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Der praktische Gartenratgeber 5/2020 Flipbook PDF
Der praktische Gartenratgeber 5/2020
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Garten ratgeber Der praktische
05
2020
Die Fachzeitschrift für Gartenfreunde Kompetenz und Erfahrung seit 1893 | www.gartenratgeber.de
Herausgeber: Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V. | Dachverband der Obst- und Gartenbauvereine in Bayern
Ernten statt Jäten: Die Immunkraft wächst im Garten Seite 140
VIELFALTSMACHER Vielfalt im Gemüsegarten Seite 144
Hauswirtschafterei Es ist Spargelzeit Seite 151
Editorial
Gartenratgeber 05|2020
131
Inhaltsverzeichnis Gartenarbeiten im Mai 130 Gärtnern mit dem Mond 132
Ziergarten, Balkon, Terrasse Schneeball-Gartenformen, Herzblumen, Farne im Austrieb, Monatstipps
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Gemüsegarten Paprika-Jungpflanzen, Feuerbohnen, Soja-Gemüse-Bohnen, Rosenkohl, Untersaaten in Kohl, Düngung
138 Obstgarten Brütende Vögel schützen, Wasserversorgung, Wasserschosser entfernen, Erste Beeren, Apfelsägewespe
Garten/Landschaft/Natur
Artenvielfalt braucht Nachhaltigkeit und Kooperation Die Feststellung der Wissenschaft, dass zunehmend Tier- und Pflanzenarten in der freien Natur verschwinden, hat die Menschen im Frühjahr 2019 zweifellos stark bewegt. So haben auch Mitglieder unseres Verbandes das Volksbegehren »Artenvielfalt erhalten« mit ihrer Unterschrift unterstützt. Dabei haben die Mitglieder unserer Obst- und Gartenbauvereine in ihren Gärten, in den Streuobstbeständen oder in dörflichen Grünflächen sicher schon immer viel für die Artenvielfalt getan und sie werden es mit Unterstützung unseres Verbandes durch fachliche Informationen im »Gartenratgeber«, im »GärtnerWissen« und in den Merkblättern etc. auch weiter tun. Der Bezirksverband Unterfranken hat diese Thematik schon seit einigen Jahren zusammen mit den Kommunen aufgegriffen. Alljährlich organisiert er im Frühjahr und im Herbst Fortbildungstage für Mitarbeiter von Kommunen unter dem Motto »Öffentliche Grünflächen im Blickfeld«. Wir wollen durch gezielte fachliche Informationen die Gemeinden bei der Pflege ihrer Grünflächen unterstützen. Unser Anliegen: »Wie müssen wir die öffentlichen Flächen nutzen oder pflegen, um auch die Artenvielfalt zu erhalten bzw. wieder stärker zu fördern?« Insgesamt haben im letzten Jahr 256 Mitarbeiter von Kommunen diese Veranstaltung besucht. Noch vor der Corona-Krise haben wir im Februar dieses Jahres auf dem Gelände der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim unter dem Aspekt »Pflanzungen unter Berücksichtigung des Klimawandels« die Fortbildungsreihe fortgesetzt. Das Interesse war erneut groß und nicht alle Anmeldungen konnten berücksichtigt werden. Daher werden wir im Herbst 2020 diese Veranstaltung wiederholen. Der Bezirksverband Unterfranken bleibt in Sachen Artenschutz also weiter am Ball, in Kooperation mit unseren Obst- und Gartenbauvereinen und mit den Kommunen. Jeder von uns kann auch weiterhin entscheidend zum Artenschutz beitragen: Wenn er in seinem Garten einige Ecken sich naturnah entwickeln lässt, Totholz und Laub unter Sträuchern und Bäumen verrotten lässt, nicht jedes Kraut entfernt, Pflanzenschutzmittel ausschließt oder eine Streuobstwiese in traditioneller Weise pflegt und nutzt. Denn: Streuobstwiesen sind ein Paradebeispiel für nachhaltigen Artenschutz.
140 Ernten statt Jäten: Ihre Immunkraft wächst im Garten Unspezifische Immunabwehr, Senfölglycoside, Küchentipps zur Immunstärkung, Rezepte 142 Das Lungenkraut und seine Gäste Hummeln als häufigste Blütengäste, Heilpflanze für Mensch und Tier, Blüten in Rot und Blau 144 VIELFALTSMACHER Vielfalt im Gemüsegarten Blühendes Gemüse, Kohl ist nicht gleich Kohl, Unbekannte Schöne, Vielfalt mit Erfahrung, Tipps 146 Klimawandel: Kräuterrasen funktionieren besser Blumenrasen, Blumen-SchotterRasen, Graswiesen 148 Agavengewächse für unsere Gärten Gartenwürdige Sorten, Prärielilien, Graslilien, Funkien 150 Frühlingsstrauß in der Dose Flieder und Schneeball als Frühlingsboten
Pflanzenporträts 153
Obstsorte: Aprimira
153
Bienenpflanze: Pfaffenhütchen
Landesverband aktuell 154 Sprachrohr des Landesverbandes Gartenpfleger-Aufbaukurse, Landesverbandstagung, Pflanzungen Silberlinde, Ermäßigte Eintrittskarten 158 Berichte aus den Gartenbauvereinen Erfolgreiche Nachwuchsarbeit in Altmühlfranken, Kartoffel – die starke Knolle, Vielseitig engagierte u. talentierte Jugendgruppe, Flori antwortet 151
Aus dem Garten in die Küche Es ist Spargelzeit
156 Bezugsquellen 157
Impressum
159 Mit Flori die Natur erleben Dr. Otto Hünnerkopf (MdL a. D.) 1. Vorsitzender, Bezirksverband für Gartenbau und Landespflege Unterfranken e. V.
Titelmotiv: © AdobeStock Frederik
Foto: BV Unterfranken
Die Aus- und Weiterbildung kommunaler Mitarbeiter durch den Bezirksverband hat in Unterfranken eine lange Tradition. Neben dem richtigen Schnitt geht es jetzt natürlich auch vermehrt um die Erhaltung der Artenvielfalt und den Klimawandel.
Gartenarbeiten im Mai
Gartenratgeber 05|2020
Aktuelles im:
Gemüsegarten
»Der Nepomuk (16. Mai) uns das Wasser macht, dass uns ein gutes Frühjahr lacht.« Im Vorjahr brachte der Mai mit 130 % der üblichen Regenmenge so viel Feuchtigkeit, dass unser Grün fast überall bis weit in den Juni hinein noch Wasser aus der Tiefe ziehen und bis dahin gut gedeihen konnte. Zugleich war der Mai der (fast) einzige Monat mit um 2,4 Grad kühleren Temperaturen als sonst. Also nicht ärgern, wenn der Mai Regen bringen sollte!
Fotos: Scheu-Helgert
Überblick beim Kauf von Paprika-Jungpflanzen Wer wollte nicht spontan zu den Sorten mit den im Handel beliebten, großfruchtigen blockförmigen Früchten mit dicker, saftiger Fruchtwand greifen? Solche Riesen sind jedoch leider im Anbau sehr anspruchsvoll. Wer ihnen im Gewächshaus hohe Temperatur, hohe Luftfeuchte, einen sehr lockeren, gleichbleibend mäßig feuchten Boden bieten kann wie der Profi, hat vielleicht auch Erfolg mit ihnen. Am wichtigsten und zugleich am schwierigsten: Die ersten Blüten bis Kniehöhe müssen alle möglichst frühzeitig entfernt werden. Nur so bilden sich genügend Triebe und Blattwerk, um dann später die schweren Früchte mit genügend Baustoffen (aus der Assimilation) zu versorgen. Deutlich zuverlässiger gelingen Sorten von Spitzpaprika bzw. Bullhorn-Paprika. Sie sind dünnwandiger als die blockigen, haben aber größere Einzelfrüchte als die Snacksorten. Und noch einfacher gelingen so gut wie alle der neueren Snacksorten, die im Spätsommer reichlich Fruchtansatz erwarten lassen. Die oft nur 10 cm langen Früchte sind meistens dreieckig mit abgerundeter Spitze. Ihr Fruchtfleisch ist süß, und im Inneren sitzen die Samen meist dicht gedrängt nur im Bereich des Stielansatzes, nicht aber an den Seitenwänden.
