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2. Februar 2022 - Internet-Zeitung für Insider im Gesundheitswesen
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Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hDer Mangel an Pflegefachper-sonen in Kinderkliniken undweiteren Fachdisziplinen hatnichts mit der generalistischenPflegeausbildung zu tunDeutscher Pflegerat weist aufdie hohe Bedeutung der ge-neralistischenPflegeausbil-dung in allen Pflegesettingshin.Berlin. „Der Mangel an Pflege-fachperso-nen in Kinder-kliniken hatnichts mit dergeneralisti-schen Pfle-geausbildungzu tun“, weistChristine Vog-ler, Präsiden-tin des Deut-schen Pfle-gerats e.V. (DPR), hin. Dahersei eine Forderung nach derWiedereinführung der Ausbil-dung zur Kinderkrankenpflegeirritierend. „Benötigt wird in al-len pflegerischen Settingsmehr Personal. Deutlich ver-bessern müssen sich die Ar-beitsbedingungen und Vergü-tung. Das ist der wesentlicheSchlüssel für mehr Pflegeperso-nal.“Vogler weiter: „Die generalisti-sche Pflegeausbildung zweiJahre nach Inkrafttreten in Fra-ge zu stellen, wo noch nichtein Absolvent auf dem Arbeits-markt angekommen ist, ist ab-surd und ein völlig falscher An-satz. Die generalistische Pfle-geausbildung eröffnet enormeBerufsperspektiven und schultauf die Erfordernisse unsererZeit in der Pflege. Sie qualifi-ziert die Auszubildenden fürdie Versorgung der zu Pflegen-den in allen Settings der Pflegeund entspricht den europäi-schen Standards. Spezialisie-rungen wie z. B zur Kinderkran-kenpflege, Onkologie, Psych-iatrie oder Demenz müssen imAnschluss erfolgen. Diese wer-den nach der generalistischenGrundausbildung absolviert. Eswird Zeit, dass die Pflegebil-dung in Deutschland insge-samt betrachtet wird undauch die weiterführendenSpezialisierungen endlich in ei-nen gesetzlichen Rahmen ge-gossen werden.“ Auch Ärztin-nen und Ärzte absolviereneine generalistische Ausbil-dung und spezialisieren sich imAnschluss. Wäre ihre generalis-tische Ausbildung verzichtbar,wären sie direkt nach demStudium etwa für die Pädiatriequalifiziert. Dass das nichtsachgerecht ist, wird im ärztli-chen Bereich nicht in Fragegestellt.Die Präsidentin des DeutschenPflegerats weist nochmalsPresseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hdeutlich darauf hin, dass Be-rufsautonomie und Berufsaus-übung bei der Profession Pfle-ge selbst liegen müssen.Hintergrund:In einem Brief von Ärztinnenund Ärzte von Berliner undBrandenburger Kinderklinikenan die Berliner Gesundheitsse-natorin Ulrike Gote (Grüne)und Bundesgesundheitsminis-ter Karl Lauterbach (SPD) wirdu.a. die Wiedereinführung derAusbildung zur Kinderkranken-pflege gefordert. Der Brief ba-siert auf der berechtigten Sor-ge, dass aufgrund von Perso-nalmangel nicht mehr die Ver-sorgung von Kindern und Ju-gendlichen sichergestellt wer-den kann. Die Forderung nachEinführung einer alten Ausbil-dung ist dabei jedoch nichtder richtige Ansatz zur Bewälti-gung der Probleme hinsicht-lich des Mangels an Pflege-personal.CoronaCare: Verbesserungder pflegerischen VersorgungMagdeburg. Vertreterinnenund Vertreter aus dem Ge-sundheits- und Sozialbereichsowie aus Sozialverbändenentwickeln gemeinsam mit Be-schäftigten aus Pflegeeinrich-tungen im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts Coro-naCare politische