlerweile wieder ein Preis gezahlt wird, den man für würdig erachten kann. Das war bis vor zehn Jahren, als Helmut Gragger und kurz darauf Weghaupt damit begannen, ja undenkbar. Heute gibt es in Wien fünf Joseph-Filialen, diese hier ist die größte und prächtigste, hübsches, helles Bistro, tolles Feinkostsortiment. Was es bei Joseph nicht gibt, bekommt man dafür im vor zwei Jahren eröffneten Colono, nämlich spanische Fischkonserven der extraguten Art, spanischen Schinken, Käse, Wein, Safran und ein verblüffendes Sortiment an unterschiedlich marinierten Oliven des Oliven-Spezialisten José Lou aus Zaragoza. Und mit Bacalhau, Makrele oder Languste gefüllte Pimientos del piquillo – wahnwitzig gut. Das kleine Bistro No. 3 machte vorigen Herbst auf, bietet Öfferl-Brot, Bieder-&-Maier-Kaffee sowie Frühstück, ob es den Neustart schaffte, ließ sich vergangene Woche nicht absehen, man sah aber ein bisschen Werkzeug herumliegen, was zumindest auf Renovierungsaktivitäten schließen lässt.

Vinothek und Krautrouladen Heunisch & Erben, der großartige Hyb-

rid aus Avantgarde-Vinothek, Weinbar und niederschwelligem Gourmetbistro, startete jedenfalls wieder und hat erfreulicherweise einen Tag mehr ­offen, als das bisher der Fall war. Es gibt leichtfüßige Kreativküche und für den kleinen Hunger ein paar Edel-Snacks. Die herrlichen ukrainischen Golubzi-Kohlrouladen, die Wareniki-Vielfalt, Mlintzi, Blintschki und den Eintopf Zharke des grundsympathischen ukrainischen Lokals Elvira’s gab’s bis Freitag zur Abholung, seither wieder vor Ort zu genießen. Und Hablé, eine offenbar recht junge Champagner-Bar, offeriert eine eindrucksvolle Auswahl an Crémants und Champagnern aus kleineren Häusern. Auf die Renaissance! F

Bring mit Parmesanflocken grünen Spargel zum Rocken! as mit den Geheimtipps ist so D eine Sache. Verrät man sie, läuft man Gefahr, sie zu verlieren. Ande-

rerseits ist Journalismus immer auch „news to use“, also Service – und dazu gehört, gute Dinge, die man entdeckt hat, seinen Leserinnen und Lesern weiterzugeben. Hier also ein Tipp für alle, die frischen, grünen Spargel lieben und ihn am liebsten so zart und dünn wie möglich genießen: Einer der besten grünen Spargel kommt von der Familie Grösz aus Halbturn, und das auch noch in Bio-Qualität. So knackig, so dünn, so grasig-frisch schmeckt er selten. Man bekommt den Grösz-Grünspargel unter anderem in der Nachbargemeinde Weiden am See beim Bauernladen des Bio-Bauern Fuhrmann auf der Oberen Hauptstraße 20 – und zwar auch samstags und sonntags, denn der Bauernladen funktioniert nach dem Vertrauensprinzip. Also zum Beispiel am Abend, nach Besuch des Strandbads, stehen bleiben, aus dem Kühlschrank nehmen, Geld in die Kassa einwerfen (pro Bund sind es faire fünf Euro) und

zu Hause abends in Wien verkochen. Oder im Laufe der Woche, denn er hält sich, da jeden Tag frisch aus dem Beet gestochen, locker mehrere Tage. Wobei: verkochen? So zarten Spargel brät man am besten scharf und schnell an, dabei entfaltet er sein maisartiges Röstaroma und bleibt knackig und fest, anstatt letschert und müde zu werden. Dafür eine große Pfanne (zum Beispiel einen Wok) erhitzen, geWer kocht schon grünen Spargel? Am besten schmeckt er kurz angebraten

waschene Spargelstangen noch nass als Ganzes oder halbiert (besser zu wenden) hineingeben und anbraten. Wenn er duftet, ist er gar, das dauert gefühlt fünf Minuten. Salzen, pfeffern, mit Parmesanflocken bestreuen und mit etwas Olivenöl garnieren – fertig! BARBAR A TÓTH

Weitere 50 Rezepte dieser Rubrik als Buch: „Grundkurs Kochen Band 2“, € 4,90 im Handel sowie auf Falter.at/rezepte

Prost!  Lexikon der Getränke. Diese Woche: Leo Sommer/Taubenkobel

Leo Sommer im Taubenkobel: Unfiltrierter Riesling zur Holzkohle lles ein wenig anders, auch im Taubenkobel, einem der ersten A und großen kulinarischen Leuchttürme in Schützen am Gebirge am Neusiedler See. So wie andere ­legendäre Gourmetlokale auch (das Noma in Kopenhagen serviert derzeit nur Burger!) machen Gastgeber Alain Weissgerber und Barbara Eselböck in PostCorona-Zeiten einen auf lässiges Understatement. Wer will, kann im Taubenkobel ein mehrgängiges Haubenmenü wie gehabt essen. Man kann im Hauptlokal aber auch aus der kleineren Karte der Taubenkobel-Greißlerei wählen, des Bistros nebenan, das derzeit ein Shop ist. Für die ganz Hungrigen grillt Weissgerber auf Holzkohle große Stücke vom Ochsen, Kalb oder Schwein, allesamt mit heimischem Pedigree, dazu gibt es die bunten, würzigen Salate der Gärtnerei Bach, ganz viel Sauce béarnaise und hausgemachte Pommes Neuf. Oder Leo Sommer Edition Taubenkobel, Riesling 2018, unfiltriert, ca. € 19,–

man trinkt einfach ein Glas Wein und blickt auf den schönen Badeteich im Hintergarten des Restaurants. Nichts muss, alles kann. Das Glas Wein dazu kommt vom Winzer Leo Sommer aus Donnerskirchen. Es ist sein Riesling 2018, unfiltriert, abgefüllt für den Taubenkobel, ein äußerst eleganter, ein wenig verschmitzter Begleiter durch den Abend. Verschmitzt, weil er seine vielen Reize erst nach und nach preisgibt. Leo Sommers Riesling duftet fein nach Marille, gelbem Pfirsich und Kräuterwiese, am Gaumen Riesling-untypisch herb, löst er seinen Duft nach und nach mit exotischen Fruchtnoten ein, bleibt dabei aber cremig und trocken. Weil er spontan im großen Holzfass vergoren wurde, harmoniert er gut mit genau jenem besonders feinen Fleisch, das Weissgerber dieser Tage über Holzkohle grillt. Leo, das wird ein guter Sommer! BT

Rezensierte Getränke wurden der Redaktion fallweise kostenlos zur Verfügung gestellt

48  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    S T A D T L E B E N   E S S E N  ∙  T R I N K E N  

Wer hat nicht ab und zu braune Bananen im Haushalt? Besser, als sie wegzuwerfen, ist es, sie zu verbacken FOTOS: NINA K ALTENBRUNNER

F.s Bananenbrot 115 g Butter (Raumtemperatur) 150 g brauner Zucker 3–4 EL Ahornsirup 2 große Eier 180 g Mehl 1 TL Backpulver 50 g geriebene Walnüsse 1 Prise Salz 2 ½ reife Bananen 125 g Sauerrahm ½ Banane für die Deko 1–2 EL Walnüsse Weiters: Butter, Erdbeeren, Rahm oder Joghurt

Braunes Gold Überreife Bananen sind die Superstars im Bananenbrot und im besten Powerfrühstück GERICHTSBERICHT: NINA KALTENBRUNNER

S

chreib doch endlich einmal einen Gerichtsbericht über Bananenbrot, ich habe so ein super neues Rezept gefunden“, sagt mein Freund F. „Und überhaupt, schreib über diese Sache mit den braunen Bananen.“ Hä? „Na, du weißt schon. Alle kaufen Bananen, essen sie nicht und schmeißen sie weg, wenn sie braun sind. Dabei sind die so super für Bananabread.“ Ach ja, das. Es stimmt, ich kenne nicht wenige Personen – mich eingeschlossen –, die regelmäßig Bananen kaufen, obwohl sie sie gar nicht so gerne essen, weil sie doch so gesund sind, so hübsch im Obstkorb aussehen und unverzichtbar in jedem Obstsalat sind. Obstsalat wird dann keiner gemacht, und die hübschen Früchtchen, die um die halbe Welt gereist sind, um im jeweiligen Körbchen zu landen, werden langsam braun und brauner, bis sie ein beinahe schwarzes, unansehnliches Bild abgeben. In der Regel ist das dann der Zeitpunkt, zu dem sie in den Müll wandern.

gibt unzählige Rezepte dafür, mit und ohne Backpulver (ich plädiere für mit), mit und ohne Nüsse, mit und ohne Schokolade, mit weißem oder braunem Zucker (unbedingt braunen nehmen!). Unzählige davon habe ich bereits ausprobiert, jedes Mal, wenn die Bananen braun sind, sowie natürlich auch sofort das neue Rezept von Freund F. „Weißt du eigentlich, dass Bananenbrot am besten ist, wenn man es in etwas Butter leicht anbrät und mit Obst, einem Klacks Joghurt und Obst zum Frühstück isst?“, fragt mich der Freund. „Das gibt Super-Power für den halben Tag und stellt jeden Pancake in den Schatten.“ Klar weiß ich das. Die meisten Bananenbro-

te sind mir nämlich im Kern meistens etwas zu pampig, und wenn man sie in Butter anbrät, legt sich eine feine Knusperkruste darüber. Herrlich. Zudem liebe ich warmes Frühstück, Pancakes zuzubereiten würde ich allerdings in der Früh nicht auf die Reihe kriegen, Bananabread backe ich hingegen immer abends, in der Früh muss man

Beinahe 300 Kilo werden in deutschen Su-

permärkten pro Minute (!) weggeworfen, in privaten Haushalten ist es um ein Vielfaches mehr. 58 Prozent des gesamten Foodwaste weltweit macht Obst aus, allen voran die Banane, und die ist damit nach Brot das am häufigsten weggeworfene Lebensmit­tel. Dabei ist die dunkelbraune Banane die perfekte Zutat für herrliches Ban­an ­ a­bread – und das wiederum mögen auch die meisten Bananenverweigerer sehr gerne. Früher hieß die Bananenrettungsformel ja „Milchshake“, die ist aber, seit man weiß, dass Milch nur für Kälber ist, passé. Bananenbrot ist also nicht nur gut fürs Gewissen, es ist auch sehr einfach zubereitet und außerdem das perfekte Mood-Food, wie ja die Banane per se schon. Nicht nur, weil es bereits beim Backen einen unwiderstehlichen Duft verbreitet. Es

Mit Bananenbrot zum Frühstück kann eigentlich nichts mehr schiefgehen

Ebenda  Über diese Seite Hier behandeln Nina Kaltenbrunner, Werner Meisinger und Katharina Seiser jede Woche das Thema Kochen aus unterschiedlicher Perspektive

es dann nur noch aufschneiden und anbraten oder toasten und leicht buttern. Aktuell gibt es sogar schon die ersten Erdbeeren aus Wiesen, eine unschlagbare Kombi zu gebuttertem Bananenbrot. Eine weitere Grundsatzfrage zu Bananenbrot

lautet meiner Meinung nach: wie süß? Ich persönlich mag es lieber weniger süß, da ich mein Butter-Bananenbrot-Frühstück gerne noch mit etwas Ahornsirup beträufle. Nach dem original F.’schen Rezept (siehe Rezeptspalte) wird mir das aber dann zu süß. Ich würde daher einen Teil des Zuckers weglassen, aber das ist reine Geschmackssache. Ansonsten ist zu sagen, dass ich einen klitzekleinen Teil der angegebenen Zuckermenge auf die Bananenscheiben, die zur Deko auf der Oberseite des Kuchens sind, gestreut habe, die dadurch hübsch karamellisiert. Also „hübsch“ ist hier vielleicht nicht der richtige Ausdruck, denn leider ist ein ganz großer Nachteil von Bananenbrot meistens sein Aussehen. Irgendwie sieht es immer ein bisschen wie sitzengebliebenes Vollkornbrot aus, spätestens wenn man es angeschnitten hat. Optisch kann man mit Nüssen und Bananenscheiben ein bisschen dagegenarbeiten, beide machen natürlich auch geschmacklich Sinn. In diesem Fall sind es Walnüsse (ganze und geriebene), aber auch Haselnüsse oder Mandeln machen sich als Varianten gut. Aber letztlich geht es ja nicht um das Äußere, sondern um die inneren Werte: Fett, Zucker, viel Geschmack und BVitamine aus den Bananen (B1, B2, B6 und B12), die besonders gut für die Nerven sind. Schon ereilt mich F.s Anruf: „Die Fotos, ich weiß nicht, irgendwie sieht das alles nicht so toll aus.“ Stimmt. Dafür schmeckt es umso besser. Außen kross, innen superdicht und saftig. Das erste Bananenbrot, das mir nicht nur angebraten oder getoastet, sondern auch pur schmeckt. Lebensdauer in meinem Einpersonenhaushalt: 1,5 Tage. Danke, F.!  F

Backofen auf 180 °C vorheizen. Butter mit Zucker und Ahornsirup cremig verrühren. Eier nach und nach hinzugeben und alles verrühren. Mehl mit Backpulver und Salz verrühren. Nüsse hinzugeben. Bananen zerdrücken. Mehlmischung unter die Eier-Butter-Mischung rühren, mit Sauerrahm und Bananen gut vermengen Eine kastenförmige Backform mit Butter ausstreichen, Teig einfüllen, Walnüsse hineindrücken. Restliche Banane in Scheiben schneiden und die Scheiben längs auf den Teig legen. Im vorgeheizten Ofen 45–55 min backen Auskühlen lassen, in Scheiben schneiden, in Butter braten und mit Erdbeeren, Rahm oder Joghurt und etwas Ahornsirup beträufelt frühstücken

L A N D L E B E N   F A L T E R 2 1 ∕  2 0    

  Österreich Objektiv   Arnold Pöschl: CoV-19 Carinthia

49

Landrand  Ruralismus

Die Zähigkeit des Maikäfers

Der Kärntner Fotograf Arnold Pöschl fotografierte Freunde und Verwandte während der Ausgangsbeschränkungen, um diese Ausnahmesituation dokumentarisch festzuhalten. Bild 5: Julia und Sebastian, Ludmannsdorf

innen drei Tagen“, so beB schied ein Gericht den Maikäfern anno 1320 in Avignon,

hätten sich diese „auf ein ihnen durch Tafeln bezeichnetes Feld zurückzuziehen“. Zuwiderhandelnde gälten als vogelfrei. Die braunen Viecher mit den gefächerten Fühlern kennen viele nur noch aus Wilhelm Buschs „Max und Moritz“: „Hin und her und rundherum / Kriecht es, fliegt es mit Gebrumm.“ Jahrhundertelang galten sie als Plage. In Scharen stürzten sie sich auf Wald- und Obstbäume; ihre Larven, die Engerlinge, fraßen die Wurzeln an. Nach Attacken mit dem Pestizid DDT glaubte man zwischenzeitlich, dem Käfer den Garaus gemacht zu haben. Doch er ist zurück. Mehr noch: Brauchte er früher drei bis vier Jahre für seine Entwicklung, brummt es nun teils schon nach zwei Jahren wieder. Schuld soll der Klimawandel sein. Was tun? Wo doch der Verzehr von Mehlwürmern und Grillen im Trend liegt, könnte hier eine Geschäftsidee lauern. Noch vor 100 Jahren delektierte man sich in Teilen Deutschlands und Frankreichs an einer Bouillon aus den Maikäfern. Auch „verzuckert“, so die Fuldaer Zeitung, waren sie „in vielen Konditoreien zu haben“. F Gerlinde Pölsler über die Wiederkunft eines alten Bekannten

D E R

F O T O G R A F

M I R O

Land im Zitat   Brauchtumskunde

K U Z M A N O V I C

H Ä L T

D I E

G R E N Z Z I E H U N G

Z U R

Landpartie  Erlebnisse fürs Wochenende

S C H W E I Z

LINZ ST. PÖLTEN

Jetzt ist es fix: Auch heuer werden im

»

Wenn nötig, stelle ich eben einen Biertisch und zwei Bänke dazu Aus der Salzburger Woche: Alles dränge jetzt auf die Almen, gut erreichbare Hütten mit WLAN sind schon seit Wochen ausgebucht. Die Sicherheitsabstände einzuhalten sei auf den Almen kein Problem, so der Obmann des Salzburger Almbauernvereins: „Da sind die Bauern schon kreativ“

Pöllauer Tal wieder Grüppchen von Leuten Pflanzen illustrieren und siebdrucken, Drehbücher schreiben und mit der Stichsäge zugange sein – die Styrian Summer Art mit ihren mehrtägigen Kunstkursen findet wieder statt (2.–19. Juli). „Schließlich werden diese ohnehin in Kleingruppen abgehalten, und die Räumlichkeiten im Schloss Pöllau sind riesig“, sagt Michaela Zingerle, Obfrau von Styrian Summer Art und Vorstandsmitglied der IG Kultur Steiermark. Zudem finden viele der Angebote im Freien, mitten im Naturpark, statt. Neben Bewährtem wie dem Gestalten von Objekten aus Holz per Bohrer und Schleifmaschine oder figuralem Zeichnen stehen auch wieder neue Genres auf dem Programm. Mit Hochdruck experimentieren zum Beispiel, von der Druckerpresse bis zum

BREGENZ

F E S T ,

WIEN

S E I T E



abgedruckten Bild. Wie das geht, zeigt Katharina Windisch, bildende Künstlerin aus Graz. Oder digitales Porträtmalen, in das die Wiener Künstlerin Silvia Ungersböck einführt. Wer gleich eine Bühne, ein Lokal oder einen anderen „Traum-Raum“ erschaffen möchte, der ist beim Rauminszenierer Christian Harant richtig. Erstmals in Pöllau dabei: die Literarische Schreibwerkstatt unter der Leitung von Semier Insayif, der auch die Vorauer Literaturtage programmiert. Kinderkurse gibt es ebenfalls wieder, nämlich „Eine Bühne für dich“, „Malen wie die Meisterinnen und Meister“ und Modellieren mit Ton. G P

EISENSTADT

SALZBURG

GRAZ

INNSBRUCK KLAGENFURT

I N S P Ö L L A U E R TA L Warum dorthin? Die Kunstakademie Styrian Summer Art findet wieder statt Wo essen? Im Hotel Waldhof Muhr, im Gasthof zur Grünen Au Und sonst? „Pressen, Brennen, Prosten“ beim „Hirschbirn hirsch’n“

5 0

www.styriansummerart.at www.hirschbirnhirschn.at www.gruene-au.at www.waldhof-muhr.at

50  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   L A N D L E B E N  

  L A N D L E B E N  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

51

Mach rüber Wie zieht man eine Grenze, wo nie eine war? Ein Besuch im Uferbereich des Rheins, wo Österreich auf die Schweiz trifft Mit der österreichischen Außengrenze im Westen verhielt es sich immer einfach: Sie stellte sich dem Menschen physisch entgegen. Entweder durch das Rätikon-Gebirge im Süden oder durch den Rhein, dessen Flussbett dem Grenzverlauf (außer zum Fürstentum Liechtenstein) stets folgte. Als man den Rhein begradigte, beließ man den Grenzverlauf, wodurch die Gemeinden Gaißau, Höchst und Fußach auf die „schweizerische“ Seite des Rheins sprangen und Diepoldsau auf die österreichische. Hier kommen die beiden Länder im Überlaufbecken zusammen. Hier hüpften die Kinder zum Spaß zwischen den Ländern hin und her. Seit dem 25. März hüpfen sie nicht mehr. Da hat die Schweiz die Grenzen zu den Nachbarländern angesichts von 10.000 Corona-Erkrankten geschlossen. Gleichzeitig mobilisierte man die Schweizer Armee. Das Coronavirus forderte den Cordon sanitaire. Doch wie eine Grenze ziehen, wo, mit Ausnahme von 1939 bis 1945, nie wirklich eine war? Man behalf sich mit Polizei­ sperrband. Der Vorarlberger Fotograf Miro Kuzmanovic hat die wachsende Grenze dokumentarisch festgehalten. Und die Menschen, die sie plötzlich trennte. „Ein bisschen wie im Krieg“, sagten sie. E VA KONZE T T

1. April, Lustenau/Wiesenrain: Die neue Grenze wirft einen Schatten auf das Überlaufbecken des Rheins FOTOS: MIRO KUZMANOVIC

52  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0   L A N D L E B E N  

Die Grenze wächst. Aus einem Band wird eine erste Befestigung mit dazwischenliegendem Sperrgebiet. Die Stimmung: angespannt bis heiter. Die Grenzsteine werden als Sitzmobiliar verwendet. Manche haben Essen und Bierdosen dabei. Seit dem 15. Mai wurden die Einreisebeschränkungen gelockert. Der Übertritt über die grüne Grenze bleibt noch verboten FOTOS: MIRO KUZMANOVIC

  L A N D L E B E N  

F A L T E R   2 1 ∕  2 0    

53

54   F A L T E R 2 1 ∕  2 0   K O L U M N E N  

Phettbergs Predigtdienst

Hermes Phettberg führt seit 1991 durch das Kirchenjahr

Jetzt kenn ich nur mehr eine Kirschenquelle

I

m Evangelium des 6. Sonntags der Osterzeit, Lesejahr A, kündigt Jesus an, dass ein „heiliger Geist“ kommen wird: „Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll. Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.“ (Joh 14,15–21) Mein Vata hatte auf einer kleinen Extrafläche Hafer angebaut, den mähte er mit einer Sense ab und fuhr mit mir als „Beisitzer“ zu seiner „Frau Mutter“, meiner Oma, denn dort in ihrem kleinen Haus, gestiftet vom Vater meiner Oma, de facto meinem Urgroßvater, dem Tischler und Sargmacher Ferdinand Zauner, war an solchen Tagen, wo der Wind fest geblasen hat, der Eingang ordentlich einbetoniert; und mein Vata hatte einen Freund gebeten, mit ihm die circa hundert Kilo Hafer mit zwei Schlegeln zu dreschen. Wie immer stand der Max, unser Pferd, vorm Eingang, und der Wind trennte das Haferkorn sauber von den Flocken, denn die Flocken bekam der Max nicht zu schnabulieren. Ob irgendwer dann die Flocken zu essen bekommen hat, kann ich mir gar nicht vorstellen, denn aus hundert Kilo Getreide käme so wenig Haferflocken-Ernte zuwege, dass die dann höchstens von vornehmen Leuten wie „meinereins“ zum Abnehmen schnabuliert werden könnten. Denn mein Vata hatte schon einen Traktor inklusive Anhänger bestellt, und ein, zwei Jahre später kam dann der Fleischhacker mit seinem Lastauto, und dieser Fleischer fuhr ins Bauernhaus herein und der Max stand draußen. Mein Vata und Max waren ja so ineinander „verliebt“, dass der Vata damals sogar eine Träne im Auge hatte, als er den Max ins Lastauto geleitete. Mein Vata hatte von seinem Großvater, ebenfalls einem Josef Fenz, im Obernalber „Goldtal“ einen Weingarten mit einem Kirschbaum geerbt. Und den Kirschbaum musste dann unser geliebtes Pferd Max als letzte Tätigkeit aus dem Erdboden herausziehen, bevor er geschlachtet wurde. Pferd und Kirschbaum gibt es nimmer und nirgendwo mehr! Und jetzt kenn ich nur mehr eine Kirschenquelle, menschlich und samt Baum – Dr. Werner Nachbagauer und seinen Kirschbaum. F Phettbergs Predigtdienst ist auch über www.falter.at zu abonnieren. Unter www.phettberg.at/gestion.htm ist wöchentlich neu zu lesen, wie Phettberg strömt

Doris Knecht   Selbstversuch

Fragen Sie Frau Andrea

Nichts verstanden, nichts kapiert er Abstand zwischen dem VerfasD sen und dem Erscheinen dieser Kolumne hat auch Vorteile: Ich darf

hoffen, dass wir nächste Woche eine neue Kulturstaatssekretärin haben, denn die jetzige ist komplett überfordert. Nein, sie ist für ihre Aufgabe ungeeignet, weil sie nicht nur wenig Verständnis für Kultur und den Kulturbetrieb zeigt: Sie scheint sich gar nicht dafür zu interessieren. Es war ein Fehler, Lunacek die Kultur zu überlassen,

Doris Knecht hat eher wenig Verständnis

vor allem, da es kompetente Kandidatinnen gegeben hätte, die seit Jahrzehnten in Kultur und Kulturpolitik daheim sind. Ich habe Lunacek als Politikerin geschätzt, aber Kultur kann sie nicht, will sie nicht, interessiert sie nicht. Und die Kultur ist zu wichtig, es hängen zu viele Existenzen dar­ an, um sie in die Hände von Leuten zu legen, die sie im Wesentlichen für eine Art Make-up zur Alltagsbehübschung halten. Ich habe Glück, dass ich dieses Frühjahr kein Buch veröffentlicht habe: hunderte Seiten, an denen man monate-, jahrelang schreibt, bevor man sie aus der Hand gibt, bevor ein Verlag sie in sein Programm aufnimmt, ein Buch daraus macht, mit einer Marketingkampagne, Presseterminen und vor allem vielen Lesungen in Buchhandlungen, in regionalen Kulturinstitutionen und bei Literaturfestivals, die bei den meisten Autoren den größten Teil ihres Einkommens ausmachen. Alle, die in diesem Corona-

Frühling ein Buch he­rausgebracht haben, stehen jetzt ohne Lesungen da, ohne Möglichkeiten, es vor Publikum zu bewerben, herzuzeigen, zu verkaufen. Die ganze Kultur steht derzeit so da: Kabarettisten, die ein frisches Programm am Start haben, mit großartigen Kritiken nach einer gefeierten Premiere, und die alle ausverkauften Vorstellungen absagen oder verschieben mussten und vorläufig keine Einnahmen mehr haben. Regisseurinnen und Regisseure dürfen keine Filme drehen, Produzentinnen keine produzieren, Schauspielerinnen nicht spielen. Wer einmal an einem Filmset war, weiß, wie viele Menschen an einem Film beteiligt sind und davon existenziell abhängen: ganz am Ende auch die Kinos und ihre Betreiberinnen. Musikerinnen und Bands verdienen nichts, weil sie überhaupt nur noch von den Konzerteinnahmen existieren, seit die Streamingplattformen den CD- und Plattenmarkt geschreddert haben. Veranstalter können nicht veranstalten. Und die Regierung bittet all diese krachenden Existenzen und ihre Familien um Verständnis, dass man sich gerade um Wichtigeres zu kümmern habe. Gesundheitsminister Anschober sagte, man wolle über den Sommer kleinere und mittlere Kulturveranstaltungen im Sitzen wieder ermöglichen, und er hoffe, „dass die Kulturschaffenden dann wieder zufrieden sind“. Zufrieden? Die lästigen Kulturracker sollen wieder ein bisschen Auslauf kriegen, damit sie sich nicht mehr an der Regierung abwüten? Nichts kapiert. Ach ja, zu einem Treffen mit Kulturschaffenden zu Hygienebestimmungen erschien die Kulturstaatssekretärin erst gar nicht. Das sollte man vielleicht institutionalisieren. F

Heidi List   Sexkolumne. Aufklärung für Zeitgenossen

Seks

Was Sie nie über Sex wissen wollten: Heidi List antwortet, bevor Sie fragen

In Holland sorgt man sich sehr um das Sexualleben der Menschen in Corona-Zeiten. So hat eine Behörde Alleinstehenden geraten, sich während der Wochen daheim einen bestimmten festen Partner zu suchen, mit dem man nun exklusiv Sex hat. So jemand heißt dort Seksbuddy. Oder man sucht sich einen Schmusekumpel. Er heißt dort Knuffelmaatje. Damit kriegt man Körperkontakt

und hat aber trotzdem nicht zu allzu vielen Leuten unnötigen Kontakt. Die, die sich so zu einer Coronasexeinheit formieren, müssen sich ausmachen, wie viele Leute sie sonst sehen. Jetzt, abgesehen davon, dass es auch ohne Pandemie nicht immer so einfach ist, sich schnell mal wen zu checken, ist es doch auch interessant, was sich die Beamten so für Gedanken machen. Denn das Volk ist wohl auch aus den Latschen gekippt, als es folgenden Tipp gelesen hat: Denkbar sind alternativ auch Sex mit sich selbst oder mit anderen in der Ferne. Ich werde mich hüten, diese Empfehlungen auch unseren Behörden ans Herz zu legen, denn dann kommt der Babyelefant ins Spiel. Man spürt direkt schon die empörten Anrufe vom WWF und von Vier Pfoten. F

Andrea Maria Dusl beantwortet knifflige Fragen der Leserschaft

Wieso heißt es Mund-Nasen-Schutz? Liebe Frau Andrea, derzeit wird überall der Begriff „Mund-Nasen-Schutz“ verwendet. Warum steht hier das Wort „Nasen“ in der Pluralform und das Wort „Mund“ in der Singularform? Müsste es nicht heißen „MundNase-Schutz“ oder „Münder-NasenSchutz“? Bitte um Aufklärung, Hanno Hierzegger, per E-Mail Lieber Hanno, ganz Österreich, von Corona-Minister­ Anschober abwärts, verwendet den Mund-Nasen-Schutz (MNS). Man wäre versucht, die von Ihnen angesprochene Irregularität der oberösterreichi­ schen Herkunft des grünen Regierungsmitglieds zuzuschreiben. Indes liegen die Dinge allgemeiner (und komplizierter). Schon vor Covid-19 und dem Inkrafttreten jeglicher pandemiereduzierender Maßnahmen kannten wir den Begriff des Hals-Nasen-Ohren-Arztes. Auch hier werden einzählige Körperpartien (Hals und Nase) mit mehrzähligen (den Ohren) gemischt. Niemand sagte je „Hals-Nase-OhrenArzt“ zu seinem Oto-Rhino-Laryngologen. Woher kommt also das seltsame „n“ zwischen Nase und Schutz? Die Sprachwissenschaftler wissen mehr, sie sprechen von einem Fugenlaut, der immer dann verwendet wird, wenn ein Hauptwort, das auf -e endet, mit einem zweiten Wort zu einem neuen Begriff zusammengefügt wird. Ganz ohne Probleme sprechen wir vom „Trompetenspiel“, auch wenn wir nur ein Blech blasen, vom „Sonnenschein“, auch wenn nachweislich nur ein Gestirn vom Himmel brennt, und vom „Krawattenknopf “, auch wenn wir nur einen Binder pro Hemdkragen tragen. Das Fugenzeichen geht auf einen alten Genitiv zurück. So hieß es „des Hasen Stall“, woraus „Hasenstall“ wurde“ und nicht „Hasestall“, ganz wie „des Augen Lid“ zu „Augenlid“ führte und nicht zu „Augelid“. Das Wienerische hat sehr schnell auf alle sprachlichen Ungenauigkeiten im Schutzmaskengenre reagiert und verwendet für den MNS längst Komposita aus dem eigenen Wörterbuch. Der Volksmund spricht von der Anschobaschiatsn (Anschober-Schürze), dem Ausgehfuahangl (AusgehVorhang), der Bappnwindl (PappenWindel), dem Billafods (Billa-Fotz), dem Fodsnbatal (Fotzen-Paterl), dem Goschnfetzn (Goschen-Fetzen) und der Karauna-Loarfn (Corona-Larve). Für den Babyelefanten werden noch Viennensa gesucht. F www.comandantina.com; [email protected], Twitter: @Comandantina

Falters Zoo

FALTER 21 ∕ 20

55

Tiere und Menschen der Woche

Sargnägel

Menschen

Bäriger Ansager: Marcel Hirscherseer ine weitere Disziplin, in der uns E kein Land das Hochquellwasser reichen kann: ruhmreiche Ex-Ski-

ILLUSTR ATION: STEFANIE SARGNAGEL

läufer. Après Ski-Karriere bemerken Winterdienstleister oft ihre mangelnde Qualifikation am Arbeitsmarkt und finden PR-trächtige Auskommen. Rainer Schönfelder und Elisabeth Görgl sangen, Armin Assinger wurde öffentlich-rechtlicher Moderationsapparat. Weiter als Karl Schranz, der sich mit Wladimir Putin anfreundete, ging nur Hermann Maier: Seine Seele gehört Raiffeisen. Wenn nun die zwei größten österreichischen Stars abtreten, erzeugt das Talwind: Was sich Jungpensionistin Anna Veith

Tiere Peter Iwaniewicz befürchtet, dass beim Niesen die Seele aus dem Körper geschleudert wird

Hatschi!

FOTOS: APA/HANS K L AUS T ECHT/BAR BAR A GINDL/HER BERT NEUBAUER , PR IVAT

E

ine für unser momentanes Zusammenleben wichtige Frage wurde bereits 2002 geklärt: Wie oft niest ein gesunder Mensch im Durchschnitt? Jeden Tag? Im Fachblatt Rhinology publizierten zwei Forscher eine auf den ersten Blick unspektakuläre Antwort: Einmal in 24 Stunden. Da es aber weltweit ca. sieben Milliarden Menschen gibt und ein Tag 86.000 Sekunden hat, wird der Globus jede Sekunde von 80.000 Niesern erschüttert. Die weiteren wissenschaftlichen Erkenntnisse zum – schön gesprochen – polysynaptischen Fremdreflex belegen die Gewalt dieses Vorgangs: Beim Niesen werden bis zu 40.000 Tröpfchen Speichel und Schleim mit Spitzengeschwindigkeiten von mehreren hundert Stundenkilometern ausgestoßen, die dann je nach Größe zwischen zwei und zehn Meter weit fliegen. Der Niesvorgang dauert nur 150 Millisekunden, aber die Aerosole schweben bis zu zehn Minuten lang in der Umgebungsluft. Vornehmes Zurückhalten des Niesreflexes ist auch keine Lösung, denn dabei erhöht sich der Luftdruck im Körper bis zum 24-Fachen. Dieser Druckanstieg sei auch ein Grund, warum wir beim Niesen automatisch die Augen

schließen. Das soll angeblich verhindern, dass die Augäpfel zu weit nach vorn gedrückt werden. Dokumentierte Fälle, wo Menschen beiderlei Geschlechts vor, bei und direkt nach dem Sex von heftigen Niesanfällen geplagt werden, wirken im Vergleich zu herausploppenden Augen direkt harmlos. Vermutlich deswegen gibt es in vielen Kulturen ritualisierte Spruchformeln, die das beim Niesen entstehende Unheil abwenden sollen. In Wien sagte man früher statt des heute üblichen, aber banalen „Gesundheit“ zum Niesenden „Helf Gott!“. Dieser reagierte darauf mit einem „Bei wos?“, was wiederum mit einem fast zenbuddhistischen „Na, dass wahr is“ beantwortet wurde. Das Feld der zoologisch-vergleichenden Niesforschung ist leider noch unterbelichtet. Wir wissen, dass es Niesreflexe nur bei vierbeinigen Lebewesen gibt. Denn bei diesen gibt es die fürs Niesen notwendige Verbindung zwischen Nasenraum und Lunge. Wichtig in Covid-Zeiten: Anonymes Niesen gibt es nicht! Jeder Mensch erzeugt je nach Größe des Lungenvolumens und der Stärke des Zwerchfellmuskels einen eigenen, ganz charakteristischen Laut beim Niesen. Bei der TV-Show „Wetten, dass“ hätte das eine tolle Wette abgegeben. Jetzt aber könnte der Innenminister zur Erkennung von Lebensgefährdern eine Niestonerkennungs-App in Auftrag geben. Hap-tschüü! F [email protected] Zeichnung: Bernd Püribauer

Die Kronen Zeitung erklärt Anna Veith zur ganzen Dame, Marcel Hirscher sich selbst zum Showmaster

dieser Tage anhören muss, lesen Sie auf Seite 22. Dabei sollten Journalisten eigentlich anderswo genau hinschauen: Der als coolste Socke von Abtenau bis Filzmoos bekniete Allesgewinner Marcel Hirscher wird auf ORF 2 die Heimatsendung „Ein Sommer in Österreich – Urlaub in Rot-Weiß-Rot“ moderieren. Den guten Marcel zieht es also in die Showbranche für älteres Publikum. Der wird doch nicht Richtung Hansi Hinterseer abcarven!

¦

Apropos: Österreich schneidet sogar in einem Jahr ohne Eurovision Song Contest schlecht dabei ab. Beim von Stefan Raab erdachten, publikumslosen und sehr langwierigen Ersatzwettstreit Free ESC erklomm der österreichische Teilnehmer Josh mit seinem „flotten Singer-Songerwriter-Pop“ den 15. von 16 Plätzen. Spanien gewann.

¦

Haarige Nummer: Dass der Kanzlerfriseur Josef

Winkler

Mitte April im Oe24.TV-Frühstücksfernsehen

Edi Finger juniors

verbliebene Haare schnitt, dürfte hauptsächlich ein Verstoß gegen das Corona-Berufsverbot gewesen sein. Dem Wiener Landesinnungsmeister Marcus Eisinger stellte es die Haare auf, er wolle Winkler „das Handwerk legen“. Haarspalterei, sagt Winkler, er hat nun die Promi-Anwältin Astrid Wagner verpflichtet, das öffentliche Scherengericht sei „standeswidrig“. Die Klingen wurden gekreuzt. LUK AS MAT ZINGER

Josef Winkler kämmt den Kanzler und andere Stars. Dass er während des Lockdown im Fernsehen ordinierte, war vielleicht keine gute Idee

Der Wiener Sänger Johannes Sumpich nennt sich Josh und hat den vorletzten Sommerhit „Cordula Grün“ zu verantworten. Den Free ESC am Samstag beendete er auch als Vorletzter

Du kannst Dir jetzt ein Gratis-Tablet holen! Zu allen A1 Glasfaser-Internet Tarifen.

Gratis Herstellung

HUAWEI MediaPad T3 10 WiFi

Erleben Sie zuhause rund um die Uhr maximale Stabilität durch ungeteilte Bandbreite in Österreichs größtem Glasfasernetz. Nähere Infos auf A1.net

Du kannst alles. Im 5Giganetz von A1. Aktion gültig bei Bestellung eines A1 Internet/A1 Xplore TV Kombi XS – XL/A1 Xplore TV Kombi XS – XL Plus oder A1 5GigaNet S – XL Tarifs für A1 Breitband-Neukunden. Tablet Versand spätestens vier Wochen nach Herstellung. Gültig bis auf Widerruf und solange der Vorrat reicht. Mindestvertragsdauer 24 Monate. Nicht mit anderen (regionalen) Aktionen kombinierbar. Details auf A1.net

T H E AT E R

L I T E R AT U R

VO R T R ÄG E

MUSIK

KINDER

KUNST

KINO

KLEINANZEIGEN

FALTER : WOCHE Kultur und Termine in der Corona-Krise

22. bis 28.5.

21

NEUCH ERFUNDN Der Musiker Roland Neuwirth über das Wienerlied und die Welt in Zeiten von Corona

FOTO: LUKAS BECK

Falter_Anzeige_neu.indd 1

14.05.20 11:37

Jetzt bestellen oder verlängern:

Hängematte plus FALTER-Abo zusammen ab € 184,–

Für den Garten oder die Zeit nach den Ausgangsbeschränkungen: Diese Hängematte von Ticket to the Moon ist aus Fallschirmseide genäht, dadurch besonders leicht und lässt sich klein zusammenpacken. Hautfreundlich, elastisch, atmungsaktiv, schimmelresistent und langlebig. Die Hängematten werden in einer eigenen Produktionsstätte in Bali nach den Standards der Fair Trade Organization (keine Kinderarbeit, Sozialversicherung, 40-Stundenwoche etc.) und mit einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hergestellt.

Abo-Hotline: 01/536 60-928 [email protected], faltershop.at/abo

Inklusive besonders breiten Straps und Edelstahl-S-Haken zur baumfreundlichen Montage. Maße: 320 x 200 cm Farbe: FALTER-blau Gewicht: 600 g Nutzlast: 200 kg

I N H A L T   F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0    

4

Roland Neuwirth

Der Musiker Roland Neuwirth, Erfinder des Neuen Wienerlieds, über Corona, Kulturpolitik und das Risiko des Künstlerseins.

FOTOS: LUK A S B EC K , E L SA OK A Z A K I, DM S, A LE X I PE LEK ANOS, K AT HA R INA G OSSOW, SU SANA BAC A , LUPI SPUM A , PA SC A LE OS T ERWA LDER , WA R NER B ROS./NIKO TAV ER NI SE

Wie geht es Ihnen?

10

In unserer Umfrage kommen diese Woche unter anderem Eva Sangiorgi (Foto), Paul Pizzera, Stella Rollig und Maya Hakvoort zu Wort.

Lexikon

21

Im Lexikonteil sind viele Veranstaltungen, online und offline, von Theater über Musik bis zu Film, mit kurzen Texten kommentiert und beschrieben.

7

Michikazu Matsune

Der Performancekünstler Michikazu Matsune stellt Online-Hausaufgaben und zeigt – natürlich auch virtuell – ein Projekt bei den Festwochen.

Das Autokino ist zurück. Ein Reise durch die Geschichte der „Drive-ins“ und ein Ausblick auf die Zukunft der wiederbelebten Unterhaltungsform.

12

Fotoserie

Unsere Fotografin Katharina Gossow war diese Woche in der Stadt unterwegs, um Bilder von der Schulöffnung in Wien einzufangen.

Daily Soap im Lexikon

8

Das Autokino

23

Die Illustratorin Pascale Osterwalder widmet sich im Lexikon weiterhin dem Leben ausgelaugter Seifenspender in Zeiten von Corona.

Programm

14

Hier finden Sie die aktuellen Events, online und offline, von Konzerten, Lesungen und Führungen bis zu Ausstellungen und Filmen.

Filme

26

Unser Filmlexikon bietet Ihnen eine Auswahl sehenswerter Gustostückerln aus Filmen und Serien im Netz. Ganz neu mit dabei: das Autokino-Progamm!

Endlich kommt Bewegung rein! iebe Leserin, lieber Leser! In den letzL ten Tagen ging es Schlag auf Schlag: Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek ist

zurückgetreten, und der Fahrplan für die stufenweise Öffnung für den Kultur- und Kunstbereich wurde vorgestellt. Schon ab 29. Mai sollen Veranstaltungen drinnen und draußen mit bis zu 100 Personen wieder möglich sein. Was das alles für Events im Sommer bedeutet und mit welchen kreativen Ideen uns Kulturschaffende noch überraschen werden, bleibt ab-

Barbara Fuchs und Michael Omasta haben diese Falter:Woche gestaltet

zuwarten. Eines ist jedoch gewiss: Das Comeback des Jahrzehnts ist geglückt, das Autokino ist zurück! Nirgendwo sonst lässt sich momentan mit so hundertprozentiger Abstandsgarantie Kultur genießen wie im eigenen Fahrzeug. Aber nicht nur bei Filmen soll es bleiben, einige Betreiber wollen gleich auch Theater- und Kabarettaufführungen an die neu geschaffenen Aufführungsorte verlegen. Die Geschichte dazu lesen Sie ab Seite 8.

Unser Coverstar Roland Neuwirth musste ebenfalls erfinderisch werden, sein Wienerlied-Kompositionswettbewerb ruft – natürlich online – zum Musizieren auf, 2021 sollen die Gewinner analog auftreten dürfen. Auch der Performancekünstler Michikazu Matsune improvisierte: Statt seines Auftritts bei den Wiener Festwochen gibt er im Netz „Performance-Hausaufgaben“ auf, DIY-Festwochen quasi. Erfreuen wir uns also an all den neuen Möglichkeiten, und bleiben Sie gesund!

3

4

FALTER:WOCHE 21 ∕ 20

MUSIK

„Es geht um die unbedingte

Der Musiker

ME

Roland Neuwirth, Erfinder des Neuen Wienerlieds, über Corona,

Konturen in der Kulturpolitik und Eigenheiten der Wienermusik

MUSIK

FALTER:WOCHE 21 ∕ 20

5

LODIE“ INTERVIEW: STEFANIE PANZENBÖCK

N

och immer herrscht Stille in den Konzertsälen des Landes, auch das große Wienerlied-Festival Wean Hean musste abgesagt werden. Das Wiener Volksliedwerk, das den Konzertreigen veranstaltet, ruft nun zu einem Kompositionswettbewerb auf. Gefragt ist ein Wienerlied in der Instrumentierung eines Schrammelquartetts. Schirmherr ist der Musiker Roland Neuwirth, der das Wienerlied in den 1970er-Jahren neu erfunden hat und mit seiner Band Extremschrammeln jahrzehntelang erfolgreich war. 2016 trat er von der Bühne ab, doch eineinhalb Jahre später kam er wieder zurück. Er übertrug Schuberts „Winterreise“ ins Wienerische und nahm mit dem radio.string.quartet eine CD auf, „Erd‘“, die im Juni präsentiert werden soll. Zu seinem 70. Geburtstag will Neuwirth im November ein musikalisches Fest im Konzerthaus feiern, unter dem Motto „Schall und Rauch“: „Weil ich ein starker Raucher bin, aber auch, weil die Musik eine flüchtige Kunst ist. Kaum gespielt, schon vorbei.“

Falter: Herr Neuwirth, auf Ihrer Website findet man das Lied „I hab die Welt neuch erfundn“, das auch zur Corona-Realität passt. Wie finden Sie die neu erfundene Welt um uns herum? Roland Neuwirth: Der Titel ist von einer Redensart abgeleitet, die heute nicht mehr gebräuchlich ist. Wenn man eine Nacht durchzecht und -diskutiert hat, dann hat man beim Abschied gesagt: „Na, jetzt haben wir die Welt wieder neu erfunden.“ Eine ironische Aussage. Ich habe sie jetzt für ein Trennungslied verwendet, in dem ich eine Welt erfunden habe, in der die Frau, die Geliebte, nun nicht mehr vorkommt. Aber das Lied ist auch auf die aktuelle Situation übertragbar, und das ist ja schön, wenn ein Lied das zulässt.

FOTO: JOHANNES CIZEK

Die neue Welt, in der wir leben oder leben sollen, wird von der Politik gern „Neue Normalität“ genannt. Was fällt Ihnen dazu ein? Neuwirth: Das ist für mich der Überwachungsstaat, der uns da droht, in dem wir uns zum Beispiel diese Tracking-App installieren sollen. Ich glaube nicht, dass nach der Corona-Krise diese Bestrebungen wieder aufhören werden. Die Regierung wäre schön deppert, wenn sie das sang- und klanglos vorüberziehen ließe. Sie will ja die Überwachung, weil sie Profit daraus zieht. Das ist meine große Sorge, die, glaube ich, sehr berechtigt ist. Sollte sie sich als falsch herausstellen, wäre ich darüber sehr froh. Das heißt, Sie würden sich so eine App auch nicht herunterladen? Neuwirth: Niemals. Ich denke nicht im Traum daran. Obwohl ich sagen muss, dass ich das, was die Regierung im Großen und Ganzen gemacht hat, nicht schlecht finde.

Es ist sinnvoll, Abstand zu halten. Das ist eine Verantwortung, die ich wahrnehme. Jeder vernünftige Mensch tut das. Aber ich habe Angst vor dieser Obrigkeitshörigkeit der Österreicher. Sie lassen alles Mögliche mit sich machen. Roland Josef Wie erleben Sie persönlich die Situation? Neuwirth: Ich habe mich aufs Land zurückgezogen, in mein Bauernhaus im Waldviertel. Da bin ich vollkommen frei, wie eh und je. Da ist niemand. Ich kann sogar fischen gehen, und da ist erst recht niemand. Mich persönlich betrifft das überhaupt nicht, außer, wenn ich zum Einkaufen in die Stadt fahren muss. Sonst bin ich sowieso immer allein und schreibe. Das Alleinsein bin ich gewohnt, von Kindesbeinen an. Ich bin nicht so ein sozialer Mensch und auch nicht so abhängig von sozialen Kontakten wie viele andere. Warum von Kindesbeinen an? Neuwirth: Ich war ein Sonderling. Draußen war das schönste Wetter, aber mir war das Texteschreiben und Musikmachen immer viel wichtiger. Währenddessen haben die anderen Fußball gespielt. Da hat es dann immer geheißen, der spintisiert schon wieder. Künstlerinnen und Künstler sind von der Corona-Krise stark betroffen. Auch Sie haben eine Petition an die Regierung unterschrieben. In diesem Brief wird unter anderem umfassende finanzielle Unterstützung für die Kunstschaffenden gefordert. Neuwirth: Da geht es um die nackte Existenz. Mein kleiner Beitrag ist, dass ich bei der AKM keine Notfalls-Unterstützung beantrage. Dadurch bleibt für die, die sonst wirklich nicht leben können, mehr. Ulrike Lunacek war eine unglückliche Wahl. Jetzt ist sie ja eh zurückgetreten. Sie hat nichts zu bieten gehabt, war ohne Konturen. Wie meinen Sie das? Neuwirth: Konturen entstehen aus einem gut fundamentierten Bewusstsein für Kunst und Kultur. Wir sprechen hier von einem Jahrtausende alten Fundament! Dazu braucht es mehr, als ein gleichgeschaltetes Gesicht aus der maingestreamten Beamtenecke, die sich „liberal“ nennt. Kunst muss frei sein! Sagen wir so: Es braucht zwei gleich lange Flügel, um sich zu erheben. Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Künstlern und dem Staat? Neuwirth: Der Staat ist dazu verpflichtet, Kunst und Kultur zu schützen und den Künstlern das Überleben zu sichern. Vor allen denjenigen Künstlern, die schon was vorzuweisen haben. Der Staat fußt auf Kunst und Kultur, das ist das, was eine Gesellschaft ausmacht.

Leopold Neuwirth, wurde 1950 in Wien geboren. Er ist Komponist, Autor und Musiker. Ursprünglich Schrift setzer, wurde er zum Erneuerer der Wiener Musik. 1974 gründete er die Band Extremschrammeln, Ende 2016 zog er sich von der Bühne zurück, um 19 Monate später wieder zurückzukehren. Aktuell tritt er mit dem radio.string. quartet auf. Im Juni erscheint ihre erste gemeinsame CD, „Erd‘“

Das Wiener Volksliedwerk (WVLW) befindet sich im Bockkeller, einem Haus im 16. Wiener Gemeindebezirk. Geleitet wird das Institut von der Musikwissenschaftlerin Susanne Schedtler, geschäft sführender Vorsitzender ist Herbert Zotti. Im Archiv des WVLW befinden sich u.a. 85.000 Notendrucke und an die 20.000 Flugblätter mit Wienerliedern. Aktuell läuft die Ausschreibung für einen Wienerlied-Kompositionswettbewerb. Informationen: www.wiener volksliedwerk.at

Viele Künstlerinnen und Künstler sind über Förderungen auch ohne Krise von der öffentlichen Hand finanziell abhängig. Neuwirth: Das ist entsetzlich. Dann sind sie unfrei. Außerdem hat ihnen niemand angeschafft, dass sie Künstler werden sollen. Das haben sie sich selbst ausgesucht. Künstlersein ist an sich schon ein Risikoberuf. Ich habe nie gejammert und mir ist es oft schlecht ergangen. Dann bin ich halt arbeiten gegangen. Ich hatte schon Familie und bin in meiner Freizeit solange irgendwo aufgetreten, bis ich von der Musik leben konnte. Ich wollte nicht gleich den großen Künstler spielen und dann am Hungertuch nagen. Das wäre auch meinen Kindern gegenüber unverantwortlich gewesen. Kommen wir zum Kompositionswettbewerb: Die Vorgaben für die Einsendungen sind sehr detailliert, warum? Neuwirth: Es darf nicht beliebig werden. Ich hasse nichts so sehr wie Beliebigkeit. Die Vielfalt besteht ja aus Unterschieden. Und wenn man nichts unterscheiden kann, ist man ein Trottel. Zum Beispiel wenn man einen Dialektsong nicht von einem Wienerlied unterscheiden kann, besonders, wenn’s um das Neue Wienerlied geht. Das passiert in den Medien immer wieder. Wie würden Sie die Wienermusik und das Wienerlied beschreiben? Neuwirth: Das Wienerlied ist aus einer Tradition heraus entstanden, die mit dem k.u.k. Imperium zu tun hat. Die Wienermusik deckt ein riesiges Spektrum ab. Sie reicht vom einfachen Gstanzl bis zum sinfonischen Walzer und konnte auch nur deshalb so berühmt werden, weil sie Teil eines größeren Ganzen war. Die Architektur, also der Bau der Ringstraße, gehört da dazu, aber auch der Grüngürtel. Den Wiener hat es immer aufs Land gezogen, in die Vorstädte, in die Weinberge. Die Weinkultur ist essenziell, der Tanz und die Bälle, auch das Theaterlied, Raimund, Nestroy, das alles. Wenn man das traditionelle Wienerlied mit der alpenländischen Volksmusik vergleicht, ist das Wienerlied ein Vortragslied, die Tänze sind nicht zum Tanzen da, sondern zum Zuhören. Neuwirth: Die Wienermusik kommt von der alpenländischen Volksmusik und wurde dann verfeinert. Und nachdem man mit einem Weinglas ohnehin nicht tanzen kann, sondern am Tisch sitzen muss, ist halt vorgespielt worden und der Wiener hat immer mehr innerlich getanzt. Dadurch mussten die Musiker nicht im Tempo bleiben, konnten die Melodiebögen ausspielen und genießen. Zudem ist die klassische Wienermusik zur Zeit der Romantik entstanden, da war auch viel Schmalziges dabei, wie man heute sagen würde, aber im guten Sinne. BesonFortsetzung nächste Seite

6 

F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0   M U S I K  

Fortsetzung von Seite 5

So wie der Fiaker von Kronprinz Rudolf? Neuwirth: Ja, der Bratfisch. Na ja, der konnte halt ordinäre Gstanzeln, die hat er dem Kronprinz vorgesungen. Das waren diese schwer vulgären Spittelberglieder. Der Spittelberg war ja das Hurenviertel, da kommen auch die sogenannten „Glasscherbentanz“ her, wegen der zerbrochenen Fensterscheiben. Der Kronprinz war in diesen Runden oft ein geheimer Gast. Zur Instrumentierung: Im Fall des Schrammelquartetts handelt es sich um zwei Geigen, eine Kontragitarre (eine Gitarre mit zusätzlichen Bassseiten) und eine chromatische Knopfharmonika. Neuwirth: Das Schrammelquartett ist das Wohnzimmerorchester des Wieners. Man kann unsere Musik in allen möglichen Besetzungen spielen, aber diese bietet die meisten Möglichkeiten. Was macht die Wienermusik aus? Neuwirth: Die Halbtöne, die chromatischen Verbindungen, die es im Alpenländischen nicht gibt. Ich kann aus einem Marsch einen Reggae machen – solange ich unsere Melodik beibehalte, wird es immer Wienermusik bleiben. Singt man ein Wienerlied auf Chinesisch, bleibt immer noch ein Wienerlied übrig. Singt man einen Dialektsong auf Chinesisch, bleibt Amerika übrig. Das Wienerlied hat weniger mit der Sprache als mit der Melodieführung zu tun. Die Wichtigkeit der Melodie zeigt sich besonders im „Dudeln“, dem nonverbalen Gesang. Die wienerische Melodik ist es. Wenn die so weit verschwindet, dass das Wienerische verschwindet, hört sich die ganze Musik auf. Warum wurde gerade das Schrammelquartett von den vielen Wienermusik-Formationen des 19. Jahrhundert so berühmt? Neuwirth: Es war das erste Mal, dass sich zwei akademisch ausgebildete Geiger, nämlich Johann und Josef Schrammel, mit der Heurigenmusik beschäftigt haben. Aus Geldnot. Sie haben nicht viel von dieser Musik gehalten, dann aber die alten Tänze ausgegraben und Blut geleckt. Sie haben die Stücke so brillant gespielt, dass der Name „Die Schrammeln“ zum Begriff geworden ist. Vor allem die Kompositionen von Johann Schrammel sind sehr berühmt. Das Quartett war nur etwa zehn Jahre auf der Bildfläche, die beiden Brüder sind mit 42 Jahren gestorben. Sie sind buchstäblich verhungert, hatten keine Rücklagen, haben nur vom Trinkgeld und vom Eintritt gelebt. Am Ende mussten sie die Geigen verkaufen. Wenn ein Musiker die Geige verkauft, dann kann er sich auch gleich begraben lassen. Und so war es auch. Was erwarten Sie sich von den Einsendungen für den Wettbewerb? Neuwirth: Heutige Musik mit Anknüpfung an die Tradition. Ich will nicht, dass jemand was auf einem Eierschneider komponiert. Es ist mir schon ein Anliegen, dass mit echten Instrumenten gearbeitet wird, die aus Holz gebaut sind und bei denen die Töne

war. Er hat Blues- und Wienerlied-Schellacks gesammelt und besaß eine Unmenge an seltenen historischen Aufnahmen. Er hat mir alte Schrammelplatten mit Weana Tanz vorgespielt. Ich war völlig aus dem Häuschen. Das war der entscheidende Moment, der mich endgültig hinüberkippen hat lassen in die eigene Kultur.

mit den Fingern erzeugt werden. Vielleicht nimmt der eine oder der andere eine LoopStation dazu, das ist mir wurscht. Aber man soll auf das Schrammelquartett als solches eingehen. Ein Komponist ist ja nicht irgendwer, der muss Noten lesen, eine Partitur schreiben können, einen Anspruch an sich selbst stellen. Es geht um die unbedingte Melodie in der Wienermusik, um den Hang zur unbedingten Melodie. Was ist das? Neuwirth: Das ist, wie wenn ein Vogerl pfeift, es will immer weiter singen. Die unbedingte Melodie will endlos weitergehen, will springen, ganz hoch hinauf und ganz tief hinunter. Sie muss schön sein. Reichhaltig. Wenn einer auf der Uni herumsitzt und Zeitgenössisches auf Papier kritzelt, dann muss er auch für Schrammelquartett schreiben können. Meine Studentinnen und Studenten an der Universität für Musik können das dann auch uraufführen! Daher erwarte ich mir, dass etwas Neues passiert. Etwas Interessantes. Vielleicht gibt es totale Reduktionen, ist ja auch möglich, aber sie müssen genial sein! Sie müssen wienerische Konturen haben. Wohin die jungen Leute das führen, da­rauf bin ich wirklich gespannt.

