Data Loading...
Symbol-Interpretation. - Flipbook PDF
Symbol-Interpretation. -
106 Views
83 Downloads
FLIP PDF 91.19KB
SYMBOL-INTERPRETATION:
Nach "Religiöse Ursymbole der Menschheit" von Gustav Mensching, - Studium Generale 1955 (362-370):
"Symbol" = "Alles, was für ein Subjekt zu einer von sich selbst verschiedenen im Symbol gemeinten Sinnwirklichkeit in ein Verhältnis der Repräsentation gesetzt wird". -
Es "liegt grundsätzlich keine Einschränkung der Symbolfähigkeit vo´m Gegenstand aus vor". -
Vo´m Gegenstand her "ist die Symbolfähigkeit der erfahrbaren empirischen Wirklichkeit nicht auf bestimmte Erscheinungen innerhalb Ihrer beschränkt". -
- Jedes Symbol "hat 2 Elemente":
- "Den vordergründigen Gegenstand" & "die gemeinte Sinnwirklichkeit". -
Ein Gegenstand der Erfahrung "wird zu´m Symbol, indem durch und in Ihm eine von Ihm verschiedene Sinnwirklichkeit gemeint wird". -
Das Verhältnis dieser beiden Elemente zueinander bezeichnet Mensching als "Repräsentation". -
"Durch den vordergründigen Gegenstand wird eine gemeinte Sinnwirklichkeit im Subjekt und somit für ein Subjekt, repräsentiert". -
Daraus ergibt sich, -..."dass Symbole stets ein Subjekt voraussetzen, - ein erlebendes und denkendes (Anm.: - ein bewusstes), - Subjekt, in welchem sich jene Beziehung von Gegenstand und Sinnwirklichkeit vollzieht". -
Somit kommt Mensching zu dem Schluss:
"Symbole gibt es nicht", - sondern nur "Symbole für ein Subjekt". -
Und "insofern ist die Gültigkeit von Symbolen auf die jeweils zu´m Symbolvollzug befähigten Subjekte beschränkt". -
Anm.: Für Mensching "beginnt die Symbolsetzung nach dem Individuum", denn, "Im Individuum vollzieht sich die Beziehung von Gegenstand und Sinnwirklichkeit", genauer, - "im Bewusstsein des Individuums". -
Wenn ich jetzt also behaupte, - "das wie immer auch Geschaffene tritt als "Symbol" in diesen Raum", - mit Symbolwirkung, - stellt sich die berechtigte Frage, - "welches Individuum steht in diesem Raum zu´r Verfügung, um diese "erste Beziehung" zu vollziehen" ?
Ich behaupte: "DIESES ERSTE INDIVIDUUM
"IST DER RAUM AN SICH", D.H. - "WIR ALLE BZW. EINE/R VON UNS AUF DER HÖCHSTEN AUSDEHNUNGSEBENE", - DIESER RAUM "IST SICH SEINER BEWUSST", UND "IN IHM VOLLZIEHT SICH DIE EWIGEN BEZIEHUNG ZWISCHEN GEGENSTAND= SCHÖPFUNG UND SINNWIRKLICHKEIT = SCHÖPFER". -
- UND ALSO "GIBT ES SYMBOLE". -
*
Mensching weiter: Zurück zu´m Begriff des Symbols:
Ein Zusammenkommen ist also nötig bei der
Symbolwerdung eines Gegenstandes. - Diese Art des Zusammenkommens nennen wir "Repräsentation", und meinen das Wort ganz wörtlich, denn es bedeutet "Vergegenwärtigung, Gegenwartwerdung". -
Anm.: Meiner Ansicht nach "vollzieht sich die Schöpfung, indem sie Gegenwart wird", - sie "vergegenwärtigt sich im Jetzt Ihrer Selbstwerdung".-
Wenn "die Beziehung auf das Subjekt aufgehoben wird", und "die Vergegenwärtigung im objektiven Symbol geschieht", - spricht Mensching von "Entartungen des Symbols", - denn, "der symbolische Gegenstand enthält dann realiter die gemeinte Sache
und ist irgendwie mit Ihr identisch". -
Anm.: Nun, das ist schon eine recht bedingte Sicht und Anwendungsweise, denn "in der letzlicher Auflösung der subjektiven Beziehung innerhalb des als objektiv angenommenen Allgeistes", - liegt ja Sinn und Zweck jeglicher energetischer Symbolarbeit. -
Sprich: Aus magischer Sicht geht es darum, diese Verbindung aufzulösen, - aus mystischer nicht unbedingt, - "der Mystiker verweilt stets einen Schritt von der Gottheit entfernt".-
*
Nach Mensching:
Eines der ältesten Sprachsymbole ist "der Mythos". Ein Mythos "ist der Bericht eines Geschehens , dass sich in der "Ur-Zeit", d.h., - "in der Nicht-Zeit = vor oder über aller Zeit" ereignet hat oder aber ereignet". -
Anm.: Das hat er grossartig formuliert, - was er damit anspricht ist auch "der Allbezug des menschlichen Bewusstseins", - die Fähigkeit des Geistes, - "mit der Summe / dem All(es) in Kontakt und Bezug zu treten", - Ansatzpunkt jedweder magisch/mytischen Praxis. -
Hätte unser Bewusstsein diese Fähigkeit nicht, könnten wir ausnahmslos "zeitlich Erinnerbares"
wiedererinnern und ausdrücken, - und "dann" wäre der Mensch tatsächlich auf eine einzige Art der Wirklichkeitsinterpretation reduziert, - dann "würden die Realisten diese Welt gestalten", - so erahnen sie sie nicht einmal ...