Handlungs-empfehlungen zur Verbesse-rung der pflegerischen Versor-gung unter Pandemiebedin-gungen. „Im vom Bundesministerium fürBildung und Forschung (BMBF)geförderten CoronaCare-Pro-jekt untersuchen wir die Aus-wirkungen der Pandemie so-wohl auf die Soziale Gesund-heit der Bevölkerung als insbe-sondere auch auf die SozialeGesundheit von Pflegekräftenund Gepflegten“, erklärt Prof.Dr. Christine Holmberg, Leiterindes Instituts für Sozialmedizinund Epidemiologie der Medizi-nischen Hochschule Branden-burg Theodor Fontane, diedas Forschungsprojekt ge-meinsam mit Prof. Dr. ChristianApfelbacher vom Institut fürSozialmedizin und Gesund-heitssystemforschung an derUniversitätsmedizin Magde-burg durchgeführt hat. „InWorkshops mit Entscheidungs-trägerinnen und Entschei-dungsträgern aus Kommunen,der Verwaltung und Men-schen aus der Pflege wirddann diskutiert, was die All-tagserfahrungen der Bürgerin-nen und Bürger für ein besse-res Pandemiemanagementbedeuten“, ergänzt Prof. Ap-felbacher. Erste Handlungs-empfehlungen im Pflegebe-reich für ein Pandemiemana-gement, welches lokale Bedin-gungen und Akteure berück-sichtigt, sind nun entwickeltund veröffentlicht worden. „Dem Projekt liegt die anthro-pologische Grundannahmedes Menschen als einem sozia-len Wesen zugrunde. In die-sem Verständnis bilden sozialeBeziehungen die zentralenVoraussetzungen für dasMenschsein und Menschwer-den. Sorgen und versorgt wer-den sind dabei Grundbedin-gungen des menschlichenSeins“, erklärt Prof. Holmbergdas Konzept der Sozialen Ge-sundheit.Da die von der Politik ergriffe-nen Maßnahmen zur Eindäm-mung und Bekämpfung derCorona-Pandemie zu großenTeilen auch die Reduktion sozi-aler Interaktionen bewirken,schützen diese Maßnahmenzwar unsere körperliche Ge-sundheit, haben zugleich aberPresseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hauch Auswirkungen nicht nurauf unsere psychische, son-dern vor allem auch auf unse-re Soziale Gesundheit und füh-ren somit zu vielfältigen Span-nungsverhältnissen im alltägli-chen Leben während der Pan-demie. „Die Diskussionen unse-rer Forschungsergebnisse inden CoronaCare-Workshopshaben verdeutlicht, dass dieseSpannungsverhältnisse nichtauflösbar sind und dement-sprechend allen Eindäm-mungsmaßnahmen vorange-stellt werden müssten“, so Prof.Apfelbacher. So habe sich ins-besondere auch im Pflegebe-reich ein Spannungsverhältniszwischen dem beruflichenEthos guter Pflege und dennotwendigen Abstandsregelneiner Pandemieplanungslogikergeben, erklärt Prof. Holm-berg.„In Telefoninterviews erzähltenStudienteilnehmendevonihrem Alltag während der Co-ronakrise und von den Heraus-forderungen und Chancen,die sich für sie aus den verän-derten Umständen ergaben.Darüber hinaus wurden dieStudienteilnehmenden gebe-ten, ihren Alltag während derCorona-Krise mithilfe von Ta-gebüchern oder audiovisuel-len Medien zu dokumentieren.Ziel der Studie war es, Strategi-en zu identifizieren, welcheMenschen, aber auch Ge-meinden während der Coro-na-Krise anwenden, um be-deutungsvolle soziale Bezie-hungen trotz Pandemie auf-rechtzuerhalten oder zu er-möglichen“, erläutert Prof. Ap-felbacher.