Welcher Schlüsselmoment hat Sie zur Wienermusik gebracht? Neuwirth: Ich habe zuerst Jazz gespielt und auch eine Bluesgruppe gegründet. Mit meinem Mickey-Mouse-Englisch habe ich die Texte von den Platten abgehört und gesungen. Eines Abends, das Jazzland war gerammelt voll, haben mich Amerikaner am Tisch gefragt, warum ich so einen seltsamen Südstaatendialekt drauf habe. Da wurde mir klar, dass das nicht meine Sprache ist. Ich bin nicht „born in Chicago“, ich bin „born in Floridsdorf “ und bin in eine Identitätskrise geschlittert. Meinem Vater ist das aufgefallen und er hat gesagt: Na, dann mach halt gleich ein Schrammelquartett auf. Und dann habe ich mir gedacht, dass das eigentlich unser Blues ist, eine Musik, die von unten kommt. Wie haben Sie die Schrammelmusik erlernt? Neuwirth: Ich habe mich in den Stadtarchiven, nach handgeschriebenen Noten suchend, herumgetrieben, bin dann auf diese Perlen, diese alten Tänze gestoßen, die faszinieren mich bis heute. Dann gab es den Schellacksammler Johnny Parth. Ein merkwürdiger Typ, der eigentlich Porträtzeichner

»

Künstlersein ist an sich schon ein Risikoberuf. Ich hab nie gejammert und mir ist es oft schlecht ergangen. Dann bin ich halt arbeiten gegangen ROLAND NEUWIRTH

Roland Neuwirth mit dem radio. string.quartet: Igmar Jenner, Cynthia Liao, Bernie Mallinger und Sophie Abraham (v.l.)

Zu dieser Zeit stand traditionelle Musik häufig unter braunem Verdacht. Neuwirth: Die Leute haben mir alle einen Vogel gezeigt, wenn ich mit der Maly Nagl dahergekommen bin, die haben über mich gelacht. Aber ich war halt der Zeit ein bissl voraus. Kann ja auch passieren, dass einem das passiert. Ich habe immer daran geglaubt, dass man diese Musik ins Heute führen muss, und ich bin sehr glücklich, dass mir das gelungen ist. Nach 19 Monaten Abwesenheit von der Bühne sind Sie 2018 wieder zurückgekehrt. Warum? Neuwirth: Ich habe geglaubt, das reicht jetzt. Dann kam die Krankheit dazu, die auch ein Beweggrund war, um aufzuhören. Aber ich bin halt kein Bankbeamter. Ich kann nicht einfach aufhören und dann Rasen mähen. Das geht nicht. Ich bin depressiv geworden, ein wesentlicher Teil von mir war weg. Mit den Extremschrammeln ist es zwar vorbei, 42 Jahre hat es sie gegeben. Vielleicht lasse ich sie zu meinem 70er im Konzerthaus wiederaufleben, aber das wird wohl eine Einmaligkeit sein. Ich weiß ja nicht was morgen ist, wer weiß das schon. Warum spielen Sie jetzt mit dem radio. string.quartet? Neuwirth: Ein Veranstalter hat zu mir gesagt: „Du gehörst wieder auf die Bühne“, und ich habe geantwortet: „Ja, wenn, dann mit denen.“ Die zwei Geiger kenne ich gut. Sie haben bei mir, bei den Extremschrammeln, gespielt und für sich ein Jazzstreichquartett gegründet. Ich habe ein paar Platten angehört und war komplett überzeugt. Sie haben sich ein paar meiner Lieder ausgesucht und für Streichquartett arrangiert, ein paar neue habe ich jetzt auch geschrieben fürs Quartett. Sieben Lieder werden nun auf einer CD veröffentlicht. Sie ist Teil einer Quadrofonie: Feuer, Wasser, Luft und Erde. „Erd‘“ ist die erste CD, die es schon gibt. Ich hätte es ganz anders gemacht, aber ich bin halt ich und nicht das Radio.String. Quartet. Was hätten Sie anders gemacht? Neuwirth: Ich hätte ein paar lustige Lieder dazugetan. Weil es ein wesentlicher Teil von mir ist. Ich lache schon sehr gern. Doch die passen nicht in das Konzept. Aber bitte. Ich bin nicht der Bandleader, das war ich einmal. Wie war es, nach 19 Monaten wieder auf der Bühne zu stehen? Neuwirth: Anders. Mir fehlt das Instrument, meine Lyra! Ich bin da ja nur Sänger. Vielleicht bleibt es auch nur ein Projekt und wird nichts Dauerhaftes. Wobei mir das Wort irrsinnig am Wecker geht. Wenn ich das schon höre. Was ist ein Projekt? Da kommt das industrielle Vokabular plötzlich in die Kunst. Welches Wort würden Sie bevorzugen? Neuwirth: Wir spielen einfach miteinander. Das ist das Einzige, was ich dazu sagen kann.  F

FOTO: LEONHARD HILZENSAUER

ders wichtig ist auch das Dudeln, das Wiener Jodeln, da gab es ja richtige Stars, von der Antonie Mansfeld bis zur Maly Nagl. Das waren gefeierte Göttinnen, die haben unheimlich virtuos gesungen. Es hat auch viele Kunstpfeifer gegeben, auch die Fiaker selber waren zum Teil Künstler.

T H E A T E R   F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0    

7

Tanz die Melanzani! Performer Michikazu Matsune stellt Online-Hausaufgaben und zeigt ein Projekt bei den Festwochen DISTANCE LEARNING: MARTIN PESL

M

an nehme eine Frucht, zum Beispiel eine Melanzani. Man lege sie auf den Boden und versetze ihr einen Stoß. Beim Rollen filme man sie, als wäre sie die Hauptdarstellerin. Wenn man will, darf man sie anschließend noch essen. Weiter: Man ziehe sich etwas Schönes an und stelle sich unter die Dusche. Dort tanze man wie im Regen, auf Wunsch auch singend. Bitte was? Es handelt sich hier um sogenannte Performance-Hausaufgaben, von denen Michikazu Matsune 20 auf einer Webseite versammelt hat. „Roll a Fruit“ von Anna Paul und „Shower Dancing“ von Deufert & Plischke sind Übungen, die der aus Japan stammende österreichische Künstler nach eigenen Angaben selbst regelmäßig vollführt. Versammelt sind sie alle, mit lakonisch knappen Anleitungen versehen, auf www.performancehomework.work. „Kurz vor dem Lockdown herrschte eine Art Massenpanik, es kam zur Klopapierknappheit“, erinnert sich Matsune. „Da fielen mir die Feldstecher aus Klopapierrollen ein, die mein Bruder und ich als Kinder gebastelt haben.“ Gleich am ersten Tag des allgemeinen Hausarrests entwickelte Matsune daraus die Idee zu „Performance Homework“ und setzte in Kooperation mit dem Kunsthaus Graz die erwähnte Webseite auf. „Ich dachte mir, wenn ich schon nicht wie sonst vor Publikum auftreten kann, so könnte ich ihm doch Hausaufgaben geben, damit es sich seine eigenen Performances machen kann.“

Hier prägt er mittlerweile die Performanceszene mit oft sehr persönlichen Produktionen. Er reflektiert in ihnen die eigene Biografie, die eigene Arbeit, ohne dabei im Selbstreferenziellen steckenzubleiben. In „Dance, If You Want to Enter My Country“ etwa geht es um die wahre Geschichte eines Tänzers, der am Flughafen die beruflichen Gründe für seine Einreise beweisen musste – und der Passkontrolle etwas vortanzte. Auch in Österreich ist Matsune als Japaner heute gegen Rassismus nicht gefeit. Mehr als einmal wurde er auf der Straße „Corona“ gerufen. Allerdings nimmt er solche Sprüche, wie er sagt, nicht ernst: „Interessanterweise zeigen Studien, dass der Virenstamm, der sich gerade in Japan ausbreitet, aus Europa und nicht aus China kommt. Dies ist eine weltweite Krise. Wir müssen aufhören, andere zu beschuldigen, und stattdessen zusammenarbeiten.“

Michikazu Matsune macht brav seine Hausaufgaben, das Augenzwinkern des Künstlers hinter den Klopapierrollen kann man nur erahnen

FOTO: MICHIK AZU MATSUNE

Anders als herkömmliches Schauspiel-

theater spielt sich das Genre der Performance oft auf einer Metaebene ab. Allein, dass etwas stattfindet und wir uns das bewusst machen, schafft schon einen performativen Charakter. „In unserer Gesellschaft ist alles performativ, bewusst oder unterbewusst“, sagt Matsune. „Wir müssen daher unsere performativen Fähigkeiten ständig üben und weiterentwickeln.“ Vor allem ist das Projekt von schelmischer Ironie geprägt. Matsunes eigener Beitrag nennt sich „Core Field Glasses“. Darin geht es darum, die eigene Wohnung – und in weiterer Folge die Welt – durch Klopapierrollen hindurch mit neuen Augen zu sehen. Darüber hinaus bat der Künstler Kolleginnen und Kollegen aus dem Kunstund Performancebereich, eigene Arbeiten zum Nachmachen bereitzustellen. Manche der Aufgaben sind historische Fundstücke, eines stammt etwa von einem der wichtigsten Künstler der klassischen Moderne, Henri Matisse. Noch als er alt und krank war, zeichnete Matisse vom Bett aus Arbeiten an die Wand. Das Publikum soll es ihm nun gleichtun. In Kobe geboren, zog Matsune Ende der 90er-Jahre nach Wien.

Weil es ohne Wiener Festwochen wirklich nicht so schön ist :: „Ohne Wiener Festwochen

wär’s so schön!“, lautete einst der Werbespruch des Festivals. Nun ist es Gewissheit: Das stimmt nicht. Es ist ohne Festwochen sogar ziemlich traurig. Doch Intendant Christophe Slagmuylder legt Wert darauf, dass seine Ausgabe 2020 nicht abgesagt, sondern nur verschoben ist. Im ursprünglichen Festivalzeitraum werden jeden Tag kleine Gesten etwa im Standard oder im Internet veröffentlicht, die auf die geplanten Arbeiten verweisen. Am 23. Mai zum Beispiel zeigt Markus Schinwald eine Video-Ouverture zu seinem „Danse Macabre“, die er im öffentlichen Raum von Wien

aufnimmt. Künstler und Tigerfan Ho Tzu Nyen aus Singapur präsentiert im Juni eine In­ stallation am Karlsplatz. Von 4. bis 7. Juni hält Jussara Belchior online Tanzworkshops. Statt des Projekts „Die Festwochen in Meidling“ trägt Bettina Baláka („Die Tauben von Brünn“) am 6. Juni ihren eigens geschriebenen Text über den Bezirk vor. Von Tim Etchells , Chef der legendären Truppe Forced Entertainment, gibt es am 14. Juni Live-online-Impro zum Thema Panik und Langeweile. Denn die regieren natürlich – logisch, ohne Festwochen. F Info: www.festwochen.at

Auf die Corona-Krise wird Matsune in seiner Festwochen-„Geste“ nur am Rande Bezug nehmen. Die Wiener Festwochen, die im Mai und Juni hätten stattfinden sollen und aufgrund der Pandemiemaßnahmen verschoben wurden, erinnern an jedes ihrer Projekte zum eigentlich geplanten Premierentermin (siehe Kasten). Michikazu Matsune wäre einer der wenigen österreichischen Künstler gewesen, die eine eigene Performance für die Festwochen entwickeln. Am 7. Juni zeigt er ein dreiteiliges Video, das sich inhaltlich aus seiner geplanten Arbeit „Mitsouko & Mitsuko“ speist. In dem Stück, das live nun 2021 stattfinden soll, verknüpft Matsune die reale Biografie der Diplomatengattin Mitsuko Coudenhove-Kalergi (Großmutter der bekannten Historikerin Barbara) mit der fiktiven Handlung eines erotischen Romans. Für die Videogeste spielt auch noch ein japanischer Stummfilmstar eine Rolle, der in Hollywood stets Bösewichter verkörperte. Außerdem geht Matsune dem Begriff „Amour fou“ auf den Grund: „Geisteskranke Liebe, verrückte Liebe. Was ist das? Das würde ich gerne verstehen! (Lachen.)“, schreibt er im E-Mail-Interview. Auch hier ist also mit einem gewissen Augenzwinkern zu rechnen, ganz wie bei „Performance Homework“. Für dieses Projekt wünscht sich Michikazu Matsune ein rasches Ende, er möchte lieber bald wieder live performen. Kaum fällt die Abstandsregel auf Bühnen, wird er die Webseite zum „Archiv künstlerischer Reflexionen und Dokument unserer gemeinsamen Erfahrung in dieser Zeit“ erklären. Eine der 20 Aufgaben wird Matsune bis dahin nicht ausgeführt haben: die Reproduktion einer Performance von Bas Jan Ader aus dem Jahr 1970. Darin fiel dieser von einem Dach.  F

8 

F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0   K I N O  

Ein erfinderischer Fabrikant meldete 1933 das Autokino zum Patent an, zwei Jahre später eröffnete in Los Angeles das erste Drive-in Kaliforniens

ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT Während sämtliche Kinos seit Wochen geschlossen sind, erleben die „Drive-ins“ ein erstaunliches Revival. Auch das Wiener Autokino wurde bereits wiedereröffnet

L

ange, viel zu lange schon war es ruhig hier. Auf dem verlassenen, inmitten von grünen Feldern gelegenen Parkplatz wucherte das Unkraut aus den Ritzen im Asphalt. Die Bäume wuchsen in die vergilbte Leinwand hinein, der rot-weiß gestreifte Schranken an der Zufahrt zum Autokino Wien blieb geschlossen. Bis vor ein paar Wochen. Aufmerksam verfolgten Markus Cepuder, ein gebürtiger Groß-Enzersdorfer, und sein Co-Betreiber Hannes Schwarz­ ecker, was in Deutschland und Südkorea bereits möglich war. Seit der Schließung sämtlicher Veranstaltungsstätten infolge der Corona-Pandemie

und der verordneten Kontaktsperre öffneten rund um den Globus immer mehr Autokinos und simulierten ein wenig Normalität. Als der frühere Betreiber von Österreichs einzigem Autokino 2015 Insolvenz anmelden musste, empfand Cepuder das als einen Schlag ins Gesicht. Seit damals gab es die Idee, das Gelände in Groß-Enzersdorf im Norden Wiens zu revitalisieren. Nun war es so weit. Ein Traktor rollte an, Freiwillige sorgten für die Säuberung des Parkplatzes, Bäume wurden gestutzt und die Wellblechleinwand, knapp vier Mal so groß wie die des Gartenbaukinos, neu gestrichen.

„Wir sind bereit“, sagten die beiden Jungkinobetreiber schon im April. Die Bezirkshauptmannschaft Gänserndorf sagte etwas anderes und verweigerte die Betriebserlaubnis erst einmal. Man betrete am Parkplatz Kundenfläche, befand die Behörde, und das sei verboten. Per Crowdfunding und mit einem Anwalt bekämpften Cepuder und Schwarzecker diese Entscheidung. Mit dem Start ihres Kinos mussten sie sich bis vergangenen Freitag gedulden. Den absoluten Höhepunkt seiner Popu-

larität erreichte das Autokino in den frühen 1960er-Jahren. Damals sollen allein in den Vereinigten Staaten über

6000 sogenannte Drive-in-Cinemas existiert haben. Auch die Gründung des Wiener Autokinos geht auf diese Ära der zunehmenden Motorisierung und des Wirtschaftsbooms zurück. Und spätestens seitdem ­Isabelle Huppert als leicht verhuschte Klavierspielerin in Michael Hanekes gleichnamigem Film dort einem Pärchen beim Vögeln nachstellte, hat das schon so oft totgesagte Traditionsunternehmen selbst Eingang in die Filmgeschichte gefunden. Dabei ist das Drive-in immer ein sehr amerikanisches Phänomen geblieben, nur dort war es kulturell wie auch kommerziell je von Bedeutung.

FOTO: COCOSSE JOURNAL

KINOGESCHICHTE: MARTIN NGUYEN, MICHAEL OMASTA

K I N O   F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0    

Seine Entwicklung reicht bis ins Jahr 1933 zurück, als Richard M. Hollingshead, ein erfindungsreicher Chemiefabrikant aus New Jersey, in seiner Garagenauffahrt mit einem Amateurfilmprojektor zu experimentieren begann. Das schwierigste Problem war, freie Sicht auf die Leinwand zu gewährleisten. Hollingshead löste es, indem er die Parkplätze fächerförmig anordnete und jede Reihe vorne mit kleinen Rampen versah, sodass sämtliche Wagen leicht ansteigend zur Leinwand hin standen – und meldete das Ganze zum Patent an. Allerdings ließ sich das Geschäft zunächst nur schleppend an. 1939 gab es in den Vereinigten Staaten gezählte 19 Autokinos. Die mangelnde Tonqualität stellte eine weitere Hürde dar. Erst die Entwicklung portabler Lautsprecher, die an „Zapfsäulen“ angeschlossen wurden, brachte eine deutliche Verbesserung. Nur zwei Jahre später waren bereits 65 Autokinos in Betrieb und 50 mehr in Planung, die meisten davon in den Südstaaten und in Kalifornien. Der große Boom jedoch setzte nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein.

Drive-in für die ganze Familie: 1951 läuft hier im Vorprogamm ein Cartoon

FOTOS: DMS, ELM ROAD THEATRE, MARKUS CEPUDER/AUTOKINO.AT

blickten unzählige Filme nostalgisch auf das Drive-in zurück, das in der Realität fast im Verschwinden begriffen war: Man denke nur an ­„Grease“, wie sich John Travolta bei Olivia NewtonJohn einen Korb holt, an John Carpenters „Christine“, wo der eifersüchtige Plymouth im Drive-in für das Date seines Besitzers fast zur Todesfalle wird, oder an Michael J. Fox, der ausgerechnet von einem Autokino aus zum dritten Mal „Zurück in die Zukunft“ reist. Mit den tollen Locations dieser Filme können die oftmals improvisierten Kinos, die seit Wochen auf jedem größeren Parkplatz aus dem Boden schießen, schwerlich mithalten: weder der Flughafen in Vilnius noch die leerstehende Erfurter Messehalle oder die stillgelegte Stahlhütte Phoenix West

»

Wegen des Programms allein ist vermutlich nie jemand ins Autokino gefahren. Die größte „kulturelle Leistung“ des Drive-ins bleibt das Kinobuffet

Was heute der Lieferservice, war damals

das Drive-in; die Kinos waren lediglich ein Teil davon. „Schon bald“, spöttelte 1950 der amerikanische Komiker Bob Hope in einem Sketch, „wird es so viele Drive-ins geben, dass man heiraten, auf Hochzeitsreise gehen und sich scheiden lassen kann, ohne auch nur einmal aus dem Auto aussteigen zu müssen.“ Zu diesem Zeitpunkt belief sich die Zahl der Autokinos bereits auf 2200. Folgt man den Ausführungen des US-Filmhistorikers Thomas Schatz zum Thema, so lagen die Hauptursachen für diesen explosiven Zuwachs in der Suburbanisierung, Autos zu erschwinglichen Preisen, dem Ausbau des Fernstraßennetzes und vor allem dem Babyboom. Das überwiegende Publikum dieser Kinos, die zwischen 250 und 1200 Vehikel fassten, bestand aus jungen Paaren und Familien, die für ein paar Stunden zusammen mit den Kindern außer Haus kamen. Anders als beim Besuch eines Innenstadtkinos fiel hier die Suche nach einem Parkplatz ebenso weg wie die nach einem Babysitter. Die größeren Autokinos, im Grunde die Vorläufer der Disneylands und Freizeitparks, verfügten zudem über Spielplätze, Minigolfanlagen, Swimmingpools; ja, es gab sogar welche mit eigener Liliputbahn. Allein wegen des Programms ist vermutlich nie jemand ins Autokino gefahren. So bleibt die größte „kulturelle Leistung“ des Drive-ins zweifellos das Kiosk. In normalen Lichtspielhäusern galten Kinobuffets nämlich lange Zeit als unschicklich. Erst die Autokinos, die bis zur Hälfte ihres Umsatzes mit dem Verkauf von Popcorn, Limonade und Süßigkeiten machten, brachten die Besitzer regulärer Kinos auf den Geschmack, gleichfalls entsprechende Konzessionen zu vergeben. Freilich machte das Kinosterben der 1970er- und 1980er-Jahre auch vor den Autokinos nicht Halt. Gleichzeitig

9

Das Elm Road in Warren, Ohio: ein Autokino mit drei Leinwänden

in Dortmund. Das geschichtsträchtige Autokino Wien ist da schon die Ausnahme von der Regel. Eine Minute nach Mitternacht begann

Enthusiasten renovierten das Autokino Wien, seit 15. Mai spielt es wieder

Der neue Boom der Autokinos Autokino Wien/Groß-Enzersdorf

Salzburg Airport (ab 28.5.)

Autokino Drosendorf

Wiener Neustadt (29.–31.5.)

https://autokino.at

www.filmclubdrosendorf.at Graz Citypark (bis 30.8) www.dieselkino.at/index. php?cine=31&id=102 Gunskirchen (bis 7.6.) https://roadmovie.at Kitzbühel (ab 22.5.) https://www.facebook.com/ FilmFestKb

www.autokinosalzburg.at

https://www.auto-kino.at Autokino Innsbruck

(Olympiaworld, 29.5.–30.8.) https://www.olympiaworld.at Auto Kunst Kino St. Pölten

(VAZ-Areal, 1.6.-30.8.) www. facebook.com/vazstpoelten Weitere Autokinos sind in Wels, Villach und Röthis geplant

dort am 15. Mai in Groß-Enzersdorf der Einlass. Eine Stunde später flimmerte Damien Chapelles aufrüttelnder Blockbuster „First Man – Aufbruch zum Mond“ als erster Film über die 500-Quadratmeter-Leinwand, der Ton kommt über drei Radiofrequenzen ins eigene Auto. Nur lauter stellen muss man selber. Tickets für das Autokino Wien kann man online bestellen, vor Ort werden sie durch die Fensterscheibe gescannt. Kein Kontakt, keine Viren. Per App lässt sich sogar ein Snackpaket aus Nachos und frischem Popcorn ordern. Nur der Weg zum stillen Örtchen ist ein mühsamer. Klotürsteher achten auf den Mindestabstand. Das gemeinschaftliche Bedürfnis nach Kino, nach Filmen auf der großen Leinwand, fasste ein Kommentar aus der Instagram-Umfrage nach dem Wunschfilm zusammen: „Egal! Wir wollen nur, dass ihr aufsperrt!“ Aber ganz beliebig ist es doch nicht, was gespielt wird. Das Programm werde eine Mischung aus Klassikern und neuen Filmen bieten, sagt Co-Betreiber Markus Cepuder, der als Projektleiter in der IT das nötige Know-how für das Ticketsystem mitbringt. Das alte neue Autokino kommt gut an. Auch für Konzerte und Public Viewing gab es bereits konkrete Anfragen. Selbst der Allmächtige sucht kontaktlos die Nähe zu seinen Schäfchen: Drive-in-Gottesdienste über die Radiofrequenz wurden erbeten. F

10  

F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0   U M F R A G E  

Wie geht es Ihnen?

Das öffentliche Leben den Menschen, deren

Karoline Iber Kinderbüro der Universität Wien

5000 Kinder an der KinderuniWien – so war das auch 2020 geplant. Aber mit jedem Tag im Schlapfenbüro wurde es klarer, dass 2020 anders ist. Die 18. KinderuniWien wird zur Reifeprüfung der besonderen Art. Denn schneller als sich die Katzen an uns Tagesgäste in der Wohnung gewöhnt haben, war der erste Ruf nach einer Absage hörbar. Die Antwort? Aber sicher nicht! Die Bedeutung von Wissenschaft war noch nie so spürbar. Kinder brauchen gerade jetzt einen spielerischen Platz für ihre Neugierde! So folgt der Analyse ein Experiment: kinderuni.online – interaktiv und begleitet von einem Forschungstagebuch zum Angreifen. Eine Erfindung in der Not mit positiven Effekten: eine Kinderuni, die bleibt, den ganzen Sommer dauert und bei der es keine Qual der Wahl gibt. Alle Beiträge sind für alle offen! Aus den letzten Wochen Arbeitserfahrung am Küchentisch bleibt die berührende Erkenntnis, dass ein Virus die Kreativität, den Enthusiasmus und den Zusammenhalt eines grandiosen Teams nicht unterkriegen kann. Ich vermisse die Menschen im Kinderbüro – ausnahmslos alle. Es wird jetzt wirklich langsam Zeit, persönlich danke zu sagen – ganz ohne Laptopkamera dazwischen!

sentiert werden, damit zumindest im Herbst wieder gestartet werden kann. Nach sechs Monaten würde ich schon gerne einmal wieder meine Arbeit ausüben dürfen, selbst wenn es unter Einschränkungen sein muss.

Kathrin Böhm Leiterin Pflasterspektakel

Das Internationale Straßenkunstfestival Pflasterspektakel mussten wir Mitte April absagen, es zählt zu den Großveranstaltungen in Linz. Die Zeit der Ungewissheit war zum Glück relativ kurz. Es schmerzt natürlich, wenn die Arbeit und Vorbereitung von mehreren Monaten umsonst ist. Momentan sammle ich viele neue Erfahrungen mit der Rückabwicklung und Umplanung eines so großen Projekts. Ich werde die ausgelassene Festivalstimmung, das Team, die tolle Zeit mit den Künstlerinnen und Künstlern und die Freude des Publikums vermissen. Es sind immer ganz besondere Tage in Linz, wenn die Straßen der Innenstadt zur Bühne werden. Das ist normalerweise Inspiration und Antrieb für unsere Arbeit. Die Sehnsucht nach unbeschwerter Geselligkeit und Kulturerlebnissen ist bei mir schon groß. Ich freue mich sehr auf den nächsten Konzertbesuch mit Freunden.

Bernhard Eder

Hans Wagner

Musiker

Musiker, Neuschnee

Grundsätzlich geht es mir gut. Allerdings bin ich normalerweise sehr umtriebig, auch viel und gerne auf Tour – das und das Unter-Leute-Sein vermisse ich gerade ziemlich. Ansonsten bin ich mit der Situation ganz gut zurechtgekommen, bin wenige Tage vor dem Shutdown umgezogen und hatte erst mal mit dem Wohnungeinrichten zu tun. Parallel habe ich viel Bürokram gemacht und begonnen, an neuen Songs zu arbeiten. Die positive Seite des Ganzen ist die Entschleunigung: Ich gehe täglich lang spazieren und habe dadurch viele Ecken dieser Stadt entdeckt, die mir bis dato fremd waren – die wunderschönen Innenhöfe der Gemeindebauten in Margareten zum Beispiel. Das war’s dann auch schon mit den guten Seiten. Ich hoffe, dass bald Lösungen für Veranstaltugen prä-

Emotional geht es mir gut. Ich nutze die Zeit, um Lieder zu schreiben, zu produzieren und zu reflektieren. Finanziell ist es leider ein Desaster. Durch wegfallende Konzerte und eine abgesagte Sommertheaterproduktion habe ich einen Verlust von 7000 Euro und weiß noch nicht, wie ich über den Sommer komme. An die Situation hab ich mich gewöhnt und zudem viel beim Homeschooling und familiären „Zusammenhocken“ gelernt. Auch mit der eigenen Unruhe und dem Wunsch, Zeit nur für mich zu haben, habe ich umzugehen gelernt. Ich hoffe, dass bald ein Impfstoff gefunden wird und im Herbst wieder Konzerte möglich sind. Aber auch, dass wir nach dieser Erfahrung als Gesellschaft mehr Mut haben, Dinge zu verändern. Beispielsweise den Wachstumszwang in der

Ökonomie zu hinterfragen und die Wirtschaft viel stärker nach ökologischen Gesichtspunkten auszurichten. Ein Grundeinkommen würde im Moment besonders helfen. Als Selbstständiger habe und hatte ich nie Anspruch auf regelmäßige staatliche Unterstützung. Ich habe Geld aus dem Härtefallfonds bekommen, aber das ist nur ein Bruchteil vom Einkommensentfall und deckt die Lebenshaltungskosten nicht.

Eva Sangiorgi Viennale-Direktorin

In dieser außergewöhnlichen Situation kommen und gehen viele verschiedene Gefühle und vermischen sich. Insofern waren die letzten Wochen sehr unterschiedlich. Anfänglich versuchte ich eine Routine mit mir selbst, meiner Arbeit und anderen persönlichen Projekten und Aktivitäten zu etablieren, immer innerhalb meiner eigenen vier Wände. Und es war angenehm und inspirierend, Zeit für verschiedene Dinge und auch für Stille zu finden. Um diese Zeit im Jahr recherchiere ich viel und treffe die Filmauswahl – insofern hat die Situation die Fokussierung auf diese Arbeiten sogar begünstigt. Dann mussten wir innerhalb des Teams eine neue Routine der Kommunikation und des Arbeitens auf Distanz erschaffen. Aber ich spreche natürlich aus einer sehr privilegierten Position heraus. Ich hatte die Zeit, meiner Verantwortung nachzukommen, meine Vision und Zukunftspläne für die Viennale zu entwickeln. Insgesamt hoffe ich, dass wir uns am Ende unserer Prioritäten klarer bewusst sind – und all jener Dinge, die uns wirklich wichtig sind. Was wir am meisten brauchen, ist Freiheit in einer gerechten Welt. Und eins noch: Die Spaziergänge in diesen Wochen waren ein wahrer Segen!

Stella Rollig Direktorin Belvedere

Ein leeres Museum, Ausstellungen ohne Publikum: Da blutet mir das Herz. Das Gleiche gilt, wenn lange geplante Ausstellungen und Projekte verschoben oder gar abgesagt werden müssen. Die größte Herausforderung aber ist die Ungewissheit: Wie

und wann wird sich der internationale Tourismus erholen und in welchem Ausmaß wird unser Eigentümer, der Staat, den Einnahmenentfall kompensieren? In den zwei Monaten der Schließung haben wir das Ausstellungsbudget für ein ganzes Jahr verloren und rechnen auch in Zukunft mit erheblichen Einbußen. Das zwingt uns dazu, das Ausstellungsprogramm für die zweite Jahreshälfte auf zwei Neueröffnungen zu reduzieren. Highlights wie „Salvador Dali – Sigmund Freud“ und andere Projekte werden verschoben. Unser Fokus bei der Programmgestaltung liegt derzeit auf dem lokalen Publikum. Das Belvedere wird in den nächsten Monaten eine neue Besuchsqualität bieten. Nie wieder wird man vor Klimts „Kuss“ so viel Platz für sich haben! Das Untere Belvedere hat bereits seit 15. Mai wieder geöffnet. Für die Ausstellung „Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafé“ bieten wir täglich kostenlose Führungen in kleinen Gruppen an.

Paul Pizzera Kabarettist und Musiker

Im Lockdown war ich sehr kreativ. Ohne Stress zwischen Soundcheck und Hotel tat es gut, eine Wagenladung an Gegenwart zu bekommen. Mittlerweile aber fehlen Bühne und Adrenalinausschüttung. In den ersten beiden Wochen habe ich brav von zu Hause aus über Face­book gespielt, Stimmung gemacht und versucht, den Leuten das Aushalten ein bisschen leichter zu machen. Doch auf Dauer ist das kulturelles Preisdumping und kann nicht die Lösung sein. Als man wieder durfte, habe ich im Tonstudio an der neuen CD gearbeitet, ansonsten viel Homeworkout betrieben, gelesen und gekocht. Mit meiner „Lebensverschönerin“ habe ich mir einen Welpen zugelegt und auf der Habenseite des „Beziehungsbausparer“ viel investiert. Für mich war diese Pause nach zehn Jahren Dauer-Aufnahme-und-AuftrittsModus sehr willkommen. Mir wurde bewusst, dass ich mit viel weniger auskomme, als ich dachte. Für ältere und einsame Menschen war das Ganze sicher nicht so toll. Ich hoffe, dass ich bald wieder angstfrei und ohne die Distanz, die wir uns jetzt antrainiert haben, spielen darf. Ich hoffe auf ein starkes Miteinander und dass denen, die es brauchen, richtig geholfen wird. Für wichtiger als den Mindestabstand halte ich den Mindestanstand, wir müssen darauf achten, dass niemand zu-

F O TO S: K IN D E R B Ü RO D E R U N I V E R SI TÄT W I E N, NA DIN E S C H AC H IN G E R , PR I VAT, JA N F R A N K L , A LE X I PE LE K A N O S, IN G O PE R T R A M E R /B E LV E D E R E W I E N, M O R I T Z S C H E LL

UMFRAGE: NATHALIE GROSSSCHÄDL, MARTIN NGUYEN

U M F R A G E   F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0    

11

kommt langsam wieder in Schwung, das kulturelle hängt noch in der Warteschleife fest. Wie geht es Veranstaltungen ansonsten die Seiten der Falter:Woche füllen? Wir fragen seit dem Shutdown nach

rückbleibt. Und ja, ich freue mich wieder auf meinen Arbeitsstress.

Hennes Weiss

FOTOS: KURT PAT Z AK, MAYAHAK VOORT PRODUC TIONS, ALE X ANDR A FILL A / K ASPERL UND PEZI GMBH, PAMEL A RUSSMANN, MAT THIAS KÖSTLER

Festivalgründer, Club-Betreiber

Über das Lighthouse Festival und die Band HVOB gibt es nichts Spannendes zu berichten, es bleibt schwierig. Aber uns geht es gut und wir freuen uns auf ein Wiedererwachen in noch eingeschränkter Normalität. Nach knapp zwei Jahren Planung und einem „Silent Opening“ eine Woche vor dem Lockdown bleibt unser neues Lokal Praterstrasse vorerst in Warteposition und weiterhin geschlossen. Wir planen ab 1. Juli einen Tagesbetrieb im Gastgarten und hoffen auf weniger Einschränkungen bis dahin. Was den Club betrifft, muss man schauen, wie sich die Pandemie und die psychologische Einstellung der Menschen (Bürger & Politiker) dazu entwickelt. Wir arbeiten aber an kreativen „Listening“-Konzepten, die für, sagen wir, 50 Personen attraktiv sein könnten, um zumindest halbwegs ein Club-Feeling zu schaffen. Als Unterstützung haben wir einen Überbrückungskredit beantragt und hoffen auf Zuschüsse bei den Fixkosten. Toll wäre, wenn uns die Stadt beim Schanigarten unterstützen könnte. Überhaupt brauchen Nachtgastronomen wie wir dringend Hilfe, da es wahrscheinlich noch dauern wird, bis wir so wie früher aufsperren dürfen.

Maya Hakvoort Musicaldarstellerin

Es geht mir gut, weil wir alle gesund sind. Die Arbeit hat sich reduziert auf Buchhaltung, Aufräumen, Projektplanungen, Abwarten und Das-Ersparte-Ausgeben. Natürlich finde ich es sehr schade, dass ich heuer im Juli nicht als Elisabeth vor dem Schloss Schönbrunn stehen kann und meine eigenen Sommerfestspiele in Brunn am Gebirge auf 2021 verschieben muss. Vormittags bin ich jetzt Lehrerin, mittags Köchin, nachmittags Haushälterin. Das Positive an der Sache: Ich habe nun viel Zeit für meine Kinder und meinen Hund. Meinem zehnjährigen Sohn kann ich in Mathematik helfen, weil das eines meiner Lieblingsfächer in der Schule war. Schön ist, dass ich zu Hause beim

Aufräumen alte Fotos gefunden habe, von denen ich gar nicht wusste, dass es sie noch gibt. Ich hoffe sehr, dass, wenn die „alte Normalität“ wieder da ist, ich nicht wieder in alte Muster verfalle und mir zu wenig Zeit für meine Familie, Freunde, Produktionen und Gesundheit nehme.

Kasperl und Pezi Theaterstars in Heimarbeit

Krawuzikapuzi, also das ist uns ja noch nie passiert! Da stehen wir seit bald 70 Jahren gemeinsam auf der Bühne und dann müssen wir auf einmal das Theater zusperren. Gerade haben wir noch eine bummvolle Vormittagsvorstellung und mitten in unserem fulminanten Froschchor kommt die Nachricht, dass ein Theaterbesuch die Gesundheit gefährden kann! Na so was! Wir machen also das Theater dicht und verabschieden uns auf unbestimmte Zeit von unseren Lieben. Die Großmutti und der Onkel Rappelkopf haben sich im Kasperlhaus freiwillig in Quarantäne begeben, Dagobert und Lalobe sind sicher in ihrer Höhle und wir sind kurzerhand bei unserer Pezipalin eingezogen. Das ist ein Spaß, wir stellen nämlich ihre Wohnung so richtig auf den Kopf und drehen Videos aus unserem Alltag abseits der Bühne. Fadisieren tun wir uns nicht dabei. Gleiches mit Gleichem bekämpfen, heißt es doch, und so gehen wir viral gegen die Langeweile vor.

Therese Terror DJ, Veranstalterin RRRIOT Festival

Mein Leben hat sich seit dem Lockdown relativ drastisch verändert. Als DJ habe ich in den vergangenen Jahren fast jedes Wochenende im Club verbracht. Unter der Woche habe ich das ­RRRIOT Festival und den Business Riot betreut und somit auch viele Events, die nun entfallen. Inzwischen habe ich versucht, das Gewicht meiner Standbeine so zu verlagern, dass ich immer noch ein Einkommen habe. Das funktioniert recht gut, weil ich auch ohne Corona nie länger als ein paar Monate in die Zukunft planen kann. Meine DJ-Gigs fehlen mir sehr, Anfragen für Streams lehne ich meistens ab, denn ein Auftritt ohne echtes Publikum bereitet mir

nur halb so viel Freude. Ich schätze es aber, mehr Schlaf und weniger Termine zu haben. Sorgen mache ich mir um den Kultur- und Eventbereich. Dass der Festivalsommer entfällt, ist schlimm, aber ich hoffe zumindest auf ein paar kleine Auftritte. Die Menschen, die in einer finanziellen Notlage stecken, weil es hinten und vorne an Unterstützung fehlt, tun mir sehr leid. Mein soziales Umfeld fehlt mir ebenfalls. Doch ja, unterm Strich: Mir geht es gut!

Thommy Ten und Amélie von Tass Zauberkünstler

Uns geht es gut, unserer Arbeit weniger. Vor ein paar Tagen hatten wir die erste Zoom-Streamingshow vor 300 Leuten für eine Firma in Dubai. Es war okay,

aber Emotionen wie bei einer Lifeshow kommen da nicht auf. Am 29. Februar fand in der Stadthalle unsere letzte Österreich-Show statt. Es war ein Herzschlagfinale, wir haben bis zuletzt gezittert, dass sie über die Bühne gehen kann. Danach spielten wir in Arizona noch zwei Shows, als in Österreich schon der Lockdown verhängt worden war. Wenn sich die Leute dort umarmten, fühlte sich das für uns bereits komisch an. Dann kam auch dort der Shutdown, wir saßen in einem Haus in der Wüste fest und mussten zehn Tage lang auf den Rückflug warten. Normalerweise verkaufen wir 2000 Tickets in der Woche, momentan nichts. Für gewöhnlich sind wir von September bis Juni auf Tour. Immer mit dabei ist unser Hund, ein echter „Flughund“, und mir scheint, selbst er findet das ständige Zuhausesein seltsam. Anfang Juli wird im Autokino in St. Pölten die Filmaufzeichnung unserer Show „Einfach zauberhaft“ gezeigt, dabei werden wir auch einen Live-Gastauftritt absolvieren. Dem fiebern wir jetzt schon entgegen.  F

Die CoronaTagebücher Helena Adler Bettina Balàka Birgit Birnbacher Melitta Breznik Ann Cotten Nava Ebrahimi Valerie Fritsch Monika Helfer Lisz Hirn Lucia Leidenfrost Christian Mähr Robert Pfaller Benjamin Quaderer Julya Rabinowich Angelika Reitzer Kathrin Röggla Thomas Stangl Michael Stavarič Daniel Wisser

Jeden Freitag neu auf:

12  

F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0   E R S T E R S C H U L T A G  

oben: Vor dem Amerlinggymnasium in Mariahilf setzt ein Schüler seine Maske auf, bevor er ins Gebäude geht unten und rechts: Da die Bodenmarkierungen nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnten, zeigt ein Lehrer den Schülerinnen und Schülern mit einem Stab an, wer das Schulhaus schon betreten darf und wie viel Abstand gehalten werden muss rechts unten: Anders in der Attemsgasse in der Donaustadt. Hier sehen die Kinder und Jugendlichen anhand der Markierungen, wie viel Raum sie den anderen lassen sollen FOTOS: K ATHAR INA GOSSOW

F A L T E R : W O C H E   2 1 ∕  2 0    

Der erste Schultag Es ist mitten im Jahr, die Osterferien sind lange vorbei und trotzdem fühlt es sich an wie ein erster Schultag. Nachdem am 4. Mai alle Maturantinnen und Maturanten wieder den Unterricht besucht hatten, öffneten sich am 18. Mai die Tore der Volksschulen, Neuen Mittelschulen und AHS-Unterstufen. Mehr als zwei Monate verbrachten die Kinder und Jugendlichen zu Hause, mit ­ihren Mitschülerinnen und Mitschülern fast ausschließlich in der digitalen Welt verbunden. „Homeschooling“ wurde zum geflügelten Wort und für die Eltern in Kombination mit „Homeoffice“ zum Stresstest. Die „neue Schulnormalität“ hält Masken und Abstandregeln bereit. Der Ausnahmezustand hat sich nur verändert. STEFANIE PANZENBÖCK

13

14  

F A L T E R : W O C H E   2 1 / 2 0  

PROGRAMM Aufgrund der aktuellen CoVid19-Regelungen gibt es ein vermindertes Angebot an Live-Events! Hier finden Sie einen Auszug aus den derzeitigen Offline- und Online-Terminen. Mehr unter www.falter.at/events. Desweiteren finden Sie unter www.falter.at/kino das umfangreiche Streaming- und das wachsende Autokino-Angebot.

FR 22.5.

Workshop / Seminar Körpertraining mit Jasmin Avissar (Das Junge Volkstheater mit einem 40 minütigen Training zwischen Tanz und Workout) àfalter.at/e/882012, 10.00 Workshop: Begreifen, erriechen, erschmecken / Gassed àfalter.at/e/882971, 10.00  Visual 2020 - Livestream



Hinterholz 8

Fr 22. Mai 20:15

à diesen Link verwenden

✷ empfohlen  Premiere 

letzte Vorstellung

 Eintritt frei

☺ auch für Kinder geeignet

 siehe auch

www.falter.at Alle Termine

F E S T I VA L S

A DR E SS E N

18 20

Theater Boys Awakening (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 13 J., verfügbar von 20. bis 27.5.) àfalter.at/e/882483, 0.00–24.00 ☺ Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen (Videoclips, kurze Texte, Gespräche u.a.) àfalter.at/e/882750, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Schnitzlers Reigen: Der Dichter und die Schauspielerin (Theaterproduktion Steinbauer & Dobrowsky in Grazer Ambiente) àfalter.at/e/882771, 20.00

Hans Theessink & Roland Guggenbichler (Live-Stream aus dem Radiokulturhaus) àfalter.at/e/882832, 20.00 Tiny Triebwerk Session Fleks. Triebwerk Wr. Neustadt àfalter.at/e/882370, 20.00 Marcus Smaller (Wohnzimmerkonzert beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882894, 20.05 Club Weltenklang: Maeve MacKinnon (GB) àfalter.at/e/882570, 21.00

Musik-X Rory Six Wohnzimmer Konzerte (Musical-Songs, live, Mo bis Fr) àfalter.at/e/882130, 15.30

#MyHomeIsMyBurgtheater (jeden Tag um 11.00 liest ein Ensemblemitglied aus einer rettenden Geschichte) àfalter.at/e/881585, 11.00 Live-Lesen: Beate Maxian Literaturhaus Salzburg àfalter.at/e/882718, 20.00

Vortrag / Diskussion Das EU-Jugendkino: #Greendeal-Talks (für alle Schulklassen österreichweit, Anmeldung erforderlich!) àfalter.at/e/882691, 10.00–11.30 SOL-Symposium: Klima: Politik und Lebensstil –

GRUNDKURS KOCHEN ZWEI HEFTE MIT JE 50 REZEPTEN



Performance Festwochen Geste: Faustin Linyekula (Stückausschnitt von Faustin Linyekulas „Histoire(s) du Théâtre II“) àfalter.at/e/882949, 10.00  Wiener Festwochen 2020 - reframed



Musiktheater Idomeneo, Rè di Creta (Aufzeichnung der Staatsoper vom 22.2.2019, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882624, 19.00

Musik-U Hannes Kasehs (Im Lousiana Blues Pub) àfalter.at/e/267806, 19.00 (Reservierung empfohlen!) Alive@home (Künstlerinnen und Künstler zum Kennenlernen, täglich ab 17.00 u.a. mit Schwanara, Deladap, Querfunk u.a.) àfalter.at/e/881825, 17.00 Franz Fuexe / The Fictionplay (Aus dem Archiv des Freiraum St. Pölten) àfalter.at/e/882575, 20.00

Ars Electronica Home Delivery: Maki Namekawa, Dennis Russell Davis (Live-Konzert aus dem „Klavierzimmer“ des AEC) àfalter.at/e/882692, 19.00

Literatur Die Corona-Tagebücher (Projekt des Literaturhauses Graz, jeden Freitag neu) àfalter.at/e/881391, 8.00 Das Décamérone (ein pan-europäisches Hörspiel in 100 Teilen nach Boccaccios Decamerone, jeden Tag um 9.00 morgens) àfalter.at/e/881742, 9.00

gemeinsam klimagerecht leben (Online-Symposium, 22. und 24.5., Anmeldung: [email protected]) àfalter.at/e/881827, 16.00–19.00 Nicaragua. Auf den Spuren des Schwarzen Goldes (Webinar der VHS Urania) àfalter.at/e/882922, 18.00 Frei Leben! Warum sind wir so (geworden) wie wir sind? im Seepark Treffpunkt ist vor der Hotelrezeption; Anmeldung unter https://restartlife.at/kontakt.html àfalter.at/e/882956, 17.00

Kinder Playathome Theaterpädagogin Teresa Hassan mit einem Begleitprogramm zum Streaming aus dem Kindertheaterprogramm des Landestheater Niederösterreich àfalter.at/e/882294, 0.00–24.00 Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) Mond-Rallye für Familien (Rätselrallye durchs Naturhistorische Museum) àfalter.at/e/882946, 10.00–17.00 Farbenwelten Montag bis Samstag, täglich um 10 Uhr, gibt es Bastel- & Mal-Ideen der Galerie Freihausgasse Villach) àfalter.at/e/881683, 10.00

Vernissage Die Bereicherung. Leslie L. Lane und Freunde (ständige Ausstellung: Otto KraigherMlczoch: Gedächtnisausstellung) – im Kraigher Haus Kulturverein, Feistritz àfalter.at/e/882752,  15.00

Führung Vienna Cult Tour Stadtrundgang mit Florian Brandt (Anmeldung erforderlich: [email protected]) àfalter.at/e/840195, 17.00 „Nieder mit dem Mieder“ – Extravaganzen und Eitelkeiten unter Kaiser Franz Joseph (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/317619, 14.00 Highlightführung (Die wertvollsten Exponate und schönsten Räumlichkeiten auf Burg Forchtenstein; Anmeldung: 02626 /81212 und [email protected]) àfalter.at/e/882256, 10.00–17.00 High in Wien (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/840599, 15.30 Fress-, Sauf- und Luderhäuser (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/81270, 17.00 Jüdisches Wien in der Leopoldstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/81269, 13.30 Wiener Geschichten – Die Führung für echte Wiener Aus sieben Themen können Führungen durch Wien gewählt werden (Anmeldung, max. 9 TeilnehmerInnen) àfalter.at/e/882877, 11.00, 15.00, 19.00

Mörder, Hexen, Henker – Justitia Viennensis (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/84068, 16.30 Frühlingserwachen im kunstGarten - Rundgang àfalter.at/e/882978, 16.00 Jüdisches Leben in Baden Geführter Spaziergang durch das jüdische Baden von einst und heute àfalter.at/e/774723, 15.00 Instagram Führung durch das Belvedere täglich um 15 Uhr. àfalter.at/e/881022, 15.00 Der Dritte Mann – Auf den Spuren eines Filmklassikers (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/81265, 16.00 Neubau, 7. Bezirk – Vom biedermeierlichen Rotlichtviertel zum hippen Großstadtflair (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/708948, 14.30 Wien auf den ersten Blick: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich: www.wienguide.at, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83136, 14.00

Sport

Hof 8:MQ Boule Bahnen (im Museumsquartier) àfalter.at/e/882423, 14.00–22.00

Mode & Design

Some Salome (Pop Up) im AFA Showroom (Lala Berlin, Akkesoir, Malaika, Raiss, Rade Petrasevic) àfalter.at/e/882931, 11.00–19.00

Dies & Das

Affenberg in Villach (Zoo, Tel. Res. 0664/4118540) àfalter.at/e/882800, 9.00–18.00 Wildpark Mautern àfalter.at/e/882813, 9.00–18.00 Adlerarena auf Burg Landskron àfalter.at/e/882799, 10.30–16.00 Mirli Klangwiese Picknick, DJ Sounds uvm – nur bei Schönwetter im Mirli Tullnerbach àfalter.at/e/882870, 15.00 Reptilienzoo & Sauriergarten in Klagenfurt (FreilandAnlagen wieder geöffnet) àfalter.at/e/882797, 9.00–18.00 #kleinepause Mozart Jeden Tag wird um 11.00 auf der Website des Mozarteum Salzburg etwas neues gebracht, sei es Informationen, Spiele für Kinder oder Musik àfalter.at/e/881485, 11.00 ArgeKultur Online Jeden Tag um 17 Uhr wird ein Video mit Highlights von vergangenen Veranstaltungen àfalter.at/e/881665, 17.00 Klangkunst zwischen vier Ländern (Friedensarbeit) (Radio Yerevan; Mia Zabelka (A), Tibor Szemzö (H), Roberto Paci Dalò, Zahra Mani

(CRO) àfalter.at/e/882950, 18.10–19.00 Lipizzanergestüt àfalter.at/e/882961, 11.30–16.00 Greifvogelschau auf der Riegersburg àfalter.at/e/882802, 11.00, 15.00 Tierpark:Tierpark Rosegg in Kärnten àfalter.at/e/882796, 9.00–18.00 Essbarer Tiergarten Mit vielen Tieren, Abenteuerspielplatz, Bauerngolf und viel Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten, Schokoladenmanukfatur Zotter in der Steiermark) àfalter.at/e/882498, 9.00–18.00 Safari-Tierpark Pamhagen (Bitte vergessen Sie nicht Ihren Nasen Mundschutz und halten Sie Abstand zu den anderen Gästen. Vorort ist nur Barzahlung möglich!) àfalter.at/e/793587, 9.00–18.00 Vogelpark Turnersee in Kärnten (Streichelzoo, Reptilien) àfalter.at/e/882798, 9.00–18.00

Markt / Basar Vorplatz:Lerchenfelder Bauernmarkt àfalter.at/e/853387, 9.00–18.00 Bauernmarkt Stadlau (Stadlauer Park) àfalter.at/e/357946, 8.00–12.30