Kleinfruchtige Peperoni lassen sich auch gut im Kasten am Balkon anbauen – vorausgesetzt die Wasserversorgung und Düngung stimmen.
Feuerbohne 'Preisgewinner' bei der Samenernte. Sofort gut trocknen und sehr kühl lagern!
Diese Sorten gelingen im Freiland an geschützter Stelle sehr gut, gerne auch in Kisten oder großen Containern am Sitzplatz. Legen sie nach dem Anwachsen zügig los, braucht man auch keine Blüten zu entfernen. Bei etwas zögerlicher Entwicklung sollte man aber doch einige der ersten Blüten entfernen. Noch zuverlässiger im Wuchs sind Peperoni, egal ob scharf oder süß. Hier bleiben alle Blüten dran. Es gibt wirklich dekorative Sorten, die teilweise in bis zu drei Farben leuchten: unreife Früchte in lila, halbreife in orange und reife in rot.
Feuerbohnen
Paprikasorte 'Pepper Loco' im Versuchsanbau
Feuerbohnen (Phaseolus coccineus) sind im Vergleich mit Stangenbohnen (P. vulgaris) robuster und ideal für Mittelgebirgslagen. Ich habe aber auch im Weinbauklima gute Erfolge mit ihnen. Wer hitzige Sommer erwartet, sät am besten erst Ende Mai oder sogar erst im Juni. Dann keimen sie schnell, oft ohne Schäden durch die Bohnenfliege. Bis Hochsommer bringen sie viel Blattwerk und feuerrote Blüten (z. B. Sorte 'Preisgewinner') hervor, setzen in der Sommerhitze kaum Hülsen an. Meine Lieblingssorte 'St. George' blüht in den
'St. George' im September mit gutem Fruchtansatz. Vorher blüht sie sehr hübsch.
Frankenfarben rot und weiß. Alle bilden mit entsprechender Kletterhilfe auch wunderschönen Sichtschutz. Mit Einsetzen der ersten herbstlichen Niederschläge setzen dann sehr gute Erträge ein.
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D Garten/Landschaft/Natur
WILDKRÄUTER
Gartenratgeber 05|2020
Ernten statt Jäten
Ihre Immunkraft wächst im Garten
Das Corona-Virus versetzt die Welt in Ausnahmezustand. Glücklich wer jetzt einen Garten hat. Denn wenn es einen Ort gibt, der die körpereigene Immunkraft stärkt: Er ist hier. Nachdem es Stand heute kein breitentaugliches Heilmittel gibt, lohnt es sich zu nutzen, was uns die überlieferte Heilkunde für solche Situationen rät.
Wertvolle Heilpflanzen Der Garten bietet Sonne, Bewegung, und üppig wildes Grün, das man gemeinhin »Unkraut« schimpft. Viele sind aber wertvolle Ernährungs- und Heilpflanzen, die man – sobald man weiß, wie man sie nutzt, einfach von ihrem unpassenden Ort entfernt und für Küche und Hausapotheke nutzt. Denn im Vergleich zu Kulturpflanzen enthalten sie das bis zu 23-fache an Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Sekundäre Pflanzenstoffe sind ätherische Öle, verdauungsfördernde Bitterstoffe, zellschützende Antioxidantien, scharfe Senfölglycoside und pflegende Schleimstoffe.
Wunderwaffe »unspezifische Immunabwehr« Ob – und vor allem wie schwer wir erkranken – hängt zu einem Großteil von unserer sogenannten »unspezifischen« Immunabwehr ab. Sie erkennt virus-infizierte Zellen und Tumorzellen, tötet sie ab und beseitigt sie. Die Pflanzen, die ich Ihnen heute vorstellen möchte, unterstützen Sie vor allem mit Scharfstoffen. Bärlauch und Knoblaubsrauke mit Allicin, Kresse und Meerrettich mit Senfölglycosiden, Fenchel, Thymian und Salbei mit ätherischen Ölen. Gundermann und Löwenzahn fördern abschließend die Ausscheidung des abgebauten Zellmaterials über die Aktivierung von Leber und Galle durch Bitterstoffe. Brennnesseln fördern die Ausscheidung über die Niere und schließen den Kreislauf des Frühlingsfit-Programms durch gleichzeitiges Remineralisieren – gut zu erkennen an der Schönheit von Haut, Haar und Fingernägeln. Und all das kostenlos – als angenehmer Nebeneffekt des Jätens. Noch eine gute Nachricht: Guter Geschmack steht der Gesundheitswirkung nicht im Wege. Man sollte aber die entsprechenden Tricks der Zubereitung und
Kombinationen der Zutaten kennen. Dies ist der Grundgedanke meiner WildkräuterRezepte. Angesichts der Corona-Pandemie möchte ich heute besonders die Senfölglycoside hervorheben.
Senfölglycoside – antiviral, antibakteriell, antimykotisch Die scharfen Senfölglycoside wirken antibakteriell und antiviral. Sie sind enthalten z. B. in Brunnenkresse (an sauberen, nitratarmen Bächen), Gartenschaumkraut (kreisförmige kleine Rosetten mit einem Durchmesser von ca. 5 cm) und natürlich Meerrettich. Dieser wuchert gerade in Franken häufig wild am Wegesrand, als Zeuge des früheren weit verbreiteten Meerrettichanbaus. Vor allem der Meerrettich war – da einfach anbaubar – früher für die »Volksgesundheit« von essentieller Bedeutung. Frischer Meerrettich auf’s Brot gehobelt stärkt die Immunabwehr bereits im Rachenraum. Die empfohlene Tagesdosis liegt bei ca. 20 g, verteilt auf mehrere Portionen. Senfölglycoside sind jene schwefelund stickstoffhaltigen sekundären Pflanzenstoffe, die der Familie der Kreuzblütler ihren scharfen bis leicht bitteren Geschmack verleihen. Die Wirkung entsteht durch die Senföle, welche beim Zerteilen (kauen, hacken, raspeln, mixen) entstehen. Diese können – so neuere Studien – die Vermehrung sich schnell teilender Zellen wie Viren, Bakterien wie auch von Krebs-
zellen hemmen. Dies versetzt dann die körpereigene Immunabwehr in die Lage, sich schneller durchzusetzen. Die »Grüne Hausapotheke« setzt dazu Meerrettich und im Sommer Kapuzinerkresse in Alkohol als Tinktur an. Übrigens: Die Blätter, Blüten und Samenschoten des Meerrettichs entfalten eine ganz eigene mildwürzige Schärfe im Salat.
Spazierengehen und Gärtnern empfohlen Bewegung und Sonne sowie eine ausgeglichene Gemütslage verbessern die Immunabwehr, das betont auch das Robert-KochInstitut. Alle drei sind wohltuende »Nebenwirkungen« des »Entunkrautens«. So erfüllt diese vom Gärtner eigentlich eher ungeliebte Tätigkeit ganz nebenbei, kostenlos und völlig unbemerkt die therapeutischen Grundlagen der Gesundheitslehre nach Pfarrer Kneipp: Wasser (Gießkanne), Ernährung, Bewegung, Kräuter, Entspannung. Und dieser heilte sich bekanntlich selbst von Tuberkulose, der damals pandemisch verbreiteten lebensbedrohlichen Krankheit. Dazu regt Sonnenlicht die körpereigene Vitamin-D-Produktion an. In Deutschland ist Vitamin-D-Mangel gerade im Winter und Frühjahr weit verbreitet. Vitamin D ist essenziell für den Knochenaufbau und die Immunkraft.