„Besonders inspirativ und wich-tig waren die CoronaCare-Workshops mit Leitungen ausEinrichtungen aus anderenBundesländern sowie mit Wis-senschaftlerinnen und Wissen-schaftlern und Personal ausGesundheitsämtern, in denenerste Ergebnisse diskutiert undpräzisiert wurden“, merkt Dr.Gudrun Silberzahn-Jandt vomCaritasverband der DiözeseRottenburg-Stuttgartan.Insbesondere für Pflegekräftesei es laut der Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftlerwichtig, das bestehendeSpannungsverhältnis zwischendem Wunsch zu helfen und zuversorgen und den „asozia-len“ Maßnahmen zur Eindäm-mung der Pandemie zu be-nennen und auch anzuerken-nen, was auch bedeute fürsich selbst die Tatsache anzu-nehmen, dass es nur mehroder weniger angemesseneLösungen, aber keine eindeu-tig richtigen oder falschen Lö-sungen geben könne. Nebeneiner engen Zusammenarbeitauf kommunaler Ebene zwi-schen Gesundheits-, Sozial-,Familienpolitik und Verwaltungsei auch die Schaffung indivi-dueller Gestaltungsfreiräumehilfreich, in denen ethische Re-flexionen des pflegerischenHandelns stattfinden könnenund die damit Handlungsopti-onen eröffnen würden. Das Team setzt seine Arbeitfort und erarbeitet aus demDatenmaterial weitere Emp-fehlungen für Kommunen, Ge-meinschaften und Firmen. Eine Million positive Befundebei 2,4 Millionen SARS-CoV-2-PCR-Tests – Labore weiterhinam LimitBerlin. Die enorme Belastung inden fachärztlichen Laborenhat sich auch in der viertenKalenderwoche des Jahres2022 fortgesetzt. In der zurück-liegenden Woche (24.01.–30.01.2022) wurden in den 182Laboren, die an der Datener-hebung des ALM e.V. teilneh-men, insgesamt 2.438.622 Un-tersuchungen durchgeführt.Dies ist erneut ein Höchstwert(Vorwoche: 2.406.842 SARS-CoV-2-PCR-Tests). Die bundes-weit errechnete Positivratekletterte auf einen Spitzenwertvon 41,1 Prozent (Vorwoche:32,6 Prozent). In einigen Bun-Presseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hdesländern sind bereits mehrals die Hälfte aller ausgewerte-ten Proben positiv. Die Zahlder positiv befundeten SARS-CoV-2-Proben stieg um 28 Pro-zent auf 1.002.149 und erreich-te einen neuenHöchstwert (Vor-woche 785.578).Die Auslastungder Labore wirdim bundesweiten Durchschnitt,wie in der Woche zuvor, mit 95Prozent „am Limit“ angege-ben. In vielen Bundesländernist die Kapazität bereits er-schöpft. Dennoch konnten dieLabore die PCR-Testkapazitätfür die laufende Woche weiterauf ca. 2,65 Millionen PCR-Tests ausbauen, was einer Stei-gerung von 4 Prozent gegen-über der Vorwoche entspricht.Zu den neuen Plänen der Test-verordnung aus dem BMG äu-ßert der 1. Vorsitzende desfachärztlichen Berufsverban-des der Akkreditierten Laborein der Medizin, Dr. MichaelMüller: „Die vorgesehene An-passung geht in die richtigeRichtung. Bei asymptomati-schen Personen sollte eine Pri-orisierung der SARS-CoV-2-PCR-Testungen den Beschäf-tigten mit direktem Patienten-kontakt vorbehalten sein undnicht generell für alle in denGesundheitseinrichtungen Tä-tigen erfolgen. Zudem solltenmedizinisch-fachliche Aspektebei der Indikationsstellung fürdie PCR-Testung immer Vor-rang haben.“Bei den aktuellen Beratungenüber die Fokussierung der Nati-onalen Teststrategie mit Priori-sierung der SARS-CoV-2-Tes-tungen und den Entscheidun-gen in Bezug auf die Überar-beitung der Testverordnunghätten sich die die Vorständedes ALM e.V. eine stärkere Be-rücksichtigung der Vorschlägeaus den Laboren gewünscht.