SA

23.5. Theater Boys Awakening (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 13 J., verfügbar von 20. bis 27.5.) àfalter.at/e/882483, 0.00–24.00 ☺ Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen (Videoclips, kurze Texte, Gespräche u.a.) àfalter.at/e/882750, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Hell und Dunkel (Online-Theater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882972, 11.00  Visual 2020 Livestream I Carry The Flag (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882973, 18.00  Visual 2020 - Livestream Schnitzlers Reigen: Die Schauspielerin und der Graf (Theaterproduktion Steinbauer & Dobrowsky in Grazer Ambiente) àfalter.at/e/882772, 20.00 Verweigert den Krieg! (OnlineTheater im Rahmen von Visual)







P R O G R A M M   F A L T E R : W O C H E   2 1 / 2 0  

SA 23. MAI 18:00

àfalter.at/e/882975, 20.00

 Visual 2020 - Livestream Abgesagt? Angesagt! Das Rabenhof-TV Studio Moderation: Manuel Rubey àfalter.at/e/881355, 20.30

Tanz

Festwochen Geste: Markus Schinwald (Teaser zu einem Totentanz àfalter.at/e/882952, 10.00  Wiener Festwochen 2020 - reframed



Performance

Hommage an Rainer – Überschreibungen Alfred Goubran liest Gedichte, Rosa Roedelius setzt diese performativ um. Die Veranstaltung fand am 31.01.2020 im Arnulf Rainer Museum in Baden statt. Jede Woche gibt es eine neue Sequenz via Youtube àfalter.at/e/882230, 18.00

Kabarett

Niavarani & Scheuba (Wohnzimmerkabarett beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882897, 20.15

Musiktheater

Arabella (Aufzeichnung der Staatsoper vom 18.12. 2014, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882626, 19.00

Musik-U

Darko (Americana, Blues, Gospel) – im Lousiana Blues Pub àfalter.at/e/882560, 19.00 (Reservierung empfohlen!) Alive@home (Künstlerinnen und Künstler zum Kennenlernen, täglich ab 17.00 u.a. mit Schwanara, Deladap, Querfunk u.a.) àfalter.at/e/881825, 17.00 Margot Selina Wendt (Wohnzimmerkonzert beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882896, 19.00 Espresso / Peter Pan (Aus dem Archiv des Freiraum St. Pölten) àfalter.at/e/882579, 20.00 Golnar & Mahan (Livestream aus dem Porgy & Bess) àfalter.at/e/882401, 20.30 Club Weltenklang: Alhouesseini Anivolla (NI) àfalter.at/e/882886, 21.0 Nana (Wohnzimmerkonzert beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882898, 21.30

Literatur

Der großartige Zeman Stadlober Leseklub (neue Episoden immer am Samstag ca. 20.15) àfalter.at/e/882052, 0.00–24.00 Das Décamérone (ein pan-europäisches Hörspiel in 100 Teilen nach Boccaccios Decamerone, jeden Tag um 9.00 morgens) àfalter.at/e/881742, 9.00 #MyHomeIsMyBurgtheater (jeden Tag um 11.00 liest ein Ensemblemitglied aus einer rettenden Geschichte) àfalter.at/e/881585, 11.00 Wiener Stimmung #8: There goes my systemrelevanz (again) ((and again)) (((and

again))) (von Thomas Köck mit Stefanie Dvorak) (Autorinnen und Autoren aus Österreich schreiben für das Burgtheater-Ensemble in Isolation) àfalter.at/e/882757, 18.00 Live-Lesen: Walter Grond Literaturhaus Salzburg àfalter.at/e/882719, 20.00

Vortrag / Diskussion SOL-Symposium: Klima: Politik und Lebensstil – gemeinsam klimagerecht leben (Online-Symposium, 22. und 24.5., Anmeldung: [email protected]) àfalter.at/e/881827, 16.00– 19.00 Frei Leben! Warum sind wir so (geworden) wie wir sind? im Seepark Treffpunkt ist vor der Hotelrezeption; Anmeldung unter https://restartlife.at/kontakt. html àfalter.at/e/882956, 17.00

Workshop / Seminar Workshop: Begreifen, erriechen, erschmecken / Gassed àfalter.at/e/882971, 10.00  Visual 2020 Livestream Körpertraining mit Jasmin Avissar (Das Junge Volkstheater mit einem 40 minütigen Training zwischen Tanz und Workout) àfalter.at/e/882012, 15.00



Kinder Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) Mond-Rallye für Familien (Rätselrallye durchs Naturhistorische Museum) àfalter.at/e/882946, 10.00–17.00 Rabenhof Classics for Kids (alle Aufzeichnungen aus dem Rabenhof zum Nachsehen) àfalter.at/e/882678, 0.00–24.00 Die Tanten (aus dem Next Liberty Graz, ab 10 J., verfügbar bis 2.6.) àfalter.at/e/790848, 0.00–24.00 Farbenwelten Montag bis Samstag, täglich um 10 Uhr, gibt es Bastel- & Mal-Ideen der Galerie Freihausgasse Villach) àfalter.at/e/881683, 10.00 Patchwork (Aufzeichnung der Staatsoper vom 29.1. 2017, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882625, 11.00

Vernissage Spuren. Am Scheideweg (Arbeiten von Elisabeth Gschiel, Stefanie Hödlmoser und Agnes Katschner) àfalter.at/e/882234,  19.00

Führung Vienna Cult Tour Stadtrundgang mit Florian Brandt (Anmeldung erforderlich: [email protected]) àfalter.at/e/840195, 10.30, 15.00

Sport Hof 8:MQ Boule Bahnen (im Museumsquartier) àfalter.at/e/882423, 14.00–22.00

Mode & Design Some Salome (Pop Up) im AFA Showroom (Lala Berlin, Akkesoir, Malaika, Raiss, Rade Petrasevic) àfalter.at/e/882931, 11.00–19.00

Dies & Das

Affenberg in Villach (Zoo, Tel. Res. 0664/4118540) àfalter.at/e/882800, 9.00–18.00 Wildpark Mautern àfalter.at/e/882813, 9.00–18.00 Klangraum am Himmel: Ludwig van Beethoven Anlässlich des Jubiläumsjahres können die BesucherInnen alle 722 Werke Beethovens vom Frühling bis Dezember im Biosphärenpark genießen (Genauer Spielplan siehe online) àfalter.at/e/882990, 14.00, 17.00 Adlerarena auf Burg Landskron àfalter.at/e/882799, 10.30–16.00 Mirli Klangwiese Picknick, DJ Sounds uvm – nur bei Schönwetter im Mirli Tullnerbach àfalter.at/e/882870, 15.00 Reptilienzoo & Sauriergarten in Klagenfurt (FreilandAnlagen wieder geöffnet) àfalter.at/e/882797, 9.00–18.00 Ludwig am Himmel (Konzertsaal in freier Natur, mit 46 ringförmig angeordneten Lautsprechern, Musik vom Band: 11.00: W. Mitterer: Nine in One / 14.00, 17.00: Werke von Ludwig van Beethoven) àfalter.at/e/881880, 11.00, 14.00, 17.00 #kleinepause Mozart Jeden Tag wird um 11.00 auf der Website des Mozarteum Salzburg etwas neues gebracht, sei es Informationen, Spiele für Kinder oder Musik àfalter.at/e/881485, 11.00 ArgeKultur Online Jeden Tag um 17 Uhr wird ein Video mit Highlights von vergangenen Veranstaltungen àfalter.at/e/881665, 17.00 Lipizzanergestüt àfalter.at/e/882961, 11.30–16.00

SO 24. MAI 20:15 WIR SPIELEN FÜR ÖSTERREICH MOZART@HOME

SONNTAG

ERLEBNIS BÜHNE LIVE

Ullrich, Boogaloo Steve, Maeximilian Bauer àfalter.at/e/883002, 14.00

Tanz

SO



24.5. Theater

Boys Awakening (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 13 J., verfügbar von 20. bis 27.5.) àfalter.at/e/882483, 0.00–24.00 ☺ Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen (Videoclips,

WIENER AKTIONISMUS

BÜRGERANWALT

Josefine Mutzenbacher – Auf den Wegen der Lust im Alten Wien (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83127, 14.00 Wiener Schmankerln – Gerichte mit Geschichte (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/708950, 10.30 Verschlungene Pfade in der Altstadt – ein Spaziergang durch die Wiener Seele (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83128, 16.30 Highlightführung (Die wertvollsten Exponate und schönsten Räumlichkeiten auf Burg Forchtenstein; Anmeldung: 02626 /81212 und [email protected]) àfalter.at/e/882256, 10.00–17.00 Wiener Geschichten – Die Führung für echte Wiener Aus sieben Themen können Führungen durch Wien gewählt werden (Anmeldung, max. 9 TeilnehmerInnen) àfalter.at/e/882877, 15.00 Frühlingserwachen im kunstGarten - Rundgang àfalter.at/e/882978, 16.00 Altstadt zwischen alten Stadtmauern und dem Judenplatz (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83133, 10.15 Dunkle Geschichten aus dem Alten Wien (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/424930, 11.00 Show Off. Austrian Fashion Design àfalter.at/e/874177, 15.00 Instagram Führung durch das Belvedere täglich um 15 Uhr. àfalter.at/e/881022, 15.00 Stadtspaziergang: Ich kannte ihn am besten! Mit Beethovens Sekretär unterwegs in Baden àfalter.at/e/882816, 15.00 Grabennymphen, Hübschlerinnen und Kurtisanen (Anmeld. unbedingt erforderlich, max. 9 Pers.; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83131, 16.15 Entdecken Sie das Alte Wien! (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83114, 14.30 Wien, eine Stadt erzählt – Klischee und Wirklichkeit (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/728717, 10.00 Wien auf den ersten Blick: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich: www.wienguide.at, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83136, 14.00 II. Tor:Der Wiener Zentralfriedhof – Stadt der Toten (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/756227, 11.00

15

Auktion

Freitag 29.Mai Wiener Aktionismus Moderne Kunst, Multiples Afrikana, Japan, Varia

Alle Objekte: www.scholz-auktionen.de

Tel.: +49 221 912 33 22

Greifvogelschau auf der Riegersburg àfalter.at/e/882802, 11.00, 15.00 Tierpark:Tierpark Rosegg in Kärnten àfalter.at/e/882796, 9.00–18.00 Essbarer Tiergarten - Mit vielen Tieren, Abenteuerspielplatz, Bauerngolf und viel Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten, Schokoladenmanukfatur Zotter in der Steiermark) àfalter.at/e/882498, 9.00–18.00 Open „House of Transition“ Kunst im öffentlichen Raum am Stand 129, Viktor-AdlerMarkt àfalter.at/e/882520, 13.00–14.00 Safari-Tierpark Pamhagen (Bitte vergessen Sie nicht Ihren Nasen Mundschutz und halten Sie Abstand zu den anderen Gästen. Vorort ist nur Barzahlung möglich!) àfalter.at/e/793587, 9.00–18.00 Vogelpark Turnersee in Kärnten (Streichelzoo, Reptilien) àfalter.at/e/882798, 9.00–18.00

Party

Das Techno Café Spezial Online (Online Fete Maritime) Anna

kurze Texte, Gespräche u.a.) àfalter.at/e/882750, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Hell und Dunkel (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882972, 11.00  Visual 2020 - Livestream Alte Meister (Aufzeichnung aus dem Volkstheater, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882992, 18.00 Hamlet (aus dem Landestheater Niederösterreich, für 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882850, 18.00 Der Menschenfeind (Aufzeichnung aus dem Volkstheater, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882993, 18.00 Der Tod des Empedokles (Online-Theater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882976, 18.00  Visual 2020 Livestream Schnitzlers Reigen: Der Graf und die Dirne (Theaterproduktion Steinbauer & Dobrowsky in Grazer Ambiente) àfalter.at/e/882773, 20.00 Verweigert den Krieg! (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882975, 20.00  Visual 2020 - Livestream

 





Festwochen Geste: Eszter Salamon (Tanz, Choreografie) àfalter.at/e/882953, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed

Kabarett

Homajon Sefat: Solo (Wohnzimmertheater beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882902, 19.00

Musiktheater

Die Zauberflöte (Aufzeichnung der Staatsoper vom 29.12. 2017, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882627, 19.00

Musik-U

Albin Paulus: Augustin Reloaded – und täglich grüßt das Dudeltier (Jeden Tag eine neue Version des Liedes „O Du lieber Augustin“ bis alles überstanden ist) àfalter.at/e/881385, 0.00–24.00 FM4 Stay At Home Session (Konzerte heimischer Acts aus dem Wohnzimmer ins Wohnzimmer) àfalter.at/e/881647, 0.00–24.00 Kulturquarantäne Plattform für Kunst und Kultur, YoutubePlaylist àfalter.at/e/881538, 0.00–24.00 Wie das Leben so spielt ... wir Musiker (Podcast mit Musikerinnen und Musikern aus Österreich, persönliche Einblicke und viel Musik, u.a. mit Szlivia Hegyi, Johannes Münzer, Karoline Plicz, Duo Krapf/Berki) àfalter.at/e/881824, 0.00–24.00 #zuhausekonzerte – Livestreams aus dem Wohnzimmer (von Celeste bis Sophie Ellis-Baxtor, von Passenger bis Rea Garvey und viele mehr) àfalter.at/e/881828, 0.00–24.00 Alive@home (Künstlerinnen und Künstler zum Kennenlernen, täglich ab 17.00 u.a. mit Schwanara, Deladap, Querfunk u.a.) àfalter.at/e/881825, 17.00 Moments Musicaux: Ramsch & Rosen (Streaming aus dem Großen Saal des Wiener Konzerthauses) àfalter.at/e/882699, 19.00 Club Weltenklang: Ross Martin & Eilidh Shaw (GB) àfalter.at/e/882887, 21.00 Violetta Parisini (Wohnzimmerkonzert beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882903, 21.00

Literatur

Das Décamérone (ein pan-europäisches Hörspiel in 100 Teilen nach Boccaccios Decamerone, jeden Tag um 9.00 morgens) àfalter.at/e/881742, 9.00 #MyHomeIsMyBurgtheater (jeden Tag um 11.00 liest ein Ensemblemitglied aus einer rettenden Geschichte) àfalter.at/e/881585, 11.00 Lesung mit Julya Rabinowich (Wohnzimmerlesung beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882900, 18.00 Live-Lesen: Elisabeth R. Hager Literaturhaus Salzburg àfalter.at/e/882720, 20.00

16  

F A L T E R : W O C H E   2 1 / 2 0    PROGRAMM

Vortrag / Diskussion SOL-Symposium: Klima: Politik und Lebensstil – gemeinsam klimagerecht leben (Online-Symposium, 22. und 24.5., Anmeldung: [email protected]) àfalter.at/e/881827, 16.00– 19.00 Liebe in Zeiten des Kapitalismus. Welche Werte wollen wir? (Vortrag Robert Misik) àfalter.at/e/882593, 19.00

Workshop / Seminar Workshop: Begreifen, erriechen, erschmecken / Gassed àfalter.at/e/882971, 10.00  Visual 2020 - Livestream



Kinder Mond-Rallye für Familien (Rätselrallye durchs Naturhistorische Museum) àfalter.at/e/882946, 10.00–17.00 Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) àfalter.at/e/882484, 0.00–24.00 Rabenhof Classics for Kids (alle Aufzeichnungen aus dem Rabenhof zum Nachsehen) àfalter.at/e/882678, 0.00–24.00 Die Tanten (aus dem Next Liberty Graz, ab 10 J., verfügbar bis 2.6.) àfalter.at/e/790848, 0.00–24.00 Die Zauberflöte für KInder (Wohnzimmertheater beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882899, 9.00 Farbenwelten Montag bis Samstag, täglich um 10 Uhr, gibt es Bastel- & Mal-Ideen der Galerie Freihausgasse Villach) àfalter.at/e/881683, 10.00

Führung Vienna Cult Tour Stadtrundgang mit Florian Brandt (Anmeldung erforderlich: [email protected]) àfalter.at/e/840195, 10.30, 15.00 Highlightführung (Die wertvollsten Exponate und schönsten Räumlichkeiten auf Burg Forchtenstein; Anmeldung: 02626 /81212 und [email protected]) àfalter.at/e/882256, 10.00–17.00 Geheimnisse der Altstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83116, 14.30 Die Döblinger „Kotteesch“ – Ein Spaziergang durch das traumhaft schöne Cottageviertel (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/399896, 11.00 Wiener Geschichten – Die Führung für echte Wiener Aus sieben Themen können Führungen durch Wien gewählt werden (Anmeldung, max. 9 TeilnehmerInnen) àfalter.at/e/882877, 11.00, 15.00, 19.00 150 Jahre Ringstraße (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Fahrschein und Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/556730, 11.00 Instagram Führung durch das Belvedere täglich um 15 Uhr. àfalter.at/e/881022, 15.00 Die Ephrussis. Eine Zeitreise Online Führung mit Danielle Spera àfalter.at/e/881813, 17.00 Helen Keller und Wilhelm Jerusalem – Die Friedenspflichten des einzelnen und der Gesellschaft (OnlineFührung im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882977, 19.30  Visual 2020 - Livestream Gegossen in Bronze, verewigt in Stein: Die



MENSCHEN & MÄCHTE JAHRZEHNTE IN ROT-WEISSROT | DIE 60ER JAHRE

MONTAG 20:00

MO 25. MAI 20:15

auf

Denkmäler Badens erzählen àfalter.at/e/856053, 14.00 Führung: Tracht. Eine Neuerkundung im Volkskunstmuseum Tirol àfalter.at/e/882936, 11.00 Outdoor-Führung zu Wildkräutern (max. 8 Personen, Anmeldung [email protected]) àfalter.at/e/882550, 15.00 Wien auf den ersten Blick: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich: www.wienguide.at, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83136, 14.00 Sommerführung Führung durch den Karl-Marx-Hof, vorerst ausschließlich outdoor (TP: vor dem Bhf. Heiligenstadt, Endstation U4) àfalter.at/e/882707, 13.00 II. Tor:Der Wiener Zentralfriedhof – Stadt der Toten (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/756227, 11.00, 14.00

Sport Hof 8:MQ Boule Bahnen (im Museumsquartier) àfalter.at/e/882423, 14.00–22.00

Dies & Das Affenberg in Villach (Zoo, Tel. Res. 0664/4118540) àfalter.at/e/882800, 9.00–18.00 Wildpark Mautern àfalter.at/e/882813, 9.00–18.00 Klangraum am Himmel: Ludwig van Beethoven Anlässlich des Jubiläumsjahres können die BesucherInnen alle 722 Werke Beethovens vom Frühling bis Dezember im Biosphärenpark genießen (Genauer Spielplan siehe online) àfalter.at/e/882990, 14.00, 17.00 Adlerarena auf Burg Landskron àfalter.at/e/882799, 10.30–18.00 Mirli Klangwiese Picknick, DJ Sounds uvm – nur bei Schönwetter im Mirli Tullnerbach àfalter.at/e/882870, 15.00 Reptilienzoo & Sauriergarten in Klagenfurt (FreilandAnlagen wieder geöffnet) àfalter.at/e/882797, 9.00–18.00 Ludwig am Himmel (Konzertsaal in freier Natur, mit 46 ringförmig angeordneten Lautsprechern, Musik vom Band: Werke von Ludwig v. Beethoven) àfalter.at/e/881879, 14.00, 17.00 #kleinepause Mozart Jeden Tag wird um 11.00 auf der Website des Mozarteum Salzburg etwas neues gebracht, sei es Informationen, Spiele für Kinder oder Musik àfalter.at/e/881485, 11.00 ArgeKultur Online Jeden Tag um 17 Uhr wird ein Video mit Highlights von vergangenen Veranstaltungen àfalter.at/e/881665, 17.00 Lipizzanergestüt àfalter.at/e/882961, 11.30–16.00 Greifvogelschau auf der Riegersburg àfalter.at/e/882802, 11.00, 14.00, 16.00

Tierpark:Tierpark Rosegg in Kärnten àfalter.at/e/882796, 9.00–18.00 Essbarer Tiergarten - Mit vielen Tieren, Abenteuerspielplatz, Bauerngolf und viel Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten, Schokoladenmanukfatur Zotter in der Steiermark) àfalter.at/e/882498, 9.00–18.00 Safari-Tierpark Pamhagen (Bitte vergessen Sie nicht Ihren Nasen Mundschutz und halten Sie Abstand zu den anderen Gästen. Vorort ist nur Barzahlung möglich!) àfalter.at/e/793587, 9.00–18.00 Vogelpark Turnersee in Kärnten (Streichelzoo, Reptilien) àfalter.at/e/882798, 9.00–18.00

Markt / Basar

Flohmarkt im Autokino (in Groß-Enzersdorf) àfalter.at/e/882835, 5.15–14.00 Metamarkt Flohmarkt àfalter.at/e/729045, 7.00–14.00

MO 25.5. Theater

Boys Awakening (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 13 J., verfügbar von 20. bis 27.5.) àfalter.at/e/882483, 0.00–24.00 ☺ Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen (Videoclips, kurze Texte, Gespräche u.a.) àfalter.at/e/882750, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Hell und Dunkel (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882972, 11.00  Visual 2020 - Livestream Wilhelm Jerusalem – Helen Keller: Briefe (Online-Stream im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882980, 17.30  Visual 2020 - Livestream Höllenangst (Aufzeichnung aus dem Volkstheater, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882994, 18.00 Schnitzlers Reigen in voller Länge (Theaterproduktion Steinbauer & Dobrowsky in Grazer Ambiente) àfalter.at/e/882774, 20.00

24 Stunden verfügbar)

àfalter.at/e/882628, 19.00

Musik-E ECHO-Streaming àfalter.at/e/882099, 20.00

Musik-U Alive@home (Künstlerinnen und Künstler zum Kennenlernen, täglich ab 17.00 u.a. mit Schwanara, Deladap, Querfunk u.a.) àfalter.at/e/881825, 17.00 „Konzertabend im Dienste Ihrer Majestät“ (Stream des Radiokulturhauses) àfalter.at/e/882858, 20.00 Kid Arcade (Wohnzimmerkonzert beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882905, 20.15 Club Weltenklang: Sean Keane (IRL) àfalter.at/e/882888, 21.00 Popmusic on the Edge (Wohnzimmerkonzert beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882906, 21.15

Musik-X Rory Six Wohnzimmer Konzerte (Musical-Songs, live, Mo bis Fr) àfalter.at/e/882130, 15.30

Literatur Prometheus (aus dem Landestheater Niederösterreich) – Tilman Rose erzählt eine Sage aus der griechischen Mythenwelt àfalter.at/e/882854, 0.00–24.00 Das Décamérone (ein pan-europäisches Hörspiel in 100 Teilen nach Boccaccios Decamerone, jeden Tag um 9.00 morgens) àfalter.at/e/881742, 9.00 #MyHomeIsMyBurgtheater (jeden Tag um 11.00 liest ein Ensemblemitglied aus einer rettenden Geschichte) àfalter.at/e/881585, 11.00 Live-Lesen: Corinna Antelmann Literaturhaus Salzburg àfalter.at/e/882721, 20.00



Vortrag / Diskussion



Webinar der VHS: Vererben und Testament (Online-Vortrag mit Daniel Richter) àfalter.at/e/882683, 16.30–18.00



Workshop / Seminar

Show

Anna de Lirium: The Subsitute (Wohnzimmershow beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882904, 19.00

Musiktheater

Don Giovanni (Aufzeichnung der Staatsoper vom 29.1.2017,

Körpertraining mit Jasmin Avissar (Das Junge Volkstheater mit einem 40 minütigen Training zwischen Tanz und Workout) àfalter.at/e/882012, 10.00

Kinder Mond-Rallye für Familien (Rätselrallye durchs Naturhistorische Museum) àfalter.at/e/882946, 10.00–17.00 Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) àfalter.at/e/882484, 0.00–24.00 Rabenhof Classics for Kids (alle Aufzeichnungen aus dem

Rabenhof zum Nachsehen) àfalter.at/e/882678, 0.00–24.00 Die Tanten (aus dem Next Liberty Graz, ab 10 J., verfügbar bis 2.6.) àfalter.at/e/790848, 0.00–24.00 Farbenwelten Montag bis Samstag, täglich um 10 Uhr, gibt es Bastel- & Mal-Ideen der Galerie Freihausgasse Villach) àfalter.at/e/881683, 10.00 Kirangolini – Geschichtenzeit für die Kleinsten ( Lesefrühförderung für die Kleinsten, bis 3 J.) àfalter.at/e/882644, 10.00 M.a.r.s.c.h. / Karawane (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882979, 10.00  Visual 2020 - Livestream Talking Gloves – Sprechende Handschuhe (Online-Theater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882981, 20.00  Visual 2020 - Livestream

 

Führung Highlightführung (Die wertvollsten Exponate und schönsten Räumlichkeiten auf Burg Forchtenstein; Anmeldung: 02626 /81212 und [email protected]) àfalter.at/e/882256, 10.00–17.00 Jüdisches Wien zwischen Aufbau, Zerstörung und Wiedergeburt (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/81268, 13.30 Instagram Führung durch das Belvedere täglich um 15 Uhr. àfalter.at/e/881022, 15.00 Helen Keller und Wilhelm Jerusalem – Die Friedenspflichten des einzelnen und der Gesellschaft (OnlineFührung im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882977, 19.30  Visual 2020 - Livestream Willkommen in Wien! Für Individualisten (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/453391, 10.30 Entdecken Sie das Alte Wien! (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83114, 11.00 Wien, eine Stadt erzählt – Klischee und Wirklichkeit (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/728717, 12.30 Wien auf den ersten Blick: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich: www.wienguide.at, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83136, 14.00



Sport Hof 8:MQ Boule Bahnen (im Museumsquartier) àfalter.at/e/882423, 14.00–22.00

Dies & Das Affenberg in Villach (Zoo, Tel. Res. 0664/4118540) àfalter.at/e/882800, 9.00–18.00

Adlerarena auf Burg Landskron àfalter.at/e/882799, 10.30–16.00 Reptilienzoo & Sauriergarten in Klagenfurt (FreilandAnlagen wieder geöffnet) àfalter.at/e/882797, 9.00–18.00 Basteln mit Sebastian Regieassistent Sebastian Schimböck. Playathome ab 4 Jahren. Aus dem Landestheater Niederösterreich àfalter.at/e/882298, 0.00–24.00 #kleinepause Mozart Jeden Tag wird um 11.00 auf der Website des Mozarteum Salzburg etwas neues gebracht, sei es Informationen, Spiele für Kinder oder Musik àfalter.at/e/881485, 11.00 On-Line Dance mit der Tanzschule Eichler àfalter.at/e/881907, 16.30 ArgeKultur Online Jeden Tag um 17 Uhr wird ein Video mit Highlights von vergangenen Veranstaltungen àfalter.at/e/881665, 17.00 Tierpark:Tierpark Rosegg in Kärnten àfalter.at/e/882796, 9.00–18.00 Essbarer Tiergarten - Mit vielen Tieren, Abenteuerspielplatz, Bauerngolf und viel Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten, Schokoladenmanukfatur Zotter in der Steiermark) àfalter.at/e/882498, 9.00–18.00 Safari-Tierpark Pamhagen (Bitte vergessen Sie nicht Ihren Nasen Mundschutz und halten Sie Abstand zu den anderen Gästen. Vorort ist nur Barzahlung möglich!) àfalter.at/e/793587, 9.00–18.00 Vogelpark Turnersee in Kärnten (Streichelzoo, Reptilien) àfalter.at/e/882798, 9.00–18.00

Party DanceStar & DanceMix (Tanzen mit der Tanzschule Eichler in Leibnitz) àfalter.at/e/881906, 16.00

DI

26.5. Theater Boys Awakening (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 13 J., verfügbar von 20. bis 27.5.) àfalter.at/e/882483, 0.00–24.00 ☺ One Word – One Moment – Visual Music (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882982, 8.00, 20.00  Visual 2020 - Livestream Festwochen Geste: Guillermo Calderón (Theater) àfalter.at/e/882954, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen (Videoclips, kurze Texte, Gespräche u.a.) àfalter.at/e/882750, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Hell und Dunkel (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882972, 11.00  Visual 2020 - Livestream Höllenangst (Aufzeichnung aus dem Volkstheater, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882994, 18.00 Woyzeck (Oline-Theater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882983, 18.00  Visual 2020 - Livestream Das tägliche Leben / Maries Abschied (Wohnzimmertheater beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882908, 21.30

 

 



P R O G R A M M   F A L T E R   2 1 / 2 0   àfalter.at/e/882977, 19.30

Kinder

Wien, eine Stadt erzählt – Klischee und Wirklichkeit (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/728717, 12.30 Wien auf den ersten Blick: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich: www.wienguide.at, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83136, 14.00

Mond-Rallye für Familien (Rätselrallye durchs Naturhistorische Museum) àfalter.at/e/882946, 10.00–17.00 Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) àfalter.at/e/882484, 0.00–24.00 Rabenhof Classics for Kids (alle Aufzeichnungen aus dem Rabenhof zum Nachsehen) àfalter.at/e/882678, 0.00–24.00 Die Tanten (aus dem Next Liberty Graz, ab 10 J., verfügbar bis 2.6.) àfalter.at/e/790848, 0.00–24.00 Farbenwelten Montag bis Samstag, täglich um 10 Uhr, gibt es Bastel- & Mal-Ideen der Galerie Freihausgasse Villach) àfalter.at/e/881683, 10.00 Die vier Temperamente (Online-Theater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882984, 10.00  Visual 2020 Livestream Kirangolini – Geschichtenzeit für die Kleinsten ( Lesefrühförderung für die Kleinsten, bis 3 J.) àfalter.at/e/882644, 16.00

 Visual 2020 - Livestream

REPORT DI 26. MAI 21:05

Gernot Haas: !!! Zusatz:Vorstellungen !!! (Wohnzimmerkabarett beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882907, 19.00

Musiktheater La Fille du régiment (Aufzeichnung der Staatsoper vom 25.9. 2016, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882629, 19.00

Musik-E Moments Musicaux: Robert Kovács (Orgel) (Streaming aus dem Großen Saal des Wiener Konzerthauses mit Werken von Robert Schumann, Franz Liszt, Max Reger, Evard Grieg, Eugène Gigout) àfalter.at/e/882700, 19.00 ECHO-Streaming àfalter.at/e/882099, 20.00

Hof 8:MQ Boule Bahnen (im Museumsquartier) àfalter.at/e/882423, 14.00–22.00

Workshop / Seminar

Körpertraining mit Jasmin Avissar (Das Junge Volkstheater mit einem 40 minütigen Training zwischen Tanz und Workout) àfalter.at/e/882012, 15.00 Burgtheater mit Action (Theaterworkshop,für alle ab 9 J.; jeden Dienstag, live, Anmeldung ab 16.00: [email protected] àfalter.at/e/881743, 17.00– 18.00 Theaterglobus (Das Junge Volkstheater mit einem offenen mehrsprachigen Theatertraining für Menschen jeden Alters) àfalter.at/e/882013, 18.00

Kinder

Rory Six Wohnzimmer Konzerte (Musical-Songs, live, Mo bis Fr) àfalter.at/e/882130, 15.30

Mond-Rallye für Familien (Rätselrallye durchs Naturhistorische Museum) àfalter.at/e/882946, 10.00–17.00 Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) àfalter.at/e/882484, 0.00–24.00 Rabenhof Classics for Kids (alle Aufzeichnungen aus dem Rabenhof zum Nachsehen) àfalter.at/e/882678, 0.00–24.00 Die Tanten (aus dem Next Liberty Graz, ab 10 J., verfügbar bis 2.6.) àfalter.at/e/790848, 0.00–24.00 Farbenwelten Montag bis Samstag, täglich um 10 Uhr, gibt es Bastel- & Mal-Ideen der Galerie Freihausgasse Villach) àfalter.at/e/881683, 10.00 Talking Gloves – Sprechende Handschuhe (Online-Theater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882981, 10.00  Visual 2020 - Livestream

Literatur

Führung

Musik-U Alive@home (Künstlerinnen und Künstler zum Kennenlernen, täglich ab 17.00 u.a. mit Schwanara, Deladap, Querfunk u.a.) àfalter.at/e/881825, 17.00 Christoph Lechner (Wienerliedabend via Zoom, PW: 830323) àfalter.at/e/882469, 20.00 Tiny Triebwerk Session Hawidere. Triebwerk Wr. Neustadt àfalter.at/e/882371, 20.00 Club Weltenklang: Etienne Pinoteau (F) àfalter.at/e/882889, 21.00

Musik-X

Das Décamérone (ein pan-europäisches Hörspiel in 100 Teilen nach Boccaccios Decamerone, jeden Tag um 9.00 morgens) àfalter.at/e/881742, 9.00 #MyHomeIsMyBurgtheater (jeden Tag um 11.00 liest ein Ensemblemitglied aus einer rettenden Geschichte) àfalter.at/e/881585, 11.00 Live-Lesen: Herbert J. Wimmer Literaturhaus Salzburg àfalter.at/e/882722, 20.00

Vortrag / Diskussion Dialogues for Tomorrow (Digitale Gesprächsreihe) – Renée Schroeder im Gespräch mit Gerald Bast àfalter.at/e/882882, 16.00 Beethoven: Bilder einer Ausstellung (Webinar der VHS Mariahilf) àfalter.at/e/882923, 17.00 Webinar der VHS: Streiten, aber richtig! (Online-Vortrag Patricia Zaccarini) àfalter.at/e/882688, 18.00–21.00 Auf eine Melange mit Musalek (Live aus dem großen Sendesaal: Gespräch, Psychiater Michael Musalek beantworten Fragen) àfalter.at/e/882829, 20.00



Josefine Mutzenbacher – Auf den Wegen der Lust im Alten Wien (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83127, 14.00 Verschlungene Pfade in der Altstadt – ein Spaziergang durch die Wiener Seele (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83128, 10.30 Highlightführung (Die wertvollsten Exponate und schönsten Räumlichkeiten auf Burg Forchtenstein; Anmeldung: 02626 /81212 und [email protected]) àfalter.at/e/882256, 10.00–17.00 Highlights der Altstadt zwischen Hofburg und St. Stephan (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/84049, 9.30 Instagram Führung durch das Belvedere täglich um 15 Uhr. àfalter.at/e/881022, 15.00 Helen Keller und Wilhelm Jerusalem – Die Friedenspflichten des einzelnen und der Gesellschaft (OnlineFührung im Rahmen von Visual)

Dies & Das

Affenberg in Villach (Zoo, Tel. Res. 0664/4118540) àfalter.at/e/882800, 9.00–18.00 Adlerarena auf Burg Landskron àfalter.at/e/882799, 10.30–16.00 Reptilienzoo & Sauriergarten in Klagenfurt (FreilandAnlagen wieder geöffnet) àfalter.at/e/882797, 9.00–18.00 #kleinepause Mozart Jeden Tag wird um 11.00 auf der Website des Mozarteum Salzburg etwas neues gebracht, sei es Informationen, Spiele für Kinder oder Musik àfalter.at/e/881485, 11.00 ArgeKultur Online Jeden Tag um 17 Uhr wird ein Video mit Highlights von vergangenen Veranstaltungen àfalter.at/e/881665, 17.00 Sprachencafé – Online (Teilnahme an den SprachenTischen für maximal 8 Personen, mit Links oder die Meeting-ID über Zoom möglich) àfalter.at/e/881674, 17.00, 18.00, 19.00 Tierpark:Tierpark Rosegg in Kärnten àfalter.at/e/882796, 9.00–18.00 Essbarer Tiergarten - Mit vielen Tieren, Abenteuerspielplatz, Bauerngolf und viel Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten, Schokoladenmanukfatur Zotter in der Steiermark) àfalter.at/e/882498, 9.00–18.00 Safari-Tierpark Pamhagen (Bitte vergessen Sie nicht Ihren Nasen Mundschutz und halten Sie Abstand zu den anderen Gästen. Vorort ist nur Barzahlung möglich!) àfalter.at/e/793587, 9.00–18.00 Vogelpark Turnersee in Kärnten (Streichelzoo, Reptilien) àfalter.at/e/882798, 9.00–18.00

bis 27.5.) àfalter.at/e/882483, 0.00–24.00 ☺ Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen (Videoclips, kurze Texte, Gespräche u.a.) àfalter.at/e/882750, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Hell und Dunkel (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882972, 11.00  Visual 2020 - Livestream Wilhelm Jerusalem – Helen Keller: Briefe (Online-Stream im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882980, 17.30  Visual 2020 - Livestream Minidramen (Online-Theater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882985, 20.00  Visual 2020 - Livestream Ausgang: Offen (experimenteller Performancefilm über den Tod, Gruppe Darum in Kooperation mit WUK performing arts) àfalter.at/e/882415, 20.30

   

Performance Festwochen Geste: Marion Siefért (Botschaft an Wien) àfalter.at/e/882955, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed



Musiktheater Salome (Aufzeichnung der Staatsoper vom 24.1.2 2020, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882630, 19.00

Musik-U Alive@home (Künstlerinnen und Künstler zum Kennenlernen, täglich ab 17.00 u.a. mit Schwanara, Deladap, Querfunk u.a.) àfalter.at/e/881825, 17.00 Club Weltenklang: Lucy Kitt (GB) àfalter.at/e/882890, 21.00

Rory Six Wohnzimmer Konzerte (Musical-Songs, live, Mo bis Fr) àfalter.at/e/882130, 15.30

Literatur

27.5.

Boys Awakening (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 13 J., verfügbar von 20.

Mittwoch_neu_70x30.indd 1

Mi 27. Mai 20:15

Megafeuer

Musik-X

MI Theater

Dok 1

– und wie wir damit umgehen

Sport

Kabarett

17

Das Décamérone (ein pan-europäisches Hörspiel in 100 Teilen nach Boccaccios Decamerone, jeden Tag um 9.00 morgens) àfalter.at/e/881742, 9.00 #MyHomeIsMyBurgtheater (jeden Tag um 11.00 liest ein Ensemblemitglied aus einer rettenden Geschichte) àfalter.at/e/881585, 11.00 Birgit Birnbacher: Ich an meiner Seite àfalter.at/e/876664, 20.00 Katrin Biber: Larissas Vermächtnis (Wohnzimmerlesung

Jeden Mittwoch neu!

beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882909, 20.00 Live-Lesen: Andrea Grill Literaturhaus Salzburg àfalter.at/e/882723, 20.00

Vortrag / Diskussion Ansprechen: Öffentlicher Raum n. C. (Online-Podiumsdiskussion der ZV Steiermark) - verbindliche Anmeldung per Mail unter [email protected] mit dem jeweiligen Betreff „Ansprechen – Wohnen“ oder „Ansprechen – Öffentlicher Raum“. Der Link zur Live-Diskussion wird jeweils 15 Minuten vor Beginn per Mail versandt und freigeschaltet. Es diskutieren: Sabine Knierbein (Stadtkultur und öffentlicher Raum TU Wien), Aglaee Degros (Institut für Städtebau TU Graz), Rainer Rosegger (Soziologe, SCAN – Agentur für Markt- und Gesellschaftsanalytik), Heidrun Primas (Forum Stadtpark) àfalter.at/e/882964, 19.00 Digitalk-Online: „Auswirkungen von IoT auf die Gesellschaft?“ (Podiumsdiskussion mit Herbert Dirnberger, Benedikt Schraik, Desirée Ehlers, Rudolf Koch, Mario Drobics, Mod: Michael Werzowa;, Anmeldung erforderlich, eventuell wird diese Veranstaltung online durchgeführt) àfalter.at/e/882524, 18.30 Artist Talk zur Ausstellung „Stand-By“ àfalter.at/e/882313, 17.00 Let’s Talk about Beethoven: Beethoven als Hofmusiker (zum Beethoven Jahre mit Expertinnen im Gespräch: Birgit Lodes) àfalter.at/e/882141, 10.00–24.00 Bachelor Projektmanagement & IT (Online Session mit Ina Pircher, Studiengangsleiterin) àfalter.at/e/882113, 17.00–18.00 Bachelor- und Masterstudiengänge Europäische Wirtschaft und Unternehmensführung (Online Session der FH des BFI Wien) àfalter.at/e/882017, 17.00–18.00 Muth Viertelstunde: Adele Neuhauser (im Gespräch mit Elke Hesse) àfalter.at/e/882599, 17.45 Festwochen Stream: Anne Teresa De Keersmaeker und Christophe Slagmuylder, (Gespräch) àfalter.at/e/882959, 18.00  Wiener Festwochen 2020 - reframed Klartext (Live Stream des Radiokulturhauses) àfalter.at/e/882859, 20.00



Workshop / Seminar Körpertraining mit Jasmin Avissar (Das Junge Volkstheater mit einem 40 minütigen Training zwischen Tanz und Workout) àfalter.at/e/882012, 10.00 Webinar der VHS: Nähe und Distanz in der Literatur (Online-Kurs mit Silvia Waltl) àfalter.at/e/882685, 14.30–16.00

25.03.2016 14:56:48 Uhr



Führung Highlightführung (Die wertvollsten Exponate und schönsten Räumlichkeiten auf Burg Forchtenstein; Anmeldung: 02626 /81212 und [email protected]) àfalter.at/e/882256, 10.00–17.00 Kriminalchronik, Sagen, Legenden Alt-Wiens (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) àfalter.at/e/715557, 11.00 Instagram Führung durch das Belvedere täglich um 15 Uhr. àfalter.at/e/881022, 15.00 Museum Gugging Digital Fünfteilige Videoserie zu bedeutenden Gugginger Künstlern, erklärt vom künsterlischen Leiter Johann Feilacher. àfalter.at/e/882927, 16.00 Die Ephrussis. Eine Zeitreise Online Führung mit Danielle Spera àfalter.at/e/881813, 17.00 Helen Keller und Wilhelm Jerusalem – Die Friedenspflichten des einzelnen und der Gesellschaft (OnlineFührung im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882977, 19.30  Visual 2020 - Livestream Wien auf den ersten Blick: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich: www.wienguide.at, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83136, 14.00



Sport Hof 8:MQ Boule Bahnen (im Museumsquartier) àfalter.at/e/882423, 14.00–22.00

Dies & Das Affenberg in Villach (Zoo, Tel. Res. 0664/4118540) àfalter.at/e/882800, 9.00–18.00 Adlerarena auf Burg Landskron àfalter.at/e/882799, 10.30–16.00 Reptilienzoo & Sauriergarten in Klagenfurt (FreilandAnlagen wieder geöffnet) àfalter.at/e/882797, 9.00–18.00 #kleinepause Mozart Jeden Tag wird um 11.00 auf der Website des Mozarteum Salzburg etwas neues gebracht, sei es Informationen, Spiele für Kinder oder Musik àfalter.at/e/881485, 11.00 ArgeKultur Online Jeden Tag um 17 Uhr wird ein Video mit Highlights von vergangenen Veranstaltungen àfalter.at/e/881665, 17.00

18  

F A L T E R   2 1 / 2 0   P R O G R A M M

Sprachencafé – Online (Teilnahme an den SprachenTischen für maximal 8 Personen, mit Links oder die Meeting-ID über Zoom möglich) àfalter.at/e/881674, 17.00, 18.00, 19.00 Tierpark:Tierpark Rosegg in Kärnten àfalter.at/e/882796, 9.00–18.00 Essbarer Tiergarten - Mit vielen Tieren, Abenteuerspielplatz, Bauerngolf und viel Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten, Schokoladenmanukfatur Zotter in der Steiermark) àfalter.at/e/882498, 9.00–18.00 Safari-Tierpark Pamhagen (Bitte vergessen Sie nicht Ihren Nasen Mundschutz und halten Sie Abstand zu den anderen Gästen. Vorort ist nur Barzahlung möglich!) àfalter.at/e/793587, 9.00–18.00 Vogelpark Turnersee in Kärnten (Streichelzoo, Reptilien) àfalter.at/e/882798, 9.00–18.00

Markt / Basar

Döblinger Wochenmarkt (in der Gatterburggasse) àfalter.at/e/437829, 9.00–18.00 Fesch'markt Deli Edition im Liechtensteinpark (Eine Neuinterpretation des Wiener Marktes mit feschen Ausstellern aus dem Bereich Delikatessen, Blumen, Lebensmittel, Landwirtschaft) àfalter.at/e/882969, 10.00–17.30

DO 28.5. Theater

Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen (Videoclips, kurze Texte, Gespräche u.a.) àfalter.at/e/882750, 10.00  Wiener Festwochen 2020 reframed Hell und Dunkel (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882972, 11.00  Visual 2020 - Livestream Sanftwut oder Der Ohrenmaschinist (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882987, 17.00  Visual 2020 - Livestream Pfiff . Pfaff . Pfuff . (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882989, 20.00  Visual 2020 - Livestream

  



Kabarett

Guggi Hofbauer: Perfekt unperfekt (Wohnzimmerkabarett beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882910, 19.00

Musiktheater

Neun x Leben (Neun Szenen in neun Kurzfilme umgesetzt, ab 14 J., jeden Do um 18.30 ein neuer Film) àfalter.at/e/882459, 18.30 Tristan und Isolde (Aufzeichnung der Staatsoper vom 18.1.

2015, 24 Stunden verfübar) àfalter.at/e/882631, 19.00 Madama Butterfly (Wohnzimmertheater beim 4gamechangers Roomservice) àfalter.at/e/882911, 20.05

Musik-E ECHO-Streaming àfalter.at/e/882099, 20.00

Musik-U Alive@home (Künstlerinnen und Künstler zum Kennenlernen, täglich ab 17.00 u.a. mit Schwanara, Deladap, Querfunk u.a.) àfalter.at/e/881825, 17.00 Moments Musicaux: David Helbock & Lorenz Raab (Streaming aus dem Großen Saal des Wiener Konzerthauses) àfalter.at/e/882703, 19.00 Sargfabrik Konzertlexikon: Susana Baca (Audiostream der Sargfabrik) àfalter.at/e/882917, 19.00 Le Bang Bang (Livestream aus dem Porgy & Bess) àfalter.at/e/882402, 20.30 Club Weltenklang: Hightime àfalter.at/e/882891, 21.00

Musik-X Rory Six Wohnzimmer Konzerte (Musical-Songs, live, Mo bis Fr) àfalter.at/e/882130, 15.30 Otto Lechner und Brot & Sterne àfalter.at/e/882860, 20.00

Literatur Gehen und erzählen WulkaSpaziergang der Leserunde des Literaturhauses, Gespräch über „Burnout für Quereinsteiger“, Erzählung von Irmgard Fuchs, Treffpunkt: Rathaus Mattersburg àfalter.at/e/882778, 18.00 Die beste aller Welten (aus dem Landestheater Niederösterreich) – Bettina Kerl und Julia Engelmayer mit Texten und Gesprächen zur Natur àfalter.at/e/882846, 0.00–24.00 Marlene Streeruwitz: So ist die Welt geworden. Der Covid19 Roman (Episoden-Roman, jeden Do folgt eine neues Kapitel) àfalter.at/e/882121, 0.00–24.00 Das Décamérone (ein pan-europäisches Hörspiel in 100 Teilen nach Boccaccios Decamerone, jeden Tag um 9.00 morgens) àfalter.at/e/881742, 9.00 #MyHomeIsMyBurgtheater (jeden Tag um 11.00 liest ein Ensemblemitglied aus einer rettenden Geschichte) àfalter.at/e/881585, 11.00 Wiener Stimmung #9: Nachbarn (Thomas Perle mit Markus Meyer) (Autorinnen und Autoren aus Österreich schreiben für das Burgtheater-Ensemble in Isolation) àfalter.at/e/882758, 18.00 Live-Lesen: Marc Elsberg Literaturhaus Salzburg àfalter.at/e/882724, 20.00

Vortrag / Diskussion Festwochen Geste: Marion Siefért (Video Interview, archivierte Sounds) àfalter.at/e/882960, 10.00  Wiener Festwochen 2020 - reframed Bachelor Film-, TV- und Medienproduktion (Online Session mit Andreas Hruza, Studien-



gangsleiter) àfalter.at/e/882114, 13.00–14.00 Bachelor Interactive Media and Games Business (Online Info Session mit Kai Erenli, Studienleiter) àfalter.at/e/882112, 14.00–15.00 Webinar: Musiktheorie kurz & knapp (VHS Meidling) àfalter.at/e/882920, 14.30 Inspiring Chats: Zukunfts. Arbeit.Zukunfts.Technologien (FH St. Pölten) àfalter.at/e/882541, 17.00– 18.00 Online-SprachCafé Leute kennenlernen, Deutsch sprechen (VHS Alsergrund) àfalter.at/e/882919, 17.00 Webinar der VHS: Frauenrecht geht vor! Auguste Fickert, Vorkämpferin der Ersten Frauenbewegung (Vortrag Petra Unger) àfalter.at/e/882636, 18.00 Wiener Vorlesung: Die Kunst der Wissenschaft. Eine Chemie die wirklich stimmt (Vortrag Nuno Maulide, Mod: Andreas Jäger, Sonja Kato) àfalter.at/e/882641, 18.00

Workshop / Seminar

Körpertraining mit Jasmin Avissar (Das Junge Volkstheater mit einem 40 minütigen Training zwischen Tanz und Workout) àfalter.at/e/882012, 15.00 Instagram für Fortgeschrittene (Online Workshop mit Marion Vicenta Payr) – Anmeldung erforderlich [email protected], àfalter.at/e/882871, 17.00– 20.00

Kinder

Mond-Rallye für Familien (Rätselrallye durchs Naturhistorische Museum) àfalter.at/e/882946, 10.00–17.00 Coronaferien (laufend Lesungen österr. Autoren für Kinder, Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) àfalter.at/e/882484, 0.00–24.00 Rabenhof Classics for Kids (alle Aufzeichnungen aus dem Rabenhof zum Nachsehen) àfalter.at/e/882678, 0.00–24.00 Die Tanten (aus dem Next Liberty Graz, ab 10 J., verfügbar bis 2.6.) àfalter.at/e/790848, 0.00–24.00 Farbenwelten Montag bis Samstag, täglich um 10 Uhr, gibt es Bastel- & Mal-Ideen der Galerie Freihausgasse Villach) àfalter.at/e/881683, 10.00 Die fünf Sinne (OnlineTheater im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882986, 10.00  Visual 2020 - Livestream Kirangolini – Geschichtenzeit für die Kleinsten ( Lesefrühförderung für die Kleinsten, bis 3 J.) àfalter.at/e/882644, 10.00



Führung

Verschlungene Pfade in der Altstadt – ein Spaziergang durch die Wiener Seele (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83128, 14.00 Highlightführung (Die wertvollsten Exponate und schönsten Räumlichkeiten auf Burg Forchtenstein; Anmeldung: 02626 /81212

möglich!) àfalter.at/e/793587, 9.00–18.00 Vogelpark Turnersee in Kärnten (Streichelzoo, Reptilien) àfalter.at/e/882798, 9.00–18.00

AM SCHAUPLATZ

Markt / Basar

HALLSTATT OHNE CHINESEN

Wochenmarkt àfalter.at/e/ 837463, 10.00–19.00

DO 28. MAI 21:05

FESTIVALS einzelne Termine

und [email protected]) àfalter.at/e/882256, 10.00–17.00 Wiener Durchhäuser im Schottenviertel (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/384021, 10.00 Instagram Führung durch das Belvedere täglich um 15 Uhr. àfalter.at/e/881022, 15.00 Helen Keller und Wilhelm Jerusalem – Die Friedenspflichten des einzelnen und der Gesellschaft (OnlineFührung im Rahmen von Visual) àfalter.at/e/882977, 19.30  Visual 2020 - Livestream Unser Team führt mit Renée Labek àfalter.at/e/882790, 18.30–19.30 Entdecken Sie das Alte Wien! (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83114, 14.30 Altstadtwinkel um St. Stephan und Universitätsviertel (Anmeldung unbedingt erforderlich, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/84050, 10.30 Wien auf den ersten Blick: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt (Anmeldung unbedingt erforderlich: www.wienguide.at, max. 9 Personen; Mundschutz mitbringen) 489 96 74, àfalter.at/e/83136, 14.00



Sport Hof 8:MQ Boule Bahnen (im Museumsquartier) àfalter.at/e/ 882423, 14.00–22.00

Mode & Design Arthur Arbesser SS2020 / Pop Up Store àfalter.at/e/882823, 11.00–18.00

Dies & Das Affenberg in Villach (Zoo, Tel. Res. 0664/4118540) àfalter.at/e/882800, 9.00–18.00 Wildpark Mautern àfalter.at/e/882813, 9.00–18.00 Adlerarena auf Burg Landskron àfalter.at/e/882799, 10.30–16.00 Mirli Klangwiese Picknick, DJ Sounds uvm – nur bei Schönwetter im Mirli Tullnerbach àfalter.at/e/882870, 15.00 Reptilienzoo & Sauriergarten in Klagenfurt (FreilandAnlagen wieder geöffnet) àfalter.at/e/882797, 9.00–18.00 Ein Ort. Tausend Geschichten. Stift Klosterneuburg Online Kurzfilme aus den verschie-

denen Bereichen des Stiftes àfalter.at/e/882109, 0.00–24.00 Escape Your Place – online (virtueller Escape-Room, Anmeldung erforderlich, Teilnahme gratis) àfalter.at/e/881769, 0.00–24.00 Gasmost-TV. Akpokalypse? No! Teil 2: Ganztal (Kunsthaus Muerz) àfalter.at/e/882506, 0.00–24.00 Home.Foto.Challenge Jeden Tag wird ein neues Thema gepostet, die besten Bilder werden auf einer eigenen Seite präsentiert àfalter.at/e/881262, 0.00–24.00 Im Rhythmus des Alltags: Klänge, Geschichten und mehr Menschen aus Lech erzähle àfalter.at/e/882090, 0.00–24.00 Louise Lawler. Tracings for You Louise Lawler bietet ihre Werke zum Ausdrucken und Ausmalen an. àfalter.at/e/881910, 0.00–24.00 OHO auf Youtube (das Offene Haus Oberwart zeigt Produktionen zum Nachschauen, von Theater über Konzertfilme bis Dokus, dazu das Kunstprojekt „Labor der Krise“) àfalter.at/e/881661, 0.00–24.00 Steirischer Herbst Videoarchiv (aus dem Videoarchiv mit Highlights aus den Vorjahren, teilweise zeitlich begrenzt) àfalter.at/e/881652, 0.00–24.00 #weact Outburst of Culture Täglich neue Beiträge von Kunstund Kulturschaffenden aus Vorarlberg àfalter.at/e/881498, 0.00–24.00 #kleinepause Mozart Jeden Tag wird um 11.00 auf der Website des Mozarteum Salzburg etwas neues gebracht, sei es Informationen, Spiele für Kinder oder Musik àfalter.at/e/881485, 11.00 ArgeKultur Online Jeden Tag um 17 Uhr wird ein Video mit Highlights von vergangenen Veranstaltungen àfalter.at/e/881665, 17.00 Sprachencafé – Online (Teilnahme an den SprachenTischen für maximal 8 Personen, mit Links oder die Meeting-ID über Zoom möglich) àfalter.at/e/881674, 17.00, 18.00, 19.00 Greifvogelschau auf der Riegersburg àfalter.at/e/882802, 11.00, 15.00 Tierpark:Tierpark Rosegg in Kärnten àfalter.at/e/882796, 9.00–18.00 Essbarer Tiergarten - Mit vielen Tieren, Abenteuerspielplatz, Bauerngolf und viel Platz, um den Sicherheitsabstand einzuhalten, Schokoladenmanukfatur Zotter in der Steiermark) àfalter.at/e/882498, 9.00–18.00 Safari-Tierpark Pamhagen (Bitte vergessen Sie nicht Ihren Nasen Mundschutz und halten Sie Abstand zu den anderen Gästen. Vorort ist nur Barzahlung

 Programm

Dunkles Wien www.filmarchiv. at/digitale-sammlung/film. Eine Auswahl an Filmen aus den 50er und 60er Jahren lädt zu einem Streifzug durch die düstere, verbrecherische Seite Wiens. 8.5.–4.6. Visual 2020 – Livestream www.arbos.at/livestream. Das 21. europäisches und internationales visuelles Theaterfestival (Gehörlosentheaterfestival), präsentiert von ARBOS – Gesellschaft für Musik und Theater in Corona Zeiten natürlich auch im Netz. 20.5.–20.6. Wiener Festwochen 2020 – reframed 589 22-0, www.festwochen.at. Das Theaterfestival wird heuer nicht wie sonst stattfinden können, sondern weicht in die Sozialen Medien aus. Tag für Tag wird jedes Stück aus dem Programm entsprechend der Chronologie im Festival virtuell angedeutet. Bewegte Bilder, musikalische Fragmente, kurze Texte, in Form von Gesprächen, Workshops, Videoclips. Im realen Raum belebt Ho Tzu Nyens ab 2.6. den Karlsplatz, eine Plakataktion wird es auch geben. Ein kleines Programm ist für später im Jahr geplant. 15.5.–21.6.