Küchentipps zur Immunstärkung Ingwer und Kurkuma, Knoblauch und Senf sorgen für die antivirale Würze. Wirsing und Grünkohl, Rettich, Brokkoli und Radieschen wiederum bringen als Gemüse immunstärkende Senföle auf den Tisch. Kohl, Gelbe Rüben, Kürbis und Süßkartoffeln versorgen uns noch dazu reichlich mit Beta-Karotinoiden. Wer in trockenem Gelände wohnt und daher weder Wiesenschaumkraut noch Brunnenkresse in Griffweite hat, der kann auch einfach Kresse oder Brokkoli-Sprossen auf der Fensterbank ansäen.
Fotos: Bräutigam
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Garten/Landschaft/Natur
Gartenratgeber 05|2020
Das Lungenkraut und seine Gäste Eine der ersten Frühlingsblumen, die schon im März oder spätestens anfangs April erscheint, ist das im Volksmund auch als Kuckucks-, Oster- oder Gertrudenblume (St. Gertrud ist der 17. März) bekannte Echte Lungenkraut (Pulmonaria officinalis).
Das Lungenkraut ist eine ganz eigentümliche Pflanze, die in ihrem Erscheinungsbild raue Derbheit mit lieblicher Anmut vereint. Der Stängel und die Blätter sind mit borstigen Haaren besetzt, die eine gute Abwehr gegen Schnecken bilden. Recht anmutig präsentieren sich dagegen die freundlichen Blüten, die zuerst rosenrot schimmern und sich dann tief veilchenblau färben. Wie Buschwindröschen, Leberblümchen, Schlüsselblume, Veilchen oder Maiglöckchen besitzt das Lungenkraut einen stärkehaltigen Wurzelstock, der im zeitigen Frühjahr dem jungen Trieb die zum Aufbau von Blatt und Blüte notwendigen Nährstoffe zuführt.
Hummeln als häufigste Blütengäste Obwohl nicht mit den Primeln verwandt, wird das Lungenkraut mancherorts auch als Rote oder Blaue Schlüsselblume bezeichnet. Dieser Vergleich beruht nicht nur auf einer äußerlichen Ähnlichkeit. Gibt es doch wie bei den Schlüsselblumen zweierlei Blüten: Bei den einen steht die Narbe hoch im Eingang zur Kronröhre, die fünf Staubbeutel sitzen in der Tiefe. Die anderen haben einen kurzen Griffel, die Staubbeutel befinden sich hoch im Eingang. Jede Form ist selbststeril und kann nur durch die andere wirksam bestäubt werden. Dort, wo die fünf Kronblattzipfel sich von der Röhre abbiegen, ist diese verengt und trägt innen eine ringförmige Haar-
Zur Bildtafel unten: Oben links: Für die hummelähnliche, langrüsselige Gemeine Pelzbiene (Anthophora plumipes) ist der Nektar mühelos erreichbar. Oben rechts: Die Steinhummel (Bombus lapidarius) mit mittellangem Rüssel muss ihren Kopf weiter in die Blüten stecken. Unten links: Die Ackerhummel (Bombus pascuorum) zählt zu den langrüsseligen heimischen Hummelarten. Unten rechts: Die Honigbiene sammelt den eiweißreichen Blütenstaub in intensiv gelben Höschen.
Fotos: AdobeStock/multik79 (lo); H. Bahmer (4)
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Vielfaltsmacher
Gartenratgeber 05|2020
Vielfalt im Gemüsegarten Blühendes Gemüse
Alle reden davon, mehr Blüten in den Garten zu bringen. Aber wie sieht es im Nutzgarten aus? Dort spielen weniger hübsche bunte Blumen, sondern vielmehr Gurken, Kohl, Gelbe Rüben und Obst die Hauptrolle. Kein Platz also für mehr Blütenreichtum? Oh doch, sagt Barbara Keller aus dem unterfränkischen Mainstockheim. Die Gärtnerin ist schon seit Jahren in Sachen Vielfalt unterwegs, in ihrem 500 m2 großen Nutzgarten muss das Gemüse sogar blühen, und das aus mehreren Gründen. Welche das sind, hat sie uns genauer erklärt. Und viele Tipps dazu gegeben.
1
Blühender Lauch? Ja gut, im Staudenbeet, zur Zierde. Sieht schließlich super aus, wenn sich die dicken Blütenkugeln öffnen. Bei Barbara Keller blüht der Lauch auch. Aber nicht der Zier-, sondern der Gemüselauch. Der Lauch-Maskenbiene ist das egal, die ist froh um jede Lauch- und Zwiebelblüte und kommt deshalb auch in den großen Nutzgarten zu Besuch. Natürlich baut die gelernte Gärtnerin in ihrem privaten Garten ihr Gemüse in erster Linie zur Selbstversorgung an. Sie setzt ausschließlich auf samenfeste Sorten und vermehrt das Saatgut weiter. Deshalb dürfen und müssen Salat, Kohl und alle anderen auch zum Blühen und dann zum Samenbilden gebracht werden.
garten. Das ist wichtig, um Krankheiten zu reduzieren«, erklärt Barbara Keller. Und Kräuter nur ins Kräuterbeet zu verbannen, findet sie schade. In ihrem Garten dürfen Dill und Co. überall »herumgeistern«, sich also aussäen, wo sie nicht stören. Denn dann tun sie gleich an der richtigen Stelle wertvolle Dienste als Nützlingsförderer.
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»Ein Gemüsegarten braucht die Vielfalt, davon profitieren Insekten und Menschen«
Gegenspieler fördern »Wer selbst Saatgut gewinnt, tut damit gleichzeitig etwas für Insekten«, sagt Barbara Keller, »denn die interessieren sich ja auch für die Gemüseblüten«. Alle Dolden- und Lippenblütler, zu denen übrigens auch viele Kräuter gehören, sind Insektenmagneten, hat sie beobachtet. Sie achtet grundsätzlich darauf, möglichst viele anziehende Blüten im Garten zu haben, »schließlich sind Insekten zu einem nicht unerheblichen Teil Nützlinge«. Dill und Fenchel sind besonders begehrt, auch alle Kreuzblütler, wie Rukola oder das ganze Kohlgemüse (Bild 4). Sie nutzt auch die Pflanzeneigenschaften für das natürliche Zusammenspiel im Garten: Bohnenkraut pflanzt sie nicht nur zu Bohnen, um dort die Läuse abzuhalten, sondern lässt es im ganzen Garten verteilt stehen, »denn ich habe festgestellt, dass ich damit weniger Läuse habe.« Auch Ringelblumen oder Tagetes tun dem Garten gut, wenn sie sich wie ein Netz im Garten ausbreiten dürfen. »Sie haben viel Insektenbesuch, erfrischen den Boden und halten Nematoden ab. Außerdem gehören sie zur Familie der Korbblütler und bringen Abwechslung in die Pflanzenfamilien im Gemüse-
Kohl ist nicht gleich Kohl Beim Blick in den Keller’schen Nutzgarten (Bild 2) offenbart sich ein Reich der Vielfalt. Natürlich wachsen hier alle Gemüse- und Obstklassiker. Die vierköpfige Familie versorgt sich damit vom zeitigen Frühjahr bis zum ausgehenden Winter. Allerdings ist hier Blaukraut nicht gleich Blaukraut. Denn die Sortenvielfalt der einzelnen Gemüsearten ist enorm und birgt geschmackliche Offenbarungen, findet Barbara Keller. Da sei es schade, immer nur die gleiche Standardsorte anzubauen. Die unterschiedlichen Sorten erlauben es außerdem,
Vielfaltsmacher
Gartenratgeber 05|2020
beeren aussehen. Toll sind die im Salat oder zu Käse. Und nicht zuletzt die Gartenmelde, die es mit roten, gelben und grünen Blättern gibt und die sich zu mannshohen Türmen entwickelt. »Mein Lieblingsgemüse«, sagt Barbara Keller, »da stehen riesige Fackeln im Garten«. Die schmecken auch gut und tragen zur Vielfalt bei. Nutzgärten können so wunderschön sein. In jeder Hinsicht. 3
diejenige zu finden, die sich für den jeweiligen Standort am besten eignet. Das ist ja auch der große Schatz der Sortenvielfalt, der über Generationen hinweg weitergegeben wurde. Und noch ein unschlagbares Argument hat Barbara Keller auf Lager: Samenfeste Sorten haben die Fähigkeit, sich im Verlauf von wenigen Jahren sowohl an den Standort als auch an das Gießverhalten des Gärtners anzupassen. Die neue Lieblingssorte lässt sich also sogar ein wenig erziehen. Das ist doch mal eine enge Bindung zwischen Gärtner und Gemüse.