„Die nationale Teststrategiesieht ein ausgewogenes Kon-zept zur Anwendung und Steu-erung von SARS-CoV-2-PCRund Antigentestungen im Hin-blick auf die wesentlichen Zie-le in der Bekämpfung der Pan-demie vor. Diesem Konzeptsollte auch weiter unbedingtgefolgt werden“, so Müller. „Inder vergangenen Wochekonnten die Labore alle PCR-Proben untersuchen und da-bei die Kapazitäten sogarnoch um weitere circa 5 Pro-zent ausbauen. Wir benötigenjedoch dringend eine vorüber-gehende Priorisierung der Tes-tungen, sollten die Testzahlennoch weiter zunehmen“, soMüller weiter.„Wenn die Politik einen nochrascheren und stärkeren Aus-bau der SARS-CoV-2-PCR-Ka-pazitäten anstrebt,sollten hier auchstärker Labore ausden Bereichen be-teiligt werden, dieim direkten Einfluss- und Ent-scheidungsbereich der Länderliegen. Hierzu zählen beispiels-weise die Landeslabore für Hu-manmedizin und Veterinärme-dizin. Die diagnostischen La-bore in kommunalen und uni-versitären Krankenhäusern ar-beiten ohnehin schon an derBelastungsgrenze“, ergänzt Dr.Michael Müller.Nutzen von anlasslosen Mas-sentestungen bisher nicht be-legt„Bisher hat sich die Teststrate-gie in Deutschland mit einembreiten wie niedrigschwelligensowie anlassbezogenen Tes-tangebot von SARS-CoV-2-An-tigentests, präventiven Testun-gen mittels PCR in vulnerablenGruppen mittels Pooling unddem Einsatz von Einzel-PCRsbei symptomatischen Perso-nen sehr bewährt. Im Hinblickauf das Infektionsgeschehenund den Pandemieverlaufschneidet Deutschland im in-Presseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hternationalen Vergleich wei-terhin gut ab“, konstatiert NinaBeikert, Mitglied im Vorstanddes ALM e.V.Appell an alle, Regeln einzu-halten und Impfschutz auszu-bauenNach wie vor hält der ALMe.V. an seinem Appell fest,Kontakte zu reduzieren, Ab-stand zu halten, Hygienemaß-nahmen zu beachten, Maskezu tragen und Innenräume zulüften. Zudem sollten sich alle,die noch nicht geimpft odergeboostert sind, schnellstmög-lich um einen umfassendenImpfschutz kümmern. Dies gel-te insbesondere auch für die-jenigen Menschen, die engmit vulnerablen Gruppen zu-sammenarbeiten. Reinhardt: Wir sollten Schutz-maßnahmen noch eine WeileaufrechterhaltenBerlin. Bundesärztekammer-Präsident Dr. KlausReinhardt warnt voreiner Aufhebung derCoronabeschränkungen wiein Dänemark. „Wir haben an-dere Verhältnisse als in Däne-mark, weil die Impfquote beiuns geringer ist“, sagte Rein-hardt im Interview mit dem Ra-diosender NDR Info. Dadurchsei die Grundimmunisierungnicht vergleichbar. „Deshalbsollten wir unsere Maßnahmennoch eine Weile aufrechter-halten“, so Reinhardt.Er kritisierte in diesem Zusam-menhang, dass es in Deutsch-land weiterhin zu wenig „vali-de und verlässliche Daten“ zurSituation in den Krankenhäu-sern gebe. Das erschwereauch Aussagen über mögli-che Lockerungsschritte. „Beiimmer noch zwölf Prozent Un-geimpften unter den über 60-Jährigen riskieren wir bei einerweitestgehende Rückführungder Schutzmaßnahmen zumjetzigen Zeitpunkt wieder einedeutliche Zunahme der Be-handlungsfälle vor allem imstationären Bereich“, sagteReinhardt gegenüber dem Re-daktionsnetzwerk Deutsch-land. „Bei dem hohen Verbrei-tungstempo mit 200.000 Neu-erkrankungen pro Tag mussman mit einem Anstieg derZahl schwerer Verläufe rech-nen und sollte darauf vorberei-tet sein.