PERMANENT Theater

#dramazuhause (Schauspielhaus Graz macht Home-Office) àfalter.at/e/881276 Bookpink (aus dem Schauspielhaus Graz) àfalter.at/e/864800, 0.00–24.00 Haustheater Ensemblemitglieder des Vorarlberger Landestheaters spielen und musizieren von zuhause aus àfalter.at/e/881792, 0.00–24.00 #stayathomewithpuppets (Das Puppenensemble des Schubert-Theaters in Quarantäne) àfalter.at/e/881286, 0.00–24.00 take@home Videos von Ensemblemitgliedern des Theater Phönix aus dem Homeoffice àfalter.at/e/881811, 0.00–24.00 Theateraufführungen im Globe Wien Player (Stücke aus dem Globe Wien, Burgtheater, Theater in der Josefstadt bzw. den Kammerspielen zum Wiedersehen) àfalter.at/e/882179, 0.00–24.00 Theater Steudltenn online (Highlight aus den Theaterproduktionen der letzten Jahre zum Wiedersehen) àfalter.at/e/881980, 0.00–24.00 This Is What Happened In The Telephone Booth (Bernhard

Der Online-Shop mit Prinzipien. Über 1.5 Mio. Bücher, DVDs & CDs mit gutem Gewissen bestellen.

P R O G R A M M   F A L T E R   2 1 / 2 0   Ensemble & orgAnic reVolt, Physical Theatre Performance aus 2019 aus dem Off Theater) àfalter.at/e/855246, 0.00–24.00 Das Wachzimmer (Hörspiel des TAG-Ensembles per Konferenzschaltung) àfalter.at/e/882486, 0.00–24.00 Die Weinprobe (Aufzeichnung aus dem Waldviertler Hoftheater) àfalter.at/e/882262, 0.00–24.00 Weit.Way.Land (Bernhard Ensemble, aus dem Off Theater aus dem Jahr 2011) àfalter.at/e/376226, 0.00–24.00

ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882101, 0.00–24.00

Performance

Musik-U

untitled (look, look come closer) (Christine Gaigg/2nd nature via Vimeo) àfalter.at/e/882738, 0.00–24.00

Kabarett

Josef Hader Kabarettprogramme (Aufzeichnungen der beliebten Kabarettprogramme im eigenen Player) àfalter.at/e/882424, 0.00–24.00 Kabarettvorstellungen im Globe Wien Player (Aufzeichnungen von Programmen mit Michael Niavarani, Klaus Eckel bis Andreas Vitásek) àfalter.at/e/882180, 0.00–24.00 Skype Session mit Eckel, Niavarani, Sarsam (im Globe Wien Player, Aufzeichnungen von regelmäßigen Online-Treffen) àfalter.at/e/881161, 0.00–24.00

Musiktheater

Axel an der Himmelstür (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2016 auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882104, 0.00–24.00 Biedermann und die Brandstifter (Neue Oper Wien, Aufzeichnung aus dem Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste, Semperdepot, vom 17.9. 2013) àfalter.at/e/465140, 0.00–24.00 Die Csárdásfürstin (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882102, 0.00–24.00 Julie und Jean (Stream Neue Opern Wien aus dem Atelierhaus der Akademie bildenden Künste Wien, Semperdepot, September 2018) àfalter.at/e/809193, 0.00–24.00 Das Land des Lächelns (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 1996 auf myfidelio.at, für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882105, 0.00–24.00 Performative Quarantäne Eine Reihe von Video Projekten des Lalish Theaterlabors àfalter.at/e/882263, 0.00–24.00 Der Reigen (Neue Oper Wien Streaming, Aufzeichnung aus dem Jahr 2019) àfalter.at/e/881767, 0.00–24.00 Tannhäuser in 80 Minuten (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2013 auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/84995, 0.00–24.00 Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2018 auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882103, 0.00–24.00 Der Zigeunerbaron (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper auf myfidelio.at; für neue Nutzer

Musik-E Bruckner@Home Bruckner Orchester Linz spielt von zu Hause àfalter.at/e/881838, 0.00–24.00 Esterhazy Stiftung auf Youtube Highlights aus den letzten 25 Jahren àfalter.at/e/881654, 0.00–24.00 Take 5 Konzerte Kunst- und Kulturverein Take 5 zeigt Ausschnitte aus früheren Konzerten àfalter.at/e/882024, 0.00–24.00

Albin Paulus: Augustin Reloaded – und täglich grüßt das Dudeltier (Jeden Tag eine neue Version des Liedes „O Du lieber Augustin“ bis alles überstanden ist) àfalter.at/e/881385, 0.00–24.00 FM4 Stay At Home Session (Konzerte heimischer Acts aus dem Wohnzimmer ins Wohnzimmer) àfalter.at/e/881647, 0.00–24.00 Kulturquarantäne Plattform für Kunst und Kultur, YoutubePlaylist àfalter.at/e/881538, 0.00–24.00 Wie das Leben so spielt ... wir Musiker (Podcast mit Musikerinnen und Musikern aus Österreich, persönliche Einblicke und viel Musik, u.a. mit Szlivia Hegyi, Johannes Münzer, Karoline Plicz, Duo Krapf/Berki) àfalter.at/e/881824, 0.00–24.00 #zuhausekonzerte – Livestreams aus dem Wohnzimmer (von Celeste bis Sophie Ellis-Baxtor, von Passenger bis Rea Garvey und viele mehr) àfalter.at/e/881828, 0.00–24.00

Literatur Alles wird gut Blog des Residenz Verlags, jeden Tag bloggt ein/e andere/r Autor/Autorin àfalter.at/e/881651, 0.00–24.00 Aus der Einzelhaft. Virtuelles Tagebuch einer Krise (Peter Wagner, Autor und Rainer Paul, Musik, Einträge ab 16.3.2020) àfalter.at/e/882075, 0.00–24.00 Ausnahmegespräche: Christian Schacherreiter / Norbert Kröll (Interviewreihe mit österr. Autorinnen und Autoren, Mod: Katja Gasser) àfalter.at/e/882064, 0.00–24.00 Ausnahmegespräche: Daniel Wisser / Helena Adler (HVBInterviewreihe mit österr. Autorinnen und Autoren, Mod: Katja Gasser) àfalter.at/e/882084, 0.00–24.00 Ausnahmegespräche: Gunther Neumann / Birgit Birnbacher (HVB-Interviewreihe mit österr. Autorinnen und Autoren, Mod: Katja Gasser) àfalter.at/e/882069, 0.00–24.00 Ausnahmegespräche: Katharina Tiwald / Josef Zweigmüller (Interviewreihe mit österr. Autorinnen und Autoren, Mod: Katja Gasser) àfalter.at/e/882065, 0.00–24.00 Ausnahmegespräche: Leonora Leitl / Peter Filzmaier (Interviewreihe mit österr. Autorinnen und Autoren, Mod: Katja Gasser) àfalter.at/e/882068, 0.00–24.00 Ausnahmegespräche: Lydia Haider / Hugo Ramnek (Interviewreihe mit österr. Autorinnen und Autoren, Mod: Katja Gasser) àfalter.at/e/882067, 0.00–24.00 Ausnahmegespräche: Stefan A. Sengl / Bettina Gärtner (Interviewreihe mit österr. Autorinnen und Autoren, Mod: Katja Gasser) àfalter.at/e/882066, 0.00–24.00 Bachmann-PreisArchiv von 1977 bis heute àfalter.at/e/881664, 0.00–24.00 Beobachter bewegter Zeiten Ensemblemitglieder des Landestheater Linz lesen täglich

aus Joseph Roths Reportagen aus Österreich àfalter.at/e/881831, 0.00–24.00 Böse Stimmen: Anonymer Anruf, Gerüchtebörse, Verschwörung (6.5. bis 17.6.; Online-Micro-Hörspielklasse, geleitet von Orhan Kipcak, Multimediakünstler und Autor, Registrierung erforderlich, Teilnahme kostenfrei!) àfalter.at/e/882465, 0.00–24.00 Corona Lesungen (Lesungen und Gespräche aus der Büchereien Wiens mit Claudia Bitter, Ljuba Arnautovic, Lucas Cejpek, Sophie Reyer, Elisabeth Klar und vielen anderen mehr) àfalter.at/e/882175, 0.00–24.00 Egyd Gstättners Quarantänetagebuch àfalter.at/e/881564, 0.00–24.00 Getrennt vereint. Zwischenspiel auf dem Theater Schauspieler Christoph Wieschke liest jeden Tag aus Albert Camus' Roman „Die Pest". àfalter.at/e/881068, 0.00–24.00 Der großartige Zeman Stadlober Leseklub (neue Episoden immer am Samstag ca. 20.15) àfalter.at/e/882052, 0.00–24.00 Gulasch-Daham-Lesungen alljährlich stattfindende Gulaschlesung der edition keiper findet heuer online statt, mit dabei: Christine Teichmann, Irmi Horn u.a. àfalter.at/e/882081, 0.00–24.00 Hans Georg Nenning: Kaskade – Die Berufung (Online-Lesung) àfalter.at/e/882241, 0.00–24.00 Maria Hofstätter liest „Claudia Bitter: Kennzeichnung“ (Österreichische Gesellschaft für Literatur auf Youtube) àfalter.at/e/882080, 0.00–24.00 Kevin Krennhuber „Kafka am Dachboden“ àfalter.at/e/882504, 0.00–24.00 Lesezimmer Stadtbibliothek Dornbirn Lesebegeisterte lesen aus Kinder- , Jugendund Erwachsenenliteratur àfalter.at/e/881499, 0.00–24.00 Lesungen Doron Rabinovici àfalter.at/e/881317, 0.00–24.00 Lesungen für zuhause (Audiostreams aus der Mediathek der Österr. Gesellschaft für Literatur) àfalter.at/e/882176, 0.00–24.00 Lesung Heidi Emfried: Des Träumers Verderben àfalter.at/e/881977, 0.00–24.00 Lesung Oskar Aichinger (Oskar Aichinger liest und singt aus seinem neuen Buch „Fast hätt ich die Stadt verlassen. Vom Gehen und Verweilen an den Rändern von Wien“) àfalter.at/e/881563, 0.00–24.00 Literatur für jeden Fall OnlineProjekt der Vereine Literaturforum Leselampe und prolit. àfalter.at/e/882027, 0.00–24.00 Montforter Zwischentöne 2020: Die Begräbnisse (Drei Abende zum Nachhören) àfalter.at/e/881812, 0.00–24.00 Noch eine Chance für Bettina (Marathon-Lesung mit 40 Kabarettistinnen und Kabarettisten aus dem Home Office) àfalter.at/e/882119, 0.00–24.00 Norbert Kröll: No SARS on Mars Essay von Norbert Kröll fürs Musil-Institut àfalter.at/e/882091, 0.00–24.00 Olga Flor: Pyjamalesungen àfalter.at/e/881882, 0.00–24.00 Schlosslektüre Die Kulturabteilung in Villach stellt wöchentlich Autorinnen und Autoren aus dem Raum Villach vor àfalter.at/e/881681, 0.00–24.00 Stifter Haus Online Logbuch der Corona-Krise von Marlene Gölz àfalter.at/e/881860, 0.00–24.00 Marlene Streeruwitz: So ist die Welt geworden. Der Covid19 Roman (Episoden-Roman, jeden Do folgt eine neues Kapitel) àfalter.at/e/882121, 0.00–24.00

Thomas Antonic: Liebesgrüße aus Belgrad. Die Serbischen Lagerkoller-Protokolle. Teil 6 (Kunsthaus Muerz) àfalter.at/e/882505, 0.00–24.00 Erika Wimmer Mazohl liest aus ihrem Roman „Löwin auf einem Bein“ (Österreichische Gesellschaft für Literatur auf Youtube) àfalter.at/e/882082, 0.00–24.00

Vortrag / Diskussion Auf dem roten Stuhl – Corona spezial (InterviewReihe mit Bernhard Egger) àfalter.at/e/881939, 0.00–24.00 FernFH WissBlog (Blog der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ferdinand Porsche FernFH) àfalter.at/e/881822, 0.00–24.00 IDMonSite (Gespräche mit Christina Koulouri, Andreas Wenninger, Yasen Georgiev, Riccardo Illy, Vid Velikic, Marko Savic, Grigorij Meseznikov, Dragan Barbutovski, Stephan Oszváth u.v.m.) àfalter.at/e/882047, 0.00–24.00 IWM Focus (Texte, Videos und Audiofiles aus dem Archiv des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen, jede Woche fokussiert die Auswahl ein bestimmtes Thema) àfalter.at/e/882674, 0.00–24.00 Der Mond. Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft (Blog zu Sonderausstellung in Naturhistorischen Museum) àfalter.at/e/881507, 0.00–24.00 #NHMWienFromHome (Vorträge, Experimente, Forschungsaufgaben) àfalter.at/e/881505, 0.00–24.00 Schwerpunkt: Kunst & Politik (wissenschaftlich-künstlerische Beiträge auf der Interuniversitärer Forschungsverbund Elfriede Jelinek: filmische Reflexion von Thomas Köck, Video-Gespräch mit Milo Rau) àfalter.at/e/882522, 0.00–24.00 Schwerpunkt: Notation und Aufführung (wissenschaftlichkünstlerische Beiträge auf der Interuniversitärer Forschungsverbund Elfriede Jelinek: Gespräche mit Bernhard Lang, Christa Brüstle, Rita Thiele) àfalter.at/e/882521, 0.00–24.00 Secession: #artistclips Kunstschaffende, die in den vergangenen Jahren in der Secession ausgestellt haben, melden sich zu Wort àfalter.at/e/881672, 0.00–24.00 Tage der Utopie Götzis Vorträge und Diskussionen aus dem Video- & Podcastarchiv àfalter.at/e/881501, 0.00–24.00 Tell me more… Videointerviews mit Kunstschaffenden der Kunsthalle Wien Ausstellung „…von Brot, Wein, Autos, Sicherheit und Frieden“ àfalter.at/e/881542, 0.00–24.00

Workshop / Seminar Raunen. The Show Must go on (Online-Workshops des Jungen Volkstheaters) àfalter.at/e/881648, 0.00–24.00

Kinder Antonia und der Reißteufel (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2012 auf myfidelio, für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/281686, 0.00–24.00 #archikidsathome Archikids Workshops für zu Hause àfalter.at/e/881396, 0.00–24.00 Burgtheater – Theaterspielen für daheim àfalter.at/e/881744, 0.00–24.00 Coronaferien (laufend Lesungen österr. Autoren für Kinder, Bastel-

tipps von Regina Lustig u.v.m.)

àfalter.at/e/881360, 0.00–24.00

Corona Lesungen junior – Frei Haus (Autorinnen und Autoren lesen aus Kinderbüchern, mit dabei etwa Michael Stavarič, Paul Pauser, Cornelia Travnicek u.a.) àfalter.at/e/881981, 0.00–24.00 digikidscampus@home (virtuelle Ausflüge, Kreativ- und Bewegungsangebot u.v.m., nicht nur für Kinder) àfalter.at/e/881587, 0.00–24.00 Fidelio für Kinder ab 10 Jahren (aus dem Theater an der Wien) àfalter.at/e/881160, 0.00–24.00 How Is Your Bird? (Aufzeichnung der Kinderoper mit Studio Dan, ab 7 J.) àfalter.at/e/882269, 0.00–24.00 JungeVolksoper@home (Materialien, Bastelbögen, Videos, Rätsel u.a. zum Schmökern und Downloaden: Der Zauberer von Oz, Pinocchio, Hänsel und Gretel, Das Gespenst von Canterville) àfalter.at/e/881478, 0.00–24.00 Kindertheater Steudltenn (Stücke von Nelson der Pinguin bis An der Arche um Acht für Kinder ab 4 Jahren) àfalter.at/e/882182, 0.00–24.00 Kinderuni@home (KinderuniLehrende gestalten im home office kurze Videos zu ihren Forschungsbereichen, das Angebot wird laufend erweitert) àfalter.at/e/881586, 0.00–24.00 Das Kleine Ich bin ich (Aufzeichnung der netzzeit Musiktheaterproduktion mit dem Klangforum Wien im Dschungel Wien im Rahmen von Wien Modern 2016, ab 4 J.) àfalter.at/e/882116, 0.00–24.00 Gernot Krammer: Jeden Tag ein Lied àfalter.at/e/882071, 0.00–24.00 Kunsthalle Wien: Bau dir einen Traumtransporter! / Hallo da draußen! Online Kinderworkshops àfalter.at/e/881540, 0.00–24.00 Das Lied der Schmetterlinge (Aufzeichnung des Theater Heuschreck, Kindermusical, ab 2,5 J.) àfalter.at/e/881580, 0.00–24.00 Matilda!! (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 7 J., verfügbar von 22. bis 29.5.) àfalter.at/e/882484, 0.00–24.00 Max und Moritz (Ballett, ab 6 J., Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2012 auf myfidelio.at, für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/181737, 0.00–24.00 Mumok mini (digitales Angebot für Kinder mit Bastelideen und vielem mehr) àfalter.at/e/881412, 0.00–24.00 Mumok Scratch Lab (Creative Coding. Für Kinder von 6 – 13 J.) àfalter.at/e/881413, 0.00–24.00 Papagena jagt die Fledermaus (musikalische Führung, interaktiv für zu Hause aufbereitet, 6 bis 10 J.) àfalter.at/e/881158, 0.00–24.00 Pip. (Aufzeichung des Dschungel Wien, ab 5 J., verfügbar von 15. bis 22.5.) àfalter.at/e/882482, 0.00–24.00 Rabenhof Classics for Kids (alle Aufzeichnungen aus dem Rabenhof zum Nachsehen) àfalter.at/e/882678, 0.00–24.00 Die Reise des kleinen Prinzen (Kinderoper, Aufzeichung aus dem Muth, für Kinder ab 6 J.) àfalter.at/e/881481, 0.00–24.00 Marko Simsa: Mit Musik zu Besuch (Konzerte und Theater für Kinder) àfalter.at/e/881552, 0.00–24.00 Die Tanten (aus dem Next Liberty Graz, ab 10 J., verfügbar bis 2.6.) àfalter.at/e/790848, 0.00–24.00 Theater der Jugend im Kinderzimmer (gemeinsames Theaterspielen mit dem Theater der Jugend, das Programm wird laufend

19

erweitert) àfalter.at/e/881234, 0.00–24.00 ☺ VBW Junges Musical zu Hause (Blick hinter die Kulissen, Bastelanleitungen, Quiz u.v.m.) àfalter.at/e/881662, 0.00–24.00 Wer zirpt denn da? (Blog des Theater Heuschreck mit Koch- und Malideen sowie einer Vorlesereihe aus „Finn König von Schokolonien“, täglich ein Kapitel) àfalter.at/e/881579, 0.00–24.00 WienXtra Kindertipps für daheim (Aktivitäten für Kinder und Familien von Bastelanleitungen, Buch- und Filmtipps, Schreib- und Fingerspiele) àfalter.at/e/881768, 0.00–24.00 Zoom selber machen Kindermuseum online (Kunstwollen, Geschichtenkiste, Hüpfburg, Wer wohnt denn da?, Aufgerege mit dem Beschwerdechor junior; Einsendungen erwünscht: [email protected]) àfalter.at/e/881386, 0.00–24.00

Führung Family Matters im Dom Museum Director's Tour mit Johanna Schwanberg àfalter.at/e/881326, 0.00–24.00 Imperiale Impressionen: Entdeckungsreise durch das Schloß Schönbrunn (Online-Video-Reihe mit dem Historiker Martin Mutschlechner) àfalter.at/e/881897, 0.00–24.00 KUB Architektur Shortcuts Mehrteilige Videotour durch das Kunsthaus Bregenz àfalter.at/e/881859, 0.00–24.00 Schloß Schönbrunn (virtueller Rundgang mit Klicks von Raum zu Raum – kaiserliche Gemächer, Repräsentationsräume) àfalter.at/e/881338, 0.00–24.00 Silberkammer Virtueller Rundgang àfalter.at/e/881126, 0.00–24.00 The Sound of Lech virtueller Rundgang durch die Ausstellung „The Sound of Lech“ mit Monika Gärtner àfalter.at/e/882089, 0.00–24.00 Virtueller Rundgang: Dominikanerkirche àfalter.at/e/882111, 0.00–24.00 Die Welt der Habsburger (virtuelles Webportal der wissenschaftlichen Abteilung des Schloß Schönbrunn) àfalter.at/e/881335, 0.00–24.00 Wem gehört die Stadt? virtueller Ausstellungsbesuch im Museum Krems àfalter.at/e/882110, 0.00–24.00

Dies & Das Ein Ort. Tausend Geschichten. Stift Klosterneuburg Online Kurzfilme aus den verschiedenen Bereichen des Stiftes àfalter.at/e/882109, 0.00–24.00 Escape Your Place – online (virtueller Escape-Room, Anmeldung erforderlich, Teilnahme gratis) àfalter.at/e/881769, 0.00–24.00 Gasmost-TV. Akpokalypse? No! Teil 2: Ganztal (Kunsthaus Muerz) àfalter.at/e/882506, 0.00–24.00 Home.Foto.Challenge Jeden Tag wird ein neues Thema gepostet, die besten Bilder werden auf einer eigenen Seite präsentiert àfalter.at/e/881262, 0.00–24.00 Im Rhythmus des Alltags: Klänge, Geschichten und mehr Menschen aus Lech erzähle àfalter.at/e/882090, 0.00–24.00 Louise Lawler. Tracings for You Louise Lawler bietet ihre Werke zum Ausdrucken und Ausmalen an. àfalter.at/e/881910, 0.00–24.00 OHO auf Youtube (das Offene Haus Oberwart zeigt Produktionen zum Nachschauen, von Theater über Konzertfilme bis Dokus,

20  

F A L T E R   2 1 / 2 0    PROGRAMM

dazu das Kunstprojekt „Labor der Krise“) àfalter.at/e/881661, 0.00–24.00 Steirischer Herbst Videoarchiv (aus dem Videoarchiv mit Highlights aus den Vorjahren, teilweise zeitlich begrenzt) àfalter.at/e/881652, 0.00–24.00 #weact Outburst of Culture Täglich neue Beiträge von Kunstund Kulturschaffenden aus Vorarlberg àfalter.at/e/881498, 0.00–24.00

KUNST 360 Graz / Eine Geschichte der Stadt aus dem GrazMuseum àfalter.at/e/881325, 0.00–24.00 41 Tage. Kriegsende 1945 – Verdichtung der Gewalt àfalter.at/e/882706, 0.00–24.00 50 Jahre Gottfried Salzmann in der Galerie Welz OnlineAusstellung àfalter.at/e/881108, 0.00–24.00 #AlbertinaAnywhere Auf diversen Social Media Kanälen (Instagram, Twitter, Facebook, YouTube) gibt es einen Einblick in Kunstwerke und Ausstellungen àfalter.at/e/881097, 0.00–24.00 Angelika Kauffmann Museum Digital (Fotorundgang, Einblicke in die Sammlung, aktuelle Stories und Beiträge) àfalter.at/e/881497, 0.00–24.00 Aqua Terra Zoo Livestream aus dem Haus des Meeres àfalter.at/e/881750, 0.00–24.00 Arichtekturzentrum Wien Online àfalter.at/e/881397, 0.00–24.00 The Art of Painting Online-Ausstellung des KHM zum GemäldeHighlight „Die Malkunst“ von Jan Vermeer. àfalter.at/e/881018, 0.00–24.00 #AzWDecameron Kleine und große Geschichten zur Österreichischen Architektur àfalter.at/e/881395, 0.00–24.00 Der Blick von außen Ausstellung: Stadtplaner, Filmemacher und Fachpublizisten Reinhard Seiß werfen einen kritischen „Blick von außen“ auf die Landeshauptstadt St. Pölten àfalter.at/e/881834, 0.00–24.00 The Cindy Sherman Effect Videopodcast aus dem Kunstforum Wien àfalter.at/e/881844, 0.00–24.00 #closedbutactive: Kunst Haus Wien àfalter.at/e/881857, 0.00–24.00 CoWir20 Ausstellung zum Thema Covid19 mit Arbeiten von Markus Tozzer, Sophie Esslinger, Sebastian Rzepa, Rudolf Fitz, Anja Kusturica, Matthias Ramsey, Linda Steiner, Lorenz Kunath, Carlo Zappela und Ben Reyer àfalter.at/e/881318, 0.00–24.00 Digitale Minerale im NHM àfalter.at/e/881506, 0.00–24.00 Dürfen wir vorstellen? Sigmund Freud Online Ausstellung des Sigmund Freud Museums àfalter.at/e/881751, 0.00–24.00 Ebensperger Rhomberg Ausstellungen Online-Ausstellung àfalter.at/e/881260, 0.00–24.00 Elf neue Perspektiven auf 1945 Online-Ausstellung im Haus der Geschichte Österreich àfalter.at/e/881347, 0.00–24.00 Fisch Geschichte(n) Ausstellung Museum Nordwestbahnhof àfalter.at/e/882277, 0.00–24.00 Goran Trbuljak „Wow Wow I Ready Made“ Online Ausstellungstour der Photon Gallery àfalter.at/e/881758, 0.00–24.00

Heidi Harsieber „Einblicke. Künstler und ihrer Partner“ (Fotografie) àfalter.at/e/881508, 0.00–24.00 HDAheim virtuelles Programm mit Denkanstößen, Lektüretipps, Schätzen aus dem HDA-Archiv und aktuellen Hinweisen aus der Architekturszene àfalter.at/e/881836, 0.00–24.00 HdGÖ – Ausstellungen im Web Das Haus der Geschichte Österreich bietet online: Europa der Diktaturen, Der Tageskalender von Sigmund Freud, Postkartengenerator, Wahl!Recht!, Wahlverhalten in Österreich seit 1918, Zeituhr 1938, 8. März – Internationaler Frauentag, Der Altan der Neuen Burg àfalter.at/e/881096, 0.00–24.00 Das Heeresgeschichtliche Museum – Die Ruhmeshalle (viruteller Rundgang) àfalter.at/e/882108, 0.00–24.00 Hermann Nitsch „new bright brilliant colour paintings“ Online Ausstellung Lukas Feichtinger Gallery àfalter.at/e/881957, 0.00–24.00 Inside Bruegel Bruegel Sammlung des KHM auf interaktiver Webseite. àfalter.at/e/881017, 0.00–24.00 Jüdisches Museum Wien Digital Digitaler Spaziergang durch die Dauerausstellung „Unsere Stadt! Jüdisches Wien bis heute“, sowie Zugang zum Schaudepot. àfalter.at/e/881015, 0.00–24.00 Karikaturmuseum Krems Online Podcasts, Archiv uvm. àfalter.at/e/881781, 0.00–24.00 Keine / Angst vor der Angst (virtuelle Ausstellung mit 15 Text, Bild-, Film- und Videobeiträgen, die anlässlich der Erich-Fried-Tage 2019 entstanden sind, darunter Friederike Mayröcker, Sabine Gruber, Lukas Bärfuss/Muriel Pic, Robert Schindel und Josef Haslinger) àfalter.at/e/882651, 0.00–24.00 Keine / Angst vor der Angst – revisited virtuelle Ausstellung, mit Kurzvideos von Bettina Gärnter, Andrea Grill, Hanno Millesi, Judith Nika Pfeifer, Lisa Spalt, neue Beiträge jede Woche) àfalter.at/e/881711, 0.00–24.00 Kino Welt Wien (Ausstellung Metro Kinokulturhaus und Filmarchiv Austria) àfalter.at/e/881155, 0.00–24.00 Klassische Moderne und Zeitgenössische Kunst OnlineAusstellung der Galerie Welz, Salzburg, mit Arbeiten von Gustav Klimt, Egon Schiele, Oskar Kokoschka u.a. àfalter.at/e/881109, 0.00–24.00 Kunsthalle Krems Online Künstler Robin Rhode führt persönlich durch die Räumlichkeiten der nicht mehr eröffneten Ausstellung àfalter.at/e/881717, 0.00–24.00 Kunsthaus Bregenz Digital Wechselnde Angebote der umfangreichen Online-Aktivitäten und neue Projekte des Museums àfalter.at/e/881457, 0.00–24.00 Kunsthistorisches Museum Sammlung Einblick in die Sammlung des KHM àfalter.at/e/881016, 0.00–24.00 Künstlerhaus from home (Angebote an digitalen Programm: Workshops, Interviews, virtuelle Rundgänge) àfalter.at/e/881934, 0.00–24.00 Landesgalerie Niederösterreich Online Kunstsammler Ploil macht in drei Video-Interviews neugierig auf seine Kunstschätze, inspirierende Gedanken von Schrifstellerin Jaqueline Schreiber uvm. àfalter.at/e/881715, 0.00–24.00 Lebenszeichen – Warlamis – Grafische Meisterwerke Ausstellungsrundgang durch die Jahresausstellung des Kunstmuseum

Waldviertel àfalter.at/e/881835, 0.00–24.00 Lentos Online Einblicke in die Online-Sammlung, DIY LentosAtelier für Groß und Klein, 3DRundgänge durch aktuelle Ausstellungen àfalter.at/e/881460, 0.00–24.00 Mak from Home Ein virtueller Rundgang durch das Mak. àfalter.at/e/881122, 0.00–24.00 Me, Myself and I Ausstellung mit Werken von AI Weiwei, Ovidiu Anton, Skip Arnold, Rune Bering, Felix Burger àfalter.at/e/882120, 0.00–24.00 Mit Schönberg in die Natur Täglich wird ein repräsentatives Objekt mit Erläuterungen in deutscher und englischer Sprache vorgestellt àfalter.at/e/881394, 0.00–24.00 Mumok collects Einblick in die Sammlung àfalter.at/e/881411, 0.00–24.00 Museum der Moderne Salzburg Auf Social Media Kanälen (Instagram, Twitter, Facebook) und einem Blog gibt es weiterhin Infos und Einblicke zu Ausstellungen àfalter.at/e/881105, 0.00–24.00 Museum Niederösterreich für zuhause Bastelanleitungen, Videos von vergangenen Veranstaltungen uvm àfalter.at/e/881309, 0.00–24.00 MUWA wird 30 anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des Museum der Wahrnehmung in Graz àfalter.at/e/882072, 0.00–24.00 Nordico Online Virtueller 3D-Rundgang, Video- und Audiocontent zu aktuellen Ausstellungen, Hintergrundinformationen zu aktuellen, vergangen und kommenden Ausstellungen àfalter.at/e/881459, 0.00–24.00 Ok & Jetzt Ausstellung der 12–14 Contemporary mit Arbeiten von Vito Baumüller, Felix Dennhardt, Ferdinand Doblhammer, Sarah Glück u.a. àfalter.at/e/882275, 0.00–24.00 Omer Fast „The Invisible Hand“ Ausstellung Salzburger Kunstverein àfalter.at/e/881093, 0.00–24.00 Performance Homework Online-Ausstellung, künstlerische Plattform, kuratiert von Michikazu Matsune. àfalter.at/e/881956, 0.00–24.00 Sammlung DomQuartier & Residenzgalerie àfalter.at/e/881667, 0.00–24.00 Sammlung Schloss Ambras àfalter.at/e/881962, 0.00–24.00 Sisi Museum Virtueller Rundgang durchs Sisi Museum àfalter.at/e/881124, 0.00–24.00 Vienna United: Culture Against Corona #WirAlleSindKultur – Plattform für Kunstschaffende in Österreich àfalter.at/e/882167, 0.00–24.00 Volkskundemuseum Wien Online (Online Sammlung; Ausstellung „Schulgespräche. Junge Muslim*innen in Wien; Blog “MuSOJAm. Soja im Museum, Archivblog „iABGESTAUBT“ àfalter.at/e/881416, 0.00–24.00 Vorarlberg Museum digital Laufend neue Einblicke in Ausstellungen und Museumsarbeit via Facebook und Instagram àfalter.at/e/881312, 0.00–24.00 Weltmuseum Wien Online Online Sammlung des Weltmuseum Wien àfalter.at/e/881020, 0.00–24.00 Zwischen den Zeiten. 1945 in Fotos Web Ausstellung des Haus der Geschichte über die Zeit Frühling bis Sommer 1945 àfalter.at/e/882203, 0.00–24.00 Sophie Thun Die geplante Ausstellung in der Secession wird in den virtuellen Raum verlegt und als Blog weiter geführt àfalter.at/e/879785, 10.00–18.00

ADRESSEN Straßen, Telefonnummern, Internetseiten

A

H

Abenteuer Affenberg 9523 Villach, Schloßbergweg Abenteuerwelt Mautern 8774 Mautern in Steiermark, Alpsteig 1, 03845/2268, www. abenteuerwelt-mautern.at AFA Offspace 7., Lindengasse 27, 905 97 72, www.austrianfashionassociation.at Altlerchenfelder Kirche 7., Lerchenfelder Straße 111 Am Himmel 19., Himmelstraße Am Opernbrunnen 1., Opernring 2 Atelier Stoss im Himmel 1., Stoß im Himmel 3, 535 69 82

Happ Reptilienzoo 9020 Klagenfurt, Villacher Straße 237, www.exotics.net/happ Hoher Markt 10 1. Hrdlicka-Mahnmal 1., HelmutZilk-Platz

P Palais Liechtenstein 9., Fürstengasse 1, www.palaisliechtenstein.com Pferdearena der Lipizzanerwelt Piber 8580 Köflach, Piber 1, www.piber.com Piazza Star 22 22., ErzherzogKarl-Straße

R Riegersburg 8333 Riegersburg, 03153/8670, www.riegersburg.com

K

S

Kraigher Haus Kulturverein 9181 Feistritz im Rosental, Am Kraigherweg 25, 0463/257792, www.kraigherhaus.at Kramladen 8., U-Bahn Bogen (Gürtel) 39–40, www.facebook. com/kramladen.wien

Schloss Rosegg 9232 Rosegg 1, 04274/3009, www.rosegg.at Schokoladenmanufaktur Zotter 8333 Riegersburg, Bergl 56, 03152/5554, www.zotter.at Seminarraum im Seepark Weiden 7121 Weiden am See, 0676/5559942 Servitenplatz 9., Servitengasse stand129 10., Viktor-AdlerPlatz 129–132, www.stand129.at Steppentierpark Pamhagen 7152 Pamhagen, Am Tierpark 1, 02174/2489, www.steppentierpark.at

GRUNDKURS KOCHEN ZWEI HEFTE MIT JE 50 REZEPTEN

T Taxispalais Kunsthalle Tirol 6020 Innsbruck, Maria-Theresien-Straße 45, 0512/508 3171, www.taxispalais.art Theaterplatz Baden 2500 Baden, Theaterplatz, www.baden.at Tiroler Volkskunstmuseum 6020 Innsbruck, Universitätsstraße 2, 0512/594 89 510, www.tiroler-landesmuseum.at

U B Bei den Ausgrabungen 1., Michaelerplatz Beim Vermählungsbrunnen 1., Hoher Markt Burg Forchtenstein 7212 Forchtenstein, Melinda Esterhazy-Platz 1, 02626/81212, www.burg-forchtenstein.at Burg Landskron 9523 Villach, 04242/41563, www.burg-landskron.at

D Denkmal am Josefsplatz 1., Josefsplatz Die Mirli 3011 Tullnerbach, Heinratsberg 69, 0664/222 31 31, mirli.at DigitalSociety.at 1., Graben 17/10, digisociety.at

E Ecke Kärntner Straße 1., Johannesgasse Ecke Kärntnerstraße / Mahlerstraße 1. Ecke Rotenturmstraße / Schwedenplatz 1.

G Galerie Rudolf Leeb 7., Kaiserstraße 76, www.galerierudolfleeb.at Gatterburggasse 19. Grelle Forelle 9., Spittelauer Lände 12, www.grelleforelle.com Gymnasiumstraße / Ecke Sternwartestraße 18.

KunstGarten 8020 Graz, Payer-WeyprechtStraße 27, 0316/262787, kunstgarten.mur.at

L Landestheater Niederösterreich 3100 St. Pölten, Rathausplatz 11, 02742/9080 80600, www.landestheater.net Lebensbaumkreis Am Himmel 19., Am Himmel, 406 59 38, www.himmel.at Liebenberg-Denkmal 1., Universitätsring Ecke Schreyvogelgasse Literaturhaus Mattersburg 7210 Mattersburg, Brunnenplatz 4, Rathaus, 1. Stock, 02626/677 10, www.literaturhausmattersburg.at Louisiana Blues Pub 4., PrinzEugen-Straße 4, 0650/85 11 376, www.blues.at

M Mak – Museum für angewandte Kunst 1., Stubenring 5, 711 36-0, www.mak.at Mahnmal am Josefsplatz 2500 Baden, Josefsplatz METAStadt 22., Dr.-Otto-Neurath-Gasse 3, www.metastadt.at Museumsquartier 7., Museumsplatz 1, 523 58 81, www.mqw.at

N Naturhistorisches Museum 1., Burgring 7, 521 77-0, www.nhm-wien.ac.at

U4-Station Stadtpark 3., Johannesgasse

V Vogelpark Turnersee 9122 St. Kanzian am Klopeiner See, Vogelparkweg 8, 0676/53 10 686, www.vogelpark.at Volksbank Baden 2500 Baden, Hauptplatz 9–13, 02252/88300-9000 Volkskundemuseum Wien 8., Laudongasse 15–19, 406 89 05, www.volkskundemuseum.at Vor dem Museumsquartier 7., Mariahilfer Straße 2 Vor dem Theatermuseum 1., Lobkowitzplatz 2 Vor der Raiffeisenbank 1., Michaelerplatz, 489 96 74, www.wienguide.at Vor der Schottenkirche 1., Freyung Vor der Tourismusinformation 1., Albertinaplatz Ecke Maysedergasse

W Waschsalon im KarlMarx-Hof 19., Halteraugasse 7, 0664/ 88 54 08 88, www.dasrotewienwaschsalon.at

Z Zentralfriedhof 11., Simmeringer Hauptstraße 234

L E X I K O N   :   T H E A T E R   :   L I T E R A T U R   F A L T E R   2 1 / 2 0  

21

LEXIKON Aufgrund der aktuellen CoVid19-Regelungen gibt es ein vermindertes Angebot an Live-Events! Hier finden Sie einen Auszug aus den derzeitigen Offline- und Online-Terminen. Mehr unter www.falter.at/events. Desweiteren finden Sie unter www.falter.at/kino das umfangreiche Streaming- und das wachsende Autokino-Angebot.

THEATER 22.5.–28.5. à diesen Link verwenden

✷ empfohlen

☺ auch für Kinder geeignet

Theater Abgesagt? Angesagt! Das Rabenhof-TV Studio Eine Auswahl aktuell abgesagter Konzerte, Vorstellungen, Lesungen und Performances. Selbstverständlich und zum Schutz der Mitarbeiter*innen und Künstler*innen unter den aktuellen Sicherheitsvorgaben der Behörden, moderiert von Manuel Rubey. àfalter.at/e/881355 (Sa 20.30) Ausgang: Offen Darum. Wuk. R: Andreß, Halper, Krösche. àfalter.at/e/882415 (Mi 20.30) ✷ Boys Awakening Theater Foxfire. Ch: Eckenstein B: Pamperl D: Embaby, Pascal, de Carvalho, Sibanda, Morscher, Ylo, Eckenstein, Schmetterer. Ab 13 Jahren. In ihrer dritten Tanzperformance widmen sich die „Boys“ – acht Burschen und junge Männer – dem heiklen Thema männlicher Sexualität. Nach Motiven von Frank Wedekinds Stück „Frühlings Erwachen“ tanzen sie ihn hohen Absätzen und schwingen die Hüften lasziv. Regisseurin Eckenstein hat zusammen mit dem Ensemble gute Bilder gefunden für die erwachende Sexualität, die hier ganz unpeinlich im Mittelpunkt steht. (Aufzeichnung des Dschungel Wien, Theater Foxfire, ab 13 J., verfügbar von 20. bis 27.5.) àfalter.at/e/882483 (Fr-Mi 0.00–24.00) ☺ #dramazuhause Schauspielhaus Graz macht HomeOffice: Auf der Webseite und den jeweiligen Social Media Kanälen werden Rückblicke, Einblicke und Highlights präsentiert. àfalter.at/e/881276 Hamlet D: Tim Breyvogel, Marthe Lola Deutschmann, Philip Leonhard Kelz, Bettina Kerl, Laura Laufenberg, Sami Loris, Tilman Rose, Michael Scherff. àfalter.at/e/882850 (So 18.00) #stayathomewithpuppets Das Puppenensemble des Schubert-Theaters in Quarantäne zeigt in tägliche kurze Clips aus den Wohnzimmern. àfalter.at/e/881286 Theateraufführungen im Globe Wien Player Das Globe Wien erweitert laufend das Angebot. Zu sehen sind die eigene Produktionen Romeo & Julia und Richard der III., sowie Stücke, in denen einstige Publikumslieblinge wie Josef Meinrad, Max Böhm oder Heinz Marecek in ihren Paraderollen zu entdecken sind. àfalter.at/e/882179 ✷ This Is What Happened In The Telephone Booth das.bernhard.ensemble. orgAnic reVolt. Tanz. Schau.Spiel genanntes Stück, über ein einschneidendes Erlebnis in der Kindheit der Tänzerin Leonie: Nach einem Telefonat in einer Telefonzelle war ihre Mutter nicht mehr dieselbe, hatte ihre erste schizophrene Episode. Den Vorfall durchlebt sie im Stück, abgerufen aus dem Körpergedächtnis, immer und immer wieder. Eine gelungene Annäherung an das Unfassbare.(Physical Theatre Performance aus 2019 aus dem Off Theater). àfalter.at/e/855246 Das Wachzimmer Hörspiel von Gernot Plass. In drei Teilen. Es sprechen: Jens Claßen, Michaela Kaspar, Raphael Nicholas, Lisa Schrammel, Georg Schubert. Gernot Plass, künstlerischer Geschäftsführer des TAG, hat zu den den aktuellen Fragen „Was ist Wahrheit, wie lautet die Definition von Wahrheit, wer hat die Deutungshoheit?“ einen dramatischen Text geschrieben, als Inspiration diente ihm dafür Akira Kurosawas berühmter Film „Rashomon“. Eine Geschichte – vier Perspektiven. Ein Vorfall – vier unterschiedliche Wahrnehmungen desselben sind in einem dreiteiligen Hörspiel abrufbar. àfalter.at/e/882486 Die Weinprobe von Stefan Vögel. R: Hakon Hirzenberger D: Alexander Jagsch, Gerald Votava, Melanie Herbe. Eine Aufzeichnung aus dem Waldviertler Hoftheater. àfalter.at/e/882262 ✷ Weit.Way.Land nach Arthur Schnitzler und David Lynch. Bernhard Ensemble. R: Voss, Weigel B: HoffmannAxthelm D: Bangert, Reinold, Voss, Dick, Weigel. Grischka Voss und Ernst Kurt Weigel kreuzen Schnitzler („Das weite Land“) mit David Lynch („Lost Highway“): ein permanenter Stilmix, der Psychothrillereffekte mit Lachern aus dem

Off unterlegt. Zum Mitlachen! (Aus dem Off Theater aus dem Jahr 2011) àfalter.at/e/376226

Performance ✷ untitled (look, look come closer) „Während

Medien und social media momentan nur eine Krise kennen, Covid-19 und die Maßnahmen dagegen, machen die Krisenherde weiter weg aber keine Pause. “Wir tragen den Krieg in unseren Hosentaschen, dort, wo unsere Handys stecken„ war Christine Gaiggs Ausgangspunkt einer Performance zu Musik von Klaus Schedl, die 2015 bei ImPulsTanz uraufgeführt wurde und das Jahr darauf zum Impulse Theater Festival in Düsseldorf eingeladen war. Digitales Videomaterial aus dem Web wird von den Performer*innen mit analogen Mitteln hergestellt und eröffnet so einen etwas anderen Blick auf die Bilder von Terror und Gewalt.“ (Pressetext) àfalter.at/e/882738

Kabarett Josef Hader Kabarettprogramme Im eigenen Player zeigt Kabarettist Josef Hader Aufzeichungen seiner früheren Programm wie „Hader muss weg“, „Hader spielt Hader“, „Im Keller“ und „Privat“. Sehenswerte und teilweise legendäre Kabarettabende zum Wiedersehen. àfalter.at/e/882424 Kabarettvorstellungen im Globe Wien Player Das Globe Wien erweitert laufend das Angebot. Abrufbar sind ältere Programme von Michael Niavarani, Andreas Vitásek, Pizzera & Jaus, Stermann & Grissemann, Gery Seidl, Gernot Kulis und Alex Kristan. àfalter.at/e/882180 Niavarani & Scheuba (A). àfalter.at/e/882897 (Sa 20.15) ✷ Homajon Sefat: Solo R: Lukas. Charmant verschlungenes, unbekümmert eigenartiges, mit polit- und gesellschaftssatirischen Exkursen, diskutablen Tierwitzen und surrealen Träumen durchsetztes Solodebüt. Homajon Sefat entlarvt Tinder als „das Wisch & Weg unserer Generation“ und Ethno-Comedy als „die Faschingsversion von Rassismus“. àfalter.at/e/882902 (So 19.00) Skype Session mit Eckel, Niavarani, Sarsam Die Kabarettisten Klaus Eckel und Omar Sarsam im Gespräch mit Michael Niavarani über aktuelle Themen, die gerade die Nation und die drei Herren bewegen. àfalter.at/e/881161

Das Décamérone Elma Stefanía Ágústsdóttir, Mehmet Ateşçi, Bardo Böhlefeld, Norman Hacker, Maria Happel, Sabine Haupt, Mavie Hörbiger, Katharina Pichler, Felix Rech, Markus Scheumann, Florian Teichtmeister, Andrea Wenzl u.v.m. Der französische Theatermacher und Regisseur Sylvain Creuzevault hat Schauspielerinnen und Schauspieler aus der ganzen Welt gefragt, ob sie von dort aus, wo sie leben, die Novellen aus dem „Decamerone“ von Boccaccio aufnehmen würden. In hundert Tagen entsteht eine Serie von Hörspielminiaturen — auf Französisch, aber auch auf Deutsch, Englisch und anderen Sprachen: kurze Geschichten aus dem 14. Jahrhundert, die ab heute täglich auch hier veröffentlicht werden. Zwölf Schauspieler des Burgtheater-Ensembles sind an den Aufnahmen beteiligt. Hundert Novellen, jeden Tag eine, zum Frühstück oder zur Morgengymnastik – täglich auch als PDF in deutscher Sprache zum Mitlesen. àfalter.at/e/881742 (Fr-Do 9.00) Lesungen Doron Rabinovici „Da viele in dieser Krisenzeit von COVID19, einen Beitrag für jene liefern, die in ihren eigenen vier Wänden bleiben müssen, will auch ich heute meine erste Heimsuchung für Literaturinfizierte und fürs Isolationskollektiv starten. Ich schreibe zuweilen Kürzestgeschichten. Nicht mehr als 3600 Zeichen. So habe ich das für mich beschlossen. Warum genau dieses Maß? Warum nicht? Die Länge prägt Form und Inhalt. Bleibt gesund und munter!“ (D. Rabinovici) àfalter.at/e/881317 Lesungen für zuhause Um die veranstaltungsfreie Zeit mit literarischen Stimmen zu füllen, postet die Österreichische Gesellschaft für Literatur seit 16.3. jeden Tag eine Lesung, die in der Gesellschaft stattgefunden hat, zum Nachhören zu Hause. Die Lesungen auf den sozialen Medien-Kanälen zu finden. Darunter Schätze wie eine Lesung von Hilde Spiel aus dem Jahr 1965, ein Vortrag

Marcel Reich-Ranicki vom 24.10. 1966 und eine Lesung von Elias Canetti aus dem Jahr 1969. Mit dabei auch Peter Handke mit Gedichten und einem Prosatext (1967) und Manfred Chobot, gemeinsam mit Werner Kofler (1973). (Audiostreams aus der Mediathek der Österr. Gesellschaft für Literatur). àfalter.at/e/882176 Montforter Zwischentöne 2020: Die Begräbnisse Das Begräbnis der Gewissheit / Das Begräbnis der Privatsphäre / Das Begräbnis der Muße" – aus dem Alten Hallenbad mit Alice Lagaay, Peter Schaar, Thomas Macho und dem Vienna Reed Quintet. àfalter.at/e/881812 Noch eine Chance für Bettina Der „Arztromans“ von Gitta von Bergen in einer Marathon-Lesung aus dem Home-Office heimischer Künstlerinnen und Künstler von Joesi Prokopetz, Ludwig Müller, Markus Hauptmann, Mike Supancic bis Lukas Resetarits und Omar Sasam. àfalter.at/e/882119 ✷ Wiener Stimmung #8: There goes my systemrelevanz (again) ((and again)) (((and again))) (von Thomas Köck mit Stefanie Dvorak) Das Burgtheater hat österreichische und in Österreich lebende Autorinnen und Autoren eingeladen, kurze Monologe für das Ensemble in Quarantäne zu schreiben. Aus der Wirklichkeit der Isolation der Schauspielerinnen und Schauspieler ist ein Netz aus Geschichten entstanden, ein Stimmungsbild, ein fingierter Stadtplan, ein Bewegungsmuster: eine Wien-Parallele aus Ansichten, Bekenntnissen und Verlautbarungen, die von April an zwei Mal in der Woche auf der Website des Burgtheaters veröffentlicht werden. àfalter.at/e/882757 (Sa 18.00) ✷ Wiener Stimmung #9: Nachbarn (Thomas Perle mit Markus Meyer) Das Burgtheater hat österreichische und in Österreich lebende Autorinnen und Autoren eingeladen, kurze Monologe für das Ensemble in Quarantäne zu schreiben. Aus der Wirklichkeit der Isolation

Videostream

Wiener Festwochen 2020 – reframed Geste zu einem künstlerischen Projekt der Wiener Festwochen In der ersten Woche am Programm: Videoarbeiten von Heiner Goebbels und Bernhard Gander mit Attila Csihar, ein Teaser für ein Tête-à-Tête von Thomas Geiger und Ludwig van Beethoven, ein Einblick in das Recherchematerial von Marlene Monteiro Freitas, sowie Texte von Tania Bruguera und Boris Nikitin. Die Gesten werden ab 15. Mai täglich, dem Rhythmus des Festivalprogramms folgend, auf www.festwochen.at und den Festwochen Social Media-Kanälen veröffentlicht. àfalter.at/e/882750 (Fr-Do 10.00)

LITERATUR 22.5.–28.5. Lesung Corona Lesungen Für die Zeit von Social Distancing stellen die Büchereien ihre Lesungen auf Hauszustellung um: die Corona-Lesungen. Auf dem Youtube-Kanal der Büchereien Wiens können Lesungen von Ljuba Arnautovic, Lucas Cejpek, Claudia Bitter, Norbert Kröll, Cornelia Travnicek, Elisabeth Klar, Sophie Reyer und vielen anderen abgerufen werden. Nach den Lesungen sprechen die Autorinnen und Autoren über Werk, Schreiben und Leben in Zeiten des Coronavirus àfalter.at/e/882175

MO – FR

AB 20:00

UHR

Wir bringen Kultur in Ihr Wohnzimmer und zeigen Ihnen von Montag bis Freitag "extralive" Konzerte und Gespräche direkt aus dem Großen Sendesaal sowie Highlights aus unserem Archiv.

radiokulturhaus.ORF.at > 20.05. ERSTES WIENER HEIMORGEL ORCHESTER & CLEMENS J. SETZ > 21.05. MICHAEL KÖHLMEIER & KONRAD PAUL LIESSMANN > 22.05.

HANS THEESSINK & ROLAND GUGGENBICHLER

> 25.05. RADIO WIEN KLUBKONZERT: IM DIENSTE IHRER MAJESTÄT > 26.05.

AUF EINE MELANGE MIT MUSALEK

ORF. WIE WIR.