Barbara Kellers Tipps für einen vielfältigen Gemüsegarten: • Je mehr Vielfalt im Garten, desto besser klappt auch der Gemüsebau • Samenfeste Sorten in großer Vielfalt anbauen. Viele Sorten ausprobieren, jede Sorte funktioniert an verschiedenen Standorten anders und schmeckt unterschiedlich. • Auch Kräuter bringen Blütenvielfalt. Nicht ins Kräuterbeet verbannen, sondern im ganzen Garten verteilen. • Stauden und Sommerblumen im Nutzgarten bereichern die Blütenvielfalt und ziehen viele Nützlinge an.
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Barbara Keller aus Mainstockheim im unterfränkischen Landkreis Kitzingen arbeitet als Gärtnerin im Botanischen Garten in Würzburg. Die Vielfalt samenfester Gemüse- und Getreidesorten zu erhalten und weiter zu verbreiten sind ihr eine private Herzensangelegenheit, mehr noch: ein Lebensthema. 2011 hat sie das erste Saatgutfestival Deutschlands im unterfränkischen Iphofen initiiert, das bereits viele Nachahmer gefunden hat. Ein Porträt über sie gibt es unter www.vielfaltsmacher.de In ihrem eigenen Garten baut sie eine große Vielfalt an alten und seltenen Gemüsesorten an, gewinnt Saatgut daraus und arbeitet kontinuierlich daran, dies weiter in den Gärten zu verbreiten. Ihren großen Wissens- und Erfahrungsschatz gibt sie in Vorträgen und auf Veranstaltungen gerne weiter. Weitere Informationen unter www. openhouse-site.de. Fotos: Barbara Keller
• Radieschen und Salat zusammen aussäen, denn der Salat hält Erdflöhe ab. Das funktioniert auch auf dem Balkon. • Gelbe Rüben (Bild 3), Radieschen und Dill in die gleiche Reihe sä4 en. Der Dill fördert die Keimung der Gelben Rüben und ist dazu ein Insektenmagnet.
Die eher unbekannten Schönen Wer einmal begonnen hat, mit verschiedenen Gemüsearten und -sorten zu experimentieren, wird kaum mehr genug davon bekommen, so unterschiedlich und bereichernd sind die Geschmacksvarianten. Da ziehen dann auch Raritäten in den Garten ein, die zwar keine Riesenerträge bringen, aber gut schmecken und außerdem noch besonders attraktiv sind: Haferwurzeln (Bild 1), die wie Schwarzwurzeln verwendet werden, eine attraktive purpurfarbene Blüte haben und sogar wie Austern schmecken sollen. Spargelerbsen (Bild 5) mit zauberhaften burgunderroten Blüten, die – wie der Name schon vermuten lässt, im Geschmack an Spargel erinnern. Erdbeerspinat, der nicht nur schmackhafte Blätter hat, sondern kleine Früchte, die wie Walderd-
Vielfalt mit Erfahrung
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• Gemüse zum Blühen bringen, um Samen zu gewinnen und um Nützlinge zu fördern. • Knoblauch hält Pflanzen gesund, er verhindert Pilzkrankheiten. Zum Beispiel zwischen Erdbeeren oder Tomaten (Bild 6) pflanzen. • Schädlinge mechanisch bekämpfen, z. B. Bohnenläuse mit scharfem Wasserstrahl abwaschen. • Manchmal hilft Gelassenheit, bis die Marienkäfer kommen und das Läuseproblem für uns erledigen.
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Garten/Landschaft/Natur
Gartenratgeber 05|2020
Flieder und Schneeball als Frühlingsboten:
Frühlingsstrauß in der Dose Flieder und Schneeball, zusammen mit den letzten Tulpen aus dem Garten – mehr braucht es nicht für einen kleinen Strauß, der Platz findet in einer ehemaligen Krautdose.
Der Flieder mit seinen opulenten, stark duftenden Blüten ist ein echter Frühlingsbote, der zu den Ölbaumgewächsen zählt. Flieder blüht meist von April bis Mai, ebenso der Schneeball. Beim Schneiden von Flieder sollten die ersten Blüten
Upcycling: Eine Dose wird zur Blumenvase! (Upcycling ist ein englischer Begriff und steht für die Wiederverwertung von scheinbar nutzlosen Gegenständen, die einer neuartigen Nutzung zugeführt werden.) Die Dose wird verschönert mit farblich passenden Bändern in Weiß und Violett. Dazu klebt man doppelseitiges Klebeband um die Dose. Die Bänder werden eng aneinandergelegt und aufgeklebt, damit das Klebeband nicht durchscheint.
bereits leicht geöffnet sein; am besten schneidet man ihn morgens, weil die Pflanzen dann noch gut mit Wasser gesättigt sind. Werden die Stiele des Flieders mit einem Messer gespalten und kurz in heißes Wasser getaucht, so hält er länger. Beim Schneeball quetscht man nach dem Schneiden die Stiele durch Klopfen mit einem Hammer. Dadurch wird die äußere Membran aufgebrochen und das Wasser kann besser aufgenommen werden.
Schneeball sieht besonders reizvoll aus, wenn er im frühen Blühstadium noch grün ist. Zunächst die meisten Blätter entfernen und dann die Stiele mit einem Hammer quetschen. Flieder wird vollständig entblättert, damit die Wasserversorgung direkt in die Blüten fließt. Anschließend die Stiele mit Messer oder Gartenschere spalten und kurz in heißes Wasser tauchen. Tulpen teilweise oder ganz entblättern und scharf anschneiden.
Gartensendungen im Bayerischen Fernsehen Querbeet Montag, 11.5., 19 Uhr Bienenfreundliches Gemüse, Bienenfreundliche Pfingstrosen, Honigbienen im Hausgarten, Bienengarten in Veitshöchheim, Sommer in der City: Bamberg
Montag, 25.5., 19 Uhr Mitmischer im Querbeet-Garten, Zweites Leben für den Hochzeitsschmuck, Rhabarber vermehren, Tag des Gartens, Ein Garten voller Pfingstrosen
Beim Straußbinden zunächst die Tulpen mittig etwas höher anlegen, dann den Flieder auf mittlerer Höhe rundherum spiralförmig anordnen. Schneeballzweige im unteren Bereich anlegen, weil sie wegen ihrer dünnen Stiele die schweren Blüten auf Dauer nicht aufrecht halten können. Eine Lage Tulpenblätter, unten herum angelegt, stützt diese Blüten. Schließlich wird der Strauß mit Bindegarn abgebunden, die Stiele wenn nötig eingekürzt und in die Dose gestellt. Rita Santl
Fotos: Santl
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Rezepte
Aus dem
Gartenratgeber 05|2020
Garten in die
Küche
Es ist SPARGELZEIT
Schweinefilet mit Spargel
Wissenswertes über Spargel Die Saison von Spargel wird fast genauso sehnsüchtig wie die Erdbeerzeit erwartet. Angeboten wird heimischer Spargel normalerweise von Ende April bis zum Johannitag (24. Juni). Dabei sollte man es auch belassen. Denn leider gibt es seit einigen Jahren das ganze Jahr über Spargel, der dann teilweise aus Südamerika eingeflogen wird. Bekannt war der Spargel in China schon vor über 5000 Jahren. Zu uns kam er jedoch erst vor 1000 Jahren. Wegen seiner Heilkraft wurde Spargel schon immer geschätzt, was auch kein Wunder ist, denn sein Vitamin- und Mineralstoffgehalt ist wirklich beachtlich. Reich an Folsäure, B-Vitaminen und Vitamin E darf er während seiner Saison ruhig häufig auf den Teller kommen. Noch mehr Vitamine hat grüner Spargel, da er über der Erde wächst. Spargel wurde lange Zeit nur klassisch mit Kartoffeln, Schinken und Sauce Hollandaise oder als Spargelsuppe serviert. Inzwischen ist die Spargelküche auffallend kreativ geworden und bietet zahlreiche Zubereitungsmöglichkeiten, von raffinierten Vorspeisen bis hin zu Spargel-Eis.