“Weltkrebstag 2022: Versor-gungslücken schließenVersorgung von Krebspatien-ten muss weiter verbessertwerden.Bonn. Der diesjährige Welt-krebstag am 4. Februar stehtunter dem Motto \"Close thecare gap - Versorgungslückenschließen\". Die DeutscheKrebshilfe setzt sich ständigdafür ein, dass Krebspatientenbestmöglich behandelt undbetreut werden. Doch nochhaben nicht alle Betroffenenbundesweit den gleichen Zu-gang zu einer optimalen onko-logischen Versorgung. Anläss-lich des Weltkrebstags zeigtdie Deutsche Krebshilfe aktuel-le Versorgungslücken inDeutschland auf - und was siedagegen tut.Onkologische Spitzenzentren -verstärkte Vernetzung notwen-digDaten aus Krebsregistern zei-gen, dass es regionale Unter-schiede im Krebsüberlebengibt: Neben einem Nord-Südund Ost-West Gradienten fürsolide Tumore lassen sich bes-sere Überlebensraten im Ein-zugsgebiet der großen deut-schen Metropolen beobach-ten. Bereits im Jahr 2007 hatdie Deutsche Krebshilfe einProgramm zur Initiierung undFörderung von OnkologischenSpitzenzentren (Comprehensi-ve Cancer Center, CCC) ein-gerichtet. Mit dieser Initiativehat sie die Grundlagen füreine flächendeckende, struk-turierte, leistungsfähige undzukunftsorientierte Patienten-versorgung in Deutschland ge-schaffen. Ein wichtiges Merk-Presseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hmal der CCCs ist es, mit umlie-genden Krankenhäusern undniedergelassenen Ärzten, ins-besondereonkologischenSchwerpunktpraxen, eng zukooperieren, damit auch dieseVersorgungseinrichtungen vonden wissenschaftlichen Ent-wicklungen und Erkenntnissender CCCs unmittelbar profitie-ren. \"Unser Ziel ist es, die Pati-entenversorgunginDeutschland insgesamtauf das höchstmögli-che Niveau zu bringen.Insbesondere in vielenländlichen Gebietenhaben wir jedoch noch einenweiten Weg vor uns\", sagtGerd Nettekoven, Vorstands-vorsitzender der DeutschenKrebshilfe. \"Diese Defizite wer-den wir angehen und uns hiermit gezielten Förderinitiativenengagieren.\" Sorgenkind onkologische Pfle-geEgal ob in der Stadt oder aufdem Land: Entscheidend füreine gute Versorgung vonKrebspatienten ist ausreichen-des und entsprechend qualifi-ziertes Pflegepersonal. \"Dieschwierige Situation in der me-dizinischen und speziell auchonkologischen Pflege bereitetuns aktuell große Sorge\", sagtProfessor Dr. Thomas Seuffer-lein, Vorsitzender des Beiratsder Deutschen Krebshilfe undÄrztlicher Direktor der Klinik fürInnere Medizin I am Universi-tätsklinikum Ulm. Die Arbeits-bedingungen müssten drin-gend verbessert werden undder Pflegeberuf die ihm ge-bührende Anerkennung erfah-ren. \"Die Deutsche Krebshilfedenkt gegenwärtig intensiv inihren zuständigen Gremiendarüber nach, welchen nach-haltigen Beitrag sie mit einerentsprechenden Fördermaß-nahme leisten kann, um die Si-tuation für Pflegekräfte zu ver-bessern. Pflegepersonal trägtin hohem Maße dazu bei, dieVersorgung von Krebspatien-ten sicherzustellen.