Was Mensching hier auch wesentlicher Weise ausdrückt, ist, - "dass es sich um ein "Geschehnis" innerhalb der Nicht, Vor bzw. Überzeit handelt,sprich: "Um eine damals erlebbare Erfahrung", und nicht etwa um eine Vorstellung, eine Wunschidee oder eine Furchtflucht. -
Dennoch merkt er an, "dass die mythischen Gegebenheiten in Ihrer phantastischen Gestaltung den Traumgestalten ähneln", - und spricht damit
die, - allen schamanistisch Interessierten, doch zumeist bekannte Idee der "Traumpfade" an, - die man als "bewusst gelenkte Traumwelt" interpretieren kann. -
(Hierzu empfehle ich "Traumzeit" von H.P.Dürr. -)
Und hier stossen wir "auf die phantastische Nähe der Dimensionen zueinender"...
- Wir haben die Ebene der Zeit, - auf die wir uns täglich einschwingen, um unseren "Alltag" zu verbringen, - und wollen nicht hören, dass wir das gar nicht tun, wenn wir uns auf "die zeitliche Dimension" reduzieren, - um "die realeren Menschen" zu sein ...
- "Realität" ist nicht "eine separierte Ebene der beobachtbaren Zeit", - "Realität" ist, "wie ich meine Jetzte verbringe", - die Jetzte in der Überzeit, - um meine Zukunft zu erträumen, - die Jetzte in der Vorzeit, - um meine Herkunft zu begreifen, - und natürlich auch die Jetzte in der Ebene der Zeit, - um hier zu verwirklichen, was ich von dort mitbringe ...
- Und erst daraus setzen sich unsere "All-Tage" zusammen. -
- Bis auf die Ebene der Zeit während ich handle, - befinden wir uns also beständig "auf Traumpfaden",- auch während unseres Schlafes...
- Genaugenommen sind auch "die Mythen unsere eigentliche Geschichte", denn "durch sie sprechen unsere Ahnen zu uns",- nicht durch Geschichtsbücher ...
- Wie And´re Heller schon vor vielen, vielen Jahren ganz richtig sang:
"Die wahren Abenteuer sind im Kopf, - und sind sie nicht in Deinem Kopf, so sind sie nirgendwo" ...
*
Nach Mensching:
Die Ähnlichkeit zwischen mythischen Gegebenheiten und Traumgestaltungen liegt
nicht nur darin, dass das berichtete Geschehen von Standpunkt eines naturgesetzlich bestimmten Weltbildes aus phantastisch ist, - dass es seiner empirisch-geschichtlichen Möglichkeit nach vielfach "unmöglich" ist, - sondern auch darin, dass sich, - wie in den Bildern des Traumgeschehens, - immanente Erfahrung, - also "Wirklichkeitserfassung", - in den Mythen ausspricht. -
Die moderne Mythenforschung lenkt immer mehr darauf den Blick, - "dass der Mythos nicht poetischer Phantasie, - sondern echter Wirklichkeitserfassung entspringt". -
Anm.: Und diese Sichtweise hat natürlich Auswirkungen auf unsere generelle Art und
Weise, - diese Wirklichkeit zu definieren. Bisher gab es da einen grossen, klaffenden Spalt, - zwischen der Art und Weise, woran man "das Erfassen der Wirklichkeit" und "das mythische Umschreiben desselben" erkennt. Man nahm an, - es handle sich um völlig verschiedene Ebenen, - nahm an, - die mythische Umschreibung sei eine poetische Form der Erfahrungsverarbeitung gewesen, - nicht jedoch "die Erfahrung an sich". -
- In Bezug darauf zeichnet sich ein längst überfälliger Wandel aus ...
Mensching weiter:
Hier liegt nun in klarer Weise die Struktur des Symbols vor, - auch wenn sie dem Menschen mythischer Zeit nicht bewusst ist, - wenn also "der Mythos noch ungebrochen ist". Die berichteten Vorgänge in Raum und Zeit "meinen in all Ihrer Phantastik numinose Wirklichkeit, die zeitlos ist". Im rituellen, nachvollziehbaren Ritus, - wird diese Wirklichkeit erfasst. Das aber ist genau "die Struktur des Symbolbeziehung", - denn die berichtetem zeiträumlichen Vorgänge "repräsentieren numinose Wirklichkeit". -
Anm.: Und nicht etwa "eine poetische Nachdichtung von Ihnen" ...
Und hierin erkennen wir den gesunden, nächsten "Polsprung im Bewusstsein dieser Menschheit", - in der (un-)endlich wiederkehrenden Erkenntnis, - "dass Erfahrung und Ausdruck der Erfahrung immer Eines sind", - und dass jegliche "objektive Weltbeschreibung" uns genau in dem Ausmass von der von uns zu erfassenden Wirklichkeit trennt, - wie wir in der Vergangenheit annahmen, dass sie sie für uns alle greifbar macht. -
AvE. -