Grüß Gott, wir sind „Die Hauswirtschafterei“ Christine, Bettina und Silvia (v.l. nach r.) – wir sind drei koch- und backbegeisterte Frauen vom Land. Wir stehen für eine geradlinige, bodenständige Küche mit regionalen Zutaten. Wir haben unsere Leidenschaft zum Beruf gemacht und vor einigen Jahren unseren eigenen Kochbuchverlag gegründet. Mehr Info gibt’s in den sozialen Netzwerken oder auf unserer Website: diehauswirtschafterei.de
Zutaten: 150 g weißer Spargel 150 g grüner Spargel 100 g Zuckerschoten 2 EL Butter Salz, Pfeffer 400 g Bandnudeln 500 g Schweinefilet Fett zum Anbraten Mehl zum Binden 200 g Sahne Schnittlauch, geschnitten
Zubereitung: Den weißen Spargel schälen, putzen und in Stücke schneiden. Den grünen Spargel waschen, putzen und in Stücke schneiden. Die Zuckerschoten ebenfalls waschen und putzen. Das Gemüse in der heißen Butter rundum anbraten und würzen. Die Nudeln in reichlich Salzwasser kochen, abgießen und warm stellen. Das Schweinefilet in Scheiben schneiden. Von beiden Seiten kurz und kräftig anbraten. Mit Salz und Pfeffer würzen und mit etwas Mehl bestäuben. Mit 200 ml Wasser und der Sahne aufgießen, einmal aufkochen und nochmals abschmecken. Das Filet mit den Nudeln und dem Gemüse anrichten und mit Schnittlauch bestreut servieren.
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Landesverband aktuell
Gartenratgeber 05|2020
Das Sprachrohr des Landesverbandes Neue Vereinsvorsitzende Als neu gewählte Führungskräfte begrüßen wir mit besonderer Freude: Sachsenkam (KV Bad Tölz – Wolfratshausen) Oberteisendorf (KV Berchtesgadener Land) Kollbach (KV Dachau) Buxheim-Tauberfeld (KV Eichstätt) Stammham (KV Eichstätt) Oberschweinbach (KV Fürstenfeldbruck) Puch (KV Fürstenfeldbruck) München-Lochhausen (KV München) Heinrichsheim (KV Neuburg-Schrobenhausen) Pfaffenhofen (KV Pfaffenhofen) Höslwang (KV Rosenheim) Törring (KV Traunstein) Hutthurm (KV Passau) Julbach-Kirchdorf (KV Rottal/Inn) Neukirchen (KV Amberg-Sulzbach) Schmidtstadt (KV Amberg-Sulzbach) Schorndorf (KV Cham) Walderbach (KV Cham) Priesendorf (KV Bamberg) Gestungshausen (KV Coburg) Rudolphstein (KV Hof) Sparneck (KV Hof) Haßlach (KV Kronach) Theisenort (KV Kronach) Windheim (KV Kronach) Görauer Anger (KV Lichtenfels) Kösten (KV Lichtenfels) Neudorf (KV Lichtenfels) Schwabthal (KV Lichtenfels) Lichtenau (KV Ansbach) Neustett (KV Ansbach) Steinbach (KV Ansbach) Unterbibert (KV Ansbach) Kienfeld (KV Erlangen-Höchstadt) Deberndorf (KV Fürth) Krautostheim (KV Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) Schwanstetten (KV Roth-Schwabach) Glattbach (KV Aschaffenburg) Rothenbuch (KV Aschaffenburg) Dittlofsroda (KV Bad Kissingen)
Maria Schlögel Maria-Anna Kern Birgit Schönberger Michaela Bittl Joachim Herbach Josef Huber Johann Kistler Alexander Bauer Margarete Schilder Birgit Loy Peter Stuhlreiter Rosi Balleisen Maria Swoboda Hermann Sperl Annemarie Hubmann Verena Frauenknecht Dominik Michalke Silvia Zaglmann Manfred Dütsch Antje Hartan Inge Mohr Sylvia Hüttner Werner Neubauer Jürgen Reinhold Gaby Kotschenreuther Kathrin Knauer Günter Schramm Larissa Hügerich Johann Hetzel Liane Eberhardt Stefanie Wagner Horst Oberfichtner Ralf Fischer Thomas Brehm Elke Büttner Christine Rabenstein Markus Leinberger Jacqueline Knoll Felizitas Mittnacht-Rahn Hannah Koch
Wir hoffen auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Dank und Anerkennung möchten wir den scheidenden Vorsitzenden aussprechen.
Alfred Wachs verstorben Alfred Wachs war Höchstadter Ehrenbürger und gehörte 63 Jahre dem Obst- und Gartenbauverein Höchstadt a.d.Aisch an, davon 18 Jahre in der Vereinsleitung. Der Verein wuchs in dieser Zeit zu einem der mitgliederstärksten in Bayern. Er pflanzte Tausende Bäume und Sträucher als landwirtschaftlicher Fachberater des Landkreises. 20 Jahre führte er den Kreisverband Erlangen-Höchstadt und trug über 10 Jahre Verantwortung als stellvertretender Bezirksvorsitzender von Mittelfranken. Der Landesverband zeichnete ihn mit der »Goldenen Rose« aus. Gerhard Durst, BV Mittelfranken
Ermäßigte Eintrittskarten für die Landesgartenschau in Ingolstadt 2020* Für die Gartenschau in Ingolstadt bieten wir allen Mitgliedern in Verbänden des Freizeitgartenbaus ermäßigte Eintrittskarten an:
Tageskarte € 15,00 Zum Vergleich: Die reguläre Tageskarte kostet € 18,50, die Gruppenkarte (ab 20 Personen) € 16,50. Mindestbestellmenge 2 Karten Bestelladresse: Obst- und Gartenbauverlag, Herzog-Heinrich-Str. 21, 80336 München, Tel. 089/544305–14/15 Mail [email protected], www.gartenratgeber.de/shop Beachten Sie bitte: Diese ermäßigten Eintrittskarten dürfen nur an Mitglieder in den Gartenbauvereinen weitergegeben werden *Der Beginn der Gartenschau wurde auf Freitag 29. Mai verschoben und um 2 Wochen auf Sonntag 18. Oktober verlängert.
Gartenpfleger-Aufbaukurse auf Bezirksebene 2020 Über 200 begeisterte Gartenpfleger konnten bei den zwei-tägigen Gartenpfleger-Aufbaukursen ihr gärtnerisches Wissen erweitern und viele Anregungen mitnehmen. Mit qualifizierten Referenten wurden unterschiedliche Fachthemen fundiert und praxisnah behandelt. Für unser Focusthema »Biete Garten(t)raum – Suche Biene & Co., Gartengestaltung und Biodiversität« konnten wir die Landschaftsarchitektin Simone Kern und die Gartenplanerin Claudia Puchta als Referentinnen gewinnen.
Das Thema Veredelung von Obstgehölzen in Theorie und Praxis ist immer ein Highlight auf den Gartenpfleger-Aufbaukursen. Im Bild Peter Schlinsog mit den Teilnehmern am Aufbaukurs im BV Oberbayern.