\" Ambulante psychoonkologi-sche/psychosoziale Betreuung- auch hier noch Versorgungs-lückenEine Krebsdiagnose ist ein tie-fer Einschnitt im Leben einesMenschen. Einer von drei Pati-enten benötigt psychoonkolo-gische Unterstützung, um dieErkrankung zu verarbeiten undzu bewältigen. Bereits im Jahr2007 hat die Deutsche Krebs-hilfe ein strategisches Pro-gramm zur Förderung von psy-chosozialen Krebsberatungs-stellen eingerichtet und damitdie psychoonkologische/psy-chosoziale Versorgung der Be-troffenen im ambulanten Be-reich erheblich verbessert.Darüber hinaus hat sie sich mitihrer Förderinitiative über vieleJahre intensiv für eine Regelfi-nanzierung dieser wichtigenVersorgungsstrukturen einge-setzt - mit Erfolg: Seitdem Jahr 2021 werden80 Prozent der in derambulanten psychosozi-alen Krebsberatung ent-stehenden Kosten vonden Krankenversicherungenübernommen. \"Ungeklärt istzurzeit aber, ob die jetzt ge-fundene Finanzierungskon-struktion dazu beitragen wird,auf mittlere Sicht ein flächen-deckendes Angebot an Krebs-beratungsstellen in Deutsch-land zu schaffen, damit jederRatsuchende auch ein pas-sendes Angebot in seiner Um-gebung finden kann. Gegen-wärtig ist die Versorgungssitua-tion besonders in ländlichenRegionen oder für bestimmeZielgruppen wie Patienten mitMigrationshintergrund nochsehr lückenhaft\", kommentiertProfessorin Dr. Anja Mehnert-Theuerkauf, Mitglied des Fach-ausschuss 'Versorgung' derDeutschen Krebshilfe und Lei-Presseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hterin der Abteilung für Medizi-nische Psychologie und Medi-zinische Soziologie des Univer-sitätsklinikums Leipzig. Palliativversorgungkommtnoch nicht allen BetroffenenzuguteEbenfalls noch nicht flächen-deckend verfügbar sind Ver-sorgungsangebote für Men-schen, deren Krebserkrankungnicht mehr heilbar ist. Insbe-sondere in ländlichen Regio-nen, aber auch in Pflegeein-richtungen sind die Versor-gungsangebote nach wie vornicht ausreichend. ProfessorDr. Friedemann Nauck, Direk-tor der Klinik für Palliativmedizinder Georg-August-UniversitätGöttingen, betont: \"Die zahlrei-chen Möglichkeiten der Linde-rung von belastenden Sym-ptomen wie Schmerzen, Luft-not, Angst oder Unruhe, sowiedie umfassende multiprofessio-nelle Begleitung und Behand-lung, die im Rahmen der Palli-ativmedizin angeboten wer-den können, sind vielen Betrof-fenen und ihren An- und Zuge-hörigen leider immer nochnicht bekannt oder aufgrundfehlender Ressourcen undStrukturen nach wie vor ver-schlossen.\" Es bedürfe weiter-hin großer Anstrengungen,diese Versorgungslücken zu-künftig zu schließen. Hier seiauch die Politik in der Pflicht.Aber auch die Aufklärung derGesellschaft über die Möglich-keiten und Grenzen der Pallia-tivversorgung müsse verstärktwerden. Experten warnen vor digitalemStillstand in Deutschlands Arzt-praxen✗ETL ADVISION Umfrage inKooperation mit Civey zeigtungenutztes Potential vonVideosprechstunden in Arzt-praxen✗Ärzte sehen Hürden beimDatenschutz und langsa-mes InternetBerlin/Essen. Droht den Arzt-praxeninDeutschlandder digitaleStillstand? Darauf deuten dieErgebnisse einer aktuellen re-präsentativen Umfrage hin,die das Markt- und Meinungs-forschungsinstitut Civey fürDeutschlands größte Steuer-beratungsgruppe im Gesund-heitswesen ETL ADVISIONdurchgeführt hat. Die Ergeb-nisse der Befragung hat ETLADVISION jetzt in einem exklu-sivenMeinungsbarometer„Der amazonisierte Patient -was Versandhandelskundenund Patienten gemeinsam ha-ben“ veröffentlicht. Über dieHälfte der Befragten beurtei-len die Corona-Pandemie alsBeschleuniger für die Einfüh-rung von Video-sprechstunden inihrer Praxis undPresseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c h37,3 Prozent geben an, dassdigitale Angebote eine sinn-volle Ergänzung für die medizi-nische Versorgung der Patien-ten