22  

F A L T E R   2 1 / 2 0   L E X I K O N   :   L I T E R A T U R   :   V O R T R Ä G E : M U S I K

der Schauspielerinnen und Schauspieler ist ein Netz aus Geschichten entstanden, ein Stimmungsbild, ein fingierter Stadtplan, ein Bewegungsmuster: eine Wien-Parallele aus Ansichten, Bekenntnissen und Verlautbarungen, die von April an zwei Mal in der Woche auf der Website des Burgtheaters veröffentlicht werden. àfalter.at/e/882758 (Do 18.00)

Weitere Literaturveranstaltungen Aus der Einzelhaft. Virtuelles Tagebuch einer Krise Das Videotagebuch des burgenländischen Autors und Regisseurs Peter Wagner in Collageform mit Einträgen ab 16.3. Die Musik dazu kommt von Rainer Paul. àfalter.at/e/882075 Ausnahmegespräche: Christian Schacherreiter / Norbert Kröll In einem Gespräch mit Lesung werden österreichische AutorInnen und ihre Neuerscheinungen vorgestellt. Moderation und Gesprächsführung durch Katja Gasser (ORF Kulturredaktion, Leitung Literaturressort). Täglich werden zwei „Ausnahmegespräche“ veröffentlicht. Diesmal ist Christian Schacherreiter mit dem Roman „Im Heizhaus der sozialen Wärme“ an der Reihe, und Norbert Kröll mit „Wer wir wären“. àfalter.at/e/882064 Ausnahmegespräche: Daniel Wisser / Helena Adler Initiative des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels. In einem Gespräch mit Lesung werden österreichische AutorInnen und ihre Neuerscheinungen vorgestellt. Moderation und Gesprächsführung durch Katja Gasser (ORF Kulturredaktion, Leitung Literaturressort). Täglich werden zwei „Ausnahmegespräche“ veröffentlicht. Diesmal liest Daniel Wisser aus seinem Roman „Unter dem Fußboden“, im zweites Video liest Helena Adler aus „Die Infantin trägt den Scheitel links“. àfalter.at/e/882084 Ausnahmegespräche: Gunther Neumann / Birgit Birnbacher Initiative des Hauptverbandes des Österreichischen Buchhandels. In einem Gespräch mit Lesung werden österreichische AutorInnen und ihre Neuerscheinungen vorgestellt. Moderation und Gesprächsführung durch Katja Gasser (ORF Kulturredaktion, Leitung Literaturressort). Täglich werden zwei „Ausnahmegespräche“ veröffentlicht. Diesmal liest Gunther Neumann aus „Über allem und nichts“ und Birgit Birnbacher aus „Ich an meiner Seite“. àfalter.at/e/882069 Ausnahmegespräche: Katharina Tiwald / Josef Zweigmüller In einem Gespräch mit Lesung werden österr. AutorInnen und ihre Neuerscheinungen vorgestellt. Moderation und Gesprächsführung durch Katja Gasser (ORF Kulturredaktion, Leitung Literaturressort). Täglich werden zwei „Ausnahmegespräche“ veröffentlicht. Hier lesen Katharina Tiwald aus „Macbeth Melania“ und Josef Zweimüller aus „Grün“. àfalter.at/e/882065 Ausnahmegespräche: Leonora Leitl / Peter Filzmaier In einem Gespräch mit Lesung werden österreichische AutorInnen und ihre Neuerscheinungen vorgestellt. Moderation und Gesprächsführung durch Katja Gasser (ORF Kulturredaktion, Leitung Literaturressort). Täglich werden zwei „Ausnahmegespräche“ veröffentlicht. Diesmal: Leonora Leitl (Illustratorin) spricht über „Willi Virus“ und Peter Filzmaier über sein Buch „Atemlos“. àfalter.at/e/882068 Ausnahmegespräche: Lydia Haider / Hugo Ramnek In einem Gespräch mit Lesung werden österreichische AutorInnen und ihre Neuerscheinungen vorgestellt. Moderation und Gesprächsführung durch Katja Gasser (ORF Kulturredaktion, Leitung Literaturressort). Täglich werden zwei „Ausnahmegespräche“ veröffentlicht. Lydia Haider spricht über „Und wie wir hassen“, im zweiten Video liest Hugo Ramnek aus „Die Schneekugel“. àfalter.at/e/882067 Ausnahmegespräche: Stefan A. Sengl / Bettina Gärtner In einem Gespräch mit Lesung werden österreichische AutorInnen und ihre Neuerscheinungen vorgestellt. Moderation und Gesprächsführung durch Katja Gasser (ORF Kulturredaktion, Leitung Literaturressort). Täglich werden zwei „Ausnahmegespräche“ veröffentlicht. àfalter.at/e/882066 Böse Stimmen: Anonymer Anruf, Gerüchtebörse, Verschwörung Willkommen sind Beiträge über das Raunen, das Numinose, Obskurante, Wahnhafte. Oder im kleineren Maßstab: das Nörgeln, Spinnen, Winseln. Teilnahme-Bedingung: Maximal zwanzig Sekunden Dauer, keine Namen, keine konkreten Anspielungen und Anwürfe. Hergestellt werden die Beiträge zu Hause mit Bordmitteln (Audition, Garage Band, etc.), gepostet und diskutiert wird in der Internet-Klasse der schule für dichtung online unter http://sfd.at. Leiter der Klasse ist der Mediendesigner Orhan Kipcak.àfalter.at/e/882465 Die Corona-Tagebücher Das Literaturhaus Graz lädt Autorinnen und Autoren ein, täglich kurze Beiträge zur aktuellen Lage zu schreiben. Mit dabei sind Helena Adler, Bettina Balàka, Birgit Birnbacher, Christian Mähr, Robert Pfaller, Julya Rabinowich, Angelika Reitzer, Kathrin Röggla, Thomas Stangl, Michael Stavarič und Daniel Wisser, die über ihr alltägliches Leben und den Zustand der Gesellschaft. àfalter.at/e/881391 (Fr 8.00) Literatur für jeden Fall Leseempfehlungen zu Neuerscheinungen, aber auch Lektüren wieder entdeckter Texte („auf jeden Fall : Lektüren“), literarische Beiträge von Autorinnen und Autoren („auf alle Fälle : Texte“), literaturhistorische Betrachtungen („im schönsten Fall : Geschichten“) und Gespräche mit Autorinnen und Autoren in unterschiedlichster Form („von Fall zu Fall : Fragen“). àfalter.at/e/882027

VORTRÄGE 22.5.–28.5. Andere Themen Dialogues for Tomorrow Im Vorfeld des Angewandte Festival 2020 geht es in den „Dialogues for Tomorrow – Dialoge für Morgen“ darum, die Herausforderungen der Zukunft von Bildung und Wissenschaft, von Kunst und Design sowie der Architektur als auch die von Arbeit und Politik zu erörtern. àfalter.at/e/882882 (Di 16.00) Webinar der VHS: Frauenrecht geht vor! Auguste Fickert, Vorkämpferin der Ersten Frauenbewegung Webinar der VHS Wiener Urania. Auguste Fickert (1855–1910) gilt als unermüdlichste und radikalste Kämpferin für Frauenrechte des 19.Jahrhunderts. Wer war diese unbeirrbare, außerhalb der damaligen Normen lebende Frauenrechtlerin? Eine Spurensuche. Petra Unger ist Begründerin der Wiener Frauenspaziergänge, Vortragende und Autorin. Sie arbeitet seit über 25 Jahren zu Frauenstadtgeschichte Wiens, Gender Studies und Feministische Theorie. àfalter.at/e/882636 (Do 18.00) Webinar der VHS: Vererben und Testament In dem Vortrag von Daniel Richter erfährt man Wissenswertes rund um das Thema Vererben und Testament. Wer erbt, wenn es kein Testament gibt? àfalter.at/e/882683 (Mo 16.30–18.00)

Künste Draht ins Jenseits 3. – Charivari Linde80: Das trunkene Schiff Linde Waber ist eine „Welten-Reisende“ – sie lebt in Interaktion mit anderen Kunstformen und Kunstschaffenden. Der Abend „Draht ins Jenseits“ nimmt Bezüge zur feinstofflichen Welt und ist wichtigen verstorbenen Wegbegleitern der Künstlerin gewidmet. Performance des französischen Klassikers von Arthur Rimbaud in drei Sprachen durch die Schauspielerin Anne Bennent, musikalisch begleitet durch Karl Ritter und Otto Lechner. Projektionen von Wolfgang Bledl. àfalter.at/e/882514 (Di 0.00–24.00) Muth Viertelstunde: Adele Neuhauser Direktorin Elke Hesse einmal wöchentlich eine Künstlerin oder einen Künstler auf die Bühne des MuTh, die Zuseher sind interaktiv über einen Livestream eingebunden und können sich so in die Diskussion einbringen. Jede Woche wird über ein bestimmtes Thema gesprochen, philosophiert und dazu musiziert. Diesmal wird Gerald Wirth mit Adele Neuhauser über das Thema „Die Zukunft und wir“ sprechen. àfalter.at/e/882599 (Mi 17.45) Schwerpunkt: Kunst & Politik Der im Februar 2020 gegründete Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek, der die Arbeiten der Forschungsplattform Elfriede Jelinek als Kooperation zwischen der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) in vergrößerter Form fortsetzt und Wissenschaft und Kunst vernetzt, weitet diese digitale Präsenz in Zeiten der Pandemie-Krise aus. Im Rahmen des Schwerpunkts „Kunst & Politik“ ist eine filmische Reflexion von Thomas Köck zur (Un-)Möglichkeit künstlerisch-politischen Eingreifens abrufbar, und ein Video-Gespräch mit Milo Rau. àfalter.at/e/882522 Schwerpunkt: Notation und Aufführung Der im Februar 2020 gegründete Interuniversitäre Forschungsverbund Elfriede Jelinek, der die Arbeiten der Forschungsplattform Elfriede Jelinek als Kooperation zwischen der Universität Wien und der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) in vergrößerter Form fortsetzt und Wissenschaft und Kunst vernetzt, weitet diese digitale Präsenz in Zeiten der Pandemie-Krise aus. Im Rahmen des Schwerpunkts „Notation und Aufführung“ ist ein Gespräch mit dem Komponisten Bernhard Lang über Notationsformen der Zukunft abrufbar. Die Musikwissenschaftlerin Christa Brüstle stellt einen Podcast mit kritischen Überlegungen zum musikalischen Werkbegriff zur Verfügung, zudem ist eine E-Mail-Korrespondenz mit der Dramaturgin Rita Thiele zum Spannungsfeld von Werk und Aufführung online. àfalter.at/e/882521

Politik Klartext Die aktuelle Innenpolitik-Diskussion mit Klaus Webhofer. „Klartext“ beleuchtet monatlich aktuelle politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen. Mit Gästen, die einen verbalen Schlagabtausch nicht scheuen. Thema und Gäste werden auf radiokulturhaus. ORF.at und in Ö1 bekannt gegeben. àfalter.at/e/882859 (Mi 20.00)

Wissenschaft Das EU-Jugendkino: #Greendeal-Talks Die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich lädt zusammen mit dem „Let's CEE“ Film Festival und der Initiative for Teaching Entrepreneurship zu einem kostenlosen Besuch des virtuellen EU-Jugendkinos #EUGREENDEAL ein. Das gesamte Programm des EU-Jugendkinos steht bis Ende des Semesters allen

interessierten Schulklassen österreichweit kostenlos zur Verfügung. Online-Anmeldung erforderlich: www.youthcinema.eu/euandme-anmeldung.html. Zudem finden an fast allen Freitagen im Mai und Juni Online-Gespräche mit Filmschaffenden, UmweltexpertInnen und ChangemakerInnen (in englischer oder deutscher Sprache) statt. àfalter.at/e/882691 (Fr 10.00–11.30) IDMonSite Das Institut für den Donauraum und Mitteleuropa (IDM) befasst sich mit aktuellen Fragen des Donauraums, Mittel- und Südosteuropa. Derzeit überschattet die Coronakrise alle Aktivitäten, so erörtern die Vortragenden die aktuelle Situationen in ihren jeweiligen Ländern. Die Vorträge sind permanet abrufbar und werden laufend erweitert. àfalter.at/e/882047 #NHMWienFromHome VermittlerInnen und WissenschafterInnen erzählen von zu Hause über Tiere und Pflanzen, Erdgeschichte, Archäologie und Astronomie. Sie zeigen kleine Experimente und Forschungsaufgaben. àfalter.at/e/881505 Webinar der VHS: Streiten, aber richtig! OnlineVortrag mit Patricia Zaccarini. In diesem Kurs wird erarbeitet, was „faires streiten“ überhaupt bedeutet und welche Werte dabei an die Kinder weiter gegeben werden sollten. Mit der Zeit benötigen die Kinder immer seltener eine Vermittlung und bald wenden sie die Spielregeln im Konfliktfall von selbst an. Aber auf den Anfang kommt es an: Erziehung zu sozial kompetenten Menschen beginnt nicht erst in der Schule, sondern zu Hause und im Kindergarten, wo Lernen insbesondere soziales Lernen bedeutet. àfalter.at/e/882688 (Di 18.00–21.00) ✷ Wiener Vorlesung: Die Kunst der Wissenschaft. Eine Chemie die wirklich stimmt Vortrag Nuno Maulide (Professor für organische Synthese an der Universität Wien), Moderation: Andreas Jäger, Sonja Kato. Kreativität ist ein wesentliches Ingrediens für Erfolg, in der Kunst genauso wie in der Wissenschaft. Der Chemiker und Wissenschaftler des Jahres 2018 für sein Engagement in der Wissenschaftskommunikation, Nuno Maulide, forscht im Bereich der Synthese von bioaktiven Substanzen und der Entwicklung von ressourcenschonenden chemischen Verfahren. Er ist zudem Pianist und in dieser Wiener Vorlesung demonstriert er seine Ansicht, dass Wissenschaft und Kunst zwei Seiten Desselben repräsentieren. Anhand von ausgewählten Beispielen zeigt er, wo sich Chemie und Musik vereinen. àfalter.at/e/882641 (Do 18.00)

Workshop / Seminar Burgtheater mit Action Wöchentlich stattfindendes Theater-Workshop-Format, bei dem sich Jugendliche und Golden-Ager, Anfänger*innen und Erprobte, Draufgänger*innen und Schüchterne von nun an vor der Handy- oder Laptop-Kamera versammeln können. Ca. eine Stunde wird gemeinsam Theater gemacht, gesungen, improvisiert, gespielt. Vorkenntnisse sind nicht notwendig! àfalter.at/e/881743 (Di 17.00–18.00) Webinar der VHS: Nähe und Distanz in der Literatur Die Kursleiterin Silvia Waltl führt durch die drei literarischen Hauptgattungen Epik, Lyrik, Dramatik, und den diversen Zwischenformen. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Stilgriffe gelegt, in zur Herstellung sprachlicher und formaler Nähe und Distanz eingesetzt werden können, sowie auf ihre Wirkungsweisen. àfalter.at/e/882685 (Mi 14.30–16.00)

MUSIK 22.5.–28.5. Pop FM4 Stay At Home Session Kleine Konzerte aus dem Wohnzimmer ins Wohnzimmer. Derzeit abrufbar sind Konzerte von Anger, Lou Asril, Avec, Voodoo Jürgens, Der Nino aus Wien, Lylit, Kreiml & Samurai, My Ugly Clementine, 5KHD, Yasmo & die Klangkantine, Pippa, Mynth, Miblu, Ant Atic, Es Rap, Oehl u.a.. àfalter.at/e/881647 „Konzertabend im Dienste Ihrer Majestät“ Nazide Aylin, Maya Hakvoort & Sandra Pires. Paul McCartney, Nancy Sinatra, Tom Jones, Duran Duran, A-ha, Shirley Bassey, Adele, Madonna und viele andere haben Titelsongs für „James Bond“-Filme gesungen. Begleitet von der WW Allstars Big Band (Leitung: Werner Wurm) singen sich Nazide Aylin, Maya Hakvoort und Sandra Pires bei diesem Radio Wien Klubkonzert durch Hits und Klassiker im Zeichen von 007. àfalter.at/e/882858 (Mo 20.00) Marcus Smaller (A). Der Sänger der Wiener Punkband 3 Feet Smaller gibt schon seit Jahren immer wieder einmal Duette-Konzerte mit Freundinnen und Freunden. Corona-bedingt läuft es diesmal etwas anders - aber es läuft. „Quarantäne der Duette“ lautet das Motto. àfalter.at/e/882894 (Fr 20.05) ✷ Violetta Parisini (A). (Wohnzimmerkonzert beim 4gamechangers Roomservice). Wer Johann Hölzl oder Jürgen Udo Bockelmann heißt, muss naturgemäß ein wenig am Namen schrauben, bevor er ins Rampenlicht treten kann, um als Falco oder Udo Jürgens die Welt zu erobern. Bei Violetta Parisini verhält es sich anders, bereits der Name der Songwriterin ist Musik. Trotzdem

führte ihr Weg nicht direkt auf die Bühne: Die 1980 geborene Wienerin hat als singender DJ begonnen und nebenbei ein Philosophie-Studium mit einer Arbeit über Gilles Deleuze und Jim Jarmusch abgeschlossen, bevor sie zwei Alben mit so anspruchsvollem wie ansprechendem englischem Singer/Songwriter-Pop veröffentlichte. Eine Familiengründung samt jahrelanger Kreativpause später meldete sich Parisini knapp vor dem Shutdown mit ihrem ersten deutschsprachigen Album „Alles bleibt“ eindrucksvoll zurück. Bei diesem Online-Konzert präsentiert sie die neuen Lieder solo am Klavier.àfalter.at/e/882903 (So 21.00)

Jazz Hannes Kasehs (A). Austro-Blueser, hier solo zu hören. àfalter.at/e/267806 (Fr 19.00 (Reservierung empfohlen!)) Golnar & Mahan (IR/A). Golnar Shahyar (voc, guit, perc) und Mahan Mirarab (guit, oud) mischen persische Volksmusik, Jazz, Lateinamerikanisches und afrikanische Polyrhythmik, wobei sie im Kern letztlich aber doch an der Songform festhalten. àfalter.at/e/882401 (Sa 20.30) Moments Musicaux: David Helbock & Lorenz Raab Live-Streaming, danach als Video on demand weiterhin verfügbar. Das Programm wird laufend unter www.konzertzuhaus.at/moments-musicaux/ bekanntgegeben. Der Zuschauerraum ist leer, doch auf der Bühne gehen Musikerinnen und Musiker ihrer Passion nach und füllen den Großen Saal allen Widrigkeiten zum Trotz mit Musik. Dreimal in der Woche, jeweils am Sonntag, Dienstag und Donnerstag um 19 Uhr spielen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Genres, die in Kleinformationen (Solo, Duo, Trio), – selbstverständlich unter Einhaltung der von der Bundesregierung geforderten Vorsichtsmaßnahmen – musizieren werden. àfalter.at/e/882703 (Do 19.00) The Show Must Go On(line) Jeden Donnerstag und Samstag streamt das Porgy & Bess kleine Konzerte aus dem Club. Heimische Jazzkünstlerinnen und -künstler treten in Kleinformationen (also Solo, Duo, Trio) auf, natürlich unter strenger Einhaltung des geforderten Abstands! Derzeit kann man die Auftritte über www.porgy.at mitverfolgen. Diese Streams sind nur einmalig abrufbar. „Pay as you wish“ lautet die Devise. àfalter.at/e/881645 (Sa, Do 20.30) Hans Theessink & Roland Guggenbichler Seit rund Jahrzehnten arbeitet sich der austro-niederländische Sänger und Gitarrist Hans Theessink an der Traditionspflege im Blues-, Country-Blues und Folk-Blues-Bereich ab. In unterschiedlichen Konstellationen tätig, hat er schon rund 7000 Konzerte gespielt. In diesem per Livestream übertragenen Auftritt ohne Publikum im RKH steht ihm der Pianist und Akkordeonist Roland Guggenbichler zur Seite. àfalter.at/e/882832 (Fr 20.00)

Lokal / Global Moments Musicaux: Ramsch & Rosen Live-Streaming, danach als Video on demand weiterhin verfügbar. Das Programm wird laufend unter www.konzertzuhaus.at/ moments-musicaux/ bekanntgegeben. Der Zuschauerraum ist leer, doch auf der Bühne gehen Musikerinnen und Musiker ihrer Passion nach und füllen den Großen Saal allen Widrigkeiten zum Trotz mit Musik. Dreimal in der Woche, jeweils am Sonntag, Dienstag und Donnerstag um 19 Uhr spielen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Genres, die in Kleinformationen (Solo, Duo, Trio), – selbstverständlich unter Einhaltung der von der Bundesregierung geforderten Vorsichtsmaßnahmen – musizieren werden. àfalter.at/e/882699 (So 19.00)

Musik–X Ars Electronica Home Delivery: Maki Namekawa, Dennis Russell Davis Schauplatz und Bühne dieser Aufführung ist das neue „Klavierzimmer“ des Ars Electronica Center mit dem Computerflügel Bösendorfer 290 Imperial CEUS. Dieser Raum ist zudem mit Projektionsflächen und Sensoren ausgestattet, die es möglich machen, hier Visualisierungen zu zeigen, die in Echtzeit mit Lautstärke und Klangfarbe der Musik interagieren. Vor bzw. nach den Konzerten gibt es immer wieder moderierte Talks mit den Künstlerinnen und Künstlern, an denen sich das Publikum beteiligen kann. àfalter.at/e/882692 (Fr 19.00) ✷ Otto Lechner und Brot & Sterne Als Brot & Sterne machen Franz Hautzinger (Trompete), Matthias Loibner (Drehleier) und Peter Rosmanith (Perkussion, Hang) gemeinsame Sache, um Jazz, Klassik und Weltmusik zu kombinieren und durcheinander zu wirbeln. Diesmal gesellt sich noch der Akkordeonist Otto Lechner dazu. àfalter.at/e/882860 (Do 20.00)

Klassik ECHO-Streaming Gemeinsam streamen sie täglich einen Konzertmitschnitt – jeden Tag aus einem anderen Saal. Die Konzerte werden jeden Abend um 20:00 Uhr auf allen Facebook-Seiten der teilnehmenden Häuser veröffentlicht. Die Veranstaltungsorte sind Teil der »European Concert Hall Organisation« (ECHO); dazu gehören unter anderem das Wiener Konzerthaus, die Elbphilharmonie in Hamburg oder das Concertgebouw in Amsterdam. Zusammen bieten sie in der momentanen besonderen Situation eine digitale musikalische Reise durch Europa, die einlädt, die künstlerische Vielfalt und architektonische Schönheit der europäischen Konzerthäuser

L E X I K O N   :   M U S I K : K I N D E R    F A L T E R  2 1/ 2 0   und ihrer Programme von zu Hause aus zu erleben.

àfalter.at/e/882099 (Mo, Di, Do 20.00)

Moments Musicaux: Robert Kovács (Orgel) Live-Streaming, danach als Video on demand weiterhin verfügbar. Das Programm wird laufend unter www.konzertzuhaus.at/ moments-musicaux/ bekanntgegeben. Der Zuschauerraum ist leer, doch auf der Bühne gehen Musikerinnen und Musiker ihrer Passion nach und füllen den Großen Saal allen Widrigkeiten zum Trotz mit Musik. Dreimal in der Woche, jeweils am Sonntag, Dienstag und Donnerstag um 19 Uhr spielen Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Genres, die in Kleinformationen (Solo, Duo, Trio), – selbstverständlich unter Einhaltung der von der Bundesregierung geforderten Vorsichtsmaßnahmen – musizieren werden. àfalter.at/e/882700 (Di 19.00)

Musiktheater ✷ Arabella Lyrische Komödie von Richard Strauss in

drei Aufzügen. Libretto von Hugo von Hofmannsthal. D: Schirmer, R: Bechtolf, S: u. a. mit Wolfgang Bankl (Graf Waldner), Carole Wilson (Adelaide), Anne Schwanewilms (Arabella), Genia Kühmeier (Zdenka), Tomasz Konieczny (Mandryka), Daniela Fally (Fiakermilli). Erwachsen zu werden ist ja bekanntlich ohnehin nicht leicht – wenn man dazu noch seiner bankrotten Familie den Anstand durch eine reiche Heirat wahren muss, hilft das auch nicht weiter. Geld hat die oberste Priorität in der Gesellschaft Hugo von Hofmannsthals, den Schein zu wahren, ist die Maxime. Dafür müssen auch die Kinder herhalten. Arabella, die ältere Tochter, fügt sich ihrem Schicksal ganz gut – immerhin wird sie hofiert und darf am bürgerlichen Genussleben teilhaben und am Ende erhält sie Mandryka. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 18.12. 2014, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882626 (Sa 19.00) ✷ Axel an der Himmelstür Operette von Ralph Benatzky. R: Lund. Ralph Benatzkys 77. Operette wurde 1936 uraufgeführt und machte die junge Zarah Leander über Nacht zum Star. Möchtegern-Reporter Axel wartet auf die große Chance einer Story über den sagenumwobenen Kinostar Gloria Mills. Er schreckt nicht einmal davor zurück, seine Verlobte Jessie , die Sekretärin der Scott Film Corporation, schamlos auszunützen, um ein Interview mit Gloria zu bekommen. Doch statt ihm zu helfen, bandelt Jessie mit dem Friseur Theodor an. Benatzkys Musik erklingt in neuen Arrangements von Kai Tietje, Regie führte Peter Lund, der hier bereits „Frau Luna“ inszenierte, die Umsetzung ist toll geworden. (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2016 auf myfidelio. at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882104 ✷ Biedermann und die Brandstifter Oper von Šimon Voseček nach Max Frisch. D: Kobéra, amadeus ensemble Wien, R: Lachausée, B: Wiesbauer, S: Chaundy, ZamekGliszczynska, Tschakert, Pietak, von Orlowsky, Wurmsdobler, Kotsis, Pfalzgraf. Max Frisch hat eine beißende Parabel über menschliche Anpasserei, politische Blindheit und fehlende Zivilcourage geschrieben. In Uraufführung zeigte die Neue Oper Wien die Oper in zwei Akten (2005–2007) nach dem gleichnamigen Stück von Max Frisch für 8 Stimmen und Kammerensemble im Jahr 2013 im Semperdepot. Der 1978 in Prag geborene Komponist Šimon Voseček, von dem auch das Libretto stammt, wurde dafür vom BM:UKK prämiert. Das Theaterstück von Frisch beschreibt auf der Metaebene den Zersetzungsprozess einer vermeintlich heilen Welt bis hin zur völligen Auflösung der Regeln der Vernunft. Dieser Prozess spiegelt sich auch in der Musik wider, die sich anfänglich an der Sprache der klassischen Oper orientiert. Im Lauf des Abends gehen immer mehr Elemente dieser Sprache verloren, bis am Schluss, wo die handelnden Personen keinen Handlungsspielraum mehr haben, die Musik völlig „sprachlos“ wird (Werkbeschreibung Šimon Voseček). (Aufzeichnung aus dem Atelierhaus der Akademie der Bildenden Künste, Semperdepot, vom 17.9. 2013) àfalter.at/e/465140 ✷ Die Csárdásfürstin Operette von Emmerich Kálman, D: Gyüker, R: Lund, B: Reinhard, K: Kornysheva, S: Hauser, Arrouas, Pfitzner; Gratschmaier, Brickner, Graf, Havlicek, Herrig, Hagg. Die Chansonsängerin Sylva Varescu (in der Premiere Elissa Huber, alternierend Ursula Pfitzner) will auf Amerikatournee, ihr Verehrer Edwin will sie aber heiraten. Seine Eltern sind dagegen und erwirken daher seine Einberufung zum Militär. Außerdem haben sie eine Verlobung mit der Cousine Comtesse Stasi arrangiert. Als Graf Boni, Edwins Freund, dies Sylva mitteilt, reist sie beleidigt mit ihm nach Amerika ab. Am Ende heiraten Edwin und Sylva eh, ebenso wie Boni und Stasi. (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882102 Don Giovanni Oper von W. A. Mozart. D: Fischer, R: Martinoty, B: Schavernoch, S: u. a. mit Simon Keenlyside (Don Giovanni), Sorin Coliban (Il Commendatore), Irina Lungu (Donna Anna), Benjamin Bruns (Don Ottavio), Dorothea Röschmann (Donna Elvira), Erwin Schrott (Leporello), Ileana Tonca (Zerlina), Manuel Walser (Masetto). Männliches Gegenstück zur Carmen, allerdings mit dem gewichtigen Unterschied, daß Don Giovanni nachgesagt wird, ein Macho wie er könne nicht wirklich lieben. Außerdem kommt immer etwas dazwischen, nur die Höllenfahrt ist echt. Opernklassiker von Format. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 20.1. 2018, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882628 (Mo 19.00) ✷ La Fille du régiment Oper von Gaetano Donizetti. R +K: Pelly, B: Thomas, D: Pidò, S: u. a. mit Julie Fuchs (Marie), John Tessier (Tonio), Donna Ellen (Marquise de Berkenfield), Carlos Álvarez (Sulpice), Marcus Pelz

(Hortensius). Es gibt nicht viele Opern, deren Schauplatz in Österreich liegt. Donizettis heitere „Regimentstochter“ gehört zu diesen – spielt doch die Handlung in den Tiroler Bergen zur Zeit der Napoleonischen Kriege. Die martialische Umgebung eines französischen Regiments dient jedoch lediglich als parodistische Grundlage für eine zarte Liebesgeschichte zwischen der Marketenderin Marie und dem Tiroler Partisanen Tonio. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 25.9. 2016, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882629 (Di 19.00) Idomeneo, Rè di Creta Oper von Wolfgang Amadeus Mozart. D: Netopil R: Holten,B: Stensgaard, K: Vang Kragh, S: u. a. mit Bernard Richter (Idomeneo), Rachel Frenkel (Idamante), Irina Lungu (Elettra), Valentina Naforniţă (Ilia), Pavel Kolgatin (Arbace). Der kretische König soll dem Meeresgott Poseidon den ersten opfern, den er trifft. Das wird sein Sohn Idamante. Idomeneo hofft, dieses Opfer abwenden zu können, indem er Idamante mit Elektra fortschickt. Als sie sich einschiffen sollen, taucht ein Ungeheuer auf, das Kreta bedroht. Eines der aufregendsten Musikdramen Mozarts.Tomáš Netopil dirigiert, die Inszenierung von Kaspar Holten stammt von 2014. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 22.2.2019, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882624 (Fr 19.00) ✷ Julie und Jean Musiktheater nach Motiven von August Strindbergs Drama „Fräulein Julie – “Ein Match in 12 Runden“ von Gerhard Schedl, D: Kobéra, R: Wagner, B: Cozzi, K: Kreinecker; S: Pammer, Eröd, Lopes, Milewska, Wiener Kammerchor, amadeus ensemble-wien. Ein Paar ist einander verfallen. Sie begehren sich und können sich doch nicht erreichen. Das Ritual der Begierde, der Kampf um die Trophäe der Liebe ist ein gefährliches, ein lebensbedrohendes Spiel, das umschlägt in Vernichtung (Gerhard Schedl). (Stream Neue Opern Wien aus dem Atelierhaus der Akademie bildenden Künste Wien, Semperdepot, September 2018). àfalter.at/e/809193 Das Land des Lächelns Romantische Operette von Franz Lehár in einer Inszenierung von Klaus Maria Brandauer. (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 1996 auf myfidelio.at, für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882105 ✷ Der Reigen Musiktheater für fünf Stimmen und 23 Instrumente von Bernhard Lang (nach Arthur Schnitzlers „Der Reigen“ von Michael Sturminger), R: Liedtke, K: Herold, D: Kobéra, Amadeus Ensemble Wien, S: Rosati, Pöltl (Sopan); Lichtenecker (Countertenor), Kaimbacher (Tenor), di Sapia (Bariton). Das „Skandal“-Theaterstück Schnitzlers (1919/20) führt in einem tanzartigen Reigen zehn Paare vor, die sich für kurzzeitige sexuelle Abenteuer zusammenfinden. Langs Musik lässt Loops mit Zitaten von Berg, Debussy, Lou Reed, Duke Ellington oder japanischen Otaku-Tänzen, die ganze Palette von Orchester, Jazz und nicht zuletzt Rap oszillieren. (Neue Oper Wien Streaming, Aufzeichnung aus dem Jahr 2019) àfalter.at/e/881767 Salome Oper von Richard Strauss. D: Boder, R: Barlog, B: Rose, S: u. a. mit Lise Lindstrom (Salome), Herwig Pecoraro (Herodes), Waltraud Meier (Herodias), Michael Volle (Jochannan), Carlos Osuna (Narraboth). Straussens Bibelkrimi, der uns lehrt, wie leicht Männer kopflos werden, wenn sie die trotzige Liebe eines Babydolls trifft, die den abgeschlagenen Kopf Jochanaans auf den Mund küsst. Fazit des Papas, der zuvor verrsprochen hat, ihr jeden Wunsch zu erfüllen, wenn sie vor ihm tanzt: „Man töte dieses Weib!“. Klassiker. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 24.1.2 2020, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882630 (Mi 19.00) Tannhäuser in 80 Minuten Opernparodie nach Richard Wagner von Johann Nestroy und Carl Binder. S: Robert Meyer; Neue Wiener Concert Schrammeln. Kaum war Richard Wagners „Tannhäuser“ 1857 in Wien erstaufgeführt, standen Johann Nestroy und Carl Binder in bester Altwiener Volkstheatertradition schon mit ihrer Parodie parat. Burgschauspieler Robert Meyer zeigt diese Rarität nun in einem Solo. (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2013 auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/84995 ✷ Tristan und Isolde Oper von R. Wagner. D: Schneider, R: McVicar B: Jones S: u. a. mit Peter Seiffert (Tristan), Iréne Theorin (Isolde), Albert Dohmen (König Marke), Tomasz Konieczny (Kurwenal), Gabriel Bermúdez (Melot), Petra Lang (Brangäne). Wiederaufnahme der Geschichte von der irischen Königstochter Isolde, die von Tristan nach Cornwall gebracht wird, um dort mit König Marke vermählt zu werden. Enden wird es jedenfalls mit dem „Liebestod“. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 18.1. 2015, 24 Std. verfübar) àfalter.at/e/882631 (Do 19.00) Vivaldi – Die fünfte Jahreszeit BaRock-Oper v. Christian Kolonovits (Buch: Angelika Messner), R: Meyer, B+K: Cremer, Ch: Hurler, D: Kolonovits, S: Koci, Habermann, Weidinger, Girardi; Sarich, Pfeifer, Larsen, Sigwald, Pinderak, Lichtenecker. Erzählt wird das dramatische Leben des Geigenvirtuosen, Komponisten und „roten Priesters“ Antonio Vivaldi, den Drew Sarich etwas schrill verkörpert. Carlo Goldoni, der Kaiser (Boris Pfeifer) und zwei Kardinäle (gut und düster: Morten Frank Larsen) sind weitere Rollen, Julia Koci und Lisa Habermann spielen die Frauen Annina (Vivaldis Geliebte) und Paolina Giró. (Aufzeichnung aus d. Wr. Volksoper aus dem Jahr 2018 auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882103 Die Zauberflöte Singspiel von W.A. Mozart. D: Fischer R: Caurier, Leiser B: Fenouillat K: Cavalca S: u. a. mit Jörg Schneider (Tamino), René Pape (Sarastro), Hila Fahima (Königin der Nacht), Olga Bezsmertna (Pamina), Ileana Tonca (Papagena), Thomas Tatzl (Papageno). Weihnachtliche Wiederaufnahme.. Prinzip Vorstadttheater: Schlange

wird Drachenkopf abgeschnitten, die goldene „Zauberflöte“ schwebt auf dem Seil ein, die Königin der Nacht kriegt einen Mond zum Drauflehnen, Sarastro überragt in gestelzter Körpergröße das Volk in Lodentracht, Pamina befreien drei Sängerknaben in den Schnürboden hinauf. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 29.12. 2017, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882627 (So 19.00) Der Zigeunerbaron Operette von Johann Strauß. Libretto von Ignaz Schnitzer. D: Eschwé, R: Lund, B: Reinhard, K: Kornysheva, Ch: Hurler, V: Ivancsics, S: Götz/Schwarz, Rosin/Flechl, Adel/Kaiser, Mikelić/Peebo; Di Sapia/Larsen, Eder, Krasznec/Jentzsch, Rydl/Ernst, Sitka/Strauß, Reim/ Fitzka. Peter Lund, der am Haus schon die Operettenrarität „Axel an der Himmelstür“ brillant inszenierte und zuletzt hier eine spritzig-moderne „Csárdásfürstin“ auf die Bühne brachte, gelang mit dem „Zigeunerbaron“ leider kein großer Wurf. Zu kopflastig, zu träge wirkte das Ganze; zu bemüht und letztendlich zu harmlos, um den damals wie heute schwierigen Umgang mit den Roma und Sinti in Szene zu setzen. Operette und politische Korrektheit lassen sich halt schwer miteinander verbinden. (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper auf myfidelio. at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/882101

KINDER 22.5.–28.5. Kindermusik How Is Your Bird? Aufzeichnung der Kinderoper von Studio Dan. Ab 7 Jahre. Musiktheaterproduktion für Kinder über das Leben von Frank Zappa. Mit Musik von Frank Zappa, Edgard Varèse, Eric Dolphy, Anton von Webern und The Turtles. àfalter.at/e/882269 Gernot Krammer: Jeden Tag ein Lied Täglich stellt der Kinderliedermacher eines seiner Werke online – vom Gute Nacht Lied bis zum Mitsing-Musical. àfalter.at/e/882071 Marko Simsa: Mit Musik zu Besuch Nachdem es bis auf Weiteres keine Auftritte geben darf, stellt Simsa ein unterhaltsames Kinderprogramm auf seinen YouTubeChannel. Klassiker wie „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Filipp Frosch“ oder „Das Zookonzert“ wurden bereits von dem Liedermacher zuhause aufgenommen und können online von allen neugierigen ZuseherInnen abgerufen werden. In Zukunft werden noch viele weitere Videos auf Marko Simsas Kanal hochgeladen. àfalter.at/e/881552

23

Kindermusiktheater ✷ Antonia und der Reißteufel Pop-Oper für Kinder

und Erwachsene von Christian Kolonovits. D: Kolonovits; R: Meyer. Seine Lebensenergie bezieht der Reißteufel auch bei der Wiederaufnahme aus den gestohlenen Stimmen von Kindern, die danach in seinem Schloss ein trostloses, stummes Dasein fristen. Als eines Tages Antonia in die Fänge des Reißteufels gerät, wird sein Leben allerdings gehörig durcheinander gewirbelt. (Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2012 auf myfidelio, für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/281686 Fidelio für Kinder ab 10 Jahren Begleitmaterial und Infos zur Oper: Die Handlung und ein Interview mit Manfred Honeck aus dem Programmheft, den Inhalt in einem lustigen Video verpackt, Videos von einige Musiker*innen der Wiener Symphoniker und vieles mehr. àfalter.at/e/881160 ✷ Das Kleine Ich bin ich Szenische Produktion für junges Publikum von netzzeit & Wien Modern in Kooperation mit Dschungel Wien von Georg Friedrich Haas. D: Wiegers, R: Scheidl. B+K: Konzett, Gruber, Adensamer (Sprechstimme, Schauspiel), Klangforum Wien. Ab 4 Jahre. Vertonung des Bilderbuches von Mira Lobe und Susi Weigel, erschienen im Jungbrunnen Verlag, Wien (szenische Fassung). Haas verwandelte den Bilderbuchklassiker der Identitätssuche für seine jüngste Tochter in ein Musiktheater, das in der netzzeitInszenierung und mit dem Klangforum produziert wird.(Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2016 auf myfidelio.at; für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich). àfalter.at/e/882116 Das Lied der Schmetterlinge Theater Heuschreck. Ab 2,5 Jahren. Musical mit Gesang und Tanz: Wenn Raupenkinder auf die Welt kommen, singen alle Schmetterlinge für sie ein Lied – auch für Raupe Wanda. Und weil sie so musikalisch ist, wird Wanda damit beauftragt, neue Strophen für das Lied zu finden. àfalter.at/e/881580 Patchwork Kinderoper von Tristan Schulze, D: Werner, R: Armbruster, B: Morgenstern, S: Ensemblemitglieder der Wiener Staatsoper (Raimondi/Rathkolb, Steiner/Ko; Walser/ Fingerlos, Ebenstein/Lippert), Mitglieder der Opernschule. In der Kinderoper „Patchwork“ wird die Geschichte zweier Familien erzählt, die zu guter Letzt zu einem gemeinsamen Patchwork-Leben finden. (Aufzeichnung der Staatsoper vom 29.1. 2017, 24 Stunden verfügbar) àfalter.at/e/882625 (Sa 11.00) Die Reise des kleinen Prinzen Kinderoper in vier Akten von Gerald Wirth nach Antoine de Saint-Exupéry. Wiener Sängerknaben, Schubert-Akademie, D: Manolo Cagnin, Michael Schade (Erzähler), R: Krenn, B+K: Tabakoff. Die Gedanken von Antoine de Saint-Exupéry in seiner Erzählung „Der kleine Prinz“ sind Ausgangspunkt der Kinderoper, die in einer Neufassung im MuTh Premiere feiert. Der singende Erzählers wird von Tenor Michael Schade verkörpert, weiters singen und spielen die Wiener Sängerknaben, Regie führt Philipp M. Krenn. àfalter.at/e/881481

Daily Soap   Pascale Osterwalder

24  

F A L T E R   2 1 / 2 0   L E X I K O N   :   K I N D E R : K U N S T

Kindertanz ✷ Max und Moritz von Edmund Gleede nach Wilhelm Busch. Wiener Staatsballett. Ch: Barbay, Kropf M: Rossini. Ab 6 Jahren. Ballettkomödie nach Wilhelm Busch. Zwei Protagonisten der Münchner Uraufführung von 1984 haben die Wiener Neufassung choreografiert. (Ballett, ab 6 J., Aufzeichnung aus der Wiener Volksoper aus dem Jahr 2012 auf myfidelio.at, für neue Nutzer ist eine Anmeldung mit dem Code VOLKSOPER30 erforderlich) àfalter.at/e/181737

Kindertheater Matilda!! Theater Foxfire. Ab 7 Jahren. Die turbulente Geschichte einer ungewöhnlichen Familie, die mit Witz und Tiefsinn von Matilda erzählt. (Aufzeichnung des Dschungel Wien, verfügbar von 22. bis 29.5.) àfalter.at/e/882484 Pip. von und mit Emmy Steiner. Ab 5 Jahren. Die Gewinnerin des Try Out! Artist in residence-Wettbewerbs zeigt in ihrem Solo eine Vielfalt von Rollen, vom bewegungslosen Einzeller bis zum strengen Hirsch, wird ein ganzes Universum an Lebewesen auf der Bühne versammelt. (Aufzeichung des Dschungel Wien, ab 5 J., verfügbar von 15. bis 22.5.) àfalter.at/e/882482 (Fr 0.00–24.00) Rabenhof Classics for Kids Bis auf weiteres sind alle Classics for Kids-Programme online abrufbar. Zum Wiederentdecken und Nachschauen: Hans im Glück, Des Kaisers neue Kleider, Max und Moritz, Die prima Stadtmusikanten, Frau Holle, Rumpelstilzchen, Das tapfere Schneiderlein, Die Argonauten, Die Nibelungen, Robinson Crusoe, Troja, König Artus und Don Quichote. àfalter.at/e/882678 Die Tanten Roel Adams preisgekrönte Komödie, 2014 an der Amsterdamer Toneelmakerij uraufgeführt, avancierte in den Niederlanden innerhalb kürzester Zeit zum Kassenschlager. Kein Wunder, denn diesem wild-witzigen Familientreffen mit skurrilen Charakteren und pointiertem Schlagabtausch kann man sich unmöglich entziehen – eben so wie den lieben Verwandten, die immer nur das Beste für einen wollen … àfalter.at/e/790848 Theater der Jugend im Kinderzimmer Theaterpädagoginnen sowie Schauspielerinnen und Schauspieler des Theater des Jugends erzählen Geschichten und Märchen aus aller Welt – aus ihren Wohnungen und laden zum gemeinsamen Theaterspielen ein, Programm wird laufend erweitert. àfalter.at/e/881234 ☺ Die Zauberflöte für KInder (A). àfalter.at/e/882899 (So 9.00)

Weitere Kinderveranstaltungen Burgtheater – Theaterspielen für daheim Jede Woche gibt das Team des Burgtheaters drei Anregungen zum Theater spielen: Spiele zu Hause als Familie mit den Kindern ausprobiert werden können. Manche gehen sehr einfach und schnell, für andere muss man vielleicht ein paar Möbel verschieben. àfalter.at/e/881744 Corona Lesungen junior – Frei Haus Für die Zeit von Social Distancing stellen die Büchereien ihre Lesungen auf Hauszustellung um und bieten Corona-Lesungen für ihr junges Publikum. So liest etwa Paul Pauser in der leeren Hauptbücherei aus „Das Glück is ein Vogel“ und „Affenfalle“ von Nele Brönner. Michael Stavarič liest aus „Gloria nach Adam Riese“ und „Die Menschenscheuche“, Cornelia Travnicek in ihrem Wohnzimmer aus ihrem ersten Kinderbuch „Zwei dabei“. àfalter.at/e/881981 ✷ Kinderuni@home Ob Pyhsik mit Clemens Nagel, ein Perspektivenwechsel mit Susanne Binder, Astrophysik mit Franz Kerschbaum, Geschichte mit Dominik Hagmann oder Geografie mit Ronald Pöppl – da sind durchaus informative Wissenschaftsmomente von Forscherinnen und Forscher der Universität Wien für die ganze Familie dabei! Die Videothek wird in den nächsten Wochen laufend durch weitere Beiträge ausgebaut. àfalter.at/e/881586 Kirangolini – Geschichtenzeit für die Kleinsten Bilder anschauen, Lieder singen und lustige Sprüche reimen. àfalter.at/e/882644 (Mo, Do 10.00, Mi 16.00) ✷ Papagena jagt die Fledermaus Eine musikalische Führung durch das Theater an der Wien für Kinder von sechs bis zehn Jahren von Anna Katharina Bernreitner & Catherine Leiter (Arrangements: Leonard Eröd); D: Mitrevski R: Bernreitner, B+K: Oellinger & Rainer, S: Chamandy, Rosati, Zinoviev, Tikhonov, Angermaier; Neue Wiener Stimmen. Papagena, die beste Vogelfängerin aller Zeiten, hat einen Einsatz: Gerade treffen die Gäste zur großen Geburtstagsparty von Prinz Orlofsky im Theater an der Wien ein, als alle Vorbereitungen schief laufen. Dinge verschwinden, Menschen tauchen plötzlich an unterschiedlichen Orten auf, Türen sind verschlossen, Instrumente verstimmt und geheimnisvolle Gänge führen plötzlich an fremde Orte – Schuld daran ist die mysteriöse Fledermaus, die durchs Haus geistert. Papagena macht sich auf die Jagd – gemeinsam mit einigen Geburtstagsgästen will sie das Geheimnis um das Tier lüften und es fangen. Doch auch Prinz Orlofsky will nicht untätig zusehen und macht sich mit einigen Partygästen auf die Suche – er ist wild entschlossen, die Fledermaus selbst zu finden. Steckt er womöglich mit ihr unter einer Decke? àfalter.at/e/881158 Playathome àfalter.at/e/882294 (Fr 0.00–24.00) ✷ Zoom selber machen Kindermuseum online Das Kindermuseum lädt alle Kinder Hause ein, aktiv zu werden! Gestartet wird mit diesen Ideen: Kunstwollen! Hier rufen Künstlerinnen des Museum dazu auf, Kunst

mit nix zu machen, in der Musikwerkstatt Instrumente zu erfinden und Küchenpopsongs zu komponieren oder im Aufgerege eine Beschwerde in den Beschwerdechorbriefkasten einzuwerfen. In der Geschichtenkiste verstricken drei Künstlerinnen des Trickfilmstudios die Ideen von Kindern in abenteuerliche Geschichten über geheimnisvolle Wohnungsportale, die in fantastische Welten führen. Einen ersten Teil gibt es schon, die Geschichte wird mit den gesammelten Ideen, Texten und Zeichnungen laufend weitererzählt. In der Hüpfburg gibt es Ideen und Vorschläge für Bewegung. Wer wohnt denn da? Hier finden Kinder Ideen, wie sie ihren Aktionsradius erweitern können, zum Beispiel mit einer Stiegenhausgemäldegalerie, einem Fensterdrachenschwanz, einer Nachbarschaftsbrieffreundschaft oder einem Dankeschönplakat für die Menschen, die dafür sorgen, dass alles weiterhin gut funktioniert. àfalter.at/e/881386

KUNST &

AUSSTELLUNGEN

22.5.–28.5. Kunstkalender 1. Color 2. Hole 3. Joke Die Schau präsentiert zeitgenössische Zeichnungen und Grafiken. Den Auftakt machen charmante Papierarbeiten von Yoshitomo Nara. Die süßen Kinderfiguren des Japaners wären ohne die Animes seiner Heimat nicht denkbar. Rachel Harrison sorgt mit Skulpturen, die gern mit Franz West verglichen werden, international für Furore. Ihre Serie „Unfinished Masterpiece“ hängt neben Papiermachée-Wandarbeiten des 2012 verstorbenen Wiener Künstlers. Für die „Jokes“ sorgt Amelie von Wulffen mit von Zitronen, Zähnen und Brezeln bevölkerten Aquarellen. Galerie Meyer Kainer. Bis 13.6. Deutscher Expressionismus Unter dem Titel „Seelenlandschaften und Farbkompositionen“ zeigt die Schau Werke aus den beiden Privatsammlungen Braglia und Johenning. Von der Freilichtmalerei eines Max Liebermanns zieht die Ausstellung einen Bogen zu den Porträts von August Macke und der Künstlergruppe Die Brücke. Leopold Museum. Bis 30.8. ✷ Hundertwasser – Schiele Die Kunst von Egon Schiele faszinierte Friedensreich Hundertwasser bereits als jungen Mann: Der 20-jährige Künstler verfasste 1951 das schwärmerische Gedicht „Ich liebe Schiele“ und kopierte aus Begeisterung dessen Bilder. Anlässlich des 20. Todestages des Spiralenmalers rollt das Leopold Museum die Bezüge zwischen dem Künstler und seinem Idol auf. Einem knallbunten Porträt seines Vorbilds gab Hundertwasser 1965 den Titel „Der Nasenbohrer und die Beweinung Egon Schieles“. Von dem Frühexpressionisten übernahm der Öko-Künstler auch den Habitus eines Propheten. Leopold Museum. Bis 31.8. ✷ Into the Night Die Schau präsentiert die „Avantgarde im Nachtcafe“, also in Künstlerlokale, Kabaretts und Klubs von 1880 bis 1960. Nach Städten geordnet, führt die Reise vom Pariser Ur-Künstlercafe Le Chat Noir bis hin zum nigerianischen Künstlerclub Mbari. Eine kollaborative, spielerische Form der Gestaltung, die bildende Kunst mit Design, Tanz, Theater, Poesie und Musik verband, stand dort an der Tagesordnung. Zu den rund 500 Exponaten zählen Gemälde und Grafiken ebenso wie Fotos, Schattenspielfiguren, Masken, Möbel und Rekonstruktionen der aufwendigen Dekors des Wiener Kabarett Fledermaus sowie des Clubs L'Aubette in Straßburg. Belvedere, Orangerie. Bis 1.6. Belvedere, Unteres Belvedere. Bis 1.6. Wilhelm Leibl Mit dem deutschen Maler (1844–1900) stellt die Albertina einen Realisten des 19. Jahrhunderts, der heute kaum mehr bekannt ist. Nachdem er sich vom Münchner Kunstbetrieb zurückgezogen hatte, hielt Leibl vor allem die Landbevölkerung fest. Künstler von Gustave Courbet bis Maria Lassnig schätzten den jetzt wiederentdeckten Maler. Der Titel „Gut sehen ist alles!“ war das Motto des Künstlers. Albertina. Bis 26.7. Sie meinen es politisch! Die Ausstellung zu "100 Jahren Frauenwahlrecht in Österreich“ holt zeitlich weiter aus und zeigt den Kampf um Mitbestimmung, den Frauen bereits seit 1848 geführt haben. Dabei werden maßgebliche Akteurinnen vorgestellt, die sich auch über die Grenzen Österreichs hinaus für Gleichberechtigung einsetzten. Frauenmuseum Hittisau. Bis 6.6. ✷ Wien 1900. Aufbruch in die Moderne Auf drei Stöcken wird hier ein hochkarätiger Crashkurs zur heimischen Kunst geboten, der um 1880 mit der Makart-Zeit einsetzt und bis in die Zwischenkriegszeit führt. Auch die Leistungen in Architektur, Design, Tanz oder Mode werden behandelt. Leopold Museum. permanent

Museen Albertina 1., Albertinapl. 1, Tel. 534 83-0, www.albertina.at, Mi 10.00–21.00, Do 10.00–18.00 Monet bis Picasso. permanent

Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel. Bis 26.7. Wilhelm Leibl. „Gut sehen ist alles!“. Bis 26.7.  Kunstkalender Van Gogh, Cézanne, Matisse, Hodler. Die Sammlung Hahnloser. Bis 26.7. Warhol bis Richter. Aus den Sammlungen der Albertina. Bis 6.9. Michela Ghisetti. „Ich gehe nach Hause“. Bis 13.9. Albertina Modern 1., Karlspl. 5, www.albertina.at, Mi, Do 10.00–18.00 The Beginning. Österreichische Kunst 1945–1980. Bis 2.8. Belvedere 3., Prinz-Eugen-Str. 27, Tel. 795 57-134, www.belvedere.at Orangerie: Mo–So 10.00–18.00 ✷ Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafe. Bis 1.6.  Kunstkalender Unteres Belvedere: ✷ Into the Night. Die Avantgarde im Nachtcafe. Bis 1.6.  Kunstkalender Esperantomuseum 1., Herreng. 9, Palais Mollard, Tel. 535 5145, www.onb.ac.at, Di, Mi, Fr–So 10.00–18.00, Do 10.00–21.00 Geschichte des Esperanto. permanent Globenmuseum 1., Herreng. 9, Tel. 534 10-710, www. onb.ac.at/sammlungen/globenErd- und Himmelsgloben, Globen des Erdmondes und verschiedener Planeten u.a. permanent Hofburg 1., Heldenpl., Tel. 533 75 70, www.hofburg-wien.at Sisi Museum: Mo–So 10.00–17.00 Mythos Sisi. permanent Hofmobiliendepot. Möbel Museum Wien 7., Andreasg. 7, Tel. 524 33 57-0, www.hofmobiliendepot.at, Di–So 10.00–18.00 Frank – Möbel. permanent Überblick über die Geschichte der Wiener Möbelkunst und Innenausstattung. Von den kaiserlichen Hoflieferanten bis hin zu Adolf Loos, Otto Wagner, Joseph Hoffmann u.a. permanent Märklin Moderne. Bis 23.8. Leopold Museum 7., Museumspl. 1, Tel. 525 70-1525, www.leopoldmuseum.org, Mi 10.00–18.00, Do 10.00–21.00 ✷ Wien 1900. Aufbruch in die Moderne. permanent  Kunstkalender Deutscher Expressionismus. Die Sammlungen Braglia und Johenning. Bis 30.8.  Kunstkalender ✷ Hundertwasser – Schiele. Imagine Tomorrow. Bis 31.8.  Kunstkalender Literaturmuseum 1., Johannesg. 6, www.onb.ac.at, Di, Mi, Fr–So 10.00–18.00, Do 10.00–21.00 Handschriften, Erstausgaben, Medien-, Hör- und Filmstationen für Literatur. permanent Naturhistorisches Museum 1., Burgring 7, Tel. 521 77-0, www.nhm-wien.ac.at, Mo, Mi–So 9.00–18.30 Der Mond. Sehnsucht, Kunst und Wissenschaft. Bis 1.6. Elisabeth von Samsonow „Löss – Eine Frau in der Landschaft“. Bis 4.10. Victoria Vesna „[Alien] Star Dust“. Bis 5.10. Österreichische Nationalbibliothek / Eingang Heldenplatz 1., Heldenpl. 1, Tel. 534 10-0, www.onb.ac.at Papyrusmuseum: Di, Mi, Fr–So 10.00–18.00, Do 10.00–21.00 Lebendige Zeitdokumente aus dem Land der Pharaonen. permanent Österreichische Nationalbibliothek / Eingang Josefsplatz 1., Josefspl. 1, Tel. 534 10-0, www.onb.ac.at, Di, Mi, Fr–So 10.00–18.00, Do 10.00–21.00 Beethoven. Menschenwelt und Götterfunken. Bis 10.1. Volkskundemuseum Wien 8., Laudong. 15–19, Tel. 406 89 05, www.volkskundemuseum.at, Di–So 10.00–17.00 Dauerausstellung zur historischen Volkskultur. permanent Die Küsten Österreichs. Objekte zu Flucht, Migration und Ankommen. permanent Waschsalon im Karl-Marx-Hof 19., Halteraug. 7, Tel. 0664/ 88 54 08 88, www.dasrotewien-waschsalon.at, Do 13.00–18.00, So 12.00–16.00 Das Rote Wien. permanent Hand in Hand durch Berg und Land – 125 Jahre Naturfreunde. Bis 18.4.21 2. Arbeiter-Olympiade in Wien – „Neue Menschen“ für eine „neue Welt“. Bis 28.11.21 Wiener Kriminalmuseum 2., Große Sperlg. 24, Do–So 10.00–17.00 Exponate und Dokumente zur Geschichte des Justiz- und Polizeiwesens sowie der Kriminalität vom späten Mittelalter bis in die neue Zeit. permanent













Kunsthallen Künstlerhaus 1., Karlspl. 5, Tel. 587 96 63, www.k-haus.at, Mi 14.00–21.00, Do 14.00–18.00 Alles war klar. Bis 31.10.