Dabei wurde auch deutlich, dass z. B. die Anlage einer »echten« Blumenwiese ein langfristiges Projekt ist, das von allen Beteiligten Geduld fordert. Veränderung beginnt im Kopf, auch im Bezug auf die Gestaltung naturnaher Flächen. Praxisnah behandelt wurden auch die Themen Bodenkunde, Bodenpflege, Pflanzenernährung, Pflanzenschutz, Gemüseanbau und Veredelung. Für die Unterstützung bei der Durchführung der Aufbaukurse in Weihenstephan, Schlachters, Veitshöchheim, Triesdorf und Deutenkofen danken wir allen Beteiligten ganz herzlich. Wegen der Corona-Pandemie mussten die Kurse in Sinzing (BV Oberpfalz) und Bamberg (BV Oberfranken) leider abgesagt werden.
Landesverbandstagung 2020 in Neumarkt i.d.OPf. Die Jahrestagung unseres Verbandes findet in diesem Jahr am Samstag, 26. September in Neumarkt i.d.OPf (BV Oberpfalz) statt. Wie immer gibt es im Rahmen der »Öffentlichen Kundgebung« einen hochkarätigen Festvortrag. Außerdem widmen wir uns verstärkt dem neuen Projekt des Landesverbandes »VIELFALTSMACHER (G)ARTEN.REICH.NATUR«. Wir bitten daher die Führungskräfte aus den Kreisverbänden, die Tagung zu berücksichtigen und in Neumarkt vertreten zu sein.
Landesverband aktuell
Gartenratgeber 05|2020
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Mitteilung in eigener Sache Liebe Leserinnen und Leser des Gartenratgebers, ursprünglich war an dieser Stelle ein Vorbericht geplant über die Aktivitäten der oberbayerischen Gartenbauvereine auf der Landesgartenschau Ingolstadt 2020. Die Eröffnung musste wegen Corona verschoben werden, die im Mai geplanten Veranstaltungen können leider nicht stattfinden. Nach derzeitigem Stand soll die Landesgartenschau Ingolstadt am 29. Mai öffnen und bis zum 18. Oktober verlängert werden. Ob dieser Zeitplan eingehalten werden kann, wird durch die Landesgartenschaugesellschaft Anfang Mai nochmals bewertet. Wir halten Sie hier und auf unserer Homepage auf dem Laufenden. Aber die Auswirkungen der Corona-Pandemie treffen natürlich nicht nur die oberbayerischen Vereine, sondern alle Gartenbauvereine in Bayern. Ab wann in diesem Jahr wieder Veranstaltungen stattfinden können und in welchem Rahmen, ist im Moment völlig offen. Bleibt nur zu hoffen, dass dies ein einmaliges Ereignis war und wir die richtigen Lehren daraus ziehen. Ein kleines Virus zwingt die halbe Welt in die Knie – die Schattenseiten unseres globalen Denkens,
Handelns und Wirtschaftens werden dadurch deutlich. Wenn die Erkenntnis um sich greift, dass nicht immer alles ständig verfügbar sein muss, weniger manchmal mehr ist, Entschleunigung auch ganz gut tun kann und regionale Kreisläufe nicht bloß leere Worthülsen sind, sondern auch tatsächlich gelebt werden, hat diese Krise vielleicht auch etwas Gutes. Aber es gibt auch ein »Gärtnern trotz Corona« Welch großes Glück ein Garten bedeutet, war wohl noch nie so deutlich wie in diesen Zeiten. Wer jetzt raus in die Natur kann, findet dort mehr als frische Luft. Wir möchten Ihnen über unser Projekt »VIELFALTSMACHER – (G)ARTEN.REICH.Natur« auch in diesen Zeiten Anregungen und Ideen geben. Schauen Sie rein auf www.vielfaltsmacher.de und auf unseren Social-Media-Kanälen. Beteiligen Sie sich. Zeigen Sie uns und anderen, warum auch Sie ein »Vielfaltsmacher« sind. Wir freuen uns auf ihre Beiträge.
Präsident
KV Forchheim: Auch am Schulzentrum in Gräfenberg steht eine Silberlinde. Tatkräftig halfen Präsident Wolfram Vaitl, Umweltminister Thorsten Glauber, Rektorin Gertrud Eismann, Landrätin Rosi Kraus sowie KV-Vorsitzender Reinhardt Glauber und Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla.
KV Weiden: Seinen Platz gefunden hat unser Zukunftsbaum auch im Max-Reger-Park in Weiden. Eingepflanzt wurde die Silberlinde durch die Mitglieder des OGV Weiden mit dem 1. Vorsitzenden Klaus Fischer, Präsident Wolfram Vaitl und Bürgermeister Lothar Höher.
KV Ingolstadt: Eine Silberlinde steht natürlich auch auf dem Gelände der Landesgartenschau in Ingolstadt. Gepflanzt wurde im Rahmen des Baustellenfestes im letzten Jahr. Nach getaner Arbeit: die Vorsitzenden der Ingolstädter Gartenbauvereine mit Präsident Wolfram Vaitl und KV-Vorsitzendem Anton Rottmair
KV Freyung-Grafenau: Die Silberlinde des Landesverbandes ist der erste Baum, der schon mal auf die Gartenschau am Geyersberg hinweist. In den noch verbleibenden 2 Jahren bis zur Eröffnung hat die Linde somit genügend Zeit sich prächtig zu entwickeln, v.l.n.r.: KV-Vorsitzende Burgi Rodler, Landrat Sebastian Gruber, Kathrin Obermeier (Stadt Freyung), Bürgermeister Olaf Heinrich, Präsident Wolfram Vaitl und BV-Vorsitzender Michael Weidner.
KV Altötting: Die Silberlinde wurde in diesem Frühjahr in der neu erstellten Grünanlage am Landratsamt gepflanzt. Mit dabei (v.l.n.r.): 1. Vorsitzender Clemens Jobst, Landrat Erwin Schneider, Präsident Wolfram Vaitl, Geschäftsführer und Kreisfachberater Andreas Baumgartner sowie der stellvertretende Kreisverbands-Vorsitzende Norbert Häring.
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KV Bayreuth: Mit Unterstützung der »Regenbogen-Kinder«, die auch noch ein eigenes Lied dazu komponiert und vorgetragen haben, wurde die Silberlinde im Kindergarten von Bindlach gepflanzt. Mit dabei u. a. KV-Vorsitzender Günter Dörfler, Landrat Hermann Hübner und die stellv. KV-Vorsitzende Jeanette Simon-Tischer.
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Vor einem Jahr wurde in Würzburg zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 125-jährigen Bestehens unseres Verbandes der erste Jubiläumsbaum gepflanzt. Ausgewählt wurde dafür die Silberlinde Tilia tomentosa 'Brabant'. Sie gilt als Zukunftsbaum, da sie Stress und Hitze gut verträgt und auch von der heimischen Insektenwelt angenommen wird. Die Pflanzungen wurden jetzt im Frühjahr abgeschlossen. Die Silberlinde ist somit in ganz Bayern flächendeckend vertreten. Einige Beispiel dazu:
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Bezugsquellen
Gartenratgeber 05|2020
Allgemeine Gartenberatung
Besonderes
Veitshöchheim: Gartentelefon der Bayerischen Gartenakademie, Telefon 09 31/9 80 11 47, www.lwg.bayern.de/gartenakademie Hochschule Weihenstephan-Triesdorf: www.hswt.de/freizeitgartenbau Das grüne Lexikon: www.hortipendium.dePortal:Freizeitgarten
Alte Obstsorten
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Gartenratgeber 05|2020
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Erhältlich beim: Obst- und Gartenbauverlag · Herzog-Heinrich-Str. 21 · 80336 München · Telefon (089) 54 43 05-14/15 [email protected] · www.gartenratgeber.de/shop
Der praktische Gartenratgeber (ISSN 1867 – 7177) erscheint zu Beginn eines jeden Monats im Obst- und Gartenbauverlag des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V., Herzog-Heinrich-Straße 21, 80336 München (zugleich Alleininhaber). Chefredaktion: Dr. Hans Bauer (V.i.S.d.P.); freie Mitarbeit: Dipl.-Ing. agr. Robert Sulzberger; [email protected] Anzeigenverwaltung: Torsten Dekker Tel. (0 89) 54 43 05-16, [email protected], Anzeigenpreisliste Nr. 38 Abonnementverwaltung und Vertrieb: Elke Baran, Telefon (0 89) 54 43 05-24, [email protected] Mindestbezug 1 Jahr. Bezugspreis inkl. Postversand + MwSt jährlich: Einzel-Abo € 22,50 für Nichtmitglieder Einzel-Abo € 20,00 für Mitglieder in Obst- und Gartenbauvereinen / Vereinsabo: € 11,00 / Sammelabo: € 16,50 Abbestellungen können nur anerkannt werden, wenn sie 2 Monate vor Jahresschluss eingegangen sind.