auf dem Land bedeuten.Allerdings erkennt nur jederzehnte Arzt das Potential ander Videosprechstunde für dieAttraktivität der eigenen Pra-xis. Die Umfrage von ETL ADVISIONin Kooperation mit Civey unter200 niedergelassenen Ärztenin Deutschland förderte eineambivalente Haltung der nie-dergelassenen Ärzteschaft ge-genüber digitalen Angebotenzutage. Ein Drittel der Befrag-ten hat Videosprechstundenbereits im Angebot bzw. in Pla-nung oder ist noch unent-schlossen. Allerdings geben63,5 Prozent an, in den nächs-ten beiden Jahren keine Ein-führung von Videosprechstun-den zu planen und geben alsGründe zu hohe technischeund bürokratische Hürden beider Umsetzung digitaler Praxi-sangebote an. Ein Grund fürdie in der Umfrage zutage ge-förderte Skepsis sind dieSchwierigkeiten bei der prakti-schen Umsetzung. Demnachbemängeln jeweils rund 30Prozent der Ärzte Unklarheitenbeim Datenschutz sowie zulangsame Internetverbindun-gen. Rund 41 Prozent gebenein zu geringes Honorar für Vi-deosprechstunden an. Proble-me, bei denen die Politik ge-Presseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected] Presseinformationsdienst Gesundheitswesen2. Februar 2022u n a b h ä n g i g - ü b e r p a r t e i l i c hfragt ist, den Praxen Unterstüt-zung zu leisten, so die Gesund-heitsexperten von ETL ADVISI-ON. Die Befragung von 200 nieder-gelassenen Ärzten fand imZeitraum vom 17.09.-22.11.2021 statt. Die Ergebnisse sindrepräsentativ für die Grundge-samtheit. Unter Berücksichti-gung der digitalen Trends derGesellschaft sowie sich ab-zeichnenden veränderten Pa-tientenbedürfnissen deckt dasMeinungsbarometer Parallelenund Synergien zur Entwicklungvon Online- und stationäremEinzelhandel auf, die Medizi-ner für die Zukunftsausrichtungihrer Praxis nutzen sollten. Der Begriff \"Amazonisierung\"im Titel des Meinungsbarome-ters verweise auf nicht zu über-sehende Parallelen zum E-Commerce, erklärt die Studi-enautorin Janine Peine, Steu-erberaterin und ETL ADVISION-Expertin für das Gesundheits-wesen. \"In unseren Städtenentstehen Ärztezentren ähn-lich wie seinerzeit Einkaufszen-tren. Digitalangebote und Er-reichbarkeit zu quasi jeder Ta-geszeit werden in immer mehrPraxen umgesetzt und von Pa-tienten geschätzt.\" Aus Online-shoppenden werden alsoOnlinepatienten. \"Profiteurewerden die Mediziner sein, dieveränderte Patientenbedürf-nisse erkennenund darauf aktivreagieren\",davon ist Peineüberzeugt. Ge-fragt seien Mutund eine offeneEinstellung, umdie eigene Pra-xis auf das neueZeitalter einzu-stimmen. Dasunterstreichedas ETL ADVISI-ON Meinungs-barometer. Die Umfrageer-gebnisse zeigen,dass ein grund-sätzlicher Wider-stand der Ärzteschaft gegen-über digitalen Angebotennicht zu befürchten ist, jedochfür die Mehrheit der Ärzte dasPotential für die eigene Arzt-praxis noch nicht erkennbarist. \"Die Öffnung zum digitalenWandel wird aber von derBranche verlangt\", ist JaninePeine überzeugt. \"Das Vogel-Strauß-Prinzip wird zumindestlangfristig keine Lösung sein.Diesen Praxen wird es sonstähnlich ergehen wie seinerzeitdem Einzelhändler.\" Wer dieChancen aber rechtzeitig er-kenne, könne seine Praxis mo-dern, innovativ und zukunfts-orientiert aufstellen. Presseinformationsdienst Gesundheitswesen www.gwonline.de mail: [email protected]


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