Galerien Anzenberger Gallery 10., Absbergg. 27, Tel. 587 82 51, www.anzenbergergallery.com, Mi–Fr 12.00–18.00 Regina Anzenberger „Shifting Roots“. Bis 28.8. Artemons Contemporary 1., Opernring 21, www. contemporary.artemons.at, Di–Fr 11.00–18.00, Sa 11.00–16.00 80 Jahre Peter Pongratz. Bis 27.6. Bildraum 07 7., Burgg. 7–9, www.bildrecht.atThomas Gänszler. Bis 2.6. Charim Galerie 1., Dorotheerg. 12, Tel. 512 09 15, www.charimgalerie.at, Di–Fr 11.00–18.00, Sa 11.00– 14.00 Milica Tomic „The Small Letter a“. Bis 6.6. Christine König Galerie 4., Schleifmühlg. 1A, Tel. 585 74 74, www.christinekoeniggalerie.com, Di–Fr 10.00–19.00, Sa 11.00–16.00 Thomas Reinhold, Maruša Sagadin. Bis 30.5. Gabriele Senn Galerie 4., Schleifmühlg. 1A, Tel. 585 25 80, www.galeriesenn.at, Di–Fr 11.00–17.00, Sa 11.00–14.00 Elfie Semotan „Photographer“. Bis 30.5.

Galerie Aa collections 15., Reindorfg. 9/2/R01, www.aacollections.net, Mi–Sa 16.00–20.00 Oksana Zmiyevska „Die Flügel der Nasen bebten“. Bis 30.5. Galerie Art Pool Vienna 15., Markgraf-Rüdiger-Str. 13, www.ateliercoolpool.at, Di–Fr 14.00–18.00 Biennale Austria Art Salon. Bis 29.5. Galerie Crone 1., Getreidemarkt 14, Di–Fr 11.00–18.00, Sa 11.00–15.00 Carola Dertnig „...and new nothing...“. (Terminvereinbarung nötig!). Bis 31.7. Galerie Emanuel Layr 1., Seilerstätte 2, Tel. 524 54 90, www.emanuellayr.com, Di–Fr 12.00–18.00, Sa 11.00– 15.00 Benjamin Hirte „First Houses“. Bis 31.7. Galerie Felix Gaudlitz 1., Werdertorg. 4/2/13, Mi–Fr 12.00–18.00, Sa 12.00–16.00 Tanja Widmann „V“. Bis 11.7. Galerie Hilger Next 10., Absbergg. 27, www.hilger.at, Do, Fr 12.00–17.00 Alberto Storari „Den Anker hieven“. Bis 12.6. Galerie Krobath 1., Eschenbachg. 9, Tel. 585 74 70, www.galeriekrobath.at, Di–Sa nach Vereinb. Sebastian Koch „Schlingfiester“. Bis 1.9. Galerie Lindner 6., Schmalzhofg. 13/3, Tel. 06766011322, www.galerie-lindner.at, Do, Fr 14.00–18.00 Heinz Gappmayr. Bis 29.5. Galerie Lukas Feichtner 1., Seilerstätte 19, Tel. 512 09 10, www.feichtnergallery.com, Di–Fr 10.00– 18.00, Sa 10.00–16.00 Marielis Seyler „Empfindung und Reflexion“. Bis 20.6. Galerie Mario Mauroner 1., Weihburgg. 26, Tel. 904 20 04, www.galerie-mam.com, Fr, Sa 11.00–15.00 yes:no, perhaps. Lab[au] Kollektiv. Bis 12.2. Galerie Martin Janda 1., Eschenbachg. 11, Tel. 585 73 71, www.martinjanda.at, Mo–So n. Vereinbarung Roman Signer. Bis 30.5. Galerie Meyer Kainer 1., Eschenbachg. 9/11, Tel. 585 72 77, www.meyerkainer.com, Di–Fr 11.00–18.00, Sa 11.00–15.00 Julia Haller „Knights“. Bis 30.5. 1. Color 2. Hole 3. Joke. Ausgewählte Arbeiten auf Papier von Rachel Harrison, Ulrike Müller, Yoshitomo Nara u.a. Bis 13.6.  Kunstkalender Boltenstern.Raum: Edith Deyerling „Tempt me blue“. Bis 30.5. Nicolas Ceccaldi „Knock Knock“. Bis 13.6. Galerie Michaela Stock 4., Schleifmühlg. 18, Tel. 920 77 78, www.galerie-stock.net, Di, Mi 16.00–19.00, Do, Fr 11.00–19.00, Sa 11.00–15.00 No Pity! Vlasta Delimar, Laura Fitzgerald, Parastou Forouhar u.a. Bis 6.6. Galerie Raum mit Licht 7., Kaiserstr. 32, Tel. 524 04 94, www.raum-mit-licht.at, Mi–Fr 14.00–18.00 Ernst Koslitsch „We have to move the island“. Bis 3.7. Galerie Rudolf Leeb 7., Kaiserstr. 76, www.galerierudolfleeb.at/blogs/current/stand-by, Mi 17.00 Artist Talk zur Ausstellung „Stand-By“.  Bis 27.5. Mi–Fr 14.00–17.00 Stand By – vom Shutdown in den Stand-By Modus. Ina Aloisia Ebenberger, Birgit Graschopf, Kaia Clara Joo, Mira Klug, Lavinia Lanner, Anthia Loizou, Karina Mendreczky, Michael Ornauer, Michaela Putz und Anna Carina Roth. Bis 29.5. Galerie Sandpeck Wien 8 8., Florianig. 75, Tel. 0699/11 213056, www.sandpeck.com, Mo–Sa 14.00–19.00 Pop Up Art Store. Bis 31.8. Galerie Sturm & Schober 1., Kohlmarkt 9, Tel. 0676/555 1 777, Di–Fr 13.00–16.00 Norbert Fleischmann & Jo Schöpfer. Bis 24.7. Galerie Ulrike Hrobsky 1., Grünangerg. 8, Tel. 513 76 76, www.kunstnet.at/hrobsky, Mi–Sa n. Vereinbarung Code 2D_3D. Alexandra Deutsch, Larissa Leverenz, Martina Tscherni, Reinhard Wöllmer. Bis 6.6. Galerie Ulysses 1., Opernring 21, Di–Fr 12.00–18.00 (nur mit Anmeldung!), Sa 11.00–14.00 (nur mit Anmeldung!) Arnulf Rainer „Farbenrausch“ / Markus Prachensky „Rot auf Schwarz Rot auf Weiß“. Anmeldung: [email protected]. Bis 30.6. Galerie Werkstatt Nuu 9., Wilhelm-Exner-G. 15, Tel. 0699/194 29 921, www.nuu.at, Mo, Mi, Fr 14.00–18.00 Romana Hostnig und Gabriele Folz-Friedl „Abyssus“. in der Galerie Nuu; Voranmeldung erwünscht: [email protected],. Bis 5.6. Galerie Wolfrum 1., Augustinerstr. 10, Tel. 512 53 98-0, www.wolfrum.at, Mo, Fr 14.00–18.00, Sa 10.00–14.00 Märzenbecher. Christian Droste, Cristina Fiorenza, Ronald Kodritsch u.a.  Bis 25.5. Koenig2 by_robbygreif 4., Margaretenstr. 5, www. christinekoeniggalerie.com, Di–Fr 10.00–19.00, Sa 11.00–16.00 Cécile Wesolowski „The relation to time in liquid life“. Bis 30.5. Universität für angewandte Kunst – Universitätsgalerie Heiligenkreuzerhof 1., Schönlaterng. 5/Heiligenkreuzerhof, www.dieangewandte.at, Mi–Sa 14.00–18.00 unter flaschen. Die Fledermaus in der Bar du Bois. Bar du Bois in Zusammenarbeit mit der Klasse Skulptur und Raum/Hans Schabus. Bis 27.6. ZS art Galerie 7., Westbahnstr. 27–29, Tel. 895 93 95 11, www.zsart.at, Mo–Fr 11.00–18.30 zselection. internationale Gruppenausstellung mit Arbeiten von Walter Angerer-Niketa, John Carter, Wilhelm Drach u.a. Bis 15.7.



Fotografie American Food Store 21., Floridsdorfer Markt 9–14, Mo–So ganztägig Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Blumenecke am Schlingermarkt 21., SchlingerhofFranzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Charim Events 4., Schleifmühlg. 1a, Di–Fr 11.00–18.00, Sa 11.00–14.00 Heidi Harsieber „Love has changed, not so desire“. Bis 6.6.

L E X I K O N   :   K U N S T   F A L T E R   2 1 / 2 0  

Niederösterreich Badener Puppen- und Spielzeugmuseum 2500 Baden, Erzherzog Rainer-Ring 23, puppenmuseum-baden.at, Di–Fr 16.00–18.00, Sa, So 14.00–18.00 Puppen und Spielzeug aus zwei Jahrhunderten. permanent Barockschlössl Mistelbach 2130 Mistelbach, Museumg. 4, Tel. 02572/3844, www.kunstverein-mistelbach.at Kunstverein Mistelbach: Sa, So 14.00–18.00 Diary. Bis 1.6. Galerie grenzART 2020 Hollabrunn, Koliskopl. 6, www.grenzart.org, Do, Fr 15.00–18.00, Sa, So 10.00– 12.00 Das Detail lädt ein Alles zu sehen. Bis 4.7. Galerie Gut Gasteil 2630 Prigglitz, Gasteil 1, Tel. 02666/45633, www.gutgasteil.at, Sa, So 10.00–18.00 Kunst in der Landschaft: Verbunden. Bis 21.6. Susanne Kos & Walter Kainz. Bis 21.6. Kaiserhaus 2500 Baden, Hauptpl. 17, www.kaiserhaus-baden.at, Di–So 10.00–18.00 Mythos Ludwig Van. Bis 20.12. Kittenberger Erlebnisgärten 3553 Langenlois, Laabergstr. 15, www.kittenberger.at, Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa 9.00–18.00, So 10.00–17.00 Kittenberger Schaugarten. permanent Kunstmuseum Waldviertel 3943 Schrems, Mühlg. 7a, Tel. 02853/72888, www.daskunstmuseum.at, Mi–So

ROTE NASEN bringen Lachen und Lebensfreude – jetzt auch online Österreichische Lotterien unterstützen die sympathischen Clowndoctors Menschen in herausfordernden Lebenslagen feinfühlig und humorvoll zur Seite zu stehen, das ist die Motivation der ROTE NASEN Clowndoctors - und das seit über 25 Jahren. Dabei haben sie erfolgreich bewiesen, welch wichtige Rolle Humor im Genesungs- und Heilungsprozess spielt. Die Österreichischen Lotterien sind Partner der ROTE NASEN Clowndoctors und davon überzeugt, dass ihre wertvolle Arbeit gerade in Zeiten wie diesen mehr benötigt wird, denn je. Und weil Humor weder Barrieren noch Grenzen kennt, kommen die sympathischen Clowns ab sofort online zu Besuch. Zuletzt haben sie einer Familie im Mutter-Kind Haus Immanuel via persönlichem Video-Call einen „Besuch“ abgestattet und damit für unbeschwerte Momente und leuchtende Augen gesorgt. Denn Gesundheit ist schließlich der größte Reichtum, und Lachen die beste Medizin.

Burgenland Burg Forchtenstein 7212 Forchtenstein, Melinda Esterhazy-Pl. 1, Tel. 02626/81212, www.burg-forchtenstein.at, Sa, So 10.00–17.00 Esterházy Schatzkammer. (Montag bis Freitag fixe Führungen um 11. und 13.00 Uhr, Samstags, Sonn- und Feiertags zusätzlich um 15.00 Uhr). Bis 27.9. Mo–So 10.00–18.00 300 Jahre gesammelt – in 3 Tagen entwendet. (Montag bis Freitag fixe Führungen um 11. und 13.00 Uhr, Samstags, Sonn- und Feiertags zusätzlich um 15.00 Uhr). Bis 1.10. Burgführung mit Waffensammlung. (Montag bis Freitag fixe Führungen um 11.00 und 13.00 Uhr, Samstags, Sonn- und Feiertags zusätzlich um 15.00 Uhr). Bis 1.10. Helden – Schätze – Beutestücke. - Lebensgroße Portraits, prächtige Roben und klingende „Phantomahnen“ wie Vlad Tepes III, der Bram Stoker als Vorlage für „Dracula“ gedient haben soll. Bis 1.10. Schloss Esterházy 7000 Eisenstadt, Esterhazypl. 1, Tel. 02682/630040, www.schloss-esterhazy.at, Sa, So 10.00–17.00 Labor Bestiarium Wunderkammer. barocke Kunstkammer der Fürsten Esterházy; Installation „Interesting Collection from the Universe“ in der Feststiege. Mit Werken von József Csató (Montag bis Freitag fixe Führungen um 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr). Bis 27.9. Melinda Esterházy – Das Leben hat mir viel geschenkt. (Montag bis Freitag fixe Führungen um 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr). Bis 27.9. Weinmuseum (mit ältester Baumpresse des Burgenlandes und 700 historischen Exponaten Weinkultur im pannonischen Raum). (Montag bis Freitag fixe Führungen um 11.00, 13.00 und 15.00 Uhr). Bis 27.9. Schloss Lackenbach 7322 Lackenbach, Schloß 1, Tel. 02619/200 12, www.esterhazy.at, Mi–So 9.00–17.00 Der Natur auf der Spur. permanent

Clowns kommen online auf Besuch.

3

7

8 11 18 22 34 35

1 Joker ...........................................EUR 217.050,60 12 mal ................................................EUR 8.800,00 98 mal ...................................................EUR 880,00 1.068 mal ................................................EUR 88,00 11.481 mal ................................................EUR 8,00 108.090 mal ..............................................EUR 1,80

Ziehung vom 17. Mai 2020

9

3

8

2

7

7

Toto wird wieder hochgefahren und ist wieder spielbar! In der Toto Runde 21 wartet ein Fünffachjackpot mit 180.000 Euro im 1. Gewinnrang. Der Annahmebeginn für die Toto Runde 21 erfolgt am Dienstag, den 19. Mai 2020 um 12.00 Uhr. Das Spielprogramm wird auf win2day und im Teletext gemeinsam mit dem Fünffachjackpot mit der Gewinnsumme in Höhe von 180.000 Euro ebenfalls ab Dienstag, 19. Mai 2020 bekanntgegeben. Annahmeschluss: am Freitag, den 22. Mai 2020 um 17.50 Uhr.

Steiermark Afro-Asiatisches Institut Graz 8010 Graz, Leechg. 22–24, Tel. 0316/32 44 34-11, www.aai-graz.at Vortragssaal: Mo–Do 9.00–16.00, Fr 9.00–13.00 Andy Spyra: Die geraubten Mädchen. Bis 30.6. Akademie Graz 8010 Graz, Neutorg. 42, Tel. 0316/83 79 85-0, www.akademie-graz.at, Mo–Do 10.00–17.00, Fr 10.00–14.00 Do it in the Dark. Bis 26.6. Artelier Contemporary 8020 Graz, Griesg. 3, Tel. 0316/834411, www.artelier-contemporary.at, Di–Fr 13.00–18.00 ... born to be alive. Bis 29.5. Artepari – gallery for contemporary art 8020 Graz, Peter-Tunner-G. 60, Tel. 0316/89 00 92, www.artepari.com, Mo–Do 14.00–17.00, Fr 9.00–12.00 Shades of Grey. Christian Eisenberger, Andrea Fian u.a. Bis 19.6. designforum Steiermark 8010 Graz, Andreas-HoferPl. 17, Tel. 0316/890598, www.designforum.at, Di–Sa 13.00–19.00 Breaking Types. Medienkaiser Maximilian & die Schrift. Bis 20.6. Galerie Heimo Bachlechner 8010 Graz, Bürgerg. 5, Tel. 0650/9908722,, Di–Fr 13.00–18.00, Sa 10.00–13.00 David Holzinger „My Bricks“. Bis 6.6. Greith-Haus St. Ulrich im Greith 8544 St. Ulrich im Greith, Kopreinigg 90, Tel. 03465/20200, www.greith-haus.at, Sa 14.00–18.00  (und nach telefonischer Vereinbarung 03465/20200) Gerhard Roth „Nach dem Sturm“ – Fotografien. Bis 13.6. HDA – Haus der Architektur im Palais Thinnfeld 8020 Graz, Mariahilferstr. 2, Tel. 0316/323 500, www.hda-graz.at, Di–Fr 11.00–17.00 BauherrInnenpreis 2019. Bis 19.6. Joanneumsviertel 8010 Graz, Opernring 7 Joanneumsviertelplatz: Mo–So 0.00–24.00 Menschenbilder. (Fotos der steirischen Berufsfotografen, die Bildbank und Sitzmöbel sind). Bis 18.6. Kulturzentrum bei den Minoriten 8020 Graz, Mariahilferpl. 3, Tel. 0316/71113331, www.kultum.at,

1 Sechser ......................................EUR 1.563.365,00 JP Fünfer+ZZ im Topf bleiben ............EUR 126.688,65 126 Fünfer ...................................zu je EUR 1.096,80 231 Vierer+ZZ .................................zu je EUR 179,40 5.960 Vierer ......................................zu je EUR 38,60 6.437 Dreier+ZZ ...............................zu je EUR 16,10 91.513 Dreier ......................................zu je EUR 4,50 222.728 Zusatzzahl allein ....................zu je EUR 1,20

Ziehung vom 17. Mai 2020

Ziehung vom Di, 12.05.2020 Ziehung vom Do, 14.05.2020 Ziehung vom Sa, 16.05.2020

61 06 15

76 04 79

33 63 54

66 87 16

05 39 56

In der 1. Klasse der 190. Klassenlotterie wurden am 18. Mai 2020 Gewinne in Höhe von 18.150.000 Euro – verteilt auf 81.758 Gewinnlose – ausgespielt, davon gewinnt 1 Million Euro Los Nr.: 153.949 100.000 Euro Los Nr.: 122.087 Klassenlotterie Superklasse: 100.000 Euro gewinnt am 12.5.20 Los Nr.: 061.941; 13.5.20 Los Nr.: 212.586; 14.5.20 Los Nr.: 185.913; 15.5.20 Los Nr.: 209.501; 16.5.20 Los Nr.: 216.810; 17.5.20 Los Nr.: 014.460; 18.5.20 Los Nr.: 152.069;

Mo, 11.05.2020 Di, 12.05.2020 Mi, 13.05.2020 Do, 14.05.2020 Bei den Ziehungen Fr, 15.05.2020 wurden folgende Losnummern gezogen: Sa, 16.05.2020 So, 17.05.2020

Die endgültigen Quoten der Ziehung vom Samstag, dem 16. Mai 2020

Lotterien_106x300.indd 1

1 mal 3 mal 2 mal 115 mal 1.774 mal 3.074 mal

02-02-69 11-02-13 10-01-01 20-09-11 02-07-28 25-05-84 13-11-31 Bingo zu Ring zu je Box zu je Ring 2. Chance zu je Box 2. Chance zu je Card zu je

Glückselefant Glücksschwein Glückspilz Geldschein Rauchfangkehrer Glücksmünze Rauchfangkehrer EUR EUR EUR EUR EUR EUR

12.607,70 663,50 663,50 17,30 5,00 2,00

O-67 G-55 G-57 O-72 G-52 O-75 O-71 N-39 I-22 B-7 B-10 O-68 I-24 G-50 G-46 G-56 O-66 N-42 ( Box ) B-6 N-34 O-69 G-53 G-54 G-58 N-31 G-51 B-12 O-74 O-64 O-65 B-9 I-16 N-37 B-3 I-23 B-2 I-19 G-49 I-28 ( Ring ) I-27 N-32 B-5 B-13 G-60 B-15 O-70 I-21 I-25 N-43 O-62 ( Bingo ) KARTENSYMBOL: Herz 8

Bezahlte Einschaltung. Alle Angaben ohne Gewähr.

Antichambre Schauraum im Museumsquartier 7., Museumspl., saysaysayinc.com, Mo–So 10.00–22.00 Codex III The Tower. Bis 30.6. Arnold Schönberg Center 3., Zaunerg. 1–3, Tel. 712 18 88, www.schoenberg.at, Mo–Fr 10.00–17.00 Mit Schönberg in die Natur. Bis 19.2. eSeL Rezeption – Schauraum für brauchbare Kunst 7., Museumspl. Q21 Schauräume, www.esel.at, Di, Do 13.00–18.00 Masken und Seifen aus Künstlerhand. Bis 30.6. Maria-Theresien-Platz 1., Burgring zwischen NHM und KHM, Mo–So 0.00–24.00 Esile Rüf. Klanginstallation von Ayse Erkmen im Zuge der Ausstellung „Beethoven bewegt“ vor dem Kunsthistorischen Museum. Bis 28.7. Medienwerkstatt 7., Neubaug. 40A, Tel. 526 36 67, www.medienwerkstatt-wien.at, Mi–Sa 14.00–19.00 Manfred Neuwirth „Das Meer erzählt nur vom Meer“. (audiovisuelle Installation). Bis 6.6. philomena 2., Heinestr. 40, Mo–Mi, Fr–So 14.00–20.00 Fit'ri:na – ein Festival hinter Glas: Kosta Tonev, Yoshinori Niwa. (Die Auslage als Ausstellungsort, PerformanceLocation, Filmleinwand, wechselnde Künstlerinnen und Künstler).  Bis 27.5. Do 14.00–20.00 Fit'ri:na – ein Festival hinter Glas: Joerg Auzinger, Mohamed Allam. (Die Auslage als Ausstellungsort, Performance-Location, Filmleinwand, wechselnde Künstlerinnen und Künstler). Bis 3.6. Raum D – Raum für Diskurs 7., Museumspl. /Museumsquartier, Quartier21, www.mqw.at, Mo–So 10.00–22.00 QDK artvideoloop. Videoinstallation. Bis 28.6. Veronika Schubert „Säg gaad (Was du nicht sagst)“. Videoinstallation. Bis 28.6. Schauraum Angewandte 1., Museumspl. 1/Electric Avenue, Quartier21, www.mqw.atLiddy Scheffknecht „Pictorial Space“. Bis 26.6. Tonspur-Passage 1., Museumspl. 1/MuQua/ zwischen Haupthof und Staatsrathof, Mo–So 10.00–20.00 Private Dots and Public Clouds – A sound installation in times of COVID-19. (Klanginstallation). Bis 13.6. Verbund-Fassade 1., Am Hof 6a, Mo–So 19.30 Olafur Eliasson: Yellow Fog. Kunst im öffentlichen Raum: Täglich 1 Stunde zur Abenddämmerung entlang der VerbundFassade. Bis 30.5.

GEWINNE

© ROTE NASEN Clowndoctors

Weitere Ausstellungen

10.00–17.00 Lebenszeichen – Warlamis – Grafische Meisterwerke. Bis 31.1. Kunstraum Arcade Mödling 2340 Mödling, Hauptstr. 79, Tel. 02236/860457, www.kunstraumarcade.at, Sa 11.00 1000 Kraniche. Bis 13.6. Kunstverein Baden 2500 Baden, Beethoveng. 7, www.kunstvereinbaden.at, Sa 10.00–12.00, 14.30–18.00, So 14.30–18.00 Sissa Micheli / Rafael Mayu Nolte. Bis 28.6. Museum Gugging 3400 Klosterneuburg, Am Campus 2, Tel. 02243/87087, www.gugging.at Galerie: Di–Fr 10.00–18.00 ...weiblich mächtig – männlich zart... Bis 4.9. Rollettmuseum Baden 2500 Baden, Weikersdorfer Pl. 1, Tel. 02252/48255, www.baden.at, Mo, Mi–So 15.00–18.00 Beethoven in Baden – Sonderschau anlässlich seines 250. Geburtstages. Bis 31.12. Schloss Eckartsau 2305 Eckartsau, Schloß, www.schlosseckartsau.at, Mo, Di, Mi, Do, Fr 12.00–17.00, Sa, So 10.00–18.00 Karl & Zita – Im Schatten der Geschichte. Bis 1.11. WIld°Wechsel. Bis 1.11. Schloss Niederweiden 2292 Engelhartstetten, Niederweiden, www.schlosshof.at, Mo–So 13.00–18.00 Sisi Sonderaustellung. Bis 20.11. Schloss Orth Nationalpark-Zentrum 2304 Orth an der Donau, Schloßpl. 1, Tel. 02212/3555, www.donauauen.at, Mo–Fr 12.00–18.00, Sa, So 9.00–18.00 Das Tor zur Au. Ausstellung DonAUräume, Au-Erlebnisgelände Schlossinsel mit Unterwasser-Beobachtungsstation. Bis 1.11. Schloss Rosenburg 3573 Rosenburg-Mold, Rosenburg 1, Tel. 02982/2911, www.rosenburg.at, Mo–So 9.30– 17.00 Reisetagebücher erwachen zum Leben. Bis 31.10.

Bezahlte Einschaltung. Alle Angaben ohne Gewähr.

Die Stoffecke 21., Brünner Str. 26–32, Mo–So ganztägig Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Dschungel Wien 7., Museumspl. 1, Tel. 522 07 20-20Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Eikon – Zeitschrift für Photographie und Medienkunst 7., Museumspl. 1/Quartier21/Kulturbüros, Tel. 597 70 88, www.eikon.at Eikon Schauraum: Mo–Do 11.00–16.00 Michael Höpfner „Von Ruthok nach Lhamo Latso“. Bis 23.7. Flokistl 21., Brünner Str. 34–38/14/R4, Mo–So ganztägig Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Kultur Café Kriemhild 15., Markgraf-Rüdiger-Str. 14, Tel. 985 51 30Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Kulturcafé Max 17., Marieng. 1, Tel. 01/486 31 02Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Photoinstitut Bonartes 1., Seilerstätte 22, Tel. 01/236 02 93, www.bonartes.org, Mo–So nach Vereinb. Ein Architekt als Medienstratege. Otto Wagner und die Fotografie. Besuch nur mit Voranmeldung möglich: [email protected]. Bis 3.7. Schlingermarkt 21., Schlingerhof, Mo–So ganztägig Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Stadtteilbüro der Gebietsbetreuung 21., Brünner Str. 34–38/8/R10Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5. Wohnpartner-Lokal 10., Triester Str. 52–54/12/R1Franzi Kreis „Finding Motherland“. (multimediale Ausstellung im Schaufenster). Bis 31.5.

25

18.05.20 11:37

26  

F A L T E R   2 1 / 2 0    L E X I K O N  : K U N S T : F I L M

Mo–Sa 11.00–17.00, So 17.00–20.00, 11.00–17.00 Alois Heuhold „Innergärten und Trotzdemblüten“. Bis 30.9. KunstGarten 8020 Graz, Payer-Weyprecht-Str. 27, Tel. 0316/262787, kunstgarten.mur.at,  Sa 19.00 Spuren. Am Scheideweg. (Arbeiten von Elisabeth Gschiel, Stefanie Hödlmoser und Agnes Katschner). Bis 27.6. Muwa – Museum der Wahrnehmung 8010 Graz, Friedrichg. 41, Tel. 0316/811599, www.muwa.at, Mo, Mi–So 13.00–17.30 Jaromír Novotn’y „Slow Gestures“. Bis 15.6. Rhizom 8020 Graz, Annenstr. 52, Tel. 0699/1248 93 00, www.rhizom.mur.at, Do 16.00–19.00 Seismografien und andere Erschütterungen. Bis 21.6. Tierwelt Herberstein 8222 Stubenberg, Buchberg 50, Tel. 03176/80777, www.tierwelt-herberstein.at, Mo–So 9.00–17.00 Tierwelt Herberstein. Bis 1.11. Österreichischer Skulpturenpark 8141 Unterpremstätten-Zettling, Thalerhofstr. 85, Tel. 0316/8017-9704, www.skulpturenpark.at, Mo–So 10.00–20.00 Skulpturenpark. Bis 31.10.

Kärnten Alter Pfarrhof in Saak 9611 Nötsch im Gailtal, Saak 49, Tel. 0664/3453280, www.galerie-walker.at, Do, Fr 15.00–18.00 1920 Oman 2020 – Homo Carantanus, Terra Carantana. (Valentin Oman). Bis 10.7. Galerie 3 Velden 9220 Velden am Wörther See, Klagenfurter Str. 14, Sa 15.00–18.00 Alex Amann „Plaisirs Simples“. Bis 6.6. Do–Sa 15.00–18.00 Violetta Ehnsperg „Wishing Well“. (in der Galerie 3 Velden, Kärnten). Bis 27.6. Galerie Freihausgasse 9500 Villach, Freihausg. 12, Tel. 04242/205 3450, www.villach.at, Mi, Fr 9.00–13.00, 14.00–18.00, Do 14.00–18.00, 9.00–13.00, Sa 9.00–15.00 breadedEscalope: „Studionongrata. Die unberührbare Ausstellung. Teil 2“. Bis 27.6. Kraigher Haus Kulturverein 9181 Feistritz im Rosental, Am Kraigherweg 25, Tel. 0463/257792, www.kraigherhaus.at,  Fr 15.00, Fr, Sa 24.00 Die Bereicherung. Leslie L. Lane und Freunde. (ständige Ausstellung: Otto Kraigher-Mlczoch: Gedächtnisausstellung). Bis 12.9. Kunstraum Lakeside 9020 Klagenfurt, Lakeside B02, Tel. 0463/22 88 22-0, www.lakeside-kunstraum.at, Di 12.00–18.00, Mi–Fr 10.00–13.00 Michaela Schwenter „re-Assembly“. Bis 10.6. Künstlerhaus Klagenfurt 9020 Klagenfurt, Goethepark 1, Tel. 0463/553 83, www.kunstvereinkaernten.at, Di 13.00–16.00, Mi, Fr 13.00–18.00, Do 13.00–19.00, Sa 10.00–13.00 Schwebende Linien. Kleine Galerie: Life Lines. Bis 13.6. Kleine Galerie: Birgit Pleschberger „Life Lines“. Bis 13.6. Schloss Dinzl 9500 Villach, Schloßg. 11, Mo, Di 8.00– 12.00, 13.00–16.00, Mi, Do 13.00–16.00, 8.00–12.00, Fr 8.00–12.00 Der Mensch im Fokus – Villacher Künstler stellen aus. Bis 12.6. Werner Berg Museum 9150 Bleiburg, 10. Oktober Pl. 4, Tel. 04235/2110-0, www.berggalerie.at, Di–So 10.00–18.00 Manfred Deix trifft Werner Berg. Bis 31.10.

Oberösterreich Galerie-halle Linz 4040 Linz, Ottensheimer Str. 70, Mi, Do 10.00–18.00, Fr 10.00–14.00 Helmut Kepplinger / Koptische Kreuze aus Äthiopien. Bis 29.5. Landesgalerie Linz 4020 Linz, Museumstr. 14, Tel. 0732/774482, Di–Do 10.00–21.00, Fr–So 10.00–18.00 Valie Export. Collection Care. Bis 28.6. Museum Arbeitswelt Steyr 4400 Steyr, Wehrgrabeng. 7, Tel. 07252/77351-14, Do–So 10.00–17.00 Arbeit ist unsichtbar. Bis 15.11. Schlossmuseum des OÖ Landesmuseums 4020 Linz, Schlossberg 1, Tel. 0732/774419, Di–So 10.00–18.00 Natur Oberösterreich. permanent Technik Oberösterreich. permanent Stifter Haus Linz 4020 Linz, Adalbert-Stifter-Pl. 1, Tel. 0732/7720-11298, www.stifter-haus.at, Di–So 10.00–15.00 Karl Wiesinger „Vorwärts, Genossen, es geht überall zurück“. Bis 13.10.

Salzburg Domquartier Salzburg 5020 Salzburg, Dompl. 1, www.domquartier.at, Mo, Fr–So 10.00–17.00 Von Bernini bis Rubens – Römischer Barock aus der Sammlung Rossacher.  Bis 25.5. Mo, Mi–So 10.00–17.00 Der Kuss der Musen, Festspiele göttlicher Inspiration. Bis 10.1. Ebensperger Rhomberg 5020 Salzburg, Samerg. 28b, Di–Sa 12.00–18.00 Felix Rombach „Hebe die Ehre, habe die Haare“. Bis 30.5. Julius Deutschbauer & Lea Draeger „Papa goes Salome goes Cannibalism“. Bis 30.5. Fotohof Archiv 5020 Salzburg, Sparkassenstr. 2, Di–Fr 15.00–19.00, Sa 11.00–15.00 Edith Tudor-Hart. Bis 26.9. Fotohof Salzburg 5020 Salzburg, Inge-Morath-Pl. 3, Tel. 0662/849 296, www.fotohof.at, Di–Fr 15.00–19.00, Sa 11.00–15.00 Sissi Farassat / Erwin Polanc. Bis 11.7. Galerie Haas & Gschwandtner 5020 Salzburg, Münzg. 2, Tel. 0662 24 34 91, www.2cforart.at, Di–Fr 10.00–18.00, Sa 10.00–14.00 Andy Warhol, Deniz Alt, Florian Fausch: Picks from the gallery program. Bis 18.7. Galerie MAM Mario Mauroner Contemporary Art Salzburg 5020 Salzburg, Residenzpl. 1, Tel. 0662/845 185, www.galerie-mam.com, Fr, Sa 11.00– 14.00 Equilibres, Probs und Color Spaces. Bis 30.5.

Galerie Ruzicska 5020 Salzburg, Faistauerg. 12, Tel. 0662/630 360, www.ruzicska.com, Di–Fr 10.00–18.00, Sa 10.00–14.00 Henrik Eiben „The Smile at the Foot of the Ladder“. Bis 12.6. Galerie Sophia Vonier 5020 Salzburg, Wiener-Philharmoniker-G. 3, Di–Sa 10.00–16.00 Between. mit Arbeiten von Anouk Lamm Anouk, Denise Rudolf Frank, Jonas Geise u.a. Bis 30.5. Mo, Di, Mi, Do, Fr 12.00–19.00, Sa 10.00–16.00, So 12.00–15.00 Christiane Peschek „Hyperia“. Bis 30.6. Galerie Trapp 5020 Salzburg, Griesg. 6, Tel. 0662/844362, www.trapp.cc, Mi–Fr 13.30–18.00, Sa 10.00–14.00 Martin Pohl. Bis 6.6. Galerie Weihergut 5020 Salzburg, Biberng. 31, Tel. 0662/821 830, www.weihergut.at, Di–Fr 11.00–18.00 Was ist. Annemarie Avramidism, Franco Kappl, Julia Avramidis. Bis 29.5. Galerie Welz 5020 Salzburg, Sigmund-Haffner-G. 16, Tel. 0662/841 771-0, www.galerie-welz.at, Mo–Fr 9.30–18.00, Sa 9.30–13.00 50 Jahre Gottfried Salzmann in der Galerie Welz. Bis 1.6. Wilhelm Thöny „Arbeiten auf Paier und Karton“. Bis 1.6. Keltenmuseum Hallein 5400 Hallein, Pflegerpl. 5, Tel. 06245/80783, www.keltenmuseum.at, Mo–So 9.00–17.00 Zeitsprünge, Ursprünge – Reise in die Urgeschichte Salzburgs. permanent Kelten für Kinder. Archäologie erleben. Bis 10.1. Salzburg Museum 5020 Salzburg, Mozartpl. 1, Tel. 0662/620808, Di–So 9.00–17.00 Musikstadt Salzburg. Mythos Salzburg. permanent Neue Residenz: Erzähl mir Salzburg! permanent Salzburger Kunstverein – Künstlerhaus 5020 Salzburg, Hellbrunner Str. 3, Tel. 0662/84 22 940, Di–So 12.00–19.00 Declan Clarke „The Museum of Broadcasting and Loneliness“. Bis 5.7.; Gernot Wieland. Bis 5.7. ; Khalil Rabah. Bis 12.7. ; Ringgalerie: Omer Fast „The Invisible Hand“. Bis 24.1. Stadtgalerie Lehen 5020 Salzburg, Inge-Morath-Pl. 31, www.stadt-salzburg.at, Di, Do, Fr 14.00–18.00, Mi 14.00–19.00, Sa 11.00–15.00 Dieter Kleinpeter. Bis 13.6. Volkskundemuseum im Monatsschlössl Hellbrunn 5020 Salzburg, Mozartpl. 1, Tel. 0662/620808500, www.salzburgmuseum.at, Mo–So 10.00–17.00 Maria: Andacht und Zuflucht. Bis 1.11.

Tirol Galerie Bernd Kugler 6020 Innsbruck, Burggraben 6/II (Hörtnaglpassage), Tel. 0512/561748, www.berndkugler.at, Di–Fr 15.00–18.30, 10.00–12.00, Sa 9.30–12.30 Intermezzo II. Patrycja German, Tobias Hantmann, Thilo Heinzmann, Herbert Hinteregger, Myriam Holme, Anna Kolodziejska, Ulrich Wulff. Bis 5.6.

Vorarlberg Frauenmuseum Hittisau 6952 Hittisau, Pl. 501, Tel. 05513-6209-30, www.frauenmuseum.at, Mi 14.00– 17.00, Do–So 10.00–17.00 Sie meinen es politisch! 100 Jahre Frauenwahlrecht in Österreich. Bis 6.6. KUB Billboards 6900 Bregenz, Seestr., Tel. 05574/485 94-0, www.kunsthaus-bregenz.at, Mo–So 0.00–24.00 Die Kunst ist unvergesslich. Bis 31.7.

FILME 22.5.–28.5. à diesen Link verwenden

✷ empfohlen

✷ 12 Jours (F 2017) R:Raymond Depardon (87 min).

Mehrfach schon hat Depardon, der große alte Mann des französischen Dokumentarfilms, sich dem Thema Psychiatrie gewidmet. Nach seinen Institutionenporträts „San Clemente“ (1980) und „Urgences“ (1987) geht es nunmehr um jene „12 Tage“, binnen der laut Gesetz jeder Fall einer unfreiwillig in die Psychiatrie eingelieferten Person vor einen Richter gebracht werden muss. Unter den 72 Anhörungen, die Depardon gefilmt hat, wollte einzig eine junge Frau die Klinik nicht umgehend wieder verlassen. (Michael Omasta) àfalter.at/k/750661 ✷ 45 Years (GB 2015) R:Andrew Haigh D:Charlotte Rampling, Tom Courtenay, Geraldine James, Sam Alexander (93 min). Kurz bevor das Ehepaar Mercer den 45. Hochzeitstag feiert, erhält Geoff eine Nachricht, dass man in den Schweizer Alpen die Leiche einer Frau gefunden habe, die vor Jahrzehnten dort verunglückt war. Eine plötzliche Unruhe erfasst Kate, die sonst so souverän und ihrem schon bissl zauseligen Mann immer überlegen ist. Erinnerungen an eine Zeit vor den „45 Years“ ihres gemeinsamen Lebens kommen hoch, sogar Eifersucht und das ungute Gefühl, ja vielleicht doch nie wirklich „genügt“ zu haben: Denn die Tote war schwanger, die Ehe der Mercers jedoch ist kinderlos geblieben. Konservatives Schauspielerkino, dessen Stars bei der Berlinale beide mit Silbernen Bären ausgezeichnet wurden. àfalter.at/k/558556 ✷ Abschied von den Eltern (Ö 2017) R:Astrid Johanna Ofner D:Sven Dolinski (80 min). Verfilmung der gleichnamigen autobiografischen Erzählung (1961) des

Schriftstellers und Künstlers Peter Weiss. Erinnerungen an eine Kindheit und Jugend, an die Bemühungen, sich von der Familie zu emanzipieren, stellt die Filmemacherin in einen experimentellen Rahmen. Die Ich-Erzählung kommt aus dem Off oder wird im Bild vorgetragen, das an anderen Stellen immer wieder lange schwarz bleibt. àfalter.at/k/755358 ✷ Alles wird gut (Ö/D 2015) R:Patrick Vollrath D:Simon Schwarz, Julia Pointner, Marion Rottenhofer (30 min). Verzweifelter, in Scheidung lebender Mann (überzeugend: Simon Schwarz), will seine achtjährige Tochter Lea ins Ausland entführen. Episodisch anmutender, durchgängig mit Handkamera gedrehtes Minidrama des Haneke-Schülers Patrick Vollrath, der 2016 für den Oscar als Bester Kurzfilm nominiert war. (Michael Omasta) àfalter.at/k/567096 ✷ American Dream Stories (Ö/USA 2018) R:Thomas Zeller, Christine Lechner (80 min). Eine filmische Zugfahrt von 45.000 Kilometern quer durch die Vereinigten Staaten: Reisende geben beredt Auskunft über ihre Sicht von Amerika, ihren persönlichen „American Dream“ - oder was davon übrig blieb. Nicht uninteressant! Allerdings hat der legendäre US-Dokumentarist Albert Maysles mit „In Transit“ vor drei Jahren schon fast den gleichen Film gemacht. àfalter.at/k/769539 Andy Irons: Kissed by God (USA 2018) R:Todd Jones, Steve Jones (115 min). Nicht der übliche Surfer-Film, sondern die Dokumentation eines tragischen Falls: Die Geschichte des dreifachen Surf-Weltmeisters Andy Irons, der sein Leben lang mit seiner Drogensucht und bipolaren Störung kämpfte und im Alter von nur 32 Jahren verstarb. Doch natürlich kommen hier auch Freunde fantastischer Wellen und spektakulärer Sportaufnahmen auf ihre Kosten! àfalter.at/k/815830 ✷ L'Animale (Ö 2018) R:Katharina Mückstein D:Sophie Stockinger, Julia Franz Richter, Kathrin Resetarits, Dominik Warta, Jack Hofer (93 min). Die Begegnung mit der selbstbestimmten Carla zeigt Mati, wer sie wirklich sein könnte: lebendig und offen und ganz anders, als in ihrer betont coolen Burschenclique. Ein schwieriger Prozess beginnt, der für Mati auch keineswegs ohne Blessuren abgeht: Ihre alte Peergroup steht auf dem Spiel, ihre neu gefundene Freundschaft ebenso. Bald ist sie ganz auf sich allein gestellt und weder in der einen noch der anderen wirklich aufgehoben. Toll gespielte Geschichte einer Jugend am Dorf. àfalter.at/k/770569 ✷ Asche ist reines Weiß (China/F/J 2018) R:Jia Zhang-ke D:Tao Zhao, Fan Liao, Yi'nan Diao, Casper Liang (136 min). An der Seite ihres Gangsterfreundes, des Nachtclubbesitzers Bin, ist Qiao Anfang der 2000er-Jahre in einer kleinen chinesischen Minenstadt eine Art Königin. Doch ihre „heile“ Welt zerfällt, und nachdem sie für Bin ins Gefängnis gegangen ist, muss Qiao feststellen, dass er längst weitergezogen ist. Eine gewaltsame Liebesgeschichte und Charakterstudie einer komplexen weiblichen Hauptfigur vor dem Hintergrund der raschen kapitalistischen Entwicklung Chinas. àfalter.at/k/814326 ✷ Atlantique (F/SN/B 2019) R:Mati Diop D:Mama Bineta Sane, Amadou Mbow, Ibrahima Traore (107 min). Die junge Senegalesin Ada soll den wohlhabenden Omar heiraten, doch gehört ihr Herz dem mittellosen Souleiman. Letzterer beschließt, die Flucht nach Europa zu wagen, und gilt bald als verschollen und tot. Ada aber erhält rätselhafte Zeichen, die auf eine Rückkehr Souleimans hindeuten, wenn auch in anderer Gestalt. Das Langfilmdebüt von Diop verbindet Flüchtlingskrise, Geistererzählung und Geschlechterbilder im Senegal. Ausgezeichnet mit dem Großen Preis der Jury in Cannes. àfalter.at/k/859663 ✷ Auf dem Weg zur Schule (F 2013) R:Pascal Plisson (75 min). Jackson aus Kenia, Zahira aus Marokko, Samuel aus Indien und Carlito aus Argentinien haben eines gemeinsam: Einen langen und gefahrvollen Schulweg, doch ihre Lust am Leben und Lernen ist größer. Dokumentarfilm, gute Alternative zu „Alphabet“ und ein anderer Beitrag zur Schuldebatte hierorts. àfalter.at/k/480345 ✷ Die bauliche Maßnahme (Ö 2018) R:Nikolaus Geyrhalter (112 min). Grenzübergang Brenner im Frühjahr 2016. Der Bau eines Zauns und die Wiedereinführung von Grenzkontrollen sollen vor einem neuerlichen „Flüchtlingsansturm“ schützen. Viele fürchten die „bauliche Maßnahme“ ebenso wie die vermeintlich drohende Überfremdung Tirols. Für seinen Dokumentarfilm hat Nikolaus Geyrhalter Land und Leute um den Brenner zwei Jahre lang beobachtet und zeichnet das Porträt einer ruhelosen Grenzregion. Sehenswert! àfalter.at/k/776396 ✷ Die beste aller Welten (Ö/D 2017) R:Adrian Goiginger D:Verena Altenberger, Jeremy Miliker, Lukas Miko, Michael Fuith (103 min). Adrian Goiginger erzählt in „Die beste aller Welten“ die Geschichte seiner Kindheit im Salzburg der 1990er-Jahre. Helga, seine Mutter, war drogenabhängig. Im Film fantasiert der siebenjährige Adrian sich in die Rolle des tapferen Ronan hinein, der den schrecklichen Dämon, mit dem die junge Frau immer wieder im Klinsch liegt, zu vertreiben sucht. Das sehr Besondere an dem Film - abgesehen von seinen beiden großartigen Hauptdarstellern - ist, dass Regisseur und Drehbuchautor Adrian Goiginger keine Tragödie erinnert, sondern eine glückliche Kindheit. (Michael Omasta) àfalter.at/k/722852 Between Fences (IL/F 2016) R:Avi Mograbi (84 min). Avi Mograbi und Chen Alon treffen afrikanische Asylsuchende in einer Hafteinrichtung inmitten der Wüste Negev, wo sie vom Staat Israel festgesetzt werden. Gemeinsam hinterfragen sie den Status von Flüchtlingen in Israel mit der Technik des „Theater der Unterdrückten“. àfalter.at/k/881818

Das Bewaffnete Auge. Valie Export im Dialog mit der Filmavantgarde (Ö 1984) R:Valie Export. (135 min). „Inszenierter Raum - Inszenierte Zeit“ / „Reale Bewegung - Bewegliche Realität“ / „Struktureller Film“ - eine historisch bedeutsame, dreiteilige Videodokumentationsreihe über den Status quo des internationalen Avantgarde-&-Experimental-Film. Konzipiert, geschrieben, präsentiert von Export, produziert von der Redaktion der „Kunststücke“! (Stream vom 22.5-28.5. verfügbar) àfalter.at/k/59586 Birds of Passage - Das grüne Gold der Wayuu (COL/ DK/MEX 2018) R:Ciro Guerra, Cristina Gallego D:Carmina Martinez, Natalia Reyes, Jose Acosta, José Vicente (125 min). Kolumbien im Jahr 1968: Rapayet, ein Angehöriger des indigenen Volkes der Wayuu, verliebt sich in Zaida, Tochter der Matriarchin Úrsula. Um das Brautgeld aufzutreiben, steigt er in den Marihuanahandel mit den Amerikanern ein. Das Geschäft bringt der Familie in der folgenden Dekade großen Reichtum – und eine durch Gier ausgelöste Blutfehde mit sich, die aller Leben zerstört. „Birds of Passage“ erzählt eine von wahren Ereignissen inspirierte Geschichte – und ist doch allenthalben wie von Träumen berührt. Das Besondere des Films machen die Riten der Wayuu aus: Das Wort hat hier mehr Macht als Gewalt; familiäre Zugehörigkeit ist das oberste Gebot. (Sabina Zeithammer) àfalter.at/k/830922 ✷ Bis dann, mein Sohn (CN 2019) R:Wang Xiaoshuai D:Wang Jingchun, Yong Mei, Ai Liya, Qi Xi, Wang Yuan (175 min). Anhand des Schicksals zweier Familien umspannt dieser epische Spielfilm einen Zeitraum von fast 40 Jahren. Zwei befreundete Ehepaare, die anfangs Seite an Seite in Einzimmerwohnungen leben, entfremden sich durch ein Unglück. „Wang Xiaoshuai erzählt jedoch nicht nur ein Familiendrama vor realhistorischem Hintergrund, sondern macht das Schicksal des Einzelnen als Gesellschaftsporträt unmittelbar greifbar. Es ein Porträt jener Generation nach der Kulturrevolution, die noch von den Auswirkungen von Maos Personenkult betroffen ist, ebenso von der – erst vor wenigen Jahren offiziell beendeten – Ein-Kind-Politik und vom anhaltenden Raubtierkapitalismus.“ (Michael Pekler) àfalter.at/k/859672 ✷ BlacKkKlansman (USA 2018) R:Spike Lee D:John David Washington, Adam Driver, Topher Grace, Corey Hawkins, Laura Harrier, Ryan Eggold, Ashlie Atkinson (128 min). Die abenteuerliche Geschichte von Ron Stallworth, eines afroamerikanischen Cops, der in den 1970ern die Kühnheit besaß, zusammen mit seinem jüdischen Kollegen Flip Zimmerman den Ku-Klux-Klan zu infiltrieren. Echt unglaublich, aber wahr. Spike Lee unterhält mit einem Mix der Genres und Stimmungen, verweist mit ebenso großer Wut und Bitterkeit aber auch auf den bis zum heutigen Tag ungebrochenen Rassismus in den USA. àfalter.at/k/801109 ✷ Der blaue Tiger (CZ/D/SLO 2012) R:Petr Oukropec D:Barbora Hrzánová, Jan Hartl, Daniel Drewes, Linda Votrubová, Jakub Wunsch (91 min). Die kleine Johanka lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrem besten Freund Matyas in einem botanischen Garten mitten in der Stadt. Als der Bürgermeister dieses Paradies abreißen lassen möchte, taucht zur Hilfe unvermittelt ein blauer Tiger auf. (Empfohlen ab 6 Jahren) àfalter.at/k/476365 ✷ Border (SWE/DK 2018) R:Ali Abbasi D:Eva Melander, Eero Milonoff, Jorgen Thorsson, Ann Petrén, Sten Ljunggren (108 min). Tinas übermenschlicher Geruchssinn ermöglicht es ihr, Angst zu wittern und als Grenzbeamtin so illegale Aktivitäten vor allen anderen aufzudecken. Privat ist die unförmige Frau mit dem Charaktergesicht eine Einzelgängerin. Erst als sie eines Tages einen Fremden anhält, der ihr wie aus dem Gesicht geschnitten ist, beginnt Tina ihre wahre Natur zu erahnen. Zärtlichheftige Horror-Romanze mit Fabelwesen, nach einer Kurzgeschichte von John Ajvide Lindqvist („So finster die Nacht“). àfalter.at/k/808933 ✷ Born in Evin (D/Ö 2019) R:Maryam Zaree (98 min). Mit ihrem Debütfilm erzählt die Schauspielerin Maryam Zaree die Geschichte ihrer Eltern und ihrer Herkunft: Als Tochter politischer Gefangener im Iran der 1980erJahre wurde sie im für Menschenrechtsverletzungen berüchtigten Gefängnis Evin geboren. Die Doku sammelt Erinnerungen und Antworten, um schlussendlich bei jenen Fragen anzukommen, die mit dem Schweigen brechen sollen. Doch Traumata, die von Generation zu Generation weitergegeben werden, sitzen tief. àfalter.at/k/868711 ✷ Bruder Jakob, schläfst du noch? (Ö 2018) R:Stefan Bohun (80 min). Ein Jakobsweg anderer Art. Vier Brüder betrauern ihren fünften, Jakob, der als Anästhesist und Familienvater in Portugal lebte und im Jänner 2014 in den Freitod ging. Ihre von Super-8-Filmen, Briefen des Bruders und einer portugiesischen Frauenstimme begleitete Reise in die Erinnerung beginnt in den Tiroler Bergen und endet in einem Hotelzimmer in Porto. Ein wiederkehrendes Motiv des Films: Die vier Geschwister, von oben gefilmt, wie sie auf der Wiese, am Strand, auf dem Bett liegen und über Jakob, ihre Gefühle und ihre Beziehung zu ihm sprechen – Trauer, Hilflosigkeit, Wut: „Du Arsch, das hast du wirklich gemacht!“ Und dazwischen Super8-Filme und Homevideos aus den Zeiten davor. Bilder von gemeinsamen Ferien, einer Geburtstagsfeier, einem Wanderausflug und zu alldem noch Supertramp mit ihrer melancholischen Hymne: „When I was young, it seemed that life was so wonderful / A miracle, oh it was beautiful, magical ...“ Ein vielschichtiger, mitunter ergreifender Film. (Michael Omasta) àfalter.at/k/776456 But Beautiful (Ö 2019) R:Erwin Wagenhofer (116 min). Nach globalisierungskritischen Arbeiten wie „We Feed the World“ und „Let's Make Money“ wendet sich der österreichische Filmemacher Wagenhofer „dem Schönen