Impressum Für unverlangt eingegangene Manuskripte wird keine Gewähr übernommen. Gezeichnete Artikel geben die Meinung des Verfassers, nicht aber eine Stellungnahme der Schriftleitung wieder. – Höhere Gewalt entbindet den Verlag von der Lieferungsverpflichtung. – Die in der Zeitschrift veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Layout: Communicator Network, München Reproduktion: F&W Perfect Image GmbH, Rosenheim Druck: Baumann Druck, Kulmbach, www.mgo360.de
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Berichte aus den Vereinen
Gartenratgeber 05|2020
Erfolgreiche Nachwuchsarbeit in Altmühlfranken Viele der 63 Gartenbauvereine im Kreisverband WeißenburgGunzenhausen bemühen sich sehr aktiv um den Nachwuchs. Die Teilnehmerzahlen an den Aktionen für Kinder und Jugendliche steigen stetig. An den dem Kreisverband bekannten Aktionen nahmen über 970 Kinder und Jugendliche teil. Die Vereine bieten ein vielseitiges Angebot wie Bastelstunden, Kräuterwanderung, Baumpflanz- und Schneideaktionen, Müllsammlungen, Wettbewerbe, Pflege vom Vereinsgärtchen, das den jungen Gartlern immer wieder Spaß macht. Es ist somit folgerichtig, diese Kinder in einer eigenen Nachwuchsgruppe im Verein zu organisieren. Durch das Engagement des Kreisjugendbeauftragten Franz Hoffmann ist es gelungen, in den letzten drei Jahren acht Nachwuchsgruppen mit 196 Kindern und Jugendlichen neu zu gründen. Der Kreisverband hat aktuell elf Nachwuchsgruppen mit 272 dem Landesverband gemeldeten Kindern und Jugendlichen. Ziel des Projektes war es, den Kindern den Wert der Kartoffel näher zu bringen und den Anbau von Früchten erleb- und begreifbar zu machen. Heidi Schneider, 1. Vorsitzende GV Hallerndorf
Jugendgruppe ist vielseitig engagiert und talentiert
Karottenwettbewerb der »Kalber Früchtchen«. Die jetzigen erwachsenen Betreuerinnen gehörten früher selbst der Gruppe an.
Ein großes Lob geht an unsere Jugend und die Jugendleiter! Die »Gartenpiraten«, die Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereins Tandern (KV Dachau), waren mit der Streuobstwiese und ihrem Bienensong sehr erfolgreich bei zahlreichen bundesweiten Wettbewerben! Sehr stolz war die Gruppe über den 2. Platz beim bundesweiten Pflanzwettbewerb »Wir tun was für die Bienen« für »Firmen-, Institutions- und Vereinsgärten« sowie den 3. Platz für die Präsentation eines Bienensongs beim Wettbewerb »Deutschland summt«. Alexandra Feirer, Schriftführerin beim OGV Tandern, E-Mail [email protected]
Der Obstbauverein Kalbensteinberg hat seine bereits seit 1997 bestehende Nachwuchsgruppe »Kalber Früchtchen« jetzt auch offiziell mit 24 Kindern und Jugendlichen angemeldet. Im Februar kamen vom Gartenbau und Fremdenverkehrsverein Hechlingen noch die »Kurämais« mit 31 Mitgliedern hinzu. Es bleibt zu hoffen, dass diesen Gruppen in Altmühlfranken und auch im Bezirksverband Mittelfranken noch einige folgen mögen, denn der Nachwuchs sichert die Zukunft der Gartenbauvereine. »Wer sich mit Kindern und Jugendlichen beschäftigt, der beschäftigt sich mit der Zukunft«. Franz Hoffmann, Jugendbeauftragter im KV Weißenburg-Gunzenhausen
Kartoffel – die starke Knolle Der Gartenbauverein Hallerndorf (KV Forchheim) machte letztes Jahr ein Kartoffelprojekt für Kinder. Die ca. 20 Kinder durften im April die Saatkartoffeln legen und hatten viel Freude bei der Schatzsuche. Selbstverständlich wurde auch viel Wissen rund um die Kartoffel gesammelt. Beim zweiten Treffen im Juni stand das gemeinsame Pflegen der heranwachsenden Pflanzen auf dem Plan und im September konnte dann endlich geerntet werden. Die Kinder sammelten mit Begeisterung die Kartoffeln in ihr – mit Kartoffeldruck farblich gestaltetes – Baumwollsäckchen ein. Nach der Ernte gab es selbstverständlich ein Kartoffelfeuer, und der schöne Tag fand seinen Ausklang beim gemeinsamen Essen. Dabei stand natürlich die Kartoffel auf dem Speiseplan.
Gewinner unseres Flori-Rätsels Februar Elisabeth Andorfer, Wildenranna; Wolfgang Kraus, Gotteszell; Alois Kreuzer, Altensteinreuth; Renate Simmet, Erding; Marina Stimmer, Neuching; Frieda Kosina, Kareth; Markus Stöckl, Baunach; Jakob Bögl, Thierhaupten; Kerstin Lutz, Oberstaufen; Emma Wagner, Herzogenaurach. Lösung: 1=Locke, 2=Leni, 3=Molly, 4=Vroni
Den Bienensong gaben die »Gartenpiraten« auch bei der Einweihungsfeier des neuen Feuerwehrhauses in Tandern und der dort neu angelegten Streuobstwiese zum besten. Bei Youtube kann man die singenden »Gartenpiraten« mit dem Bewerbungslied jederzeit sehen und hören.
Eine Anregung von Johann zum Wassersparen (siehe Ausgabe April 2020, S. 127) Lieber Flori, ich wollte dir erzählen, wie wir in unserem Garten Wasser sammeln. Wir haben eine Zisterne. Das ist so ähnlich wie ein ganz großer Eimer mit Deckel, der im Boden vergraben ist. Dort läuft Regenwasser rein, wenn es regnet. Das Wasser nehmen wir z. B. für die WC-Spülung, zum Waschen von Gemüse und zum Gießen im Garten. Außerdem haben wir noch drei Regentonnen und mehrere Wassertränken für Vögel in unserem Garten. Jetzt noch schöne Grüße, Dein Johann
Flori
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Alles neu macht der Mai!
Am 1. Mai werden überall Maibäume aufgestellt. Das ist meist eine hohe Fichte, die mit Kränzen, bunten Bändern und sogenannten Zunftzeichen geschmückt wird. Mancherorts verwendet man auch Birken. Die Burschen des Dorfes stellten früher ihren Mädchen heimlich eine bunt geschmückte Birke vor die Haustüre. Der Mai wird auch als „Wonnemonat“ bezeichnet. Die Menschen feiern den 1. Mai, weil es jetzt endlich wieder wärmer wird und man wieder raus in die grüne Natur und an die frische Luft kann. Der Maibaum soll Glück und Segen für alle Bewohner des Ortes bringen.