FOTO: MANFRED NEUWIRTH

L E X I K O N   :   F I L M   F A L T E R   2 1 / 2 0   und Guten in Menschen“ sowie dem Glücklichsein zu. Unter den Porträtierten sind der US-Pianist Kenny Werner, der Salzburger Forstingenieur Erwin Thoma, das auf La Palma eine autarke Permakultur betreibende Ehepaar Graf, der indische Aktivist Sanjit Roy und der Dalai Lama. „Es ist egal, wo und wer du bist, erzählt dieser Film, es liegt an dir, das Glück zu finden – und es ist möglich. Nur wie das vonstatten geht, welcher Voraussetzungen es dafür bedarf, das bleibt offen“ (Michael Pekler). àfalter.at/k/861328 ✷ By the Sea (Ö 2020) R:Manfred Neuwirth (13 min). Notizen in Bild und Ton von einem außergewöhnlichen Ort an der Nordküste Perus: Lobitos, eine entlegene Siedlung mit einer bewegten Geschichte. àfalter.at/k/882811 ✷ Call Me By Your Name (I/F/BRA/USA 2017) R:Luca Guadagnino D:Armie Hammer, Timothée Chalamet, Michael Stuhlbarg, Esther Garrel, Amira Casar (131 min). Italien im Sommer 1983: Der 17-jährige Elio Perlman verbringt die Ferien auf dem Landsitz seiner Eltern. Die intellektuelle Familie empfängt den neuen Forschungsassistenten, der Elios Vater, einem US-amerikanischen Archäologieprofessor, für sechs Wochen zur Hand gehen wird. Oliver erscheint Elio zuerst arrogant und unsympathisch, doch langsam erblüht eine zarte Liebe zwischen den beiden. Stimmige, vielfach ausgezeichnete Verfilmung des Romans von André A­ ciman, fürs Kino adaptiert von der britischen Regielegende James Ivory. àfalter.at/k/774311 Capernaum - Stadt der Hoffnung (LBN/F 2018) R:Nadine Labaki D:Zain Al Rafeea, Yordanos Shiferaw, Boluwatife Treasure Bankole, Kawthar Al Haddad, Cedra Izam (126 min). Nadine Labaki blickt mit „Capernaum“ auf Illegalität und Armut, die Kinder nicht nur in ihrer Heimat Libanon, sondern weltweit ihrer Rechte berauben. Der zwölfjährige Zain lebt unter katastrophalen Bedingungen in Beirut. Als seine lieblosen Eltern, die sich um ihre vielen Kinder nicht kümmern können, seine elfjährige Schwester verheiraten, läuft er davon. Er findet Unterschlupf bei der äthiopischen Immigrantin Rahil, die mit ihrem Baby in einer Hütte in den Slums wohnt. (Sabina Zeithammer) àfalter.at/k/826511 ✷ Casting (D 2017) R:Nicolas Wackerbarth D:Andreas Lust, Judith Engel, Ursina Lardi, Corinna Kirchhoff, Andrea Sawatzki (91 min). Regisseurin Vera plant ein TV-Remake von Fassbinders „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“, doch während der Drehstart näher rückt, sucht sie in einem mühsamen Castingprozess immer noch nach ihrer Hauptdarstellerin. Gerwin, eigentlich nur Probenpartner der Kandidatinnen, wittert in einem von Machtspielen geprägten Reigen seine große Chance auf ein Engagement. (Stream bis 2.6.2020 verfügbar) àfalter.at/k/755385 ✷ Chihiros Reise ins Zauberland (J 2001) R:Hayao Miyazaki (124 min). Die kleine Chihiro gerät in eine Zauberwelt, die von Göttern und Geistern bevölkert ist und ihren eigenen, surrealen Gesetzen folgt. „Mit Logik“, so Miyazaki, der Veteran unter Japans Trickfilmern, „kann man keinen Film machen“ - und gönnt sich, als gestresster, sechsarmiger Heizer eines Badehauses, gleich selbst einen reizenden Cameo-Auftritt. àfalter.at/k/564299 ✷ Cinema Futures (Ö 2016) R:Michael Palm (126 min). Regisseur Michael Palm, kein Zelluloid-Nostalgiker, sondern theoretisch versierter Dokumentarist, hat Filmemacher, Künstlerinnen sowie Archivare in aller Welt zur Zukunft des audiovisuellen Gedächtnisses der Menschheit befragt und ihre Statements zu einer großen, mit anschaulichen Filmzitaten gespickten Erzählung verwoben. - Mit Tacita Dean, Apichatpong Weerasethakul, Christopher Nolan, David Bordwell, Nicole Brenez, Martin Scorsese, Jacques Rancière et al. (Michael Omasta) àfalter.at/k/676811 ✷ Coco - Lebendiger als das Leben! (USA 2017) R:Lee Unkrich, Adrian Molina (105 min). Miguel, 12, liebt Musik - im Gegensatz zu seiner Schusterfamilie, die alles hasst, was mit Tönen und Instrumenten zu tun hat. Dennoch eifert er seinem Idol nach, dem Sänger Ernesto de la Cruz, und gerät dabei versehentlich ins Reich der Toten: einen wunderschönen Ort, an dem er u.a. die Seele seiner verstorbenen Ururgroßmutter trifft. Ganz toller Animationsfilm in Koproduktion von Disney und Pixar. àfalter.at/k/767518 ✷ Cocote (DOM/ARG/QAT 2017) R:Nelson Carlo de los Santos Arias D:Vicente Santos, Yuberbi De La Rosa, Judith Rodriguez, Pedro Sierra, Jose Miguel Fernandez (106 min). In seinem Spielfilmdebüt erzählt der aus Santo Domingo stammende Drehbuchautor und Regisseur Nelson Carlo De Los Santos Arias von armer Land- und reicher Stadtbevölkerung, Geistergeschichten und Tieropfern. Nach dem Tod des Vaters macht sich der Gärtner Alberto aus der Hauptstadt Santo Domingo in seine dörfliche Heimat auf. Zu Hause erfährt er von seiner Mutter und seinen Schwestern, dass der Vater wegen nicht beglichenen Schulden ermordet wurde. Die Frauen bereiten neuntägige Trauerrituale vor und verlangen von Alberto, im Anschluss daran Rache zu üben. In einer eigenwilligen Mischung der Stile und Ästhetiken wechselt De Los Santos Arias zwischen Schwarz-Weiß-Bildern und Farbfilm, Tableaus und 360-Grad-Kameradrehungen, und lässt auch den Ton ein Eigenleben führen. (Sabina Zeithammer) àfalter.at/k/793889 ✷ Cold War - Der Breitengrad der Liebe (PL/GB/F 2018) R:Pawel Pawlikowski D:Joanna Kulig, Tomasz Kot, Borys Szyc, Agata Kulesza, Jeanne Balibar, Cédric Kahn (84 min). Sie sind ein Liebespaar, dann werden der abgeklärte Dirigent Wiktor und die junge Sängerin Zula durch den Eisernen Vorhang getrennt. Sie bleibt in Polen und wird der Star eines staatlichen Tanzensembles, er haut nach Paris

ab und verschwendet sein Talent an üblen Kommerz. Mit jedem kurzen Wiedersehen schwindet ihre Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft nur noch mehr. Neues, bittersüßes Meisterwerk des polnisch-britischen Regisseurs Pawlikowski („Last Resort“, „My Sommer of Love“, „Ida“), das 2018 beim Europäischen Filmpreis triumphiert hat bester Film, beste Hauptdarstellerin, beste Regie, bestes Drehbuch, bester Schnitt. àfalter.at/k/813122 Couch Connections (Ö 2019) R:Christoph Pehofer (73 min). Doku über die Erfahrungen, die Filmemacher Pehofer beim Couchsurfen gemacht hat, indem er seine Gastgeber sowie deren Wohnverhältnisse und Lebenssituation porträtiert. Die Protagonisten, denen er auf seiner Weltreise begegnet, reichen von einer jungen Frau, die ihn „illegal“ im Studentenwohnheim aufnimmt, über eine Familie, bei der mittlerweile drei Generationen in Couchsurfing involviert sind, bis zu einem Nudisten in Manhattan und einem Transgender in Bangkok. àfalter.at/k/872553 CSL (Ö 2017) R:Christoph Schwarz D:Christoph Schwarz (6x), Robert Buchschwenter (35 min). Filmemacher Christoph Schwarz googelt „Christoph Schwarz“ und trifft auf seine Namensbrüder im wirklichen Leben. „CSL“ zeichnet die Gründungsgeschichte der „Christoph-Schwarz-Loge“ nach: ein Männerbund, ein Kunstprojekt, ein Bubenstreich. (Passwort: DaleCarnegie) àfalter.at/k/806602 ✷ Diego Maradona (GB 2019) R:Asif Kapadia (130 min). Im September 1984 rekrutierte der kleine SSC Neapel, der noch nie einen Scudetto gewonnen hatte, den größten Fußballstar der Welt. Es folgten sieben Jahre voller Triumphe, Feste und Exzesse. Mit Diego Armando Maradona, Gonzalo Bonadeo, Daniel Arcucci, Alberto Bigon, Corrado Ferlaino, Ciro Ferrara et al. (Filmfestival Locarno) àfalter.at/k/847319 ✷ Dieser Film ist ein Geschenk (Ö 2019) R:Anja Salomonowitz (72 min). Der in Wien lebende Schweizer Daniel Spoerri ist einer der wichtigsten Vertreter der Objektkunst und gilt als Erfinder der Eat-Art. Seine heutigen Assemblage-Bilder - plastische Collagen fertigt er mit Material, das er auf Flohmärkten findet oder geschenkt bekommt. Anja Salomonowitz porträtiert den 89-jährigen Künstler, indem sie ihren Sohn Oskar quasi in Dialog mit ihm treten und zudem Aspekte ihres eigenen Lebens, wie die Trauer um ihren verstorbenen Vater, mit einfließen lässt. Eine gewinnende Form der „Zweitzeugenschaft“, über die allgemeingültige Fragen der jüdischen Identität verhandelt werden. (Michael Omasta) àfalter.at/k/849245 ✷ Dogman (I 2018) R:Matteo Garrone D:Marcello Fonte, Edoardo Pesce, Nunzia Schiano, Alida Baldari Calabria, Gianluca Gobbi (120 min). Der schmächtige Marcello betreibt einen Hundewaschsalon, irgendwo an der Peripherie eines trostlosen italienischen Badeorts. „Dogman - Lavaggio cani“ steht groß über dem Geschäft - und es geht nicht einmal so schlecht, denn nebenher lässt er sich auf kleine Gaunereien ein und vertickt Koks an Simone, den miesesten Schläger in der Stadt. Seine kleine Tochter sieht Marcello nur alle paar Wochen, sodass er alle Empathie, alle Liebe, deren er fähig ist, den Vierbeinern entgegenbringt – und seinem Mafioso-Kumpel. Die ungleiche Freundschaft bildet das dramatische Zentrum dieser Parabel auf eine italienische Gesellschaft, die buchstäblich auf den Hund gekommen ist. (Michael Omasta) àfalter.at/k/814656 ✷ Die Dohnal (Ö 2019) R:Sabine Derflinger (105 min). Der neue Dokumentarfilm von Sabine Derflinger ist mehr als ein Porträt von Johanna Dohnal (1939-2010), einer Ikone der österreichischen Frauenbewegung. Sie ist berührendes Dokument und aktuelle Standortbestimmung, nicht nur einstige Weggefährtinnen kommen zu Wort, sondern auch heutige Aktivistinnen. Beginnend mit Johanna Dohnals vorzeitiger Ablösung als Frauenministerin im Frühjahr 1995 schreitet der Film einige Meilensteine in der Frauenpolitik ab, die sie (mit-)gesetzt hat: von der Fristenlösung über ein modernisiertes Familienrecht bis zur Einrichtung der ersten Frauenhäuser. Nicht zuletzt ist „Die Dohnal“ auch ein Stück praktischer Medienarchäologie. Immer wieder ist man verblüfft, wie viel im Fernsehen früher gepofelt wurde – Dohnal rauchte Dames –, und hingerissen, wie klug und einnehmend sie sich als SPÖ-Politikerin in Szene zu setzen wusste. (Michael Omasta) - (Stream vom 21.5-29.5. verfügbar) àfalter.at/k/861094 ✷ Don't Blink: Robert Frank (USA 2015) R:Laura Israel (82 min). Sozusagen ein Insider-Job: Mit ihrem biografischen Porträt lässt Laura Israel, langjährige Cutterin und Mitarbeiterin von Robert Frank, einen Blick auf die Person und das Schaffen des bekannten (und bekannt fotoscheuen) Filmemachers und Fotografen zu. àfalter.at/k/694595 ✷ Double Happiness (Ö/China 2014) R:Ella Raidel (74 min). Eine filmische Reise nach China, wo ein Klon des oberösterreichischen Ortes Hallstatt als Immobilienprojekt verwirklicht wurde. Erzählt wird von der im Geheimen geplanten Kopie und ihrer Entdeckung, von Motivation und Hintergründen für die Errichtung dieser Replikation. Das duplizierte Glück entfaltet sich in Parallelwelten zwischen Original und Kopie, Realität und Fiktion, Traum und Wirklichkeit. àfalter.at/k/497269 ✷ Drei Gesichter (Iran 2018) R:Jafar Panahi D:Behnaz Jafari, Jafar Panahi, Marziyeh Rezaei (100 min). Roadmovie durchs iranische Hinterland: Die junge Marziyeh wendet sich mit einem Handy-Video an den Regisseur Jafar Panahi und die Schauspielerin Behnaz Jafari - sie sollen ihr helfen, ihre Familie von ihrem Vorhaben zu überzeugen, an die Schauspielschule zu gehen. àfalter.at/k/814487 ✷ Early Man - Steinzeit bereit (GB/F 2018) R:Nick Park (100 min). Im grünen Tal der Steinzeitmenschen

wollen die Bosse des angebrochenen Bronzezeitalters nach ihrem Metall schürfen. Über die Zukunft soll ein Spiel entscheiden (und nachdem wir uns in der Nähe von Manchester befinden): natürlich ein Fußballmatch! - Ein neuer Plastilin-Animationsfilm von Nick Park, dem Erfinder von Wallace und Gromit und Shaun das Schaf. Great fun, im Original mit den Stimmen von Eddie Redmayne, Tom Hiddleston, Maisie Williams, Timothy Spall und Nick Park höchstselbst. àfalter.at/k/778802 ✷ Die Einsiedler (D/I/Ö 2016) R:Ronny Trocker D:Andreas Lust, Ingrid Burkhard, Orsi Tóth, Hannes Perkmann, Peter Mitterrutzner, Hans Peter Hallwachs (108 min). In seinem rigide gestalteten Regiedebüt erzählt der Südtiroler Trocker die Geschichte des Bauernsohns Albert, der sich zwischen dem rauen Leben auf dem abgelegenen elterlichen Bergbauernhof oder einem Leben im Tal entscheiden muss. Stark gespielt, toll fotografiert. Haneke am Berg. (Michael Omasta) àfalter.at/k/722944 Eisenberger – Kunst muss schön sein, sagt der Frosch zur Fliege (CH 2018) R:Hercli Bundi (94 min). Gut unterhaltsames Porträt des Künstlers Christian Eisenberger, der bisher rund 45.000 Werke hergestellt hat. Bekannt wurde der 41-jährige Steirer mit Tausenden Pappaufstellern, ausgeschnittenen Menschenfiguren, die er anonym in der Stadt hinterließ – subtile Eingriffe in die Natur und den öffentlichen Raum. àfalter.at/k/832481 ✷ Elle (F/D 2016) R:Paul Verhoeven D:Isabelle Huppert, Laurent Lafitte, Anne Consigny, Charles Berling, Virginie Efira, Christian Berkel (131 min). Michèle (Huppert), Mitte 50 und Leiterin einer Firma, die gewalttätige Videogames produziert, wird von einem maskierten Mann vergewaltigt. Ohne die Polizei zu rufen oder sich in die Rolle des Opfers zu fügen, verfolgt sie ihren eigenen Plan bezüglich des Angreifers. „Empörend, komisch, schockierend, anregend und originell“, schrieb Filmkritiker David Sexton - ein richtiger Verhoeven halt. àfalter.at/k/694590 ✷ Erde (Ö 2019) R:Nikolaus Geyrhalter (115 min). Ein Porträt der Erde im Anthropozän – an sieben Orten, die der Mensch gewaltig umgestaltet: das Versetzen ganzer Berge in Kalifornien, das Durchbohren des Gebirges am Brenner, ein Kohletagebau in Ungarn, der berühmte Marmorsteinbruch in Carrara, eine Kupfermine in Spanien, das Salzbergwerk mit Atommülllagerung in Wolfenbüttel und eine Ölsandabbaulandschaft in Kanada. àfalter.at/k/832483 ✷ Das erste Jahrhundert des Walter Arlen (Ö 2018) R:Stephanus Domanig D: (94 min). Doku über den 1920 als Walter Aptowitzer in Wien-Ottakring geborenen, zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bereits 96-jährigen Komponisten Walter Arlen. Mit viel Charme und in schönstem Wienerisch erzählt Arlen über seine Großeltern, die bis März 1938 das Kaufhaus Dichter am Brunnenmarkt führten, über seine Zeit als Musikkritiker bei der „Los Angeles Times“ und über seine kompositorische Arbeit: „Mein Hauptlehrer war Schubert.“ Immer mit dabei ist sein musikbegeisterter Partner Howard. Ein schönes Doppelporträt für wenig Geld. (Michael Omasta) àfalter.at/k/814266 ✷ The European Grandma Project (Ö/IL/GB/ISL/I/TR/ BUL/GR/RUS 2018) R:Alenka Maly, Hadas Neuman, Fleur Nieddu, Anna Olafsdóttir, Giorgia Polizzi, Berke Soyuer, Desislava Tsoneva, Maria Tzika, Ekaterina Volkova (80 min). Die oberösterreichische Filmschaffende Alenka Maly nahm ihre eigene intensive „Gesprächsbeziehung“ mit ihrer Großmutter zum Anlass, um dieses europäische Oral-History-Filmprojekt zu realisieren. Unter dem Motto „Grandmothers telling their versions of European history“ startete sie 2015 einen Aufruf und fand acht gleichgesinnte Filmerinnen, die in Israel, Griechenland, Italien, Island, Bulgarien, Russland, England, der Türkei und Österreich ihre - zumeist in den 1920ern und 1930ern geborenen - Großmütter zu porträtierten. àfalter.at/k/788760 ✷ The Farewell (USA 2019) R:Lulu Wang D:Awkwafina, Tzi Ma, Diana Lin, Zhao Shuzhen, Lu Hong, Jiang Yongbo (98 min). Für etliche Filmpreise nominierte Tragikomödie, „based on an actual lie“. Billi lebt als Autorin in den USA. Von ihren Eltern in China erfährt sie, dass bei ihrer geliebten Großmutter Nai Nai Krebs diagnostiziert wurde und sie nur noch wenige Wochen zu leben hat. Allerdings hat die Familie beschlossen, ihr das zu verschweigen. Bei der rasch organisierten Hochzeit von Billis Cousin soll die verstreut im Ausland lebende Familie noch einmal zusammenkommen, um Zeit mit Nai Nai zu verbringen. „Regisseurin Lulu Wang erzählt eine warmherzig absurde Normalität von Familie, gespielt von einem bemerkenswerten Ensemble, das zu reflektiertem Nachfühlen anregt“ (Martin Nguyen). àfalter.at/k/863746 ✷ First Reformed (USA 2017) R:Paul Schrader D:Ethan Hawke, Amanda Seyfried, Philip Ettinger, Cedric Antonio Kyles, Michael Gaston (114 min). Ethan Hawke zeigt hier eine fulminante Leistung als Landpfarrer in einer schweren Glaubenskrise. Nach einem Gespräch mit einem suizidgefährdeten Gemeindemitglied entwickelt der Gottesmann Ernst Toller nicht nur radikale Ansichten, sondern wird auch in ebensolcher Weise aktiv. Düster-Faszinierendes von Paul Schrader, Drehbuchautor von Scorseses „Taxi Driver“ und „Raging Bull“. àfalter.at/k/814280 ✷ La Flor (ARG 2009-2018) R:Mariano Llinas D:Laura Paredes, Pilar Gamboa, Elisa Carricajo, Valeria Correa (230 min). Ein knapp 14-stündiges, in acht Akten gezeigtes Epos, das klassische Filmgenres genüsslich dekonstruiert und ihnen gleichzeitig huldigt. àfalter.at/k/881210 ✷ Free Lunch Society (Ö/D 2016) R:Christian Tod (100 min). Filmemacher und Volkswirt Christian Tod widmet sich der Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens.

27

Film  Neu im Netz

Fernweh nach 13 Minuten: „By the Sea“

Der morbide Charme von Lobitos

urfer kennen diesen Ort an der Nordküste von Peru, gewöhnliS che Touristen verirren sich schon lan-

ge nicht mehr dorthin. Eine britische Ölfirma drückte der Gegend einst ihren Stempel auf, danach das Militär, seither der langsame Verfall. „By the Sea“ hat Manfred Neuwirth, der Filmemacher und Mitgründer der Wiener Medienwerkstatt, seine jüngste Arbeit betitelt: 24 Einstellungen, Notizen aus Bild und Ton, persönliche Blicke auf dieses prachtvoll heruntergekommene Fischerstädtchen und die von Wind und Meer umtoste Landschaft ringsum. In einem Schwimmbecken wuchert Gras, das Bild eines Wales ziert eine Ziegelwand, ein Schiffernakel, das am Strand überwintert, trägt den stolzen Namen Titanic. Auch wenn heute nur noch die Grundmauern davon erhalten sind: Dass sich hier angeblich das erste Kino Südamerikas befand, das passt.  MO https://vimeo.com/397116386

Doku zur NS-Euthanasie: „Mauer des Schweigens“ as Landesklinikum Mauer war als D „Heil- und Pflegeanstalt MauerÖhling“ ein Schauplatz von NS-Me-

dizinverbrechen. Etwa 2800 Patienten wurden dort ermordet oder in Tötungsanstalten deportiert. Im Rahmen eines wissenschaftlichen Schulprojekts der ALW Amstetten und des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs, das sich mit den erst heute in Aufarbeitung befindlichen Vorgängen und dem kollektiven Gedächtnis vor Ort auseinandergesetzt hat, entstand der Kurzdokumentarfilm „Mauer des Schweigens“.

In ihm kommen Historiker/-innen sowie die Nachfahren von Opfern und Tätern zu Wort: der Enkel von Maria Eder, die an Depressionen litt und vergast wurde; die Schwester von Josef Schmutz, der Epileptiker war und durch eine Medikamentenüberdosis getötet wurde; der Cousin von Gertraud Raffetseder, die mit 19 Jahren in der Klinik verhungerte; sowie Leopold Dirnberger, der Enkel des Oberpflegers Josef Dirnberger. Während die Schüler im Off als aufmerksame Zuhörer präsent sind, schlagen die Interviewten wichtige Brücken in die Gegenwart. Im „Kino on demand“-Programm des Perspektive Kinos Amstetten ist „Mauer des Schweigens“ bis 25. Mai kostenlos zu sehen.  SZ

https://www.perspektivekino.at/sommerkino

28  

F A L T E R   2 1 / 2 0    L E X I K O N  :  F I L M

Der rund um den Globus gedrehte Dokumentarfilm, in dem Wissenschaftlerinnen, Unternehmer, Politiker und Bürgerrechtlerinnen zu Wort kommen, blickt aus der Zukunft auf das Heute. Die Erzählerin stammt aus dem von Geld und materiellen Nöten befreiten 24. Jahrhundert - wie auch „Star Trek“-Captain Jean-Luc Picard, dessen „Gastauftritte“ den Film einrahmen. (Sabina Zeithammer) àfalter.at/k/710244 Free to run - Als Laufen noch verboten war (USA 2016) R:Pierre Morath (99 min). Als Laufen noch als exzentrisch und als eine Sportart für Männer galt, trug sich Kathrine Switzer 1967 illegal für den Boston-Marathon ein und wurde selbst zur Ikone des Kampfs für die Gleichberechtigung der Frau. Der Film zeichnet den Weg vom exotischen Laufsport hin zur Demokratisierung des Joggens nach, das seinen Weg in den Alltag vieler Menschen fand. (Stream verfügbar bis 27.5.) àfalter.at/k/882531 ✷ Gegen den Strom (F/ISL/UKR 2018) R:Benedikt Erlingsson D:Halldóra Geirharðsdóttir, Jóhann Sigurðarson, Juan Camillo Roman Estrada (101 min). Die Isländerin Halla führt als Chorleiterin nach außen hin ein ruhiges Leben, kämpft aber im Geheimen als Umweltaktivistin gegen die lokale Aluminiumindustrie, um die Landschaft ihrer Heimat zu retten. Plötzlich erhält sie die Nachricht, dass sie ein Kind adoptieren darf. Bevor sie Mutter wird, möchte die Guerilla-Kämpferin noch ein Ding durchziehen, wobei Zwillingsschwester Asa ihr zu Hilfe kommt. Erlingssons kauziger Film beginnt als Thriller, entwickelt sich zunehmend zur Komödie und hat auch einige bewegende Momente. Ein echter Crowd-pleaser. (Michael Omasta) àfalter.at/k/816687 ✷ Gehört, Gesehen - Ein Radiofilm (Ö 2019) R:Jakob Brossmann, David Paede (90 min). Entstanden ist dieser „Radiofilm“ 2017/18, mithin vor dem Hintergrund des Wahlsiegs der ÖVP und ihrer Koalition mit der FPÖ. Zudem hatte der „rechts“ gern als „links“ wahrgenommene Sender kurzzeitig mit sinkenden Quoten zu kämpfen. Einen besseren Zeitpunkt hätte man nicht finden können, um einen Film über Ö1, seine Redaktion und deren Spagat zwischen Qualitätsstandards und schrumpfenden Budgets zu machen. „Gehört, gesehen“ kommt - wie sein mutmaßliches Vorbild „La Maison de la radio“ (2012) - ohne Off-Erzählung aus. Der wesentliche Unterschied zu Nicolas Philiberts Doku über Radio France ist, dass er weniger auf einzelne, möglichst kauzige Mitarbeiter, sondern den Gesamtorganismus abzielt: Vieles, nicht nur die aktuelle Wahlsendung, wirkt hier wie improvisiert, Informationen zirkulieren frei, das Leben spielt sich zwischen Tür und Angel ab. (Michael Omasta) àfalter.at/k/832487 ✷ Die Geträumten (Ö 2016) R:Ruth Beckermann D:Anja Plaschg, Laurence Rupp (89 min). Textgrundlage dieses filmischen Kammerspiels für zwei Personen ist der Briefwechsel zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan, die sich im Wien der 1950er kennengelernt haben - ob die Liebe damals oder die Liebe heute, ob Inszenierung oder Dokumentation: Wo die Ebenen zu verschwimmen beginnen, dort schlägt das Herz dieses tieftraurig schönen Meisterwerks. àfalter.at/k/593980 ✷ Gloria - Das Leben wartet nicht (USA 2019) R:Sebastián Lelio D:Julianne Moore, John Turturro, Michael Cera, Barbara Sukowa, Jeanne Tripplehorn, Rita Wilson, Caren Pistorius (101 min). Gloria geht zur Arbeit, zum Yoga, zur Lachtherapie. Aber vor allem tanzt sie gerne. Wenn's sein muss sogar allein. Überhaupt ist Einsamkeit ein ständiges Thema im Leben der Mittfünfzigerin, die in Los Angeles wohnt und Schadensmeldungen bei einer Versicherung bearbeitet. Bei einer Ü-50-Discoparty lernt Gloria zufällig den gleichaltrigen Arnold kennen, der einen kleinen Freizeitpark betreibt, eine penetrante Exfrau und zwei erwachsene Töchter hat. Eine mitreißende Charakterstudie der fragilen Hoffnungen und schmerzlichen Gewissheiten, getragen von der umwerfenden Julianne Moore und einer fantastischen Tracklist. Höchste Empfehlung! (Michael Omasta) àfalter.at/k/852509 Glücklich wie Lazzaro (I/CH/F/D 2018) R:Alice Rohrwacher D:Adriano Tardiolo, Agnese Graziani, Luca Chikovani, Alba Rorhwacher, Sergi López (125 min). Zwischen Märchen, biblischer Wundererzählung und Neorealismus angesiedelt ist dieser Film über einen Bauernburschen namens Lazzaro. Das Dorf in der italienischen Provinz, in dem er lebt, wird wie in feudalen Zeiten von einer Gräfin ausgebeutet. Als deren Sohn Lazzaro bittet, ihm bei der Inszenierung seiner eigenen Entführung zu helfen, entwickelt sich eine Freundschaft, die Lazzaro bis in die moderne Welt führen wird. Ein schwereloser Film, der mit jeder Szene aufs Neue zu überraschen weiß. àfalter.at/k/814360 ✷ Grenzgänger (Ö 2012) R:Florian Flicker D:Andreas Lust, Andrea Wenzl, Stefan Pohl (88 min). Karl Schönherrs „Weibsteufel“ im österreichischen Grenzland kurz nach der Jahrtausendwende. Im wilden Sumpfgebiet der March-Au haben sich Hans und Jana eine kriminelle Idylle eingerichtet, die kippt, als ein junger Wehrdiener dem Paar das Handwerk legen soll. Eine straighte, sehens- und auch hörenswerte Angelegenheit - das Score zum Film stammt von Eva Jantschitsch (aka Gustav)! àfalter.at/k/414013 ✷ Guardians of the Earth (Ö/D 2017) R:Filip Antoni Malinowski (86 min). Malinowskis eindringliche Doku beobachtet das Geschehen beim Weltklimagipfel, zu dem Ende 2015 die Delegierten aus 195 Ländern in Paris zusammenkamen, um ein Abkommen zu ratifizieren, von dem unser aller Zukunft abhängt. àfalter.at/k/722949 ✷ Gundermann (D 2018) R:Andreas Dresen D:Alexander Scheer, Anna Unterberger, Axel Prahl, Peter Schneider, Alexander Hörbe, Milan Peschel, Thorsten Merten, Leni Wesselman (127 min). Biopic über Gerhard Gundermann,

genannt Gundi (sehenswert: Alexander Scheer), einen früh verstorbenen, Bagger fahrenden Liedermacher mit widersprüchlicher Vergangenheit: „ein kluger, einfühlsamer, vielschichtiger und vor allem auch sehr berührender Beitrag zur deutsch-deutschen Geschichte, zu einem differenzierteren, menschlicheren Umgang damit“ (epd-Film). àfalter.at/k/805391 ✷ Gwendolyn (Ö/GB 2017) R:Ruth Kaaserer (85 min). Gwendolyn ist Mitte 60, pensionierte Anthropologin, zarte 52 kg schwer und dreifache Weltmeisterin im Gewichtheben. Nach einer Krebserkrankung kämpft sie sich durch hartes Training zurück, um ihren Titel wiederzuholen. Der neue Film der erstaunlichen Ruth „Tough Cookies“ Kaaserer. (Stream bis 30.9.2020 verfügbar) àfalter.at/k/754938 Hana, dul, sed ... (Ö/Nordkorea 2009) R:Brigitte Weich, Karin Macher (98 min). Die vermutlich erste österreichisch-nordkoreanische Koproduktion der Filmgeschichte: Über Jahre hinweg begleitet der Film vier Frauen des Fußballteams von Nordkorea, auch nach ihrer Entlassung im Zug einer verpassten Olympia-Qualifikation - nebenher gibt es unaufgeregte Einblicke in ein abgeschottetes Land. àfalter.at/k/275319 ✷ Hat Wolff von Amerongen Konkursdelikte begangen? (D/Ö 2004) R:Gerhard Friedl (73 min). Amerongen, lediglich ein Wolff im Schafspelz unter vielen, könnte ebenso gut Flick, Krupp, Strauß, Thyssen oder Oetker heißen. Alle diese Magnaten und Dynastieherren kommen in Gerhard Benedikt Friedls verblüffender Reflexion über die Wirtschaftsgeschichte der BRD zu Unehren. In unspektakulären Bildern erzählt der Film, wie komplex und verwirrend die Zusammenhänge sind: Wirtschaftstreiben ist Verstrickung, das Konkursdelikt bloß die Schattenseite des Erfolgs. (In Anwesenheit von Volker Pantenburg) àfalter.at/k/70968 ✷ Heimat ist ein Raum aus Zeit (D/Ö 2019) R:Thomas Heise (218 min). „Es geht um Sprechen und Schweigen. Erste Liebe und verschwundenes Glück. Väter, Mütter, Söhne, Brüder, Affären, Verletzung und Glück in wechselnden Landschaften, die verschiedene, einander durchwuchernde Spuren von Zeiten in sich tragen. Eine Collage aus Bildern, Tönen, Briefen, Tagebüchern, Notizen, Geräuschen, Stimmen, Fragmenten.“ (Thomas Heise) àfalter.at/k/837512 ✷ Hell or High Water (USA 2016) R:David Mackenzie D:Jeff Bridges, Chris Pine, Ben Foster, Gil Birmingham, Katy Mixon, Kevin Rankin (102 min). Neo-Western um Tanner und Toby Howard, zwei ungleiche Brüder, die nach dem Tod ihrer Mutter alles versuchen, die mit Schulden belastete Familienfarm im Westen von Texas zu retten und dabei auch mit dem Gesetz (Jeff Bridges als verwitterter Texas Ranger!) in Konflikt kommen. àfalter.at/k/718398 ✷ High Life (D/F/USA/GB/PL 2018) R:Claire Denis D:Robert Pattinson, Mia Goth, Juliette Binoche, André Benjamin, Lars Eidinger (110 min). Jenseits unseres Sonnensystems: In vollkommener Einsamkeit, von der Gesellschaft wie auch der Wissenschaft ausgestoßen, steuern Monte und die kleine Willow in einem ansonsten menschenleeren Raumschiff auf das der Erde am nächsten gelegene Schwarze Loch zu. Beklemmendbetörendes, virtuos in Szene gesetztes Science-FictionDrama. àfalter.at/k/814304 Home Is Here (Ö/CZ 2016) R:Tereza Kotyk D:Anna Aström, Stipe Erceg, Petra Buckova, Johannes Gabl, Dana Novák Pesková, Almut Mölk (75 min). Hannah bricht in eine Villa ein. Max, deren alleinstehender Besitzer, lässt sich auf den ungebetenen Gast ein, der in seiner Abwesenheit immer wieder kommt. Tereza Kotyks Spielfilmdebüt. àfalter.at/k/734612 ✷ In den Gängen (D 2017) R:Thomas Stuber D:Franz Rogowski, Sandra Hüller, Peter Kurth, Andreas Leupold, Michael Specht, Ramona Kunze-Libnow (125 min). Die zärtliche Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe, angesiedelt in der Parallelwelt eines Großmarkts irgendwo in Ostdeutschland. An sich keine besonders anheimelnde Umgebung, doch die Arbeiter dort sind wie eine Familie, und Christian findet schnell Aufnahme in das Team: Er wird von Bruno, einem älteren Kollegen in der Getränkeabteilung, am Gabelstapler eingeschult und lernt Marion aus der Süßwarenabteilung auf der anderen Seite des Gangs kennen, in die er sich prompt verliebt. Toll agiertes Kammerspiel in drei Kapiteln. àfalter.at/k/777283 Inland (Ö 2019) R:Ulli Gladik (95 min). Über mehrere Jahre hinweg hat Filmerin Ulli Gladik die Kellnerin Gitti, den arbeitslosen Alex und den Gemeindebediensteten Christian befragt und begleitet. „Inland“ spielt in einem Biotop, um das heimische Filmschaffende in der Regel meistens lieber einen Bogen machen, nämlich unter FPÖ-Wählern aus Favoriten und Ottakring. Die politischen Karriereverläufe sind durchaus typisch: ehemalige Genossen, im „roten“ Wien sozialisiert, der Partei nach der Ära Kreisky zunehmend entfremdet, mit dem Ausländer-Diskurs endgültig zu Haider/Strache/ Hofer und Konsorten übergelaufen. (Michael Omasta) àfalter.at/k/832512 ✷ Island of the Hungry Ghosts (D/GB/AUS 2018) R:Gabrielle Brady (94 min). Tief im Dschungel auf der australischen Weihnachtsinsel befindet sich ein Aufnahmezentrum für Asylwerber. Poh Lin Lee, Traumatherapeutin, hört den Schilderungen der Flüchtlinge zu, die von Zerrissenheit, getrennten Familien und Selbstverletzungen erzählen, während der Strom roter Landkrabben als Allegorie der natürlichen Migration sich Richtung Meer in Bewegung setzt. Humanistisches Kino in poetischer Form. (Martin Nguyen) àfalter.at/k/814047 ✷ Jackie: Die First Lady (USA/Chile/F 2016) R:Pablo Larrain D:Natalie Portman, Peter Sarsgaard, Billy Crudup, John

Hurt, Greta Gerwig, Richard E. Grant (95 min). Mit „Jackie: Die First Lady“ verfilmte Larraín ein Drehbuch von Noah Oppenheim, das sich auf einen Zeitraum von wenigen Tagen konzentriert. Eingerahmt vom Gespräch mit einem Journalisten, den Jackie (toll gespielt von Natalie Portman) eine Woche nach dem Attentat empfängt, werden die Ereignisse rückblickend aufgerollt. Ein komplexes, bewegendes Porträt, das, die historischen Personen und Geschehnisse transzendierend, auch allgemein vom Schmerz erzählt, den große Brüche im Leben mit sich bringen. (Sabina Zeithammer) àfalter.at/k/695603 ✷ Joy (Ö 2018) R:Sudabeh Mortezai D:Joy Alphonsus, Precious Mariam Sanusi, Angela Ekeleme (101 min). Mortezai blickt mit ihrem im semidokumentarischen Stil gefilmten und mit Laiendarstellern besetzten Sozialdrama in die Welt der Wiener Prostitution: Joy, die es über den Weg des Menschenhandels aus Nigeria hierher verschlagen hat, findet sich in einem brutalen hierarchischen System wieder, in dem Zuhälterinnen, die einst selbst Sexarbeiterinnen waren, die illegal nach Österreich geschafften Frauen kaufen. Starker Film, starke Hauptdarstellerin. àfalter.at/k/814332 Jules und Jim (F 1961) R:Francois Truffaut D:Jeanne Moreau, Oskar Werner, Henri Serre, Marie Dubois (107 min). Paris vor dem Ersten Weltkrieg. Jim (Serre) und sein deutscher Freund Jules (Werner) und Cathérine (Moreau): eine Dreiecksbeziehung, wechselndes Glück, tragisches Ende. Kolportage, Kitsch, Kunst, einer der ersten durchschlagenden Erfolge der jungen Nouvelle Vague. Nach einem Roman von Henri-Pierre Roché. àfalter.at/k/66962 Kaviar (Ö 2019) R:Elena Tikhonova D:Margarita Breitkreiz, Daria Nosik, Sabrina Reiter, Georg Friedrich, Simon Schwarz (90 min). Wie soll ein russischer Oligarch heißen, wenn nicht Igor? Was hat ein solcher Igor schon in Wien zu tun, wenn nicht Geld investieren und eine Immobilie aufziehen, zum Beispiel auf der Schwedenbrücke? Und wer, wenn nicht seine Dolmetscherin Nadja und zwei Freundinnen könnten seine durchgeknallten Pläne durchkreuzen und seine Kohle viel besser gebrauchen? Elena Tikhonova, austro-russische Regisseurin, nutzt ihren Insider-Blick auf die russische Schickeria für eine rasante Culture-Clash-Komödie. àfalter.at/k/832079 Kein halbes Leben (Ö 2018) R:Sybille Bauer (70 min). Dokumentarfilm über die besondere Beziehung zwischen Mensch und Hund: Die drei Protagonisten Kerstin, Renate und Florian mussten schwere menschliche Verluste hinnehmen, die sie mithilfe des innigen Verhältnisses zu ihren Hunden besser überwinden konnten. àfalter.at/k/776430 ✷ Kirschblüten und rote Bohnen (J/F/D 2015) R:Naomi Kawase D:Kirin Kiki, Miyoko Asada, Etsuko Ichihara, Miki Mizuno (113 min). Schauplatz der Handlung ist ein kleines Lokal in Tokio, in dem der saufende, depressive Sentaro selbstgemachte Dorayakis (mit roten Bohnen gefüllte Backware) verkauft. Eine alte Dame namens Tokue überredet ihn eines Tags dazu, sie anzustellen. Sie erweist sich als begnadete Köchin, das Geschäft beginnt zu florieren. àfalter.at/k/565274 Kubrick erzählt Kubrick (F 2020) R:Gregory Monro (61 min). Stanley Kubrick war berüchtigt dafür die Presse zu meiden, von den wenigen Interviews existieren keine Filmaufnahmen. Dem französischen Filmkritiker Michel Ciment gelang es als einzigem mehrere Gespräche mit Kubrick zu führen. Diese bisher unveröffentlichten Tondokumente bilden das Gerüst der Dokumentation, die die Gelegenheit bietet Kubrick selbst zuzuhören. (Stream bis 10.6. verfügbar) àfalter.at/k/882149 ✷ Late Night - Die Show ihres Lebens (USA 2019) R:Nisha Ganatra D:Emma Thompson, Mindy Kaling, John Lithgow, Reid Scott, Hugh Dancy, Denis O'Hare, Max Casella (102 min). Katherine Newbury ist seit 30 Jahren erfolgreiche Talkmasterin, doch neuerdings sinken die Quoten. Sie tyrannisiert ihre Autoren - sieben kreuzbuckelnde Zwerge, deren Namen sie sich nie gemerkt hat -, bis mit Quereinsteigerin Molly erstmals eine Frau zu ihrem Team stößt und sich als unverdienter Glücksgriff erweist. Eine bitterböse Mediensatire, die von Mindy Kaling und Emma Thompson, den überragenden Hauptdarstellerinnen, getragen wird. Sehenswert. àfalter.at/k/852535 Le Mans 66 - Gegen jede Chance (USA 2019) R:James Mangold D:Christian Bale, Matt Damon, Caitriona Balfe, Jon Bernthal, Josh Lucas (152 min). Nach wahren Begebenheiten erzählt der Film von der Konkurrenz zwischen den Autobauern Ford und Ferrari beim legendären 24-Stunden-Rennen im französischen Le Mans. Dabei lässt Regisseur James Mangold nicht nur die Kameraderie unter echten Sportsmännern hochleben, sondern erweist auch den Erfinderabenteuern aus der goldenen Ära Hollywoods seine Reverenz. àfalter.at/k/866229 ✷ Leonard Cohen: Bird on a Wire (GB 1974/2010) R:Tony Palmer (95 min). 1972 begleitete der britische Filmemacher Tony Palmer den damals 37-jährigen Leonard Cohen auf seiner Welttournee, der zu dem Zeitpunkt nur mäßige Plattenverkäufe vorweisen konnte. Entstanden ist ein so wahrhaftiges und eindringliches Porträt der Tour, dass Cohens Management den Film sperren und umschneiden ließ. Erst 2009 konnte Palmer die ursprüngliche Fassung fertigstellen. (Stream bis 31.7.2020 verfügbar) àfalter.at/k/403928 Der Leuchtturm (CAN/USA 2019) R:Robert Eggers D:Willem Dafoe, Robert Pattinson, Valeriia Karaman (110 min). Schwarz-Weißer Genremix, angesiedelt auf einer Leuchtturminsel in den 1890er-Jahren. Thomas, ein alter Seebär mit der Persönlichkeit eines Ahab, und Ephraim, ein junger Anfänger, teilen sich eine Schicht, während Misstrauen und Irrsinn um sich greifen. Dafoe und Pattinson, ein antiquiertes Englisch auf den Lippen, teilen

sich das halluzinatorische Horrordrama im Sturm, doch auch eine gute Portion Humor, Geister und Meerjungfrauen sind dabei. àfalter.at/k/861552 ✷ Die Liebhaberin (ARG/Ö/Korea 2016) R:Lukas Valenta Rinner D:Iride Mockert, Maríin Shanly, Andrea Strenitz, Mariano Sayavedra (104 min). Belén arbeitet in einer Gated Community als Haushälterin. In ihrer wenigen Freizeit macht sie Bekanntschaft mit den Stammgästen des ebenso abgeschotteten Nudistencamps nebenan. Mit der Zeit überwindet die nicht mehr ganz junge Frau ihre Schüchternheit und mit dem elektrisch gesicherten Grenzzaun wird am Ende auch die letzte Barriere fallen. Großer Preis der Diagonale 2017. àfalter.at/k/722826 ✷ Lillian (Ö 2019) R:Andreas Horvath D:Patrycja Płanik (128 min). Lillian, als Emigrantin in New York gestrandet, will zu Fuß in ihre Heimat Russland zurückgehen. Entschlossen macht sie sich auf den Weg. Ein Roadmovie, quer durch die USA, hinein in die Kälte Alaskas. Die Chronik eines langsamen Verschwindens. (Produktionsmitteilung) àfalter.at/k/847325 ✷ Loving Vincent (GB/PL 2017) R:Dorota Kobiela, Hugh Welchman (94 min). Die polnische Filmkünstlerin und Malerin Kobiela verwandelt zusammen mit dem britischen Produzenten Welchman insgesamt 77 Gemälde von Vincent van Gogh in einen abendfüllenden Öl-aufLeinwand-Animationsfilm rund um die Ereignisse, die zum tragischen Tod des zu Lebzeiten wenig geschätzten Genies führten. Eine außergewöhnliche Seherfahrung! àfalter.at/k/764500 ✷ Das Mädchen Wadjda (D/Saudi-Arabien 2012) R:Haifaa Al Mansour D:Waad Al-Masanif, Abdullrahman Algohani, Reem Abdullah, Ahd Janek (98 min). Wadjda begehrt gegen die Verhaltensregeln auf, die in Saudi-Arabien für Frauen vorgesehen sind. Bei einem Koran-Rezitationswettbewerb gewinnt das zehnjährige Mädchen das Geld, mit dem es sich ein Fahrrad kaufen will. Filmerin Al Mansour: „Ich bin sehr stolz, den ersten Langspielfilm gedreht zu haben, der je zur Gänze in Saudi-Arabien entstand.“ (Stream bis 29.6.2020 verfügbar) àfalter.at/k/423124 ✷ Mär - A German Tale (D/Ö 2019) R:Katharina Mihm D:Martin Vischer, Jeanne Werner, Vladimir Gorochov, Sophie Resch, Björn Bonn (71 min). Leo Bernstein, junger Journalist in Wien, fährt zur Recherche heim ins Ruhrgebiet: Kürzlich soll in einem Städtchen dort ein Wolf aufgetaucht sein. Seither mehren sich die seltsamen Vorkommnisse. Schon bei der Anreise wird Leo durch einen Autounfall kurzzeitig außer Gefecht gesetzt; seine (Körper-)Wahrnehmung verändert sich, eine Bürgerbewegung skandiert „Wir sind der Wolf“ und es scheint, als gerate er immer stärker in den Sog eines halb vergessenen Märchens. Nicht ganz unspannende No-Budget-Dystopie aus einem „nur einen Hauch von der gegenwärtigen Realität entfernten“ Deutschland. (Michael Omasta) àfalter.at/k/882552 ✷ Maidan (NL/Ukraine 2014) R:Sergei Loznitsa (133 min). Beobachtung eines Aufstands: Im Winter 2013/14 zog das ukrainische Volk zum Protest gegen Präsident Janukovitsch auf den Unabhängigkeitsplatz Maidan in Kiew. Der ukrainische Dokumentarfilmer Loznitsa bemüht sich um Objektivität: Er filmte, was ihm vor die aufgestellte Kamera kam. àfalter.at/k/519320 Maikäfer flieg (Ö 2016) R:Mirjam Unger D:Zita Gaier, Lino Gaier, Ursula Strauss, Gerald Votava, Krista Stadler, Konstantin Khabensky, Heinz Marecek (109 min). Wien, Neuwaldegg, Frühjahr 1945: das Kriegsende aus Sicht der zehnjährigen Christel. Verfilmung von Christine Nöstlingers autobiografischem Jugendroman, die lebendige Kameraarbeit besorgte Eva Testor. àfalter.at/k/586688 ✷ Manchester by the Sea (USA 2016) R:Kenneth Lonergan D:Casey Affleck, Lucas Hedges, Michelle Williams, Kyle Chandler, Gretchen Mol, Matthew Broderick (137 min). Der Handwerker Lee Chandler, der gern trinkt und leicht in Streit gerät, kehrt nach dem Tod seines älteren Bruders Joe in seine Heimatstadt zurück, um den Nachlass zu regeln. Im Zentrum des Films steht Lees Beziehung zu Joes 16-jährigem Sohn Patrick, doch auch die Vergangenheit der Familie, deren Geheimnisse sich langsam enthüllen. „Großartiges, schmerzhaftes Familiendrama“ (Noel Murray). àfalter.at/k/695604 ✷ Mann im Schatten (Ö 1961) R:Arthur Maria Rabenalt D:Helmut Qualtinger, Ellen Schwiers, Barbara Frey, Helmuth Lohner, Hans Thimig (78 min). Polizeiliche Ermittlungen im gehobenen Wiener Milieu: Mord an einem Strickwarenfabrikanten, Leiche in der Badewanne, Verdächtige en gros. - Polizeirat Radosch nimmt einen Schluck zur Brust und kombiniert. Quasi dokumentarisch ist der Kriminalfilm, grau seine Welt. (Stream vom 22.5.28.5. verfügbar) àfalter.at/k/53464 Maria by Callas (F 2017) R:Tom Volf (113 min). Ein unveröffentlichtes TV-Interview von David Frost aus dem Jahre 1970 bildet den erzählerischen Hauptstrang dieser Doku über die gefeierte Sopranistin Maria Callas (1923-1977). Im reichen Archivmaterial rundum blitzen Celebrities des Internationalen Jetsets wie Vittorio De Sica, Aristoteles Onassis, Pier Paolo Pasolini, Omar Sharif, Luchino Visconti auf. Empfohlen für Klassik-Fans. (Stream bis 25.5. verfügbar) àfalter.at/k/789448 Marianne & Leonard: Words of Love (GB 2019) R:Nick Broomfield (102 min). Schön bis tragisch: die Liebesgeschichte zwischen Leonard Cohen und seiner norwegischen Muse Marianne Ihlen. So long, Marianne! àfalter.at/k/859601 ✷ Marriage Story (USA 2019) R:Noah Baumbach D:Scarlett Johansson, Adam Driver, Laura Dern, Alan Alda, Ray Liotta (137 min). Die Ehe von Nicole und Charlie ist gescheitert. Mithilfe eines Mediators versuchen sie die Scheidung gütlich zu regeln, vor allem für ihren gemein-

FOTOS: RUTH BECKER MANN FILMPRODUK TION, STADTKINO, UNIVER SAL PIC TURES, NGF/STADTKINO, STUDIOC ANAL

L E X I K O N   :   F I L M   F A L T E R   2 1 / 2 0   samen Sohn. Nachdem Nicole zu ihrer Mutter gezogen ist, beginnt dennoch ein Ringen um Geld, Besuchszeiten und alles, was schiefgelaufen ist. Baumbach schuf mit seinem prominent besetzten Werk eine Mischung aus Drama und Komödie, inspiriert von Ingmar Bergman und Woody Allen. àfalter.at/k/859783 Masterclass mit Agnès Varda (F 2019) R:Sébastien Guisset (57 min). Im Januar 2019 fand eines der letzten Interviews mit der Filmemacherin Agnès Varda statt, im Rahmen der von der Pariser Cinémathèque Française organisierten Masterclasses. Agnès Varda erläutert unter anderem, weshalb sie ihre Themen manchmal dokumentarisch, manchmal fiktional und manchmal ganz anders behandelt. àfalter.at/k/881808 Mauer des Schweigens – Eine Anstalt im kollektiven Gedächtnism (Ö 2019) R:ALW Amstetten (45 min). Schüler/innen der ALW Amstetten filmten und interviewten in einem zweijährigen Forschungsprozess Angehörige von Opfern und Tätern der NS-Morde in der „Heil- und Pflegeanstalt“ Mauer-Öhling sowie Personen, die vom Umgang und von der Aufarbeitung mit dem Thema nach 1945 erzählten. (Stream vom 19.5.-25.5. kostenlos verfügbar) àfalter.at/k/869919 Mein Leben - ein Tanz (E/ISL/USA 2016) R:Lucija Stojevic (85 min). Salvador Dalí war ihr glühender Verehrer, Peter Sellers wollte sie nach Hollywood holen: Antonia Santiago Amador, genannt La Chana, war die Königin des Flamenco. Dokumentarfilm, ganz schön. (Stream 5.4.3.7.2020 verfügbar) àfalter.at/k/752326 Mein Nachbar Totoro (J 1988) R:Hayao Miyazaki (86 min). Satsuki und Mei ziehen mit ihrem Vater aufs Land. Dort machen die Mädchen sofort Bekanntschaft mit winzigen Hausgeistern und lernen den wenig später den sagenumwobenen Waldgeist kennen: Den „großen Totoro“ - ein grölendes, schielendes Pelzmonster, das ihr Beschützer wird (und schon bald auch zum Wappentier des Animationsfilmstudio Ghibli wurde). àfalter.at/k/270226 ✷ Die Melodie des Meeres (IRL/F 2014) R:Tomm Moore (90 min). Ben lebt mit seinem Papa und mit Saoirse in einem Leuchtturm auf einer kleinen Insel. Eines Nachts entdeckt Ben, dass Saoirse ein sogenannter Selkie ist, ein Feenwesen des Meeres! - Animationsfilm, empfohlen ab 6 Jahren. àfalter.at/k/571463 Mid90s (USA 2018) R:Jonah Hill D:Sunny Suljic, Katherine Waterston, Lucas Hedges, Na-Kel Smith, Olan Prenatt, Gio Galicia, Harmony Korine (85 min). Für sein Regiedebüt hat Schauspieler Jonah Hill sich eine Coming-of-Age-Komödie mit Skateboard ausgedacht: Stevie ist 13, in L.A. wie immer Sommer, und der Kleine will zu den Großen dazugehören. Daheim tyrannisiert ihn sein älterer Bruder, die alleinerziehende Mutter ist selten da. Als Stevie im örtlichen Skateboard-Laden eine Gruppe cooler Typen kennenlernt, ändert sich alles: Das Ninja-Turtles-Poster wird durch ein Pin-up-Girl ersetzt, nachts wird vor dem Haus Skaten trainiert, und bald raucht Stevie seine erste Zigarette. Ein Überraschungserfolg! àfalter.at/k/830917 ✷ Mit siebzehn (F 2016) R:André Téchiné D:Sandrine Kiberlain, Kacey Mottet Klein, Corentin Fila, Alexis Loret (116 min). Damien und Tom sind 17 Jahre alt, Klassenkameraden und beide Außenseiter. Sie leben in einer kleinen Stadt in den französischen Pyrenäen und können sich nicht ausstehen. Dass hinter ihren Prügeleien und Beleidigungen freilich das Gegenteil steckt, erzählt der Film als fein gesponnenes Netz gegensätzlicher Emotionen. Großartig in Szene gesetzt und gespielt. Sehr empfohlen. àfalter.at/k/698230 ✷ Moonlight (USA 2016) R:Barry Jenkins D:Alex Hibbert, Ashton Sanders, Trevante Rhodes, Naomie Harris, Mahershala Ali (111 min). Chiron wächst in Miami in einem schwarzen Armenviertel fern jeglichen Glamours auf. Erzählt werden drei Momente aus seinem Leben - von der Kindheit bei seiner Crack-süchtigen Mutter über die Pubertät bis zum Erwachsenenalter -, in denen er sich selbst entdeckt, um seinen Platz in der Welt kämpft, seine große Liebe findet - und auch wieder verliert. Oscar Bester Film 2016. àfalter.at/k/715455 ✷ Le Mépris - Die Verachtung (F/I 1963) R:Jean-Luc Godard D:Brigitte Bardot, Michel Piccoli, Fritz Lang, Jack Palance (102 min). Film über Film: ein kurzer Film über die Liebe und eine Liebeserklärung ans große Kino. Elementarfarben, dunkles blau, knallendes rot und tödliches gelb, dominieren, zitiert werden Hölderlin und Dean Martin, Brecht und Rossellini. Ansonsten redet ein jeder am anderen vorbei: Der Autor spricht nicht englisch, der Produzent kein französisch – einzig Fritz Lang, „das Gewissen des Films, seine Ehrlichkeit“, beherrscht alle Sprachen, die am Set von „Le Mépris“ gesprochen werden. (Michael Omasta) àfalter.at/k/53789 ✷ Murer - Anatomie eines Prozesses (Ö/LUX 2018) R:Christian Frosch D:Karl Fischer, Alexander E. Fennon, Dov Glickman, Roland Jaeger, Melita Jurisic, Mathias Forberg, Karl Markovics (137 min). Franz Murer, „der Schlächter von Wilna“, kommt 1962/63 in Graz vor Gericht. Doch der Prozess ist nicht mehr als eine böse Farce, am Ende wird der NS-Verbrecher, der mittlerweile ein beschauliches Leben als Großbauer und ÖVP-Funktionär führt, unter dem Applaus des Publikums freigesprochen. Mit seinem Film rollt Christian Frosch die Geschichte dieses lange vergessenen Schandurteils mit dokumentarisch genauem Blick auch für politische Details auf. (Michael Omasta) àfalter.at/k/775564 The Night I Swam (F/J 2017) R:Damien Manivel, Kohei Igarashi D:Kogawa Takara, Kogawa Keiki, Kogawa Takashi (79 min). Jeden Morgen, wenn der Fischer zur Arbeit geht, wacht auch sein sechsjähriger Sohn auf. Auf dem Schulweg biegt der Kleine eines Tages spontan in die tief verschneite Landschaft ab, wandert umher, steigt

in einen Zug und gelangt in eine andere Stadt. Ein Werk von großer Schlichtheit und Schönheit, ohne Dialoge nur aus der Sicht des kindlichen Protagonisten erzählt. àfalter.at/k/754950 ✷ On the Beach at Night Alone (Korea 2017) R:Hong Sangsoo D:Kim Minhee, Seo Younghwa, Jung Jaeyoung, Moon Sungkeun, Mark Peranson (101 min). Warten, bis das Herz heilt: Die Schauspielerin Younghee nimmt sich nach einer gescheiterten Affäre eine Auszeit. Sie reist nach Hamburg, wo sie sich bei langen Spaziergängen mit einer Freundin über die Liebe austauscht. Und gerät, zurück in Korea, bei einem gemeinsamen Essen in Konflikt mit alten Bekannten. Spektakulär unspektakulär, fast wie ein Film von Eric Rohmer. àfalter.at/k/755369 ✷ Parasite (KOR 2019) R:Bong Joon-ho D:Kang-ho Song, Sun-kyon Lee, Yeo-jeong Jo, Woo-sik Choi (131 min). Nach Gigantisch-Fantastischem („The Host“, „Okja“) bespielt der Südkoreaner Bong Joon-ho mit „Parasite“ (Goldene Palme in Cannes) intime Alltagssettings. Zwei Familien in Seoul: eine mit Kellerwohnung und Gelegenheitsjobs, eine mit Designervilla hinter Securityanlagen. Es wird arg. Schleichend. (Dr. Robnik) àfalter.at/k/860115 The Peanut Butter Falcon (USA 2019) R:Tyler Nilson, Michael Schwartz D:Shia LaBeouf, Dakota Johnson, Zackary Gottsagen, John Hawkes, Bruce Dern, Thomas Haden Church (93 min). Zak will raus! Raus aus dem Pflegeheim, in das man den 22-Jährigen mit Down-Syndrom verbracht hat. Traum seines Lebens ist, eine Wrestling-Schule zu besuchen. Unterwegs lernt er Tyler kennen, der illegal Krabben fischt, und sich auf der Flucht vor seinen rachsüchtigen Konkurrenten befindet. Zunächst will er den blinden Passagier möglichst schnell loswerden, doch natürlich kommt es anders und die beiden werden ziemlich beste Kumpel, zu denen sich bald auch noch die einfühlsame Pflegerin Eleanore gesellt. àfalter.at/k/865318 Pettersson und Findus: Findus zieht um (D 2018) R:Ali Samadi Ahadi D:Stefan Kurt, Marianne Sägebrecht, Max Herbrechter (90 min). Im dritten Film der Reihe zieht Kater Findus aus Pettersons Haus aus. Es dauert freilich nicht lang, bis sie einander vermissen. Kinderfilm mit animierten und real gedrehten Szenen. (Stream bis 23.5. verfügbar) àfalter.at/k/809414 ✷ Das Pferd auf dem Balkon (Ö 2012) R:Hüseyin Tabak D:Enzo Gaier, Natasa Paunovi, Nora Tschirner, Andreas Kiendl (93 min). Die sympathische Geschichte um den autistischen Mika, der durch die Begegnung mit einem Pferd Mut und Lebensfreude entwickelt, zeigt, wie wichtig Zusammenhalt ist. Kinderfilm nach Motiven von Milo Dors gleichnamigem Roman. àfalter.at/k/428763 ✷ Les Plages d'Agnès (F 2008) R:Agnès Varda (110 min). Agnès Varda, die Grande Dame des französischen Autorinnenkinos und gern gesehener Viennale-Gast, schaut auf ihr Leben und Werk zurück: vergnügt, verspielt und stets bereits zu leicht versponnenen Divertissements. Als Leitfaden dienen ihr die prägenden Strände ihres Lebens, Gatte Jacques Demy spielt logischerweise eine Hauptrolle. àfalter.at/k/225614 Planet of the Humans (USA 2019) R:Jeff Gibbs (100 min). Keine ausgewogene Doku, sondern eine polemische Einlassung: Zusammen mit Ozzie Zehner, dem Autor von „Green Illusions: The Dirty Secrets of Clean Energy“, zeichnet Jeff Gibbs ein pessimistisches Bild der Umweltbewegung und versucht den Nachweis zu erbringen, dass auch erneuerbare Energien einen hohen Preis und in bösen Großkonzernen ihre geheimen Profiteure haben. In Wahrheit, so seine zentrale Behauptung, gehe es nicht darum, den Planeten zu retten, sondern unseren Lebensstil: „Die Übernahme der Umweltbewegung durch den Kapitalismus ist perfekt.“ Ausführender Produzent: Michael Moore. (Michael Omasta) àfalter.at/k/882526 ✷ Parasite (KOR 2019) R:Bong Joon-ho D:Kang-ho Song, Sun-kyon Lee, Yeo-jeong Jo, Woo-sik Choi (131 min). Nach Gigantisch-Fantastischem („The Host“, „Okja“) bespielt der Südkoreaner Bong Joon-ho mit „Parasite“ (Goldene Palme in Cannes) intime Alltagssettings. Zwei Familien in Seoul: eine mit Kellerwohnung und Gelegenheitsjobs, eine mit Designervilla hinter Securityanlagen. Es wird arg. Schleichend. (Dr. Robnik) àfalter.at/k/860115 ✷ Porträt einer jungen Frau in Flammen (F 2019) R:Céline Sciamma D:Noémie Merlant, Adèle Haenel, Valeria Golino (120 min). Auf einer bretonischen Insel soll die Pariser Malerin Marianne im Jahr 1770 ein Gemälde von Héloise anfertigen, die gerade eine Klosterschule für adelige Mädchen verlassen hat und in Kürze verheiratet werden soll. Doch die junge Frau weigert sich, Modell zu sitzen, um gegen die von ihrer Mutter arrangierte Ehe zu protestieren. Bald entdecken Marianne und Héloise ein spezielles Interesse füreinander. Mit dem Film eröffnete 2019 die Viennale. àfalter.at/k/853928 ✷ Die Reise nach Tokio (J 1953) R:Yasujiro Ozu D:Chishu Ryu, Chiego Hagishiayama, Setsuko Hara, Nobuo Nakamura, Haruko Sugimura (135 min). Ozus berühmtester und - auch seiner Meinung nach - bester Film. Ein altes Ehepaar kommt nach Tokio, um seine Kinder zu besuchen. Diese jagen allesamt dem WirtschaftswunderErfolg nach und haben keine Zeit, sich um die alten Leute zu kümmern. àfalter.at/k/55625 ✷ Revanche (Ö 2007) R:Götz Spielmann D:Johannes Krisch, Ursula Strauss, Andreas Lust, Irina Potapenko, Hannes Thanheiser, Hanno Pöschl (121 min). Räuber und Gendarm, zwei Welten, ein Schuss: Der Tod einer jungen Frau verbindet und verändert das Leben dreier Menschen. Ein dichter Film, der in seinen intensiven Momenten das Flair französischer Psychokrimis aus den 1970er-Jahren entwickelt. „Am Ende ein Treffen: Polizist, Räuber, Waffe, Teich“ (Christoph Fuchs). àfalter.at/k/201222

Rocketman (GB 2019) R:Dexter Fletcher D:Taron Egerton, Jamie Bell, Richard Madden, Bryce Dallas Howard (121 min). In grellbuntem Bühnenkostüm platzt Elton John in eine Selbsthilfegruppe: „Ich bin Alkoholiker, drogenabhängig und sexsüchtig.“ Doch statt auf Drama setzt Regisseur Fletcher lieber auf Humor und katapultiert die Zuschauer umgehend zurück zu den Anfängen einer unglaublicher Karriere: vom schüchternen Klavier-Wunderkind Reginald Dwight zum Hit-gestählten Superstar Elton John (stark: Taron Egerton) innerhalb von nur zwei Stunden. Musical-Biopic-Fantasie. àfalter.at/k/844075 ✷ The Royal Train (Ö/RO 2019) R:Johannes Holzhausen (93 min). Margareta von Rumänien und ihr Gatte, der ehemalige Schauspieler Radu Duda, setzen sich für die Restauration der Monarchie in ihrer Heimat ein. Jene ist zwar seit 1947, als Margaretas Vater, König Mihai I., abdanken musste, inexistent. Seine Nachfahren hält dieses Faktum aber nicht davon ab, sich als königlich zu inszenieren. Für einen Teil der Rumänen stiftet die ehemalige Monarchie Identität. So jubeln die Leute Margareta zu, wenn sie mit einem luxuriösen alten Zug in den Dorfbahnhöfen Station macht. Mit „The Royal Train“ erforscht Johannes Holzhausen dieses Phänomen. (Sabina Zeithammer) àfalter.at/k/873027 ✷ Sag nicht, wer du bist! (CAN/F 2013) R:Xavier Dolan D:Xavier Dolan, Pierre-Yves Cardinal, Lise Roy, Evelyne Brochu, Manuel Tadros, Jacques Lavallée (102 min). Nach dem Tod seines Partners besucht Tom die Farm, auf der jener aufgewachsen ist. Dort lernt er die Mutter und den Bruder seines Geliebten kennen. Die Mutter weiß nichts von der sexuellen Orientierung ihres toten Sohnes, sein Bruder setzt alles daran, dass das auch so bleibt. Ein gefährliches Spiel um Erpressung, Liebe, Masochismus nimmt seinen Lauf! àfalter.at/k/493893 ✷ Die Sammler und die Sammlerin (F 2000) R:Agnès Varda (82 min). Vardas dokumentarisches Roadmovie ums „Aufklauben“ begleitet Menschen abseits der Konsumgesellschaft, die sich um all das bücken, was weggeworfen wird. Unter anderem um Erdäpfel, deren Größe nicht der EU-Norm entspricht und gleich Tonnenweise an den Rändern der Felder liegen bleiben. Und, ist denn nicht auch das Filmen eine Form des Sammelns und Aufhebens? Hervorragend. àfalter.at/k/64351 ✷ Der Schatz (RO/FR 2015) R:Corneliu Porumboiu D:Cuzin Toma, Adrian Purcarescu, Corneliu Cozmei, Christina Toma (89 min). Der Buchhalter Costi, der seinem Sohn gern aus „Robin Hood“ vorliest, schließt sich seinem Nachbar Adrian für das Vorhaben an, im Anwesen von dessen Großeltern einen Schatz auszugraben. Im Zuge dieser Schatzsuche kommen verschiedene Perioden aus der rumänischen Geschichte zur Sprache: die Revolution von 1848, das Jahr 1989, die Wirtschaftskrise. - „Eine vergnügliche Gesellschaftsparabel darüber, wie leicht man zwischen Wunsch und Wirklichkeit in die Irre gehen kann“ (epd-Film). àfalter.at/k/564323 ✷ Das schönste Land der Welt (Ö/HR/SLO/SRB 2018) R:Zelimir Zilnik D:Bagher Amani, Nein Rezaie, Alaedin Gamian, Jana Dolecki, Mustafa Ayni, Durham Al Mahmud, Laila Hajouleh (101 min). Menschen, die ihre Heimat wegen Krieg, Hunger und Not verlassen mussten und nach Österreich kamen, treten vor die Kamera. Gezeigt werden Szenen aus ihrem alltäglichen Leben: Sprachunterricht, gemeinsames Essen mit Freunden, Besuche auf dem Weihnachtsmarkt, die Suche nach einer Wohnung und einem Arbeitsplatz, kurz gesagt: das SichZurechtfinden in einem mehr fremden als vertrauten Land. àfalter.at/k/822627 ✷ Seeing Voices (Ö 2016) R:Dariusz Kowalski (86 min). Die Protagonisten in „Seeing Voices“ sind zwar gehörlos, aber ohne Worte sind sie deshalb nicht: Die Gebärdensprache birgt ein Paralleluniversum voller Ausdruckskraft und Magie, das den meisten Hörenden unerschlossen bleibt. Großartig. àfalter.at/k/722956 ✷ Shaun das Schaf - Der Film: UFO-Alarm (GB 2019) R:Richard Phelan, Will Becher (90 min). Als Shaun eines Morgens aus der Scheune trottet, entdeckt er ein extraterrestrisches Wesen, das sich auf die Farm verirrt hat. Lu-La ist blau-violett, leuchtet und hat telekinetische Kräfte. Mit „Shaun das Schaf – Der Film: UFO-Alarm“ hat das gewitzte Knetmasse-Tier der Aardman Animations Studios seinen zweiten Kinoauftritt. Der Film ist ein Meisterwerk der Stop-Motion-Technik voll Slapstick, Bildwitz und Situationskomik. Erwachsene Zuschauer amüsieren Anspielungen auf die Filmgeschichte – diesmal aus der Science-Fiction: Die Bonbonspur aus „E.T.“ besteht hier aus Pizza, der Monolith aus „2001“ hat ebenfalls einen kulinarischen Auftritt. Eine verbissene Alienjägerin erinnert an „Akte X“. (S. Zeithammer) àfalter.at/k/856626 Shut Up and Play the Piano (D/GB 2018) R:Philipp Jedicke (82 min). Porträt des 1972 geborenen kanadischen Musikers Chilly Gonzales, der sich nach einer Karriere als Elektro-Rapper als Entertainer am Klavier neu erfand. Regisseur Jedicke verbindet in seinem Debütfilm seltenes Archivmaterial und neue Interviews (mit Weggefährten wie Peaches, Leslie Feist oder Jarvis Cocker) mit inszenierten Szenen; ein Gespräch mit der deutschen Schriftstellerin Sibylle Berg zieht sich als roter Faden durch den Film. àfalter.at/k/789126 ✷ Sie ist der andere Blick (Ö 2018) R:Christiana Perschon (90 min). Auf der Suche nach Wahlverwandten und Vorbildern hat die junge Filmemacherin Perschon fünf arrivierte Künstlerinnen in ihr Atelier eingeladen: Renate Bertlmann, Linda Christanell, Lore Heuermann, Karin Mack, Margot Pilz. Gespräche über Bilder und Selbstbilder, Feminismus damals und heute. àfalter.at/k/814421 ✷ Siebzehn (Ö 2017) R:Monja Art D:Elisabeth Wabitsch, Anaelle Dèzsy, Alexandra Schmidt, Vanessa Ozinger,

29

Film im Bild

Lehrstück in politischem Filmemachen: „Waldheims Walzer“

Erinnern und Verdrängen in berührender Doku „Born in Evin“

Autokino is back in town: „Yesterday“ in Drosendorf

Des Menschen ruinöser Einfluss in Geyrhalters Doku „Erde“

Ein Film übers Sehen, Mystik und Horror: „Wenn die Gondeln Trauer tragen“

30  

F A L T E R   2 1 / 2 0    L E X I K O N  :  F I L M

Christopher Schärf (103 min). Langsamer Sommer, die Geschichte einer Jugend in der niederösterreichischen Provinz. Es ist die Zeit kurz vor den großen Ferien, die Tage und Nächte verrinnen zwischen Schulbank, Pauken, Badeteich und gemeinschaftlichem Filmeschauen. Und einmal tritt Clara Luzia in der Dorfdisco auf. Die fesche Paula steht sich's auf Charlotte, die freilich ist mit Michael zusammen. Lilly, die was mit dem Aufreißer Ronald hat, verführt Charlotte. Ein Reigen der Blicke und des Begehrens, das intensivste heimische Spielfilmdebüt des Jahres. (Michael Omasta) àfalter.at/k/721755 ✷ The Sisters Brothers (F/E/B/RO 2018) R:Jacques Audiard D:John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, u.a. (122 min). Eine grenzgeniale Demontage - und Apotheose - des Western-Genres, erzählt am Beispiel eines ungleichen Kopfgeldjäger-Bruderpaares, das Mitte des 19. Jahrhunderts einem Chemiker hinterherjagt, dessen Utopie einer friedlichen, demokratischen Gesellschaft die vorherrschende Ordnung massiv bedrohen würde. Die Geschichte, sagt Filmemacher Audiard, spiele noch „in einer Welt der unbedingten Habgier, bevor das Gesetz auf den Plan tritt - doch es geht um Figuren, die sich ohne es zu merken bereits der Tugend nähern“. (Michael Omasta) àfalter.at/k/830927 ✷ Der Stoff, aus dem Träume sind (Ö 2019) R:Michael Rieper, Lotte Schreiber (75 min). Anhand von sechs Meilensteinen selbstorganisierten und selbstverwalteten Wohnbaus in Österreich nähert sich der Dokumentarfilm kooperativen Planungsprozessen von 1968 bis heute. Wir besuchen die Pioniere des PKWs (Projekt Kooperatives Wohnen) in Graz-Raaba, treffen die Architekten und BewohnerInnen der Terrassenhaussiedlung in Graz, erkunden die Ökosiedlung Gärtnerhof und die Siedlung Lebensraum im niederösterreichischen Gänserndorf, sprechen mit BewohnerInnen des Wohnprojekts Wien über den Entstehungsprozess und lassen uns von den Linzer AktivistInnen des Projekts Willy*Fred erzählen, wie sich Häuser vom Immobilienmarkt freikaufen lassen. (Crossing Europe) àfalter.at/k/837820 ✷ Synonymes (F/IL/D 2019) R:Nadav Lapid D:Tom Mercier, Quentin Dolmaire, Louise Chevilotte, Uri Hayik (123 min). Ein traumatisierter israelischer Soldat möchte seine Identität hinter sich lassen und wandert nach Paris aus. All seines Besitzes beraubt, erfriert er in einer leeren, ungeheizten Wohnung beinahe. Emile und Carolin, das junge Pärchen aus der Nachbarwohnung, finden ihn gerade noch rechtzeitig. In manchmal leicht grotesk überzeichneten Episoden zeigt Lapid die verzweifelten Versuche des jungen Exilanten, sich ein neues Leben als Franzose aufzubauen. àfalter.at/k/860085 ✷ Systemsprenger (D 2019) R:Nora Fingscheidt D:Helena Zengel, Albrecht Schuch, Gabriela Maria Schmeide, Lisa Hagmeister, Melanie Straub, Victoria Trauttmansdorff (119 min). Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule: Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man im Jugendamt ganz gelassen einen „Systemsprenger“ nennt. àfalter.at/k/837618 ✷ Die Tage wie das Jahr (Ö 2018) R:Othmar Schmiderer (87 min). Der österreichische Filmemacher Othmar Schmiderer hat zusammen mit Angela Summereder über ein Jahr hinweg den beschwerlichen Alltag von Elfie und Gottfried dokumentiert, die im Waldviertel einen Hof mit biologischer Landwirtschaft führen. Spannendes Thema, prächtige Bilder, einfach ein schöner Film. àfalter.at/k/832516 Der Taucher (Ö 2019) R:Günter Schwaiger D:Franziska Weisz, Julia Franz Richter, Alex Brendemühl, Dominic Marcus Singer (90 min). Ungelenkes familiäres Missbrauchsdrama mit Ibiza als Schauplatz, vielsagende Tagline: „Je stiller das Meer, desto dunkler der Abgrund“. Der erste Spielfilm von Günter Schwaiger, der sich 2013 mit seiner Doku „Martas Koffer“ schon einmal mit Gewalt gegen Frauen auseinandergesetzt hat. àfalter.at/k/853925 ✷ Those Who Go Those Who Stay (Ö 2013) R:Ruth Beckermann (75 min). Nach den „American Passages“ spannt Beckermanns filmisches Montagegewebe sich nun über Europa und den Mittelmeerraum. Zentrales Thema sind die freiwilligen und unfreiwilligen Reisebewegungen im 20. und 21. Jahrhundert. (Diskussion nach dem Screening) àfalter.at/k/470729 To the Night (Ö 2018) R:Peter Brunner D:Caleb Landry Jones, Eléonore Hendricks, Jana McKinnon, Christos Haas, Abbey Lee (102 min). Künstler Norman hat mit seiner ersten Ausstellung einen Karriereschritt gemacht. Doch der junge Mann, der mit Freundin und kleinem Sohn in New York lebt, kann sich darüber kaum freuen. Nachdem seine Eltern in seiner Kindheit bei einem Brand ums Leben gekommen waren, leidet er unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung. Mit Klinikaufenthalten, Drogen und künstlerischen Interventionen versucht er seinen Dämonen beizukommen. Nicht nur seine Familie droht daran zu zerbrechen, Norman bringt sich und andere auch in Lebensgefahr. (S. Zeithammer) àfalter.at/k/832471 ✷ Tomorrow You Will Leave (Ö 2012) R:Martin Nguyen (83 min). Furth an der Triesting ist eine Gemeinde mit 795 EinwohnerInnen. Dorthin verschlug es vor 30 Jahren die Eltern des österreichisch-vietnamesischen Filmemachers Martin Nguyen nach ihrer Flucht über Malaysien aus Vietnam. Der Film erkundet die entbehrungsreichen Anfänge des Fremdseins, um den Blick auf die Gegenwart zu richten: Auf eine vietnamesische Familie mit breitem österreichischen Dialekt, deren Leben auch von Glück und Zufall geprägt ist. àfalter.at/k/431410 ✷ Un solo colore (Ö 2016) R:Joerg Burger (80 min). Die sogenannte Flüchtlingswelle - und wie beherzte Menschen in einer Ortschaft in Kalabrien ihr begegnen,

ihrer Gemeinde etwas Postives abgewinnen und den Asylsuchenden so eine optimistischere Lebensperspektive zurückgeben. Ein tief bewegender Film. àfalter.at/k/660536 ✷ Unmensch (Ö 2016) R:Jasmin Baumgartner D:Daniel Sträßer, Jasna Fritzi Bauer, Rainer Egger, Markus Schleinzer (25 min). „Ich bin kein schlechter Mensch, wirklich nicht. Ich kaufe faires Gemüse und hasse H.C. Strache.“ Ein Stück wird geprobt, sein Titel: „Jugend ist Scheiße“. Jasper und Dani arbeiten sich durch den Text, zunächst auf leerer Bühne, spätnachts auf der Straße. Der obdachlose Christian greift in das vermeintliche Beziehungsdrama ein und bisher gespielte Gefühle werden wahr. àfalter.at/k/882431 ✷ Unsere kleine Schwester (J 2015) R:Kore-eda Hirokazu D:Ayase Haruka, Nagasawa Masami, Kaho, Hirose Suzu (128 min). Drei Schwestern besuchen die Beerdigung ihres Vaters, den sie seit 15 Jahren nicht mehr gesehen hatten. Bei dieser Gelegenheit lernen sie ihre 14-jährige Stiefschwester kennen und beschließen, sie unter ihre Fittiche zu nehmen. àfalter.at/k/565464 Der Unsichtbare (AUS/USA 2020) R:Leigh Whannell D:Elisabeth Moss, Aldis Hodge, Storm Reid, Harriet Dyer, Oliver Jackson-Cohen (125 min). Cecilia bricht aus der Beziehung mit einem so genialen wie gewalttätigen Wissenschaftler aus. Als er wenig später Selbstmord begeht und ihr einen erheblichen Teil seines Vermögens hinterlässt, vermutet sie, dass er seinen Tod nur inszeniert hat. àfalter.at/k/877558 ✷ Vergiss mein nicht (D 2012) R:David Sieveking (88 min). Gretel Sieveking, zum Zeitpunkt des Drehs 73 Jahre alt, hat Alzheimer. „Während meine Mutter ihr Gedächtnis verliert wird mir klar, wie wenig ich über sie weiß“, hören wir Filmemacher David Sieveking sagen, der sich auf den Weg ins heimische Bad Homburg macht, um ihre Geschichte noch mal festzuhalten: Er tut dies, indem er seine Familie in den Mittelpunkt einer sehr privaten, eben deshalb gemeingültigen Dokumentation stellt – die nicht nur Chronik einer Krankheit, sondern vor allem die Chronik einer großen Liebe ist. àfalter.at/k/439329 Vienna Shorts - Online Edition Das internationale Kurzfilmfestival findet 2020 von 28.5. bis 2.6. im Netz statt. (Programm ab 20.5. online verfügbar) àfalter.at/k/882246 ✷ Vier im roten Kreis (F/I 1970) R:Jean-Pierre Melville D:Yves Montand, Alain Delon, André Bourvil, Gian Maria Volonté (141 min). Eins der Meisterwerke des Gangsterfilms, in dem Jean-Pierre Melville, geschult an den Klassikern des US-amerikanischen Kinos, Stück für Stück die Konventionen des Genres abstrahiert. „Le cercle rouge“: eine virtuose Parallelmontage, eine scheinbar zufällige Begegnung, ein gemeinsamer Plan, die rote Rose des Verrats, das Scheitern, die Flucht und der Tod. (Michael Omasta) àfalter.at/k/235845 ✷ Vor der Morgenröte - Stefan Zweig in Amerika (D/Ö/F 2016) R:Maria Schrader D:Josef Hader, Aenne Schwarz, Barbara Sukowa u.a. (107 min). Rio de Janeiro, Buenos Aires, New York, Petrópolis waren die Stationen im Leben des österreichischen Bestsellerautors Stefan Zweig im Exil. Josef Hader verleiht dem Vertriebenen leicht gebeugte Statur, meistert die dramatischen und heiteren Situationen gleichermaßen gekonnt. Ein sehr wichtiger, solid gemachter Film, der die große Geste nicht scheut - aber bei allem Bemühen um kinogerechtes Erzählen stellenweise leider dennoch wirkt wie eine penibel korrigierte Diplomarbeit. (Michael Omasta) àfalter.at/k/626078 ✷ Waldheims Walzer (Ö 2018) R:Ruth Beckermann (93 min). Kurt Waldheim war von 1986 bis 1992 Österreichs Bundespräsident. Er verschwieg seine NS-Vergangenheit und löste gerade deshalb eine nachholende Auseinandersetzung mit der Geschichte aus. Ruth Beckermanns Film „Waldheims Walzer“ taucht tief in die Geschichte der 1980er ein; und noch tiefer in die Archive internationaler Fernsehanstalten, aus deren Beständen die Wiener Filmemacherin eine Parabel gestaltet hat, die am historischen Exempel zur Reflexion über brisante Themen wie Populismus, alternative Fakten und Rassismus einlädt. Ein Lehrstück in politischem Filmemachen, das auch noch prächtig unterhält. (Michael Omasta) (Stream in der Mediathek bis 24.5. verfügbar) àfalter.at/k/846470 ✷ Was uns bindet (Ö 2017) R:Ivette Löcker (102 min). Nachdem der Filmemacherin die Hälfte des Lungauer Bauernhauses ihrer Eltern überschrieben worden ist, setzt sie sich mit ihrer Herkunft, dem Leben auf dem Land und ihren komplizierten Familienverhältnissen auseinander. Spannender, mitunter auch beklemmender Dokumentarfilm. àfalter.at/k/722959 Welcome to Sodom (Ö 2018) R:Florian Weigensamer, Christian Krönes (92 min). Bildgewaltige, spektakuläre Doku aus dem neuen Sodom, einer gigantischen Müllhalde in Ghana, wo die Menschen den hochgiftigen Elektroschrott recyceln, den die digitalisierte Welt hier illegal abgeladen hat. àfalter.at/k/812219 ✷ Wenn die Gondeln Trauer tragen (GB/I 1973) R:Nicolas Roeg D:Donald Sutherland, Julie Christie, Hilary Mason, Massimo Serato, Renato Scarpa (110 min). Nach einer Vorlage von Daphne du Maurier: Die todtraurige, gruselige Geschichte des englischen Ehepaares Baxter, das nach dem Verlust seiner kleinen Tochter in Venedig allerhand Mysteriöses durchlebt. „Regisseur Nicolas Roeg verbindet englischen Pragmatismus, Schauerromantik, William Blakesche Mystik und seine eigene gelassene Grandezza mit dem Wahnsinn der italienischen Horror-Giallos. Ein unsagbar schöner, kluger Film.“ (Dominik Graf) àfalter.at/k/52690 ✷ Z32 (IL 2008) R:Avi Mograbi (81 min). Ein junger Israeli spricht vor der Kamera über seine Beteiligung an einer

militärischen Vergeltungsmaßnahme gegen Palästinenser. Eine digitale Gesichtsmaske schützt seine Identität und hebt die Einzelgeschichte ins Allgemeine. Regisseur Mograbi denkt derweil in Kammerorchester-Songs laut über die Implikationen seines Films nach: Bietet er einem Mörder Schutz vor dem Gesetz? Sehr spannend, sehr sehenswert. àfalter.at/k/395059 ✷ Zama (ARG/BRA/DOM/F/MEX/NL/CH/E/USA 2017) R:Lucrecia Martel D:Daniel Giménez Cacho, Lola Duenas, Matheus Nachtergaele, u.a. (115 min). Don Diego de Zama, ein in Südamerika geborener Beamter der Spanischen Krone, sitzt in einem Provinzort an der Küste fest. Sehnlichst erwartet er einen Brief des Königs, der ihm eine Versetzung in eine Großstadt genehmigen soll. Er möchte ein neues Leben beginnen, dabei fällt sein altes völlig auseinander. In der Hoffnung, damit Eindruck auf seine Vorgesetzten zu machen, meldet er sich freiwillig zu einem Selbstmordkommando: zur Jagd auf einen legendären Banditen. Eigenwillige, sperrige Verfilmung des Romans „Zama wartet“ von Antonio Di Benedetto (1956). àfalter.at/k/798372 ✷ Zen for Nothing (CH/D 2014) R:Werner Penzel (99 min). Die Schweizer Schauspielerin Sabine Timoteo bricht in das versteckt in den japanischen Bergen liegende Zen-Kloster Antaiji auf, um die buddhistische Tradition der Meditation zu lernen. Bei den schweigend eingenommenen Mahlzeiten und der schweißtreibenden Arbeit auf den Reisfeldern, die sie gemeinsam mit den Zen-Praktizierenden aus aller Welt erlebt, gewöhnt sich Timoteo langsam an die strengen Vorschriften des klösterlichen Lebens, um am Ende sich selbst wiederzufinden. Penzel folgt Timoteo in ruhigen Bildern und einem meditativen Soundtrack auf dem Weg zur Entschleunigung. (Stream verfügbar bis 22.6.) àfalter.at/k/882537 Zerschlag mein Herz (Ö 2018) R:Alexandra Makarová D:Simona Kavácová, Roman Pokuta, Frantisek Balog, Simonida Selimovic, Maximillian Six (99 min). Makarovás in Wien handelndes Spielfilmdebüt greift das berühmte Motiv der verunmöglichten Liebe auf: Der despotische Roma-Mafioso Rocky schickt seinen Neffen Pepe zum Betteln und seine Freundin auf den Strich. Als eines Tages eine junge Frau namens Marcela auftaucht, gerät das fragile Dreiergefüge vollends ins Wanken. Pepe und Marcela verlieben sich, sehr zum Argwohn Rockys. (Gespräch mit Filmerin Markarová im Anschluss) àfalter.at/k/776532 Die Zukunft ist besser als ihr Ruf (Ö 2017) R:Teresa Distelberger, Niko Mayr, Nicole Scherg, Gabi Schweiger (85 min). Ein Film über Menschen, die etwas bewegen ... Sie engagieren sich für lebendige politische Kultur, für nachhaltige Lösungen bei Essen und Bauen, für Klarheit im Denken über Wirtschaft, für soziale Gerechtigkeit. àfalter.at/k/720616 ✷ Zwei Tage, eine Nacht (B/F/I 2014) R:Jean-Pierre und Luc Dardenne D:Marion Cotillard, Fabrizio Rongione, Pili Groyne, Simon Caudry (95 min). Sandra oder Bonus? Vor diese Frage werden die 16 Mitarbeiter einer kleinen Firma gestellt: Entweder ihre Kollegin wird gefeuert oder alle müssen auf eine Prämie von 1000 Euro verzichten. Ein Film über den Kapitalismus, die Krise und was das aus den Menschen macht. àfalter.at/k/522786

AUTOKINOS Bohemian Rhapsody (GB/USA 2018) R:Bryan Singer D:Rami Malek, Gwilym Lee, Ben Hardy, Joseph Mazzello, Mike Myers (134 min). Kein klassisches Biopic, sondern eine Geschichte der Greatest Hits von Freddie Mercury: von „Killer Queen“ über „A Night at the Opera“ bis zum „Live Aid“-Auftritt im W ­ embley-Stadion. Eine musikalische Heldensaga, verfasst von Anthony McCarten und Peter Morgan, bei den Oscars 2019 veredelt mit einer Statuette für Rami Malek in der Kategorie bester Schauspieler. àAutokino Roadmovie, Lehen 13, 4623 Gunskirchen, roadmovie.at, So 20.15; àAutokino Citypark, Lazarettgürtel 55, 8020 Graz, www.dieselkino.at, Fr 21.00 The Gentlemen (USA 2020) R:Guy Ritchie D:Matthew McConaughey, Hugh Grant, Charlie Hunnam, Colin Farrell, Michelle Dockery, Henry Golding, Eddie Marsan (115 min). Mickey Pearson hat sich in England ein blühendes Cannabis-Geschäft aufgebaut. In feinem Zwirn mit Stecktuch plant er die Frühpension in der Upperclass. Doch der Verkauf seines Imperiums an einen Milliardär wird von einem Medienmogul, einem Privatdetektiv, der chinesischen und russischen Mafia, einem Boxtrainer mit Street-Gang sowie dem Landadel und dessen SüchtlerKids gestört. Dass Guy Ritchie nichts über die Welt zu sagen hat - sei’s drum. Äußerst merkwürdig aber sind die Seitenhiebe gegen Ethnien und Religionen. Oder schießt hier ein Starensemble bloß scharf gegen die Political Correctness? (Sabina Zeithammer) àAutokino Citypark, Lazarettgürtel 55, 8020 Graz, www.diesel kino.at, Do 21.00 Die Hölle - Inferno (Ö/D 2016) R:Stefan Ruzowitzky D:Violetta Schurawlow, Tobias Moretti, Sammy Sheik, Verena Altenberger u.a. (90 min). Wien ist Schauplatz einer Mordserie, die Opfer: Frauen, denen man die Haut abzieht und mit siedend heißem Öl zu Leibe rückt. Die Heldin: eine junge, Kampfsport-trainierte Taxlerin namens Özge, auf die der Killer es jetzt abgesehen hat. Eine „Übung in Genrekino“, die allerdings nicht ihr Publikum fand. àAutokino Drosendorf, Lagerhausplatz,

2095 Drosendorf-Zissersdorf, www.filmclubdrosendorf. at, Fr 21.00 ✷ Ice Age 4 - Voll verschoben (USA 2012) R:Steve Martino, Mike Thurmeier (94 min). Im ewigen Kampf um die Eichel verursacht Säbelzahnhörnchen Scrat diesmal den Kontinentaldrift, wobei das Auseinanderbrechen der tektonischen Platten von einer Entfremdung zwischen Mammut-Papa Manni und seinem heftig pubertierendem Töchterl Peaches begleitet wird. Während der Rest der Tierwelt sich auf dem berstenden Land in Sicherheit zu bringen versucht, erleben Manni, Tiger Diego, Faultier Sid und dessen irre Omi ihre Odyssee. Die unvermeidliche Familienzusammenührung zu hintertreiben trachtet der böse Affenpirat Captain Gutt, der einen Hauch von „Fluch der Karibik“ in die (eisigen) Gewässer bringt. (K. Nüchtern) àAutokino Roadmovie, Lehen 13, 4623 Gunskirchen, roadmovie.at, Sa 17.00 Joker (USA/CAN 2019) R:Todd Phillips D:Joaquin Phoenix, Robert De Niro, Zazie Beetz, Frances Conroy, Marc Maron, Bill Camp (122 min). Komödienspezialist Phillips zeigt den bekannten Comic-Heftl-Bösewicht als tragischen Helden unserer Tage: Der von Joaquin Phoenix gespielte Joker heißt mit bürgerlichem Namen Arthur Fleck, wohnt als sozial isolierter Mann noch bei seiner Mama und träumt von einer Karriere als Stand-up-Comedian. àAutokino Citypark, Lazarettgürtel 55, 8020 Graz, www. dieselkino.at, Di 21.00 Jumanji: The Next Level (USA 2019) R:Jake Kasdan D:Dwayne Johnson, Jack Black, Kevin Hart, Karen Gillian, Awkwafina, Nick Jonas, Morgan Turner, Danny Glover, Danny DeVito (123 min). „Jumanji: The Next Level“ spinnt den 2017er-Erfolg weiter: Immersives Game versetzt junge Amis in Landschaftsopulenz (Urwald, Wüste, Bergburg), Action-Stages (Straußen-Stampede, Hängebrücke mit Mandrillmassen) und in Avatare mit Indiana-Jones-Anmutung. Bodyswitching bringt einiges an Witz: cross-gender, cross-ethnic, auch cross-species – eine, später einer, ist im Spiel ein Pferd. (Dr. Robnik) àAutokino Citypark, Lazarettgürtel 55, 8020 Graz, www. dieselkino.at, Sa 21.00 Mission: Impossible - Rogue Nation (USA 2015) R:Christopher McQuarrie D:Tom Cruise, Rebecca Ferguson, Simon Pegg, Jeremy Renner, Alec Baldwin, Ving Rhames, Sean Harris (131 min). Es geht um eine Verschwörung, nur dass diesmal die Impossible Mission Force selbst unter Druck gerät, aufgelöst und der CIA einverleibt werden soll. Ganz auf sich alleine gestellt, machen Ethan Hunt und seine Truppe neuerlich Jagd auf ein Phantom Empire, das hier zur Abwechslung schlicht Syndikat heißt. Dazwischen gibt es die obligaten Verfolgungsjagden per Auto und Mottorrad, die an Dauer und Ödheit schwer zu überbieten sind. Simon Pegg, der Komiker der Truppe, schiebt Dienst nach Vorschrift, Alec Baldwin als CIADirektor schläft gleich durch und Neuzugang Rebecca Ferguson macht als „good bad girl“ Ilsa, die dem überforderten Ethan mehr als einmal den Arsch retten muss, überraschend gute Figur. àAutokino Roadmovie, Lehen 13, 4623 Gunskirchen, roadmovie.at, Sa 20.15 ✷ Parasite (KOR 2019) R:Bong Joon-ho D:Kang-ho Song, Sun-kyon Lee, Yeo-jeong Jo, Woo-sik Choi (131 min). Nach Gigantisch-Fantastischem („The Host“, „Okja“) bespielt der Südkoreaner Bong Joon-ho mit „Parasite“ (Goldene Palme in Cannes) intime Alltagssettings. Zwei Familien in Seoul: eine mit Kellerwohnung und Gelegenheitsjobs, eine mit Designervilla hinter Securityanlagen. Es wird arg. Schleichend. (Dr. Robnik) àAutokino Citypark, Lazarettgürtel 55, 8020 Graz, www.dieselkino.at,Mo 21.00 Das perfekte Geheimnis (D 2019) R:Bora Dagtekin D:Elyas M’Barek, Florian David Fitz, Jella Haase, Karoline Herfurth, Frederick Lau, Wotan Wilke Möhring, Jessica Schwarz (120 min). Drei Frauen. Vier Männer. Sieben Telefone. Und die Frage: Wie gut kennen sich diese Freunde und Paare wirklich? Deutsches Rip-off der italienischen Erfolgskomödie „Perfetti sconosciuti“ von Paolo Genovese aus 2016 àAutokino Drosendorf, Lagerhausplatz, 2095 Drosendorf-Zissersdorf, www.filmclubdrosendorf. at, Sa 21.00 àAutokino Citypark, Lazarettgürtel 55, 8020 Graz, www.dieselkino.at, Mi 21.00 ✷ Terminator: Dark Fate (USA 2019) R:Tim Miller D:Mackenzie Davies, Natalia Reyes, Linda Hamilton, Arnold Schwarzenegger, Gabriel Luna (134 min). Grad war das Leben von Dani Ramos noch in bester Ordnung: Und plötzlich befindet sich die mexikanische Fabrikarbeiterin inmitten eines Kriegs zwischen den Menschen und den Maschinen, in dem ihr neben Sarah Connor glücklicherweise auch die technisch weiterentwickelte Grace und schließlich noch ein alter Bekannter zur Seite stehen. „'Terminator: Dark Fate' knüpft – Teil 3, 4 und 5 ignorierend – direkt an Camerons 'Terminator 2' von 1991 an. Da ertönen Nineties-Echos, liberale Signale: 'There is no fate but what we make' lautet deren ethischer Quellcode“ (Dr. Robnik). àAutokino Citypark, Lazarettgürtel 55, 8020 Graz, www.dieselkino.at, So 21.00 ✷ Yesterday (GB 2019) R:Danny Boyle D:Himesh Patel, Lily James, Ed Sheeran (112 min). Als der Welt das Wissen um die Existenz der Beatles abhandenkommt, schlägt die Stunde des erfolglosen Musikers Jack: Er ist der Einzige, der sich noch an die Hits erinnern kann, die er nun als die seinen ausgibt. Damit avanciert er in kurzer Zeit zum größten Popstar auf dem Planeten. Die Freundschaft oder Liebe? - zur Mathematiklehrerin Ellie allerdings wird dadurch belastet; und zunehmend plagt Jack das schlechte Gewissen über seinen Schwindel. Modernes Märchen und witzige Was-wäre-wenn-Komödie von Danny Boyle. àAutokino Drosendorf, Lagerhausplatz, 2095 Drosendorf-Zissersdorf, www.filmclubdrosendorf. at, So 21.00

  F A L T E R : W O C H E   2 1 / 2 0  

31

KLEINANZEIGEN Initiativen

Schlagzeuger*In aus Hiphop/ RnB Bereich für junge, aufstrebende, Alternative-Pop Band gesucht. Live-Erfahrung und Drumpad-Kenntnisse erwünscht! Bei Interesse und für Hörproben email an: [email protected] Maitreya der Christus hat (inkognito) laut B.Creme bereits zahlreiche TV-Interviews in den USA, Brasilien und Russland gegeben. Tel. 0680/206 00 52. Fußball: wir suchen nette MitspielerInnen, jedoch keine AnfängerInnen! Termin: Do. 18 Uhr. Info Tel. 0664/464 93 46. Die Besten Sklaven sind die, die sich selber welche halten dürfen: www.zettelpoet.at, Tel. 01/330 37 01.

Körper/Seele

TEX RUBINOWITZ

Wiener Hellseherin bietet treffsichere Zukunftsanalyse, Beratung und Problemlösungen in allen Lebenslagen unter Tel. 0699/10 44 57 98. Energetik über Distanz – www. clemenspistauer.at Transmissionsmeditation jeden Mo/Mi/Fr 18 Uhr im 12./21./6. Bez. - ein sehr nützlicher Dienst für alle von jedem der will. Info: Tel. 0680/206 00 52, Hr. Blum. Hofastro. Blog für Astrologie, Psychologie und Spiritualität. Das aktuelle Zeitgeschehen astrologisch und psychologisch betrachtet. Lesen Sie mehr auf www.hofastro.com Spirituelle Reisen in ferne & nahe Länder seit 2000 mit Monika Chouchene Tel. 0676/645 58 94, www.feel-thespirit.at Beratung in schwierigen Lebenslagen, bei Konflikten oder Entscheidungen. Tel. 0699/19 54 14 30, www. beratung-riebl.at Energetische Harmonisierungen und Stärkung der Selbstheilungskräfte www.clemenspistauer.at Spirituelle Energetik: Einzeltermine, Kurse, Infoabende - www. clemenspistauer.at hofastro. Blog für Astrologie, Psychologie und Spiritualität, Basiswissen Astrologie, aktuelle Artikel zum Zeitgeschehen

und Beratung. Web. www.hofastro.com Personal Training – Kraft+Ausdauertraining/ Figur- und Abnehmprogramm/ Ernährungscoaching. Tel. 0699/10 20 94 55. Schamanische Sitzung - Hilfe im Augenblick. - Info: Monika Chouchene, Tel. 0676/645 58 94, www.feel-the-spirit.at Lösen, lachen, leichter werden! Beratung & Aufstellungsarbeit. Ich freue mich auf Dich/ Sie! Mag. C. Schwab-Eckl, Tel. 0676/690 36 31, www.suvasun. at Massage - TCM - Tuina, Gua Sha, Moxa von in China ausgebildeten Masseurin. 50 Euro/Std., 22., Schiffmühlenstraße, Tel. 0681/81 16 25 50.

Kontakt w/m

Liebschaft langsam wieder hochfahren? Vielleicht mit klimaneutralen, zärtlichen Mann (49/180): [email protected]

Kontakt w/w

Herbstliebe im Frühling von Corona. Sagenhafte 60erin sucht traumhafte Gefährtin für alles, was zu zweit mehr Spaß macht als alleine. [email protected]

Wohnen Angebot Willdawohnen, eine soziokratisch organisierte Baugruppe, baut im Wildgarten (1120 Wien) vier sehr individuell gestaltete Häuser mit insgesamt 19 Wohnungen und diversen Gemeinschafts- und Gewerbeflächen (u.a. Großküche, Dachgärten, Werkstatt, Sauna, Food-Coop, CoWorking). Wir sind 24 Erwachsene und 13 Kinder und haben noch ein paar wenige Wohnungen frei. Näheres unter www.willdawohnen.at. Bei Interesse einfach ein Mail an [email protected] schreiben und für die nächste Online Infoveranstaltung anmelden! Haus&Garten Teilen - Suche nette Menschen, die (Sommer-) Haus, Garten u. Balkon mit mir teilen möchten. Viel Platz, sonnig u. ruhig. Bei Melk, Öffis Wien 1:17h, Tel. 0677/63 49 61 51.

SCHWARZES BRETT Alicudi - Ferienhaus von Privat auf autofreier sizilianischer Vulkaninsel. Unberührtes UNESCO-Weltnaturerbe, Eseltaxi. E-Mail: [email protected] Angst, Panik, Einsamkeit, Konflikte, Psychotherapie u. Beratung über Telefon während der Coronakrise möglich. Erstgespräch gratis. Psychotherapiepraxis Steinkogler Te.:0043 699 14011811, mail: [email protected], web: www.katharinasteinkogler.com Sommerfrische & Wanderurlaub in Innervillgraten, einem Osttiroler Bergdorf in 1400m Seehöhe. Eine großzügig ausgestattete FERIENWOHNUNG (Kinder urlauben gratis!) bietet Ihnen ein gemütliches Zuhause. www.ferienwohnung-bachmann.at Exil-literaturpreise 2020 - jetzt Texte schicken! Maximal 10 Seiten prosa oder lyrik bis 30. Mai an: [email protected] details: www.editionexil.at und 0699/12 34 44 65. Konversation UNGARISCH Judit Kovacs: https://ungarischdolmetscherin.at/ Haus in Istrien, direkt am Strand, 4-6 Personen, großer Garten, sehr geeignet für Kinder. Rücktrittsrecht wenn Einreise nach Kroatien nicht möglich. Näheres unter: 0664/512 85 65. Ganzheitliche Psychotherapie: www.psychotherapie-kicher.at Kindergruppenplatz ab Sept 2020 bis Aug 2021 in der elternverwalteten Kindergruppe Amerlinghaus in Wien 7 frei, idealerweise für ein Vorschulkind. Bei Interesse: [email protected]

Wohnen Nachfrage Suche Sommerunterkunft (Zimmer, Wohnung), Wien-Umgebung (mit Öffis erreichbar), für 1-2 P. Tel. 0677/63 41 82 79. Nest in den bergen ersehnt von veget. Pensionistin. Zimmer-

tausch mit Wien möglich. [email protected] Klein-Habitat zum Wohnen und Leben in Wien und Umgebung von Ornithologin gesucht! Tel. 0660/657 76 70. Jungfamilie sucht preiswerte 4-Zimmerwohnung mit Garten in Linz, auch Cohousing vorstellbar; 0664/551 52 37, rkirchweger@ hotmail.com

Jobs

Ausmalen, Lackierarbeiten, Tapeten, nett, sauber und günstig. Info unter Tel. 0680/555 47 07. Übernehme Übersetzung Deutsch-Englisch, EnglischDeutsch, sowie Textkorrekturen, www.lingus.at, Tel. 0650/441 70 19. Wohnung ausmalen, Lackierarbeiten, kleine Reparaturen, große Projekte, kostenlose Besichtigung und Beratung günstig, sauber, verlässlich. Armin, Tel. 0699/11 58 62 46. PC-Soforthilfe: Ich helfe Ihnen rasch vorort bei Problemen mit Windows, Internet, Virenschutz/ Spam Filter, Datenrettung, Installation, Netzwerk etc. Tel. 0699/12 66 10 02. Lektorin (Dr.phil.) korrigiert Diplomarbeiten, Dissertationen, etc. Preiswert, rasch und zuverlässig. Mehr Informationen unter: www.renate-feikes.at, Tel. +43664/175 61 86 oder [email protected] Karrierecoaching, Bewerbungscoaching, Bewerbungsunterlagen. Mag.a Regina Riebl, www.beratung-riebl.at, Tel. 0699/19 54 14 30. Diplomarbeiten, Briefe - vom Schriftsteller korrigiert, getippt, u.v.a.m von GAV-Mitglied. P.Campa,. 2Euro/Seite 01/597 60 62. [email protected] Ich plakatiere Lokale und Innenräume (Erfahrung!) 0,6 Euro/STK. Tel. 01/597 60 62. pk.campa@ gmail.com AUSMALEN, renovieren, lackieren, günstig, Erfahrung. Pauschale n.V. od. € 9/h. auch Wochenende. Studentin mail: [email protected] Korrekturlesen/Lektorat v. wissenschaftl. u. literarischen Texten. StudentInnenrabatt! Infos Tel. +43699/17 70 01 70. Netter Maler, schnell, sauber und günstig. Info unter Tel. 0680/555 47 07.

Unterricht

Stepptanz Privatstunden! Anm. bei Irene Szerb: Tel. 0699/12 34 54 68, www.tapdance4u.at Schlagzeugunterricht. Komme ins Haus. Bonfire-Drummer Edgar Patrik. Tel. 0688/902 20 72 oder E-mail: [email protected]

Mathematik-Nachhilfe für AHS, HAK, HTL bzw. Studierende. Langjährige Erfahrung vorhanden. Tel. 0676/473 00 33, Helmut. Gesangunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene in allen Stilrichtungen und Niveaus. www.erwinhuettler.com, Tel. 0699/10 20 94 55. Gitarre spielen lernen, jetzt. Alle Stile und Altersgruppen; im 3. Bez., Tel. 0699/19 67 85 09, [email protected] Italienisch: Native Speaker bietet Konversation, bitte unter Tel. 0699/19 43 32 01 melden. Wissenschaftliches Schreiben: Coaching - Seminare - Retreats. Speziell für DoktorandInnen. Dr. Markus Mersits - www.hippocampus.at Mathematik-Nachhilfe für alle Schulstufen, gerne Hausbesuche, Fernunterricht möglich! (Skype und E-Mail Kommunikation) Tel. 486 48 87, E-Mail: [email protected] Gitarrenunterricht f. Kinder ab 8J.u.Erw. bei Abs. d. Wr. Kons! Geduld und Einfühlungsvermögen! Langj. Erfahrung! Irene Szerb: Tel. 0699/12 34 54 68, www. tapdance4u.at Transkription von Interviews, Vorträgen, Skripten u. Ä. Professionell, verlässlich, schnell. Infos Tel. +43699/17 70 01 70.

Flohmarkt

Familie Fröhlich kauft: Hochwertige Pelze, Streichinstrumente, Porzellan, Schmuck Münzen Uhren usw. Seriöse Abwicklung! Tel. 0676/362 51 46. Omi mit Mindestrente sucht dringend DUPLO geschenkt oder günstig für ihre Enkel und wäre dafür sehr, sehr dankbar. Tel.0699/10 44 57 98.

Diverses

Lagerraum! Wer teilt mit mir einen ca. 23 qm großen, trockenen Lagerraum? Kostenanteil: 60 Euro/ Monat Armin 0699/11 58 62 46. Schallplatten - Ankauf Privater Sammler sucht und kauft Vinyl: Rock, Beat, Punk, Underground, New Wave, Obskures, LP`s und Singles 0699/11 30 54 01. Sammler löst alte Afrika- und Asien-Sammlung auf. Kunst, Gebrauchsgegenstände, Schmuck, Bücher usw. Tel. 01/350 97 43.

UNSER LAND

Klaus Nüchtern, Thomas Walach (Hg.) Unser L and is t nicht das der Illib eralen und Re chtsp opulis ten. Unsere Heimat is t das andere, das offene und freie Ö s terreich. 144 Seiten, € 19,90

falt ershop .at | 01 /53 6 60-928 | In Ihrer Bu chhandl ung

H E I M AT FÜR ALLE