Hast du keinen Platz für so einen großen Maibaum? Kein Problem! Denn im Garten oder auf dem Balkon kannst du einen MiniMaibaum aufstellen. Alles was du dazu brauchst ist ein kräftiger, unten zugespitzter Stab von ca. 1,5 bis 2 Metern Länge, einen festen Bindedraht, frische, grüne Birkenzweige (das frische Birkengrün nennt man übrigens auch Maien) und bunte Bänder. Zwicke mit einer Gartenschere die Zweige in die richtige Länge und befestige sie mit dem Draht an einem Ende des Stocks. Die umwickelte Stelle deckst du mit einem farbigen Band ab. Dann bindest du noch die bunten Schleifen in die Zweige. Diesen Mini-Maibaum steckst du in einen Blumentopf oder in ein Beet im Garten.
-Legende
kchen ss die Maiglöc da t, hl zä er e Eine Legend aria entstanden der heiligen M en än von Jesus Tr n de s au s sie am Kreuz al t, ha n se os rg nnbild für sind, die sie ve Blüten sind Si en nd fte du n, ße ie Blüten des stand. Die wei cheidenheit. D es B d un t ei nh für Liebe, Unschuld, Rei ehen außerdem st ns he kc öc gl Maiglöckduftenden Mai g. So werden un fn of H r fü r tte ngebunden. die grünen Blä Brautsträuße ei cken häufig in ig!) glöckchen sind
(Achtung: Mai
Mach mit und sende ein Foto von deinem Mini-Maibaum an fl[email protected] Drei davon werden ausgelost und auf der Jugendseite des Gartenratgebers veröffentlicht.
gift
Alles neu macht der Mai, macht die Seele frisch und frei. Lasst das
, kommt hinaus, windet einen
© www.wallywolle.de
Rings erglänzet
!
schein, duftend pranget Flur und Hain,
sang, Hörnerklang tönt den
entlang.
In diesem altbekannten Maien-Lied gibt‘s zwei Rätselaufgaben. Zum einen sind einige Wörter durch Bilder ersetzt. Zum anderen sind einige Buchstaben fett gedruckt. Wenn du die Buchstaben sammelst, dann erhältst Du das Lösungswort.
Schreibe die Lösung auf eine Postkarte und schicke sie bis zum 12. Mai an den Obst- und Gartenbauverlag. Du kannst einen tollen Preis gewinnen.
Text und Illustrationen: Grafikbüro Christine Schreiber
Maiglöckchen
Obst- und Gartenbauverlag des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege e. V., PF 15 03 09 – 80043 München ZKZ 05664 – PVSt – DPAG – Entgelt bezahlt
Ein sicherer Weg zum Garten, in dem man sich wohlfühlt, führt zu den GartenBaumschulen – den Pflanzenspezialisten. Dieser Weg lohnt sich für alle Gartenfreunde, die ihr grünes Paradies ästhetisch-abwechslungsreich, pflanzengerecht und damit pflegeleicht sowie zur langfristigen wachsenden Freude gestalten möchten.
63762 Großostheim/Am Trieb 9 Pflanzencenter & GaLaBau Kapraun Tel. 0 60 26/65 96, [email protected] 63868 Großwallstadt/Flurbereinigungsweg 3 Helmstetter GmbH Garten-Fachmarkt und Baumschule Tel. 0 60 22/66 21-0, www.helmstetter.de
86529 Schrobenhausen/Hörzhausener Str. 65 Baumschule Hörmann GbR Tel. 0 82 52/50 50, Fax 0 82 52/8 14 80 www.whoermann.de
91217 Hersbruck/Amberger Straße 68 GartenBaumschule Geiger GmbH Tel. 0 91 51/8 30 03-0 [email protected]
63920 Großheubach/Industriestraße 33 Baumschul-Center Kremer Tel. 0 93 71/10 45 www.baumschulekremer.de
86637 Wertingen/Bauerngasse 47 Garten Reiter GmbH Tel. 0 82 72/24 83 www.garten-reiter.de
91550 Dinkelsbühl/Weidelbach 29 Baumschule Engelhardt Tel. 0 98 57/5 02 www.bs-engelhardt.de
81927 München/Dorpaterstraße 14 A. Bösel Garten – Baumschule Tel. 0 89/93 17 11, [email protected] www.baumschule-boesel.de
86720 Nördlingen/Wemdinger Str. 35–37 Baumschule Ensslin Tel. 0 90 81/2 20 05 www.baumschule-ensslin.de
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93497 Willmering/Zifling – Bierl 2 Bayerwald Baumschule Pohl Tel. 0 99 71/8 45 90 www.gartenbau-pohl.de
83135 Schechen-Deutelhausen/Ebenholzweg 3 Baumschule Fauerbach Tel. 0 80 31/54 57 [email protected] 83543 Rott am Inn/Zainach 25 Baumschule Georg Ganslmaier Tel. 0 80 39/28 15 www.ganslmaier.de 84048 Mainburg/Ebrantshauser Str. 4 Majuntke Baum – Garten – Floristik Tel. 0 87 51/86 47 54 www.majuntke.de 84103 Postau/Trauseneck 32 Baumschule Patzlsperger Tel. 0 87 02/9 11 50 www.patzlsperger-pflanzen.npage.de 84339 Unterdietfurt/Mainbach 7 Baumschule Staudinger Tel. 0 87 24/3 56 www.staudinger-pflanzen.de 84529 Tittmoning/Schmerbach 1 Baumschule Kreuzer Tel. 0 86 83/89 89–0 [email protected] 85051 Ingolstadt/Brunnerstraße 2 Schwab Baumschule-Gartenmarkt Tel. 0 84 50/80 02 www.schwab-baumschule.de 86316 Friedberg/Münchner Straße 51 Baumschule Ketzer GbR Tel. 08 21/60 30 86 [email protected] 86447 Aindling, Weichenberg 4 Christoph Baumschulgarten Tel. 0 82 37/9 60 40 www.christoph-garten.de
89415 Lauingen/Ostendstraße 14 Baumschule Bunk Tel. 0 90 72/25 27 [email protected] 89423 Gundelfingen/Medlinger Straße 52 Garten-Land Wohlhüter OHG Tel. 0 90 73/9 10 77 [email protected], www.garten-land.de 90584 Allersberg/Rother Straße 31 Garten Baumschule Bittner Tel. 0 91 76/2 62 [email protected] 90607 Rückersdorf/Mühlweg 49 Bräunlein GmbH & Co. KG Tel. 09 11/57 70 85 www.garten-braeunlein.de 90617 Puschendorf/Fliederweg 11 Baumschule Michael Popp Tel. 0 91 01/21 21 www.baumschule-popp.de 91058 Erlangen/Baumschulenweg 15 Garten Baumschule Menger Tel. 0 91 31/7 16 60 www.menger-pflanzen.de 91090 Effeltrich/Oberer Bühl 18 Baumschul-Center Schmidtlein Tel. 0 91 33/8 21 [email protected] 91126 Schwabach/Albersreuther Weg 10 Baumschule Kreutzer Tel. 0 91 22/26 58 [email protected]
96049 Bamberg/Unterauracher Weg 5 Baumschule Preller Tel. 09 51/5 42 05 www.gartenbaumschule-preller.de 96152 Burghaslach/Hartweg 1 Baumschule Schlierf Tel. 0 95 52/4 43 www.baumschuleschlierf.de 96268 Mitwitz/Neundorf 25 Baumschule Engel Tel. 0 92 66/85 19 www.baumschule-engel.de 97076 Würzburg/Am Sonnfeld 22 Garten Baumschule Ringelmann Tel. 09 31/27 95 90 07 www.pflanzen-ringelmann.de 97215 Weigenheim/Reusch 76 Baumschule Hof Zellesmühle Tel. 0 98 42/70 66 [email protected] 97337 Dettelbach/Am Spielberg 4 Baumschule Pfister Tel. 0 93 24/17 03 www.gartenbaumschule-pfister.de 97353 Wiesentheid OT Geesdorf/ Untersambacher Straße 10 Pflanzen Weiglein Tel. 0 93 83/9 93 50 www.pflanzen-weiglein.de 97753 Karlstadt/Eußenheimer Straße 3 Baumschule Müllerklein GbR Tel. 0 93 53/9 71 50 [email protected], www.muellerklein.de